Hallo, hat jmd von euch schon mal mit Windows Xp Embedded gearbeitet? Möchte gern eine Kiosk-Anwendung schreiben für ein Gerät, welches zu jedem Zeitpunkt (also auch während des Bootens) vom User (irrtümlicherweise oder auch nicht) augeschaltet (Stromkabel gezogen) werden kann. Bis jetzt ist es so, dass dadurch häufig Fehler im OS passieren, die sogar soweit führen können, dass sich dieses nicht mehr Neustarten lässt. Das Image ist auf einer CF-Card gespeichert. Gibt`s da irgendwelche Tricks/Tipps, dass diese Fehler nicht auftreten? Hab mir mal ein ähnliches Gerät von Innen angeschaut - keine Battiere etc. finden können und auch sonst nichts auffälliges - allerdings lief dieses mit Linux. Aber da sollte nicht so viel Unterschied sein, oder? Will heißen, wenn ihr mit Linux / Windows ähnliches Problem gelöst habt, wäre es cool eure Tipps hier zu erhalten. Gruß Johannes
Wenn Du von eine Knoppix-CD bootest, kannst Du ausschalten wann Du willst, der CD passiert nichts. Also sollte nicht auf das Medium geschrieben werden koennen. Gast
Moin, Wenn es Windows sein muss dann schau dir lieber Windows CE an. Sehr viele HMI Anwendungen (Bedienterminals) die in der Industrie für Maschinen/Anlagensteuerungen eingesetzt werden laufen mit CE, Abschüsse nach einem Stromausfall sind mir nicht bekannt. MfG
Johannes schrieb: > Aber da sollte nicht so viel Unterschied sein, oder? Ähh, doch. Die unter Windows üblichen Dateisysteme FAT16/32 und NTFS erlauben schon während des Bootvorganges Schreibzugriffe, was Windows auch sehr stark nutzt. NTFS ist zwar ein sog. Journaling-Dateisystem, was theoretisch Inkonsistenzen bei Abstürzen verhindern soll, aber trotzdem können Probleme auf Applikationsebene auftreten. Bei normalen Desktop-Linux-Distributionen sieht es ähnlich aus. Um nun jedoch einen zuverlässigen, jederzeit unterbrechbaren Bootvorgang zu ermöglichen, ist es wichtig, unveränderliche bzw. selten veränderliche Dateisystembestandteile von den veränderlichen sauber zu trennen. Hierfür genügt es nicht, sie in unterschiedliche Verzeichnisse zu packen, sondern es sollten wirklich unterschiedliche Dateisysteme und ggf. auch Typen sein. Bei Linux-/UNIX-Systemen ist es kein Problem, solch eine Aufgliederung vorzunehmen, d.h. im einfachsten Fall für /, /boot, /bin, /usr, usw. ein oder mehrere DAteisysteme gleich mit der Read-Only-Option zu montieren (Eintrag "ro" in /etc/fstab) und /var, /tmp, usw. mit Schreibzugriff zu versehen. Man sollte jedoch unbedingt für den Fehlerfall die Möglichkeit vorsehen, einen Dateisystemcheck OHNE Benutzereingriff durchführen zu können, z.B. durch geeignete fsck-Optionen. Und noch besser ist es, im Falle einer gescheiterten Dateisystemrekonstruktion auf eine zur Laufzeit frisch erzeugte Version zurückgreifen zu können. Die Vorlage hierfür sollte dann schon in dem/n unveränderlichen Dateisystem(en) bereitliegen oder per Shellskript erzeugt werden können. Aber egal, wie man vorgeht: Um ein zuverlässiges System zu erhalten, muss man sich genau verdeutlichen, welche Komponente welche Dateien verändern oder temporär/dauerhaft erzeugen kann. Und da ist ein Linux-System wesentlich besser zu durchschauen als ein Windows-System. Letztere sind schon deswegen problematisch, weil ständig schreibend auf die Registry zugegriffen wird.
Bei XP Embdedd kann man den Schreibzugriff ausschalten. Danach ist ein Ausschalten des PC's möglich.
Der da oben schrieb: > Bei XP Embdedd kann man den Schreibzugriff ausschalten. Danach ist ein > > Ausschalten des PC's möglich. kannst du mir hierzu noch ein paar mehr Infos liefern? Du meinst den Schreibzugriff auf die CF-Karte? Andreas Schweigstill schrieb: > Ähh, doch. danke für deine Ausführungen!
"Der da oben" wird sich auf den FBWF (file based write filter) bezogen haben. Das ist eine XPe-Funktionalität, die gerade beim Einsatz auf Flash-Medien äußerst praktisch ist. Damit kann das gesamte Medium schreibgeschützt werden, das OS kann dann in keiner Phase des Bootvorganges irgendwelche Schreibzugriffe ausführen. Im Gegensatz zum etwas älteren allgemeinen Schreibfilter erlaubt der FBWF Ausnahmen, hier können einzelne Dateien oder Verzeichnisse von diesem Schreibschutz ausgenommen werden, was sinnvoll ist, wenn die mit XPe genutzte Anwendung irgendwelche veränderlichen Daten speichern soll. Schreibzugriffe auf geschützte Bereiche des Dateisystems sind zulässig, sie werden im RAM gespeichert, so daß bei Lesezugriffen diese Änderungen auch wieder gelesen werden. Beim nächsten Bootvorgang aber sind diese Daten verloren und werden durch den Ausgangszustand ersetzt. Das ist äußerst praktisch. Es kursieren auch Anleitungen, wie man den FBWF in ein "normales" XP integrieren kann, um ein normales XP ebenso wie ein XPe von Flashmedien oder CDs booten zu können.
Rufus t. Firefly schrieb: > FBWF (file based write filter) vielen Dank für diesen Hinweise, werd mich da mal einlesen!
eine kleine Zusatzfrage: gibt es Unterschiede in der Ausfall-Sicherheit von FBWF im Zusammenspiel mit FAT32 oder NTFS?
Keine Ahnung. Ich habe es mit NTFS verwendet, da es da einfacher ist, bootfähige CF-Karten zu erstellen.
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