Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Muss man Ausgänge so entstören?


von Oktoberfestbesucher (Gast)



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Hallo,
ich habe in dem Schaltplan der C-Control-Station auf der zweiten Seite 
gesehen, das die Ausgänge aufwendig jeweils mit einem L-C-L Glied 
entstört sind. Bringt's das?
Ich hab sowas bei Ausgängen bisher noch nicht gesehen.
Was mag dahinter stecken? Oder hat da einfach jemand seiner Phantasie 
freien Lauf gelassen?

von LuXXuS 9. (aichn)


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Das ist die Versorgung, nicht die Ausgänge. Da die Versorgung für den uC 
von einem Schaltregler zu kommen scheint, beruhigst du damit die 
Versorgung...speziell den analogen Teil für den ADC etc.

von Walter T. (nicolas)


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Hallo,
wirklich aufwendig ist das nicht - und übertrieben auch nicht. Der 
Vorteil der LCL-Kombination wird wohl einfach der zu treibende Strom 
sein. Enstörung über RC-Glieder mit einer nachgeschalteten Treiberstufe 
braucht ein paar Bauteile mehr.

Grüße
Nicolas

von LuXXuS 9. (aichn)


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Oh...Verzeihung - ich habe natürlich nur auf das Bild geklickt...jetzt 
sehe ich das erst mit der zweiten Seite.

Sorry!

von Oktoberfestbesucher (Gast)


Angehängte Dateien:

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Ich meine diesen Teil hier, siehe Bild.

von Reinhard Kern (Gast)


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Oktoberfestbesucher schrieb:
> Ich meine diesen Teil hier, siehe Bild.

Hallo,

das verwende ich auch so, wenn's nach draussen geht. Es ist weniger ein 
Störungs-Schutz (das auch), sondern ein ZERStörungsschutz, besonders 
wirksam gegen schnelle Hochspannungsimpulse, z.B. Funkenüberschläge. Es 
reicht noch nicht gegen einen atomaren Angriff, aber es geht in die 
Richtung. Hat sich bewährt, aber der Aufwand ist natürlich hoch.

Gruss Reinhard

von Tine S. (tine)


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Was sind denn das für Spulen? 100 uH?

von Jörg R. (ruppi66)


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Würde eher auf 1k Impedanz tippen.
Ferritperle

Gruß Ruppi66

von Karl H. (kbuchegg)


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Die Beschaltung der Taster "Start" und "Stop" finde ich auch 
interessant.

von B. J. (bjue)


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Tine Schwerzel schrieb:
> Was sind denn das für Spulen? 100 uH?
siehe Datenblatt:
http://www.datasheetdir.com/FBM-10-201209-201T+EMI

von Hans M. (Gast)


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Eine gute Zusammenstellung von Schutzschaltungen wäre echt mal 
hilfreich...

von Oktoberfestbesucher (Gast)


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Reinhard Kern schrieb:
> das verwende ich auch so, wenn's nach draussen geht. Es ist weniger ein
> Störungs-Schutz (das auch), sondern ein ZERStörungsschutz, besonders
> wirksam gegen schnelle Hochspannungsimpulse, z.B. Funkenüberschläge. Es
> reicht noch nicht gegen einen atomaren Angriff, aber es geht in die
> Richtung. Hat sich bewährt, aber der Aufwand ist natürlich hoch.

Ich würde da eher zu TransZorb-Dioden neigen.
Oder mit einem Treiber wie ULN2003 die Ausgänge des µC von der Außenwelt 
isolieren.

von schutz (Gast)


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Hans M. schrieb:
> Eine gute Zusammenstellung von Schutzschaltungen wäre echt mal
> hilfreich...

Ein entsprechender Artikel wäre zumindest sehr hilfreich

von Thomas (Gast)


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Ich würde mich auch über so einen Artikel freuen. Eine Auflistung der 
Schaltungen mit Pro/Contra und Anwendungsbereichen wäre echt nützlich.

von Klaus R. (klara)


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Hallo,
vielleicht wollte (oder musste) Conrad für das Gerät ein CE - 
Kennzeichen vergeben. Verkehrt sind diese Filter nicht, nur aufwändig. 
Es spricht eigentlich für gute Qualität.
Gruss Klaus.

von Oktoberfestbesucher (Gast)


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Klaus Ra. schrieb:
> vielleicht wollte (oder musste) Conrad für das Gerät ein CE -
> Kennzeichen vergeben. Verkehrt sind diese Filter nicht, nur aufwändig.
> Es spricht eigentlich für gute Qualität.

Ich weiss bloß nicht, was diese Filter bringen sollen!
Da sind die Ausgänge des µC, dann kommen da die Filter, dann die 
Anschlussklemmen. Wo kommt da die Störung her, und was soll von der 
Störung geschützt werden?

von Zaungast (Gast)


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Hallo,

die SPI Pin's sind ja nicht "geschützt". Kommt man da mit einem ISP 
Programmer ran oder geht das nur über die Software von Conrad und über 
Bootloader (USART) ?

von Reinhard Kern (Gast)


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Oktoberfestbesucher schrieb:
> Ich weiss bloß nicht, was diese Filter bringen sollen!
> Da sind die Ausgänge des µC, dann kommen da die Filter, dann die
> Anschlussklemmen. Wo kommt da die Störung her, und was soll von der
> Störung geschützt werden?

Grundsätzlich kommen die Störungen von überall her, das ist jedenfalls 
eine gute Arbeitshypothese.

Vor allem hört ja vielleicht dein Horizont an den Anschlussklemen auf, 
aber nicht die Elektronik, da geht es erst richtig los. Ein 
bekanntermassen vorkommender Fehlerfall ist z.B., dass vom Bediener 
Funken überspringen, weil er vorher über einen Kunststoffteppich 
gelaufen ist, und es ist auch bekannt, dass diese bei einer 
Folientastatur auf die Elektronik überspringen können, mit 20-30 kV muss 
man rechnen. Dagegen schützt auch die Schirmung des Kabels nichts, 
ansonsten ist ein Kabel von 1m Länge selbst eine prima Antenne, um 
Störungen einzufangen. Usw. usw., das sind nur Beispiele, es gibt 
gefühlt unendlich viele Möglichkeiten für Störungen.

Ich habe daher den Kabelanschluss meiner CNC-Steuerungen wie beschrieben 
entstört, die Schaltung bildet praktisch ein L-C-Filter in beiden 
Richtungen - auswärts als EMV-Massnahme, einwärts als Schutz gegen 
Störimpulse. Allerdings habe ich nicht L-C-L-Filter verwendet, sondern 
C-L-C, weil ich dann nur halb so viele Induktivitäten brauchte bei etwa 
gleicher Funktion. Es wurde nie ein solches Tastatur-Interface 
beschädigt.

Der Stromlaufplan ist niemals die ganze Wahrheit, vor allem gibt es eine 
böse böse Welt da draussen.

Gruss Reinhard

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