Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Platinenfehler finden, aber wie??


von RobbyRoboter (Gast)


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Hi nochmal.

ich habe eine Frage, die mich brennend interessiert.
Angenommen ihr bekommt von einem Freund/Bekannten, ein motherboard.
Euch wird gesagt, es ist defekt (rechner geht nicht mehr an).
Weil ihr elektrofreaks seit, nehmt ihr sie an und macht euch an die 
arbeit.

Wie geht ihr vor??

Auf so einem großem motherboard, sind so viele kleine Teile verbaut, wie 
findet man da den fehler?

Möglicherweise ist nur ein kondensator oder sowas kaputt, den lötet man 
neu rein, und gut. aber wie finden man den. messt ihr bauteil für 
bauteil durch?
woher wisst ihr, ob die gemessenen werte mit den sollwerten 
übereinstimmen?
gibt es für solche dinge spezielle Multimeter??


Erzählt mal, stellt euch das szenario oben vor und erzählt mal, wie ihr 
loslegt.

Interessiert mich echt brennend.

Vielen Dank

von Fabian H. (hdr)


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Trotz freude an der Elektronik... Ein Mainboard würde ich nicht 
reparieren.

Alter < 2 Jahre = Garantie
Alter > 2 Jahre = Veraltet

Es sei denn, dass der Fehler offensichtlich ist. Z.b. durch einen 
aufgeblähten Elko.

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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RobbyRoboter schrieb:
> Erzählt mal, stellt euch das szenario oben vor und erzählt mal, wie ihr
> loslegt.

Genervten Eindruck machen und defektes Board entsorgen.

Gruß,
Magnetus

von Dennis (Gast)


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RobbyRoboter schrieb:
> Angenommen ihr bekommt von einem Freund/Bekannten, ein motherboard

Das lohnt nie zu überprüfen.

RobbyRoboter schrieb:
> Möglicherweise ist nur ein kondensator

Die sind es oft, aber das sieht man bei den ELKOs dann meistens direkt 
an ihrem Gehäuse.

RobbyRoboter schrieb:
> messt ihr bauteil für
> bauteil durch?

Das funktioniert ja i.d.R. nur sinnvoll, wenn die Bauteile nicht verbaut 
sind, man müsste für eine qualitative Aussage also jedes Bauteil einzeln 
vermessen.

RobbyRoboter schrieb:
> woher wisst ihr, ob die gemessenen werte mit den sollwerten
> übereinstimmen?

Meistens stehen Angaben auf dem Gehäuse.

RobbyRoboter schrieb:
> Erzählt mal, stellt euch das szenario oben vor und erzählt mal, wie ihr
> loslegt.

Ich habe sowas auch schon versucht, hat auch schon geklappt, aber 
meistens lohnt es nicht. Höchstens noch ein paar Bauteile auslöten und 
gut ist.

von Thomas H. (tux85)


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Für so etwas gibts Spezielle Platinentester haben für jeden Kontakt auf 
dem MB eine Art Nadel die als Konatakt dient. So etwas für ein älteres 
Board zu finden halte ich für sehr unwarscheinlich zumal sich das denk 
ich auch nicht lohnen würde. Schau in der Bucht einfach mal nach einem 
neuen MB. Oder falls dus doch versuchen willst schau mal nach 
ausgebeulten Kondensatoren. Peripherie hast du ja hoffentlich schon 
gecheckt.

von Floh (Gast)


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naja Mainboard ist schon ein richtiger Overkill.
Da würd ich persönlich nur die typischen Fehler nachschauen, z.B.
Elkos (eingetrocknet?), Steckverbinder (Wackelkontakt).

Ansonsten kann man sich das Messen von Bauelementen sowieso schenken, da 
sie in einer unbekannten Schaltung eingebaut sind.

Wenn du Glück hast, sinds die Kondensatoren, wenn du Pech hast ist es 
ein IC, dem man es nicht ansieht, dass er kaputt ist.
:-)

von RobbyRoboter (Gast)


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es muss ja kein mainboard sein.
das war jetzt nur ein beispiel.
es kann auch jede andere platine sein.

ich würde halt nur gern wissen, wie man sowas angeht.

von Hendi (dg3hda) (Gast)


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Hallo RR,

da hast Du Dir aber in meinen Augen eins der besch* Beispiele 
ausgesucht,
mir wäre es den Aufwand nicht wert, schon gar nicht für jemand anderes 
:)
Aber naja, im Prinzip ist bei aller Elektronik am Anfang dasselbe.

Zuerst schaut man sich mal an ob man mech. Beschädigungen sieht: 
Aufgeblähter Elko fein, der muss auf jeden Fall getauscht werden, Riss 
in Platine scheiße, insbesondere bei Multilayer. Bauteile schwarz und 
stinken: Oh, oh. Sicherungen, wenn ja, warum, wenn nein, warum ?

Dann, wenn das alles OK aussieht, checkt man ganz einfach, ob es 
wirklich nicht tut, was es soll - danach kann man schon einen 
beträchtlichen Teil der Reparaturen als erledigt betrachten weils OK 
ist. Aussetzfehler und Sachen die ausfallen wenn sie warm werden mal 
außen vor. Wenn Gerät in Baugruppen zerlegbar ist, diese einzeln 
ansehen: Auf nem Motherboard RAM ? In nen Testrechner stecken und 
Memtest86+ laufen lassen.
Hifi-Anlage ? Lautsprecher mal an eigene Anlage hängen.

Dann ist es an der Zeit das ganze im Kopf mal in Funktionsblöcke zu 
zerlegen. Dann schnappt man sich was zum messen und kontrolliert zuerst 
mal die Spannungsversorgung (messen) - Betriebsspannungen vorhanden? 
Arbeiten Schaltnetzteile, Regelungen? Wenn da was kaputt ist, repariert 
mans. Und so arbeitet man sich durch alle Funktionsblöcke bei denen man 
Lust hat sie zu reparieren. Und so laufen sich der Wille oder Fähigkeit 
weiterzumachen und der Erfolg entgegen.

Benötigt werden dazu ein Mindestmaß an Fachwissen (Sicherheit an erster 
Stelle, Elektronikkenntnisse allgemein, spezielle Schaltungskenntnisse - 
jemand der nur mit langsamen 8 bit Mikrocontrollern Erfahrung hat muss 
sich bei nem Radioempfänger auf Neuigkeiten einstellen) und abhängig vom 
Objekt Messtechnik - Ohne Multimeter geht kaum was, aber manchmal muss 
halt ein VNA oder ein PCIe-Busanalysator dabei sein, wenns Leben oder 
Arbeit davon abhängt. Werkzeuge: Seitenschneider, Lötkolben, 
Funktionsgenerator, Reworkstation...

Was man braucht, das abzuschätzen helfen die Fachkenntnisse. Die kriegt 
man durch Ausbildung, Erfahrungen und Fachliteratur. Wenn man will kann 
man sich auch befähigen, Mainboards zu reparieren.

Langt das als Antwort?

Gruß Hendi

von Weingut P. (weinbauer)


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komplexe Schaltungen ohne Messprotokoll ... brrr.

wie schon geschrieben, Elkos optisch kontrollieren,
Kontakte ggf. reinigen etwas nachpressen etc.

ansonsten -> Entsorgungsunternehmen.

von Floh (Gast)


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RobbyRoboter schrieb:
> es muss ja kein mainboard sein.
> das war jetzt nur ein beispiel.
> es kann auch jede andere platine sein.

Ist deine Playstation kaputt ? :-)
->
Beitrag "CPU & GPU der PS3 neu verlöten"

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Och, eigentlich kein Problem. Zuerst hole ich mir den Schgaltplan um 
etwas Übersicht zu bekommen. Anschließend das Layout um die Bauteile zu 
finden.
1: Multimeter dranhalten. Kommen alle Spannungen?
2: Immer noch Multimeter. Powergood da? Reset weg?
3: Oszi. Kommen die Clocks? Alle?
3. Immer noch Oszi. Passiert was am Bios-Flash? Beim LPC den Frame 
beobachten.
4. Post-80 Karte reinpömpeln und bei unbekannten Codes den 
Biosentwickler nerven.

von ... (Gast)


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Michael X. schrieb:
> Zuerst hole ich mir den Schgaltplan um
>
> etwas Übersicht zu bekommen. Anschließend das Layout um die Bauteile zu
>
> finden.

LOL...scheinst gute Verbindungen nach China zu haben.

von oszi40 (Gast)


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>eigentlich kein Problem
ist wohl etwas übertrieben, wenn Fehler auf dem Bus ist.

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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... schrieb:

> LOL...scheinst gute Verbindungen nach China zu haben.

Man besorge sich das Referenzdesign des Chipsatzherstellers und staune 
wie nah alles abgekupfert wurde. Und zusätzlich als Hinweis: Es wird 
nicht nur in China entwickelt.

von bix (Gast)


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RobbyRoboter schrieb:
> Angenommen ihr bekommt von einem Freund/Bekannten, ein motherboard.
> Euch wird gesagt, es ist defekt (rechner geht nicht mehr an).
> ...
> Wie geht ihr vor??

Wenn der Rechner sich nicht einschalten lässt (Bildschirm bleibt 
dunkel), würde ich von einem funktionierenden Rechner der Reihe nach 
Komponenten tauschen, bis ich den Fehler eingegrenzt habe.

Anfangen würde ich mit dem Netzteil.

Du hast nur das Mainboard, aber nicht den kompletten Rechner bekommen?

Da stellt sich die Frage

1. Ist sichergestellt, dass der Fehler am Board liegt?

2. Wie testest Du später, ob eine Reparatur erfolgreich ist, wenn der 
Resr des Rechners fehlt?

von Horst (Gast)


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RobbyRoboter schrieb:
> Euch wird gesagt, es ist defekt (rechner geht nicht mehr an).
> ...
> Wie geht ihr vor??

Ich schick den Typen heim um das Stromkabel einzustecken, die schaltbare 
Steckdosenleiste einzuschalten, ...

Dann schick ich ihn noch mal heim um das Netzteil zu holen und zu 
prüfen.

Dann kontrolliere ich selber mal die Funktion.

Dann halte ich Ausschau nach verkohlten Teilen.

Am einfachsten zu finden sind Kurzschlüsse die da nicht hingehören. 
Danach suche ich dann mal einem normalen Multimeter.

von Franz (Gast)


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RobbyRoboter schrieb:

> Wie geht ihr vor??

Mit Systematik der Fehlersuche, ohne Grundlagenwissen und den nötigen 
Erfahrungen kannst du das als Lehrbaustelle weiter versuchen.

Allerdings würde ich dir meine Sachen nicht zum Basteln und Probieren 
geben.

Du scheinst sehr viel Selbstbewußtsein auszustrahlen, vergeig es nicht 
mit deinen Bekannten.

von Dr.Seltsam (Gast)


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Bei Leiterplatten, die mutmaßlich des öfteren Verformungen ausgesetzt 
waren (Standardfall Notebook, konkret bei 8 verschiedenen Thinkpads 
erlebt) hat sich bei mir folgende Methode bisher mit 100% Erfolgsquote 
bewährt:

http://www.thinkpad-forum.de/thinkpad-hardware/t-serie/49687-flexing-selbst-reparieren-reflowlöten-im-backofen-erfahrungsbericht-anleitung/

Das entscheidende ist meiner Meinung nach die Verwendung von mit 
Spiritus verdünntem Löthonig als Flussmittel.


Gruß
Dr.Seltsam

von Charly B. (charly)


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von petra (Gast)


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>> duck_und_wech ;P

wie mache ich einen fleck aus meiner bluse weg ???

Antwort im nächsten Post ... :)

von Weingut P. (weinbauer)


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von pingo (Gast)


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>> http://www.youtube.com/watch?v=m_HThU7MFwI&feature=related

erinnert mich an "Der Schakal" mit Bruce Willis ...

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