Hallo. Ich benutze immer positiv photobeschichtete Platinen und benutze normalerweise große Bauteile (kein SMD). Allerdings steige ich grad um auf SMD. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich Probleme habe SMD Bauteile aufzulösen, weil mit meiner kleinen Lötspitze das Zinn lange braucht um mit der Platine Kontakt einzugehen, weil der Photolack im Weg ist und erstmal wegschmoren muss. So kommt es mir zumindest vor, auf blank gekratztem Kupfer geht es besser. Daher wollte ich jetzt vor dem Löten der nächsten Platine den Photolack lösen, um das Kupfer freizulegen. Wie mache ich das am besten? Mit Aceton oder sowas? Wichtig ist halt, dass der Lack abgeht, aber gleichzeitig das Kupfer keinen Schaden nimmt, weil die Leiterbahnen größtenteils sehr dünn sind (100-200µm). Die dürfen sich natürlich nicht mit lösen. Wie macht ihr den entwickelten Photolack ab?
ehm, zum Platinen entwickeln gibt's hier nen netten Artikel im Wiki. http://www.mikrocontroller.net/articles/Platinenherstellung_mit_der_Photo-Positiv-Methode
Photolack schrieb: > 100 Du machst zuverlässig Leiterbahnen mit 100um? Respekt! Ich lege meine Fertigen Leiterplatten einfach kurz in ein 10fach überdosiertes Entwicklerbad (100g NaOH auf 1l), da ist der Lack quasi auch sofort ab.
ATMega schrieb: > Sehr schön danke. Dann werde ich mir Aceton besorgen. Das Stinkzeug brauchst du dazu wirklich nicht: Entweder nimmst du konzentrierteren Entwickler (ca. 50 g NaOH / Liter), oder du belichtest die fertig geätzte Platine nochmal ohne Film und entwickelst. Hinterher ist der Fotolack weg. Eine nette Alternative ist allerdings ein Film, der nur die Pads belichtet - damit erhält man eine Lötstoppmaske aus Fotolack.
Uhu Uhuhu schrieb: > Eine nette Alternative ist allerdings ein Film, der nur die Pads > belichtet - damit erhält man eine Lötstoppmaske aus Fotolack. > > > > > > Beitrag melden | Bearbeiten | Löschen | Stimmt das klingt auch gut, aber das ist mir zu umständlich. Ich hab schon Probleme zweiseitige Platinen zu machen und das passgenau übereinander zu legen. Was ist wohl die billigere Variante? Etwas Aceton oder 50g NaOH pro Platine?
Photolack schrieb: > Was ist wohl die billigere Variante? Etwas Aceton oder 50g NaOH pro > Platine? Das NaOH, wenn man es nicht gerade grammweise kauft. Zudem hat es den Vorteil, daß es weder verdampft, nicht stinkt, noch brennbar, oder gar explosibel ist. Ersatzweise kannst du zum Ablösen des Fotolacks auch eine Lösung von NaOH-haltigem Abflußreiniger nehmen - der besteht zu über 95% aus NaOH. (Zusätzlich sind meist noch Tenside und granuliertes Aluminium drin, aber das Al kann man ja aus so einer kleinen Menge, wie man sie zu diesem Zweck braucht, auch mit einer Pinzette herausklauben.)
Ich hab dafür immer eine Flasche Spiritus im Regal. Hatte noch nie Problem und kostet unter einem Euro der Liter .
>Das NaOH, wenn man es nicht gerade grammweise kauft. Zudem hat es den >Vorteil, daß es weder verdampft, nicht stinkt, noch brennbar, oder gar >explosibel ist. Aber es ätzt!!! Und es dauert länger mit dem Ein- und Ausfüllen. Aceton, etwas auf die Platine und wegwischen. Fertig! >Ich hab dafür immer eine Flasche Spiritus im Regal. Hatte noch nie >Problem und kostet unter einem Euro der Liter . Wo gibt es das? Die preiswertesten Angebote liegen bei 2,50 EUR.
Hallo, ich kann Tino N. bestätigen. Ich lege meine geäzten Platinen in eine Schale mit Spiritus und wische mit einem harten Pinsel die Platine ab. Man sieht sehr schön wie sich der Photolack ablöst, nämlich der Spiritus wird immer dunkler. Danach reibe ich die Platine mit Scheuermilch noch sauber.
Ich denke mal, dass Aceton deutlich unkritischer als NaOH ist. NaOH ist eben stark ätzend und kann auch ansonsten größere Schäden anrichten: Es reicht, wenn ein Krümel daneben geht und irgendwo auf eine Holz-Oberfläche kommt: Das NaOH zieht Luftfeuchtigkeit an, löst sich in diesem Wasser langsam auf und schädigt das Holz. Das gibt hässliche Flecken, die man kaum noch wegbekommt (man müsste schon den obersten Millimeter vom Holz weghobeln). Aceton stinkt natürlich ziemlich, aber der Gestank verschwindet durch Lüften sehr schnell. Für die Haut ist es recht harmlos, es entfettet die Haut nur kurzzeitig. Aceton ist auch nicht teuer, ca. 5...6€ pro Liter (gibt's im Baumarkt). Und zum Säubern einer Platine braucht man allenfals ein paar Milliliter. Aber im Grude ist es egal, beide Stoffe haben so ihr Für und Wider...
"Stinkezeug" NICHTS gegen die Alternative: Nitroverduennung. "dass ich Probleme habe SMD Bauteile aufzulösen," Da nimmst Du geschmolzenes NaOH, das kriegt alles klein ;)
Markus F. schrieb: > Ich denke mal, dass Aceton deutlich unkritischer als NaOH ist. > NaOH ist eben stark ätzend und kann auch ansonsten größere Schäden > anrichten: Na rat mal, woraus der Entwickler für Platinen besteht...
"Für die Haut ist es recht harmlos, es entfettet die Haut nur kurzzeitig." Naja, es spricht nichts dagegen Handschuhe zu tragen (leider ist Aceton eins der wenigen Sachen die den guten Nitrilhandschuhen beikommen) und/oder gute Handkrem danach aufzutragen.
faustian schrieb: > "Für die Haut ist es recht harmlos, es entfettet die > Haut nur kurzzeitig." > > Naja, es spricht nichts dagegen Handschuhe zu tragen (leider ist Aceton > eins der wenigen Sachen die den guten Nitrilhandschuhen beikommen) Übertreib mal nicht. Nagellackentferner ist auch nur Aceton (es gibt wohl mehrere gebräuchliche Lösungsmittel dafür. Aber eines davon ist Aceton). Tuch an die Flaschenöffnung halten, Flasche umdrehen und Tuch benetzen. Mit Tuch über die Platine wischen. So kommt man kaum oder nur sehr wenig mit dem Aceton in Kontakt. Von 'Wir baden ihre Hände darin' kann keine Rede sein. > und/oder gute Handkrem danach aufzutragen. Schadet sowieso nie. Aber wie ich immer gerne sage: Die Gefahr sich mit Chemikalien ernsthaft zu verletzen, steigt damit, wieviel Schiss man vor den Chemikalien hat. Solange man in Aceton nicht badet, einen tiefen Lungenzug an der Flasche nimmt oder das Zeugs trinkt, braucht keiner Schiss davor haben. Und keines von den Dreien macht jemand freiwillig. Dazu riecht Aceton zu intensiv.
@kbuchegg: ACK was die relative Ungefährlichkeit angeht. Aber besonders bei sehr kleinen Boards hat man sich schneller als einem lieb ist die Flossen photolackiert (in NaOH stecken ist da nicht zu empfehlen) oder tonertransferiert ;)
faustian schrieb: > in NaOH stecken ist da nicht zu empfehlen Das Rezept, das ich zum Besten gab, ist 5-fach konzentrierter Entwickler - ich verstehe nicht, worüber ihr euch aufregt. Der löst nämlich auch unbelichtete Fotolack im Handumdrehen. Wem das zu gefährlich ist, der kann die geätzte Platine auch nochmal voll belichten und dann entwickeln.
Ich meinte man sollte die Flossen nicht in NaOH irgendeiner Konzentration (ausser dem Rest der noch in der Seife sein mag) stecken um eine Verschmutzung mit Fotolack abzuwaschen - und vergass ein ;) .
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