Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Wieviel sollte man nach x Jahren BE verdienen?


von Mike (Gast)


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Ich stell hier mal nicht die übliche Frage nach dem IST Gehalt, sondern 
nach dem SOLL Gehalt nach x Jahren BE. Wie hoch sollte das 
Bruttojahresgehalt nach x Jahren BE sein mit der Bitte um realistische 
Antworten.

Ich gebe hier auch mal meine Meinung wieder, wobei ich hier von einer 
Fachposition im süddeutschen Raum ausgehe.
0 Jahre BE: 42k-44k
5 Jahre BE: 54k-56k
10 Jahre BE: 65k

Danach ist wohl der Zuwachs geringer, bzw. zu Ende, sofern man nicht in 
eine Führungsposition wechselt.

von Ronny (Gast)


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Ok, überlegen wir mal kurz..du bist angestellt, damit sich deine Stelle 
für die Firma bezahlt macht sollte schon auch etwas übrig bleiben 
nachdem Steuern und der Wasserkopf Verwaltung bezahlt sind.

Nehmen wir mal einen eher hohen Stundensatz von 80€ an. Den wird zwar 
niemand der bei Verstand ist für eine Entwicklung (oder irgendwas) 
anderes bezahlen, aber bleiben wir mal dabei.

168h im Monat, macht 13340€ oder ca. 160k€ im Jahr. Allerdings machst du 
auch Urlaub und bist krank, bleiben noch vielleicht 120k€ im Jahr. Davon 
gehen dann erstmal geschätzte 30% für Steuern, Material, Miete usw. 
drauf. Da hätten wir dann noch 84k€. Jetzt müssen wir nochmal 20% 
Wasserkopf für die Firma abziehen, da haben wir noch 67k€.

So, jetzt müssen wir mal noch schnell gucken, was du die Firma kostest. 
Dein Gehalt+30% davon geht für Sozial und Krankenkasse drauf.

Merkst du was? Wenn du nicht gerade im Management sitzt und als Teil des 
Wasserkopfs mit kassierst, wird es nix mit mehr als 45k€ im Jahr.

Und dann braucht es bei 65k€ schon ca. 5 Leute mit recht hohem 
Stundensatz um DICH zu finanzieren.

von Mine Fields (Gast)


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In der Frage fehlen aber einige Angaben:

- Welcher Bereich? Entwicklung, Vertrieb, Produktmanagment, Position
- Ausbildung? Facharbeiter, Techniker, Meister, Ingenieur
- Können? Nur 8 Bit Controller programmieren, oder mal eben eine 
Hardware mit FPGA, 32Bit-Prozessor und DDR-RAM entwickeln?
- Spezifisches Wissen, das für die Firma notwendig ist?

Es kann durchaus sein, dass jemand mit 10 Jahren BE weniger verdient als 
jemand mit 2-3 Jahren BE (auch bei gleichem Abschluss). Was sie dann im 
Endeffekt bekommen, ist natürlich eine andere Sache. Aber eine pauschale 
Aussage ist ziemlicher Schwachsinn.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Die Frage lässt sich unabhängig von allen Details beantworten.
einzig relevant sollte dein Bedarf sein. Du solltest also "genug" 
verdienen.

Und bitte sieh das nicht als Trollerei an, ich meine das durchaus ernst.

Vergleiche Deine Einkünfte nicht mit denen Anderer, das kann nur Quelle 
des Neids werden, gegen Dich oder gegen Andere.

Genauso sollte man sich nicht in Vergleiche drängen lassen oder das gar 
gleich selbst übernehmen, denn das ist die sicherste Methode 
Unzufriedenheit zu erlangen.

Setze Dir stets nur solche Ziele welche Dir ermöglichen Deine 
Bedürfnisse zu befriedigen und trachte diese zu erfüllen. Das wird Dir 
helfen Zufriedenheit zu erlangen und glücklich zu sein mit dem was Du 
erreichst. Anfänglich wirst Du dabei nicht allzu bescheiden sein und 
viel erwarten. Später wirst du lernen, jeh höher Deine Erwartungen sind, 
desto geringer ist Deine Zufriedenheit und du du wirst Dein Maß finden.

Namaste

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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p.S. Wer maßlose Bedürfnisse entwickelt kann nur maßlos unglücklich 
werden/sein.

Oob das anzustreben (derjenige zu beneiden) ist?

Namaste

von jl (Gast)


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Ich wurde gefragt was ich mir (da die Wirtschaft wieder anspringt) so an 
"Insentives" vorstellen würde. Nachdem ich es geäussert habe wurde mein 
Wunsch direkt abgelehnt. Hab mir was imaterielles gewünscht - bei Geld 
wäre es wohl durchgegangen.

von MaWin (Gast)


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Wenn man nicht mal das Wort schreiben kann, steht einem wohl nix zu.

von Hallo MaWin (Gast)


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Hallo MaWin...

von Tom (Gast)


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>Ich gebe hier auch mal meine Meinung wieder, wobei ich hier von einer
>Fachposition im süddeutschen Raum ausgehe.
>0 Jahre BE: 42k-44k
>5 Jahre BE: 54k-56k
>10 Jahre BE: 65k

Wenn man das Glück hat in einem Konzern mit Tarifbindung zu arbeiten, 
sind diese Zahlen viel zu gering angesetzt.

Einsteiger mit Ingenieurs-Diplom erhalten in MUC z.B. bei einem 
Weltkonzern ERA EG10 was bei einer 40h Woche einem Jahresgrundgehalt von 
ca. 49300€ entspricht.

von Mike (Gast)


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Tom schrieb:
> Wenn man das Glück hat in einem Konzern mit Tarifbindung zu arbeiten,
> sind diese Zahlen viel zu gering angesetzt.
>
> Einsteiger mit Ingenieurs-Diplom erhalten in MUC z.B. bei einem
> Weltkonzern ERA EG10 was bei einer 40h Woche einem Jahresgrundgehalt von
> ca. 49300€ entspricht.

Ja, das stimmt. Aber die paar Hundert, die den Berufseinstieg bei einem 
tarifgebundenen Unternehmen schaffen, sind nicht repräsentativ für die 
Gesamtmenge der Absolventen. Außerdem ist man 49k in München auch nicht 
besser dran als mit 44k auf dem Land (eher schlechter sogar).

Ich glaube allerdings, dass man mit ein paar Jahre BE auch bei einem 
mittelständischen Unternehmen in etwa so viel verdienen kann wie bei 
einem tarifgebundenen Unternehmen, nur am Anfang ist der Unterschied 
ziemlich groß. Vor allem ist man mit EG10 schon fast am Ende der 
Tariftabelle, EG12 wird man wohl nur als Teamleiter, etc. erreichen.

von WT (Gast)


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"Merkst du was? Wenn du nicht gerade im Management sitzt und als Teil 
des
Wasserkopfs mit kassierst, wird es nix mit mehr als 45k€ im Jahr."

Auch nicht im Management können mehr als 45k drinnen sein.


"Aber die paar Hundert, die den Berufseinstieg bei einem
tarifgebundenen Unternehmen schaffen, sind nicht repräsentativ für die
Gesamtmenge der Absolventen. Außerdem ist man 49k in München auch nicht
besser dran als mit 44k auf dem Land (eher schlechter sogar)."

Ach wenn diese nicht repräsentativ sind, so zählen sie dazu.
Mit 49k auf dem Land bzw. in einer ländlicheren Region ist man auf jeden 
Fall besser dran als z.b. in München.

von WT (Gast)


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" Vor allem ist man mit EG10 schon fast am Ende der
Tariftabelle, EG12 wird man wohl nur als Teamleiter, etc. erreichen."

AT gibt es auch noch ;-)
Zudem lässt sich evtl. noch ein bisschen was raushandeln.

von Mike (Gast)


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WT schrieb:
> AT gibt es auch noch ;-)
> Zudem lässt sich evtl. noch ein bisschen was raushandeln.

Ja, aber die AT Stellen sind recht beschränkt ;-)
In der jetzigen Wirtschaftskrise ist der Verhandlungsspielraum wohl sehr 
gering.

von Eva Wolf (Gast)


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So weit ist es schon gekommen... Vor ein paar Jahren hat man Tariflohn 
noch bedauert, nun ist man froh, wenn man diesen bekommt. Ingenieure 
sind damit endgültig "Arbeiter".

von WT (Gast)


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"Ja, aber die AT Stellen sind recht beschränkt ;-)"

Normale Sachbearbeiterstellen wird es wohl mehr geben. :-)

von Tom (Gast)


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>" Vor allem ist man mit EG10 schon fast am Ende der
>Tariftabelle, EG12 wird man wohl nur als Teamleiter, etc. erreichen."

>AT gibt es auch noch ;-)
>Zudem lässt sich evtl. noch ein bisschen was raushandeln.

Die Aussage mit EG12 trifft absolut zu. Ich kenne einige Teamleiter, die 
entsprechend EG12 bezahlt werden. Hinzu kommen noch einige 
Fachspezialisten oder "alte Hase" die schon entsprechend lange auf dem 
Posten sind. AT ist momentan nur über AL Funktion zu erreichen. Auch 
Projektleiter sind nicht zwangsläufig AT. Allerdings, und das sollte 
nicht vergessen werden, bedeutet AT auch Vertrauensarbeitszeit und damit 
weder ein Gleitzeitkomto noch bezahlte Überstunden.

Verdiene selbst zwar weniger als einige Studienkollegen die nach ERA 
bezahlt werden, doch und das gebe ich zu, habe ich auch weniger Stress 
;). Ferner kann ich jede Überstunde, die über die normalen 10 Std/Tag 
hinaus geht auf mein Gleitzeitkonto schieben. Das können die tariflichen 
nicht. Dort hat dann der manchmal auftretende 15 Stunden Tag halt nur 10 
Stunden und 5 gehen unentgeldlich an die Firma.

Hat halt alles seine Vor- und Nachteile.

von g. b. (gunb)


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Ronny schrieb:
> Merkst du was? Wenn du nicht gerade im Management sitzt und als Teil des
> Wasserkopfs mit kassierst, wird es nix mit mehr als 45k€ im Jahr.
>
> Und dann braucht es bei 65k€ schon ca. 5 Leute mit recht hohem
> Stundensatz um DICH zu finanzieren.

Absoluter Quatsch.

von jl (Gast)


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Tom schrieb:
> Ferner kann ich jede Überstunde, die über die normalen 10 Std/Tag
> hinaus geht auf mein Gleitzeitkonto schieben. Das können die tariflichen
> nicht. Dort hat dann der manchmal auftretende 15 Stunden Tag halt nur 10
> Stunden und 5 gehen unentgeldlich an die Firma.

ich bin tariflich eingestellt und bei mir geht jede Stunde über die 8te 
Stunde aufs Gleitzeitkonto. Alles andere ist Quatsch.

Aber was du nicht zu wissen scheinst:
Arbeitszeitgesetz: max 10Stunden am Tag, max 60h die Woche und aufs 
halbe Jahr darf der Durchschnitt nicht mehr als 48h die Woche betragen. 
Die meisten Chefs ignorieren es bis mal was passiert. Die 
Berufsgenossenschaft zahlt dann nicht mehr im Schadensfall und der Chef 
ist persönlich haftbar (bis 15000€).

von Wilhelm (Gast)


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jl schrieb:

>Die meisten Chefs ignorieren es bis mal was passiert.

Und, was kann denn so passieren?

von Tom (Gast)


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>ich bin tariflich eingestellt und bei mir geht jede Stunde über die 8te
>Stunde aufs Gleitzeitkonto. Alles andere ist Quatsch.

>Aber was du nicht zu wissen scheinst:
>Arbeitszeitgesetz: max 10Stunden am Tag, max 60h die Woche und aufs
>halbe Jahr darf der Durchschnitt nicht mehr als 48h die Woche betragen.
>Die meisten Chefs ignorieren es bis mal was passiert. Die
>Berufsgenossenschaft zahlt dann nicht mehr im Schadensfall und der Chef
>ist persönlich haftbar (bis 15000€).

1) Wie gesagt, die Sache mit der Gleitzeit ist so von einem 
Studienkollegen berichtet worden
2) Wenn ich z.B. eine Dienstreise mit anschliessendem Arbeitstreffen in 
Paris habe und ggf. in der Woche noch andere Dienstreisen sind die 60h 
bzw. der Durchsschnitt schnell erreicht. Im Übrigen bin ich mir als AN 
meiner Pflichten aber auch meiner Rechte mehr als bewusst.

von p-man (Gast)


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naja, vielleicht sollte man sich doch lieber verbeamten lassen - als 
Lehrer oder Lehrerin. Wann man sieht, was bei dieser Berufsgruppe netto 
übrig bleibt und man überlegt, wie hoch das Bruttogehalt in der freien 
Wirtschafts sein müsste, um diesen Nettolohn zu erreichen. Tja... wäre 
ich doch mal Lehrer geworden. ;-)

von Tom (Gast)


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>naja, vielleicht sollte man sich doch lieber verbeamten lassen - als
>Lehrer oder Lehrerin. Wann man sieht, was bei dieser Berufsgruppe netto
>übrig bleibt und man überlegt, wie hoch das Bruttogehalt in der freien
>Wirtschafts sein müsste, um diesen Nettolohn zu erreichen. Tja... wäre
>ich doch mal Lehrer geworden. ;-)

Und mit 50 Jahren in den Vorruhestand weil psychisch total kaputt? Nein, 
dann lieber das was ich jetzt mache, Freude an der Arbeit und keine 
nervtötendn und frustrierenden Halbstarken....wenn ich da nur an die 9te 
Klasse zurückdenke bin ich froh kein Lehrer zu sein.

von Hanselmann (Gast)


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Tom schrieb:
> 2) Wenn ich z.B. eine Dienstreise mit anschliessendem Arbeitstreffen in
> Paris habe und ggf. in der Woche noch andere Dienstreisen sind die 60h
> bzw. der Durchsschnitt schnell erreicht. Im Übrigen bin ich mir als AN
> meiner Pflichten aber auch meiner Rechte mehr als bewusst.

Üblicherweise ist Reisezeit nicht Arbeitszeit, fällt also gern nicht 
unter die 10-Stunden-Regel; es sei denn, man hat eine Kernarbeitszeit 
und die Reisezeit ist innerhalb dieser. Natürlich Top, wenn es irgendwie 
vergütet wird...

von Wilhelm (Gast)


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Tom schrieb:

>Und mit 50 Jahren in den Vorruhestand weil
>psychisch total kaputt?

Dachte ich auch mal, daß man es als Pädagoge vielleicht besser hätte.

Nachdem ich in den letzten 5 Jahren privat solche Typen kennen lernte, 
reicht es mir vollständig. Auch gab es vor ein paar Jahren mal einen 
Medienartikel, der beschrieb, wie Pädagogen sich gegenseitig fertig 
machen. Die hätten es doch von klein auf gelernt.

Da sind noch nicht mal Kinder dran beteiligt, die zerfleischen sich 
selbst gegenseitig!

von Tom (Gast)


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>Üblicherweise ist Reisezeit nicht Arbeitszeit, fällt also gern nicht
>unter die 10-Stunden-Regel; es sei denn, man hat eine Kernarbeitszeit
>und die Reisezeit ist innerhalb dieser. Natürlich Top, wenn es irgendwie
>vergütet wird...

Was wäre Reisezeit dann? Freizeit? Wäre ja noch schöner, wenn man der 
Firma noch etliche Stunden Reisezeit unvergütet überträgt.

von High Performer (Gast)


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>Was wäre Reisezeit dann? Freizeit? Wäre ja noch schöner, wenn man der
>Firma noch etliche Stunden Reisezeit unvergütet überträgt.

Es ist inzwischen in vielen Firmen Standard, dass, wenn überhaupt, auf 
der Fahrt zum Kunden nur der Fahrer die Zeit als Arbeitzeit vergütet 
bekommt. Bei den Mitfahrerern beginnt die Arbeitszeit mit dem Eintreffen 
beim Kunden und endet beim Verlassen des Kundenbetriebs.

von Tom (Gast)


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>Es ist inzwischen in vielen Firmen Standard, dass, wenn überhaupt, auf
>der Fahrt zum Kunden nur der Fahrer die Zeit als Arbeitzeit vergütet
>bekommt. Bei den Mitfahrerern beginnt die Arbeitszeit mit dem Eintreffen
>beim Kunden und endet beim Verlassen des Kundenbetriebs.

Na herzlichen Glückwunsch. Da kommen dann vermutlich auch noch so Zoten 
wie "Seien Sie doch froh, dass die Firma es Ihnen möglich macht eine 
Dienstreise zu unternehmen".

Am besten dann noch die Dienstfahrt im eigenen KFZ, oder eine Reise im 
mitarbeitereigenen Jet ;).....

von informant (Gast)


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Man sollte mehr verdienen, als man als Einstiegsgehalt bekommen hat.

von smoerre (Gast)


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> Ich gebe hier auch mal meine Meinung wieder, wobei ich hier von einer
> Fachposition im süddeutschen Raum ausgehe.
Wenn ich Personaler wäre, würde ich das als unflexibel einstufen.
In der Schweiz z.B. könntest Du brutto noch mehr verdienen ebenso bei 
Fremdsprachenkenntnissen woanders noch mehr - die Frage ist aber was 
unterm Strich netto bleibt (nach Abzug der Lebenshaltungskosten) und wo 
Deine persönlichen Preferenzen überhaupt liegen. Du scheinst auf 
Süddeutschland fixiert zu sein.
An Deiner Stelle würde ich einen Headhunter engagieren, der das für Dich 
regelt - wobei das in Deutschland wohl zugegebenermaßen eine Marktlücke 
ist, da es diese Leute im ursprünglichen Sinne ja hierzulande nicht 
gibt.
Ab einer gewissen Preisdimension läufst Du allerdings auch Gefahr in die 
Arbeitslosigkeit abzurutschen, da der Nachwus ja nicht ausstirbt bzw. es 
genügend midprice Leute für die Standardaufgaben gibt.
Das ist dann persönliches Pech.

von Axel L. (axel_5)


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>>Die meisten Chefs ignorieren es bis mal was passiert.
>Und, was kann denn so passieren?
Das ist richtg heftig. Wenn der MA z. B. einen Unfall mit 
Personenschäden auf der Heimreise hat, kann das im Extremfall für den 
Chef schon mal eine Haftstrafe geben. Kommt selten vor, hat es aber 
schon gegeben. Der Klassiker sind die Leute, die morgends früh mit dem 
PKW 4 Stunden zum Kunden fahren, da acht Stunden arbeiten und abends 
wieder 4 Stunden zurück. Wenn da was passiert, wird das sehr teuer für 
den Chef. Und das muss der dann persönlich bezahlen.

>Was wäre Reisezeit dann? Freizeit? Wäre ja noch schöner, wenn man der
>Firma noch etliche Stunden Reisezeit unvergütet überträgt.

Entspricht aber den gesetzlichen Regelungen. Reisezeit IST Freizeit.

Gruss
Axel

von Tom (Gast)


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>>Was wäre Reisezeit dann? Freizeit? Wäre ja noch schöner, wenn man der
>>Firma noch etliche Stunden Reisezeit unvergütet überträgt.

>Entspricht aber den gesetzlichen Regelungen. Reisezeit IST Freizeit.

Da kann ich mich ja glücklich schätzen, dass mein AG mir alles auf mein 
GLZ Konto überträgt ;)

von Paule (Gast)


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Wo steht Das denn, dass Reisezeit keine Arbeiszeit ist?
 Ich bin Servicetechniker und nur im Aussendienst,
vielleicht 1 bis 2 Tage im Monat in der Firma. Bin
mehr im Auto wie beim Kunden. Fahrtzeit kriegt der
Kunde ja auch in Rechnung gestellt.

von Tom (Gast)


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Okay, hab das mal gegooglet:

"Zur Arbeitszeit zählt grundsätzlich nicht die sog. Wegezeit, also die 
Zeit, die der Arbeitnehmer morgens von seinem Wohnort zum Betrieb 
benötigt und anders herum. Zur Arbeitszeit zählt grundsätzlich auch 
nicht die Reisezeit auf Dienstreisen, es sei denn das "Reisen" gehört 
zur vertraglichen Arbeitspflicht des Arbeitnehmers, wie z.B. bei einem 
Busfahrer, Taxifahrer oder Außendienstmitarbeiter. In diesen Fällen ist 
die Reisezeit natürlich Arbeitszeit. In allen anderen Fällen (z.B. 
Dienstreise zu einer Tagung) zählt die reine Reisezeit grundsätzlich 
nicht zur Arbeitszeit."

Quelle: 
http://www.arbeitsrecht-ratgeber.de/arbeitsrecht/abwicklung/content_06.html

>Wo steht Das denn, dass Reisezeit keine Arbeiszeit ist?
> Ich bin Servicetechniker und nur im Aussendienst,
>vielleicht 1 bis 2 Tage im Monat in der Firma. Bin
>mehr im Auto wie beim Kunden. Fahrtzeit kriegt der
>Kunde ja auch in Rechnung gestellt.

Diese Frage dürfte mit obien Absatz auch geklärt sein.

von Tarifler (Gast)


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Reise ist keine Arbeitszeit, das stimmt.
Aber sie ist keine Freizeit.
Will heisse, wenn du 4h mit dem Wagen zum Kunden untwerwegs bist, dann 
ist das schon Arbeit für die Firma (normaler Arbeit, also kein 
Gleitzeitabbau), aber diese Mehrstunden werden nicht - wenn über die 
Regelarbeitszeit hinausgehend - mit 25%, bzw. 50% Zuschlag vergütet.

von Axel L. (axel_5)


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>Will heisse, wenn du 4h mit dem Wagen zum Kunden untwerwegs bist, dann
>ist das schon Arbeit für die Firma (normaler Arbeit, also kein
>Gleitzeitabbau), aber diese Mehrstunden werden nicht - wenn über die
>Regelarbeitszeit hinausgehend - mit 25%, bzw. 50% Zuschlag vergütet.

Das ist so nicht richtig. Allerdings muss man da tarifliche und 
gesetzliche Regelungen trennen.

Wenn du das Auto selber fährst, ist das auf jeden Fall Arbeitszeit. Die 
wird je nach Tarifvertrag ggfls. mit Zuschlägen vergütet.

Wenn Du nur mit drinsitzt und ein anderer fährt, ist das gesetzlich 
keine Arbeitszeit. Da gibt es prinzipiell gar kein Gehalt für.

Das viele Firmen das anders handhaben, ist schlicht vernünftig. Denn die 
gesetzliche Regelung ist schon recht fragwürdig. Im Extremfall kann man 
sonst die ganze Woche für die Firma unterwegs sein, und hat keine Chance 
die Arbeitszeit zu erfüllen.

Ausserdem wirst Du ja in der gesamten Zeit mit dem Fahrer 
ausschliesslich über Dein Projekt reden, arbeitest also doch :-)

Gruss
Axel

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