Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Eigenbau Verstärker


von ach so ist das... (Gast)


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Ich hab eine alte Aktivbox auseinander gebaut.
Darin hab einen UTC2822 und einen TEA2025 gefunden. Sind beides 
Verstärker, daraus wollte ich mir nun einen kleinen Verstärker bauen. 
Mit 3,5 Klinkensteckereingang damit man einen MP3-Player oder ähnliches 
anschließen kann.

Nun habe ich einige fragen, da ich mit Audio noch nicht viel zu tun 
hatte und im Internet auch nicht wirklich etwas gefunden habe:

-Was sind die technischen Daten eines Typischen Ausgang eines 
MP3-Players (max. Spannung, max. Stromstärke, max. Leistung)

-Welche Leistung würde ich mit diesen Verstärkerbausteinen erreichen?

Danke für Antworten auf diese ersten Fragen.
Im Laufe dieses Prozessen werden vermutlich noch mehr Fragen auftreten 
;)

: Verschoben durch Admin
von Sam .. (sam1994)


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Ich hab mal ein Verstärker mit einem TBA820 gebaut, der hat 2W und das 
reicht locker, wenn du nicht gerade deine Lautsprecher deiner 
Stereoanlage anschliesst, da die wahrscheinlich einiges mehr an Watt 
brauchen. Aber für normale Boxen reichen 2W.

Musst mal im Datenblatt schauen. Ich würde einfach mal drauflosbauen und 
am Ende schauen wie gut das dann ist.

von ach so ist das... (Gast)


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ok, danke für die schnelle antwort, dann bau ich mal drauf los
aber um entsprechende widerstände zu berechnen benötige ich immer noch 
die technischen Daten des Ausgangs vom MP3-Player.

Hast du eventuell noch einen Schaltplan deines Verstärkers?
Vllt. kann ich mich an dem bisschen orientieren.

von HildeK (Gast)


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ach so ist das... schrieb:
> aber um entsprechende widerstände zu berechnen benötige ich immer noch
> die technischen Daten des Ausgangs vom MP3-Player.

Da brauchst du gar nichts.
Der liefert irgendwas im Bereich eines normalen Linepegels - das was 
üblicherweise auch dein Verstärker haben möchte. Wenn du Pech hast, ist 
das eher zu wenig.
Trotzdem: nimm ein 10k, 22k oder 47k Poti am Eingang des Verstärkers, 
damit du auch die Lautstärke geeignet anpassen kannst. Halte ev. noch 
einen Vorwiderstand vor dem Poti vor, um die volle Range für das Poti 
einstellen zu können. Die Verstärker haben ja eine auf 40dB bzw. 45dB 
intern eingestellte Verstärkung.
Treiben kann der MP3-Player ja einen Kopfhörer und die haben meist um 32 
Ohm. Da gibt es kein Problem mit der Last.

von MaWin (Gast)


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Es hilft unglaublich, sich mal die Datenblätter der ICs zu besorgen

http://www.datasheetcatalog.org/datasheet2/d/0jscuoiw67wewrxg5xttjyxo4ify.pdf
Da findest du ein schöndes Diagramm, Po(W), das bei 4 Ohm Lautsprechern 
zeigt, daß so bei 0.5 Watt der Klirrfaktor über 0.5% steigt, und damit 
unerträglich wird. Bei 8 Ohm Lautsprechern eher nur 0.4 Watt.
Dafür braucht man eine Versorgungsspannung von zumindest 6V (bei 8 Ohm 
7V)

Der
http://pdf1.alldatasheet.com/datasheet-pdf/view/25055/STMICROELECTRONICS/TDA2822.html
schafft bei 9V ca. 1.5W Stereo bevor er an 8 Ohm über 0.5% kommt, bei 4 
Ohm nicht viel besser.

Da dein Kopfhöhrerausgang in der Lautstärke regelbar ist, schliesst du 
ihn direkt an die Applikationsschaltung an. Die Verstärker haben eine 
feste Verstärkung. Du brauchst nur eine ausreichende (und bei 4 Ohm auch 
nicht zu hohe) Versorgungsspannung.

von ach so ist das... (Gast)


Angehängte Dateien:

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So, ich hab jetzt mal einen Schaltplan draus gemacht.
Würde das so tun oder hat es noch irgendwelche Fehler?
Ich würde als Spannung 9V nehmen brauch ich da einen Spannungsregler, 
wenn es von einem Labornetzgerät kommt, oder hat das schon einen 
geregelten Ausgang?
Empfehlt ihr mir eher 6V damit es nicht so klirrt?

von MaWin (Gast)


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Das Abzeichnen der Schaltung vom Datenblatt hat ja noch ganz gut 
geklappt, aber dann, die Potis am Eingang.
Nein.
Erstens ist es unnötig, weil der Kopfhöhrerausgang ja sowieso schon 
regelbar ist. Du könntest höchstens die maximale Lautstärke damit 
begrenzen.
Dann muss das Poti mit dem anderen Ende gegen Masse angeschlossen 
werden, da aber der Eingang des IC nicht massefrei ist, müsste dort ein 
Koppelkondensator hin. Der war im Datenblatt noch enigezeichnet. Du hast 
ihn weggelassen.
Ohne Poti zwischen Kopfhöhrerausgang und Verstärkereingang könnte das 
sogar in Ordnung sein, weil eventuell dein Kopfhöhrerausgang bereits 
einen Kondensator enthält. Man sollte vorher aber mal nachgucken, bevor 
man sich von nicht-funktionierenden Schaltungen verwirren lässt.
Eine höhere Spannung ist besser als eine niedrige Spannung, was den 
Klirrfaktor angeht, nur bei einer zu hohen Spannung wird eventuell der 
IC zu heiss.

von ach so ist das... (Gast)


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gut, dann setzt ich noch den kondensator davor
brauch ich dann auch den widerstand gegen masse?
und wie groß muss der sein?

von MaWin (Gast)


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Welchen Grund gibt es, von dem Wert im Datenblatt abzuweichen ?

von Sam .. (sam1994)


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MaWin schrieb:
> nur bei einer zu hohen Spannung wird eventuell der
> IC zu heiss.

Ach was, bei 1.5W doch nicht! Wenn ich den TBA820 mit 16V laufen lassen 
(2W), wird der nicht mal warm. Also bei so einem Verstärker kannst du 
die Kühlung vernachlässigen. Pass aber auf das du den IC nicht falsch 
polst, der mag das nicht und spielt evtl. verrückt (bei mir damals so, 
verstärkt fast nicht, rauscht).

Schau mal im Datenblatt oder in deinen Boxen, vielleicht kann man den IC 
direkt regeln, über einen Adjust Pin.

Als kleine Spielerei: Man kann ganz einfach einen Equalizer bauen, indem 
man vor dem Kondesator vor dem Ausgang das dranhängt: Kondesator - Poti 
- Vcc
Probier das aber vorher mal auf dem Steckbrett aus - ich bin mir nicht 
mehr so sicher ob das richtig ist, das hab ich vor ein paar jahren 
gemacht. Achso Poti sollte log. sein, oder man sollte einen Wiederstand 
parallel schalten. Und je größer der Kondesator ist, desto mehr 
verstärkt man die höhen.

von mhh (Gast)


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Samuel K. schrieb:
> Pass aber auf das du den IC nicht falsch
> polst, der mag das nicht und spielt evtl. verrückt (bei mir damals so,
> verstärkt fast nicht, rauscht).

Samuel K. schrieb:
> Als kleine Spielerei: Man kann ganz einfach einen Equalizer bauen, indem
> man vor dem Kondesator vor dem Ausgang das dranhängt: Kondesator - Poti
> - Vcc


Wann wird der Comic verfilmt?

von HildeK (Gast)


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MaWin schrieb:
> Erstens ist es unnötig, weil der Kopfhöhrerausgang ja sowieso schon
> regelbar ist.

Naja, das ist eher eine Frage, was angenehmer zu bedienen ist. Das kann 
aber der TO leicht selbst entscheiden.

von ach so ist das... (Gast)


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Ok, danke für eure Tipps,
ich habe heute heraus gefunden, dass beide Verstärker ICs kaputt sind.

Nun möchte ich mir ICs kaufen.
Was könnt ihr mir empfehlen?

Ich hatte vor mir kleine Aktiv-Boxen zu bauen. Die Lautsprecher habe ich 
bereits. Der Verstärker sollte bis etwa 2W mitmachen.

von Sam .. (sam1994)


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ach so ist das... schrieb:
> Wann wird der Comic verfilmt?

Was meinst du damit?

Das war wirklich so. Wenn du mir das Porto bezahlst schick ich dir den 
kaputten Tba (wenn ich ihn noch hab).

Und mein Equalizer funktioniert auch!

von mhh (Gast)


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Samuel K. schrieb:
> Das war wirklich so. Wenn du mir das Porto bezahlst schick ich dir den
> kaputten Tba (wenn ich ihn noch hab).

In Deiner obigen Aussage war von kaputt keine Rede

siehe:
Samuel K. schrieb:
> (bei mir damals so,
> verstärkt fast nicht, rauscht).


Und eine Klangbeeinflussung setzt man vor den Verstärker oder in die 
Gegenkopplung. Denn bei Potistellung 0 Ohm ist bei Deiner Art ein 
Kondensator parallel zur Last, welcher bei höheren Frequenzen durch 
seinen immer niedriger werdenden Blindwiderstand den Ausgang 
kurzschließt. Das kann außer Instabilitäten bis zur Zerstörung des IC 
gehen.

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