Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik One-Wire-Slave, AVR, Patentlage, Lizenz


von Werner Jürgens (Gast)


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Hi,


stehe grad vor der Entscheidung, welches Protokoll ich für ein paar 
Geräte verwenden soll, die ich auf einfache Weise über einen 
Eindraht-Bus vernetzen möchte. Das Produkt soll ggf. auch im kleinen 
Rahmen verkauft werden.

Aufgrund der Timingvoraussetzungen, die mein Projekt hat, ist sowas wie 
das bekannte 1-Wire-Protokoll ideal geeignet.

Der Testaufbau funktioniert auch bereits problemlos mit 80 Meter Kabel.

Die Frage ist die: Wenn ich das gleiche Protokoll wie diese 
1-Wire-Produkte nehme, verhalte ich mich dann:

--> Mustergültig, weil ich mich an offene Standards halte, und
    nicht für jeden Sch*** wieder mal ein neues Protokoll erfinde
    (Letzteres wäre im Prinzip sogar die einfachere Lösung,
     aber halt nicht kompatibel)
oder aber:

--> Sträflich, weil ich irgendwelche Patente verletze?

Der Witz ist ja der, wie gesagt, das Timing das die anderen 
1-Wire-Produkte verwenden, drängt sich für mich wirklich auf. Passt halt 
gut zu meiner Anwendung. (6 Mikrosekunden Low-Pegel, etwa das Doppelte 
abwarten, usw.)

Wie sieht das mit den Patenten für diese Übertragungsverfahren generell 
aus?

Handelt es sich dabei um Softwarepatente, die in Deutschland bekanntlich 
nicht existieren, oder ist das ein "normales" Patent, das es in 
Deutschland trotzdem geben kann?

Wenn ich irgendwas Anderes nehme, z.B. Profibus, CAN, AS-BUS, uvm. usw. 
usw.usw., wäre das da anders? Sind das Softwareerfindungen oder 
definiert
man so ein Schnittstellenprotokoll als "computerimplementierte 
Erfindung" oder was auch immer, was dann irgendwer für sich beanspruchen 
kann?


Viele Grüße,
Werner

von Purzel H. (hacky)


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Wenn es um 80m Kabel geht, wuerd ich etwas anderes nehmen. Der 1-wirebus 
ist nicht fuer solche distanzen gedacht. Stichwort EMV.

von Detlev T. (detlevt)


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Die Frage darf dir nur ein Rechtsanwalt beantworten, alle anderen 
bekommen Ärger. Ich persönlich habe aber noch nie von patentierten 
Protokollen gehört, aber ich weiß auch nicht alles. Steht denn nichts im 
Datenblatt, z.B. vom DS18S20? Wenn es ein Patent geben sollte, hat Maxim 
das dort doch sicher angegeben.

Der Begriff "Onewire" ist aber lt. Wikipedia ein eingetragenes 
Markenzeichen von Dallas/Maxim. Das darf man dann natürlich nicht so 
einfach als verwenden.

Ich persönlich finde dieses Protokoll übrigens ziemlich umständlich. Das 
wird wohl nur dadurch gerechtfertigt, dass es sich mit wenig 
Hardwareaufwand in die Clients implementieren lässt. Die brauchen z.B. 
dann keinen Taktgenerator für die Übertragung.

Je nach Anwendungszweck kann ich mir da bessere Protokolle vorstellen. 
Manchester-Codierung hat z.B. den Vorteil, dass man gleichzeitig auch 
den Takt überträgt. Im Bereich Mikrocontroller/Computer wäre ein an 
RS485 angelehntes Protokoll denkbar. Die Umschaltung Senden/Empfangen 
ist da ja schon drin, nur der Hardwaretreiber (Open Collector statt 
differentiell) wäre anders - und die Datenrate natürlich viel kleiner.

Softwaremodule gibt es dafür reichlich und viele µCs haben einen 
Hardware-UART an Bord.

von Peter D. (peda)


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Wenn es was ordentliches sein soll, nimm CAN-Bus.
Als Low-Speed geht das auch über einen Draht (Open-Drain).
Und die Hardware nimmt Dir die ganze Protokollarbeit ab.


Peter

von Martin (Gast)


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... Handelt es sich dabei um Softwarepatente, die in Deutschland 
bekanntlich nicht existieren ...

Dreimal kurz gelacht - Ha - Ha - Ha (siehe FAT32).

von Patent (Gast)


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von Vlad T. (vlad_tepesch)


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Martin schrieb:
> ... Handelt es sich dabei um Softwarepatente, die in Deutschland
> bekanntlich nicht existieren ...

Verfahren können patentiert werden, wenn sie bestimmte Gegebenheiten der 
Hardware berücksichtigen.

Wenn du darauf achtest, nicht mehr Speicher zu benutzen, als da ist, 
hast du dieses Kriterium quasi erfüllt.

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