Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Tasterprellen: gute und schlechte Taster


von G.T. (Gast)


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Hallo zusammen,
wie ja in dieversen Beiträgen schon beschrieben gibt es Tastes die mehr 
oder weniger prellen.
Wie sind denn nun Taster die wenig prellen (die "guten") in Vergleich zu 
den "schlechten" aufgebaut. Was wird dort anders gemacht?
Staubdichtheit, Material der Kontakte, Federmechanik das Gehäuse wie 
unterscheiden die Taster sich?
Was wären noch Punkte welche die Hersteller "guter" Taster beachten 
müssen?
Macht es aus "Tasterprellsicht" überhaupt einen Sinn gute Taster zu 
konsturieren, oder kann wird nicht sowieso alles von der Software 
"gerade gebügelt"?
Wie wird bei Industrieanwendungen verfahren, lieber viel Hardwareeinsatz 
(also aufwendige und teuere Taster) oder lieber eine gute und sichere 
Softwareentprellung ?

Ich freue mich auf aussagekräftige Antworten.

MFG
    G.T,

von spess53 (Gast)


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Hi

Schon mal überlegt, das in vielen Fällen das Prellen überhaupt nicht 
stört.

MfG Spess

von Detlev T. (detlevt)


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Hallo G.T.,

das hat wohl alles Einfluss. Wenn man sich erst einmal mit einer 
schlappen Feder durch eine dicke Oxidschicht drücken muss, wird die 
Prellzeit natürlich größer. Die Konstruktion darf man auch nicht 
vergessen, auch da kann man schlampen bzw. ein zwei Teile einsparen, um 
Kosten zu senken.

Ich war jedenfalls letztens erstaunt über die Multimec-Taster. Laut 
Datenblatt ist die Prellzeit <2ms, typisch 0,5ms. Die 10ms der 
Entprellroutine war da viel zu viel, die habe ich erst einmal reduzieren 
"müssen".

Bei Industrieanwendungen ist Robustheit und Langlebigkeit sicher 
wichtiger.

Gruß, DetlevT

von Kai Klaas (Gast)


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>Wie sind denn nun Taster die wenig prellen (die "guten") in Vergleich zu
>den "schlechten" aufgebaut.

Sehr kleine Taster mit einer "bistabilen" Federunterstützung 
(Knackfroschprinzip) prellen sehr kurzzeitig. Größere Taster, die auch 
deutlich mehr Strom können, prellen deutlich länger, weil sie einfach 
größer sind und dadurch auch die mechanischen Zeitkonstanten größer 
sind.

Weiters darf man nicht vergessen, daß die Kontaktphänomene bei 
Verunreinigung und Vorhandensein von Sulfid- und Oxid-Schichten die 
elektrische Prellzeit erheblich verlängern können, vor allem, wenn die 
Schalter schon etwas älter oder schon länger in Gebrauch sind.

Ich habe schon mal einen Taster gehabt, der kurioser Weise erst Sekunden 
später geschaltet hat. Ich will damit nur sagen, daß es keinerlei 
Garantie für eine maximal Prellzeit gibt. Ein Schalter, der anfangs sehr 
schnell geschaltet hat, kann mit der Zeit beliebig langsam werden.

Ein anderer wichiger Grund für Kontaktprobleme sind zu große und auch zu 
kleine (!) Ströme. Ein Minitaster sollte ganz grob nicht viel mehr als 
10mA schalten, aber auch nicht weniger als 100µA ("dry circuit" 
Problem).

Prellzeiten bis 50msec sind eigentlich kein Problem, wenn du nicht 
gerade einen Taster 10mal in der Sekunde drücken können willst. In 
meinen Schaltungen verwende ich deshalb gerne relativ lange 
Zeitkonstanten für das Tastenentprellen. Ich verwende gerne auch 
RC-Glieder, weil die Taster oft nach "draußen" führen und von dort EMI 
in die Schaltung schleusen.

Kai Klaas

von MaWin (Gast)


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> Ich freue mich auf aussagekräftige Antworten.

Zwischen 1 und 10 msec findest du hier:

http://www.ck-components.com/14411/tact_28july.pdf/

Die klassischen DigiTast haben 2.5msec.

von MCUA (Gast)


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>Ich habe schon mal einen Taster gehabt, der kurioser Weise erst Sekunden
>später geschaltet hat.
Das hat nichts mit Prellzeit zu tun, das war Schmutzzeit!
Und bevor man eine "Ent-schmutz-Routine" macht, sollte man den Taster 
säubern oder wechseln.

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