Hallo, ich möchte meine Leiterplatten bestückungsseitig schwarz lackieren. Normalerweise nehme ich immer PLASTIK 70, diesmal sollte es aber nicht transparent sein sondern mattschwarz. Kennt eines sowas was die gleichen Eigenschaften wie PLASTIK 70 hat nur in schwarz?
Platinen schwarz lackieren, sogar mattschwarz? Da kann es ganz böse Überraschungen geben, bei schwarzem Lack kann die Farbe auf Kohlenstoffpigmenten, z.B. Graphit, beruhen. Kohlenstoff leitet aber auch, (Kohleschicht-Widerstand). Sind hochohmige Komponenten in der Schaltung vorhanden, dann bitte erhöhte Vorsicht. Erst mal eine Schicht Klarlack, Plastik 70 z.B. dann den schwarzen Lack. Es können dann immer noch kapazitiv bedingte Effekte auftreten. Ich spreche hier aus gemachten Erfahrungen. Weniger empfindliche Baugruppen kann man natürlich lackieren, aber man sollte "schwarze Farbe", "Kohlenstoff", "evtl. leitfähig" im Gedächtnis behalten.
Du könntest sie mit einer (selbstklebenden) Kunststofffolie überziehen. Diese kannst Du mit klarem Lack (z.B. Plastik70) noch zusätzlich versiegeln. Ich habe das mal mit transparentem Etikettenpapier gemacht (erster, stümperhafter Bestückungsdruck). Das ergebnis war überraschend gut - war kaum zu erkennen, dass es sich um eine Folie handelte. Ansonsten käme mir da noch folgende Idee: Kunststoffpulver vom Pulverbeschichten - gibts in allen RAL-Farben. Ich habe mal Probebleche ohne diese Sprühpistole beschichtet. Einfach bestäuben und in ein Backrohr legen. 30 min. bei ~ 180-200 °C. Das Ergebnis war auch gut. Eine handvoll Pulver könntest Du bei jeder x-beliebigen Firma schnorren, denn ein 25-kg-Karton wär wohl zuviel für Dich.
Daß Kohlenstoff in normalen schwarzen Lacken als Pigment verwendet wird, ist ein Gerücht. Üblicherweise werden organische Farbstoffe zugesetzt. Kohlenstoff/Graphit nimmt man nur, wenn die Lackschicht leitfähig sein soll.
>Daß Kohlenstoff in normalen schwarzen Lacken als Pigment verwendet wird, >ist ein Gerücht. Üblicherweise werden organische Farbstoffe zugesetzt. >Kohlenstoff/Graphit nimmt man nur, wenn die Lackschicht leitfähig sein >soll. So pauschal würde ich das nicht sehen, C-Pulver ist billig, warum sollte man es also nicht nehmen? Es ist zwar richtig, daß viele Pigmente inzwischen durch organisches Zeugs ersetzt wird, aber das Schwarz von C musste erstmal hinbekommen mit organischem Zeugs.
Jens G. schrieb: > warum sollte man es also nicht nehmen? Z.B. weil es leitfähig ist und man damit leicht Kriechstrombrücken bauen kann. Schwarze Lacke wurden übrigens schon seit Urzeiten aus Asphalt gemacht - da ist nicht die Spur von elementarem Kohlenstoff drin und das Zeug ist bombig schwarz. Oder sieh dir die ganze Palette von Autolacken an - da wird garantiert kein Graphitstaub verarbeitet. Ich kenne nur einen Graphitlack und das ist der von Kontaktchemie. Den benutzt man allerdings gerade wegen seiner Leitfähigkeit und nicht wegen der Farbe.
> Ich kenne nur einen Graphitlack und das ist der von Kontaktchemie. Den > benutzt man allerdings gerade wegen seiner Leitfähigkeit und nicht wegen > der Farbe. Und der ist nach dem Trocknen nicht sonderlich abriebsfest und zudem nur grau.
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