Hat jemand schon mal so was wie ein Style Guide für den Schaltplanentwurft gesehen? Bisher konnte ich leider nichts dazu finden. Ich habe das Gefühl, dass da jeder so das macht was er will. Auch bei den ganzen Eval-Boards die man kaufen kann, sehen die Schaltpläne von sch*** bis brauchbar aus. Bei sehr einfachen Schaltungen die locker auf eine DIN A4 Seite passt ist die Lesbarkeit (Übersichtlichkeit) meist leicht gegeben. Aber bei sehr komplexen Schaltungen eben nicht mehr.
@ Matthias G. (mgottke) >Hat jemand schon mal so was wie ein Style Guide für den >Schaltplanentwurft gesehen? Bisher konnte ich leider nichts dazu finden. Mehr oder weniger. Schaltplan richtig zeichnen >Ich habe das Gefühl, dass da jeder so das macht was er will. Nicht ganz. Ein paar wesentlich grundreglen sollte man schon beachten. MFG Falk
Möglichst oben positivere Spannungen als unten, möglichst links die Eingänge und rechts die Ausgänge, möglichst wenig Leitungskreuzungen (aber nicht auf Kosten übermässiger Leitungslänge) möglichst wenig Leitungsabbiegeungen durch ausreichend weit auseinander platzierte und in der gegenseitige Lage zueinander passende Bauteilplatzierung, bei kritischen Schaltungen Leitungen ggf. so führen, wie sie im Layout auch liegen sollen, also gemeinsame Sternpunkte oder so, möglichst sinnvolle Aufteilung falls es grösser als ein Blatt wird damit nicht zu viele Leitungen die Blätter kreuzen und man Funktionsblöcke wiedererkennt. Dran denken, daß Chinesen und Araber andersrum schreiben und deswegen nicht unbedingt unsere Richtunegn bevorzugen.
Naja, die Ratschläge sind aber noch recht allgemein. Das sind weitgehend Selbstverständlichkeiten und bestenfalls ausreichend für den einfachen Bastler. Es bleiben etliche Fragen offen, so z.B.: - Gestaltung von Top-Sheets - Nutzung grafischer Elemente zur Darstellung - Bezeichnungsregeln für Netznamen (insbesondere wenn die Signale duch Bauteile getrennt werden) - Verwendung von textuellen Hinweise z.B. für Layout etc. - Verwendung von Bussen und "Harness"-Verbindungen (So heißen die zumindest im Altiumdesigner) - Vermeidung von doppelten Netznamen - Bauteilreferenzen - ... Der Schaltplan der zum Artikel "Schaltplan richtig zeichnen" führte ist natürlich kein Maßstab. Ich würde behaupten, dass selbst 99% der Bastler solche Schaltpläne nicht zeichnen.
@ Matthias G. (mgottke) >- Gestaltung von Top-Sheets Bei größeren Sachen eine Übersicht bzw. Blockschaltbild >- Nutzung grafischer Elemente zur Darstellung ??? >- Bezeichnungsregeln für Netznamen (insbesondere wenn die Signale duch >Bauteile getrennt werden) Logisch und hierarschisch z.B. MAC_D0..15, MAC_RW, MAC_INT, IO_BUS0..31 >- Verwendung von textuellen Hinweise z.B. für Layout etc. Halte ich gar nichts von. Vor allem bei größeren Sachen reicht weder der Platz noch ist es im Schaltplan sinnvoll platziert.- Sowas kommt bei mir in eine extra Textdatei. >- Vermeidung von doppelten Netznamen Das wäre ja auch ein Fehler. >- Bauteilreferenzen NICHT die dämliche neue DIN, die ist der letzte Unsinn, entworfen von Bürokraten fern der Realität. MfG Falk
@ Falk Hast Du schon mal irgendwo was "schriftliches" dazu gesehen. Für die ganzen Programmiersprachen findet man ja auch massenhaft dazu im Internet. Interessant wäre ja auch eine Erörterung verschiedener Details mit Beispielen um die Vor- und Nachteile der jeweiligen Herangehensweise zu veranschaulichen. Gruß Matthias
@ Matthias G. (mgottke)
>Hast Du schon mal irgendwo was "schriftliches" dazu gesehen.
Weiß nicht genau.
Hi
>Hast Du schon mal irgendwo was "schriftliches" dazu gesehen.
Ja. In Elektronikzeitschriften/Büchern seit Ende der 60-er Jahre des
vorigen Jahrtausends. Heutzutage braucht irgendwie jeder ein Tutorial,
das mit dem Klopapierabreissen anfängt (oder schon davor), und alle
nachfolgeden Schritte ausführlich dokumentiert.
Da du anscheinend mit Altium Designer arbeiten willst/sollst/must...,
dann sieh dir mal die Beispiel-Projekte an.
MfG Spess
Was mich bei fremden Schaltbildern nervt, ist die ziemlich zufällige Beschriftung der Referenznummern und Bauteilwerte am Bauteil, in alle Richtungen und überlappend, zu nah am Bauteil. Das geht besser. Dann sieht man recht schnell, ob der Zeichner die Schaltung verstanden hat oder nicht - beides geht, nur die eine sieht so aus, daß man sie in kurzer Zeit nachvollziehen kann, und andere Pläne sind elektrisch äquivalent, aber komplett kryptisch. Auch ein Ansatzpunkt. Dies gilt insbesondere auch für komplexe Digitalschaltungen! Dann Hierarchie, eventuell mehrere Ebenen anlegen, das erleichtert bei großen Projekten die Lesbarkeit.
Na Matthias, da scheint tatsächlich eine Buch - Marktlücke zu sein: NEU: "Schaltplanzeichnen unter ästhetischen, ethischen, didaktisch ganzheitlichen, globallogischen Aspekten" . Nein nicht für Vogel- oder Franzis- , sondern natürlich den Springer (Fachbuch-)Verlag geschrieben. Pulitzer- Preis winkt !
> Was mich bei fremden Schaltbildern nervt, ist die ziemlich zufällige > Beschriftung der Referenznummern und Bauteilwerte am Bauteil, in alle > Richtungen und überlappend, zu nah am Bauteil. Das geht besser. Im Studium wurde uns beigebogen bei den Referenznummer oben links zu beginnen, dann nach unten zu gehen, dann weiter von oben etwas weiter rechts, dann nach unten und so weiter im Zickzack über das Blatt. (Haupt-)Signalflussrichtung von links nach rechts, oben Plus unten Minus bzw. Masse. Der funktionsrelevante Teil der Schaltung kommt auf die ersten Blätter, Hilfsschaltungen auf die letzten. Der Wirkschaltplan bzw. Übersichtsschaltplan (vulgo Blockschaltbild) ist ein gesondertes Dokument mit eigener Zeichnungsnummer. Besonders hassenswert sind für mich Stromläufe, bei denen das Bauelement irgendwo hingekotzt wurde und an den Anschlüssen nur noch Abbrüche mit den Netznamen dranhängen. Gute Besserung!
Noch beschissener ist es, wenn gespart wird und der Stromlauf auf Hunderten Einzelblättern in A4 bzw. Postkartengröße geliefert wird. Ich zeichne alle Stromläufe auf A1 und drucke sie auch so aus (Epson 24 Nadeln) .
@Bürovorsteher (Gast) >Ich zeichne alle Stromläufe auf A1 und drucke sie auch so aus (Epson 24 >Nadeln) . Alle Verallgemeinerungen sind falsch. ;-)
@ Marktlücke (komischer Name ;-) da ich selbst schon viele Jahre Schaltpläne zeichne, habe ich mir natürlich wie alle anderen auch einen gewissen Stil angeeignet. Aber wie es eben so ist, haben natürlich nicht alle den gleichen Stil und in größeren Projekten müssen oft mehrere an den Schaltplänen arbeiten und auch mehrere mit diesen. Und schon fangen die Probleme an. Deshalb z.B. auch "wie kann man die Vergabe doppelter Netznamen vermeiden" oder der Softwerker moniert die Benamung und Strukturierung an, da diese sich nicht sinnvoll in der Software verwenden lässt und sich dadurch der Bezug zwischen Hardware und Software nur sehr mühselig für dritte (und nach einem Jahr auch für sich selbst) erschließt. Wie sieht es mit der Dokumentation der Schaltung aus? Lässt sich z.B. ein Top-Sheet der Schaltung gleichzeitig als eine Art Blockschaltbild verwenden? Es gibt da also viele Bereiche die beachtet werden sollten. Bei einer Erstellung eines Style Guides wäre es schön wenn man nicht das Rad neu erfinden müsste und ev. auch Dinge mit berücksichtigt die man bis dato einfach nicht gesehen hat. Da würde ein Buch oder andere Artikel im Netz schon helfen. ... und hast Du das Script zu Deinem Buch schon fertig?
@ Falk
> Alle Verallgemeinerungen sind falsch. ;-)
Nö, in dem Falle nicht. Auf meinem CAD-System ist das A1-Blatt mit den
Markierungen für das richtige Zusammenfalten und meinem Firmenkopf das
einzige, das ich angelegt habe. Ich wollte weder die bescheuerten
Ami-Papierformate noch deren bescheuerten Kopffelder mit völlig
irrelevanten Eintragsfeldern benutzen. Außerdem hängt der genannte
Drucker mit dem entsprechenden Leporello-Papier ständig an dem
CAD-Arbeitsplatzrechner.
Seit nun... ogott, 19 Jahren.
Für harte Männer: Tranparentpapier, Tuschstift, Linieal und Rasierklinge. Layout dann mit Rubbelsymbolen auf Folie. Da weiß man bei einer Schaltung über 100 Seiten was man gemacht hat und gewöhnt sich automatisch einen guten Stil an! Da brauchs dann auch keine Bücher und Tutorial oder Software >1000,-EUR mehr - gerd PS: ;-)
Bürovorsteher schrieb: > Ich zeichne alle Stromläufe auf A1 und drucke sie auch so aus (Epson 24 Na schönen Dank auch, Du bist wohl der Erfinder der Faltungsvorschrift. Stehe mal an der Anlage und falte ein A1 auseinander. Da wos schmort, steht dann der Lötkolben drunter. Ne, ne, ich mache alles auf A4, nix mit falten und alles schön handlich. Man muß natürlich alles schön nach Funktionsgruppen sortieren. Ich hab Blätter, da sind nur 5 Bauteile drauf. Wenn die eine Einheit bilden, ist das o.k.. Schlimm sind Schaltpläne, wo keine Funktionsgruppen erkennbar sind und alle Bauteile irgendwo liegen und ein Leitungswust wie ein Spinnennetz. Bei mir fließt der Strom von oben nach unten und die Signale von links nach rechts. Ein OPV mit Pin 7 unten und Pin 4 oben, kommt mir nicht aufs Blatt. Peter
> Na schönen Dank auch, Du bist wohl der Erfinder der Faltungsvorschrift. Nein, das nun gerade nicht, aber ich habe das so übernommen, weil ich das Falten von Dokumenten in meiner Jungingenieurszeit lieben gelernt habe. Aber du bringst mich auf einen Gedanken: Pv (Prüfvorschriften) gibt es z.B. in meiner Dokumentationsordnung. Über eine Fv und deren Aufnahme in die Dok-ordnung werde ich mal nachdenken. :-) > Stehe mal an der Anlage und falte ein A1 auseinander. Da wos schmort, > steht dann der Lötkolben drunter. Tja, das hängt wohl von der Art der Tätigkeit ab - mein Nick drückt es aus. Meine Stromläufe bekommt der Kunde in den seltensten Fällen zu Gesicht. Gerätefehler könnten in der Anlage ohnehin nicht behoben werden und in meinem Büro hängen die Dinger (auseinandergefaltet) mit Magneten an der Wand, wenn sie nicht gerade auf einem Monitor zu sehen sind.
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