Kennt jemand eine Möglichkeit, den Lack bei CuL-Draht chemisch zu entfernen? Mit dem Lötkolben ist es ab einer gewissen Stärke ne ewige Kokelei, dabei verbrennt der Lack und gibt Zunderreste im Lötzinn, meist wird nicht alles entfernt. Vorher mit dem Stripper abziehen geht, ist aber auch nicht so dolle. Mit Schmirgelpapier fummelt man sich nen Wolf... Früher hab ich mit Feuerzeug abgebrannt, aber da glüht der Draht aus und bricht leicht. Ne Lösung, den Draht reinhalten und blank isser. Das wär doch was. Gibt es da eine praktikable Möglichkeit?
Im allgemeinen ist Kupferlack sehr resistent gegen Chemie. Hab da auch schon mehrere Leute dazu befragt, unter anderem auch Motorenwickler. Die machen das alle mit nem schlichten Abisolier-Messer. Ganz schön aufwendig bei feinadrigen Wicklungen... aber anscheinend das einzigste.
Was für CuL-Draht ist es?
Lötfähiger Polyurethan, meist Rot oder Grün.
Polyester sieht meist goldgelb aus. Diesen kann man nur in einem Zinnbad
>400° verzinnen.
Polyurethan geht gut bei niederen Temperaturen oder mit dem Lötkolben.
Praktisch hat man nur einen Versuch! Draht in Flussmittel tauchen und
dann ins Zinnbad.
Ich kann den "lötbaren" CuL Draht nur dann löten, wenn ich die Temeratur auf geschätzte 400C hochdrehe. Hab mir extra dafür ein einstellbares Löteisen zugelegt. Chemisch geht vielleicht ein extrastarker Abbeizer / Lackentferner, aber der muss minutenlang einwirken, macht also auch keinen Spass. Der übliche Polyurethanlack ist sehr widerstandsfähig.
Hallo, in der Stein- bis Bronzezeit des Radiobastelns wurde glaube ich empfohlen: in Spiritus tauchen (kann mich nicht erinnern ob längere Zeit) und abbrennen. Ein Gasfeuerzeug ist möglicherweise zu heiss. Aber die gab's damals ja eh noch nicht. Gruss Reinhard
Reinhard Kern schrieb: > Hallo, > > in der Stein- bis Bronzezeit des Radiobastelns wurde glaube ich > empfohlen: in Spiritus tauchen (kann mich nicht erinnern ob längere > Zeit) und abbrennen. > > Ein Gasfeuerzeug ist möglicherweise zu heiss. Aber die gab's damals ja > eh noch nicht. > > Gruss Reinhard Ich glaube das geht mit HF-Litze, weil Seide gut brennt. Bei CuL Draht bleibt nach dem Abbrennen eine schwarze Schicht, die sich auch nicht gut löten lässt. Dicken Draht der völlig unlötbar ist kann man notfalls auch mehrfach durch ein Stück gefaltetes Schleifpapier ziehen.
Sven schrieb: > Ne Lösung, den Draht reinhalten und blank isser. Das wär doch was. Gibt > es da eine praktikable Möglichkeit? Eher nicht. Google mal nach "Bauschaum entfernen", das ist im Prinzip das gleiche Problem. Solange PU noch nicht ausgehärtet ist geht es einigermassen, danach im wesentlichen nur noch thermisch oder mechanisch. Ansonsten z.B. mal beim Erfinder von http://www.freepatentsonline.com/EP0961815.html nachfragen, ich glaube aber auch das wird nicht mit "kurz reinhalten" funktionieren. Andreas
CuL abisolieren klappt super mit einer Aspirin C Brausetablette + Lötkolben. (gesehen bei einem Motorwickler)
PS: Es gibt einen Motor-Abisolierer, der hat ich glaube 3 Messerchen, die sich offenbar Fliehkraftmäßig an den Draht legen und nur die Lackschicht abfräsen - man steckt den Draht rein -> Motor ein -> Draht langsam rausziehen -> fertig. Das ist das beste das ich jemals gesehen haben, weiss leider nicht mehr wie das Gerät hieß.... Die Messermechanik sah aber teuer aus.
sowas? Ebay 260512711463 geht aber erst ab 1mm Material, das mit der Aspirin (Acetylsalicylsäure) geht am besten
Die Gägigen Kupferlackdrähte wie sie heute für motore und trafos eingesetzt werden sind Isoklasse H und mehr. Der Lack ist auf Polyamidimid basis und extrem beständig. Das einzige womit ich unseren draht (Isodraht MH 2000) blank bekam war 150C° heise konzentrierte Schwefelsäure, lötbar ist auch anders. Möglicherweise wäre kochende schwefelsäure mit Chromtrioxid auch zielführend aber nicht besonders gesundheitsfördernd. Weiterhin gibts einige wenige Lösemittel die allerdings den lack erstmal nur quellen aber sowas will man nicht im haus haben. siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Polyamidimid Das Rückflusskochen über stunden und tage in alkoholicher KOH lösung könnte man auch mal probieren. Für dickeren draht 0,3mm+ gibts von karl wetzel Abisoliermaschinen, das geht sehr schnell (wenn an es kann) und hinterläst absolut blanken und sofort lötbaren draht. Ich hab wärend meiner meisterprüfung damit 1200 drähte abisoliert und das geht in 2h locker. Die Messermechanik (VHM Messer) gibts auch einzeln >> teuer... Wie schon geschrieben drahtabziehpinzetten unterscheidlicher größe. Alternativ Feuerzeug und auf die fingerkuppen geklebten schmirgelschtreifen ;-) Das mit der Brausetablette probier ich mal die tage aus, hört sich interreant an ;-) Weiterhin gibts natürlich auch lötbaren draht wir aber heute auf grund höheren anforderungen an die Isolations/Temperaturklasse und TE beständigkeit nichtmehr eingesetzt. Bestenfalls noch im Trafobau zu haben. Ich kann aber am dienstag gerne mal bei einem Lieferanten anfragen ob leicht lötbarer draht noch zu haben ist und was der das kg kostet. Der (Glas)-Seide draht lässt sich zwar gut abpiedeln aber das hat man auch nachher in den fingern... Gruß Torsten
http://www.karl-wetzel.de/Dudek_deutsch/produkte/abisofix.htm da gibts auch was chemisches: http://www.karl-wetzel.de/Dudek_deutsch/produkte/strip.htm http://www.reactolab.ch/Strip/strip.htm Enthält unter anderem Flusssäure... Nur die frage wann einem davon der Sack abfällt.
> in der Stein- bis Bronzezeit des Radiobastelns wurde glaube ich > empfohlen: in Spiritus tauchen (kann mich nicht erinnern ob längere > Zeit) und abbrennen. Nein, umgedreht! Erst in der brennenden Spiritusflamme glühen und dann in den Spiritus eintauchen. > Ein Gasfeuerzeug ist möglicherweise zu heiss. Aber die gab's damals ja > eh noch nicht. Es gab aber den Bunsen-Brenner.
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