Hallo, ich wollte nur kurz nachfragen, wie ich die Größe der Kondensatoren am Quarz rausbekomme. Ist das mit der Ladekapazität gleich zu setzen? Hab schon gelesen, dass die Kondensatoren den Grundton verändern können. Ich brauch aber möglichst exakt 12MHz. http://www.reichelt.de/?;ACTION=3;LA=5;GROUP=B41;GROUPID=3173;ARTICLE=72514;START=0;SORT=user;OFFSET=100;SID=26555pWawQARoAAAzaQHc993da9f8f3a823253443da16454fd135 Müssen dann 20pF Kondensatoren an den Quarz? LG Hannes
Der Quarz "sieht" die beiden Last-Kondensaoren in Reihe. Parallel dazu die Kapazität der IC-Pins und eventuelle parasitäre Kapazitäten von Leiterbahnen usw. Die Last-Kondensatoren müssen daher jeweils das doppelte der im Datenblatt angegebenen Cl des Quarzes haben, abzüglich der o.g. minimalen Pin- und Streu-Kapazitäten. In zweiter Linie ist noch drauf zu achten, was der Oszillator im IC maximal an Last versträgt, ist aber meistens viel mehr als der Quarz haben will. Bei 20pF, was der Q sehen will, solltest du also möglichst nah an 2x 40pF heran. 33pf wäre wohl sinnvoll.
Danke erstmal für die Antwort! Allerdings wird im AVR-Tutorial ein 4MHz Quarz (Ladekapazität 20pF) mit 22pF Kondensatoren benutzt. Das verwirrt mich etwas!
Die Kondensatoren können, von der Oszillatorschaltung her, recht weit vom Sollwert abweichen. Einzige schlimme Folge ist erst einmal, dass der Oszillator nicht mehr schwingt, wenn es sehr kalt wird oder die Betriebsspannung nicht mehr stimmt. Die Frequenz wird immer noch recht genau sein, 0,05 Prozent (500ppm) Abweichung vom Sollwert werden kaum überschritten. Genaue Werte für die C's braucht man erst, wenn man Abweichungen unter 100ppm braucht, dann sollte man aber mit einem C-Trimmer die genaue Frequenz einstellen können, um die Fertigungstoleranz auszugleichen. Dabei kommt man aber auch schon in den Bereich der Temperaturdrift, so etwa 20ppm plusminus um den Wert bei 25 Grad herum. Das Tutorial legt gar keinen so großen Wert auf exakte Frequenz, für Kontrolleranwendungen liefern Quarze praktisch immer "exakte" Werte, auch wenn die C's um 30 oder mehr Prozent größer oder kleiner sind als irgendwelche Sollwerte. Wenn man kleinere Werte als Kapazität in der Schaltung verwendet, schwingt diese auch bei Quarzen noch, die höheren Verlustwiderstand haben. Man liegt insoweit auf der sichereren Seite gegen "schlechte" Quarze, auch wenn die Frequenz dann nicht ganz genau stimmt.
"Ladekapazität" ist übrigens eine miserable Übersetzung des englischen Begriffs "load capacitance". "load" sollte man hier als "Last" übersetzen. Hannes Wagner schrieb: > Allerdings wird im AVR-Tutorial ein 4MHz Quarz (Ladekapazität 20pF) mit > 22pF Kondensatoren benutzt. Die gesamte Lastkapazitätrechnung sieht etwas anders aus: schalte zu den beiden 22-pF-Kondensatoren erstmal rechnerisch die Kapazitäten der Leiterbahnen bis zum Oszillator sowie der Eingangsschaltungen im AVR parallel. Das Datenblatt macht keine Angaben für letzteres, aber vielleicht 8 pF könnte ein realistischer Wert sein, plus weitere je 5 pF für die Leiterzüge. Damit ergeben sich an jedem Anschluss (22 + 5 + 8) pF = 35 pF. Diese wiederum aus beiden Zweigen sind aus Sicht des Quarzes in Reihe geschaltet, d. h. der Quarz "sieht" eine Lastkapazität von 17,5 pF.
OK, ich bedanke mich mal für die Antworten! Das hat mir schon sehr geholfen! LG Hannes
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