Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Trafo + Gleichrichter = Sicherungsflug


von Ralf S. (schepperle)


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Hi Leute,

ich hab hier ein mir unerklärliches Phänonem. Ich hab einen dicken 
Ringkerntrafo und einen kleinen Halogenlampentrafo. der Ringkern liefert 
24V*22A und 11,5V*2A. Dar Halotrafo liefert 12V*5A.

Ich hab hier auch einen Brückengleichrichter (der nicht durchgschmort 
ist) und schließ den an beide an. Beim Lampentrafo verhält sich das 
System wie erwartet, also gleichgerichtete Sinusspannung auf dem Oszi. 
Schließ ich den Gleichrichter an den Ringkerntrafo an (egal welche der 
beiden Wicklungen) fliegt mir die Sicherung. Der Ringkerntrafo ohne 
Gleichrichter läuft ohne Probleme.

Ich bin ratlos... was sagt Ihr? Woran kann das liegen?

Grüßle,
Ralf

von oszi40 (Gast)


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Sind die Gleichrichter genügend spannungsfest ?? 2xU^+Leeeeerlauf?

von Ralf S. (schepperle)


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ist ein Brückengleicher aus der Primärseite von nem PC-Netzteil... also 
nehm ich an ja.

von MaWin (Gast)


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Ringkerntrafos haben auf Grund ihren extrem niedrigen magnetrischen 
Widerstandes hohe Einschaltströme, insbesondere 550VA Typen, und 
brauchen eine Einschaltstrombegrenzung, vor allem wenn schon weitere 
Verbraucher am Netz hängen.

Dein 'kleiner Lampentrafo' ist hoffentlich kein elektronisscher 
Halogentrafo (Schaltnetzteil) denn die arbeiten mit hohen Frequenzen 
(35kHz) für die dein 50Hz Brückengleichrichter aus dem PC-Netzteil viel 
zu langsam ist, der ist da quasi ein Kurzschluss. Man bräuchte 
schnellere Dioden (fast recovery oder Schottky).

von Ralf S. (schepperle)


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nope isn einfacher Brummtrafo für Lampen... hab ich nur für bastelzwecke 
hier...

Einschaltströme ist ja richtig, aber wenn da nur eine Wechselrichter 
dran hängt ohne Last, dürfte exakt garkein Strom fließen, oder hab ich 
grad schon ein Bier zuviel?? O.o

von Jörg R. (Firma: Rehrmann Elektronik) (j_r)


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Ralf S. schrieb:

> Ich hab hier auch einen Brückengleichrichter (der nicht durchgschmort
> ist) und schließ den an beide an. Beim Lampentrafo verhält sich das
> System wie erwartet, also gleichgerichtete Sinusspannung auf dem Oszi.
> Schließ ich den Gleichrichter an den Ringkerntrafo an (egal welche der
> beiden Wicklungen) fliegt mir die Sicherung. Der Ringkerntrafo ohne
> Gleichrichter läuft ohne Probleme.
>
> Ich bin ratlos... was sagt Ihr? Woran kann das liegen?

Ist das in einer Versuchsreihe statistisch belegbar ? Ob die Sicherung 
beim Einschalten eines großen Trafos rausfliegt oder nicht, hängt ganz 
wesentlich vom Einschaltzeitpunkt ab und ist bei manuellem Einschalten 
weitgehend dem Zufall überlassen. Warum das so ist und was man dagegen 
tun kann, ist hier ausführlich beschrieben:
http://www.joretronik.de/Web_NT_Buch/Kap1_2/Kapitel1_2.html

Jörg

von Andreas F. (aferber)


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Ralf S. schrieb:
> Einschaltströme ist ja richtig, aber wenn da nur eine Wechselrichter
> dran hängt ohne Last, dürfte exakt garkein Strom fließen, oder hab ich
> grad schon ein Bier zuviel?? O.o

Jenachdem wie die Restmagnetisierung des Kerns vom letzten Einschalten 
gerade ist, und in welche Richtung die Netzspannung beim Einschalten 
gerade zeigt, haut es den Trafo am Anfang erstmal sofort in die 
Sättigung. Damit hast du dann für die erste Halbwelle quasi einen 
Kurzschluss, der dir ohne Einschaltstrombegrenzung ggf. auch gleich die 
Sicherung raushaut.

Andreas

von oszi40 (Gast)


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Test wäre: was passiert wenn der bösartige Gleichrichter etwas später 
zugeschaltet wird? Fliegt dann noch die Sicherung? j/n

Evtl. braucht ein dicker Elko weiter hinten auch noch einen schönen 
Einschaltstrom, der dann das Faß zum Überlaufen bringt?

von Ralf S. (schepperle)


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also es ist nur der Gleichrichter drin.

Leute, es kann doch nicht sein, dass die Verwendung von solchen 
Ringkerntrafos so ne fragile Sache ist. Wie machen das die dicken 
Endstufen wo zwei von den Teilen drin sind? jaajaa 
Einschaltstrombegrenzung, aber da kommt trotzdem direkt nach dem Trafo 
der Brückengleichrichter...

Ich will ja nur ein popliges Netzteil bauen...

Zur Versuchsreihe: JA ist belegt... x mal getestet... der Trafo ohne 
brummt nur, mit Gleichrichter wirds Nacht im Zimmer.

Jemand ne (sinnvolle) Lösung?

von Falk B. (falk)


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@  Ralf S. (schepperle)

>Zur Versuchsreihe: JA ist belegt... x mal getestet... der Trafo ohne
>brummt nur, mit Gleichrichter wirds Nacht im Zimmer.

Gleichrichter defekt (Kurzschluß)?
Gleichrichter falsch angeschlossen, dadurch auch Kurzschluß?

MFG
Falk

von oszi40 (Gast)


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Dann nimm mal andere Gleichricher oder verändere den Aufbau.
Evtl. hast Du irgendeine Befestigung, die als Kurzschlusswindung wirkt?

von Ralf S. (schepperle)


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hab den Gleichrichter durchgemessen. Diodenspannungen alle vorhanden, 
keine auf 0 gefallen. Auf dem Gleichrichter steht AC an den mittlerne 
Pins und + und - an den äußeren. Das lässt nicht viel Handlungsspielraum 
für Verpolungsaktionen.

die Leitungsenden von der sekundären gehen in eine dicke Lüsterklemme wo 
aufs andere Ende der Gleichrichter geschraubt ist. Die Gleichstrombeine 
stecken in ner weiteren Lüsterklemme... also echt nur ein 
idiotensicherer Versuchsaufbau.

Ich dreh hier am Rad... was mach ich mit nem tonnenschweren 
Ringkerntrafo der mir immer die Sicherung fetzt?

Weitere Vorschläge? bin für alles offen :-P

von oszi40 (Gast)


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Durchgemessen ist nicht ausgetauscht.
Mach mal ein Foto vom Aufbau

von Michael_ (Gast)


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Hast du immer den Osci zur Messung dran? Evtl. ist es die seine Masse.
Liegt der Kern und die Sek.-Wicklungen am Schutzleiter?
Nimm mal ein Multimeter!

von Jörg R. (Firma: Rehrmann Elektronik) (j_r)


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Ralf S. schrieb:
> also es ist nur der Gleichrichter drin.

Nur der Gleichrichter, ohne alles ? D.h., spätestens bei ersten 
Ausschalten gibt es in den Spulen eine Spannungsspitze, die den 
Gleichrichter zerschießt.

> Zur Versuchsreihe: JA ist belegt... x mal getestet... der Trafo ohne
> brummt nur, mit Gleichrichter wirds Nacht im Zimmer.
>
> Jemand ne (sinnvolle) Lösung?

Neuen Gleichrichter nehmen und wenigstens einen kleinen Elko hinten 
dranhängen.

Jörg

von Ralf S. (schepperle)


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ne also ich hab jetzt 2 ohm in die primäre mit rein gehängt.. damit 
rennts stabil.
mir ist aufgefallen, dass der Trafo beim Einschalten laut brummt und 
dann ganz still ist.

außerdem sieht das Bild der gleichgerichteten Spannung so aus, dass die 
Spitzen bei jeder zweiten Halbwelle nicht ganz auf den Nullpunkt zurück 
kommen (also 50V peak und die Spitze knickt bei 10V wieder hoch), ohne 
dass ein Kondensator drin ist. Das sieht bei zwei unterschiedlichen 
vollintakten Brücken so aus (Fotos kann ich machen, aber man kann sichs 
ja vorstellen)

Was kann denn das sein??

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