Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik CPU & GPU der PS3 neu verlöten


von RobbyRoboter (Gast)


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Hi leute.
Ich möchte gern die CPU und die GPU meiner Playstaion 3 neu verlöten.
D.h. entlöten und verlöten.
ich denke, das sollte ich hinbekommen. habe sie zwar noch nicht 
geöffnet, weiß also nicht, was mich erwartet, aber wenn es so ist, wie 
ich es mir vorstelle, wird das schon werden.

jetzt zu meiner Frage:

Da ich sowas nicht all zu oft mache, wäre es möglich, dass ich zwei bis 
drei versuche brauche, bis ich das richtig hinbekomme. Nun wollte ich 
wissen, wie viele lötungen, so ein chip aushalt (zwecks Hitze) ?
ich bin kein absoluter anfänger, was das löten angeht, aber auch kein 
Profi.
ich denke zwar nicht, das ich eine lötung in 1 sec. schaffe, aber ich 
brauche auch keine 10 sec.

kann man da pauschal was zu sagen, oder ist das unterschiedlich?

vielen dank

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Ist dir das Kürzel BGA ein Begriff?

Gruß,
Magnetus

von Stephan (Gast)


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Morgen,

was haste denn für eine Lötanlege zur Verfügung???
Das sollte schon schnell gehen, hab von BGAs leider nicht viel Ahnung.

Innenleben:
http://onipepper.de/wp-content/uploads/2009/08/ps3slimguts_titel2608.jpg

mfg
Stephan

von Dennis (Gast)


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RobbyRoboter schrieb:
> Ich möchte gern die CPU und die GPU meiner Playstaion 3 neu verlöten

Vergiss es!!!

Wie der Vorredner schon sagt, wahrscheinlich sind die im BGA-Gehäuse, 
wenn nicht, dann haben die soviele Beinchen...du kannst die danach 
hundert-pro wegschmeißen.

Du musste bei solchen Chips ja i.d.R. alle Beinchen mit Lötzinn bedecken 
und gleichzeitig lösen; mit Heissluft richtest du wahrscheinlich noch 
mehr Schaden an - evtl. noch in den Backofen? ;-) Haben andere schon 
gemacht...

Oder willst du jedes Beinchen loslöten und dann noch oben wegbiegen????

Nee, mal im Ernst, solche Chips sind nicht zum Wiederauslöten - wozu 
überhaupt?! Erkläre mal bitte den Zweck.

von RobbyRoboter (Gast)


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Ich habe noch die Erste PS3 mit 60 GB. Und diese modelle haben sehr 
häufig den YLOD, der soll durch den hitze/kälte wechsel der ps3 zustande 
kommen.
durch das ständige aufheizen im speilbetrieb und abkühlen wenn sie aus 
ist, werden wohl dir lötstellen porös. nun gibt es reparaturanleitungen 
im inet wie man diesen fehler mit nem heißluftföhn reparieren kann. 
funktioniert auch super. wirklich. ich kenne niemanden, bei dem es nicht 
funktioniert hat, oder der es noch schlimmer gemacht. nun habe ich mir 
gedacht, ich löte dat dingen einfach neu drauf, also frisches lötzinn, 
und dann hab ich erstmal ruhe.

das war meine überlegung.

meint ihr das klappt nicht?

von tüddel (Gast)


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Wozu will man das überhaupt machen?
Ist sie Kaputt?

von Terra (Gast)


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> Wozu will man das überhaupt machen?
> Ist sie Kaputt?

Sieht für mich nach einem Produktionsfehler aus. Ich kenne einige die 
das Teil per Heißluft belebt haben, aber nicht dauerhaft. Einige 
funktionieren nun auch nicht mehr.

von Dennis (Gast)


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Also meine Meinung: Lass es lieber.

von tüddel (Gast)


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Sehe ich auch so...
ggf. wenn du zugag zu einem Reflow-Ofen hast könnte man versuchen die 
Platine da noch einmal durch zu jagen. aber ohne Gewahr!!

von Micha (Gast)


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@ RobbyRoboter
Ich interpretiere in deine Posts, dass deine PS3 noch läuft, du sie aber 
präventiv neu löten willst, ist das richtig?

von Lehrmann M. (ubimbo)


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Ein richtiger Scherzbold...

das ist ein BGA von unten (die Seite kommt auf die Platine):

http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Kl_Intel_Pentium_MMX_embedded_BGA_Bottom.jpg&filetimestamp=20090420213051

der Abstand zwischen zwei silbernen Lötperlen beträgt irgendwas zwischen 
0,7 und 1 mm.

Um BGA Kontakte zu kontrollieren werden die Platinen meist geröngt. Für 
den Heimanwender ohne sehr guten Rewflow-Ofen keine Chance.

Für Heißluft muss man viel viel Erfahrung haben. Die hast du nicht ... 
Sei so gut und lass es =)

von EGS (Gast)


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Hi zusammen,

ich hab mal während meiner Ausbildung 1,2 JAhre in der Handy Reparatur 
von Siemens gearbeiet. Unter anderem gehörte es auch dazu die Flash 
Speicher oder Controller (als eGold bezeichnet zu wechseln oder andere 
SMD-Bauteile.

Wir haben dazu eine Heissluft-Lötanlage, die nötigen Instrumente zum 
messen und "hantieren" der Bauelement. Als wichtigstes benötigte man 
aber ein Stereomikroskop. Nur so ließen sich die Pads der Platinen nach 
entfernen des Chips prüfen. Wenn man nicht vorsichtig genug ist lösen 
sich die BGA-Pads einfach ab.

Ansonsten kann mdie entlöteten Chips nicht wieder verlöten.

Erstens: Es sind nicht mehr alle Balls vorhanden
Zweitens: bei den noch vorhanden fehlt auch ein Teil des Lötzinns und 
man kann diese schlecht nachverzinnen.
Drittens: meistens bekommen die Chips beim Entlötvorgang einen 
Hitzeschock, da die Aufheizzeit nicht wie bei einem Reflowofen über eine 
Temperaturkurve gefahren wird sondern aprupt mit der maximalen 
Temperatur des Föns erfolgt.

Zusätzlich benötigt man, vorrausgesetzt man hat einne Tausch IC zur 
Verfügung, danach einen Messadapter (z.B. Flyingneedle-Test mit 
passender Nadel-Matrize) um die Schaltung auf funktion zu testen. Nur so 
kann man sicher gehen, dass keine BGAs sich verbunden haben.

Kurz gesagt ohne die nötigen Kenntnisse und Ausrüstung sollte man das 
Entlöten NICHT durchführen.

PS: die Flashs haben 64 bzw 128 Balls gehabt, der eGold je nach 
Funktionseinheiten >320

von sebo (Gast)


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muss hier einigen widersprechen,

habe einen reflow bei meiner ps3 gemacht und zwar mit fön, temp und 
luftstrom einstellbar + kühlkörper von arx chip entfernt + temp fühler 
in diesem bereich angebracht + platine in alufolie eingepackt und ein 
fenster (oben und unten beim Chip gelassen), dadurch wird die platine 
gleichmäßiger erhitzt und die hitze wird gespeichert, dann in 
intervallen von oben und unten langsam erhitzt mit 300 grad und etwa 400 
l/m Luftstrom 1-2cm von chip bzw platine entfernt. ( Bleifreies Lötzinn 
verläuft ab ca 210 Grad )



Aber rein vorsorglich ist das totaler quatsch

allein beim Kühlkörper abnehmen kannst du schon alles schrotten,

habe selbst beim leitpaste abkratzen einen diodenklotz abgerissen, und 
wieder an löten war nicht ohne

In einem muss ich mich den vorrednenrn anschließen, ohne technisches 
know how, oder einer sehr detaillierten anleitung wird das nix, und ohne 
grund ( sie läuft ja noch ) würd ichs eh lassen. wirds zu heiß ist der 
chip schrott.
die einfachen anleitungen zeigen ja wie man fönt wärend der kühlkörper 
noch auf dem chip ist, was meiner meinung nach der grund dafür ist das 
das nicht allzulange was bringt.

Wärmeleitpaste wird bestimmt nicht besser wenn man sie so hochheizt und 
die temp kommt auch nicht so gut an die stellen wo sie eigentlic hin 
soll



greeetz

von gerd79 (Gast)


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>die einfachen anleitungen zeigen ja wie man fönt wärend der kühlkörper
>noch auf dem chip ist, was meiner meinung nach der grund dafür ist das
>das nicht allzulange was bringt.

Da stimme ich zu....der Wärmeleitpaste nützt es sicher nicht. Aber ich 
habe gehört, dass man die Plate drauf lassen soll. Also entweder 
professionell reflowen mit reballing, usw, oder wenn schon nur 
flickgeschustert, soll man die Plate drauf lassen.

Ich habe hier auch gerade eine Ps3 mit YLOD und will jetzt auch mal 
gucken, ob ich sie gefixed bekomme mit meinem Heißluftlöter. Also dass 
es funktionieren wird, ist für mich nicht die Kernfrage, nur wie lange 
es halten wird, bei dieser semiprofessionellen Methode, DASS ist die 
Frage.

Ich denke es gibt da ziemlich viele Faktoren, die darüber entscheiden, 
ob es nur zwei Wochen, oder gar ein halbes Jahr hält.

Bei den Videos wo sie einen Heißluftfön nehmen ists klar, dass es nicht 
lange halten kann. Aber ich denke, wenn man vieles beachtet, es wirklich 
langsam runterkühlt, die richtige Temp nutzt, usw kann man schon ne 
Konsole für ein halbes Jahr spielfähigbekommen.

nur welche Temp & Airflow man beim Löter einstellt, dass kann man 
wahrscheinlich erst herausfinden, wenn man weiß, was die für Lötzinn 
benutzt haben.

Weiß jemand mehr zu den verschiedenen Parametern ?

von ah671l89 (Gast)


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@RobbyRoboter:

War das jetzt wirklich eine ernst gemeinte Frage (mal ganz ehrlich 
gefragt)?

Nur damit ich weiß, ob ich loslachen (netter Thread, war witzig) oder 
losweinen (völlige Ahnungslosigkeit, gemischt dumm-dreist) soll.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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wieso werden denn die exponierten Chips nicht "einfach" mit einer 
besseren Kühlung ausgestattet?

von mhh (Gast)


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Wegstaben Verbuchsler schrieb:
> wieso werden denn die exponierten Chips nicht "einfach" mit einer
> besseren Kühlung ausgestattet?

Kostet ein paar cent zuviel und verhindert den vom Hersteller geplanten 
zügigen Neukauf von Neu-/ Nachfolgegeräten.

von gerd79 (Gast)


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Wegstaben Verbuchsler schrieb:
> wieso werden denn die exponierten Chips nicht "einfach" mit einer
> besseren Kühlung ausgestattet?

Hallo,


ich denke es liegt nicht an der Kühlung. Habe einige PS3s gewartet...die 
Kühllösung ist wirklich ausserordentlich gut geregelt (zumindest bei den 
alten "nicht-slim-versionen".

Es liegt am bleifreien Lot, es ist weitaus brüchiger.....die ständigen 
"heiß-kalt-zyklen" tun ihren Dienst und es kommt irgendwann zu Rissen.


Ich will heute mal versuchen eine PS3 mit YLOD mit meiner 
Heißluftlötstation zu reanimieren.

Was denkt ihr ist die optimale Temperatur/Luftstrom ? Vielleicht hat 
jemand damit schon Erfahrungen gesammelt ?  Die Frage, ob die 
Heatspeaderplate von der Gpu/Cpu vorher abgenommen werden sollte finde 
ich berechtigt/ ist für mich auch noch nicht wirklich geklärt. Ich habe 
gehört, dass die Risse im bleifreien Lot sich dadurch drastisch 
verschlimmern könnten, und man sie dranlassen sollte (auch wenn das für 
die WLP schlecht ist) Aber ehrlich gesagt vertraue ich dieser 
Information nicht richtig...es war eher eine Schwache Quelle. Im 
internet behaupten sowieso viel zu viel Leute alles Mögliche.

Würde es begrüßen, wenn jemand es hier kundtun würde, falls er 
Erfahrungen hat in "Reanimation von Chips durch Heißluftlötstation"

beste Grüße

Gerd

von Sven L. (svenl)


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Also mit einem ordentlichen Umluftbackofen, der genügend Heizleistung 
hat (und wenig Heizkapazität = Regelüberschwinger), kann man durchaus 
auch Zuhause reflow löten.

Ich habe so vor einigen Tagen meine GeForce 8800GTX repariert, da 
vermutlich eine oder mehrere Lötstellen an einem oder mehreren der 
BGA-RAMs Probleme machten. Die Karte brachte bereits ab BIOS 
Grafikfehler und das Betriebssystem stürzte beim Umschalten in den 
Grafikmodus ab.

Ich habe dann "trocken", also ohne Grafikkarte, eine Reflow-Kurve mit 
dem Backofen nachgefahren. Ein vernünftiges Thermometer, welches man im 
Ofen platzieren kann, ist Pflicht!

Ich habe bei 100 °C angefangen und habe (Temperatursteller auf 
Rechtsanschlag) geheizt bis ca. 170 °C und dann durch zurückdrehen des 
Reglers abgeschaltet. Die Wärmekapazität der Heizelemente bringt die 
Temperatur dann noch auf 180 °C (Aktivierungstemperatur des Lotes).

Mittels "Hand-PWM" habe ich Sekundenweise (5 Sekunden längstens) die 
Heizelemente eingeschaltet, um die Temperatur von 180 °C eine Minute 
lang zu halten und habe danach unmittelbar wieder "Vollgas" gegeben. 
Hier ist Heizleistung wichtig und man muss innerhalb einer Minute die 
Zieltemperatur von 210°C erreichen.

Bei 205 °C habe ich dann wieder abgeschaltet und die Temperatur um 215 
°C eine Minute lang gehalten und dann ganz abgeschaltet und durch 
gezielte Belüftung eine schonende Abkühlung herbeigeführt.

Im zweiten Durchlauf habe ich das ganze dann natürlich mit Grafikkarte 
gemacht, die komplett bis auf die Platine gestrippt war. Alle Aufkleber 
mussten auch von der Platine runter sowie evtl. Rückstände der 
Wärmeleitpaste und auch Staub. Die Platine habe ich dazu mittels 4 
Schrauben ca. 1 cm über einem Backblech positioniert. Ich habe die Karte 
dann im 100 °C vorgeheizten Ofen ca. 5 Minuten aufwärmen lassen, bevor 
ich die Temperatur steigerte.

Beim Halten der Temperatur bei 215 °C sieht man sehr schön, dass sich 
die Lötstellen von milchigem Glanz zu richtig glänzen Lötstellen 
verändern. Hier darf man dann nicht weiter heizen! Zu viel Wärme und es 
fallen Komponenten von der doppelt bestückten Platine... :)

Nach der Abkühlphase kam dann der entscheidende Moment: Die Grafikkarte 
funktioniert problemlos! :) Langzeiterfahrungen habe ich noch keine, 
aber ich denke, dass dieser Lötvorgang um Längen schonender und besser 
war als die meisten anderen Versuche mit Heißluftfönen oder bei 180 °C 
für 30 Minuten (!) in den Ofen und so weiter...

Alles in allem belastete ich die Grafikkarte mit Temperaturen über 100 
°C ca. nur 3 Minuten, was beim Herstellungsprozess auch so ist. Da 
nehmen auch die Elkos auf der Platine keinen Schaden.

Wie gesagt: Es geht im Backofen...aber er muss dafür geeignet sein und 
man sollte einigermaßen wissen was man tut.

Sven

von gerd79 (Gast)


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also wegen der "Backofenidee"...sicher durchführbar, wenn man genau 
genug arbeitet. Dann würde ich mir aber die mühe machen und einen 
Diy-Reflow-Oven bauen. Siehe:

http://thomaspfeifer.net/backofen_smd_reflow.htm


Ich habe nun eine Seite gefunden, die sich recht kompetent mit "dem 
PS3-Problem" befasst. Und werde mich da einlesen, bevor ich einen Reflow 
versuche:

http://trisaster.de/page/index.php?topic=321


gruß

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