Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Induktivität für Stepdown


von Oktoberfestbesucher (Gast)


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Ich will einen Stepdownwandler von 325V auf 200V bauen.
Strom auf der 200V Seite ist 16A.
Schaltfrequenz ist 23kHz.
Wo finde ich so eine Induktivität?

von Torsten W. (wirehead)


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Naja bei Meditec nehmen die einfach 10 einzelne "kleine" 
eisenpulverkerne dafür und 10 Transistoren.

von Εrnst B. (ernst)


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Sowas hier:
http://www.tauscher-transformatoren.de/html/pm50_39-pm114_93.html
könnte knapp reichen (in der größten Bauform, PM114)
Besser mit der Frequenz etwas hochgehen.
Noch besser: Leistung auf mehrere Phasen aufteilen, dann werden auch die 
Elkos viel kleiner und billiger.

von Fralla (Gast)


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Genau, Teile auf 4-Phasen und geh mit der Frequenz hoch (wozu den nur 
20kHz?), dann kommst du mit 4 Rinkernen (so 33mm) aus...
Drosseln wirst du mit selbst wickeln müssen (besonders cool bei 
Ringkernen :-)

von Mike J. (linuxmint_user)


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Wenn ich deine Angaben bei
http://schmidt-walter.eit.h-da.de/smps/abw_smps.html
eingebe wird eine Induktivität von über 500µH angegeben.

Nutz eine PWM von 100kHz und du kommst mit 120µH hin.

von Fralla (Gast)


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Rechne mal 2 und 4 Phasen design durch.
zb mit 4 Phasen und 100kHz. Für 4A ripple pro Drossel (also 2A bis 6A) 
brauchst man 190µH und 6A peak. (geht leicht auf einem 26mm Ringkern) 
Addiert man die Drosselströme kommt man auf einen ripple von nur 1A. 
Entsprechend klein wird der Elko, etwaige Filter sehen 400kHz->klein.

Mit einer Phase brüchte man eine 770µH Drossel (für 1A ripple) die 16,5A 
packen muss. Und die wird schwerer + größer als die 4 kleinen in Summe.

MFG

von Oktoberfestbesucher (Gast)


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Mike J. schrieb:
> Wenn ich deine Angaben bei
> http://schmidt-walter.eit.h-da.de/smps/abw_smps.html
> eingebe wird eine Induktivität von über 500µH angegeben.

523 µH ist doch ein brauchbarer Wert.
Der Rest meiner Schaltung läßt nur 23kHz zu, und keine Aufteilung auf 
mehrere Phasen.

Wo bekomme ich so eine 0,5mH Indultivität die 16Ampere abkann?
Ich brauche einen Lieferanten, oder soll man bei einem Trafowickler ein 
Einzelstück bestellen?

von Εrnst B. (ernst)


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Oktoberfestbesucher schrieb:
> Ich brauche einen Lieferanten, oder soll man bei einem Trafowickler ein
> Einzelstück bestellen?

Oben ist ja schon ein Hersteller verlinkt, aber ob der auch Einzelstücke 
fertigt? => Dort anfragen.

Eine "fertige" 500µH/16A/23kHz Spule wirst du ansonsten vermutlich nicht 
finden, die Werte sind, sagen wir mal, "ungewöhnlich".

Aber einen passenden Kern gibt's zu kaufen, musst halt dann den Draht 
selber herumbiegen.

von Εrnst B. (ernst)


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Oktoberfestbesucher schrieb:
> Der Rest meiner Schaltung läßt nur 23kHz zu, und keine Aufteilung auf
> mehrere Phasen.

d.H. du hast schon einen fertigen Schaltregler, und willst nur noch die 
Drossel einbauen?
Oder hast du das mit den Phasen missverstanden? Die verschiedenen Phasen 
werden alle parallelgeschaltet, d.H. du hast, egal wieviele Phasen du 
verbaust, am Schluss trotzdem deine 200V/16A DC, nur viel 
Sauberer/Glätter/Störungsärmer als mit deiner Einphasen-Lösung.

Oder hast du ein Platz-Problem? Auch nicht wirklich. Bei nur einer Phase 
brauchst du mehrere Elkos im Coladosen-Format. Allein der dort 
eingesparte Platz reicht für Steuer-IC + Leistungs-Transistoren + Rest 
für eine zweiphasen-Lösung.

von Mike J. (linuxmint_user)


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Er könnte doch auch (theoretisch) einfach einen normalen Eisenkern 
nehmen, wie man ihn von den Trafos her kennt.

Es findet ja keine Ummagnetisierung statt da der Strom nur in eine 
Richtung fließt.


Oktoberfestbesucher schrieb:
> Der Rest meiner Schaltung läßt nur 23kHz zu, und keine Aufteilung auf
> mehrere Phasen.

Ist okay, es wird ja trotzdem funktionieren.

Was machst du mit den 200V bzw. wie erzeugst du die 23kHz (AVR, NE555 
...) ?

von MaWin (Gast)


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> Es findet ja keine Ummagnetisierung statt

Doch, natürlich

> da der Strom nur in eine Richtung fließt.

Aber abnimmt/zunimmt.

In einen Kondensator fliessen schliesslich auch Ströme rein und raus, 
selbst wenn er nicht umgepolt wird.

Wenn er allerdings unter 10Hz verwendet....

von Mike J. (linuxmint_user)


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MaWin schrieb:
>
>> da der Strom nur in eine Richtung fließt.
>
> Aber abnimmt/zunimmt.

Das Feld ändert seine Stärke aber nicht die Richtung, demzufolge kann es 
diese Verluste nicht geben.

von MaWin (Gast)


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Aber natürlich.

von Mike J. (linuxmint_user)


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Die Elementarmagnete müssen sich nicht drehen, sie bleiben ausgerichtet.

Wenn du z.B. so etwas wie einen FlyBack Konverter aufbaust gibt es auch 
nicht ständig diese Ummagnetisierungsverluste, nur ein mal beim 
einschalten.

Vielleicht verformt sich das Feld (am Rand) ganz leicht durch die 
unterschiedlichen Ströme, praktisch dürfte das aber vernachlässigbar 
sein.

von Falk B. (falk)


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@  Mike J. (linuxmint_user)

>Die Elementarmagnete müssen sich nicht drehen, sie bleiben ausgerichtet.

Falsch. Diese Drehung ist nicht binär EIN/AUS sondern analog, viel, 
wenig, anderrum.

>Wenn du z.B. so etwas wie einen FlyBack Konverter aufbaust gibt es auch
>nicht ständig diese Ummagnetisierungsverluste,

Wie kommst du auf diese irrige Annahme?

MFG
Falk

Kleiner Lesetip: Transformatoren und Spulen (ich liebe diesen 
Artikel jeden Tag mehr).

MFG
Falk

von Fralla (Gast)


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>Wenn du z.B. so etwas wie einen FlyBack Konverter aufbaust gibt es auch
>nicht ständig diese Ummagnetisierungsverluste, nur ein mal beim
>einschalten.

>Vielleicht verformt sich das Feld (am Rand) ganz leicht durch die
>unterschiedlichen Ströme, praktisch dürfte das aber vernachlässigbar
>sein.

Unsinn! Wenn ein Gleichstrom mit ripple fließt, wie eben beim Boost 
Wandler, ändert sich die H und damit die Flußdichte B. Man fährt eine 
Fläche in der B-H Kennlinie ab. Diese Fläche ist die 
Ummagnetierungsenergie pro m^3 Kernmaterial.
Und ein Sperrwandler wird meist voll entmagnetisiert (abgesehen 
Remanenz). Man fährt voll die einseitige Hysterese ab.
Deiner Theorie nach dürfte nur ein Gegentaktwandler Verluste 
produzieren, was definitiv nicht der Fall ist.


MFG

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