Forum: Offtopic Komposter aufstellen


von Matthias .. (chillin)


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Habe mal eine Frage an die Gartenfreunde hier:

Ich würde im Garten gerne einen Komposter aufstellen. Da ich keine Lust 
mehr habe Ständig den Rasen usw. wegzufahren.

Habe hinterm Haus eine Stelle wo der Komposter nicht stören würde, 
allerdings ist der Platz geschottert.
Kann ich den Komposter darauf stellen? Ich meine verrottet das Zeug da 
auch oder sollte der Komposter auf Erde stehen?

Da ich ich Ratten und Mäuse vermeiden möchte würde ich gern wissen wie 
es mit Lebensmitteln auf dem Kompost aussieht? Habe gehört wenn man kein 
Fleisch usw. und keine gekochten Lebensmittel auf den Kompost wirft 
sollte man auch keine Probleme mit Mäusen und Ratten haben, stimmt das?

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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Matthias P. schrieb:
> Kann ich den Komposter darauf stellen? Ich meine verrottet das Zeug da
> auch oder sollte der Komposter auf Erde stehen?
Das sit völlig wurscht, es gibt auch Komposter die haben unten so ein 
Luke zum entnehmen des fertigen Kompostes.

Matthias P. schrieb:
> es mit Lebensmitteln auf dem Kompost aussieht
Keine gekochten Sachen (und schon garkein Fleisch! ob nun roh oder 
gekocht...), keine Schalen von Südfrüchten (wegen den Giftstoffen) alles 
in allem halt eher normale Gartenabfälle und Gemüseschalen.

Ein Schattiger Platz ist auch zu empfehlen.

von Matthias .. (chillin)


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danke Läubi

ich dachte er sollte auf Erde stehen damit Würmer usw. besser hinein 
kommen um die Gartenabfälle zu "zerlegen"

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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Naja, ich meine das das meiste nicht die Würmer sind sondern 
Mikroorganismen, und ob auf den 2m² wo der Kompost steht soviele Würmer 
Leben sei mal dahingestellt.
Nach einiger Zeit bildet sich dort dann schon eine Gewisse Fauna an 
verschiedenm Tierchen, wem das zu lange dauert man kann diese auch im 
Zoohandel kaufen und gezielt aussetzen. Wir haben früher einfach auch 
wenn man den Garten umgräbt die dabei freigelegten Tiere auf den Kompost 
umgesiedelt.
Man sollte auch darauf achten die Kompost nicht zu sehr mit Grasschnitt 
zu überfüllen eine gewissse Mischung ist da nicht verkehrt, es gibt auch 
irgenwelche Substrate die das ganze angeblich beschleunigen sollen, hab 
ich aber keine Erfahrung mit ob das was bringt, hängt wohl auch davon ab 
ob man ein "offenen" Kompost hat oder so eine abgeschlossene "Tonne".

von Peter B. (pbuenger)


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Die "Würmer" kommen auch so rein. Wichtig beim Komposter sind folgende 
Punkte:

- Ein schattiger Platz
- Eine luftdurchlässige Kompostkiste (oder auch gar keine)
- Ein gut durchmischtes Kopostgut
- Viel Gedult, ein halbes Jahr kann man rechnen, nach einem Jahr ist der 
Kompost richtig gut

Das vorherige Häckseln von Ästen und Stängeln ist zwar nicht unbedingt 
nötig, beschleunigt aber die Kompostierung enorm. Und spart Platz.

Wie schon erwähnt, gehören Fleischreste auf gar keinen Fall in den 
Kompost, ebensowenig schwer verrottende Abfälle, wie Zitrusschalen oder 
beispielsweise Eichenlaub. Auch Pflanzenreste mit Pilzbefall gehören 
nicht in den Kompost.

Und Du solltest nicht denken, man könne zweimal die Woche einfach so 
seinen Rasenschnitt auf den Kompost werfen. Das gibt nur eine gärende 
Stinkepampe. Entweder wird der Rasenschnitt stark mit anderem 
(trockenen) Material "verdünnt", oder Du läßt den Rasenschnitt erst 
vollständig vertrocknen.

Einen frisch angesetzten Komposthaufen kann man ganz gut mit schon 
verrottetem Material "impfen", dann startet die Verrottung schneller.

Mehr fällt mir auf die Schnelle nicht ein.

Gruß,
Peter

P.S. Von solchen geschlossenen Schnellkompostern halte ich nicht viel. 
Das dauert genausolange, wie auf einem offenen Haufen.

von Gregor W. (gregor78)


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Grasschnitt auf dem Kompost ist gefährlich, wenn zuviel auf einmal 
draufkommt, das gärt nur => am besten mit anderem Material mischen und 
einmal jährlich umsetzen.

Ich habe schon große Kompostmieten (>3m Höhe) auf asphaltierten Flächen 
gesehen, ich weiß nicht ob das auch im Kleinen funktioniert. Unsere 
steht im Garten auf der blanken Erde, es ist ein Modell mit Luke, aber 
ohne Boden. Du kannst den Schotter ja etwas zur Seite schieben, dann 
kommen Würmer und andere Organismen besser dran. Wichtig ist ein 
schattiger Platz, sonst trocknet die Miete im Sommer aus...

von Matthias .. (chillin)


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Danke für die Tipps,

hatte an so einen offenen "Gitterkompost" gedacht, damit gut luft ran 
kommt.

Viel Gras habe ich nicht, ist nur ein kleiner Garten. Das Verrotten muss 
auch nicht schnell gehen, ich bin auf die entstehende Komposterde nicht 
angewiesen, ist mehr so ein positiver nebeneffekt.

Dann werde ich es auf dem Schotter mal probieren, mit unten etwas alter 
Komposterde.

Mit euren Tipps von oben gibt es dann keine Probleme mit Mäusen usw?

von Peter B. (pbuenger)


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Mäuse hast Du so oder so im Garten, selbst mit einer fleißigen Hauskatze 
noch. Hauptsache, du wirfst nichts auf den Kompost, was Ratten anlocken 
könnte.

Gruß,
Peter

von Mike H. (-scotty-)


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>Da ich ich Ratten und Mäuse vermeiden möchte würde ich gern wissen wie
>es mit Lebensmitteln auf dem Kompost aussieht? Habe gehört wenn man kein
>Fleisch usw. und keine gekochten Lebensmittel auf den Kompost wirft
>sollte man auch keine Probleme mit Mäusen und Ratten haben, stimmt das?
Und Vögel, die das gern als willkommene Futterquelle sehen würden.
Entweder ganz auf Lebensmittelentsorgung verzichten oder irgendwie
das ganze abdecken. Ich hab zwar noch nen Komposter, werde den wohl
irgendwann entsorgen weil ich 1A-Humus kostenlos vom Wertstoffhof 
bekomme.
Und der ist nur 1km entfernt.

von Gerry E. (micky01)


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Mike Hammer schrieb:
>>Da ich ich Ratten und Mäuse vermeiden möchte würde ich gern wissen wie
>>es mit Lebensmitteln auf dem Kompost aussieht? Habe gehört wenn man kein
>>Fleisch usw. und keine gekochten Lebensmittel auf den Kompost wirft
>>sollte man auch keine Probleme mit Mäusen und Ratten haben, stimmt das?
> Und Vögel, die das gern als willkommene Futterquelle sehen würden.
> Entweder ganz auf Lebensmittelentsorgung verzichten oder irgendwie
> das ganze abdecken. Ich hab zwar noch nen Komposter, werde den wohl
> irgendwann entsorgen weil ich 1A-Humus kostenlos vom Wertstoffhof
> bekomme.
> Und der ist nur 1km entfernt.

Aua, Humus vom Wertstoffhof. Meinst Du damit das Zeug, das aus den 
Gartenabfällen anderer gemacht wird? Solange man das Wort Unkraut noch 
in den Mund nehmen darf, so hast Du damit volles Potenzial, nämlich dass 
Du im Jahr darauf alles wieder ausreißt und zum Wertstoffhof 
zurückkarrst.

von Gregor W. (gregor78)


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Samen überstehen u.U. den Kompostierungsprozess, industriell gefertigter 
Kompost wird in der Regel thermisch behandelt. Vor Jahren gab es aber 
mal einen Fall, da hatte die Polizei einem das Gewächshaus ausgeräumt 
und die Hasch-Pflanzen im Biomüll entsorgt... Die Gärtnerei hat dann für 
die weitere Verbreitung gesorgt.
Da habe ich mehr Bedenken wenn ich sehe was alles in die Biomülltonne 
gelangt, so manche Fuhre Biomüll geht in die Verbrennung weil zufiel 
Müll drin ist.

von Wilhelm F. (Gast)


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Das Thema Kompostierung ist wohl im Detail nicht ganz so einfach, wie es 
aussieht. Meine Eltern haben auch einen kleinen Kompost, ca. 1-2 
Kubikmeter, das funktioniert auch, nur weiß keiner warum. ;-)

So, ich war vor ein paar Jahren mal auf einem Seminar für Biogasanlagen, 
und da gibt es ja durchaus Verbindungen zum Thema.

Da sind solche Themen aufgetaucht, wie vollständige Ausnutzung der 
Energie. Dazu, werden in den Bioreaktoren exakte Temperaturkurven 
gefahren, auch pH-Kurven, Bakterien, um ein Optimum zu erreichen. Das 
ist im Detail gar nicht so einfach. Wenn ich mich noch recht entsinne, 
hatte aber die am Ende übrig gebliebene Gülle kaum noch einen 
Gebrauchswert als Dünger.

Möglicherweise muß da in den Kompost mal gelegentlich ne Schicht Kalk 
mit hinein, damit er nicht übersäuert. Tierische Abfälle auf keinen 
Fall, außer Eierschalen wegen des Kalks, auch keine Zigarettenkippen, 
aber sowas wie Kaffeefilter mit Inhalt.

Der gepflegte Komposthaufen kommt bei gutem Zustand im Inneren wohl auch 
spürbar auf höhere Temperaturen. Da könnte man Kontrollmessungen machen.

Aus Hofbränden in der Vergangenheit in meiner Gegend, weiß ich seit 
langer Zeit aber, daß nicht restlos getrocknetes Heu (ist ja Gras) sich 
im Lager selbst entzünden kann, das wird wohl durch Milchsäurebakterien 
verursacht. Also, gärt da auch was.

Silage fürs Vieh (hauptsächlich Gras) wurde auch in Silos gefüllt und 
schichtweise mit Zucker aus dem Zentner-Sack bestreut und luftdicht 
abgedeckt. Nach einem halben Jahr, riecht das säuerlich, aber das Vieh 
mag es. Ist wohl sowas wie bei uns Menschen Sauerkraut, eingelegte 
Bohnen, oder Gurken.

Bin kein Spezialist, und möchte hier niemanden verunsichern, aber 
einfach mal ein paar Gedanken streuen. Aber, hat schon mal jemand 
versucht, nach dem Thema zu "gurgeln"?

von Rainer U. (r-u)


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Also so extrem ist das mit dem Rasenschnitt auch nicht - ok, es kann mal 
ein bischen müffeln, wenn zu viel auf einmal drin ist - aber nach einem 
Jahr ist das trotzdem verrottet.

Ich hab so ein Ding aus Holzleisten mit Lücken, 1,5m*1x5m - Da werfe ich 
die ganze Saison lang alles rein und laß das so überwintern. Im nächsten 
Frühjahr nehme ich dann mit der Gabel die oberste Schicht (max. 25%) 
runter, der Rest ist super Kompost. Die oberste Schiccht kommt dann 
danach unten wieder rein - ich brauche fast nie Laubsäcke, höchstens für 
Blätter mit Pilzbefall und ganz hartnäckiges Unkraut, wo der Samen nicht 
kompostiert.

von Mario K. (Gast)


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Das das bei euch so schnell geht( mit den Verrotten) bei mir ist der 
schon das dritte Jahr drinn und der Mist ist immer noch keine Erde.

Weiß einer von euch was in den Schnellkomposter so drinn ist und was der 
so macht (Das Pulver vom Baumarkt)

von Florian *. (haribohunter)


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