Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Gewerbe anmelden


von Gründer (Gast)


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Hallo,

erst einmal ich bin Student und möchte mir durch 
Webdesign/Programmieraufträge etc. etwas dazu verdienen. Ab wann brauche 
ich ein Gewerbe? Und wie sieht es mit der Krankenkasse aus(ich bin noch 
Familien versichert). Außerdem bekomme ich Bafög. Kann einem das mit 
Gewerbe aberkannt werden? Oder muss ich nur darauf achten, unter dem 
Freibetrag zu bleiben?
Die Einkünfte werden sicher vorerst sehr gering sein (unter 400€) pro 
Monat.

Wenn ich ein Gewerbe brauchen würde, was kommen da auf mich für Kosten 
zu? Gibt es außer der Anmeldung noch Folgekosten? Mann muss ja sicher in 
die IHK eintreten. Aber ich glaube gelesen zu haben, dass man da bei 
kleinst Einkünften keinen Beitrag zahlen muss. Auch steuerlich sollte es 
bei so wenig einnahmen kein Problem geben, oder?

Danke

von Mike H. (-scotty-)


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Wozu Gewerbe? Als Freelancer reicht das doch auch und bei solchen
Minieinkünften interessiert sich wahrscheinlich nicht mal das
Finanzamt für dich. Bei den anderen Sachen wie BAfög usw. weiß
ich nicht. Entscheidend dürfte sein das du NICHT nur für einen
Kunden tätig bist, sondern für viele weil man dir sonst 
Scheinselbständigkeit unterstellen könnte und du dann wieder
Arbeitnehmer wärst. Das muss eindeutig sein.
Dazu kommt noch das du erst mal Kunden haben musst was wohl nur
eine Frage der Werbung ist. Anzeigen, Klinkenputzen, Mundpropaganda,
Jobbörse(da gibts eine Kategorie "Selbständigkeit") usw..
Du musst auch ein wenig auf das Vertragsrecht achten und die
Haftung nicht aus dem Fokus lassen. Evtl. Risiko versichern.
Wenn du Zuhause arbeitest, kannste ja individuelle Vereinbarungen
treffen und die Leistung dann in Rechnung stellen (Mwst.beachten).
Tätigkeiten im Geltungsbereich des Kunden, insbesondere 
Programmiertätigkeiten muss man sich zeitlich täglich absegnen
lassen, wenn man später die Kohle sehen will. Stichwort:Zahlungsmoral.

Es ist übrigens kein schlechter Rat sich weitere Info von einem
Steuerberater, Fachanwalt oder der IHK zu holen. Beim Amtsgericht
gibts zumindest für den Anwalt für Menschen mit geringen Einkommen
(auch für Studenten) Beratungshilfescheine die zwar nur 100Euro
Wert sind, aber für eine Erstberatung reichen. Ob man die auch
für den Steuerberater nehmen kann weiß ich nicht, was man aber
hinterfragen kann. Steuerberater sind ja auch Juristen, eben im
Steuerrecht. Ich meine, das die Scheine weitreichend sind.

So jetzt noch  zur Vorsicht:
Dies ist keine Rechtsberatung oder vergleichbares,
daher munter bleiben und schöne Pfingsten.

von Arc N. (arc)


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Mike Hammer schrieb:
> Wozu Gewerbe? Als Freelancer reicht das doch auch und bei solchen
> Minieinkünften interessiert sich wahrscheinlich nicht mal das
> Finanzamt für dich.

Webdesign ist gewerblich, zumindest sehen es die meisten FAs so. D.h. 
entweder Gewerbe anmelden oder mit Hilfe von Steuerberater/Fachanwalt 
dem FA klarmachen, das dies in diesem Fall nicht gewerblich ist.
Ebenso könnte das das FA bei der Softwareentwicklung sehen: Noch kein 
abgeschlossenes Studium -> kein ingenieurmäßiges Vorgehen -> keine 
freiberufliche Tätigkeit.

Zu den anderen Punkten:
KV: mitversichert nur wenn pro Monat weniger als 400€(?) verdient wird
Bafög: Hängt afair vom Gewinn ab (- SV und Freibeträge), ist dieser zu 
hoch wird das Bafög gekürzt
IHK: Beitrag + Umlage, je nach Höhe des Gewerbeertrags siehe zuständige 
IHK (dürfte hier aber erstmal = 0€ sein).

von Mike H. (-scotty-)


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von Gründer (Gast)


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Wie sieht es denn aus, wenn ich vorerst nur 2-3 Projekte im Jahr mache? 
All zu viel Zeit hab ich neben dem Studium ja ohnehin nicht.

von Mike H. (-scotty-)


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Im Zweifel kann man ja auch diskret das Finanzamt fragen, aber
die Antworten werden wohl eher in Richtung gehen:
"Wir wollen das Sie Steuern zahlen und nicht sparen",
wie ich mir mal am Telefon hab sagen lassen.
Für das Finanzamt wird wohl ausschlaggebend sein ob man das
allein macht oder noch Beschäftigte benötigt werden.
Eine starke Verbandslobby könnte auch hilfreich sein
die man sich ausgoogeln kann.
Natürlich kann man 2-3, auch 10 Projekte im Jahr machen.
Ist alles eine Frage des Aufwandes. Was da so geduldet wird
muss man selbst hinterfragen.
Wird nicht einfach sein das Organisatorisch unter einen Hut
zu bekommen aber man ist dabei wenigstens frei im Gegensatz
zu einem Nebenjob als Kellner(oder so), wo man abhängig ist.

Die Grenzen sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich.
Es wird da wohl auch auf den Gewinn ankommen. Außerdem verhindert
die Freiberuflichkeit nur die Gewerbesteuer und verhindert
den ganzen nutzlosen Ballast den Gewerbetreibende noch
mit zu füttern haben. Viele kapitulieren dann vor der Papierflut
die sie zu erdrücken versucht.
Ich würde es erst mal als One-Men-Show-Freiberufler versuchen.

von Michael_ (Gast)


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Ein Nebenerwerbs-Formular auf der Kommune für ca. 20,- EUR ausfüllen und 
fertig ist es. Das Finanzamt kommt dann auch noch mit einer 
Steuernummer.
Es gibt natürlich Grenzen für das erzielte Einkommen!

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