Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Arbeitgeber verlangt auf Briefbögen das Weglassen meines Diplom Grades


von Annegret (Gast)


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Hallo! Mein Arbeitgeber verlangt in einem Rundbrief, dass alle 
Mitarbeiter ihre Diplom- oder Mastergrade auf offiziellen Briefen 
weglassen sollen. Stattdessen sollen wir nun "Mitarbeiter/In im 
Beteuungsdienst" neben unseren Namen schreiben. Ist das korrekt? Ich 
habe mir mein Diplom hart erarbeitet und finde es nicht richtig, dass 
wir uns jetzt so banal bezeichnen sollen. Teamleitungen sollen hingegen 
nun "Teamleitung" neben ihren Namen schreiben.
Wer kennt sich damit aus?

: Gesperrt durch Moderator
von Wolle (Gast)


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>Ich habe mir mein Diplom hart erarbeitet und finde es nicht richtig, dass
>wir uns jetzt so banal bezeichnen sollen.
Du hast ja Sorgen.
Hast Du Dein Diplom für den Briefbogen gemacht?

von Wilhelm F. (Gast)


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@Annegret:

Das hat vielleicht was mit Corporate Identity zu tun. Sowas schwappt 
aus den USA herüber. Irgendwie wollen die nach außen hin wohl eine klare 
Linie schaffen.

von Floh (Gast)


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Diplom ist dein akademischer Grad, nicht deine Funktion im Betrieb.

von Dipl.-Hausmeister (Gast)


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Solange das Gehalt nicht weniger wird, hätte ich da noch keine Sorge.

von IGBT (Gast)


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Die Frage ist - warum soll das weggelassen werden?

Ich saß in vielen Veranstaltungen, wo man zuerst die Visitenkarten 
austauscht.

Nach 20 min Gespräch ist es bedeutungslos wer welchen Titel hat.

Also für mich wäre das völlig unwichtig.

Bei mir steht einfach nur 'Manager' und dann mein Geschäftsbereich auf 
der Visitenkarte, was gar nichts aussagt - außer das ich in der Firma 
eben genau in dieser Position bin - und das ist ja das was dich 
interessiert -  ob ich nun Master, Dr. oder Techniker oder Diplom 
gemacht habe, ist eine unwichtige Information.

Du redest ja nicht mit mir weil ich einen Titel habe, sondern weil die 
Firma der Meinung ist, mich in diese Position setzen zu müssen.

Die Titel wegzulassen ist ein richtiger Schritt Diskrimminierungen im 
allgemeinen zu unterdrücken - wir sollten das mal alle unterstützen.

von MaWin (Gast)


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Ein Akademischer Grad ist kein Namensbestandteil,
du hast kein Recht, ihn aufgelisten zu bekommen.

von Wilhelm F. (Gast)


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IGBT schrieb:

>Bei mir steht einfach nur 'Manager'

Das kann eben auch die Aufsichtsperson der Tellerwäscher sein, der Ober- 
oder Haupttellerwäscher, oder Generalstabstellerwäscher. Obwohl der 
vielleicht 3 Bildungsstufen unter dir liegt. Man weiß es nicht. Ein 
Schritt in die Antidiskriminierung ist es aber.

von Dipl.-Ing. (Gast)


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Ein Dipl.-Ing. ist ein akademischer Grad.

Ob ich ihn vor meinen Namen schreibe oder nicht,
ist allein meine Angelegenheit.

Ob das der Firma nun passt oder nicht.

von Hannes (Gast)


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>Die Titel wegzulassen ist ein richtiger Schritt Diskrimminierungen im
>allgemeinen zu unterdrücken - wir sollten das mal alle unterstützen.

Da kann ich nicht folgen. Was hat das mit Diskriminierung zu tun?

Viel bedenklicher finde ich, dass allerlei Gestalten versuchen, sich als 
"Ingenieur" auszugeben, obwohl sie das nicht sind.

von Dieter M. (Gast)


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Ein Zitat meines Profs ist mir immer in guter Erinnerung geblieben:
"Jeder hier ist in seinem Aufgabegebiet Experte. Auch Sie als Student. 
Sie sind der, der am Besten weiß, was er da tut und wie er es tut." 
(sinngemäß)
In meinem bisherigen Leben bin ich schon einigen Fach-Deppen mit 
Dr.-Grad begegnet, aber auch vielen wirklich intelligenten Menschen mit 
Technik- und Sachverstand und unternehmerischem Weitblick ohne Studium.
Abgesehen davon kann Dir ein erfahrener Techniker bestimmt besser 
weiterhelfen, als ein frisch eingestiegener Ing.

Deshalb sehe ich es mittlerweile eher wie IGBT
IGBT schrieb:
> Du redest ja nicht mit mir weil ich einen Titel habe, sondern weil die
> Firma der Meinung ist, mich in diese Position setzen zu müssen.

So oder so, Du wirst jeden Tag aufs Neue beweisen müssen, dass Du ein 
Experte bist. Ein bisschen Tinte oder Toner vor Deinem Namen auf dem 
Papier helfen Dir da nur wenig. Oder glaubst Du, dass Du Dich auf Deinem 
akademischen Grad ausruhen kannst??
Die Erkenntnis mit den "Titel-Blendern" s.o. habe ja nicht nur ich im 
Laufe der Jahre erworben...

Abgesehen davon gilt natürlich:
Du bist ein ganz kleiner Teil der Firma  des Unternehmens  Konzerns. 
Ob die Firma sich mit Deinem akademischen Grad profilieren möchte oder 
nicht, liegt nicht in Deiner Entscheidungskompetenz. Ist so. Finde Dich 
damit ab. - Es schmälert ja nicht Dein Einkommen. Und Du weisst, was Du 
geleistet hast.

von Hannes (Gast)


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>Ein bisschen Tinte oder Toner vor Deinem Namen auf dem
>Papier helfen Dir da nur wenig. Oder glaubst Du, dass Du Dich auf Deinem
>akademischen Grad ausruhen kannst??

Das hat nichts mit Toner oder ausruhen zu tun. Sondern damit, dass man 
einen akademischen Abschluss gemacht hat, der einen berechtigt, diesen 
auch zu führen.

von Tom (Gast)


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> Das hat nichts mit Toner oder ausruhen zu tun. Sondern damit, dass man
> einen akademischen Abschluss gemacht hat, der einen berechtigt, diesen
> auch zu führen.

So ein Quatsch! Du kannst deinen Titel/Abschluss führen, wie du willst, 
wenn der AG das in offiziellen Papieren nicht schreiben will, dann 
machst du was gesagt ist. Prinzip: "Wes Brot ich ess, des Lied ich sing"

von Florian *. (haribohunter)


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Mach einen Dr.

Der ist dann Teil Deines Namens.

von eklige Tunke (Gast)


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Florian *.* schrieb:
> Mach einen Dr.
>
> Der ist dann Teil Deines Namens.
Nein, man ist sich aber einig, dass man sich uneinig darüber ist. Siehe 
http://de.wikipedia.org/wiki/Doktor#Deutschland.

von smoerre (Gast)


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> So ein Quatsch! Du kannst deinen Titel/Abschluss führen, wie du willst,
> wenn der AG das in offiziellen Papieren nicht schreiben will, dann
> machst du was gesagt ist. Prinzip: "Wes Brot ich ess, des Lied ich sing"
darum geht es - was steht denn in Deinem Arbeitsvertrag drin.
Bist Du überhaupt als Ingenieurin eingestellt worden ?
Im übrigen würde ich mal mal an Deinen Betriebsrat wenden - der 
Arbeitgeber hat nämlich nicht die Allmacht.

von Frank M. (aktenasche)


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Stell dir doch einfach mal die Wirkung auf die Kollegen vor (die diese 
Vorschrift natürlich auch alle kennen) wenn sie dann eine Rundmail von 
dir bekommen, wo dein Titel drin steht.
Ich persönlich würde dich dann ziemlich lächerlich finden ehrlichgesagt.
Respekt erarbeitet man sich. Nicht in dem man nen Titel vor seinem Namen 
stehen hat.
Die objektiven Gründe wurden ja schon genannt, der Titel sagt nichts 
über deine Position aus.

von P. M. (o-o)


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IGBT schrieb:
> Bei mir steht einfach nur 'Manager' und dann mein Geschäftsbereich auf
> der Visitenkarte, was gar nichts aussagt - außer das ich in der Firma
> eben genau in dieser Position bin - und das ist ja das was dich
> interessiert -  ob ich nun Master, Dr. oder Techniker oder Diplom
> gemacht habe, ist eine unwichtige Information.

Manager ist wohl so ziemlich die nichtssagendste Funktionsbezeichnung 
überhaupt. 'Managen' heisst ja auch anderes, als 'sich um etwas 
kümmern'. Und ich hoffe mal, jeder tut das auf seiner Arbeit ;-)

von Ländle (Gast)


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Wenns weiter keine Probleme gibt, ist doch alles perfekt. Die 
Firmenleitung bestimmt in dieser Kategorie was Sache ist. Wenn sonst das 
Klima und die Bezahlung stimmt, ist doch alles OK.

von Peter (Gast)


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Ich finde das eher als angenehm, wenn nicht auf der Visitenkarte, 
Türschilder, etc. alle Titel angegeben sind.

Wenn ich zB: Herrn Müller aus der Produktentwicklung suche, ist es mir 
egal ob der nun 1 Prof. und 3 Doktortitel hat, hautsache er hat Ahnung.

von Zwie B. (zwieblum)


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Weglassen? Titel? Mann, wenn du mit dem Mist in Österreich auftanzt, 
dann werden sogar Beamte zu blutrünstigen Bestien!

von James (Gast)


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Der Titel allein sagt nicht ob der MA auch was kann, (außer dem Titel
erworben zu haben). Ich hatte und habe beruflich oft mit Drs. zu tun, 
die bei der Vorstellung nur Ihren Namen nennen, den Titel einfach 
weglassen, I.d.R. sind das die weitaus Angenehmeren und Besseren was die 
Zusammenarbeit
betrifft. Einige können es nicht "ohne" Titel u.A. "mehrfach Dr.". Die 
Zusammenarbeit kann man z.T. vergessen, so richtig der Typ 
"Oberst)lehrer".

Wenn es der AG so haben will und vor allem der Rest vom Umfeld stimmt,
dann mach mit (oder laß es und such was anderes)

von Michael (Gast)


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Unabhängig davon, dass ich es bei meinem AG gut fine, dass er Titel 
weglässt hast Du drei Möglichkeiten mit der aktuellen Situation 
umzugehen:

Change it
Love it
Leave it

Welche Du wählst bleibt Dir überlassen!

von ElBarto (Gast)


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MaWin schrieb:
> Ein Akademischer Grad ist kein Namensbestandteil,
> du hast kein Recht, ihn aufgelisten zu bekommen.

Doch! wenn du ein Dr. hast ;)

von Thomas (Gast)


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Zwie Blum schrieb:
> Weglassen? Titel? Mann, wenn du mit dem Mist in Österreich auftanzt,
> dann werden sogar Beamte zu blutrünstigen Bestien!


Die sind ja auch absolut Titelgeil.

von oszi40 (Gast)


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Es gab mal eine auswärtige Putzfrau, die ein Diplom hatte, wie spreche 
ich die nun korrekt an?

von Ich (Gast)


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>Es gab mal eine auswärtige Putzfrau, die ein Diplom hatte, wie spreche
>ich die nun korrekt an?

Vermutlich mit ihrem Namen

von smoerre (Gast)


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> Es gab mal eine auswärtige Putzfrau, die ein Diplom hatte, wie spreche
> ich die nun korrekt an?
Mit Deinem Witz sprichst Du genau die Problematik an - indem Du als ... 
in der Firma arbeitest, arbeitest Du eben nicht mehr als Ingenieur.
Wenn Du Pech hast, ist das auch nirgendwo vermerkt.
Das kann sich negativ bei einem Stellenwechsel audwirken - wer weiß denn 
schon, warum die Putzfrau mit Diplom gerade in diesem Job gelandet ist, 
mals etwas überspitzt formuliert.
Ich übrigen ist das eine Sache für den Betriebsrat bzw. eine 
arbeitsrechtliche Angelegenheit und der Arbeitgeber kann hier nicht 
alles nach Belieben machen, wie alle das hier meinen - wir sind hier 
nicht in USA.

von Besserwisser (Gast)


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Der Arbeitgeber ist dafür verantwortlich, wie seine Firma nach außen hin 
präsentiert wird. Er weiss am besten, was seine Kunden erwarten.
Und hier kann ein Titel zur Eigenbeweihräucherung oft störend sein oder 
abschreckend für den Kunden. Wenn unser Chef sagt, wir sollen 
Mickymaus-Kostüme anziehen oder EMV-gerechte Einheitskleidung, dann tun 
wir dies. Denn oberstes Gebot für Ingenieur oder Techniker heißt: 
Flexibel bleiben.
Sogar unser Chef verschweigt seinen Dr.-Titel und schreibt auf seine 
Visitenkarten nur "Geschäftsführer" drauf.
In über 20 Jahren Berufserfahrung habe ich gelernt: Personen, die ihren
Titel führen, sind meist nicht ernst zu nehmen. Da kommt üblicherweise 
nicht mehr als heiße Luft heraus.
Es ist immer besser, unterschätzt als enttäuscht zu werden.

von Billy (Gast)


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Ich finde es immer sehr lustig, wenn Leute so sehr auf ihren Dipl.Ing. 
bestehen... Hui, ich bin mit dem Studium fertig und muß mir privat erst 
einmal ein paar Visitenkarten drucken lassen, damit jeder mitbekommt, 
"Ich habe studiert"
Und wenn die Firma es wünscht, dass es weggelassen wird, wo ist da bitte 
das Problem. Nach außen soll ein einheitliches Bild geschaffen werden.
Außerdem ist in meinen Augen der Dipl. Ing. auch nur eine "Ausbildung" 
und wenn man im Handwerk ist, dann schreibt man ja auch nicht in den 
Briefkopf: "Hans Müller, Bäckergeselle"
Oder wir gehen am besten gleich zu den englischen Begriffen über, den da 
klingt eh alles besser...
Facility Manager = Hausmeister
Domestic Engineer = Hausfrau
Environment Improvement Technician = Putzfrau

In diesem Sinn...

von Sven H. (dsb_sven)


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Ich denke auf deine private Visitenkarte und in deine privaten Mails 
kannst dus reinschreiben, aber wenn dein AG das nicht will, bleibt dir 
wohl nichts anderes übrig als es hinzunehmen.

von smoerre (Gast)


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> Wenn unser Chef sagt, wir sollen
> Mickymaus-Kostüme anziehen oder EMV-gerechte Einheitskleidung, dann tun
> wir dies. Denn oberstes Gebot für Ingenieur oder Techniker heißt:
> Flexibel bleiben.
EMV ist eine arbeitsschutzrechtliche Angelegenheit, Mickymaus-Kostüm - 
wozu?
Wahrscheinlich grüßt Du morgens auch noch den Hut auf Stange, wenn das 
Dein Arbeitgeber so vorsieht.
Es gibt arbeitsrechtliche Vorschriften in Deutschland und man kann auch 
auf den Sinngehalt egozentrischer Vorschriften hinterfragen.
> Denn oberstes Gebot für Ingenieur oder Techniker heißt:
> Flexibel bleiben.
Wahrscheinlich so flexibel, daß gar kein Betriebsrat existiert oder man 
schief angeguckt wird, wenn man dessen Hilfe in Anspruch nimmt.

> In über 20 Jahren Berufserfahrung habe ich gelernt: Personen, die ihren
> Titel führen, sind meist nicht ernst zu nehmen. Da kommt üblicherweise
> nicht mehr als heiße Luft heraus.
Kann sein, kann nicht sein - letztendlich ist das aber Deine eigene 
Entscheidung, und kann Dir auch nicht angelastet werden, wenn Du einen 
Titel führen möchtest.
Beim Dr. ist er sogar Bestandteil des Namens.

Im Übrigen sagt das nichts über die persönliche Leistungsfähigkeit aus.
Nur weil Du das negativ siehst bzw. per se verurteilst, ist nicht jeder, 
der das anders pratiziert ein Idiot - genau das unterstellst Du aber 
unterschwellig.

>Es ist immer besser, unterschätzt als enttäuscht zu werden.
Es ist besser überhaupt nicht enttäuscht zu werden, ob mit oder ohne 
Titel ist mir dabei egal!

von Besserwisser (Gast)


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Hi smoerre,
mein sarkastischer Unterton ist doch etwas zu deftig gewesen.
Ich gebe Dir auch in den meisten Punkten recht.
Und - man sollte den Titel unbedingt dort führen, wo er Tür und Tor 
öffnet und den Geldbeutel füllt!
Das Mickymaus-Kostüm ist doch zu übertrieben gewesen.
Aber wenn Anzug und Krawatte gefordert sein sollten, um den Stand der 
Firma zu präsentieren, dann sollte dies doch beachtet werden.
Nur um zu demonstrieren, dass ich studiert habe, ist die Führung des 
Titels nicht unbedingt notwendig. Leute, auch wenn der Titel weggelassen 
wird, man ist nicht nackt!

von MaWin (Gast)


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> Das Mickymaus-Kostüm ist doch zu übertrieben gewesen.

Aber Pinguin-Kostüm ist in Ordnung ?

Schwarze Hose schwarze Jacke weisses Hemd Strick dran ?

von g. b. (gunb)


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Den Beweis eines guten Ingenieurs bringt das Resultat in der Praxis, 
nicht der genannte Grad.

Amen.

von g. b. (gunb)


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oszi40 schrieb:
> Es gab mal eine auswärtige Putzfrau, die ein Diplom hatte, wie spreche
> ich die nun korrekt an?

Mit Guido Westerwelle?

von smoerre (Gast)


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@ Besserwisser,
ist okay - im Alltag wird man das auch so oder so handhaben und es gibt 
ja mindestens genauso gute Gründe den Titel besser wegzulassen (würde 
jetzt zu weit führen das en detail zu erörtern).
Die Vereinheitlichungswelle, die wohl aus USA rüberschwappt finde ich 
allerdings nicht so gut, weil da eine andere Einstellung in Bezug auf 
die Arbeit herrscht - die hier nun mal anders ist (die eigentliche guten 
Aspekte aus USA läßt man komischerweise weg). Wenn schon, dann das 
Komplettpaket.

von Wilhelm F. (Gast)


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Es wird eher so sein, daß die aktuelle Funktionsbezeichnung (z.B. 
HW-Entwickler) wichtiger sein wird als der Titel. Denn, diese Funktion 
hat man sich ja oft gezielt auf Grund des Hochschulabschlusses gesucht. 
Das passt dann schon. Ich war auch mal auf den Abschluß stolz, aber 
nicht so lange, denn er garantiert noch lange keinen Job.

Was mir bei Jobrecherchen aufgefallen ist: Immer mehr deutsche Firmen, 
die global arbeiten (z.B. Automatisierer), haben auf ihrer Homepage eine 
Seite, auf der alle wichtigen Personen im Betrieb hierarchisch 
gegliedert aufgeführt sind. Und zwar mit der amerikanischen Art der 
Funktionsbezeichnung. Da steht z.B. beim Geschäftsführer nur der Zusatz 
CEO dran. Und ich nehme mal an, daß dann auch Visitenkarten und 
Briefköpfe so sind. Außerhalb Deutschlands, interessiert niemanden mehr 
ein deutscher Titel, zumal Titel auch von Land zu Land unterschiedliche 
Bedeutungen haben können. Oft ist der Titel ohne weitere Prüfungen im 
Ausland auch nichts wert.

Dann nannte ich weiter oben schon mal den Ausdruck Corporate Identity. 
Der Ausdruck stammt schon aus dem angelsächsischen Sprachraum, und 
bezeichnet eben genau die Auftrittsweise der Firma nach außen.


Besserwisser schrieb:

>Das Mickymaus-Kostüm ist doch zu übertrieben gewesen.

3-5 Tage im Jahr ist das an manchen Orten schon erlaubt. Aber, dann hat 
meist die Firma geschlossen. ;-)

von Martin e. C. (eduardo)


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Sobald ich weiter meine 890 Euro monatlich bekomme hätte ich nichts 
dagegen, letzendlich zählt was du drauf hast, wenn das nicht dein Lohn 
berührt ist doch egal.

Besserwisser schrieb:
> In über 20 Jahren Berufserfahrung habe ich gelernt: Personen, die ihren
> Titel führen, sind meist nicht ernst zu nehmen. Da kommt üblicherweise
> nicht mehr als heiße Luft heraus.
> Es ist immer besser, unterschätzt als enttäuscht zu werden.

sehe ich genau so!!

smoerre schrieb:
> indem Du als ...
> in der Firma arbeitest, arbeitest Du eben nicht mehr als Ingenieur.
> Wenn Du Pech hast, ist das auch nirgendwo vermerkt.
> Das kann sich negativ bei einem Stellenwechsel audwirken

da hast du auch recht!

von Zwie B. (zwieblum)


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Der Witz beim Titel ist ja, dass du mehr als 890 pro Monat bekommst :-)

von Wilhelm F. (Gast)


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smoerre schrieb:

>Die Vereinheitlichungswelle, die wohl aus USA rüberschwappt finde
>ich allerdings nicht so gut, weil da eine andere Einstellung in
>Bezug auf die Arbeit herrscht - die hier nun mal anders ist (die
>eigentliche guten Aspekte aus USA läßt man komischerweise weg).
>Wenn schon, dann das Komplettpaket.

Völlig richtig. In den USA lebt man im Schnitt auch nicht schlechter als 
hier, wenn man sich nicht gerade dämlichst anstellt.

von Xenu (Gast)


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Da auch hier wieder das nicht auszurottende Märchen vom "Doktor = Teil 
des Namens" gekommen ist:

http://www.zeit.de/2009/01/Stimmts

von Hans M. (bauzi)


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In dem Betrieb wo ich bin, sind in der Entwicklungsabteilung (sehr groß) 
fast alle Kollegen Ings oder Dr.Ing. Da wird (in mancher Abteilung) 
sogar extra betont, dass der Herr Sowieso ein Uni-Ing. ist.

In der Masse fällt aber so ein einfacher Ing. kaum auf, ein Dr.Ing. 
bekommt aus Prinzip mehr Beachtung und Respekt. Und der macht eher auf 
understatement...

von IGBT (Gast)


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smoerre schrieb:
> Beim Dr. ist er sogar Bestandteil des Namens.

Das ist falsch, ein akademischer Titel ist nicht Bestandteil des Namens.

Wenn du einen Dr.Titel entgegen der CI deiner Firma führst und deswegen 
gekündigt wirst und vor Gericht gehst - wirst du verlieren - die 
Rechtslage ist ganz eindeutig - diese Titelspinnerei gibt es nur in D.

Die Ausnahme die man dir nicht verbieten kann, ist ein Adelstitel.

von Mine Fields (Gast)


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Ich sehe das so wie viele andere hier: Wenn du so wenig Problem hast, um 
dich über so etwas aufregen zu können, dann gehts dir wirklich sehr sehr 
gut.

von Chris (Gast)


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IGBT schrieb:
> Die Ausnahme die man dir nicht verbieten kann, ist ein Adelstitel.

Adelstitel wurden In Deutschland schon vor geraumer Zeit abgeschafft. 
Diese sind i.d.R. in den Nachnamen übergegangen. Damit kann man die 
Nennung in der Tat natürlich nicht verbieten :-)


Vereinfachte Antwort an "Annegret": Dein akademischer Grad steht auch 
nicht auf deinem Perso. Folglich hast du keinen Ansprunch auf Nennung. 
Einen Doktortitel kann man sich hingegen auf dem Perso eintragen lassen. 
Dann ist dieser Bestandteil deines bürgerlich-rechtlichen Namen und muss 
genannt werden. Da wirst Du wohl noch eine Diss dranhängen müssen wenn 
du so titelgeil bist ;-)

von S. B. (Gast)


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> Da auch hier wieder das nicht auszurottende Märchen vom "Doktor = Teil
> des Namens" gekommen ist:

> Das ist falsch, ein akademischer Titel ist nicht Bestandteil des Namens.

Interessanter Einwand, stimmt auch - nach aktueller Rechtssprechung gilt 
das wohl nur als Namenszusatz ... außer in Österreich, wemm man dem 
Kommentar von Karljörg denn glauben darf:
http://www.cosmiq.de/qa/show/2009265/Ist-der-Doktortitel-in-Deutschland-Namensbestandteil/

Wenn das in Österreich denn wirklich anders ist, tippe ich mal (das ist 
jetzt natürlich Spekulation mangels Wissen), daß da noch eine ganz alte 
NS-Gesetzgebung dahintersteht, die der BGH natürlich unbedingt kippen 
mußte - sonst kann ich mir den Unterschied zwischen Österreich und 
Deutschland in einer relativ banalen Frage nicht erklären.

> Wenn du einen Dr.Titel entgegen der CI deiner Firma führst und deswegen
> gekündigt wirst und vor Gericht gehst - wirst du verlieren - die
> Rechtslage ist ganz eindeutig - diese Titelspinnerei gibt es nur in D.
wo das auch rechtlich ganz seltsame Züge annimmt - außereuropäische 
Dr.-Titel darf man z.B. in Deutschland offiziell nicht führen.

@ Wilhelm Ferkes:
>Völlig richtig. In den USA lebt man im Schnitt auch nicht schlechter als
>hier, wenn man sich nicht gerade dämlichst anstellt.
Entweder eine eigene Firma da aufmachen oder eine Amerikanerin heiraten 
- ansonsten ist es leider sehr schwierig da eine 
Daueraufenthaltsgenehmigung zu bekommen. Greencard-Lotterie soll eher 
ein armseeliger Witz sein.
Wobei es da noch ein paar nette Alternativen gibt, sofern man sprachlich 
fit ist.

von Wilhelm F. (Gast)


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S. B. schrieb:

>@ Wilhelm Ferkes:

>>Völlig richtig. In den USA lebt man im Schnitt auch nicht
>>schlechter als hier, wenn man sich nicht gerade dämlichst
>>anstellt.

>Entweder eine eigene Firma da aufmachen oder eine Amerikanerin
>heiraten - ansonsten ist es leider sehr schwierig da eine
>Daueraufenthaltsgenehmigung zu bekommen. Greencard-Lotterie
>soll eher ein armseeliger Witz sein.
>Wobei es da noch ein paar nette Alternativen gibt, sofern man
>sprachlich fit ist.

Ich weiß nicht mal, ob man zur Übersiedlung nach den USA die Sprache 
einigermaßen beherrschen muß. Aber 40k Euronen an Besitz sollte man mit 
bringen können. So ein Limit in der Art ist mir als 
Einwanderungsbedingung noch in Erinnerung. Deutsche Hartz-IV-er mögen 
die da auf jeden Fall nicht.

von Hanswurst (Gast)


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Ich kann dazu nur sagen, dass bei uns in der Firma alle die was taugen 
Ihren Titel nicht auf Briefbögen oder in sonstigem Schriftverkehr 
erwähnen. Das bestätigt wiederum die Aussage, dass bei einer Signatur 
mit Dipl.- Ing viel heiße Luft dabei ist.

Und denk immer daran, wenn du ohne Titel nicht's wert bist, dann bist du 
mit Titel auch nicht's wert.

von IGBT (Gast)


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P. M. schrieb:
> Manager ist wohl so ziemlich die nichtssagendste Funktionsbezeichnung
> überhaupt. 'Managen' heisst ja auch anderes, als 'sich um etwas
> kümmern'. Und ich hoffe mal, jeder tut das auf seiner Arbeit ;-)

Sprachlich betrachtet natürlich ja, so ist auch der Obertellerwäscher 
ein Manager - wir reden hier aber vermutlich in der Mehrheit über Firmen 
welche sich mit technischen Problemen beschäftigen oder technische 
Dienstleister sind.

Da ist es ein Unterschied ob du mit Leuten vom Vertrieb redest, mit 
Entwicklern oder mit Managern - für dich ist interessant ob du mit 
Jemandem redest der Entscheidungen treffen kann - das du im Gespräch 
weißt, ja das geht jetzt so, ich rede mit Jemandem der das entscheidet 
ODER ich rede mit Jemandem der einen Anteil an der Meinungsbildung hat 
der mir nicht bekannt ist.

In dem Fall ist die Funktion der Person mit der du redest entscheidend, 
der Titel korreliert allenfals damit - daher kann man diesen weglassen - 
die Funktionsbezeichnung erfrage ich bei Leuten bei denen ich auf der 
Karte nur den Titel lesen kann.

Teamleiter ist eine unsinnige Erfindung - entweder 
Abteilungsleiter/Manager oder Projektleiter - denn das ist das Team - 
die Abteilung ist kein Team - oder die Leute die das erfunden haben 
können kein Englisch...

von Thomas (Gast)


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S. B. schrieb:
> wo das auch rechtlich ganz seltsame Züge annimmt - außereuropäische
> Dr.-Titel darf man z.B. in Deutschland offiziell nicht führen.


Nein, man darf den führen. Allerdings nur in der verliehenen Form und 
mit Herkunftsnachweis, der angefügt wird.

http://www.business-podium.com/boards/doktortitel-professortitel-ehrentitel-diplome-zeugnisse-berufsbezeichnungen-titelfuehrung/93-titelhandel-fuehrung-von-doktorgraden-fuehrbarkeit-auslaendischer-akademischer-grade.html

von Gastino G. (gastino)


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Thomas schrieb:
> Nein, man darf den führen. Allerdings nur in der verliehenen Form und
> mit Herkunftsnachweis, der angefügt wird.
>
> http://www.business-podium.com/boards/doktortitel-...

Du hast das Wichtigste vergessen: Der Abschluss muss anerkannt sein. 
Steht sogar in Deinem verlinkten Text.

von Gastino G. (gastino)


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Hanswurst schrieb:
> Ich kann dazu nur sagen, dass bei uns in der Firma alle die was taugen
> Ihren Titel nicht auf Briefbögen oder in sonstigem Schriftverkehr
> erwähnen. Das bestätigt wiederum die Aussage, dass bei einer Signatur
> mit Dipl.- Ing viel heiße Luft dabei ist.

Das ist so pauschal einfach nur Käse.

Ingenieure sind schon ein albernes Völkchen. Studieren 5 Jahre ein 
hartes Studium, machen vielleicht noch weitere 3-5 Jahre an ihrer Diss 
herum und erzählen danach, dass es auf den Titel doch überhaupt nicht 
ankäme. Im Gegenteil, sie überbieten sich noch in dem albernen 
Possenspiel, möglichst tief zu stapeln. Manchen scheint es fast schon 
peinlich zu sein, mit dem Abschluss eines Diploms so einen bösen 
akademischen Grad bekommen zu haben.
Aber dann herumflennen, dass ja immer nur die "Blender" die guten Jobs 
und die fette Kohle bekommen...

Kein Wunder, dass keiner Euch ernst nimmt.

von g. b. (gunb)


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Gastino G. schrieb:
> Aber dann herumflennen, dass ja immer nur die "Blender" die guten Jobs
> und die fette Kohle bekommen...

Hier flennt bestimmt nicht jeder Ing. herum, nur immer dieselben.

> Kein Wunder, dass keiner Euch ernst nimmt.

Das pauschale "Euch" kann man zwar streichen, aber recht muss man dir 
irgendwo geben. Als Gegensatz bin ich als Ing. recht zufrieden mit Allem 
- aber positive Einstellungen sind hier ja inzwischen selten erlaubt.
Manchen Kandidaten könnte man ein Diplom im Selbstbemitleiden 
ausstellen. Bloß nichts an der eigenen Situation ändern, es könnte ja 
besser werden!

Ob man den Titel überall zur Schau stellen muss, wage ich zu bezweifeln, 
aber wenn's sich lohnt, klatsche ich ihn eben auf's Papier, i.d.R. 
versuche ich eher durch gute Arbeit zu überzeugen, dann kommt das 
Ansehen von selbst.

Und wenn mir Kollege xyz zu blöd kommt, reisse ich eben die Fresse auf 
und knalle ihm eine vor's Tablett.

Gut iss & fettisch,
Dipl.-Ing. (HSII) Unwichtig

von lutscher (Gast)


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ich muss gastino beipflichten. ich sehe keinen grund darin, den 
akademischen grad der mitarbeiter wegzulassen.

ich glaube fast eher, dass diese entscheidung von dünnbrettbohrern 
kommt, oder so mancher führungskraft die nach gescheitertem studium bei 
papis freund karriere macht. diese elende gleichmacherei in deutschland 
kotzt mich an.
ein techniker ist eben kein ingenieur, und ein techniker kein 
facharbeiter, und ein geselle kein meister. dies hat überhaupt nichts 
mit der wertung dieser personengruppen zu tun, sondern einfach mit der 
unterschiedlichen art der bildung. warum darf der kunde nicht wissen, 
mit wem er da gerade redet?
geht ihr zu ärzten, auf deren schild kein titel steht?

immer wenn mich einer fragt wo man den "techniker" im vergleich zu 
ingenieuren einordnen soll sage ich: daneben. die bildungswege verlaufen 
parallel, mit einigen querverbindungen.

von smoerre (Gast)


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> Manchen Kandidaten könnte man ein Diplom im Selbstbemitleiden
> ausstellen. Bloß nichts an der eigenen Situation ändern, es könnte ja
> besser werden!
was soll das denn heißen?
Ändern können heißt ja wohl die Devise - na dann mach das mal aus einer 
schlechten Startposition heraus.
Dir wird es gar nicht die Gelegenheit zu guter Arbeit gewährt - so 
sieht's heute aus.

> Kein Wunder, dass keiner Euch ernst nimmt
das liegt daran, daß der Ing.-Beruf nicht den Stellenwert in der 
Gesellschaft hat, den er früher mal hat.
Technik ist etwas selbstverständliches geworden.
Wer will sich auch noch freiwillig mit etwas schmücken, was im 
Zweifelsfall auch noch Nachteile mit sich bringt.
Wenn irgendein Fußball-star fünf mal das Tor verfehlt und beim sechsten 
Mal trifft, ist er der Held trotz der Fehlleistungen.
Als Ing. bist Du schon beim ersten, spätestens beim dritten Fehltritt 
der absolute Idiot - ne Danke auf diese Ehre kann ich verzichten.

von Paul (Gast)


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In Deutschland gibt es kein Anrecht auf Eintragung eines akademischen 
Grades oder Titels in den Personalausweis, also kann man auch nicht 
darauf bestehen, daß der Grad/Titel auf die Visitenkarte kommt. Komisch 
wird es erst, wenn manche in der Firma den Grad/Titel aufdrucken dürfen, 
andere nicht.

>immer wenn mich einer fragt wo man den "techniker" im vergleich zu
>ingenieuren einordnen soll sage ich: daneben. die bildungswege verlaufen
>parallel, mit einigen querverbindungen.

ganz objektiv:

Techniker -> Fachschulabschluß
Ingenieur -> Hochschulabschluß (Zwitter ist/war die BA)

von Thomas (Gast)


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Paul schrieb:
> ganz objektiv:
>
> Techniker -> Fachschulabschluß
> Ingenieur -> Hochschulabschluß (Zwitter ist/war die BA)


So einfach ist es ja nicht. Ingenieur kann auch ein Fachulabschluß sein, 
der oftmals nachdiplomiert wurde. Außerdem ist es eine Berufsbezeichnung 
und daher muss Bachelor/ Master (FH/UNi) genannt werden. Die BA ist 
keine Hochschule.

von puffel (Gast)


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smoerre schrieb:
> das liegt daran, daß der Ing.-Beruf nicht den Stellenwert in der
> Gesellschaft hat, den er früher mal hat.

Dazu gehören immer zwei. Und ein Teil ist eben der Ingenieur, der seinen 
Wert nicht kennt, seinen akademischen Grad (sogar mit Freude!) der 
Gleichmacherei opfert und keinerlei Bewusstsein dafür hat, dass vor der 
Anerkennung erst mal das Erkennen kommt.

Es ist eben nicht jeder ein Blender, der nicht nur still in der Ecke vor 
sich hinwurstelt. Es ist auch nicht jeder eine Lusche, der auf 
Visitenkarten und Email-Signaturen seinen akademischen Grad angibt.

Das heißt noch lange nicht, dass man damit "hausieren" geht, aber wer 
das geradezu versteckt, braucht sich nicht wundern, wenn er nicht ernst 
genommen wird. Er hat es nicht besser verdient.
Und gerade die Berufszweige wie Ärzte, die ein hohes Ansehen genießen, 
beteiligen sich am wenigsten an irgendwelcher Gleichmacherei oder würden 
gar auf die Idee kommen, ihre akademischen Grade zu verstecken (ganz im 
Gegenteil).

von U.R. Schmitt (Gast)


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Ganz wichtig in der Diskussion:
Seht zu daß Ihr den Dipl. Ing. in euren Telefonbucheintrag bekommt.
Dann erfahrt ihr ganz schnell auch Würdigung :-))

von Axel L. (axel_5)


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>das liegt daran, daß der Ing.-Beruf nicht den Stellenwert in der
>Gesellschaft hat, den er früher mal hat.

Was für einen Stellenwert erwartest Du denn ? Meinen Nachbarn ist das 
relativ egal, ich will von denen auch nicht geschätzt werden, weil ich 
vor 20 Jahren mal studiert habe. Im Zweifel schätzen die mich, weil ich 
schnell mal eine Lösung für ein handwerkliches Problem habe.

Und bei Banken z. B. ist der Titel durchaus hilfreich, ich hatte 
jedenfalls nie Problem einen Kredit zu bekommen. Aber die schauen auch 
nicht auf die Visitenkarte, die fragen mich direkt.

Und die Kollegen hier haben auch fast alle einen Dipl.-Ing. Das gilt 
übrigends auch für die meisten Kunden, mit denen ich zu tun habe. Da 
kann ich auch vom Titel auf meiner Visitenkarte nicht viel erwarten, den 
können die locker kontern.

Und den Kollegen, die keinen Titel habe, komme ich auch am besten nicht 
besserwisserisch mit meinem Titel. Dann habe ich nämlich ganz schnell 
ein Problem.

Also, was soll das rumgeheule wegen des Titels ? Ob er draufsteht oder 
nicht hat spätestens nach 5 Minuten nicht mehr die geringste Auswirkung.

Gruss
Axel

von smoerre (Gast)


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> Also, was soll das rumgeheule wegen des Titels ? Ob er draufsteht oder
> nicht hat spätestens nach 5 Minuten nicht mehr die geringste Auswirkung.
genau - und deshalb sollte es auch jedem selbst freigestellt sein wie er 
das handhaben möchte.
Nicht immer von oben herab diktieren was ich zu tun oder zu lassen habe 
- das nennt man Toleranz, besser als Regelungswut.

von Axel L. (axel_5)


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>Nicht immer von oben herab diktieren was ich zu tun oder zu lassen habe
>- das nennt man Toleranz, besser als Regelungswut.

Du kannst ja von Deinem Geld eigenes Briefpapier kaufen und da drauf 
schreiben, was Du willst. Aber solange die Firma das Briefpapier (oder 
den Mailserver) bezahlt, kann sie auch bestimmen, was da drauf steht. 
Zumindest solange sie nicht "Depp vom Dienst" draufschreiben.

Bei Leuten, die sich hier so intensiv an sowas hochziehen, frage ich 
mich allerdings schon, was die sonst für Defizite haben, dass die so auf 
ihrem Titel rumreiten müssen.

Letztlich muss man wohl einfach akzeptieren, dass alle diese 
akademischen Leistungen allenfalls bis zur nächsten Stufe relevant sind. 
Das Abitur ist lediglich eine Qualifikation zum Studium und als 
Abiturient warst Du genau so lange der Held, bis Du zur Uni kamst. Da 
hatten plötzlich alle Abi und es wäre schon eher peinlich gewesen, das 
auf die Visitenkarte (oder auf die Heckscheibe) zu drucken. Und das 
Diplom befähigt einen eben, sich auf einen Job mit der entsprechenden 
Anforderungen zu bewerben. Wenn man den dann hat, ist es genauso wie 
vorher das Abi, nichts erwähnenswertes mehr. Haben nämlich alle. Da 
zählen dann nämlich wieder andere Dinge. Dabei zählt schon beim ersten 
Jobwechsel das Diplom rein gar nichts mehr. Das wird dann genau wie das 
Abi irgendwie vorausgesetzt, aber relevant ist das, was man im 
vorhergehenden Job gemacht hat und die Erfahrungen, die man nach dem 
Diplom gesammelt hat.

Und genauso sieht das die Firma wohl auch. Der Platz für den Dipl.-Ing. 
ist schlicht verschwendet. Es interessiert keinen. Interessant ist nur 
das, was Du aktuell beitragen kannst. Deswegen steht auf der 
Visitenkarte Deine aktuelle Position in der Firma, das ist nämlich das, 
was den Leser interessiert.

Gruss
Axel

von WT (Gast)


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Soweit ich weiß hat man kein Recht mit dem Grad/Titel angesprochen zu 
werden.

"Mit Deinem Witz sprichst Du genau die Problematik an - indem Du als ...
in der Firma arbeitest, arbeitest Du eben nicht mehr als Ingenieur.
Wenn Du Pech hast, ist das auch nirgendwo vermerkt."

Der Ingenieur der als Putzfrau/mann arbeitet bleibt natürlich weiter hin 
ein Dipl. Ing., der aber als Putzfrau/mann arbeitet.


"ich muss gastino beipflichten. ich sehe keinen grund darin, den
akademischen grad der mitarbeiter wegzulassen.

ich glaube fast eher, dass diese entscheidung von dünnbrettbohrern
kommt, oder so mancher führungskraft die nach gescheitertem studium bei
papis freund karriere macht. diese elende gleichmacherei in deutschland
kotzt mich an.
ein techniker ist eben kein ingenieur, und ein techniker kein
facharbeiter, und ein geselle kein meister. dies hat überhaupt nichts
mit der wertung dieser personengruppen zu tun, sondern einfach mit der
unterschiedlichen art der bildung. warum darf der kunde nicht wissen,
mit wem er da gerade redet?"

Naja, weil gerade hier auch Vorurteile entstehen können wenn man den 
Bildungsgrad seines Gegenüber bereits weiß.
Ich denke,dass eher die Funktion wichtiger ist als die 
Abschlussbezeichnung/der Bildungsgrad auf der Visitenkarte.
Wenn die Firma das so möchte, dass keiner seinen Bildungsgrad angibt 
dann o.k., wenn man es machen darf, dann soll man es tun wenn man es 
möchte.

von derFrank (Gast)


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Also ich würde folgende Schritte vorschlagen:

1. Betriebsrat. Beschwerde wegen Diskriminierung

2. Psychologe .... Gutachten erstellen lassen das Dir seelischer Schaden 
zugefügt wurde und erstmal per se die nächsten 3 Monate nicht kommen.

3. Arbeitgeber wegen der bleibenden Störung verklagen und mal ordentlich 
Schmerzensgeld rauspauken.

4. Bein nächsten erscheinen am Arbeitsplatz direkt die diskriminierenden 
Briefbögen im Papierkorb verbrennen.

5. Direkt in der Bewerbungsmappe für den nächsten AG vermerken das Dir 
der Titel wichtig ist und gefälligst in goldenen Lettern am Türschild 
und auf den Visitenkarten steht.

6. Gleich den neuen Arbeitskollegen klarmachen das Du mit 'Herr bzw. 
Frau Hochwohlgeboren von und zu Ingenööör' angesprochen werden möchtest.

>habe mir mein Diplom hart erarbeitet und finde es nicht richtig, dass
>wir uns jetzt so banal bezeichnen sollen.

7. Jeder der nicht sein Diplom so hart erarbeiten musste bzw. es gar als 
Facharbeiter oder Quereinsteiger ankommt (oder sonstige Banalitäten die 
man in der Lotterie gewinnen kann), hat gefälligst einen Blaumann zu 
tragen. Die Vermerke 'Unterschicht', Bildungslücke und 'Faulpelz' sind 
bei jeder Art der Korrespondenz mit anzugeben.

Sag mal, gehts noch?
Sei froh das Du nen Job hast.

Und nebenbei, ja ich habe auch Titel....?
Ein paar Buchstaben sagen lange nichts über Kompetenz und Bildung aus.
Und ein fähiger Praktiker ist mir allemal lieber als ein Theoretiker der 
sein Selbstbewusstsein scheinbar aus seinem Inschenööör ableitet...

von Mine Fields (Gast)


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Thomas schrieb:
> Ingenieur kann auch ein Fachulabschluß sein,
> der oftmals nachdiplomiert wurde.

Allenfalls im Osten. Und die Leute haben meistens wohl inzwischen 20 
Jahre Berufserfahrung.

Thomas schrieb:
> ußerdem ist es eine Berufsbezeichnung
> und daher muss Bachelor/ Master (FH/UNi) genannt werden.

Wo muss das genannt werden?

Leider wurde es verpasst, eine deutliche Unterscheidung über B.Eng. und 
B.Sc. einzuführen. Es wundert mich, dass die Unis das nicht durchgesetzt 
haben, um ihrem "elitären" Anspruch genüge zu tun.

Thomas schrieb:
> Die BA ist
> keine Hochschule.

Die echten BA wurden inzwischen in Hochschulen umgewandelt und vergeben 
auch akademische Grade. Alte BA-Diplome können auch in einen 
akademischen Grad umgewandelt werden. Bei den übrig gebliebenen BA in 
anderen Bundesländern werden auch akkreditierte Bachelorstudiengänge 
durchgeführt - aber rein rechtlich sind die keine Hochschulen.

Ingenieure nach dem Ingenieursgesetz sind die Absolventen aber trotzdem. 
Und in ihrem Themengebiet meistens wirklich fit. Die Flachpfeifen werden 
da meistens schon durch die Firmen aussortiert. Bei einem FH-/Unistudium 
passiert das erst nach Abschluss und führt sicher bei dem ein oder 
anderem zu einem bösen Erwachen. Da hilft es auch nicht, wenn man den 
tollsten akademischen Grad hat.

von puffel (Gast)


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Axel Laufenberg schrieb:
> Und genauso sieht das die Firma wohl auch. Der Platz für den Dipl.-Ing.
> ist schlicht verschwendet.

Der ist genauso Verschwendung wie der Platz für Deinen Namen. Könnte man 
auch in einer fortlaufenden Nummer kodieren. Kannst Du ja mal 
vorschlagen. Die Betreiber des Mail-Servers werden Dir sicher vor Freude 
um den Hals fallen, weil wieder ein paar Byte pro E-Mail eingespart 
werden können.

von smoerre (Gast)


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> Du kannst ja von Deinem Geld eigenes Briefpapier kaufen und da drauf
> schreiben, was Du willst. Aber solange die Firma das Briefpapier (oder
> den Mailserver) bezahlt, kann sie auch bestimmen, was da drauf steht.
> Zumindest solange sie nicht "Depp vom Dienst" draufschreiben.
das stimmt natürlich ... und was spricht jetzt dagegen, daß ich mein 
eigenes Briefpapier verwende, wenn ich das unbedingt möchte.
Verletze ich jetzt den Betriebsfrieden ?

> Darum ging es ja in Ausgangsfragestellung eigentlich.
> Bei Leuten, die sich hier so intensiv an sowas hochziehen, frage ich
> mich allerdings schon, was die sonst für Defizite haben, dass die so auf
> ihrem Titel rumreiten müssen.
stimmt ebenfalls - ja dann laß doch der Fragestellerin "Ihre Macke".
Es soll auch Leute geben, die essen jeden Morgen dasselbe, usw., usw.

Ich nenne sowas nicht Corporate Identity, sondern überbetriebliche 
Regelungswut ... da frag ich mich auch was das denn soll ?!
Mindestens genauso schlimm bzw. wie das schon richtig gesagt wurde, 
alles schlechte wird garantiert aus USA übernommen.

von Axel L. (axel_5)


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>Der ist genauso Verschwendung wie der Platz für Deinen Namen. Könnte man
>auch in einer fortlaufenden Nummer kodieren.

Sicher könnte man das. Man hat sich in unserem Kulturkreis aber auf 
Namen zur Unterscheidung von Menschen geeinigt.

Gruss
Axel

von Axel L. (axel_5)


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>Ich nenne sowas nicht Corporate Identity, sondern überbetriebliche
>Regelungswut ... da frag ich mich auch was das denn soll ?!

Vielleich tmöchte man eben einfach, dass Mitarbeiter nicht entsprechend 
ihrer Titel sondern entsprechend ihrer Leistung eingruppiert werden.

Ein Kollege von mir ist z. B. Dipl. Inf. Der hat fast den gleichen 
Background wie ich, also die ganze Zeit als Ingenieur gearbeitet. Das 
Nennen des Titels würde hier aber völlig falsche Erwartungen wecken.

Gruss
Axel

von Gastino G. (gastino)


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Axel Laufenberg schrieb:
> Sicher könnte man das. Man hat sich in unserem Kulturkreis aber auf
> Namen zur Unterscheidung von Menschen geeinigt.

Na und? Genauso wie die Berufsbezeichnung, akademische Grade usw. in 
geschäftlicher Korrespondenz könnte man das doch genauso der 
Gleichmacherei opfern. Du bist dann halt die 0815h - welche Ausbildung 
Du hast und wie Deine Eltern Dich genannt haben, ist völlig 
uninteressant. Schließlich zählt für die Firma ja nur Deine Leistung.

Axel Laufenberg schrieb:
> Vielleich tmöchte man eben einfach, dass Mitarbeiter nicht entsprechend
> ihrer Titel sondern entsprechend ihrer Leistung eingruppiert werden.

Sorry, aber das ist doch naive Sozialromantik.

von eklige Tunke (Gast)


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Axel Laufenberg schrieb:
>> Ich nenne sowas nicht Corporate Identity, sondern überbetriebliche
>> Regelungswut ... da frag ich mich auch was das denn soll ?!
> Vielleich tmöchte man eben einfach, dass Mitarbeiter nicht entsprechend
> ihrer Titel sondern entsprechend ihrer Leistung eingruppiert werden.
Da alle Mitarbeiter ihre Titel weglassen sollen, entsprechen die 
Leistungen, wohl bei allen Mitarbeitern nicht den Vorstellungen des 
Chefs. ;-)

von Philipp (Gast)


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Eventuell ist der Abschnitt "Doktorgrad im Arbeits- und 
Beamtenverhältnis" auf folgender Seite interessant:

http://www.sprache-werner.info/Anspruch-auf-Anrede.1923.html

Grüße,
Philipp

von Wilhelm F. (Gast)


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eklige Tunke schrieb:

>Da alle Mitarbeiter ihre Titel weglassen sollen, entsprechen
>die Leistungen, wohl bei allen Mitarbeitern nicht den
>Vorstellungen des Chefs. ;-)

Entsprechen Leistungen der Mitarbeiter überhaupt jemals den 
Vorstellungen von Chefs? Der hat ne Million, möchte aber ne Milliarde. 
Einfach Gier. So ist das dann auch mit der Betrachtungsweise über die 
Mitarbeiter.

Die Ausnahme bestätigt die Regel.

von M. B. (reisender)


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Also ich finde es scheisse, dass du den Titel nichtmehr vor deinem Namen 
tragen darfst.

Ich finde es sehr angenehm, wenn ich weis, auf welcher Stufe mein 
gegenüber steht.

z.B. wenn ich jemandem eine Mail schreiben will, in der z.B. ein 
technisches Problem beschrieben ist, dann ist es tiptop wenn ich weis, 
"aha, das wird von einem Ing gelesen." d.h. ich kann entsprechende 
Fachwörter verwenden und so einen kürzeren prägnanten Text schreiben.


Wenn ich hingegen nicht weis, welchen Ausbildungsstand mein gegenüber 
hat, muss ich natürlich davon ausgehen, dass das Gegenüber keine 
Fachwörter versteht. d.h. alles in einfacher Sprache schreiben und 
ausformulieren.
-> Es wird mühsamer.


Ich sehe also durchaus einen praktischen Nutzen im Führen eines Titels.

von lutscher (Gast)


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Axel Laufenberg schrieb:
>>Der ist genauso Verschwendung wie der Platz für Deinen Namen. Könnte man
>>auch in einer fortlaufenden Nummer kodieren.
>
> Sicher könnte man das. Man hat sich in unserem Kulturkreis aber auf
> Namen zur Unterscheidung von Menschen geeinigt.
>
> Gruss
> Axel

eine frage der zeit bis wir im zeichen der gleichmacherei alle den 
selben namen tragen. mit barcode daneben, zwecks unterscheidung.

von IGBT (Gast)


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M. B. schrieb:
> "aha, das wird von einem Ing gelesen." d.h. ich kann entsprechende
> Fachwörter verwenden und so einen kürzeren prägnanten Text schreiben.

Gutes Argument - wer viel kommuniziert versteht sofort was das bedeutet.

Damit bin ich jetzt auch für Titel UND Funktionsbezeichnung.

von p-man (Gast)


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ist sowas nicht vollkommen egal, ob nun Diplom, Master, Bachelor oder 
ein sonstiger Abschluss, - es spielt doch letztendlich keine Rolle.

Wir haben bei uns eigentlich auch Footer für die E-Mails - allerdings 
bin ich noch immer nicht dazu gekommen, diesen zu konfigurieren. Meine 
Kollegin erwische ich hingegen immer wieder, wie sie den Footer von Hand 
entfernt, ehe sie eine Mail rausschickt. Etwas sinnfrei meiner Meinung 
nach, aber sie scheint wohl am besten zu wissen, was dahinter stecken 
mag.

... gerade nochmal in die Mails, die ich von meinen Kollegen in den 
letzten Wochen zugeschickt bekommen habe, geschaut - akademische Grade 
hat niemand angegeben. Höchstens die Abteilungen "Systementwicklung", 
"Technik"....

von gott (Gast)


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ich benutze meinen titel für genau 3 (vielleicht 4) dinge:
1. finanzamt ärgern (ich bestehe darauf, dass mein titel genannt wird)
2. krankenkasse ärgern (ich bestehe darauf, dass mein titel genannt 
wird)
3. einstufung in eine höhere gehaltsstufe

4. evtl. sonstige personen/institutionen ärgern

von WT (Gast)


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"Ich finde es sehr angenehm, wenn ich weis, auf welcher Stufe mein
gegenüber steht.

z.B. wenn ich jemandem eine Mail schreiben will, in der z.B. ein
technisches Problem beschrieben ist, dann ist es tiptop wenn ich weis,
"aha, das wird von einem Ing gelesen." d.h. ich kann entsprechende
Fachwörter verwenden und so einen kürzeren prägnanten Text schreiben."

O.k., da ist was wahres dran, allerdings, wenn ich nur die 
Funtionsbezeichnung sehe gehe ich schon davon aus, dass derjenige seinen 
Job kann und auch entsprechende Fachwörter versteht, egal ob Dipl. Ing. 
(FH), Staatl. gepr. Techniker, Dipl. Ing. oder Bachelor.
Gibt man den Grad unter diesem Aspekt mit an, sollte es eher so sein, 
dass generell die Abschlussbezeichnung aufgeführt wird.
Wie schon gesagt kann sowas negatives mit sich bringen wenn man schon 
vorher den Bildungsgrad weiß.

von Ben (Gast)


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@Diplom hart erarbeitet und finde es nicht richtig, dass
wir uns jetzt so banal bezeichnen sollen.

Dir fehlt jede Kultur. Ein "Titel" ist nicht alles, das sieht man bei 
Deiner Fragestellung. Hat wohl etwas damit zu tun das Diplom nicht 
Diplom und Master nicht Master in Eurer Fa. ist ...

Es reicht wenn die Funktion in der Fa. bennant wird. Als Ing. kenn ich 
meine Fähigkeiten und weine nicht, weil andere es nicht sofort erkennen.

von Paul (Gast)


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>Allenfalls im Osten. Und die Leute haben meistens wohl inzwischen 20
>Jahre Berufserfahrung.

Falsch. Gab's auch im Westen. Ansonsten hätte der Osten diesen dicken 
Brocken bei der Aushandlung des Einigungsvertrags gegenüber den 
Westländern nie durchbekommen. Nur durch Verweis auf Gleichbehandlung. 
Aber die Westnachdiplomierten sind mittlerweile alle in Rente.

>Leider wurde es verpasst, eine deutliche Unterscheidung über B.Eng. und
>B.Sc. einzuführen

Da wäre die ganze Reform ja Schwachsinn gewesen, wenn man einerseits 
einen europaweit einheitliches Hochschulsystem hinbekommen will, 
andererseits spielt man wieder beide Hochschulformen in Deutschland aus, 
in dem man die Suffixe (FH) und (Uni) anhängen würde.

von Mine Fields (Gast)


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Paul schrieb:
> Aber die Westnachdiplomierten sind mittlerweile alle in Rente.

Genau das meinte ich.

von Axel L. (axel_5)


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>z.B. wenn ich jemandem eine Mail schreiben will, in der z.B. ein
>technisches Problem beschrieben ist, dann ist es tiptop wenn ich weis,
>"aha, das wird von einem Ing gelesen." d.h. ich kann entsprechende
>Fachwörter verwenden und so einen kürzeren prägnanten Text schreiben.

Sorry, aber das ist Quatsch. Wenn ich ein technisches Problem habe, geht 
es nicht nur darum, das Ohmsche Gesetz zu klären. Und ob ein Ing. mir 
zum Thema 10G Ethernet weiterhelfen kann, erkenne ich aus dem Titel nun 
mal überhaupt nicht.

Gruss
Axel

von Axel L. (axel_5)


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Aber eines ist mir in der Diskussion jetzt doch mal klargeworden. Ich 
habe mich immer gewundert, was für Leute Zigtausende Euros bei dubiosen 
Titelhändlern für Dr. Titel oder ähnlichem ausgeben.

Jetzt weiss ich es.

Gruss
Axel

von Paul (Gast)


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>Ich habe mich immer gewundert, was für Leute Zigtausende Euros bei dubiosen
>Titelhändlern für Dr. Titel oder ähnlichem ausgeben.

Bestimmt nicht die, die schon einen (ehrlich erworbenen) Titel haben. 
;-)

von Reiner (Gast)


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Axel Laufenberg schrieb:
>>z.B. wenn ich jemandem eine Mail schreiben will, in der z.B. ein
>>technisches Problem beschrieben ist, dann ist es tiptop wenn ich weis,
>>"aha, das wird von einem Ing gelesen." d.h. ich kann entsprechende
>>Fachwörter verwenden und so einen kürzeren prägnanten Text schreiben.
>
> Sorry, aber das ist Quatsch. Wenn ich ein technisches Problem habe, geht
> es nicht nur darum, das Ohmsche Gesetz zu klären. Und ob ein Ing. mir
> zum Thema 10G Ethernet weiterhelfen kann, erkenne ich aus dem Titel nun
> mal überhaupt nicht.

Das sehe ich genauso.
Der Logik folgend müsste man auch in jedem Fall das univ. oder FH 
angeben und am besten noch Studienschwerpunkte, Thema der Diplomarbeit, 
Noten und bisherige Berufstätigkeit. Das FH-Absolventen Stärken in der 
Umsetzung, aber deutliche Schwächen in der Konzeption haben, liegt ja 
nun mal in der Natur der Sache.

von D. I. (Gast)


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Reiner schrieb:
> Das FH-Absolventen Stärken in der
> Umsetzung, aber deutliche Schwächen in der Konzeption haben, liegt ja
> nun mal in der Natur der Sache.

Aha, also ich habe bisher meine Konzepte implementiert bekommen (univ. 
...)

von puffel (Gast)


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Axel Laufenberg schrieb:
> Aber eines ist mir in der Diskussion jetzt doch mal klargeworden. Ich
> habe mich immer gewundert, was für Leute Zigtausende Euros bei dubiosen
> Titelhändlern für Dr. Titel oder ähnlichem ausgeben.

Vielleicht sollte man einfach auch nur so viel Toleranz besitzen, dass 
jeder seinen akademischen Grad nennen oder nicht nennen darf, wie er 
will?

Wer gerne auf Gleichmacherei steht, soll halt da mitmachen, aber doch 
bitte nicht allen anderen Leuten seine verqueren Ansichten aufzwingen.

von Axel L. (axel_5)


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>Bestimmt nicht die, die schon einen (ehrlich erworbenen) Titel haben.

Aber, die, die so geil drauf sind, den jedem um die Ohren zu hauen. Das 
muss man ja dann irgendwann steigern, wenn man merkt, dass schon alle 
den gleichen Titel haben :-)


>Vielleicht sollte man einfach auch nur so viel Toleranz besitzen, dass
>jeder seinen akademischen Grad nennen oder nicht nennen darf, wie er
>will?
Von mir aus kann er sich den auf die Stirn tätovieren.

Nur, wenn man wo arbeitet, muss man eben damit leben, dass nicht alle so 
titelgeil sind und dann wohl auch mal akzeptieren, dass so ein Titel 
nicht aufs Briefpapier soll.

Ich finde jedenfalls Leute, die so drauf rumreiten, eher lächerlich. 
Vielleicht möchte die Firma diesen Eindruck nach aussen hin vermeiden.

Gruss
Axel

von Gästchen (Gast)


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Axel Laufenberg schrieb:
> Aber, die, die so geil drauf sind, den jedem um die Ohren zu hauen.
>
> Nur, wenn man wo arbeitet, muss man eben damit leben, dass nicht alle so
> titelgeil sind und dann wohl auch mal akzeptieren, dass so ein Titel
> nicht aufs Briefpapier soll.
> Ich finde jedenfalls Leute, die so drauf rumreiten, eher lächerlich.
> Vielleicht möchte die Firma diesen Eindruck nach aussen hin vermeiden.
>
> Gruss
> Axel

Hallo Axel, das ist genau meine Meinung. Die Leute die ständig ihren 
Titel raushängen sind lächerlich da sie meist nicht mehr bieten können.
Es besteht so eine Art dümmlicher Titel-Wettbewerb, wer ist besser, wer 
ist schlauer, wer hat seinen Popo länger platt gesessen auf der 
Schulbank.
Ich kann manche Firma schon verstehen warum die das machen und für eine 
besetzte Stelle ist der Titel eh nicht mehr relevant.
Vielleicht ist das eine gute Idee um Zusammenhalt in der Firma zu 
fördern?
Vielleicht werden dadurch künstliche Spannungen und Differenzen 
vermieden?
Möglich ist es schon.

von Daniel G. (daniel83)


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Bin ich jetzt automatisch der arsch wenn meine Firma beschließt, dass 
auf meiner Visitenkarte der Name und der Titel zu stehen hat?

von Stephan (Gast)


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Im berufl. Alltag gebe ich den akad. Grad nie an. Vor allem nicht, wenn 
ich mit Fachkollegen zu tun habe.
Im Briefkopf und auf Visitenkarten allerdings schon. Das ist 
schliesslich Werbung. Jeder Handwerker laesst sich raushaengen, dass er 
ein Meisterbetrieb ist, usw.

PRIVAT benutze ich den Titel ganz offensiv im Umgang mit Behoerden, 
Versicherungen, Banken, usw., und zwar nicht, weil ich so eingebildet 
waere, sondern um die ueberall lauernden Besserwisser, Oberlehrer, 
Dampfplauderer und Konsorten schon im Voraus zum Schweigen zu bringen. 
Die ueblichen nervenden Verkaeufertypen lassen sich mit einem Dipl.-X 
beeindrucken.

Gruss
Stephan

von puffel (Gast)


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Axel Laufenberg schrieb:
> Nur, wenn man wo arbeitet, muss man eben damit leben, dass nicht alle so
> titelgeil sind und dann wohl auch mal akzeptieren, dass so ein Titel
> nicht aufs Briefpapier soll.

Toleranz scheint nicht Deine Stärke zu sein. Vielleicht akzeptierst Du 
auch einfach mal, dass nicht alle sich irgendeiner Gleichmacherei 
unterordnen wollen? Wieso musst Du völlig normale Formalitäten als 
"titelgeil" abwerten? Am Ende doch nur purer Neid?

von Axel L. (axel_5)


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>PRIVAT benutze ich den Titel ganz offensiv im Umgang mit Behoerden,
>Versicherungen, Banken, usw., und zwar nicht, weil ich so eingebildet
>waere, sondern um die ueberall lauernden Besserwisser, Oberlehrer,
>Dampfplauderer und Konsorten schon im Voraus zum Schweigen zu bringen.

Yep, es gibt Fälle, wo das Sinn macht. Beim Bauamt habe ich das ganz 
offensiv mit eingetragen. die konnten ja nicht wissen, dass das kein 
Bauing Titel ist :-).

Aber wenn mein AG das nicht auf dem Briefpapier haben möchte, werde ich 
deswegen kein Fass aufmachen. Wenn ich mir auch ansehe, wie viele 
Möglichkeiten es gibt, das falsch einzutragen und was für ein Aufwand 
das ist, von jedem MA die richige Bezeichnung zu ermitteln, kann ich die 
Firma verstehen, die das schlicht nicht möchte. Noch dazu, wo es 
bestimmt irgendeinen Anwalt gibt, der eine gebührenpflichtige Abmahnung 
schickt, wenn das mal falsch angegeben ist.

>Am Ende doch nur purer Neid?
Also, ich darf den Titel Dipl. Ing. (TU) führen, was wohl, wenn ich die 
Diskussionen hier verfolge, nach Gott und dem Dr. das höchste der 
Gefühle ist.

Gruss
Axel

von puffel (Gast)


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Axel Laufenberg schrieb:
> Also, ich darf den Titel Dipl. Ing. (TU) führen, was wohl, wenn ich die
> Diskussionen hier verfolge, nach Gott und dem Dr. das höchste der
> Gefühle ist.

Sag ich doch - Neid.

von Axel L. (axel_5)


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>> Also, ich darf den Titel Dipl. Ing. (TU) führen, was wohl, wenn ich die
>> Diskussionen hier verfolge, nach Gott und dem Dr. das höchste der
>> Gefühle ist.

>Sag ich doch - Neid.

Worauf ?

von lutscher (Gast)


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puffel schrieb:
> Am Ende doch nur purer Neid?

genau dieses gefühl habe ich auch, dass bei diesem thema die typische 
"der techniker ist auch nur ein ing"-fraktion am lautesten über diese 
"titelprotzerei" herzieht.

und nein, ich verstehe immernochnicht warum ich meinen titel vor dem 
kunden verbergen soll. sinnvolle argumente (kosten für briefpapiertoner, 
LOL) gabs bisher jedenfalls noch keine. am besten wir ziehen alle 
einheitskleidung an. damit der besucher nicht merkt wer studiert ist 
(böse!) darf ab jetzt auch der ing. im blaumann oder kittel unterwegs 
sein.

von WT (Gast)


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"und nein, ich verstehe immernochnicht warum ich meinen titel vor dem
kunden verbergen soll. sinnvolle argumente (kosten für briefpapiertoner,
LOL) gabs bisher jedenfalls noch keine. am besten wir ziehen alle
einheitskleidung an. damit der besucher nicht merkt wer studiert ist
(böse!) darf ab jetzt auch der ing. im blaumann oder kittel unterwegs
sein."

Zwischen Titelgeilheit und Gleichmacherei herrscht schon noch ein 
kleiner Unterschied.
Der Handwerker gibt auch an wenn er Meister und seinen eigenen Betrieb 
hat ist, warum? Zwecks der Werbung, weil die Leute dann eine gewisse 
Qualität erwarten können und wissen, das nicht irgend ein Hobbybastler 
am Werk ist.
Wenn die Firma allerdings nicht möchte, dass auf dem Briefkopf oder auf 
der Visitenkarte der "Titel" mit abgedruckt wird, muss man das so 
akzeptieren.
Ein Grund wäre z.B., dass es man eventuellen Vorurteilen aus dem Weg 
geht, dass man einer eventuellen Fehlerquelle aus dem Weg geht.
Ich persönlich finde es im Allgemeinen nicht verkehrt wenn der Abschluss 
mit auf der Visitenkarte steht, es kommt aber auch ein bisschen auf den 
Job an und was die Funktionsbezeichnung ist.
Den Abschluss überall bei jeder Kleingkeit anzugeben finde ich 
übertrieben, es sollte auch Sinn machen. ;-)

von Dr. Prügelpeitsch (Gast)


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Spätestens nach dem Lesen dieses Threads weiß man genau, WARUM der 
Arbeitgeber das Weglassen des Titels fordert. Mir wird von diesem hier 
zur Schau gestellten rechthaberischen, elitären Gehabe einfach nur übel 
- der AG möchte sicher vermeiden, daß es den Kunden ebenso ergeht ...

von lutscher (Gast)


Lesenswert?

Dr. Prügelpeitsch schrieb:
> Spätestens nach dem Lesen dieses Threads weiß man genau, WARUM der
> Arbeitgeber das Weglassen des Titels fordert. Mir wird von diesem hier
> zur Schau gestellten rechthaberischen, elitären Gehabe einfach nur übel
> - der AG möchte sicher vermeiden, daß es den Kunden ebenso ergeht ...

vorwürfe bitte mit textbeispielen untermauern. ich sehe hier kein 
elitäres gehabe.

übrigens geht es hier nicht um die verwendung des titels im privaten, 
die durchaus als peinlich anzusehen ist (klingelschild mit "dipl. 
ing."). es geht um die verwendung im beruf, und wo sonst soll die 
nennung des titels denn sinnvoller sein?

dass der akad. grad auf der visitenkarte steht ist vollkommen normal. 
ich habe auch schon oft kontakt zu solchen perosnen gehabt. von elitärem 
gehabe und ähnlichem habe ich bei denen nie etwas mitbekommen. viel eher 
bei leuten mit bezeichnungen wie "sales manager", "account manager" oder 
angehörigen des "human resource management".

und wieder bekomme ich das gefühl, so mancher möchte den ingenieuren 
"elitäres gehabe" gehabe unterjubeln, wo garkeines da ist.

von Gastino G. (gastino)


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Dr. Prügelpeitsch schrieb:
> Spätestens nach dem Lesen dieses Threads weiß man genau, WARUM der
> Arbeitgeber das Weglassen des Titels fordert. Mir wird von diesem hier
> zur Schau gestellten rechthaberischen, elitären Gehabe einfach nur übel
> - der AG möchte sicher vermeiden, daß es den Kunden ebenso ergeht ...

Welches elitäres Gehabe? Was ist daran elitär, wenn man einfach so, wie 
es seit Jahrzehnten in der Berufswelt üblich ist, seinen akademischen 
Grad bei geschäftlicher E-Mail oder Post mit angibt?

Nur weil sich dann irgendwelche Leute mit fehlendem Selbstbewusstsein 
und ohne Grade schlecht fühlen könnten? Quatschen die dann auch ihren 
Hausarzt so dusslig von der Seite an, nur weil der auf seinem 
Praxisschild "Dr. med. irgendwas" stehen hat?

von WT (Gast)


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"übrigens geht es hier nicht um die verwendung des titels im privaten,
die durchaus als peinlich anzusehen ist (klingelschild mit "dipl.
ing.")."

Stimmt, auf der Klingel muss es nicht unbedingt sein. :-)

"viel eher
bei leuten mit bezeichnungen wie "sales manager", "account manager" oder
angehörigen des "human resource management"."

Wobei diese ja auch einen akademischen Grad haben können. ;-)


"Nur weil sich dann irgendwelche Leute mit fehlendem Selbstbewusstsein
und ohne Grade schlecht fühlen könnten? "

Das vielleicht weniger, als dass es passieren kann im Vorfeld von oben 
herab abgestmpelt zu werden oder anders behandelt zu werden.

von Axel L. (axel_5)


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>Das vielleicht weniger, als dass es passieren kann im Vorfeld von oben
>herab abgestmpelt zu werden oder anders behandelt zu werden.

Ja, wow. Und was machst Du, wenn Dir das passiert, weil die Leute nicht 
vorher Deine Visitenkarte gelesen haben ?

Ein klägliches "Ja, aber ich bin doch Dipl.-Ing." von Dir geben ?

Gruss
Axel

von Besserwisser (Gast)


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Huii,
mit diesem Thema ist man scheinbar so manchem auf den Schlips getreten.
Ich meine, dass der Titel auf Visitenkarten und Briefbögen nichts zu
suchen hat, wenn der AG das bestimmt.

Anders sieht es aus, wenn man selbständig ist.
Da braucht man den Titel, um seine Stundensätze zu rechtfertigen und
etwas seriösität zu vermitteln. Ein Handwerksmeister schreibt auch
seinen Titel drauf, damit man nicht bei seinem Stundensatz blass wird.

Auch bei Gutachten sollte der Titel drauf sein, wenn man als 
Sachverständiger arbeitet. Denn da muss man unterscheiden können,
ob die Ausführung von der unteren Schicht der Dipl.Ing.(FH/BA) oder
von der mittleren Schicht der Dipl.Ing.(TU) oder von der allgem. Uni 
kommt.
Oder ob die Ausführungen nur ein Bachelor erstellt hat.

von Paul (Gast)


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>Das FH-Absolventen Stärken in der
>Umsetzung, aber deutliche Schwächen in der Konzeption haben, liegt ja
>nun mal in der Natur der Sache.

Klar, schließlich ging ja ein Einheitsmensch Typ 1 zur FH, der andere 
Einheitsmensch Typ 2 zur Uni. ;-)

>Der Handwerker gibt auch an wenn er Meister und seinen eigenen Betrieb
>hat ist, warum?

//Ironie an
Der Meister hat ja auch die wesentlich größere und buntere Urkunde, als 
jeglicher Diplomer in Deutschland. Ist das Euch nicht auch schon 
aufgefallen? Wundere mich immer, wie man dieses Monster knickfrei ins 
Meisterbüro bekommt. Vielleicht gibt es da Spezialtransporttaschen für 
Meisterurkundenformate? //Ironie aus

von Axel L. (axel_5)


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>Anders sieht es aus, wenn man selbständig ist.

Da bist Du ja dann der Arbeitgeber und kannst das für Dich entscheiden, 
was auf Dein Briefpapier (was Du ja auch bezahlt hast) geschrieben oder 
nicht geschrieben wird.

Also ist das durchaus schlüssig.

Gruss
Axel

von Hans (Gast)


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Besserwisser schrieb:
> Denn da muss man unterscheiden können,
> ob die Ausführung von der unteren Schicht der Dipl.Ing.(FH/BA) oder
> von der mittleren Schicht der Dipl.Ing.(TU) oder von der allgem. Uni
> kommt.

Was ist denn dann die obere Schicht der Dipl.Ing.? Oder soll das heißen, 
daß die TU irgendwie was anderes ist als eine "allgemeine" Uni.

Abgesehen davon meine ich, daß einen weder Dr. noch Dipl. Grad irgendwie 
als schlau oder intelligent qualifizieren. Ich habe schon genug Trottel 
gesehen, die mit ihrem Doktor nur angeben, aber auch Kollegen von denen 
ich gedacht habe, daß sie studiert haben müssen um das zu tun was sie 
den ganzen Tag machen. Und dann habe ich herausgefunden, daß sie nur 
eine ganz normale Lehre gemacht haben.
Auf unseren Visitenkarten hieß es bei allen meiner Kollegen (Senior) 
Design Engineer. Meiner Meinung nach kann ich mit einer 
"Stellenbeschreibung" auf der Visitenkarte mehr anfangen als mit einem 
akademischen Grad. Ich kann dann viel besser einschätzen an wen ich eine 
Frage stelle und von wem ich eine ordentliche Antwort erhalte. Ein 
Dipl.Ing. im Marketing wird mir bestimmt was anderes antworten als ein 
Dipl.Ing. der Design Engineer ist.

Also weinen wir mal nicht alle rum. Und als Anerkennung für unsere 
harten Bemühungen unseren akademischen Grad zu erreichen schickt uns der 
Arbeitgeber ja auch immerhin jeden Monat ein wenig Geld aufs Konto. Da 
kann man es ja wohl verkraften, wenn man auf dem Flur im Büro nicht 
immer mit Herr/Frau Diplomingenieur angeredet wird und die Leute auf der 
Straße nicht auf die Knie fallen wenn sie uns sehen.

von Dr. Prügelpeitsch (Gast)


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Hans schrieb:
> wenn man auf dem Flur im Büro nicht
> immer mit Herr/Frau Diplomingenieur angeredet wird

Am schönsten ist es immer noch, wenn man von einem höchstens namentlich 
bekannten Leiter einer anderen Abteilung/eines anderen Projekts 
angerufen und mit den Worten "Hallo großer Meister" begrüßt wird :-)

von Gästchen (Gast)


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lutscher schrieb:
> genau dieses gefühl habe ich auch, dass bei diesem thema die typische
> "der techniker ist auch nur ein ing"-fraktion am lautesten über diese
> "titelprotzerei" herzieht.
>
> und nein, ich verstehe immernochnicht warum ich meinen titel vor dem
> kunden verbergen soll. sinnvolle argumente (kosten für briefpapiertoner,
> LOL) gabs bisher jedenfalls noch keine. am besten wir ziehen alle
> einheitskleidung an. damit der besucher nicht merkt wer studiert ist
> (böse!) darf ab jetzt auch der ing. im blaumann oder kittel unterwegs
> sein.

Sorry, gehört nicht zum Thema, aber wie kommt man auf die Idee mit 
dieser Art von "Rechtsschreibung" in Diskussionen über Hochschultitel 
teilzunehmen?
Das ist das Gleiche als wolle man versuchen besoffen einen Alkoholtest 
zu bestehen.

von WT (Gast)


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"Ja, wow. Und was machst Du, wenn Dir das passiert, weil die Leute nicht
vorher Deine Visitenkarte gelesen haben ?

Ein klägliches "Ja, aber ich bin doch Dipl.-Ing." von Dir geben ?"


Wenn man ein klägliches "Ja aber ich bin doch..." von sich geben muss, 
dann sollte man es sich überlegen einen Job anzunehmen mit viel 
Menschenkontakt.
Entweder man hat mindestmaß an Persönlichkeit oder nicht, da ändert der 
"Titel" nicht besonders viel.
Passieren kann sowas einem immer, egal ob mit oder ohne 
Abschlussbezeichnung auf der Karte/in der Signatur oder im Briefkopf.
Trifft man auf einen hochnäsigen, arroganten Kollegen/Kunden oder was 
auch immer, ist die Angabe des eigenen Bldungsgrades nicht immer ein 
Garant, dass das Gegenüber einen jetzt plötzlich akzeptiert und seinen 
Platz jetzt nicht mehr behauptet.

von lutscher (Gast)


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Gästchen schrieb:
> Sorry, gehört nicht zum Thema, aber wie kommt man auf die Idee mit
> dieser Art von "Rechtsschreibung" in Diskussionen über Hochschultitel
> teilzunehmen?
> Das ist das Gleiche als wolle man versuchen besoffen einen Alkoholtest
> zu bestehen.

herje, wenn die argumente ausgehen...
ich habe es nicht nötig in einem trollforum auf meine rechtschreibung zu 
achten. an sowas hängen sich doch nur versager auf. das ganze gewäsch in 
diesem forum hier intressiert (->omg, da fehlt ein e!) eh nur eine sehr 
begrenzte menge von menschen.
achtet man in diesem forum beim schreiben auchnoch auf die 
rechtschreibung, ist die zeitverschwendung komplett.

von Maik (Gast)


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Wir lassen in unserem Betrieb auch das Dipl.Ing. weg. Sowohl auf 
Briefpapier, wie Visitenkarten und E-Mail Signatur.
Stattdessen steht dort

Maik Xyz.
Entwicklung
...
...

Wofür ist es wichtig, dass dort steht, das ich studiert habe?! Wenn man 
es ganz konsequent machen würde, so müsste da dann stehen:

Hauptschüler Max Mustermann
Realschüler Fred Freude
(oder so ähnlich)

Wichtig ist, wofür der "Gegenüber" zuständig ist und nicht was er in 
welchem Umfang gelernt hat.

von Arc N. (arc)


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Besserwisser schrieb:
> Huii,
> mit diesem Thema ist man scheinbar so manchem auf den Schlips getreten.
> Ich meine, dass der Titel auf Visitenkarten und Briefbögen nichts zu
> suchen hat, wenn der AG das bestimmt.
>
> Anders sieht es aus, wenn man selbständig ist.

Bislang hat bei mir noch niemand nachgefragt. Das einzige was hin und 
wieder verlangt wird sind Referenzen.

> Da braucht man den Titel, um seine Stundensätze zu rechtfertigen und
> etwas seriösität zu vermitteln. Ein Handwerksmeister schreibt auch
> seinen Titel drauf, damit man nicht bei seinem Stundensatz blass wird.

Bei der "Qualität" die sehr viele Meisterbetriebe abliefern, ist das ein 
guter Anhaltspunkt, um den Leuten bei der Arbeit noch genauer auf die 
Finger zu schauen.

> Auch bei Gutachten sollte der Titel drauf sein, wenn man als
> Sachverständiger arbeitet. Denn da muss man unterscheiden können,
> ob die Ausführung von der unteren Schicht der Dipl.Ing.(FH/BA) oder
> von der mittleren Schicht der Dipl.Ing.(TU) oder von der allgem. Uni
> kommt.
> Oder ob die Ausführungen nur ein Bachelor erstellt hat.

Noch sinnloser: http://www.scinexx.de/dossier-detail-110-8.html
Übertroffen wird die Sinnlosigkeit der Titel nur noch bei den div. 
Dr.meds.

Zum Thema:
"Das haben wir eigentlich von Amerika gelernt, nicht auf die Suppe, 
sondern auf den Topf zu gucken. Früher fragte man, wie eine Medizin 
wirke, heute wie sie verpackt sei. Ein Königreich für einen Titel!" - 
Kurt Tucholsky, Die Überschrift (1914)
Der Gegentrend ist hier leider noch nicht angekommen.

von Paul (Gast)


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> Denn da muss man unterscheiden können,
> ob die Ausführung von der unteren Schicht der Dipl.Ing.(FH/BA) oder
> von der mittleren Schicht der Dipl.Ing.(TU) oder von der allgem. Uni
> kommt.

Vor allem ist es immer wieder interessant, mit welcher 
Selbstherrlichkeit der eigene universitäre Titel isoliert dargestellt 
wird, während alle anderen Ausbidlungsformen in der unteren Schicht 
gleichgeschaltet werden, obwohl sie auch völlig unterschiedliche 
Ausbildungen beinhalten.

Bsp.:

TH-Diplom obere Schicht
Uni-Diplom obere Schicht
TU-Diplom obere Schicht

Man "vergißt" ganz großzügig, daß die TH-Diplome eine anderes Niveau 
hatten als die TU/Unidiplome

FH-Diplom - niedrigere Schicht
BA-Diplom - niedrigere Schicht

Man schaut gar nicht mehr hin, ob es Unterschiede gibt, wird alles in 
einen Topf geworfen.

Liebe EX-THler, vor allem die 4jährigen! So groß (wenn überhaupt 
vorhanden) ist Euer Abstand zur modernen FH nicht, daß ihr eine 
Trennlinie ziehen könntet.

von Axel L. (axel_5)


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>ich habe es nicht nötig in einem trollforum auf meine rechtschreibung zu
>achten. an sowas hängen sich doch nur versager auf. das ganze gewäsch in
>diesem forum hier intressiert (->omg, da fehlt ein e!) eh nur eine sehr
>begrenzte menge von menschen.

Hmm, aber auf die Nennung des Titels dann Wert legen ?

Ehrlich gesagt würde ich Dir das als Arbeitgeber auch verbieten, Du 
ziehst ja den Ruf aller Dipl. Ing. total in den Dreck.

Gruss
Axel

von Thomas (Gast)


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von MaWin (Gast)


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> Liebe EX-THler, vor allem die 4jährigen! So groß (wenn überhaupt
> vorhanden) ist Euer Abstand zur modernen FH nicht, daß ihr eine
> Trennlinie ziehen könntet.

Hast du Minderwertigkeitskomplexe ?

Ich weiß, hier im Forum hören wir auch ständig den Vergleich
gut bezahlter Kindergärtnerinnen vs. schlecht bezahlter Ings.

von Paul (Gast)


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>Hast du Minderwertigkeitskomplexe ?

Nein, ich  habe die 4jährige TH erlebt und die FH. So groß war der 
Unterschied nicht.

von lutscher (Gast)


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Axel Laufenberg schrieb:
>>ich habe es nicht nötig in einem trollforum auf meine rechtschreibung zu
>>achten. an sowas hängen sich doch nur versager auf. das ganze gewäsch in
>>diesem forum hier intressiert (->omg, da fehlt ein e!) eh nur eine sehr
>>begrenzte menge von menschen.
>
> Hmm, aber auf die Nennung des Titels dann Wert legen ?
>
> Ehrlich gesagt würde ich Dir das als Arbeitgeber auch verbieten, Du
> ziehst ja den Ruf aller Dipl. Ing. total in den Dreck.
>
> Gruss
> Axel

wer nicht zwischen dem geschreibsel in so einem trollforum und 
geschäftlichem brief/email-verkehr unterscheiden kann, der tut mir leid. 
genau das habe ich geschrieben. ich habe es HIER nicht nötig.

ich habe hier übrigens nie behauptet auf die nennung wert zu legen. ich 
fordere jedoch sinnvolle argumente gegen eine nennung.

von Gastino G. (gastino)


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Maik schrieb:
> Wir lassen in unserem Betrieb auch das Dipl.Ing. weg. Sowohl auf
> Briefpapier, wie Visitenkarten und E-Mail Signatur.
> Stattdessen steht dort
>
> Maik Xyz.
> Entwicklung

So kann man schön verbergen, dass die Kundenaufträge für das viele Geld 
nicht von Ingenieuren, sondern von für die Firma billigere Technikern 
bearbeitet werden.

Da bin ich ja froh, dass ich in einer Firma arbeite, in der nicht 
irgendwelche Gleichschalter mir noch vorschreiben wollen, ob ich meinen 
akademischen Grad in Geschäftspost dazuschreibe oder nicht.

Diese ganze Gleichschalterei erinnert mich an den Kommunismus, wo alle 
gleich sein mussten (bis auf einige Parteisoldaten, die wiederum etwas 
gleicher waren)...

von Paul (Gast)


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>Diese ganze Gleichschalterei erinnert mich an den Kommunismus, wo alle
>gleich sein mussten (bis auf einige Parteisoldaten, die wiederum etwas
>gleicher waren)...

Etwas oberflächlich gedacht. Wenn in der Firma die Titel und Grade nicht 
aufgedruckt werden, hat das nichts mit Gleichschalterei zu tun. 
Schließlich ändert man damit nicht den  "Besitz" des akademischen 
Grades, sondern erwähnt ihn nur nicht. Problematisch wird es doch erst, 
wenn nach Absolvierung von in Länge und Niveau unterschiedlichster 
Ausbildungen der selbe Grad/Titel verliehen wird. Und das war (meist) im 
Sozialismus (hier DDR) gerechter als heute, weil Einheitslehrpläne und 
DDRweite Richtlinien zur Vergabe von Graden und Titeln. Ausnahmen 
bestätigen wie immer die Regel (waren aber im Verhältnis zu heute 
seltener).

von Wilhelm F. (Gast)


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Apropos Titel:

Es wurden hier schon mal Beispiele genannt, wo ein Titel alles nützlich 
sein kann. Obwohl, ich bin so gar nicht der Typ, der gerne mit seinem 
Titel präsentieren geht. Ob was auf Visitenkarten oder Briefbögen steht, 
ist mir völlig wurscht. Und private Visitenkarten, hab ich erst recht 
nicht, auch keinen Telefonbucheintrag mit Titel.

In 2008, war ich für eine OP im Krankenhaus. Da mußte ich auf 
Anmeldeformularen und Fragebögen unter anderem auch meinen Beruf 
angeben. Ich gab dort nicht die Funktion an, sondern die Bezeichnung auf 
meinem Diplom.

Nach der Voruntersuchung hatte ich noch ein Gespräch mit der 
Anästhesistin. Man mag es kaum glauben, aber die sprach mich plötzlich 
zu meinem Beruf an. Es war wirklich sehr nett, ich hatte da auf Grund 
des Berufes richtig Zugang zu dieser Person. Das ging bis hin zu 
Gesprächen, wie schwierig es heute auch für Ärzte ist, sich zu bewerben.

Also, wirklich Top. Da sehen sogar Ärzte in mir als Ing. eine 
interessante Person. Genau das Gegenteil von dem, was man über Ansehen 
von Ingenieuren hier im Forum sonst so liest.

von Paul (Gast)


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>Nach der Voruntersuchung hatte ich noch ein Gespräch mit der
>Anästhesistin.

Ähnliches kann ich auch berichten. Als ich zur Magenspiegelung auf dem 
Tisch lag, fragte der Arzt mich nach meinem Beruf. Seine Antwort: "Dann 
sind sie ja einer derer, den wir all das schöne Equipment hier zu 
verdanken haben". Zwar maßlos übertrieben, aber Geringschätzung sieht 
anders aus.

Ein anderer Arzt (mit Praxis) hat seiner Tochter! empfohlen, 
Ingenieurwesen zu studieren. Habe ihn nicht davon abbringen können, sie 
studiert jetzt in Chemnitz. Bei jeder Sprechstunde gibt es ein kleines 
Schwätzchen, daß die Ärzte nur miese Bedingungen haben, die Ingenieure 
doch den "Traumberuf". Ich jammere dabei naturgemäß andersrum.

Eine Bitte an Wilhelm Ferkes. Ich bin sicherlich nicht fehlerfrei und 
auch kein Rechtschreibpedant. Aber es regt mich unheimlich auf, wenn ich 
irgendwo in einem deutschen Satz vor dem Jahr "in" sehe. Das ist 
Vergewaltigung der deutschen Sprache.

von Maik (Gast)


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Gastino G. schrieb:
> Maik schrieb:
>> Wir lassen in unserem Betrieb auch das Dipl.Ing. weg. Sowohl auf
>> Briefpapier, wie Visitenkarten und E-Mail Signatur.
>> Stattdessen steht dort
>>
>> Maik Xyz.
>> Entwicklung
>
> So kann man schön verbergen, dass die Kundenaufträge für das viele Geld
> nicht von Ingenieuren, sondern von für die Firma billigere Technikern
> bearbeitet werden.
>
> Da bin ich ja froh, dass ich in einer Firma arbeite, in der nicht
> irgendwelche Gleichschalter mir noch vorschreiben wollen, ob ich meinen
> akademischen Grad in Geschäftspost dazuschreibe oder nicht.
>
> Diese ganze Gleichschalterei erinnert mich an den Kommunismus, wo alle
> gleich sein mussten (bis auf einige Parteisoldaten, die wiederum etwas
> gleicher waren)...

Ist es nicht völlig egal, wer die Aufträge bearbeitet?! Ich 
(Dipl.Ing.(FH)) möchte mal stark behaupten, dass es auch Techniker oder 
sogar normale Gesellen gibt, die mehr drauf haben als ältere Dipl.Ings. 
Das hat mit dem Titel überhaupt nichts zu tun.

Davon abgesehen ist es bei uns so, dass wir erst ein Produkt entwickeln 
und es dann auf den Markt bringen. Da ist es dann völlig egal, ob es 
durch einen Dr. einen Ing. oder eine Putzfrau entwickelt wurde. 
Hauptsache das Resultat stimmt!

von James (Gast)


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Die beiden Berichte von Paul und Wilhelm kann ich nur
bestätigen, die "Damen/Herren Dotores" betrachten einen
dann eher als "Ihresgleichen", und Fragen werden ganz
anders beantwortet, man bemüht sich auf einmal um gute
Erklärungen.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Paul schrieb:
> Eine Bitte an Wilhelm Ferkes. Ich bin sicherlich nicht fehlerfrei und
> auch kein Rechtschreibpedant. Aber es regt mich unheimlich auf, wenn ich
> irgendwo in einem deutschen Satz vor dem Jahr "in" sehe. Das ist
> Vergewaltigung der deutschen Sprache.

Wenn man Sachen vernünftig anspricht, empfinde ich das auch nicht als 
Pedanterie - ich lerne auch gerne dazu :-)

Aber: Ist "in 2009" wirklich falsch?

Es heisst ja auch "Im Jahre des Herrn" ...

Ich bitte um Aufklärung :-)

Chris D.

von Uhu U. (uhu)


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Üblicherweise geht man mit Doktortiteln u.Ä. nicht hausieren, wers 
trotzdem macht, der gibt schon damit zu erkennen, daß er aus kleinen 
Verhältnissen stammt. Das strahlt Kleinkariertkeit aus.

Dasselbe gilt noch viel mehr für solche akademischen Petitessen, wie 
Bachelor, Master oder Dipl. xxx

Wenn man sich irgendwo bewirbt, ist es natürlich eine andere Sache - da 
ist die Ausbildung sehr wohl interessant.

von Reiner (Gast)


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Maik schrieb:
> Ist es nicht völlig egal, wer die Aufträge bearbeitet?! Ich
> (Dipl.Ing.(FH)) möchte mal stark behaupten, dass es auch Techniker oder
> sogar normale Gesellen gibt, die mehr drauf haben als ältere Dipl.Ings.

In der Praxis scheint sich eine ähnliche Auffassung durch gesetzt zu 
haben: Gefühlt sind die Stellenausschreibungen für die nur ein Ingenieur 
in Frage kommt in der Unterzahl. Ich lese immer häufiger: Dipl.-Ing. 
(FH) oder Techniker mit mehrjähriger BE in xxx. Und ich glaube kaum, 
dass die Firma mit einem Techniker deutlich günstiger fährt.

Die Arbeit wird erledigt und für den Kunden ist die Information ob sie 
nun ein Techniker oder ein Ing. erledigt ohne jeden Wert.

von Paul (Gast)


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>dass es auch Techniker oder
>sogar normale Gesellen gibt, die mehr drauf haben als ältere Dipl.Ings.
>Das hat mit dem Titel überhaupt nichts zu tun.

Alle Bescheidenheit in Ehren, aber ist das nicht Altersdiskriminierung?

Es hat nichts mit dem Alter der Dipl.-Ing. zu tun, wenn er schlechter 
als ein Facharbeiter ist, sondern mit der Person an sich. Der Typ war 
dann schon als junger Dipl.-Ing. eine Pfeife.

>Aber: Ist "in 2009" wirklich falsch?

>Es heisst ja auch "Im Jahre des Herrn" ...

>Ich bitte um Aufklärung :-)

Ich bin kein Germanist. Aber:

Im Jahre des Herren...
Im vorigen Jahr...
In der Weihnachtszeit...

Aber:
2006 haben wir Fußball geschaut
Nicht: In 2006 haben wir Fußball geschaut.

Das ist englischer (eher amerikanischer Sprachstil). Mein Englischlehrer 
hatte sich schon 1991 darüber aufgeregt. Er unterschied bei solchen 
Dingen sogar zwischen Qxford-English und American English. Das hat mich 
dann auf diese Allergie geprägt.

Sicher klärt ein Blick in einen (älteren) Duden einiges. Ich würde mich 
allerdings auch nicht wundern, wenn diese (unnütze) Sprachvergewaltigung 
schon in den neuen Duden genommen wurde.

von Mark B. (markbrandis)


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Chris D. schrieb:
> Aber: Ist "in 2009" wirklich falsch?

Ja, ist es. Genau wie "es macht Sinn". Beides sind im Endeffekt 
wörtliche Übersetzungen aus dem Englischen. Wer ein bisschen Ahnung von 
Fremdsprachen hat weiß, dass bei wörtlichen Übersetzungen eher selten 
was Gescheites bei rauskommt. Aber wer hat schon Ahnung? :-/

http://www.gutefrage.net/frage/sagt-man-im-deutschen-jetzt-neuerdings-auch-schon-in-2009

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Mark Brandis schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Aber: Ist "in 2009" wirklich falsch?
>
> Ja, ist es. Genau wie "es macht Sinn". Beides sind im Endeffekt
> wörtliche Übersetzungen aus dem Englischen.

Stimmt, Ihr habt mich überzeugt - wobei ich, wenn ich zurückdenke, auch 
immer nur die Jahreszahl schrieb. Also kein "in" :-)
Danke für die Erklärung!

 Wer ein bisschen Ahnung von
> Fremdsprachen hat weiß, dass bei wörtlichen Übersetzungen eher selten
> was Gescheites bei rauskommt. Aber wer hat schon Ahnung? :-/

Das stimmt - aber einen gebe ich Dir auch noch mit: es heisst "etwas 
Gescheites" ;-)

Chris D. (wir kratzen draußen schon wieder an den 30°C - puh)

von Paul (Gast)


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>Ich lese immer häufiger: Dipl.-Ing.
>(FH) oder Techniker mit mehrjähriger BE in xxx. Und ich glaube kaum,
>dass die Firma mit einem Techniker deutlich günstiger fährt.

Dahinter steckt Kalkül.

Wenn man einen Dipl-Ing. (FH) bekommt, lautet die Argumentationsweise:

"Diese Stelle ist eigentlich für einen Techniker ausgeschrieben. Wir 
sind nicht bereit, dafür mehr zu bezahlen."

Wenn man einen Techniker bekommt, lautet die Argumentation:

"Sie können nicht das leisten (ob wahr oder nicht soll mal nicht 
Gegenstand sein) wie ein Fhler, dehalb können sie nicht so viel 
bekommen."

Ergebnis gleich: Billiger Mitarbeiter.

von Reiner (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Üblicherweise geht man mit Doktortiteln u.Ä. nicht hausieren, wers
> trotzdem macht, der gibt schon damit zu erkennen, daß er aus kleinen
> Verhältnissen stammt. Das strahlt Kleinkariertkeit aus.

Da gebe ich Dir vollkommen recht. Allerdings triggern kleinkarierte 
Menschen auf Titel und akademische Grade häufig gut an. Und wenn es 
einem einen Vorteil bringt ohne das man jemanden damit schadet. Warum 
also nicht? Und Ärzte sind auch nur Menschen.

Bei Banken bringt einem der Dipl.-Ing. übrigens handfeste Vorteile. Dort 
lohnt es sich in jedem Fall mal anzumerken, dass man Ing. ist. Wie jede 
Firma klassifizieren auch Banken ihre Kunden und der gelernte Beruf ist 
ein relativ stark gewichteter Faktor. Der durchschnittliche Banker hat 
Null Entscheidungskompetenz: Wenn ein Kunde etwas möchte, dann tippt er 
es den Rechner ein und auf Basis der Klassifizierung erscheint eine rote 
oder grüne Lampe auf dem Bildschirm.
Selbst wenn man keinen Kredit braucht, ist es schon recht angenehm, wenn 
der Rechner dem Bankmenschen sagt, dass man für die Bank relativ wichtig 
ist. Die Bereitschaft einen Termin auf den Abend zu legen, wächst damit 
ungemein.

von Mark B. (markbrandis)


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Chris D. schrieb:
> Das stimmt - aber einen gebe ich Dir auch noch mit: es heisst "etwas
> Gescheites" ;-)

Det weeß ick doch. Hochdeutsch? Ham wa nich! :)

von Uhu U. (uhu)


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Reiner schrieb:
> Und wenn es einem einen Vorteil bringt ohne das man jemanden damit
> schadet. Warum also nicht?

Ich denke, es ist besser, den Grad dann anzubringen, wenn es nützlich 
erscheint. Wenn er nicht überall steht, ist man da flexibler und Leuten 
mit höherem Grad gegenüber machts sowieso keinen guten Eindruck, einem 
gegenüber Banker möglicherweise schon...

> Und Ärzte sind auch nur Menschen.

Das ist was völlig anderes: Im Volksmund heißt der Artz "Doktor", egal, 
ob er einen hat, oder nicht. (Auch wenn man im Westen mit einem Dipl. 
med. schräg angesehen wird.)

Im Übrigen sind medizinische Dissertationen in aller Regel sowieso nur 
ein Witz, der durchgezogen wird, um dem Klischee "Doktor" zu 
entsprechen.

von Paul (Gast)


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>Wie jede Firma klassifizieren auch Banken ihre Kunden und der gelernte Beruf >ist 
ein relativ stark gewichteter Faktor.

Banken gewichten noch ganz anders (ob sinnvoll sei dahingestellt).

Nach Wohnortlage. Wohnt man in einem Plattenbau ist man automatisch in 
der Kreditwürdigkeit nach unten gerutscht. Dabei passieren hier 
entscheidende Fehler: Man unterscheidet nicht nach der Historie des 
Plattenbaus Ost vs. West.

Während in Westdeutschland oftmals Plattenbauten wegend er geringen 
Herstellungskosten ausschließlich als notwendiges Übel für Schaffung von 
Sozialwohnung gebaut wurden, wurde im Osten der Plattenbau dazu genutzt, 
einer breiten Bevölkerungsschicht (vom Akademiker bis zum Ungelernten) 
eine attraktive Wohnung zu schaffen. Dementsprechend sind auch die 
Wohnklientel Ost vs. West verschieden. Die Bank kennt aber nur die 
Software "made in western germany".

Ps.: Der Vater meines Klassenkameraden war Lungenchirurg, Oberarzt und 
Prof. Dr. med. habil.. Er wohnt damals (DDR) wie heute noch im 
Plattenbau. Ihm gefällt es dort. Einen alten Baum verpflanzt man nicht.

PPs.: Als was sind eigentlich die Eigenheime zu werten, die (aus Holz) 
in Wänden fetig montiert zur Bausstelle gefahren werden und dort nur 
noch aneinandergesetzt werden? Antwort: Fertigteilhaus, (Altdeutsch: 
Plattenbau) ;-)

von Paul (Gast)


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>(Auch wenn man im Westen mit einem Dipl.
>med. schräg angesehen wird.)

Stimmt, Dort heißt dieser Bildungsstand Arzt (ohne Dr.) Welch ein 
Vorteil! ;-)

von Uhu U. (uhu)


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Paul schrieb:
> Als was sind eigentlich die Eigenheime zu werten, die (aus Holz)
> in Wänden fetig montiert zur Bausstelle gefahren werden

Brettchenbau

von MaWin (Gast)


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> > Aber: Ist "in 2009" wirklich falsch?
> Ja, ist es. Genau wie "es macht Sinn".


Cool, da deine zweite Feststellung falsch ist
(die Redewendung steht schon Jahrzehnte im Mayers).
ist es deine erste sicher auch. Lern Deutsch !

von Paul (Gast)


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>da deine zweite Feststellung falsch ist
>(die Redewendung steht schon Jahrzehnte im Mayers).
>ist es deine erste sicher auch. Lern Deutsch !

Tolle Logik! Hut ab!

von Walter T. (nicolas)


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MaWin schrieb:
>> > Aber: Ist "in 2009" wirklich falsch?
>> Ja, ist es. Genau wie "es macht Sinn".
>
>
> Cool, da deine zweite Feststellung falsch ist
> (die Redewendung steht schon Jahrzehnte im Mayers).
> ist es deine erste sicher auch. Lern Deutsch !

Naja, und da Du "Meyers" nicht richtig schreiben kannst...

Selbst wenn es im Brehms stehen sollte würde sorgte "macht Sinn" dafür, 
daß sich die Zehnägel aufstellen.

von WT (Gast)


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"Dahinter steckt Kalkül.

Wenn man einen Dipl-Ing. (FH) bekommt, lautet die Argumentationsweise:

"Diese Stelle ist eigentlich für einen Techniker ausgeschrieben. Wir
sind nicht bereit, dafür mehr zu bezahlen."

Wenn man einen Techniker bekommt, lautet die Argumentation:

"Sie können nicht das leisten (ob wahr oder nicht soll mal nicht
Gegenstand sein) wie ein Fhler, dehalb können sie nicht so viel
bekommen."

Ergebnis gleich: Billiger Mitarbeiter."

Dann liegt es am Bewerber was daraus wird. ;-)

von Paul (Gast)


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>Dann liegt es am Bewerber was daraus wird. ;-)

Variante1: Arbeiten zum Billiglohn
Variante2 ohne Option a): Weiter arbeitslos
Variante2 mit Option a): Weiter arbeitslos und sanktioniert von der ARGE

von puffel (Gast)


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Maik schrieb:
> Ist es nicht völlig egal, wer die Aufträge bearbeitet?! Ich
> (Dipl.Ing.(FH)) möchte mal stark behaupten, dass es auch Techniker oder
> sogar normale Gesellen gibt, die mehr drauf haben als ältere Dipl.Ings.
> Das hat mit dem Titel überhaupt nichts zu tun.

Mal abgesehen davon, dass solche Wunder-Gesellen doch eher selten bis 
nie irgendwo anzutreffen sind: Wenn ich einen Auftrag gebe, dann will 
ich, dass der professionell abgearbeitet wird. Wenn dafür üblicherweise 
ein Ingenieursstudium notwendig ist, dann hat da auch einer zu sitzen 
und kein Techniker oder Geselle. Als Kunde habe ich in der Regel weder 
die Zeit noch die Möglichkeit, die Auftragsentwicklung nochmal komplett 
zu kontrollieren. Und ich würde mich auch (zu Recht) verarscht fühlen, 
wenn ich Ingenieurs-Stundensätze zahlen müsste und die Firma nur einen 
Techniker ransetzen würde.

Du kannst Dich aber auch gerne im Krankheitsfall von einer 
Krankenschwester operieren lassen, wenn das Deinem Ideal der "Der Titel 
sagt überhaupt nichts über die Fähigkeiten aus"-Ideologie näherkommt. 
Ich nehme dann doch lieber den Arzt.

von WT (Gast)


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"Und ich würde mich auch (zu Recht) verarscht fühlen,
wenn ich Ingenieurs-Stundensätze zahlen müsste und die Firma nur einen
Techniker ransetzen würde."

Warum? Warum darf der Techniker nicht genausoviel kosten wenn er die 
Arbeit genauso erledigt?


"Wenn dafür üblicherweise
ein Ingenieursstudium notwendig ist, dann hat da auch einer zu sitzen
und kein Techniker oder Geselle."

Stimmt, dann wird normal auch nur ein Ing. eingesetzt.
In anderen Fällen in denen nicht zwingend diese Kompetenzen gebraucht 
werden, kann dann auch ein Techniker eingesetzt werden.


"Du kannst Dich aber auch gerne im Krankheitsfall von einer
Krankenschwester operieren lassen, wenn das Deinem Ideal der "Der Titel
sagt überhaupt nichts über die Fähigkeiten aus"-Ideologie näherkommt.
Ich nehme dann doch lieber den Arzt."

Das ist nicht vergleichbar ;-)

von puffel (Gast)


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WT schrieb:
> Warum? Warum darf der Techniker nicht genausoviel kosten wenn er die
> Arbeit genauso erledigt?

Ich spreche hier von Arbeiten, bei denen man üblicherweise ein 
Ingenieurstudium braucht bzw. wo das zur Ausführung hilfreich ist. Damit 
erledigt sich das mit dem "genauso erledigen" - genauso viel kosten wird 
der Techniker die Firma ohnehin nicht.

> Stimmt, dann wird normal auch nur ein Ing. eingesetzt.
> In anderen Fällen in denen nicht zwingend diese Kompetenzen gebraucht
> werden, kann dann auch ein Techniker eingesetzt werden.

Und was spricht dagegen, beim Kunden in der Hinsicht transparent 
aufzutreten? Mich als Kunde interessiert durchaus, ob mein 
Email-Adressat "vom Fach" ist oder vielleicht ersatzweise der 
Hausmeister meine Wünsche oder Anmerkungen/Fragen entgegennimmt.

> Das ist nicht vergleichbar ;-)

Warum soll das nicht vergleichbar sein?

von Klaus (Gast)


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puffel schrieb:
> Und ich würde mich auch (zu Recht) verarscht fühlen,
> wenn ich Ingenieurs-Stundensätze zahlen müsste und die Firma nur einen
> Techniker ransetzen würde.

So etwas wird in der Ausschreibung vor Auftragsvergabe geklärt. In 
Deutschland gilt Vertragsfreiheit und müssen tut man also schon mal gar 
nichts. Wer einen Service-Ingenieur haben will, bekommt einen und keinen 
Techniker. Jedenfalls wenn er bereit ist dafür zu bezahlen.

Un seien wir mal ehrlich: Das meiste was ein Dipl.-Ing. (FH) in der 
Entwicklung macht, kann auch von einem fitten Techniker erledigt werden. 
Ich sehe jedenfalls keinen Grund bei der Vergabe von 
Entwicklungsaufträgen zwingend einen Ing. vorzuschreiben. Davon 
abgesehen, dass man es eh nicht kontrollieren könnte.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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puffel schrieb:

> Und was spricht dagegen, beim Kunden in der Hinsicht transparent
> aufzutreten? Mich als Kunde interessiert durchaus, ob mein
> Email-Adressat "vom Fach" ist oder vielleicht ersatzweise der
> Hausmeister meine Wünsche oder Anmerkungen/Fragen entgegennimmt.

Deine E-Mail wird dann eh an den zuständigen Menschen weitergeleitet.

Im übrigen stehst Du mit dieser Meinung als Kunde ziemlich alleine da.

Kunden erwarten die Lösung ihres Problems und keine bestimmten Personen 
oder irgendwelche akademischen Grade.

Unsere Titel sind denen ziemlich egal (die geben wir auch nirgends an, 
da einfach unwichtig) - solange die Lösung passt.

Ich sehe das genauso, wenn ich einen Auftrag vergebe: wer das macht, ist 
mir egal. Wenn ich zufrieden bin, reicht das.

Und wenn es der Hausmeister kann - warum nicht? :-)

Chris D.

von puffel (Gast)


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Klaus schrieb:
> So etwas wird in der Ausschreibung vor Auftragsvergabe geklärt. In
> Deutschland gilt Vertragsfreiheit und müssen tut man also schon mal gar
> nichts. Wer einen Service-Ingenieur haben will, bekommt einen und keinen
> Techniker. Jedenfalls wenn er bereit ist dafür zu bezahlen.

Und was genau spricht nun gegen eine transparente Email-Kommunikation, 
in der man auch erkennt, was sein Gegenüber für eine Ausbildung 
absolviert hat?

> Un seien wir mal ehrlich: Das meiste was ein Dipl.-Ing. (FH) in der
> Entwicklung macht, kann auch von einem fitten Techniker erledigt werden.

Ich weiß ja nicht, in was für einer Entwicklung Du arbeitest, aber das 
kann ich so nicht unterschreiben. Die Firma, die Ingenieurgehälter für 
Techniker-Arbeiten bezahlt, ist auch selber Schuld. Das ist dann nicht 
mein Problem und auch nicht wirklich Gegenstand der Diskussion.

> Ich sehe jedenfalls keinen Grund bei der Vergabe von
> Entwicklungsaufträgen zwingend einen Ing. vorzuschreiben. Davon
> abgesehen, dass man es eh nicht kontrollieren könnte.

Niemand sagt, dass immer und überall ein Ingenieur vorgeschrieben werden 
soll. Es geht einfach nur darum, dass gegenüber dem Kunden 
selbstverständlich Transparenz darüber herrschen sollte, mit wem er es 
da zu tun hat. Irgendwelche Gleichmacherei ist Intransparenz pur und 
auch ziemlich lächerlich.

von Axel L. (axel_5)


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>Es geht einfach nur darum, dass gegenüber dem Kunden
>selbstverständlich Transparenz darüber herrschen sollte, mit wem er es
>da zu tun hat.

Aus Sicht des Kunden ist das nachvollziehbar.

Aus Sicht des AG eben nicht. Der möchte möglichst flexibel bleiben und 
ggfls. bei Krankheit oder Engpässen die Möglichkeit haben, auch jemand 
anderes mit der Aufgabe zu betrauen. Wenn dann vorher der Eindruck 
erweckt wurde (oder sogar vertraglich festgehalten wurde), dass nur 
Personen mit einem bestimmten Titel die Aufgabe erledigen, schränkt man 
sich nur unnötig ein, bis zu dem Punkt, wo man den Auftrag zurückgeben 
muss.

Gruss
Axel

von Gastino G. (gastino)


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Chris D. schrieb:
> Deine E-Mail wird dann eh an den zuständigen Menschen weitergeleitet.
>
> Im übrigen stehst Du mit dieser Meinung als Kunde ziemlich alleine da.

Weil Du das behauptest? Ich kann mich an keine Email erinnern, bei der 
in Geschäftskontakten nicht klar war, mit wem man es zu tun hat - also 
evtl. akademische Grade und Funktionsbezeichnungen in der Signatur 
ersichtlich sind. Alles andere ist auch auf dem Niveau "Rollkragenpulli 
bei Kundenpräsentationen".

> Kunden erwarten die Lösung ihres Problems und keine bestimmten Personen
> oder irgendwelche akademischen Grade.

Diese Satzhülse klingt toll, geht aber völlig an der Realität vorbei. 
Natürlich erwartet der Kunde, dass an seinem Problem entsprechend 
befähigte Leute arbeiten und die einzigen Indikatoren aus der Ferne 
dafür sind eben Ausbildungsstand und Funktion. Nur das macht die 
ordentliche Lösung seines Problems nämlich wahrscheinlich.

> Unsere Titel sind denen ziemlich egal (die geben wir auch nirgends an,
> da einfach unwichtig) - solange die Lösung passt.

Mag sein, dass bei irgendeiner Webdesign-Firma der Kunde, der sein 
Nagelstudio in's Internet bringen will, an so was uninteressiert ist.

> Ich sehe das genauso, wenn ich einen Auftrag vergebe: wer das macht, ist
> mir egal. Wenn ich zufrieden bin, reicht das.
>
> Und wenn es der Hausmeister kann - warum nicht? :-)

Ja, schöner sozialistischer Traum von kompletter Gleichheit. Und wer 
nicht daran glauben will, der muss zu seinem Glück gezwungen werden. 
Hatten wir alles schon, brauchen wir nicht wieder.

von Mine Fields (Gast)


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puffel schrieb:
> Ich weiß ja nicht, in was für einer Entwicklung Du arbeitest, aber das
> kann ich so nicht unterschreiben. Die Firma, die Ingenieurgehälter für
> Techniker-Arbeiten bezahlt, ist auch selber Schuld.

Das kann ich so nicht bestätigen. Wir haben in einer 
Entwicklungsabteilung auch relativ viele Techniker, die weitesgehend die 
gleichen Aufgaben wahrnehmen wie die Ingenieure oder Doktoren. 
Dementsprechend sind sie für die Firma genauso viel wert. Wieso sollten 
sie dann nicht gleichwertig behandelt und auch bezahlt werden?

Bevor jetzt das Argument kommt: Ja wieso Ingenieure wenn die Aufgabe 
auch ein Techniker übernehmen kann: Normalerweise ist die Arbeit 
natürlich reine Ingeieursarbeit. Die Techniker, die es so weit schaffen, 
sind wirklich die Ausnahme. Man könnte also auch nie mit den verfügbaren 
Technikern diese Aufgaben abdecken, deshalb sind die Ingenieure in 
diesem Fall unverzichtbar.

Für die Firma zählt einzig und allein was hinten heraus kommt, nicht was 
auf dem Papier steht. Gleiches gilt eben auch für den Kunden (wie es 
Chris ja auch schon gesagt hat).

Außerdem ist es absolut nicht transparent, wenn man den Titel angibt, da 
er absolut nichts über die Qualifikation aussagt. Man müsste also den 
kompletten Lebenslauf und sämtliche Referenzen anfragen. Und gerade 
letztere sind wohl wichtiger; schon spielt auch der Titel keine Rolle 
mehr.

von Gastino G. (gastino)


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Axel Laufenberg schrieb:
> Aus Sicht des Kunden ist das nachvollziehbar.
>
> Aus Sicht des AG eben nicht. Der möchte möglichst flexibel bleiben und
> ggfls. bei Krankheit oder Engpässen die Möglichkeit haben, auch jemand
> anderes mit der Aufgabe zu betrauen. Wenn dann vorher der Eindruck
> erweckt wurde (oder sogar vertraglich festgehalten wurde), dass nur
> Personen mit einem bestimmten Titel die Aufgabe erledigen, schränkt man
> sich nur unnötig ein, bis zu dem Punkt, wo man den Auftrag zurückgeben
> muss.

1. Die sogenannten "Titel" sind akademische Grade oder 
Berufsbezeichnungen.
2. Genau das sage ich ja. Intransparenz und Gleichmacherei helfen dabei, 
dem Kunden etwas vorzumachen. Und ganz nebenbei (und wahrscheinlich auch 
Antrieb solcher Spielchen) bedienen sie die Komplexe von Leuten, die 
sich schon immer darüber geärgert haben, dass andere mehr geschafft 
haben.

von Gastino G. (gastino)


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Stefan L. schrieb:
> Das kann ich so nicht bestätigen. Wir haben in einer
> Entwicklungsabteilung auch relativ viele Techniker, die weitesgehend die
> gleichen Aufgaben wahrnehmen wie die Ingenieure oder Doktoren.
> Dementsprechend sind sie für die Firma genauso viel wert. Wieso sollten
> sie dann nicht gleichwertig behandelt und auch bezahlt werden?

Lass mich raten: Du bist Techniker?

Ich habe eine solche Firma noch nie kennengelernt, aber mag sein, dass 
manche Firmen sich noch leisten können, Doktor-Ingenieure auf 
Technikerstellen zu setzen.

> Bevor jetzt das Argument kommt: Ja wieso Ingenieure wenn die Aufgabe
> auch ein Techniker übernehmen kann: Normalerweise ist die Arbeit
> natürlich reine Ingeieursarbeit. Die Techniker, die es so weit schaffen,
> sind wirklich die Ausnahme. Man könnte also auch nie mit den verfügbaren
> Technikern diese Aufgaben abdecken, deshalb sind die Ingenieure in
> diesem Fall unverzichtbar.

Sorry, aber irgendwelche "Techniker-Ausnahmen", die angeblich Ingenieure 
voll ersetzen können (sehr unwahrscheinlich) oder nur meinen, das zu 
können (der Regelfall), sind lange kein Grund, den Kunden zu 
verheimlichen, mit wem sie es zu tun haben. Das passiert nur, weil Ihr 
doch selber wisst, dass Euch das kein Mensch abkauft.

> Für die Firma zählt einzig und allein was hinten heraus kommt, nicht was
> auf dem Papier steht. Gleiches gilt eben auch für den Kunden (wie es
> Chris ja auch schon gesagt hat).

Schöne Plattitüde. Keine Firma zahlt das, was hinten raus kommt. Gezahlt 
wird im Großen und Ganzen nach Marktwert.

> Außerdem ist es absolut nicht transparent, wenn man den Titel angibt, da
> er absolut nichts über die Qualifikation aussagt.

Immer derselbe Blödsinn. Natürlich sagt ein abgeschlossenes Studium aus, 
dass der Besitzer dieses Grades ein nicht ganz einfaches Studium hinter 
sich gebracht hat und die Wahrscheinlichkeit sehr groß ist, dass er den 
meisten Ingenieursaufgaben gewachsen ist. Ein Techniker hat den Nachweis 
eben nicht erbracht - nicht erbringen können oder wollen.

von Mine Fields (Gast)


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Gastino G. schrieb:
> Lass mich raten: Du bist Techniker?

Falsch geraten.

Gastino G. schrieb:
> Sorry, aber irgendwelche "Techniker-Ausnahmen", die angeblich Ingenieure
> voll ersetzen können (sehr unwahrscheinlich) oder nur meinen, das zu
> können (der Regelfall), sind lange kein Grund, den Kunden zu
> verheimlichen, mit wem sie es zu tun haben. Das passiert nur, weil Ihr
> doch selber wisst, dass Euch das kein Mensch abkauft.

Es herrscht dort einfach keine Ellenbogenmentalität vor, sondern es 
findet eben durchgängiger Wissensaustausch statt. Das ermöglicht eben 
dem einen oder anderen begabten Elektroniker oder Techniker, sich das 
nötige Wissen anzueignen, um eben auch Ingenieursaufgaben zu bewältigen.

Es interessiert absolut keinen, welchen Titel jemand innehat und keiner 
meint, irgendjemanden ersetzen zu müssen. Ich weiß nicht, wie du das in 
meine Aussagen hereininterpretierst, vermutlich aufgrund oben genannter 
(falschen) Vermutung.

Dass kooperative Zusammenarbeit vielen in diesem Forum unbekannt ist, 
wundert mich aber irgendwie nicht.

Den Kunden interessiert es nicht, wer das Produkt entwickelt hat. Dieses 
Argument trifft vielleicht auf kleine Ingenieurbüros zu, aber nicht auf 
normale Firmen, bei denen die Entwicklung nicht für den Kundenkontakt 
verantwortlich ist.

Gastino G. schrieb:
> Natürlich sagt ein abgeschlossenes Studium aus,
> dass der Besitzer dieses Grades ein nicht ganz einfaches Studium hinter
> sich gebracht hat und die Wahrscheinlichkeit sehr groß ist, dass er den
> meisten Ingenieursaufgaben gewachsen ist.

Die Wahrscheinlichkeit ist höher als bei einem Techniker, da gebe ich 
dir recht. Aber eine Garantie ist das weiß Gott nicht. Dafür habe ich 
einfach schon zu viele unfähige Ingenieure getroffen.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Gastino G. schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Deine E-Mail wird dann eh an den zuständigen Menschen weitergeleitet.
>>
>> Im übrigen stehst Du mit dieser Meinung als Kunde ziemlich alleine da.
>
> Weil Du das behauptest?

Nein, sondern weil wir einige Kunden haben.
Und da interessiert es keinen.

> Ich kann mich an keine Email erinnern, bei der
> in Geschäftskontakten nicht klar war, mit wem man es zu tun hat - also
> evtl. akademische Grade und Funktionsbezeichnungen in der Signatur
> ersichtlich sind. Alles andere ist auch auf dem Niveau "Rollkragenpulli
> bei Kundenpräsentationen".

Siehste, da sind andere Kunden anderer Meinung. Die finden einen Rolli 
durchaus ok, wenn er kompetent ist.

>> Kunden erwarten die Lösung ihres Problems und keine bestimmten Personen
>> oder irgendwelche akademischen Grade.
>
> Diese Satzhülse klingt toll, geht aber völlig an der Realität vorbei.

Nö, das ist die Realität.

> Natürlich erwartet der Kunde, dass an seinem Problem entsprechend
> befähigte Leute arbeiten und die einzigen Indikatoren aus der Ferne
> dafür sind eben Ausbildungsstand und Funktion. Nur das macht die
> ordentliche Lösung seines Problems nämlich wahrscheinlich.

Nicht wirklich. Wahrscheinlich macht das vor allem Refrenzen und die 
warme Empfehlung anderer. Ein Titel ist da kein Kriterium.

>> Unsere Titel sind denen ziemlich egal (die geben wir auch nirgends an,
>> da einfach unwichtig) - solange die Lösung passt.
>
> Mag sein, dass bei irgendeiner Webdesign-Firma der Kunde, der sein
> Nagelstudio in's Internet bringen will, an so was uninteressiert ist.

Nicht nur die - auch großen Mittelständlern und Konzernen ist das egal.
Wie gesagt: die Kunden interessiert die Lösung. Wer das macht, ist denen 
egal.

>> Und wenn es der Hausmeister kann - warum nicht? :-)
>
> Ja, schöner sozialistischer Traum von kompletter Gleichheit.

Genau lesen: Wenn der Hausmeister es kann ...
Was Du meist, sind Hausmeister, die Sachen machen wollen, die sie nicht 
können.

> Und wer nicht daran glauben will, der muss zu seinem Glück gezwungen
> werden.
> Hatten wir alles schon, brauchen wir nicht wieder.

Ich habe keine Ahnung, was das jetzt mit Sozialismus zu tun hat ...

Bleib mal locker.

Chris D.

von Gastino G. (gastino)


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Stefan L. schrieb:
> Dass kooperative Zusammenarbeit vielen in diesem Forum unbekannt ist,
> wundert mich aber irgendwie nicht.

Was bitte hat kooperative Zusammenarbeit mit sozialistischer 
Gleichmacherei zu tun?

Bei Euch liegen sich alle in den Armen, der Geselle schreibt dem 
Doktoranden die Doktorarbeit, alle werden gleich bezahlt und der 
Weltfrieden ist praktisch schon Realität. Was für ein Senf...

Chris D. schrieb:
> Siehste, da sind andere Kunden anderer Meinung. Die finden einen Rolli
> durchaus ok, wenn er kompetent ist.

Jetzt betreten wir gerade das Reich der Märchen. Der "Rolli" bei der 
Kundenpräsentation zeigt schon, dass der Typ völlig inkompetent ist, 
seine Firma angemessen nach außen zu vertreten.

Chris D. schrieb:
> Nicht nur die - auch großen Mittelständlern und Konzernen ist das egal.

Und wir kommen aus den Märchen auch nicht wieder raus...

Noch zwei, die sich von der Krankenschwester operieren lassen würden, 
weil ja Titel völlig egal sind, nichts aussagen und es darauf ankommt, 
was hinten rauskommt. Egal, ob man als Kunde oder Patient die 
Möglichkeit oder Zeit hat, das nachzuprüfen - wird schon so sein, wenn 
die Schwester das sagt.

von Reiner (Gast)


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Gastino G. schrieb:
> Bei Euch liegen sich alle in den Armen, der Geselle schreibt dem
> Doktoranden die Doktorarbeit, alle werden gleich bezahlt und der
> Weltfrieden ist praktisch schon Realität. Was für ein Senf...

Textverständnis = 6

Noch mal für Langsame:
Es gibt eine ganze Reihe sehr guter Techniker, die durchaus in der Lage 
sind die Arbeit von FH-Ingenieuren zu übernehmen. Diese würde man 
diskriminieren, wenn man sie zwänge ihren akademischen Grad anzugeben. 
Sie wären in der Lage eine Arbeit zu erledigen, dürften es aber nicht, 
weil sie sofort auf Vorbehalte stoßen würden. Siehe die hirnrissigen 
Diskussionen hier im Forum.

Gleiches Spiel mit Informatikern und E-Technikern: Die Grenzen sind im 
Studium manchmal recht fließend, dann noch etwas Berufspraxis, ein paar 
Weiterbildungen und schon hat der ursprünglich Abschluss nur noch eine 
geringe Aussagekraft.

Um Diskussionen wie hier im Forum vorzubeugen, entschließen sich deshalb 
immer mehr Arbeitgeber auf die Angabe von akademischen Graden zu 
verzichten. Diejenigen die engem Kundenkontakt stehen, stellen sich dort 
in der Regel persönlich vor und können von ihren universitären 
Heldentaten berichten.

von Mike B. (Gast)


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Den Titel Dipl.Ing. habe ich grundsätzlich auch immer weggelassen.
Die Dr. Bombe lasse ich auch nur ab und an explodieren (um weiber
abzuschleppen).
Fakt ist, wenn man im Unternehmen mit vielen Menschen unterschiedlichen
akad. Grades arbeitet, schafft der Dipl., Dr., oder sonst was nur 
unnötig Distanz.

von Mine Fields (Gast)


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Gastino G. schrieb:
> Was bitte hat kooperative Zusammenarbeit mit sozialistischer
> Gleichmacherei zu tun?

Gar nichts. Du bist der einzige, der von Sozialismus redet.

Gleichmacherei funktioniert in einer Entwicklungsabteilung nicht, das 
sollte sogar dir einleuchten. Mit Titeln hat das aber nichts zu tun, die 
sind eher hinderlich.

Gastino G. schrieb:
> Bei Euch liegen sich alle in den Armen, der Geselle schreibt dem
> Doktoranden die Doktorarbeit, alle werden gleich bezahlt und der
> Weltfrieden ist praktisch schon Realität. Was für ein Senf...

Mir ist schon klar, dass man gegen Tatsachen nicht argumentieren kann, 
aber wieso kannst du dann nicht einfach mal still sein anstatt solche 
komischen Reden zu schwingen?

Gastino G. schrieb:
> Jetzt betreten wir gerade das Reich der Märchen. Der "Rolli" bei der
> Kundenpräsentation zeigt schon, dass der Typ völlig inkompetent ist,
> seine Firma angemessen nach außen zu vertreten.

Erzähl das mal Steve Jobs, der muss ja dann absolut inkompetent sein.

In welchem Jahrhundert muss man leben, um noch so konservativ zu denken?

von Gastino G. (gastino)


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Reiner schrieb:
> Noch mal für Langsame:
> Es gibt eine ganze Reihe sehr guter Techniker, die durchaus in der Lage
> sind die Arbeit von FH-Ingenieuren zu übernehmen. Diese würde man
> diskriminieren, wenn man sie zwänge ihren akademischen Grad anzugeben.
> Sie wären in der Lage eine Arbeit zu erledigen, dürften es aber nicht,
> weil sie sofort auf Vorbehalte stoßen würden. Siehe die hirnrissigen
> Diskussionen hier im Forum.

Na prima, dann kann man die FHs ja schließen, denn deren Absolventen 
werden ja von "einer ganzen Reihe sehr guter Techniker" überflüssig 
gemacht.

Warum bilden wir noch Ärzte, Ingenieure und Juristen aus? Wir haben doch 
sicher etliche gute Krankenschwestern, Techniker und Anwaltsgehilfen, 
die die locker ersetzen können?!

Techniker haben übrigens überhaupt keinen akademischen Grad - man kann 
sie also auch nicht zwingen, den anzugeben. Und Diskriminierung ist es 
eher, wenn man Ingenieuren verbieten will, in Geschäftspost ihre Grade 
mit anzugeben, nur weil ein paar "Super-Techniker" Komplexe bekommen 
könnten.

Stefan L. schrieb:
> Gleichmacherei funktioniert in einer Entwicklungsabteilung nicht, das
> sollte sogar dir einleuchten. Mit Titeln hat das aber nichts zu tun, die
> sind eher hinderlich.

Meine Güte, es sind keine "Titel", sondern akademische Grade. Es geht 
auch nicht um den Kollegen von nebenan, sondern um geschäftliche 
Korrespondenz mit Kunden, Geschäftspartnern usw. Da interessieren keine 
Geschichten von Technikern und Ingenieuren einer Abteilung, die sich 
täglich in den Armen liegen!

Stefan L. schrieb:
> Erzähl das mal Steve Jobs, der muss ja dann absolut inkompetent sein.

Sorry, aber der Vergleich ist einfach nur deppert.

von IGBT (Gast)


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Hin und her - her und hin - Argumente und Gegenargumente - wie immer.

Unbestreitbare Tatsache ist folgendes:

Der Titel oder akademische Grad korreliert mit zu dieser Zeit erworbenem 
Wissen und den entsprechenden Prüfungen die erfolgreich abgelegt wurden.

Das wir bei dem jeweiligem Abschluß über eine Verteilung hinsichtlich 
der realen Fähigkeiten reden, ist bekannt. Diese besitzen aber einen 
robusten Mittelwert.

Daher stellt im Mittel ein anderer Abschluß ein anderes Potential dar.
Daraus ist eine Unterscheidung des Titels rein statistisch signifikant - 
richtig - abzuleiten.

Daher ist die Forderung, diesen auch zu benennen - real begründbar.

von WT (Gast)


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"Ich spreche hier von Arbeiten, bei denen man üblicherweise ein
Ingenieurstudium braucht bzw. wo das zur Ausführung hilfreich ist. Damit
erledigt sich das mit dem "genauso erledigen" - genauso viel kosten wird
der Techniker die Firma ohnehin nicht."

Die da z.b. wären?
Was heißt denn üblicherweise?


"Und was spricht dagegen, beim Kunden in der Hinsicht transparent
aufzutreten? Mich als Kunde interessiert durchaus, ob mein
Email-Adressat "vom Fach" ist oder vielleicht ersatzweise der
Hausmeister meine Wünsche oder Anmerkungen/Fragen entgegennimmt."

Wenn der E-Mail Adressat nicht vom Fach wäre, dann wäre er kaum in einer 
entsprechenden Position eingesetzt die Fachwissen verlangt was der 
Mitarbeiter nicht vorweisen kann.


"Warum soll das nicht vergleichbar sein?"

Zum einen weil Krankenschwester eine Erstausbildung, normalerweise auf 
Berufsfachschuleben ist, zum anderen weil die Krankenpflege ein eigener 
Bereich ist.



"Und was genau spricht nun gegen eine transparente Email-Kommunikation,
in der man auch erkennt, was sein Gegenüber für eine Ausbildung
absolviert hat?"

Prinzipiell spricht nichts dagegen, soll doch jeder alles angeben was er 
gemacht hat. Dann aber auch bitte mit Zusatzqualifikationen ;-)



"Niemand sagt, dass immer und überall ein Ingenieur vorgeschrieben 
werden
soll. Es geht einfach nur darum, dass gegenüber dem Kunden
selbstverständlich Transparenz darüber herrschen sollte, mit wem er es
da zu tun hat. Irgendwelche Gleichmacherei ist Intransparenz pur und
auch ziemlich lächerlich."

Spätestens wenn der Auftrag vergeben ist, kann es ja bekannt gemacht 
werden wer was ist. Eine völlige Transparenz im Vorfeld kann auch zu 
Vorurteilen kommen. Die Funktionsangabe ist wichtiger, zum einen weil 
man in einer bestimmten Funktion normalerweise eine bestimmte Ausbildung 
erwartet. Ein völlig fachfrmder wird wohl weniger gegenüber sitzen.

"Diese Satzhülse klingt toll, geht aber völlig an der Realität vorbei.
Natürlich erwartet der Kunde, dass an seinem Problem entsprechend
befähigte Leute arbeiten und die einzigen Indikatoren aus der Ferne
dafür sind eben Ausbildungsstand und Funktion. Nur das macht die
ordentliche Lösung seines Problems nämlich wahrscheinlich."

Jain. Der Grad an sich sagt nicht besonders viel aus.
Du kannst auch nen Dipl. Ing. haben der eine Pfeife ist, da ändert der 
Grad auch nichts.
Vielleicht im Vorfeld die Lebensläufe schicken lassen, welche 
Schulbildung, welche Ausbildung und Zusatzausbildugen die jeweiligen 
Bearbeiter haben.
So hört sich das an, als wolle man im Vorfeld schon aussondern und 
gewissen Leuten keine Chance geben die genauso geeignet sind.



"Das kann ich so nicht bestätigen. Wir haben in einer
Entwicklungsabteilung auch relativ viele Techniker, die weitesgehend die
gleichen Aufgaben wahrnehmen wie die Ingenieure oder Doktoren.
Dementsprechend sind sie für die Firma genauso viel wert. Wieso sollten
sie dann nicht gleichwertig behandelt und auch bezahlt werden?"

Finde ich richtig, wieso nicht wenns einer drauf hat.

"Ich habe eine solche Firma noch nie kennengelernt, aber mag sein, dass
manche Firmen sich noch leisten können, Doktor-Ingenieure auf
Technikerstellen zu setzen."

Auch wenn du es nicht wahrhaben willst, aber es ist nunmal fakt, dass es 
auch Techniker auf Ingenieurstellen gibt.

"Sorry, aber irgendwelche "Techniker-Ausnahmen", die angeblich 
Ingenieure
voll ersetzen können (sehr unwahrscheinlich) oder nur meinen, das zu
können (der Regelfall), sind lange kein Grund, den Kunden zu..."

Da gibts weder ein angeblich, noch ein sehr unwahrscheinlich oder auch 
kein meinen.
Genau wegen solchen intoleraten Aussagen wird das wohl oft nicht 
gemacht, dass der Bildungsstand angegeben wird.



"Immer derselbe Blödsinn. Natürlich sagt ein abgeschlossenes Studium 
aus,
dass der Besitzer dieses Grades ein nicht ganz einfaches Studium hinter
sich gebracht hat und die Wahrscheinlichkeit sehr groß ist, dass er den
meisten Ingenieursaufgaben gewachsen ist. Ein Techniker hat den Nachweis
eben nicht erbracht - nicht erbringen können oder wollen."

Das ist aber echt naiv gedacht.


"Bei Euch liegen sich alle in den Armen, der Geselle schreibt dem
Doktoranden die Doktorarbeit, alle werden gleich bezahlt und der
Weltfrieden ist praktisch schon Realität. Was für ein Senf..."

Das hat damit überhaupt nichts zu tun. Aber bei einigen gibt es eben 
eine Offenheit und Akzeptanz bezüglich verschiedener Bildungsstufen, 
deren Wissen, deren Können und deren Einsatz im Berufsleben.


"Es gibt eine ganze Reihe sehr guter Techniker, die durchaus in der Lage
sind die Arbeit von FH-Ingenieuren zu übernehmen."

Stimmt. Es gibt gute und schlechte auf jeder Seite.
Besonders weil die Grenzen der einzelnen Bildungsstufen in der 
Ausbildung und Berufsleben verschwimmen, besonders wenn es sich um 
gleiche Bereiche handelt.

"Um Diskussionen wie hier im Forum vorzubeugen, entschließen sich 
deshalb
immer mehr Arbeitgeber auf die Angabe von akademischen Graden zu
verzichten. ..."

Ja das denke ich auch.
Egal welche Ausbildung, aber hat man jemanden der diesbezüglich 
intolerant ist und von oben herab schaut, dann kann es für jemanden mit 
niedrigerem Bildungsstand nicht einfach werden sich durchzusetzen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Paul schrieb:

>Eine Bitte an Wilhelm Ferkes. Ich bin sicherlich nicht fehlerfrei
>und auch kein Rechtschreibpedant. Aber es regt mich unheimlich auf,
>wenn ich irgendwo in einem deutschen Satz vor dem Jahr "in" sehe.
>Das ist Vergewaltigung der deutschen Sprache.

Sorry, ich kann dir da wohl sehr wenig entgegen kommen. Die deutsche 
Sprache, und auch andere Sprachen in der Welt, sind was lebendiges, und 
sogar zwischen Regionen verschieden. Wer es nicht weiß: Es gibt pro Jahr 
etwa 200 Wörter, die aus der guten deutschen Sprache komplett heraus 
fallen, und durch neue ersetzt werden. Da gibt es keine Kommission, die 
das verbietet oder befürwortet oder genehmigt.

Es gab wohl mal einen "Führer", der das alles zum Stillstand bringen und 
verfestigen wollte.

von WT (Gast)


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"Na prima, dann kann man die FHs ja schließen, denn deren Absolventen
werden ja von "einer ganzen Reihe sehr guter Techniker" überflüssig
gemacht.

Warum bilden wir noch Ärzte, Ingenieure und Juristen aus? Wir haben doch
sicher etliche gute Krankenschwestern, Techniker und Anwaltsgehilfen,
die die locker ersetzen können?!"

Ich glaube du hast da etwas nicht ganz verstanden wenn man deine 
Aussagen so betrachtet.

"Techniker haben übrigens überhaupt keinen akademischen Grad - man kann
sie also auch nicht zwingen, den anzugeben. Und Diskriminierung ist es
eher, wenn man Ingenieuren verbieten will, in Geschäftspost ihre Grade
mit anzugeben, nur weil ein paar "Super-Techniker" Komplexe bekommen
könnten."

Wo steht denn gescchrieben den Akademischen GRad unbedingt angeben zu 
müssen?
Also wenn dann soll jeder seinen Bildungsgrad angeben.
Geneu wegen solchen Leuten die solche Aussagen wie du bringen und solche 
absurden realitätsfernen Ansichen haben wird sowas gemacht. In dem Fall 
finde ich es gut.

Ansonsten soll man meinetwegen angeben was man "ist".



"Meine Güte, es sind keine "Titel", sondern akademische Grade. Es geht
auch nicht um den Kollegen von nebenan, sondern um geschäftliche
Korrespondenz mit Kunden, Geschäftspartnern usw. Da interessieren keine
Geschichten von Technikern und Ingenieuren einer Abteilung, die sich
täglich in den Armen liegen!"


Mamn sieht du hasts nicht verstanden.
Stimmt, aber es interessiert eher die Funktion, die Arbeit und das 
Ergebnis.


"Um den akademischen Grad richtig einzuordnen, sollte man noch die
Abschlußnote auf der Visitenkarte mit angeben.
Ich möchte schon wissen, ob ich einen 1er-Kandidaten oder eine
4er-Lusche vor mir habe."

Richtig ;-)
Wie sonst soll man wissen was der Gegenüberstehende alles weiß, wissen 
sollte oder nicht weiß...

von Mine Fields (Gast)


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Gastino G. schrieb:
> Da interessieren keine
> Geschichten von Technikern und Ingenieuren einer Abteilung, die sich
> täglich in den Armen liegen!

Mit solchen Sprüchen machst du dich echt lächerlich.

Nochmal für dich langsam, zum mitdenken: Niemand liegt sich gegenseitig 
in den Armen.

Gastino G. schrieb:
> Sorry, aber der Vergleich ist einfach nur deppert.

Das war genau das Beispiel, das du genannt hast. Jemand, der im 
Rollkragenpulli vor den Kunden auftritt und seine Firma repräsentiert.

von Gastino G. (gastino)


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Stefan L. schrieb:
> Mit solchen Sprüchen machst du dich echt lächerlich.
>
> Nochmal für dich langsam, zum mitdenken: Niemand liegt sich gegenseitig
> in den Armen.

Schön. Trotzdem völlig irrelevant für die Frage, ob die Firma einem 
verbieten sollte und darf, seinen akademischen Grad bei geschäftlicher 
Kommunikation mit Kunden/Geschäftspartnern etc. anzugeben.

Zu dieser Frage hat IGBT in wenigen Zeilen recht treffend zum Ausdruck 
gebracht, warum ein solches Verbot absoluter Unfug ist:
Beitrag "Re: Arbeitgeber verlangt auf Briefbögen das Weglassen meines Diplom Grades"

Der Rest, die ganzen "Super-Techniker", die reihenweise FH-Ingenieure 
ersetzen können sollen, ist nur der übliche alberne Klamauk, den es hier 
schon so oft zu lesen gab. Jeder FH-Ingenieur, der so naiv ist und sich 
solchen Mist einreden lässt oder gar in's selbe Horn bläst, braucht sich 
dann auch nicht zu beklagen, wenn er nur ein Techniker-Gehalt bekommt. 
Er hat schließlich selber seinen Abschluss ohne Not entwertet oder 
entwerten lassen. Dafür, dass er sich in vermeintlicher politischer 
Korrektheit oder Angst vor Komplexen bei manchen sich selbst 
überschätzenden Technikern nicht nach unten abgrenzt, hat er es auch 
nicht besser verdient.

> Das war genau das Beispiel, das du genannt hast. Jemand, der im
> Rollkragenpulli vor den Kunden auftritt und seine Firma repräsentiert.

Nur die wenigsten Leute, die bei Kunden auftreten, sind CEO einer großen 
Computerfirma. Insofern ist der Vergleich einfach nur deppert und das 
weißt Du auch. Es geht um normale Geschäftstreffen, Präsentationen beim 
Kunden usw. und da sind nun mal gewisse Spielregeln allgemein anerkannt. 
Dazu gehört entsprechende Kleidung und wer da im Rollkragenpullover 
antanzt, macht sich lächerlich. Und das umso mehr, wenn derjenige noch 
annimmt, das würde seine fachliche Qualifikation unterstreichen.

Genauso unterstreicht es auch die fachliche Qualifikation keineswegs, 
wenn in Geschäftskommunikation aus lauter Gleichschalterei Berufe und 
akademische Grade verboten werden. Und wenn man dann noch liest, dass 
manche der "Titel sind doch alle so was von überflüssig"-Verfechter dann 
doch bei Kommunikation mit Ämtern mit ihren "Titeln" spielen, dann ist 
das der Gipfel der Lächerlichkeit.

von Mine Fields (Gast)


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Gastino G. schrieb:
> Schön. Trotzdem völlig irrelevant für die Frage, ob die Firma einem
> verbieten sollte und darf, seinen akademischen Grad bei geschäftlicher
> Kommunikation mit Kunden/Geschäftspartnern etc. anzugeben.

Ich persönlich finde es auch besser, wenn man die Wahlfreiheit hat und 
seinen akademischen Grad oder staatliche Abschlussbezeichnung (im 
folgenden "Titel" genannt) nennen darf. Allerdings sehe ich auch keinen 
Grund sich aufzuregen, wenn die Firma so etwas verbietet.
Und ich halte es für falsch, dass man von einem Titel direkt auf die 
fachliche Kompetenz der Person schließen kann.

Gastino G. schrieb:
> Der Rest, die ganzen "Super-Techniker", die reihenweise FH-Ingenieure
> ersetzen können sollen, ist nur der übliche alberne Klamauk, den es hier
> schon so oft zu lesen gab.

Davon habe ich zumindest nie geredet. Und auch sonst niemand hier. Nur 
du redest von Heerscharen von irgendwelchen "Super-Technikern".

Gastino G. schrieb:
> Jeder FH-Ingenieur, der so naiv ist und sich
> solchen Mist einreden lässt oder gar in's selbe Horn bläst, braucht sich
> dann auch nicht zu beklagen, wenn er nur ein Techniker-Gehalt bekommt.
> Er hat schließlich selber seinen Abschluss ohne Not entwertet oder
> entwerten lassen. Dafür, dass er sich in vermeintlicher politischer
> Korrektheit oder Angst vor Komplexen bei manchen sich selbst
> überschätzenden Technikern nicht nach unten abgrenzt, hat er es auch
> nicht besser verdient.

Schöne Geschichte. Nur hat es keinen Bezug zu irgendetwas, was in diesem 
Thread gesagt wurde.

Ich glaube du bist der Einzige, der hier Angst hat, dass dir 
irgendwelche Techniker den Rang ablaufen.

von WT (Gast)


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"Schön. Trotzdem völlig irrelevant für die Frage, ob die Firma einem
verbieten sollte und darf, seinen akademischen Grad bei geschäftlicher
Kommunikation mit Kunden/Geschäftspartnern etc. anzugeben."

Naja, andere Frage: Gibt es ein Recht auf die Führung des Grades/der 
Bezeichnung?
Ob sie es sollte, naja, bei solch einer Einstellung eindeutig JA.

IGBT hat zwar recht, aber trotzdem stellt es keinen Grund dar den Grad 
angeben zu müssen.
Der Abschluss stellt zwar einen anderen bildungstechnischen Hintergrund 
dar was aber auf das Potential für die ausführende Funktion nicht 
sonderlich relevant ist.


"Der Rest, die ganzen "Super-Techniker", die reihenweise FH-Ingenieure
ersetzen können sollen, ist nur der übliche alberne Klamauk, den es hier
schon so oft zu lesen gab. Jeder FH-Ingenieur, der so naiv ist und sich
solchen Mist einreden lässt oder gar in's selbe Horn bläst, braucht sich
dann auch nicht zu beklagen, wenn er nur ein Techniker-Gehalt bekommt.
Er hat schließlich selber seinen Abschluss ohne Not entwertet oder
entwerten lassen. Dafür, dass er sich in vermeintlicher politischer
Korrektheit oder Angst vor Komplexen bei manchen sich selbst
überschätzenden Technikern nicht nach unten abgrenzt, hat er es auch
nicht besser verdient."

Man sieht, dass du absolut keine Ahnung hast.
Wegen solch überheblichen Leuten wie du einer bist, finde ich die 
Regelung den Grad nicht anzugeben sehr richtig.
Oft sind es aber genau diejenigen die den Mund so weit aufhaben aber 
eigentlich garnichts können. Das Nichtskönnen muss dann damit vertuscht 
werden andere runter zu machen, die Realiät nicht zu akzeptieren und 
ständig nur dir eigene schon träumerische Wirklichkeit zu verbreiten um 
selbst toll dazustehen.

von WT (Gast)


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"Und ich halte es für falsch, dass man von einem Titel direkt auf die
fachliche Kompetenz der Person schließen kann."

Vor allem bei solchen Leuten mit einer derartigen Eistellung wie die 
obige.
Man hat durch den Abschluss natürlich einen Anhaltspunkt über die 
Kompetenzen, jemanden aber nur danach zu beurteilen ist völlig falsch.
Jemandem keine weiteren Kompetenzen und kein weiteres Potential 
einzuräumen aufgrund der ersten Eintrittskarte ins BErufsleben ist auch 
völlig daneben.

von WT (Gast)


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Wenn die Firma es so handhabt und ein einheitliches Bild in der Sigantur 
und im Briefkopf ohne angabe des Grades haben möchte, dann soll sie das 
tun.
Wie man sieht und lesen kann hast das durchaus Vorteile.
Zudem kann dann auch keiner in seiner Ehre gekränkt werden wenn der 
Kunde versehntlich Dipl. Ing. (FH) schriebt statt Dipl. Ing. oder die 
Bezeichnung ganz vergisst. ;-)

von Gastino G. (gastino)


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Stefan L. schrieb:
> Ich persönlich finde es auch besser, wenn man die Wahlfreiheit hat und
> seinen akademischen Grad oder staatliche Abschlussbezeichnung (im
> folgenden "Titel" genannt) nennen darf. Allerdings sehe ich auch keinen
> Grund sich aufzuregen, wenn die Firma so etwas verbietet.

Und ich finde es als ungehörigen Eingriff in die persönliche Freiheit 
des einzelnen Mitarbeiters, vergleichbar mit Regeln wie dem Verbot, 
seinen Vornamen ausschreiben zu dürfen oder ähnlichen Unsäglichkeiten.

Stefan L. schrieb:
> Ich glaube du bist der Einzige, der hier Angst hat, dass dir
> irgendwelche Techniker den Rang ablaufen.

Krasse Fehlinterpretation meiner Zeilen.

WT schrieb:
> Man hat durch den Abschluss natürlich einen Anhaltspunkt über die
> Kompetenzen, jemanden aber nur danach zu beurteilen ist völlig falsch.
> Jemandem keine weiteren Kompetenzen und kein weiteres Potential
> einzuräumen aufgrund der ersten Eintrittskarte ins BErufsleben ist auch
> völlig daneben.

Wenn Du so viel Energie in ein Studium stecken würdest wie Du hier 
aufwendest, um Ingenieure und Techniker gleichzureden, hättest Du 
wahrscheinlich längst den Abschluss in der Tasche und Deine Beiträge 
würden sich erübrigen.

WT schrieb:
> Oft sind es aber genau diejenigen die den Mund so weit aufhaben aber
> eigentlich garnichts können.

Solche Sprüche darfst Du gern dann machen, wenn Du den Umgang mit der 
Zitierfunktion hier gelernt hast.

von Etrick (Gast)


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Hi,

lustig, wie hier teilweise Understatement "gespielt" wird.

Fakt ist, dass es eindeutig eine Rangfolge im allgemeinen Ansehen gibt.
Die ist Prof -> Dr -> Ing -> Master -> Techniker/Meister -> Geselle -> 
Ungelernter. Da beißt die Maus keinen Faden ab und die Master ärgern 
sich ;) .

Im öffentlichen Dienst ist für manche Position ein Mindestabschluss 
vorgeschrieben. Sollen gute Leute ohne diesen die Stelle bekommen, gibt 
es spezielle Studieneinrichtungen, die das (mit Minimalaufwand für den 
Bewerber) besorgen. DAS ist Schwachsinn, weil es am Bewerber und seiner 
Quali nichts ändert.

Bei den ach so lockeren Amis ist es nicht viel anders. Da zählt zB in 
welchem Stockwerk Du sitzt und ob Du eine eigene Sekretärin hast als 
Mittel zum Eindruck schinden.

Hier wie dort auch Dienstwagen: Darf er nen 5er fahren oder nur nen 3er. 
Darf er am Eingang parken oder nur im Parkhaus usw.

Also: Es ist sonstwo nicht anders als in Österreich, nur subtiler.

Gruß

Achim


Ach ja: Wenn das Einwohnermeldeamt von einem DR weiß trägt es ihn auf 
dem PA auch ein. Willst Du aus irgend einem Grund den Eintrag los 
werden, kannst Du dich auf einige Probleme gefasst machen.

von Uhu U. (uhu)


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In der Beziehung sind die Österreicher wohl etwas eigen...

von WT (Gast)


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"Und ich finde es als ungehörigen Eingriff in die persönliche Freiheit
des einzelnen Mitarbeiters, vergleichbar mit Regeln wie dem Verbot,
seinen Vornamen ausschreiben zu dürfen oder ähnlichen Unsäglichkeiten."!

Steht irgendwo geschrieben, dass man den Grad führen muss?

"Wenn Du so viel Energie in ein Studium stecken würdest wie Du hier
aufwendest, um Ingenieure und Techniker gleichzureden, hättest Du
wahrscheinlich längst den Abschluss in der Tasche und Deine Beiträge
würden sich erübrigen."

Ich weiß nicht wo ich beide gleichgeredet habe, vielleicht mangelt es an 
deinem Textverständnis oder du weißt ein erhöhtes 
Interpretationspotential auf. :-)


"Solche Sprüche darfst Du gern dann machen, wenn Du den Umgang mit der
Zitierfunktion hier gelernt hast."

Wenigstens habe ich keine solchen Umgangsformen wie du sie aufweist.
Eigentlich müsste man sich fast schämen (fremdschämen) wenn man deine 
Aussagen so liest.

von Tom (Gast)


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WT, mal ne ganz andere Frage. Tut es Not, dass du diese schreckliche, 
unübliche und schlecht lesbare Zitierweise verwenden musst?

von WT (Gast)


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o.k., ich werde mich bessern ;-)

von Tom (Gast)


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Schön wär's ;-)

Thematisch sehe ich hier ohnehin keine Chance auf Verständigung.

von WT (Gast)


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Tom schrieb:
> Thematisch sehe ich hier ohnehin keine Chance auf Verständigung.

Da muss ich dir leider recht geben.
Wobei ich mir manchmal nicht sicher bin ob solch absurde Aussagen ernst 
gemeint sind oder einfach nur provozieren sollen.

von WT (Gast)


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Besser? ;-)

von Tom (Gast)


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Hey, ole, ole! Tröööt! :)

Ich find's drastisch besser lesbar, schon weils farblich markiert wird.

von WT (Gast)


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Jeaa! :-)

von Mine Fields (Gast)


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Gastino G. schrieb:
> Krasse Fehlinterpretation meiner Zeilen.

Wenn es nicht so ist, wo ist dann das Problem zu akzeptieren, dass es ab 
und an mal Techniker gibt, die auf Ingenieursposten sitzen?

Ich kann sogar noch einen drauflegen. Ich kenne einen Gesellen, der als 
Inbetriebnahmeingenieur arbeitet und auch danach bezahlt wird.

Normalerweise mag ich diese Schiene nicht, aber ich habe trotzdem fast 
die Vermutung, dass es vielleicht an deinem geographischen Hintergrund 
liegen könnte, dass du noch nach Bezahlung durch Kategorisierung denkst 
und nicht nach Leistung. Das würde auch das Beharren auf den Titel 
(akademischer Grad oder ähnliches) sehr gut erklären.

Gastino G. schrieb:
> Und ich finde es als ungehörigen Eingriff in die persönliche Freiheit
> des einzelnen Mitarbeiters, vergleichbar mit Regeln wie dem Verbot,
> seinen Vornamen ausschreiben zu dürfen oder ähnlichen Unsäglichkeiten.

Arbeiten bedeutet immer, etwas persönliche Freiheit herzugeben und sich 
an gewisse Spielregeln halten zu müssen. Dafür bekommst du Geld.

Ich habe noch einmal ein kleines Gedankenspiel für das Thema mit den 
Kunden. Nehmen wir an, ihr wärt ein Kunde und hättet die Möglichkeit, 
entweder das Diplomzeugnis oder die Referenzen einzusehen. Was wäre für 
euch für eine Entscheidung wichtiger?

von WT (Gast)


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Gastino G. schrieb:
> Stefan L. schrieb:
>> Ich glaube du bist der Einzige, der hier Angst hat, dass dir
>> irgendwelche Techniker den Rang ablaufen.
>
> Krasse Fehlinterpretation meiner Zeilen.


Er hat keine Angst, ich glaube er akzeptiert einfach nicht, dass 
Techniker auf Ingenieursposten nicht unüblich sind, ja eigentlich sogar 
normal ist.
Die Argumentation "dann ist es keine Ingenieuraufgabe sondern eine 
Technikeraufgabe" ist eher ein ängstlicher abgrenzungsversuch.
Vor allem was wäre denn in diesem Fall eine richtige Ingenieuraufgabe 
oder eine richtige Technikeraufgabe?

von Paul (Gast)


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>Un seien wir mal ehrlich: Das meiste was ein Dipl.-Ing. (FH) in der
>Entwicklung macht, kann auch von einem fitten Techniker erledigt werden.

Sagt wer? Ein Techniker? Ihr Techniker müßt Überflieger sein. Bringt im 
Ergebnis dieselbe Leistung nach 2 Jahren Fachschule, wo der FHler 4 
Jahre an einer Hochschule war. (Fach)abi habe ich großzügig weggelassen. 
Oder anders rum: Die Überflieger gehen zur Fachschule, die 
Lernschwierigkeiten haben, zur Hochschule, weil dort alles in 
langsameren Schritten vermittelt wird. Merkt ihr es nicht selber?

>Es gibt eine ganze Reihe sehr guter Techniker, die durchaus in der Lage
>sind die Arbeit von FH-Ingenieuren zu übernehmen.

Hier werden doch Äpfel mit Birnen verglichen. Auf der einen Seite der 
hervorragende Techniker (derlei gibt es wenig, aber es gibt sie) und der 
schlechte FHler. Vergleicht doch mal Techniker und FHler auf gleichem 
Niveau, also schlechte mit schlechten und gute mit guten.

>Diese würde man diskriminieren, wenn man sie zwänge ihren akademischen >Grad 
anzugeben.

Die Techniker werden nicht diskriminiert, sondern "diskriminieren" sich 
selber, weil sie nur die Prüfungsleistung für den SgT nachgewiesen haben 
und nicht die des FHlers. Es liegt an Euch es zu ändern, wenn ihr anders 
genannt werden wollt.

Übrigens weise ich noch mal darauf hin: Ich habe nichts dagegen, wenn 
alle! in der Firma ihre Titel und Grade nicht angeben, weil es an ihrem 
erworbenen Qualifikationsgrad nichts ändert. Ich habe was dagegen, wenn 
durch Gleichmacherei für unterschiedlichste Leistungen dieselben 
Abschlüsse vergeben werden. Und da war der "Sozialismus" wesentlich 
strikter (und damit gerechter) als heute.

Klasse 10, 3 Jahre Ingenieurschule (Fachschule) -> Ing.
Klasse 12, 4 Jahre Ingenieurhochschule (IHS) -> HS-Ing.
Klasse 12, 5 Jahre (ab 1969 4 Jahre) TH -> Dipl.-Ing.

In den EOSen und Fachschulen gab es staatsweit Einheitslehrpläne und in 
der EOS Zentralabiture.

Politisch diplomierte führten das Kürzel (II) für Industrieinstitut.

Das war gerecht und nicht dieser Kuddel Muddel von heute, wo zwischen 
den Abituren der Länder bis zu 2 Jahre Niveauunterschied liegen und der 
Bachelor einmal nach 3 Jahren, das nächste mal nach 3,5 und selten nach 
4 Jahren vergeben wird.

PS.: Ich wette, es würde kaum einen SgT in Deutschland geben, wenn es 
die Möglichkeit der Ingenieurschulen von früher noch gäbe, mit mittlerer 
Reife nach 3 Jahren den Ing. grad. zu bekommen, also Vorbildung und 
Bildungsstätte gleich dem SgT. Das sah man in der DDR, dort gab es kaum 
Techniker.

von g. b. (gunb)


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Stefan L. schrieb:
> Wenn es nicht so ist, wo ist dann das Problem zu akzeptieren, dass es ab
> und an mal Techniker gibt, die auf Ingenieursposten sitzen?

Kein Problem, braucht man gar nicht erst zu diskutieren.

Stefan L. schrieb:
> Ich kann sogar noch einen drauflegen. Ich kenne einen Gesellen, der als
> Inbetriebnahmeingenieur arbeitet und auch danach bezahlt wird.

Booah ey?!?! Ich kenne einen Dackel, der kackt ziemlich große Haufen, 
und 'nen Schäferhund mit 'nem kleinem Schwanz. Wen interessiert, wer wen 
kennt?

Stefan L. schrieb:
> Ich habe noch einmal ein kleines Gedankenspiel für das Thema mit den
> Kunden. Nehmen wir an, ihr wärt ein Kunde und hättet die Möglichkeit,
> entweder das Diplomzeugnis oder die Referenzen einzusehen. Was wäre für
> euch für eine Entscheidung wichtiger?

Spiel lieber an den Knöpfen deiner Freundin, Kollege. Der Kunde ist an 
Resultaten interessiert, egal, wer's gemacht hat. Referenzen sagen gar 
nichts, Resultate umso mehr.
Je höher die Anforderungen, desto höher die notwendige Qualifikation, 
egal, wer's macht. In der Regel fehlt dem Techniker ab einem gewissen 
Grad das KnowHow, ansonsten ist es irrelevant, ob ein Techniker 
Ingenieursarbeit macht. Wenn das so ist, soll er auch die gleich Knete 
bekommen, da brauche ich keine "Gedankenspiele" für, sondern einfach 
gesunden Menschenverstand.

Manno Mann, wird hier wieder ein Fass aufgemacht.

von Mine Fields (Gast)


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@Paul:
Nur du und Gastino fangt mit den Vergleichen an. Ich habe niemals (!) 
behauptet, dass der Techniker den Bildungsstand eines Ingenieurs hat.

@Gun:
Bei dieser Ausdrucksweise verschlägt es mir doch echt die Sprache. Was 
soll man dazu schon sagen? Naja, lustigerweise stimmst du mir sogar zu. 
Von daher muss ich dazu ja auch nicht viel sagen.

von Thomas (Gast)


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Stefan L. schrieb:
> Ich glaube du bist der Einzige, der hier Angst hat, dass dir
> irgendwelche Techniker den Rang ablaufen.


Es gibt sicher einige gute Techniker, nur ist das die Ausnahme. Bei 
einer Normalverteilung sind eben die meisten nicht so überragend und 
können Dipl.-Ings (FH) fachlich übertreffen.


Auch besteht kein Recht auf die Anrede mit Titel oder Grad, d.h. auch 
der Doktor kann mit Namen ganannt werden. Techniker haben einen Titel 
und Ingenieure einen akad. Grad (Bachelor, Master).

von g. b. (gunb)


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Stefan L. schrieb:
> Bei dieser Ausdrucksweise verschlägt es mir doch echt die Sprache.

Echt? Harmlos, muss ein guter Techniker abkönnen ;-)

> Was soll man dazu schon sagen? Naja, lustigerweise stimmst du mir sogar zu.
> Von daher muss ich dazu ja auch nicht viel sagen.

Warum auch nicht? Geht schließlich nicht gegen Personen.

Wenn ein Techniker die Arbeit eines Ingenieurs macht, soll er auch für 
gleiche Leistung gleiches Geld verdienen. Wer damit ein Problem hat, 
besonders weil er auf der Uni war und danach nix gebacken bekommt, soll 
sich 'nen Rock anziehen und Mädchen spielen.

Ab einem gewissen Grad wird der Ingenieur notwendig, weil dem Techniker 
im Allgemeinen die Voraussetzungen fehlen, dann muss der Ing. auch höher 
bezahlt werden. Fertig.

Wer meint, der Titel alleine berechtigt zu mehr Ansehen und höherer 
Bezahlung, ohne den praktischen Beweis erbringen zu müssen, der hat 
Minderwertigkeitskomplexe, aber keine Ahnung.

Dipl.-Ing. (TH) Gunb.


Berthold Brecht:
"Kein Vormarsch ist so schwer wie der zurück zur Vernunft."

von Paul (Gast)


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>Nur du und Gastino fangt mit den Vergleichen an. Ich habe niemals (!)
>behauptet, dass der Techniker den Bildungsstand eines Ingenieurs hat.

Habe ich Dich gemeint? Wenn ich mir Deine Beiträge durchlese, kann ich 
im Gegenteil in großen Teilen Übereinstimmung feststellen.

Mir geht es um Unterscheidung zwischen in der Vergangenheit erbrachter 
Prüfungsleistung-> ausgedrückt in Bezeichnungen, Graden, Titeln und der 
Arbeistposition im Unternehmen (persönliches Engagement, 
Leistungsfähigkeit).

Man kann also den FHler nicht einfach als Gesamt-blöd darstellen, um 
einen Techniker zu rechtfertigen, der mal (angeblich oder tatsächlich) 
eine Ingenieurstelle besetzt. Die durch Prüfung nachgewiesene! kognitive 
Leistung bleibt unberührt.

Das Weglassen auf der Visitenkarte ändert daran auch nichts, also ist es 
mir egal.

Und ich wollte mit einem Beispiel mit dem Unfug der "sozialistischen 
Gleichmacherei" aufräumen. Auch hier gilt. Erbrachte Leistungen wurden 
viel gerechter mit stikter Titelvergabe belohnt (derselbe Titel für 
genau dieselbe Leistung, kaum Ausnahmen, bei Änderung der Anforderung 
Einführung neuer Titel). Die politische Darstellung der Berufe 
(Arbeiter, Bauern, Akademiker) in der Gesamtgesellschaft als 
gleichwertig änderte am erarbeiten Titel nichts, also eigentlich egal.

von puffel (Gast)


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Stefan L. schrieb:
> Wenn es nicht so ist, wo ist dann das Problem zu akzeptieren, dass es ab
> und an mal Techniker gibt, die auf Ingenieursposten sitzen?

Auf dem Posten sitzen und ihn ausfüllen sind zwei verschiedene Dinge. 
Selbst ein guter Techniker hat nicht die Qualifikationen, die ein 
Ingenieur hat. Also macht er da Arbeit auf gutem Techniker-Niveau und 
wird als Ingenieur bezahlt. Das ist aber das Problem der jeweiligen 
Firma und auch nicht wirklich Thema des Threads hier.

von Uhu U. (uhu)


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Jungs, kommt mal wieder auf den Teppich. In der Zeit, die ihr hier mit 
dem Streit um Kaisers Bart verplempert habt, hättet ihr euch 
qualifizieren können. So disqualifiziert ihr euch nur...

von Reiner (Gast)


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Gun B. schrieb:
> Wenn ein Techniker die Arbeit eines Ingenieurs macht, soll er auch für
> gleiche Leistung gleiches Geld verdienen. Wer damit ein Problem hat,
> besonders weil er auf der Uni war und danach nix gebacken bekommt, soll
> sich 'nen Rock anziehen und Mädchen spielen.

Word!

Dipl.-Ing. univ. Reiner

von Paul (Gast)


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>Wer damit ein Problem hat,
> besonders weil er auf der Uni war und danach nix gebacken bekommt,

und

>Un seien wir mal ehrlich: Das meiste was ein Dipl.-Ing. (FH) in der
>Entwicklung macht, kann auch von einem fitten Techniker erledigt werden.

herausgegen durch einen Techniker, ist genau das, was ich meine:

Es werden (höherwertige) Ausbildungen per se abgewertet, um die eigene 
Ausnahme des überragenden Technikers als normal hinzustellen.

In Metapher gesprochen:
Wir senken die Umgebung ab, um als Berg stehen zu bleiben.

Liebe Techniker. Überzeugt durch Leistung, also schüttet den Berg auf 
und hört damit auf, andere nach unten zu treten. Der durchschittliche 
FHler ist so schwach nicht auf der Brust, das jeder bessere Techniker 
ihn überflügelt und nur die wenigsten Uniler sind Pfeifen, die nix 
gebacken bekommen.

Solche awertenden, objektiv nicht haltbaren Aussagen tragen nicht gerade 
zur Beliebtheitserhöhung zu.

von g. b. (gunb)


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@Paul:

jaja, 40 Jahre hinter der Mauer sitzen...

Kauf dir 'nen Rock.

von Paul (Gast)


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>@Paul:

>jaja, 40 Jahre hinter der Mauer sitzen...

>Kauf dir 'nen Rock.

Ich bin 37. Pränataler DDR-Bürger nach Deiner Aussage. ;-)

von WT (Gast)


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Paul schrieb:
> Hier werden doch Äpfel mit Birnen verglichen. Auf der einen Seite der
> hervorragende Techniker (derlei gibt es wenig, aber es gibt sie) und der
> schlechte FHler. Vergleicht doch mal Techniker und FHler auf gleichem
> Niveau, also schlechte mit schlechten und gute mit guten.

Es ging darum ob Techniker auch Aufgaben von Ingenieuren übernehmen 
können.
Und das kann mit einem eindeutigen JA beantwortet werden.

Paul schrieb:
> Die Techniker werden nicht diskriminiert, sondern "diskriminieren" sich
> selber, weil sie nur die Prüfungsleistung für den SgT nachgewiesen haben
> und nicht die des FHlers. Es liegt an Euch es zu ändern, wenn ihr anders
> genannt werden wollt.

Wer will denn anders genannt werde??? Was interpretierst du denn?

Thomas schrieb:
> Es gibt sicher einige gute Techniker, nur ist das die Ausnahme. Bei
> einer Normalverteilung sind eben die meisten nicht so überragend und
> können Dipl.-Ings (FH) fachlich übertreffen.

Wieso soll es denn nicht viele gute TEchniker geben? Wer sagt denn, dass 
es viele gute FH Ingenieure gibt?

Gun B. schrieb:
> Wenn ein Techniker die Arbeit eines Ingenieurs macht, soll er auch für
> gleiche Leistung gleiches Geld verdienen.


Stimmt.

Gun B. schrieb:
> Ab einem gewissen Grad wird der Ingenieur notwendig, weil dem Techniker
> im Allgemeinen die Voraussetzungen fehlen, dann muss der Ing. auch höher
> bezahlt werden. Fertig.

Stimmt auch. Leider wird das von manchen hier falsch interpretiert man 
würde beide Abschlüsse gleichsetzen.

Gun B. schrieb:
> Wer meint, der Titel alleine berechtigt zu mehr Ansehen und höherer
> Bezahlung, ohne den praktischen Beweis erbringen zu müssen, der hat
> Minderwertigkeitskomplexe, aber keine Ahnung.

Meine Zustimmung :-)

Paul schrieb:
> Man kann also den FHler nicht einfach als Gesamt-blöd darstellen, um
> einen Techniker zu rechtfertigen, der mal (angeblich oder tatsächlich)
> eine Ingenieurstelle besetzt. Die durch Prüfung nachgewiesene! kognitive
> Leistung bleibt unberührt.

Wenn du die Beiträge richtig durchgelesen hättest, hättest du merken 
müssen, dass keiner dem FHler irgendwelche Kompetenzen abgesprochen hat 
geschweige denn ihn als Blöd dargestellt hat.
Dass sich diese beiden Ausbildungen im Inhalt und im späteren Einsatz 
überschneiden ist fakt.
In anderen Branchen schaut es ebenso aus.
Daraus resulteirt weder eine Gleichmacherei der verschiedenen Abschlüsse 
noch eine Wertigkeits- oder Kenntnissabsprache.

puffel schrieb:
> Auf dem Posten sitzen und ihn ausfüllen sind zwei verschiedene Dinge.
> Selbst ein guter Techniker hat nicht die Qualifikationen, die ein
> Ingenieur hat. Also macht er da Arbeit auf gutem Techniker-Niveau und
> wird als Ingenieur bezahlt. Das ist aber das Problem der jeweiligen
> Firma und auch nicht wirklich Thema des Threads hier.

Stimmt. Die Grundqualifikaton ist unterschiedliche, ansonsten kann sich 
dass Niveau bezüglich spezifischen Wissens und der Arbeitsweise 
angleichen.
Wie definierst du denn Ingenieurnivau und Technikerniveau?

Paul schrieb:
> Es werden (höherwertige) Ausbildungen per se abgewertet, um die eigene
> Ausnahme des überragenden Technikers als normal hinzustellen.


Das hast du so interpretiert. Aber ich muss dich enttäuschen, so eine 
große Ausnahme ist es nicht.
Schau nur mal in die Zeitung oder ins Internet.
Du kannst auch genre mal die Berufsbeschreibungen dieser beiden Berufe 
anschauen und du wirst feststellen welche Gemeinsamkeiten vorliegen.

Paul schrieb:
> Liebe Techniker. Überzeugt durch Leistung, also schüttet den Berg auf
> und hört damit auf, andere nach unten zu treten. Der durchschittliche
> FHler ist so schwach nicht auf der Brust, das jeder bessere Techniker
> ihn überflügelt und nur die wenigsten Uniler sind Pfeifen, die nix
> gebacken bekommen.

Wer tritt denn nach unten?
Nicht so viel hineininterpretieren.

von WT (Gast)


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Bsp:

Maschinenbauingenieure und -ingenieurinnen entwickeln und konstruieren 
Maschinen und Anlagen aller Art und optimieren die damit verbundenen 
Arbeits- bzw. Herstellungsprozesse. Die Fertigung, die Wartung und der 
Betrieb von Maschinen und Anlagen sind weitere Aufgabengebiete. Außerdem 
können sie im Kundenservice, in der Anwendungsberatung und im 
technischen Vertrieb tätig sein.

Staatlich geprüfte Techniker und Technikerinnen der Fachrichtung 
Maschinentechnik entwickeln, berechnen und konstruieren Maschinen und 
Anlagen für die unterschiedlichsten Wirtschaftsbereiche und 
Anwendungszwecke. Zudem montieren sie diese und halten sie instand. Sie 
sorgen dafür, dass alle benötigten Materialien und Betriebsstoffe zur 
Verfügung stehen und sind auch im Verkauf, bei der Angebotserstellung 
und in der Kunden- und Anwenderberatung tätig.

von Paul (Gast)


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>Wieso soll es denn nicht viele gute TEchniker geben? Wer sagt denn, dass
>es viele gute FH Ingenieure gibt?

Die guten/schlechten sind bei Techniker und Ingenieur gleichverteilt. 
Nur liegt ein Qualifikationsunterschied vor. Ordnet man das in einem 
Diagramm an, liegen beide Glockenkurven des Könnens in Richtung y-Achse 
parallel verschoben. Ein guter Techniker ist weniger qualifiziert als 
ein guter FHler, ein schlechter Techniker, schlechter qualifiziert als 
ein schlechter FHler usw. Nun kommen Einfallspinsel und verschieben eine 
Kurve in x-Richtung und heben die Überschneidung beim schlechten FHler 
und guten Techniker hervor. Nur ist das ein Punkt der Kurve, alle andere 
entsprechen nicht diesem Bild. Das ist das Diskussionsproblem.

>Wenn du die Beiträge richtig durchgelesen hättest, hättest du merken
>müssen, dass keiner dem FHler irgendwelche Kompetenzen abgesprochen hat
>geschweige denn ihn als Blöd dargestellt hat.

Textzitat habe ich genannt. WT zum 100. mal: Halte die Contenance im 
Schriftverkehr ein. Entgleisungen wie diese sind nicht nötig.

>Aber ich muss dich enttäuschen, so eine
>große Ausnahme ist es nicht.
>Schau nur mal in die Zeitung oder ins Internet.

Ich schaue bei uns ins Büro, in die Büros der Geschäftspartner und kann 
Deinen Ferneindruck nicht bestätigen.

>Wer tritt denn nach unten?

Trete ich nach unten, wenn ich die Binsenweisheit verbreite, daß der 
Techniker in der Qualufikationsleiter unterhalb des Fhlers oder Unilers 
zu suchen ist? Treten (nach oben) sind bei mir solche Aussagen, wie fast 
jeder FHler kann durch einen Techniker ersetzt werden oder Uniler 
blicken später in der Praxis nichts.

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