Forum: HF, Funk und Felder DVB-Sender für Sat-ZF


von Nico S. (Gast)


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Liebes Forum,

ich habe hier im Forum noch nichts Entsprechendes gefunden, von daher 
beginne ich dieses Thema:

Wir alle kennen die UHF-Oszillatoren aus Videorekordern o. Ä., die auf 
Kanal 36 oder 38 ein schönes FBAS-Signal senden. So kann man sich 
wunderbar einen eigenen, kleinen Hauskanal basteln.

Theoretisch könnte man nun dieses Signal in den terr. Eingang eines 
Multischalters (nach entsprechender Verstärkung) speisen, um so das 
Antennensignal im Haus zu verteilen. Was mich daran nur stört, ist die 
doch sehr bescheidene Signalqualität des FBAS-Signals.

Daher dachte ich mir, man könnte ein DVB-Signal nehmen. Da wir 
Satellitenfernsehen haben, folglich DVB-S.

Ich denke mir das so: Man nehme eins der vier Frequenzbänder vom LNB und 
speise auf einer nicht belegten Frequenz ein Signal mit ca. 8 MSym/s 
Breite ein. Dieses Signal ist ein DVB-S-Signal mit einem MPEG-2-Stream.

Nun zur Umsetzung:
Ich traue mir zu, mit einem PC unter Linux einen MPEG-Encoder machen, 
der mir irgendwie ein gültiges DVB-S-Signal ausgibt. Da ich mich auch 
mit der Entwicklung von Kerneltreibern auskenne, sehe ich auf der Seite 
"DVB-Signal erzeugen" kein Problem.

Angenommen, ich kriege dieses Signal über einen fixen D/A-Wandler aus 
dem PC -- wie verfahre ich nun weiter?

Ich müsste das Signal ja irgendwie auf ca. 2 GHz aufmodulieren, damit 
ich im ZF-Band bin. 2 GHz sind für Selbstbau wohl schon gewagt.

Denkt ihr, das Problem ist grundsätzlich für Bastler lösbar oder seht 
ihr große Probleme wie hohe Kosten? Wenn ja, wo liegen diese?

Vielen Dank im Voraus,
Nico

von Georg A. (Gast)


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Der MPEG-Encoder ist nur ein kleiner Teil. Du brauchst noch die 
zusätzlichen SI-Strukturen, damit der Empfänger überhaupt weiss, was er 
empfangen kann und dann auf der weiteren Codingseite Scrambling, 
Reed-Solomon-Encoding, Convolutional Coding+Puncturing und dann das 
Symbol-Mapping auf IQ-Werte. Wenn's schön sein soll, wäre etwas 
Filterung auch nicht schlecht.

Dann erst kommt der eigentliche HF-Modulator :) Da musst aber nicht mit 
2GHz rummachen, 1GHz reicht auch schon, der ZF-Bereich geht ja von 
950-2150MHz. Da sollte man mit einer PLL/VCO (LMX* oder ADF4350) und 
einem IQ-Mischer (auch was von AD) mit wenig Aufwand was rausbekommen. 
Solange es keine Ansprüche an Spiegelfrequenzunterdrückung gibt (d.h. 
"alleiniges" Signal im Kabel) wars dann auch schon.

Schwierigkeiten: Die IQ-Werte dürfen nur minimalen Jitter haben (womit 
sollen die eigentlich aus dem PC raus?). Der VCO ist ebenso kritisch.

In gewissem Sinne unkritisch: Leichte Nichtlinearitäten, Rauschen.

Die Amateurfunker haben sowas übrigens (natürlich) schon gebaut:

http://www.df9ic.de/doc/2002/dorsten_2002/dorsten02.pdf

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Es gibt sogar zwei Amateurentwicklungen:
http://www.sr-systems.de/V02/content.php?show=Produkte&lng=de&style=std
http://www.datv-agaf.de/
leider gibts da ein gewisses "Konkurrenzdenken", die beiden Gruppen 
ignorieren sich nicht mal - schade eigentlich.

von Georg A. (Gast)


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> die beiden Gruppen ignorieren sich nicht mal

Habe ich so am Rande mitbekommen, ist irgendwie "Palästinesische 
Befreiungsfront" vs. "Befreiungsfront Palästinas"... AGAF war zu grossen 
Teilen ein Uni-Projekt mit recht vielen Teilnehmern und einem recht 
üppigem Budget (AFAIR auch vom DARC) , beim Adacom/SR-Ding waren nur 3 
Personen mit recht übersichtlichen/privaten Mitteln beteiligt.

Für den Threadersteller sollte man aber noch erwähnen, dass die Jungs 
damit tatsächlich in die Luft und nicht nur in ein Kabel gefunkt haben. 
Das erhöht die Anforderungen an die Filterung ziemlich, wenn man nicht 
andere stören will.

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