Hallo, ich bin angehender Maschinenbau-Student und steh vor der schwierigen Entscheidung: Noch das "gute, alte" Diplom machen oder lieber gleich den Bachelor. Zuerst noch der Hinweis: An mehreren bayr. Fh´s kann man das Diplom noch machen (München, Schweinfurt, Coburg, etc.), dürfte aber die letzte Chance sein, da die Umstellung der Abschlüsse ja eigentlich im Jahr 2010 beendet sein sollte. Das Diplom (FH) ist ja immernoch ein Aushängeschild und wird das auch noch mind. 10 Jahre bleiben. Es hat sich halt einfach bewährt und ist in den Köpfen der Entscheider (u. a. Personaler) immer noch dominierend. Vom Studiumablauf her hat es auch diverse Vorteile. Meldungen zum Bachelor in der Presse sind meist negativ besetzt, z. b. zu straff organisiert, hohe Abbrecher-/Durchfallquoten, Prüfungsorgien, Leistungen zählen von Anfang an, usw. Andererseits ist das Diplom auslaufend, d. h. verzögert sich das Studium aus irgendwelchen Gründen (etwa Krankheit), kann es passieren, dass man organisatorische Probleme bekommt, wg. Wechsel in Bachelor-Studiengang, etc. Was würdet ihr machen? Lieber einer der letzten Diplomer sein o. den zukünftigen Regelabschluss anstreben?
Im Zweifelsfall Diplom + Master (den man auch noch später machen kann). So hat man das Beste aus beiden Welten.
Suchender schrieb: > Vom Studiumablauf her hat es auch diverse Vorteile. Meldungen zum > Bachelor in der Presse sind meist negativ besetzt, z. b. zu straff > organisiert, hohe Abbrecher-/Durchfallquoten, Prüfungsorgien, Leistungen > zählen von Anfang an, usw. Das gleiche gilt aber auch für das Diplom. Ich habe Elektrotechnik und Informationstechnik an der TU Darmstadt studiert und auch da zählt gleich die erste ET1-Klausur - trotz Durchfallquoten von 50% und mehr. > Was würdet ihr machen? Lieber einer der letzten Diplomer sein o. den > zukünftigen Regelabschluss anstreben? Die Entscheidung musst du letztlich selber treffen. Was ich als Vorteil des Bachelor / Master ansehe, ist die Möglichkeit, nach dem Bachelor die Uni und auch eventuell den Studiengang besser wechseln zu können.
Die Leistungen zählen nicht von Anfang an im Bachelor.
> Noch das "gute, alte" Diplom machen oder lieber gleich den Bachelor.
Was für ein Vergleich.
Zum Diplom (Uni) gehört der Master.
Sicherlich machst du als Vorstufe zum Master erst den Bachelor.
Früher musstest du dir früher entscheiden, opb du FH Diplom oder TU
Diplom studieren wolltest.
Heute kannst du das später entscheiden.
Bachelor-Student schrieb: > Die Leistungen zählen nicht von Anfang an im Bachelor. Je nach Hochschule bzw. Bundesland: Doch.
Suchender schrieb: > An mehreren bayr. Fh´s kann man das Diplom noch machen (München, > Schweinfurt, Coburg, etc.), dürfte aber die letzte Chance sein, da die > Umstellung der Abschlüsse ja eigentlich im Jahr 2010 beendet sein > sollte. Es gibt auch FHs, da steht dann auf dem Zeugnis Bachelor / Diplom drauf. :-) Inzwischen ist da so ein Wirrwar vorhanden, was die Abschlüsse angeht, dass man nicht mehr weiß woran man ist.
Mach den Bachelor, denn das ist der Standardabschluß an Hochschulen. Dieser Abschluß ist auch im Ausland im Gegensatz zum Diplom bekannt. Daher gibt es dann weniger Probleme.
Suchender schrieb: > Andererseits ist das Diplom auslaufend, d. h. verzögert sich das Studium > aus irgendwelchen Gründen (etwa Krankheit), kann es passieren, dass man > organisatorische Probleme bekommt, wg. Wechsel in Bachelor-Studiengang, > etc. ...wie schon erkannt sind nicht mehr alle Angebote in ausreichender Anzahl verfügbar. Wenn Dein Kurs überfüllt ist, wirds hinten eng.
Lieber einen Bachelor und wenn "Suchender" ein helles Köpfchen ist, wird er auch für den Master zugelassen und kann so in einem Rutsch durchwischen. Statt Diplom vs. Bachelor würde ich lieber die Frage stellen: Maschinenbau vs. Elektrotechnik? Würde eher zu ET tendieren. Nicht so ein Hypefach, signifikant weniger Erstsemestler und höhere Durchfallquoten, ergo am Ende die besten Jobchancen.
Wenn schon Bachelor, dann würde ich keine Hochschule wählen, die gerade erst die Umstellung vollzieht. Birgt die Gefahr, Chaos und Fehlplanungen am Ende ausbaden zu dürfen. Wenn sich das ganze ein paar Jahre eingeschwungen hat, besteht die Chance auf ein ausgereiftes modernes Studium, das von diversen alten Zöpfen aus Diplomzeiten befreit wurde.
Kommt drauf an was und wo du später mal arbeiten willst. In der Wirtschaft scheint ein FH-Diplom noch einiges mehr wert zu sein wie Bachelor. Wie das in 4-5 Jahren aussieht kann keiner sagen. Vielleicht wird ein neuer FH-Diplom "runtergestuft" oder auch nicht. Im öD ist Bachelor mit FH-Diplom gleichwertig. Wenn du promovieren willst gleich an TU/TH. Suchender schrieb: > Andererseits ist das Diplom auslaufend, d. h. verzögert sich das Studium > aus irgendwelchen Gründen (etwa Krankheit), kann es passieren, dass man > organisatorische Probleme bekommt, wg. Wechsel in Bachelor-Studiengang, > etc. Wie das an den jeweiligen Hochschulen geregelt ist kannst du ja schon im Vorfeld abklären. Wenn da dann deiner Meinung nach zu wenig Zeit ist, mach Bachelor. Einen gerade eingeführten Bachelorstudiengang würde ich aber auch nicht wählen.
Thomas schrieb: > Mach den Bachelor, denn das ist der Standardabschluß an Hochschulen. > Dieser Abschluß ist auch im Ausland im Gegensatz zum Diplom bekannt. > Daher gibt es dann weniger Probleme. Hört bitte auf diesen Schwachsinn auch noch gut zu finden. kyb schrieb: > Wenn sich das ganze ein paar Jahre > eingeschwungen hat, besteht die Chance auf ein ausgereiftes modernes > Studium, das von diversen alten Zöpfen aus Diplomzeiten befreit wurde. V.a. von der Qualität befreit. Wenn du kannst - mach das Diplom - denn trotz gegenteiliger ungebildeter Annahmen, kann man im Ausland sehr wohl etwas mit dem deutschen Diplom anfangen. Dagegen sind die Bachelor Abschlüsse eben nicht vergleichbar - das ist einfach nur Unsinn alles. Man hat den Studenten die Freizeit gestohlen - das macht jetzt keinen Spass mehr - und Kreative schreckt man so sehr ab - wenn ich heute mit Studenten rede, wie deren Normaltag oder die Normalwoche aussieht - so hätte ich nicht studieren wollen. Wir haben eine Party nach der Anderen steigen lassen und sind am Wochenende zusammen weggefahren zu Festivals oder einfach nur zum Schwimmen oder in der Woche mit den Profs. mal ganz andere Themen diskutieren. Heute sitzen die Studenten auf ihren Zimmern und chatten/twittern - das ist so arm geworden...
Dr. Snuggles schrieb: > Kommt drauf an was und wo du später mal arbeiten willst. > In der Wirtschaft scheint ein FH-Diplom noch einiges mehr wert zu sein > wie Bachelor. Da das weniger an irgend welchen Etiketten, als daran liegt, daß der Diplomstudiengang länger und gründlicher ist, als der Bachelor, wird das Diplom auch in fünf Jahren noch mehr wert sein, als der als qualifizierter Studienabbruch verspottete Bachelor sein. Wer keinen Master dranhängen kann, der ist der Gelackmeierte in diesem System.
Uhu Uhuhu schrieb: > [...] daß der > Diplomstudiengang länger und gründlicher ist, als der Bachelor [...] Das ist aber auch keine allgemeingültige Tatsache... bei uns an der HS Ulm wurde dem Diplom (8 Semester) eins von zwei Praxissemestern gestrichen und das ist jetzt unser Bachelor. Natürlich hats da auch ein paar kleine Änderungen an den Vorlesungen gegeben, aber die hat man ja sowieso alle paar Jahre. Immer diese Diskussionen... und jetzt fang ich selber auch noch an, da mitzumachen. ;)
>Man hat den Studenten die Freizeit gestohlen - das macht jetzt keinen >Spass mehr - und Kreative schreckt man so sehr ab - >wenn ich heute mit Studenten rede, wie deren Normaltag oder die >Normalwoche aussieht - so hätte ich nicht studieren wollen. >Wir haben eine Party nach der Anderen steigen lassen und sind am >Wochenende zusammen weggefahren zu Festivals oder einfach nur zum >Schwimmen oder in der Woche mit den Profs. mal ganz andere Themen >diskutieren. Wir haben auch ein paar Quengler, ach wir haben ja so viel zu tun. Ich hätte mich anfangs auch fast abschrecken lassen, da ich dachte, dass ich evtl. nicht genügend Selbstdisziplin aufbringen kann, um "durchgehend" zu lernen. Die Wahrheit sieht anders aus, man hat vielleicht mehr zu tun als in der Schule, aber spätestens nach den ersten Prüfungen merkt man, wie lächerlich übertrieben das Ganze dargestellt wird. Unter dem Semester reicht es, wenn man ab und an mal ne Übung durchrechnet und manche Vorlesung, aber vor allem Zentralübungen besucht. Was nicht sonderlich anstrengend ist, man kann sich zurücklehnen und das lernen, was einen interessiert. Während der Prüfungszeit und vielleicht ne Woche davor muss man dann halt mal konzentriert lernen - das macht 1 Monat pro Semester - und danach hat man 2 Monate Freizeit. Wie man die nutzt, ob man nun eine Party nach dem anderen steigen lässt, schwimmen geht oder "twittert", sei jedem selbst überlassen und hat nichts mit dem Bachelor zu tun. Wir bekommen ja auch die alten Diplomprüfungen - hat sich quasi nichts geändert.
Thomas Decker schrieb: > Das ist aber auch keine allgemeingültige Tatsache... bei uns an der HS > Ulm wurde dem Diplom (8 Semester) eins von zwei Praxissemestern > gestrichen und das ist jetzt unser Bachelor. Natürlich hats da auch ein > paar kleine Änderungen an den Vorlesungen gegeben, aber die hat man ja > sowieso alle paar Jahre. > > Immer diese Diskussionen... und jetzt fang ich selber auch noch an, da > mitzumachen. ;) Aber ich finde grad das Praxissemester ist für spätere Bewerbungen nicht ganz unwichtig. Ausserdem ist es auch ein kleiner Puffer, um evtl. noch 1-2 Klausuren nachzuholen oder überhaupt mitzuschreiben. Man schreibt dann eben nur Klausuren mit die man wirklich braucht. Für die meisten späteren Jobs macht es dennoch keinen Unterschied. Ausserdem gibt es auch 6-semestige Bachelorstudiengänge, auch an FHs. Da ist der Unterschied zu einem 8-semestigen FH-Diplomstudiengang schon groß. Es kommt auch nicht nur drauf an, was man wirklich gelernt hat, sondern wie die späteren Personalverantwortlichen das sehen. Und da ist Bachelor eben doch weniger.
Ich würde mich erst einmal informieren, wie lange noch Vorlesungen für das Diplom gehalten werden. Es bieten zwar noch einige das Diplom an aber so viel ich weiss und wie es an meiner Fh ist, müssen alle Diplomer 2011 fertig sein. Ansonsten werden sie automatisch zum Bachelor "abgestuft".
Sebi schrieb: > Ich würde mich erst einmal informieren, wie lange noch Vorlesungen für > das Diplom gehalten werden. Es bieten zwar noch einige das Diplom an > aber so viel ich weiss und wie es an meiner Fh ist, müssen alle Diplomer > 2011 fertig sein. Ansonsten werden sie automatisch zum Bachelor > "abgestuft" So wird es ganz sicher nicht sein! Nicht unnütig Angst verbreiten! Regelstudienzeit + x hat man Zeit seinen Abschluss zu machen. Bei uns bis SS2015. SS2009 haben die letzten angefangen. Aber erstmal vorher genau informieren über Übergangslösungen, auch wegen möglicher Vorlesungen.
Dr. Snuggles schrieb: > So wird es ganz sicher nicht sein! Nicht unnütig Angst verbreiten! > Regelstudienzeit + x hat man Zeit seinen Abschluss zu machen. Bei uns > bis SS2015. SS2009 haben die letzten angefangen. > Aber erstmal vorher genau informieren über Übergangslösungen, auch wegen > möglicher Vorlesungen. So ist es ganz sicher an einigen Fh´s in Rheinland-Pfalz und Hessen. Da werden teilweise schon keine Vorlesungen mehr für Diplom angeboten, obwohl es noch Diplomstudenten gibt.
keine spezielle nur Diplomvorlesungen. Aber den Diplomabschluss kann man trotzdem noch zuende machen und wird nicht einfach zum Bachelor umgewandelt. Daher Übergangsregelungen lesen.
Also ich war auf einer FH, wo ich der letzte Diplomjahrgang war. Das ist die Hölle, wenn mal irgendwas nicht rund Läuft. Auch ein Prof kann mal ausfallen, so war es bei uns. Das war ein riesen wirwar, bis das irgendwie geklährt war. Nimm lieber irgendwas, wo der Bachelor schon was länger ausgebildet wird. Das ist sicherer und es kann einfacher auf Probleme reagiert werden. Nie wieder würde ich irgendwo etwas studieren, wo ich letzter Jahrgang bin.
Mach Diplom. Wenn Du es in der Regelstudienzeit schaffst, hast Du noch ein gutes altes Diplom, um das es wenig negative Schlagzeilen gibt. Falls Du es nicht in der Zeit schaffst, fällst Du sowieso ins Bachelorprogramm.
Ich tendiere auch eher zum Diplom. Bin mir aber eben nicht sicher, denn so eine Entscheidung sollte man nicht leichtfertig treffen. Für das Diplom spricht vorallem die wesentlich "lockerere" Organisation u. Ausgestaltung des Studiengangs. Bis zum Vordiplom kann man es quasi etwas ruhiger angehen lassen, da das Erreichen des Vordiploms wie ein "Noten-Reset" ist. Danach ist man von sämtlichen Altlasten befreit und kann frei und unbeschwert ins Hauptstudium starten. Andererseits sorgt die Tatsache, dass man der letzte Jahrgang ist, für einen positiven Druck, wodurch man bemüht ist, in Regelstudienzeit abzuschließen. Das eine Praxissemester würde bei mir sowieso wegfallen, wg. Ausbildung/berufl. Tätigkeit. Daher wären es eh nur 3,5 Jahre. Ich bekomme also nach 7 Semestern das Diplom statt den Bachelor. Die Sache ist halt die: Wann immer man vom Bachelor liest, es kommen ständig Dinge wie Prüforgien, Verschulung, etc. vor, wie im G8 halt auch. Solche Dinge wirken unsympathisch auf mich. Zur E-Technik: Ein E-Technik-Studium ist durchaus exklusiver u. aussichtsreicher als ein Masch.bau-Studium. Aber jedes Mal, wenn ich mit E-Technik in Berührung kam (z. B. Technikerschule), hab ich nicht gerade geglänzt. Für E-Technik muss man, glaub ich, geboren sein :) Es liegt mir einfach nicht.
Zum Thema Vergleichbarkeit der Studienabschlüsse: Die Vergleichbarkeit war noch nie wirklich gegeben, auch schon beim Diplom nicht. Das sieht man ja schon an der Tatsache, dass an manchen Hochschulen ein Praxissemster üblich war, an anderen zwei Praxissemester. Um eine wirkliche Vergleichbarkeit zu gewährleisten, müsste man einheitliche Studienpläne und auch zentrale Prüfungen (wie beim Abitur in Bayern) einführen. Andererseits ist das Wichtigste an einem Studium, dass man ingenieursmäßiges Denken lernt. Dazu kommen noch einige mehr oder weniger wichtige Grundlagen. Und dafür reicht der Bachelor ganz gut aus. Ein Bachelor mit zwei Jahren Berufserfahrung ist am Ende auch in der Regel für Unternehmen eher wertvoller als ein Master ohne jegliche Berufserfahrung. Eine gute Lösung ist dann natürlich, den Master berufbegleitend zu machen. Das Diplom an sich klingt natürlich ganz gut, aber im Endeffekt ist es eben ein Auslaufmodell.
Normal würde ich auch das Diplom vorziehen. Da weiss man einfach was man hat würde dir aber auch raten den Bachelor zu machen. Da kann nichts schief gehen mit den Vorlesungen und so. 2 Bekannte haben vor 2 Jahren auch noch mit dem Diplom angefangen und es wurde ihnen gesagt, dass sie nach der Diplomprüfungsordnung fertig studieren können, falls es nicht länger als 2011 dauert. Letztes Semester hat dann die Hochschule komplett auch Bachelor umgestellt und jetzt bekommen sie "nur" den Bachelorabschluss. Sie wollten gegen die Hochschule gerichtlich vorgehen aber davon hat jeder abgeraten... Mag vielleicht ein Ausnahmefall sein aber mit dem Bachelor bist du auf der sicheren Seite. Noch was zu dem Praxissemester: Wieso bekommst du das erstattet wegen Beruf/Ausbildung? Das ist doch ein Pflichtpraktikum oder? Meines Wissens nach bekommt man nur das Vorpraktikum durch Beruf/Ausbildung anerkannt.
Ganz ehrlich ?? Ich habe schon viele Vorstellungsgespräche mit Dipl-Ing (uni und FH), dann mit Bachelor und Master gemacht, und schon viele eingestellt. Aber: Für mich ist ein Bachelor nur etwas mehr als ein Vordiplom und eventuell mit einem Techniker gleichzusetzen... (Bitte nicht haun!) aber der Techniker hat VIEL mehr Berufserfahrung und kann deutlich mehr!!. Also... was jetzt? Für mich recht einfach. Ich stelle im Entwicklungsbereich NUR Techniker (bzw. aus entsprechenden Lehrberufen mit 3+x Jahren Lehrzeit) und Master ein, KEINE Bachelor.
Warmweiß schrieb: > Statt Diplom vs. Bachelor würde ich lieber die Frage stellen: > Maschinenbau vs. Elektrotechnik? > Würde eher zu ET tendieren. Nicht so ein Hypefach, signifikant weniger > Erstsemestler und höhere Durchfallquoten, ergo am Ende die besten > Jobchancen. Wenn Jemandem sein Studienfach so egal ist, das er zwischen 2 komplett anderen Themen einfach mal so hin und her wechselt, interessieren ihn zufällig beide Themen sehr, oder es ist ihm scheißegal was er studiert. Das wäre für mich ein zu geringes Interesse am Studium und somit ein Grund, die Zulassung zu verweigern. Ich hatte vor kurzem einige Eignungsfeststellungsgespräche an einigen Unis, wenn man da nicht ziemlich sicher ist, was man will, und spontan überzeugend dafür argumentieren kann, kommt man da nicht durch. Manche Unis winken Bewerber mit 1,x Schnitt durch, ohne das Interesse zu prüfen. Meiner Meinung nach ein Schuss ins Knie. Suchender schrieb: > > Zur E-Technik: Ein E-Technik-Studium ist durchaus exklusiver u. > aussichtsreicher als ein Masch.bau-Studium. Aber jedes Mal, wenn ich mit > E-Technik in Berührung kam (z. B. Technikerschule), hab ich nicht gerade > geglänzt. Für E-Technik muss man, glaub ich, geboren sein :) Es liegt > mir einfach nicht. Es ist gut zu wissen, was einem liegt, und für was man sich interessiert. Aber pauschal zu sagen, das ein E-Technik Studium "exklusiver" als ein Maschinenbaustudium ist, halte ich für gröbsten Unfug. Ein Master oder Diplom dauert ein paar Jährchen. Die Joblage sieht dann sicher anders aus. Aber Mbau hat sicherlich nicht ohne Grund konstant hohe Durchsatzzahlen. Ich kenne keinen Maschinenbauabsolventen mit brauchbarem Abschluss, der um einen Job kämpfen musste. Die meisten sind sofort untergekommen. Ich kenne jetzt aber auch keine Flachpfeifen, die es auf der hinterletzten FH grad so geschafft haben.
Volker schrieb: > Aber: > Für mich ist ein Bachelor nur etwas mehr als ein Vordiplom und eventuell > mit einem Techniker gleichzusetzen... (Bitte nicht haun!) aber der > Techniker hat VIEL mehr Berufserfahrung und kann deutlich mehr!!. > Also... was jetzt? > Für mich recht einfach. > Ich stelle im Entwicklungsbereich NUR Techniker (bzw. aus entsprechenden > Lehrberufen mit 3+x Jahren Lehrzeit) und Master ein, KEINE Bachelor. So ein Schwachsinn kann nur von jemandem kommen, der absolut keine Ahnung hat. Ich kann nur aus meiner Erfahrung bestätigen ,dass ein Bachelor Studium durchaus Anspruchsvoll ist. Vieler Diplomer die jetzt in den Bachelor wechseln mussten kommen überhaupt nicht mehr klar mit den Prüfungsanforderungen, Stress und Druck. Ich sehe diese ehemaligen Diplomer Volldeppen jeden Tag, 8 Semester schön auf dem Arsch gesessen und nun müssen Ergebnisse erziehlt werden. Auch bei uns ist der Unterschied zum Diplom ein Semester weniger, dafür höherer Prüfungsstress, gleiche Thematik. Ich bin immer noch der Meinung, dass dieses System eingeführt wurde um Löhne zu drücken. Gerade durch diese Ansichten solcher Volldeppen wie Volker, die absolut keine Ahnung haben was es heißt den Bachelor zu machen.
> dass ein Bachelor Studium durchaus Anspruchsvoll ist Ja. Es werden in kurzer Zeit Massen an Grundlagen in die Studenten hineingeprügelt, in einer verschärften Schulform. Zumindest soll es so sein, nur manche Unis haben noch nicht komplett auf amerikanische Verhältnisse umgestellt. > wenn ich heute mit Studenten rede, wie deren Normaltag oder die > Normalwoche aussieht - so hätte ich nicht studieren wollen. So ist das, aber die Firmen und Unternehmen lieben die Bachelors. Die haben Grundlagenwissen. Mehr als früher. Und sind mehr Stress gewohnt (die anderen wurden schon ausgesondert). Im Gegensatz zum alten Uni-Diplom fehlt ihnen der akademische Forschungsanteil, sie sind also schlechter darauf vorbereitet was Neues zu erfinden, kreaktiv zu sein und vorhandenes Wissen in Frage zu stellen, aber solche Leute braucht man auch eher selten. Viel mehr bracht man das Fussvolk, daß nur rechnet, bei dem Ingenieurstätigkeit halt Fliessbandarbeit ist, ohne Nachdenken, stur nach Lehrbuch. Allerdings: Als Master bringt man dir durchaus die fehlenden Fähigkeiten bei, dann geht Forschung, dann steht der Weg zum Doktor und Professor offen. Aber die Hürde vorher, in der du nur artig längst schon Erfundenes auswendig lernen solltest, die ist halt steiniger geworden. Ich denke, daß 90% der Diplomstudenten in ihrem späteren Job nie ihre akademischen Forschungskenntnisse angewendet haben. Glücklicher hat das nutzlose Wissen sie aber sicher gemacht.
Ganz praktisch a7x schrieb: > Ich sehe diese ehemaligen > Diplomer Volldeppen jeden Tag, 8 Semester schön auf dem Arsch gesessen > und nun müssen Ergebnisse erziehlt werden. Ganz praktisch habe ich das Problem auch gerade zu bedenken. Ich habe einen Praktikanten oder demnächst Bacheloranden (Früher sagte man Diplomand) und nun stellt sich schon die Frage ob wir den dann einstellen oder nicht. Entscheiden muss das vermutlich ich bzw. wird man mich fragen. Rein menschlich von mir aus…rein nach Leistung und Fähigkeiten – eigentlich nicht. Aus meiner nur für einen Einzelfall gültigen Betrachtung, muss ich leider folgendes sagen: - Kein sicheres Verständnis der Grundlagen , tatsächlich vielleicht so wie bei uns nach dem Vordiplom – vermutlich deswegen damit gern verglichen. Das war ja gerade der Unterschied bei uns – man hatte Zeit sich mit den Dingen wirklich zu befassen, wodurch man dann die Zusammenhänge wirklich erkennt. Was ich heute sehe ist ‚auswendiglernen‘ unter Druck – was mehr oder weniger auch funktioniert. Unser Student hat sich drei Tage Vorbereitung für die Prüfung Regelungstechnik genommen und ist durchgefallen - zu meiner Zeit verwendete man dafür 2-4 Wochen und hatte die Zeit auch um denn wirklich zu verstehen wie ein Regler oder Filter elektronisch in der Schaltung oder rein mathematisch funktioniert. Heute: Ja, das gibt es, heißt soundso – wie es funktioniert musst du nicht wissen… Wissen hole ich mir alles aus Wicki! Aha - man weiss also gar nicht das Wicki nicht kompetent verifiziert ist und dort viel Unsinn steht der so nie in ein Fachbuch geraten wäre... Die Leute lesen mal schnell was nach und denken dann sie wüssten wie es funktioniert - verstehen nicht mal die Grundlagen... Mit diesem System kann man wissenschaftliches Denken gar nicht lernen – und das ist genau das was ich praktisch auch feststelle. Du musst den Leuten sagen was sie machen sollen, selber (logisch richtig) denken – ist nicht ‚gelernt wurden‘. Wissenschaftliches Arbeiten unter Druck geht etwa so gut wie tanzen im Wasser…
IGBT schrieb: > Unser Student hat sich drei Tage Vorbereitung für die Prüfung > Regelungstechnik genommen und ist durchgefallen - zu meiner Zeit > verwendete man dafür 2-4 Wochen und hatte die Zeit auch um denn wirklich > zu verstehen wie ein Regler oder Filter elektronisch in der Schaltung > oder rein mathematisch funktioniert. Heute: Ja, das gibt es, heißt > soundso – wie es funktioniert musst du nicht wissen… > > Wissen hole ich mir alles aus Wicki! Aha - man weiss also gar nicht das > Wicki nicht kompetent verifiziert ist und dort viel Unsinn steht der so > nie in ein Fachbuch geraten wäre... Hallo! Was ich jetzt nicht ganz verstehe ist, wieso das Bachelor/Master -System schlecht sein soll nur weil dein Student 3 Tage vor einer Klausur anfängt zu lernen und sich seine Informationen aus Wikipedia holt ? Gruss Stefan
Stefan schrieb: >> >> Wissen hole ich mir alles aus Wicki! Aha - man weiss also gar nicht das >> Wicki nicht kompetent verifiziert ist und dort viel Unsinn steht der so >> nie in ein Fachbuch geraten wäre... > > Hallo! > Was ich jetzt nicht ganz verstehe ist, wieso das Bachelor/Master -System > schlecht sein soll nur weil dein Student 3 Tage vor einer Klausur > anfängt zu lernen und sich seine Informationen aus Wikipedia holt ? > > Gruss > Stefan Verstehe ich auch nicht ganz. Dies ist auch nicht die Regel. Solche Studenten sind natürlich zum scheitern verurteilt. Ganz aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ich und meine Kommilitonen für den gesamten SToff 1 bis 2-3 Monate Vorbereitung benötigen, vorallem bei komplexen Fächern. DIe Zusammenhänge werden in Vorlesungen und Laborübungen verdeutlicht dann mit Lektüre und Übungsaufgaben, Fallstudien vertieft. Die Professoren stehen als Ansprechpartner zu Verfügung. Ich bin an keiner großen FH. Also mal Ball flachhalten, Pappnasen gabs auch zu genüge bei den Diplomern, es hängt individuell davon ab wie sich jemand mit seiner Studienthematik auseinander setzt und auch vertieft.
Genau solche Leute gabs beim Diplom ja nie. Diplomer können ja alles.... Befasst euch doch einmal mit dem Bachelor/Master System. Wer sagt, der Bachelor entspricht dem Vordiplom der hat ja mal gar keine Ahnung. Komisch ist nur, dass keiner von den so schlauen Diplomern sich mit dem Master vergleicht. Ist wohl mehr Wert als ihr kleines Diplom.... Ich denke die wenigstens wollten die Umstellung auf Bachelor/Master, außer die Politik. Jetzt müssen wir aber halt damit leben und nicht alles schlecht reden, vor allem wenn man von dem ganzen System keine Ahnung hat. Pfeifen gabs schon immer und wirds auch immer geben. Egal ob jetzt beim Bachelor oder früher beim Diplom.
>letztes Semester hat dann die Hochschule >komplett auch Bachelor umgestellt und jetzt bekommen sie "nur" den >Bachelorabschluss. Ging mir ähnlich als die TH zur FH gemacht wurde und ich nach 9 Semestern und TH-Vordiplom ein FH-Diplom bekam. In der Zwischenzeit haben andere sich ihren IngenieurFachschulabschluß beim Kultusministerium gegen Geld zum FH-Abschluß auf dem Papier hochstapeln lassen. Frei nach Ikea: "Studierst Du noch oder kaufst Du schon" Ärgerlich ist das (das ist Dtl.), aber das Wissen des Diplomers haste ja und damit verdienst Du Geld und nicht mit dem Titel. Andersrum (Titel und weniger Wissensvermittlung) wäre schlimmer. c'est la vie >Für mich ist ein Bachelor nur etwas mehr als ein Vordiplom Tja, Jahre sind Schall und Rauch oder wie? Ich wußte gar nicht, daß ein Vordiplom 3 Jahre geht? Sag doch 3/4 FH-Diplom und 3/5 Unidiplom, dann wird's objektiv. >und eventuell mit einem Techniker gleichzusetzen... (Bitte nicht haun!) >aber der Techniker hat VIEL mehr Berufserfahrung und kann deutlich mehr!!. Überholen ohne einzuholen ;-) >Ich stelle im Entwicklungsbereich NUR Techniker (bzw. aus entsprechenden >Lehrberufen mit 3+x Jahren Lehrzeit) und Master ein, KEINE Bachelor. ...sprach der Techniker.
Ich habe letztens beim Praktikum versucht einem Diplomer als Bachelor einen Antrieb und die daraus folgende Effektivität und Kostensenkung über Zeit bei Neuanschaffung statt Reperatur zu erklären. aba aba ich hab doch nur ein Vordiplom...
Bei FH-Diplom-Studiengängen mit 2 Praxissemestern wird dem Studenten mit Ausbildung/Berufserfahrung das 1. Praxissemester auf Antrag erlassen. Das 2. muss jedoch absolviert werden. Es ist ja auch hier angeklungen: Der Bachelor ist stressiger, straffer u. verschulter als das Diplom. Beim Diplom hat man einfach mehr Freiheiten. Außerdem hat man bis zum Vordiplom deutlich weniger Druck als beim Bachelor, wo jede Note von Anfang an zählt. Nachdem Vordiplom fängt man noten-technisch ja quasi wieder bei 0 an -> Vorteil Der FH-Bachelor wird sich natürlich als Regelabschluss der Fh´s etablieren. Und die Industrie muss den Fh-Bachelor annehmen/akzeptieren, sie hat gar keine andere Wahl. Doch bis sich der Bachelor endgültig durchgesetzt hat, vergehen noch Jahre. Solang dominiert das Fh-Diplom, denk ich. Beim Uni-Bachelor schaut die Geschichte wieder anders aus. Dort wird wohl eher der Master der Regelabschluss werden, zumal der Bachelor an Uni´s sowieso nur 6 Semester dauert.
Ich glaub auch, dass beim Bachelor viel Panikmache dabei ist. Ganz unbegründet wird die Kritik aber nicht sein. Wenn man ehrlich ist, fällt beim Fh-Bachelor (7-Semester) im Vergleich zum Diplom ja nur das eine Praxissemester weg. Warum das aber solche massiven Änderungen in Organisation, Studien- und Prüfungsordnung nach sich zieht, ist mir schleierhaft. Man hätte die komplette Diplom-Struktur weiter behalten sollen/können und nur das eine Praxissemester streichen. Warum hat man z. b. in den Bachelor keinen "Vorbachelor" eingebaut, der den Leistungsdruck senkt? Die Durchfall-/Abbrecherquoten sind jetzt auf jeden Fall höher als zu Diplom-Zeiten, obwohl man sich beim Bachelor von Anfang an reinhängen muss. Aber die ganzen Umwälzungen hängen anscheinend mit der "G8-isierung" der Bildungslandschaft zusammen. Hätte ich Kinder, würde ich sie auch noch aufs G9 schicken. Wäre es nicht möglich, dass der Staat den alten Diplomern auf Antrag auch den Bachelor verleiht? In Österreich gibts doch glauch ich auch diese doppelten Abschlüsse.
>Aber die ganzen Umwälzungen hängen anscheinend mit der "G8-isierung" der >Bildungslandschaft zusammen. Wohl eher nicht, sonst hätte es in der DDR und in Sachsen nach der Wende schon Bachelor geben müssen. Dort gab es noch nie die 13. Klasse. >Wäre es nicht möglich, dass der Staat den alten Diplomern auf Antrag >auch den Bachelor verleiht? Und was denkst Du wieviele diesen Antrag stellen werden? Tausche 4- Jahres-FH-Diplom gegen 3-Jahres Bachelor bzw. 240 ECTS gegen 180/210 ECTS? Solche Um- und v.a. Nachtitulierungen funktionieren doch nur, wenn es was abzusahnen gibt. Dann sogar gegen (West)Geld.
>Man hätte die komplette Diplom-Struktur weiter behalten sollen/können >und nur das eine Praxissemester streichen. Man hätte das Gesamthochschul-Modell Kassel mit Diplom 1 und 2 bundesweit einführen sollen, ECTS Punkte dazu und ein super System gehabt.
> Komisch ist nur, dass keiner von den so schlauen Diplomern > sich mit dem Master vergleicht. Vergleichen, was heisst vergleichen, sie sind gleichwertig. Beide sind Voraussetzung und Vorstufe zur Dissertation die dann zum Doktor führt. Schlimm ist, daß manche Bachelors glauben, die wären auch ohne den nachgeschobenen Master einem Diplom gleichwertig, weil sie das (wenn nichts weiter beim Diplom dabeisteht natürlich gemeinte) Uni-Diplom mit dem (tatsächlich etwas weniger anspruchsvollen) FH-Diplom verwechseln (bei dem man aber immer (FH) dazuschreiben musst um es eben nicht zu verwechseln).
Paul schrieb: > Man hätte das Gesamthochschul-Modell Kassel mit Diplom 1 und 2 > bundesweit einführen sollen, ECTS Punkte dazu und ein super System > gehabt. Das wär auch eine Möglichkeit. Nur sind Politiker nicht zum eigenständigen Denken fähig.
>Nur sind Politiker nicht zum >eigenständigen Denken fähig. Das sind die sehr wohl. Viel gerissener als man glaubt. Mit Einführung und bashing des Bachelors hat man mehrere Ziele erreicht: - Einen Abschluß, der so zugeschnitten ist, daß er für die Belange der Industrie (Entwicklung, Produktion) noch ausreicht - Man kann die Löhne senken, weil doch ein Bachelor angeblich nicht das können kann, wie ein Diplomer. Aus "Mitleid" stellt man ihn doch ein Man bekommt einen Hochschulabsolventen zum Preis eines Fachschulabsolventen. - Man hat 1 bzw. 2 Jahre Bildungskosten gegenüber dem FH- bzw. Unidiplom gespart - Der Staat hat nach 3 Jahren seine Bildungspflicht getan, Masterprogramme werden nur elitär (Zugangsquote) und (später) gegen Gebühren vergeben. - im öffentlichen Dienst kann man eine noch geringere Qualifikationsgruppe aufmachen, als es beim FH-Diplom üblich war (von ex. BAT 4b zu ex. BAT 5) - im OECD-Spiegel steigt die Anzahl der Akademiker, weil die Chance steigt, 3 Jahre anstatt 4 oder 5 an den Hochschulen zu überleben
Technische Hochschulen Rückkehr zum Diplom http://www.focus.de/wissen/campus/technische-hochschulen-rueckkehr-zum-diplom_aid_536704.html
MaWin schrieb: > Im Gegensatz zum alten Uni-Diplom fehlt ihnen der akademische > Forschungsanteil, sie sind also schlechter darauf vorbereitet > was Neues zu erfinden, kreaktiv zu sein und vorhandenes Wissen > in Frage zu stellen, aber solche Leute braucht man auch eher > selten. Viel mehr bracht man das Fussvolk, daß nur rechnet, > bei dem Ingenieurstätigkeit halt Fliessbandarbeit ist, ohne > Nachdenken, stur nach Lehrbuch. Genau den Eindruck hatte ich von den ersten Absolventen solcher Studiengänge auch. Dieser verschulte Bachelor/Master-Unfug produziert wesentlich unselbstständigere Absolventen. > Ich denke, daß 90% der Diplomstudenten in ihrem späteren Job > nie ihre akademischen Forschungskenntnisse angewendet haben. > Glücklicher hat das nutzlose Wissen sie aber sicher gemacht. Die selbstständige, kreative Arbeitsweise ist durchaus etwas, wovon die Diplomstudenten in ihrem Berufsleben profitieren - völlig unabhängig von der akademischen Tiefe.
Suchender schrieb: > Was würdet ihr machen? Lieber einer der letzten Diplomer sein o. den > zukünftigen Regelabschluss anstreben? Das Diplom ist nicht nur nach den ECTS-Einstufungen höherwertiger, es ist bzw. war auch die bessere Ausbildung. Weniger verschult, inklusive mindestens einem Praxissemester und kein Experiment, an dem noch immer massiv herumgeschraubt wird wie beim Bachelor.
Die zunehmende Verschulung erkennt man auch daran, wie Studenten über ihr Studium sprechen bzw. welche Begriffe sie verwenden: "Unterricht", "Hausaufgaben" (!) oder "Fächer" fallen in diesem Zusammenhang nicht selten.
>Technische Hochschulen Rückkehr zum Diplom Nur daß die schlauen Journalisten noch gar nicht bemerkt haben, daß es in Deutschland die Rechtsform der TH seit 1992 gar nicht mehr gibt. Außerdem hatte sich Sachsen (im Landeshochschulgesetz) nie vom Diplom getrennt. DIe TU Dresden bot das Diplom und die Westsächsische Hochschule Zwickau das FH-Diplom weiter an. Beides akkreditiert mit ECTS-Punkten! >Dieser verschulte Bachelor/Master-Unfug produziert >wesentlich unselbstständigere Absolventen. Die menschlich individuelle Seite hat viel mehr Ausschlag als ein angeblich verschultes System. Da ist doch mehr Propanganda dahinter. Was hat sich wirklich geändert? - Der erste Abschluß kann jetzt bereits nach 3 Jahren gemacht werden - der Master wird zugangsreglementiert - an der Uni ist jetzt Prüfungspflicht (war an der FH schon lange) - Und das Entscheidende: Sämtliche Noten fließen von Anbeginn in die Endnote ein Alles andere (Verschult, weniger Niveau) ist eher Propaganda, um Qualifikationen zu bashen und sie damit billiger zu bekommen. Es gab auch früher schon eher verschulte Studiengänge (Ingenieurwissenschaften, Medizin, Lehramt wurden oft nach festen Rahmenplänen unterrichtet, andere Magisterstudiengänge waren frei. >Die zunehmende Verschulung erkennt man auch daran, wie Studenten über >ihr Studium sprechen bzw. welche Begriffe sie verwenden: "Unterricht", >"Hausaufgaben" (!) oder "Fächer" fallen in diesem Zusammenhang nicht >selten. Das kommt im OSten v. a. daher, daß sich die Studenten den Bär aufbinden lassen, die FH sei dasselbe wie die Ingenieurfachschule von früher. Alles, was die Eltern dort erlebt haben (Klassen, Fächer, Unterricht) bekommen sie doch von ihren "schlauen" Eltern, die über die FH rein gar nichts wissen können, weil es sie nicht gab, zu hören. Es ist ein Generationsproblem. Die alten halten ihre Fachschulen für die FH (gestützt durch gekaufte Urkunden), die Jungen wissen nicht was Ingenieurschulen wirklich waren und lassen sich abwerten (später auch beim Ostgehalt).
Gastino G. schrieb: > Dieser verschulte Bachelor/Master-Unfug produziert wesentlich > unselbstständigere Absolventen. Die man um so leichter am Nasenring durch die Manege zerren kann - aber das genau war ja das Ziel der ganzen Veranstaltung. Die Leute sollen billig und austauschbar sein. Da kann man Kreativität nicht brauchen.
Spielt eigentlich keine Rolle, da die Inhalte mit der beruflichen Praxis nicht viel zu tun haben. Die Aufgaben im Betrieb sind wesentlich komplexer (Anwendung der CAD Programme, Konstruktion und Weiterentwicklung von Baugruppen)als die Vorlesungsinhalte. Ich persönlich ziehe vor jedem den Hut, der den Sprung von der Uni in ein Unternehmen geschafft hat.
>Die Aufgaben im Betrieb sind wesentlich >komplexer (Anwendung der CAD Programme, Konstruktion und >Weiterentwicklung von Baugruppen)als die Vorlesungsinhalte. Die Aufgaben sind sicher anders und vielen gelingt erst mal nicht der Sprung in die Praxis. Aber komplexer und komplizierter als an der Uni oder FH wird es höchstens in der Forschung. Die meisten Studenten bekommen erst mal einen Schock, wozu sie all die schwierigen Prüfungen durchhalten mußten, um dann "Sowas" zu machen. Zwischen dem geistigen Anspruch an den Hochschulen und im Betrieb klafft oftmals eine riesige Lücke (zugunsten der Hochschule). Langweilige Standardaufgaben, Bürokraktie, Kompetenzgerangel sind der neue Hauptfeind, nicht mehr die part. DGL. Oft kommt dann die Einsicht, daß man vielleicht den falschen Beruf ergriffen hat, weil es so eintönig ist. Nur bei anderen Berufen ist es ebenso. Also mache den formal höherwertigen Abschluß (das Diplom), denn Gequatsche wie Kompensation durch Berufserfahrung sind eine Mär. Das theoretische Wissen der Hochschule kann man nicht durch Berufsefahrung kompensieren. Schon weil man später nur in einem kleinen Themenkreis beschäftigt ist, und vom e-mail-Lesen und Meeting, CAD-Programm bedienen hat noch keiner wirklich einen nicht vorhandenen Grad kompensieren können, auch wenn das das Kultusministerium in manchem "Schreiben" behaupten (die Stammleser wissen, was ich meine).
Mein Diplom habe ich bereits (Uni Duisburg).
Danke schonmal für die vielen Antworten. Ich denke, ich werd das Diplom machen. Gerade auch die Meldung von den TU9 hat mich bestärkt, auch wenn das Fh-Diplom was anderes ist als Uni-Diplom. Es gibt anscheinend eine von unterschiedlichen Seiten ausgehende Sehnsucht nach dem Diplom. Eine Frage hätt ich noch bzgl. der Regelstudienzeit: Wenn mein Diplom-Studiengang 8 Semester hat, davon aber 2 Praxissemester sind und mir das eine Praxissemester erlassen wird, zählt mein Diplom dann als "8-Semester-Abschluss", obwohl ich effektiv nur 7 Semester studiert hab?
Hallo Suchender, mach das was dein Kopf und Herz dir sagt. Ob nun Diplom, Lehramt, Magister, Studium Generale, wichtig ist doch das du die Wahl hast und das dein Studium ein kritisches Denken erlaubt. Das die Lehrstühle besetzt sind in Europa und das du mit einem Ryanair Ticket an jede Uni in Europa pro Wochentag reisen kannst und das die Leistungen angerechnet werden. Ein Studium das Ganze Leben mit Forschen und Lehre ist wichtig. Offene Universitäten auch für die Bürger und nicht nur ein Tag im Jahr.
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