Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Verständnisschwierigkeit bei Regelbare Spannungsteiler


von Hendrik H. (henhin)


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Hallo,

hoffe es passt hier rein und habe alles richtig gemacht.

Ich habe folgendes Problem.
Wir schreiben demnächst eine Arbeit über Regelbare/einstellbare 
Spannungsteiler-Potentiometer u. Elektronik generell.
In der angehängten Skizze möchte ich einen regelbaren Widerstand zur 
Musikwiedergabe darstellen (Hoffe ihr versteht, was ich meine). Der 
Strom verläuft von - nach + ( in diesem Fall von "unten" nach "oben"). 
Ich habe mein Lehrer heute gefragt, wie man die Musik hören würde. Ich 
war der Ansicht, dass man sie leise hören müsste, da R1 geringer ist und 
so weniger Spannung gebraucht wird, um die Elektronen zu bewegen. ( Ich 
hatte mir dazu folgenden Satz aufgeschrieben: Je kleiner der Widerstand, 
desto weniger Antriebskraft wird für die Elektronen benötigt. Mein 
Lehrer meinte, dass es gefährlich um die Ecke gedacht wäre - warum? ) Er 
sagte, dass man es so gar nicht bestimmen kann und er fing an, mir was 
von Masse, 0 Volt und +Signal zu erzählen.
Was Masse ist, konnte ich mir bereits zusammenreimen, aber das mit 0 
Volt und Signal begreif ich nicht. Wäre nett, wenn ihr mir das näher 
erläutern könntet.
Wenn möglich auch einfach ausgedrückt, gehe momentan in die 9. Klasse 
und verfüge nicht über ein umfangreiches Fachbegriff-Vokabular :)

Danke!

von Joe (Gast)


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du kennst sicher enen Spannungsteiler mit 2 Widerständen.

Das Poti funktioniert genau so.

von Hendrik H. (henhin)


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Grob gedacht ist das in meinen Augen ein 2-teiliger-Spannungsteiler nur 
mit den Unterschied, dass dieser regelbar, also mit einem Schleifkontakt 
ist.
Leider beantwortet das aber nicht meine Frage(n).
Ich danke Dir trotzdem.

von Jochen F. (jamesy)


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Mal der Reihe nach: Denk dir das Poti als 2 Widerstände, x und eins-x. 
In Abhängigkeit von veränderlichem x gilt dann (wenn x die Strecke 
zwischen Masse und Ausgang ist, und Ausgang nicht belastet) Uein*x = 
Uaus. Ohm'sches Gesetz einfach mal einsetzen und nachrechnen. Das ist 
nicht schwer, reicht einfacher Dreisatz aus. Besteht die Möglichkeit, 
einfach mal an so'n Dings ranzukommen und es mit dem CD-Player (oder was 
man heute so hat...) zu versuchen?

von Hendrik H. (henhin)


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Danke für deine Antwort.
Das Ohm'sche Gesetz kann ich bei solchen Aufgaben problemlos anwenden.
Bin mir nur nicht darüber im Klaren, ob mein Gedankengang richtig ist.
- Je geringer der Widerstand, desto weniger Antriebskraft(U) wird für 
die Elektronen benötigt. Nachgerechnet mit Beispielen die wir gemacht 
haben, würde das meine "Theorie" unterstützen. Aber mir wurde gesagt es 
sei gefährlich um die Ecke gedacht ?

Und was hat das mit 0 Volt auf sich? Meiner Meinung nach tut sich da 
nix, wenn die Spannung 0 Volt beträgt.

von Hendrik H. (henhin)


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Niemand mehr da, der mir helfen kann ? :(

von Christian H. (netzwanze) Benutzerseite


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Du willst einen Spannungsteiler haben.
, also deine Musik aus dem CD-Player, hängt am oberen Punkt, des Potis. 
An den unteren Punkt kommt Masse (Bezugspotential, 0V).
Am Schleifer greifst Du die Spannung ab. Diese geht dann zum Verstärker 
und dann auf die Lautsprecher.

Angenommen, du drehst den Schleifer ganz nach oben. Zwischen
 und
 ist der Widerstand 0 Ohm. Der Widerstand des Potis (bei Audio meist 
47kOhm oder 100kOhm) stört hier nicht.
Am Ausgang hast Du also den gleichen Signalpegel wie am Eingang.

Nun drehst Du den Schleifer ganz nach unten. Der Ausgang liegt jetzt 
direkt an Masse. Die Ausgangsspannung ist also immer 0V; du hörst 
nichts.

Jetzt kannst Du dir die Zwischenstellungen des Potis sicherlich selber 
vorstellen.

von Michael M. (Gast)


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Beitrag "Spannungsteiler 9. Klasse Physik"
da steht alles dazu, was es zu sagen gibt.

von Christian H. (netzwanze) Benutzerseite


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Hendrik Hintemann schrieb:
> ( Ich
> hatte mir dazu folgenden Satz aufgeschrieben: Je kleiner der Widerstand,
> desto weniger Antriebskraft wird für die Elektronen benötigt.

Das ist wirklich etwas um die Ecke gedacht.

Was ein Widerstand (nicht das elektronische Bauteil) ist, weißt Du?
Ja, es ist eine Bremse.

Jetzt zu den Elektronen und das elektronische Bauteil. Es ist auch hier 
eine Bremse. Die Elektronen benötigen hier mehr Kraft um durchzukommen, 
sie werden langsamer. Dadurch ist an einem Ende die Elektronenzahl 
geringer, als am anderen. Es entsteht eine Potenzial-Differenz. Ein 
Elektroniker sagt dazu; es fällt eine Spannung am Widerstand ab.

Je kleiner der Widerstand, desto weniger werden die Elektronen gebremst 
und desto kleiner ist die Spannung, die am Widerstand abfällt.

von Hendrik H. (henhin)


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Ich danke euch vielmals !
Ich werd' mich da mal reindenken und hoffe,dass ich das in meine Birne 
bekomme.

von Hendrik H. (henhin)


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@Christian H. :

Du beschreibst doch in deinem 1. Post die technologische Stromrichtung
"+" nach "-" oder? Masse und Bezugspotential 0 Volt bedeutet im Grunde 
doch nichts anderes wie "-" Pol, oder?

von Bernd_S (Gast)


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wenn nichts dabei steht ist IMMER die technische Stromrichtung gemeint.

Und ja: normalerweise ist die Masse der "-" Anschluss. Ausnahmen 
bestätigen die Regel, da es in der Elektronik eben auch 
Minus-Spannungen, also negative Spannungen gegenüber der Masse gibt. 
Dann kann man nämlich nicht mehr sagen, dass es der "-"Anschluss ist.

Sag einfach "Bezugspotential" oder "Masse" und jeder versteht dich...

von Hendrik H. (henhin)


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Danke sehr !

Ich denke, damit wurde all' meine Fragen beantwortet. :)

von Hendrik H. (henhin)


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Tut mir Leid, dass ich euch wieder belästige.
Aber eine allerletzte Frage habe ich, nachdem ich mich in die Sache 
hineingedacht habe.

Wenn unten die Masse mit 0 Volt Bezugspotential ist und oben das Signal.

Ich schiebe den Schleifer ganz nach oben - angenommen die 
Eingangsspannung ist 12 Volt groß. Die Spannung, die am Schleifer 
abgegriffen wird, müsste doch theoretisch dann 12 Volt sein. Ganz nach 
oben geschoben 0 Ohm Widerstand.

Wenn ich nun mit der Formel Ua= Ue * R1:R1+R2 rechne, dann komme ich auf 
einen ganz niedrigen Wert. Bezieht sich dieser Wert auf den 
Spannungsabfall? Aber der Widerstand ist doch 0 Ohm, wäre der 
Spannungsabfall nicht auch gleich 0 Volt ?

von Jochen F. (Gast)


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Das ist er ja auch: 12 Volt, und davon subtrahiert man 0 Volt 
Spannungsabfall - schwupps, es sind 12 Volt.

von Karl H. (kbuchegg)


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Hendrik Hintemann schrieb:

> Wenn ich nun mit der Formel Ua= Ue * R1:R1+R2 rechne, dann komme ich auf
> einen ganz niedrigen Wert. Bezieht sich dieser Wert auf den
> Spannungsabfall? Aber der Widerstand ist doch 0 Ohm, wäre der
> Spannungsabfall nicht auch gleich 0 Volt ?

Das kommt aber auch darauf an, was bei dir R1 und was R2 ist.
Da es beim Spannungsteiler 2 Möglichkeiten gibt, welcher der beiden 
Widerstände R1 und welcher R2 ist, gibt es auch 2 Interpretationen.
Das eine mal kriegst du direkt die Spannung am Ausgang, das andere mal 
den Spannungsabfall den der Ausgang in Bezug zum hohen Potential am 
Spannungsteiler hat.

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