Forum: HF, Funk und Felder Auslegung SAT-Anlage


von micha (Gast)


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Hallo zusammen,

ich habe Probleme mit meiner SAT-Anlage und plane daher eine 
Neuanschaffung.

Zwischen LNB und Receiver (DVB-S(2)- und DVB-T-Karte im PC) liegen ca. 
32m Kabel (>110dB) und später sollen möglicherweise mehr als 4 
Teilnehmer angeschlossen werden. Deswegen dachte ich an eine Lösung mit 
Multischalter, da ich gelesen habe, dass solche Anlagen bei längeren 
Leitungen in Verbindung mit DVB-S-Karten zuverlässiger sein sollen, da 
die PC-Karten Probleme haben können den Strom zur Versorgung des LNB zu 
liefern. Konkret: einen Multischalter für 8 Teilnehmer (Spaun 
5807/5808/5803) inkl. Terrestrik. Zusätzlich dazu einen 85cm-Spiegel und 
einen 0,1dB LNB.

Derzeit ist ein 50cm-Spiegel mit einem alten No-Name-LNB verbaut. Für 
den DVB-T-Empfang ist eine Yagi aus Analogzeiten im Einsatz, der Sender 
ist Luftlinie ca. 7km entfernt, allerdings besteht keine 
Sichtverbindung.

Weder DVB-S noch DVB-T läuft wirklich zuverlässig, wobei ich den PC als 
Fehlerquelle nicht 1000%ig ausschliessen kann. DVB-T ruckelt ständig 
stark (hat nach dem Einbau der Karte eine Weile funktioniert, jetzt 
nicht mehr) und DVB-S gelegentlich ebenfalls. Die Pegelanzeigen des 
Programms (MediaPortal) sehen für mich ok aus, die Signalstärke liegt 
bei geschätzten 90%, die Signalqualität bei geschätzten 80%. Trotzdem 
gibt es o.g. Probleme.

Die Frage ist nun ob ich bzgl. der Pegel was beachten muss/sollte, damit 
das dann auch zuverlässig läuft (Stichwort Anschlußdämpfung, 
Anschlußverstärkung, Max. Ausgangspegel, Entkopplung, usw.)? Oder passt 
evtl. etwas anderes nicht zusammen, was ich übersehen habe und die 
Probleme verursacht? Wer hat Erfahrung mit der Thematik?

von Michael_ (Gast)


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>Derzeit ist ein 50cm-Spiegel mit einem alten No-Name-LNB verbaut. Für
>den DVB-T-Empfang ist eine Yagi aus Analogzeiten im Einsatz, der Sender
>ist Luftlinie ca. 7km entfernt, allerdings besteht keine
>Sichtverbindung.
Der 50cm Spiegel mit 0,2dB LNB reicht dicke. TECHNISAT bietet 33cm mit 
0,2dB an und es geht. Mindestens für ASTRA 19. Kabel von 35m könnte 
gerade noch gehen. Ansonsten Verstärker nachschalten.
Und DVB-T mit 7Km muß gehen, auch ohne Hochantenne. Aber die Standorte 
der DVB-T Sender haben sich stark verändert, gegenüber Analog-TV. Auch 
die "Transponder" können an verschiedenen Standorten liegen. In einigen 
Gegenden ist auch noch einer im Band III eingerichtet. Es kann also 
sein, das eine Antenne nicht reicht. In DE wird wohl nur horizontal 
abgestrahlt.

von Condi (Gast)


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Also 80% Signalqualität ist eher bescheiden, die Signalstärke ist ok.
Probier mal ob du mit 1m Kabel direkt hinter der Antenne viel bessere 
Werte bekommst.
Wenn Ja, dann ist das Kabel nicht so der Hit.
Falls nein, dann wäre es wichtig alle Sachen aus dem Antennenbereich zu 
eliminieren. Bäume etc.
50cm sollten bei schönem Wetter dicke ausreichen.
Multischalter ist ok, brauch jedoch stetig Strom. Wir haben am Haus ne 
90er Schüssel mit Octo LNB. Im Keller steht der Rechner mit 2 Terratec 
Cinergy HD2. Beide sind direkt angeschlossen und haben bis zur Schüssel 
knapp 40 Meter. Signalstärke ist in etwa 92%, Signalqualität liegt 
allerdings bei 99%. Selbst bei starkem Regen gibt es keine Probleme beim 
Aufnehmen oder beim Live sehen an den Receivern.
Kommt aber alles auf den Aufstellort der Antenne an.

von oszi40 (Gast)


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Condi schrieb:
> Kommt aber alles auf den Aufstellort der Antenne an.

-Ein schlechtes LNB, kleine Schüssel und verlustreiches Kabel?

-Je größer die Schüssel, desto genauer muß man sie aber ausrichten!

von Robert F. (femi)


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Die Schüssel mit 85 cm ist ok. Den LNB brauchst nicht zu tauschen. 
Angaben mit 0,1dB sind maximal Bestwerte bei einer bestimmten Frequenz 
und Temperatur, außerdem nicht nachvollziehbar, da ja ohnehin die 
Angaben fehlen.
Ein zertifiziertes LNB findest nicht mit 0,1dB und kostet das vielfache.

Wichtig ist die Stärke des Innenleiters des Antennenkabels. Davon hängt 
die Dämpfung ab und sollte >= 1,1mm sein. Die Schirmung ist wichtig 
gegen Störeinflüsse, hängt aber direkt mit dem Ort zusammen, wo das 
Kabel verläuft usw.

DVB-T:
Ich habe eine terrestrische Anlage in einer empfangsschwachen Gegend, 
wobei der ORF mit ca. 70% Signalstärke einwandfrei funktioniert und 
sogar mit 20% die tschechischen Kanäle. Antenne ist allerdings eine ca. 
3m Yagi mit aktiven Verstärker.
Ich würde empfehlen die Yagi optimal auszurichten, falls noch nicht 
geschehen.
Falls das keinen Erfolg bringt, und dir der terrestrische Empfang sehr 
wichtig ist, hilft nur ein hochwertiger Verstärker, der allerdings 
ziemlich teuer wird. Von Billigramsch-Verstärker kann ich nur abraten, 
die verstärken nichts, mit Glück fährt man keine Verluste ein.

Die Einspeisung in den Multischalter und dann die Auftrennung durch die 
Sat-Steckdose bringt Verluste. Wenn dich die derzeitigen Kabel arg 
stören, dann mach das. Persönlich würde ich bei dem derzeitigen 
getrennten "System" bleiben.

von micha (Gast)


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Beim Kabel handelt es sich großteils um 319.655 von Jäger Direkt 
(http://www.jaeger-direkt.com/App/WebObjects/XSeMIPS.woa/cms/page/pid.10.13.129.135/agid.2670.2673/ecm.ag/PREMIUM-Koaxialkabel-%3E-110-dB.html), 
ein paar m sind SKB 89 von Reichelt 
(http://www.reichelt.de/?;ARTICLE=54182) und direkt zur Schüssel geht 
noch ein Meter Marke Etwas-Älter-Noname, das aber nicht allzu schlecht 
aussieht.

Ich habe gestern nochmal einen Sendersuchlauf durchgeführt und diesmal 
sahen die Pegel anders, sprich besser, aus. Die Signalstärke lag bei 
fast allen Transpondern bei nahezu Maximum und die Qualität bei etwa 
90%. Ich vermute langsam, dass die DVB-S-Aussetzer durch Software 
verursacht werden.

Anders bei DVB-T:

Der DVB-T-Sendersuchlauf ist leider nicht so positiv verlaufen. Die 
Qualität war zwar zum Teil fast auf Maximum, allerdings lag die 
Signalstärke nicht über 40%. Bei der Entfernung zum Sender 
(http://de.wikipedia.org/wiki/Sender_Pf%C3%A4nder) habe ich mich leider 
vertan: es sind 11km, nicht 7.

An der Yagi habe ich noch nichts gemacht. Ich habe das Haus erst letztes 
Jahr gekauft und die Yagi ist die oberste an einem 4m Mast auf dem Dach. 
So ohne weiteres komme ich da nicht hin. Die Yagi selbst dürfte etwa 
1,5m haben und ist horizontal ausgerichtet. Ich werde heute oder morgen 
mal ein Bild machen.

DVB-T und DVB-S habe ich mittels Einspeiseweiche SWE 20-01 (Reichelt, 
http://www.reichelt.de/?;ARTICLE=75228) zusammengeführt und mit der Dose 
SSD 4-00 (http://www.reichelt.de/?;ARTICLE=24592) werden sie Signale 
wieder vereinzelt.

Das Kabel zwischen Yagi und Einspeiseweiche ist auch ein älteres Modell 
und sieht nicht mehr so gut aus. Kann das für die niedrigen Pegel 
verantwortlich sein, oder wirkt sich ein schlechtes Kabel eher auf die 
Qualität aus?

Muss man bei der Auswahl der Komponenten auf die Ausgangs- und 
Eingangspegel achten, also das System quasi durchrechnen, oder ist das 
nicht so kritisch? Können die Pegel zu hoch sein und falls ja wie äußert 
sich das?

Bitte entschuldigt das Fehlen einiger Infos im ersten Beitrag.

von Wigbert P. (wigbert) Benutzerseite


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Hi,

Nehm mal das alte und Reichelt Kabel raus, das Jägerkabel spart ein
paar dB Dämpfung und Du weisst woran Du bist. Natürlich kann der
alte Krempel stark dämpfen.
Passive Verteiltechnik ist nach meinen Erfahrungen
schlecht. Statt der Einspeiseweiche was Aktives. Ich hatte mal in
Berlin ähnliche Probleme und konnte den Funkturm fast sehen.
Was ist mit der Polarisation der DVB-T Antenne. Kontrollier mal
die Ausrichtung Deiner Antenne.

Ansonsten sehe ich das etwas anders wie Robert.
Empfangstechnik auf jeden Fall was Neues und Hochwertiges.
Ich kriege jeden Kunden mit Techni... zufriedengestellt.
Das selbe gilt für Verteiltechnik.

Ansonsten: Wer billig kauft, kauft 2x

Wigbert

von Wigbert P. (wigbert) Benutzerseite


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Wir wollten ja rechnen:

Nehmen wir mal an, Dein LNB bringt 75 dBµV und Deine Karte (Receiver)
läuft stabil zw. 45-75 dBµV. (Herstellerangabe)
Anrennensteckdose hat 5 dB Auskoppeldämfung(Bz.)
Multischalter hat 5 dB Auskoppeldämfung(Bz.)
Kabel 2,7/10m dB Dämfung

Jetzt hättest Du ca 20 dB Verlust bei 32 m Kabellänge(Jäger) und
die erwähnte Verteiltechnik.
Das heisst: an der Steckdose liegen nur noch Signale mit
55 dB an. Du siehst schon, das ist nicht zu viel.

Wigbert

von Robert F. (femi)


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Was die Kabel betrifft stimme ich wigbert voll zu. Ein Kabel ist immer 
nur (MAXIMAL) so gut, als der schlechteste Teil darin. Sei es ein 
anderes Kabel, Übergangsstück oder was auch immer.

Die Stories über 0,1 dB LNBs entsprechen nicht nur meiner Erfahrung und 
Überlegung, sondern wurden auch in Tests bei Dr.Dish TV bestätigt.

Wigbert Picht-dl1atw schrieb:
> Ansonsten: Wer billig kauft, kauft 2x

RICHTIG und Support gibts obendrein auch keinen

Also 11 km sind eigentlich nichts für die 71 kW, das müßte lagemäßig 
schon extrem schlecht sein.
Bei schlechter Lage im Waldviertel empfange ich den 80 kW Sender vom 
Kahlenberg in knapp 90 km Entfernung. Deshalb tippe ich doch auf 
irgendwelche Bauteile die nicht so mitspielen wie sie sollten.

von Torsten S. (torstensc)


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Ich habe schon eine Sat-Anlage mit 120m Kabel und Umschalter erfolgreich 
verbaut. War durch eine Hanglage nicht anders machbar. 85cm Spiegel und 
Baumarktkabel. Keinerlei Aussetzer mit einem Digitalreceiver, der alte 
Analoge zeigte auch keine "Fische". Da stimmt irgendwas anders nicht.

Torsten

von Wigbert P. (wigbert) Benutzerseite


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Hi,

ich hab mal bei Techni... nachgeschaut. Di gibt es zB. ein Multischalter
der DVB-S und DVB-T tauglich und was mir wichtig ist, HDTV geeignet.
Verstärken sogar ein paar dB im Sat-Bereich.

Solche Dinger haben sicher andere Hersteller auch. Einfach mal schauen.

Bei DVB-T im Herzen Berlins, musste ich unterschiedliche Pegel der
Kanäle feststellen. Warum auch immer.

@Torsten Schwalm
ich hatte mal die Aufgabe ca 100m vom Multischalter bis zum letzten
Teilnehmer aufzubauen. Ich bin dann auf Erdkabel ausgewichen,
deren Dämfung um die 20dB/100m lag. Das normale Koaxkabel führte
zu Aussetzer, trotz 80er Schüssel. Alle Receiver sind wohl auch nicht
empfindlich gleich.

Wigbert

von Michael_ (Gast)


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>An der Yagi habe ich noch nichts gemacht. Ich habe das Haus erst letztes
>Jahr gekauft und die Yagi ist die oberste an einem 4m Mast auf dem Dach.
Sehr oft geht bei alten Antennen das Symmetrierglied nicht mehr. Mach 
doch mal einen Empfangsversuch auf/unter dem Dach. Gut macht sich so ein 
Test mit einer aktiven "Küchensieb-Antenne" für 12 EUR. 50 Km sind da 
kein Thema.

von Condi (Gast)


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Also wenn die Signalstärke so schwankt, dann wird da wohl was im Bereich 
der Antenne sein...

von Georg A. (Gast)


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> ein Multischalter der DVB-S und DVB-T tauglich und was mir wichtig
> ist, HDTV geeignet.

Das ist jeder Multischalter und klingt nach dubiosem Marketing. Soviel 
kann der gar nicht rauschen, dass er das Rauschen der ersten Stufe des 
LNBs selbst irgendwie merkbar verschlimmert.

> Bei DVB-T im Herzen Berlins, musste ich unterschiedliche Pegel der
> Kanäle feststellen. Warum auch immer.

Weil unterschiedliche Frequenzen auch unterschiedliche 
Ausbreitungsbedingungen haben. Aber immer nur auf den rohen Pegel zu 
schauen ist sowohl bei -T als auch -S nicht zielführend. 
Unterschiedliche Empfänger sind nicht vergleichbar, die %-Anzeigen sind 
weder auf Vollpegel normiert noch irgendwie definiert 
linear/logarithmisch.

Bei -T ist zuviel Pegel mit gut-gemeinten Verstärkern oft tödlich, wenn 
OFDM was nicht verträgt, dann Verzerrungen und Intermodulationen durch 
schon leichte Übersteuerung. Da helfen dann 100% Pegel mit Schrott auch 
nicht weiter.

Gerade bei -S sagt der angezeigte Pegel auch überhaupt nichts über die 
Qualität des Signals aus, die LNBs differieren da ziemlich. Manche 
scheinen da auch eine eingebaute AGC zu haben, sodass auch ohne 
Ausrichtung der (Rausch)Pegel ziemlich hoch ist. Da das SNR bei -S mit 
üblichen Schüsselgrössen auch nicht über so 15-20dB rauskommt, hat ein 
Tuner da einen riesigen Ausregelspielraum, ohne dass Fehler reinkommen.

Höchstens vergleichende Pegel-Messungen vorher/nacher mit demselben 
Receiver und demselben Transponder sind sinnvoll...

Selbst die SNR-Anzeige (=Qualität) ist bei -S oft kaum brauchbar, weil 
eine halbwegs taugliche SNR-Messung gar nicht so einfach ist und das in 
den Demod-Chips eher ein Abfallprodukt ist.

Hilfreich, aber leider selten vorhanden, ist eine Anzeige der 
Bitfehlerrate (BER) bzw. der unkorrigierbaren Fehler. Gerade die BER ist 
ein guter Indikator für Würmer in der Verkabelung bevor man sie sieht, 
oder der Ausrichtung auf  schwächere Sats (zB. 28.2E in Süddeutschland).

> Ich bin dann auf Erdkabel ausgewichen, deren Dämfung um die
> 20dB/100m lag. Das normale Koaxkabel führte zu Aussetzer,
> trotz 80er Schüssel.

Da hätte es ein Inlineverstärker nach dem MS vermutlich auch getan. Und 
zwar zur Verstärkung und auch zur Entkopplung. Ich habe jetzt schon 
einige MSe gesehen, bei denen einige Ausgänge bei längerem Kabel nicht 
mehr stabil waren und tw. auch zu schwingen angefangen haben. Da das 
dann nur bestimmte Transponder getroffen hat, ist das am Anfang gar 
nicht so einfach zu finden... Verdächtig sind dann nur extreme 
Pegelschwankungen zwischen den Transpondern und die meisten Fehler 
gerade bei denen Transpondern mit den höchsten Pegeln...

von oszi40 (Gast)


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Georg A. schrieb:
> Höchstens vergleichende Pegel-Messungen vorher/nacher mit demselben
> Receiver und demselben Transponder sind sinnvoll...

WENN Sat- und terrestrische Signale schwach sind würde ich erst mal zum 
TEST das Kabel lose verlegen un dann der Reihe nach die weiteren Teile 
ausschließen. Nimm eine Rolle neues Kabel und probier nochmals direkt.

von micha (Gast)


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Michael_ schrieb:
> Sehr oft geht bei alten Antennen das Symmetrierglied nicht mehr.
Wo finde ich das? Direkt an der Antenne?

Robert F. schrieb:
> Falls das keinen Erfolg bringt, und dir der terrestrische Empfang sehr
> wichtig ist, hilft nur ein hochwertiger Verstärker, der allerdings
> ziemlich teuer wird. Von Billigramsch-Verstärker kann ich nur abraten,
> die verstärken nichts, mit Glück fährt man keine Verluste ein.
Hat jemand eine konkrete Empfehlung für einen guten Verstärker?

von oszi40 (Gast)


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Bevor Du viel Geld ausgibst, prüfe erst mal die alten vergammelten 
Teile.

Das Symmetrierglied ist eine kleine Spule in der Antennenanschlussdose.
http://de.wikipedia.org/wiki/Balun

von Michael_ (Gast)


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Ich würde eine Antenne borgen und versuchen, ob es unter dem Dach geht.
Das habe ich vor Jahrzehnten gemacht mit einem Eigenbau 
Breitbandverstärker (1xBFR91). Eine Antenne über dem Dach macht doch nur 
Probleme, vor allem wenn man wie ich nicht schwindelfrei ist und man 
fremde Hilfe in Anspruch nehmen muß.

von micha (Gast)


Angehängte Dateien:

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micha schrieb:
> Ich werde heute oder morgen mal ein Bild machen.
Hat ein wenig länger gedauert. Bild anbei. Um die Yagi ganz oben geht 
es.

oszi40 schrieb:
> Bevor Du viel Geld ausgibst, prüfe erst mal die alten vergammelten
> Teile.
Leider komme ich nicht so ohne weiteres an die Antenne wie man auf dem 
Bild sieht. Ich werde dennoch mal versuchen den oberen Teil des Masts 
und die nicht benötigten Antennen abzubauen. Wenn das klappt kann ich 
mir die Yagi genauer ansehen.

Michael_ schrieb:
> Das habe ich vor Jahrzehnten gemacht mit einem Eigenbau
> Breitbandverstärker (1xBFR91).
À la 
http://www.cnet.de/praxis/wochenend/41527204/dvb_t_antennenverstaerker+mit+externer+speisung+im+eigenbau.htm? 
Taugt sowas?

Wobei die Meinungen ja auseinander gehen:
>Robert F. schrieb:
>> hilft nur ein hochwertiger Verstärker, der allerdings
>> ziemlich teuer wird. Von Billigramsch-Verstärker kann ich nur abraten,
>> die verstärken nichts, mit Glück fährt man keine Verluste ein.

Michael_ schrieb:
> Ich würde eine Antenne borgen und versuchen, ob es unter dem Dach geht.
An was für eine denkst du dabei? Leider habe ich keine bis wenig Ahnung 
und Erfahrung auf diesem Gebiet.

von oszi40 (Gast)


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Ohne Sicherheit auf dem Dach verrostete Schrauben lösen ist ein 
gefährliches Manöver! Nimm erst mal zum Test eine Zimmerantenne und 
prüfe ob überhaupt auf dem Kanal Deiner Träume noch ein Sender ist.

Wahrscheinlich lebst Du gesünder wenn Du einen Fachmann aufs Dach 
schicktst.

von Michael_ (Gast)


Angehängte Dateien:

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Wenn die Antenne außen ist, mußt du kaufen. Der Antennenverstärker 
sollte direkt in die Antennendose. So eine Antenne wie die zweite von 
oben sollte auch reichen.
Sie braucht nur für Band IV/V sein.
http://www.pollin.de/shop/dt/NjAyOTI0OTk-/Antennentechnik/DVB_T_DVB_C/Antennen/DVB_T_Aussenantenne_DVB_T_11.html
Diese deckt auch das Band III mit ab, was du nicht brauchst.
Antennenverstärker gibt es kaum noch, aber dies könnte gehen. Rauschen 
??.
http://www.reichelt.de/?ACTION=3;ARTICLE=66759;GROUPID=;SID=22HOSVkNS4ARYAAG-5e04bfb7c5156ddc22d3ff4971f42d81aff2
Ich habe unterm Dach eine 5-Element Yagy mit dem Verstärker (Anhang), 
der 20 Jahre brav seinen Dienst gemacht hat. Mit KT391 u. BFR91 in einem 
fertigen Gehäuse. Damit habe ich analog in 70Km einen tschechischen 
Sender vom Keilberg empfangen. Für DVB-T muß ich die Antenne noch von 
hor. nach vert. drehen.
Versuche mache ich mit einem "Küchensieb" :
http://www.pollin.de/shop/dt/NzUyOTI0OTk-/Antennentechnik/DVB_T_DVB_C/Antennen/DVB_T_Antenne.html
Übrigens braucht die SAT-Schüssel nicht auf der Dachspitze sein!

von oszi40 (Gast)


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Michael_ schrieb:
> Übrigens braucht die SAT-Schüssel nicht auf der Dachspitze sein!

Das Wort "braucht" wäre besser durch SOLLTE NICHT zu ersetzen, da der 
Mast am oberen Ende mehr schwankt und auch der Hebel durch die Windlast 
sehr ungünstig wird! Günstig ist ein Schüssel dort angebracht, wo man 
sie leicht nachjustieren und vom Schnee reinigen kann (z.B. im Garten).

von Michael_ (Gast)


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Wenn man sich das Bild anschaut, würde ich das ganze Antennenmonstrum in 
Frage stellen.
-Blitzschutz?
Bitte um Berichtigung, hier ist meine Sicht auf die Antennen von unten:
- B III
- B I oder B II (UKW)?
- B IV/V
- B III

B I und B II braucht doch niemand mehr, wenn man SAT hat.
B III braucht man nur, wenn da DVB-T anliegt. Das ist hier aber nicht 
der Fall.
Und wozu DVB-T wenn man SAT hat?
Das ganze erinnert mich an ein DDR-Dach von 1990!

von micha (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Günstig ist ein Schüssel dort angebracht, wo man
> sie leicht nachjustieren und vom Schnee reinigen kann (z.B. im Garten).
Die Schüssel kommt später an die Hauswand wo ich vom Fenster aus 
hinkomme.

Michael_ schrieb:
> -Blitzschutz?
Im Haus eine Leitung auf den Poti ;-)

Michael_ schrieb:
> Das ganze erinnert mich an ein DDR-Dach von 1990!
Süddeutschland Bj. 1962.

Michael_ schrieb:
> Und wozu DVB-T wenn man SAT hat?
Ich würde gerne ORF1 empfangen und via DVB-T wird das hier 
unverschlüsselt ausgestrahlt.

Michael_ schrieb:
> - B III
> - B I oder B II (UKW)?
> - B IV/V
> - B III
D.h. die unterste könnte ich auch nehmen? Die ist nämlich wesentlich 
handlicher und ich komme gut hin, ohne auf's Dach zu steigen.

von Robert F. (femi)


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Die unterste deiner Antennen wird wahrscheinlich nicht funktionieren.
Hier
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Yagip.jpg&filetimestamp=20060501162932
die zweite ist eine UHF-Yagi. Je nachdem wieviele km du vom Sender 
entfernt bist und obendrein die Empfangslage ist, richtet sich die Größe 
der Antenne mit oder ohne Verstärker.
Dann sollte die Antenne auch noch richtig ausgerichtet sein, sonst 
wird's im schlimmsten Fall auch mit einer 3m Yagi nichts.

Welchen ORF Sender ziehst in Betracht und wie weit ist der etwa 
entfernt?

von micha (Gast)


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Robert F. schrieb:
> Welchen ORF Sender ziehst in Betracht und wie weit ist der etwa
> entfernt?
Zum Pfänder (http://de.wikipedia.org/wiki/Sender_Pf%C3%A4nder) sind es 
von mir aus 11km Luftlinie, allerdings ohne direkte Sichtverbindung.

von Christian B. (casandro)


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Ahh, der wird aber sicherlich nicht mit den vollen 71 kW in Deine 
Richtung senden. Schau mal ob Du Dir einen Messempfänger vom örtlichen 
Elektrogeschäft ausleihen kannst, und schau Dann, wie groß der Pegel 
ist. Addiere die Pegel der einzelnen Sender (VORSICHT!!! dB also 
"logarithmisch addieren") und schau nach, wie dies sich zum vom 
Hersteller angegebenen maximalen Eingangspegel verhält. Das sollte im 
oberen angegebenen Bereich sein. Ist der Pegel zu schmal, so solltest Du 
einen kleinen rauscharmen Verstärker verwenden. (die billigen 10Euro 
Inline-Verstärker sind gut, aber da brauchst Du eine 
Spannungsversorgung) In jedem falle solltest Du so nahe wie möglich an 
der Antenne verstärken. Ist der Gesamtpegel zu schwach, so solltest Du 
mit einem Dämpfungsregler dämpfen.
Ist der Pegel viel zu schwach, so nimm mehrere gleiche Antennen mit 
nachgeschalteten Verstärker und eine Weiche zum Zusammenführen der 
verstärkten Signale.

Satellitenempfang wird an Deiner Stelle wohl etwas schwierig sein. 
Eutelsat solltest Du mit 60 cm reinbekommen, Den normalen Astra 2D würde 
ich unter 80cm gar nicht probieren. Es gibt aber auch eine Astraposition 
auf 19,2°Ost auf der immerhin die deutschen öffentlich rechtlichen 
Sender laufen. Das sollte auch mit 60 cm brauchbar gehen. (zur Not auch 
mit 30cm)
Auch hier gilt wieder, mit dem Messempfänger (muss man sich halt 
ausleihen) möglichst eher an die obere Grenze des Pegels gehen.

von oszi40 (Gast)


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Vergiss den ganzen Aufwand und lass Dir ein Angebot von einem Fachmann 
vor Ort machen.

Wer nicht auf das Dach steigen muß, hat hinterher noch heile Knochen.

von Christian B. (casandro)


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oszi40 schrieb:
> Vergiss den ganzen Aufwand und lass Dir ein Angebot von einem Fachmann
> vor Ort machen.

Häufig hat man aber leider keinen Fachmann vor Ort.

von Michael_ (Gast)


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>D.h. die unterste könnte ich auch nehmen? Die ist nämlich wesentlich
>handlicher und ich komme gut hin, ohne auf's Dach zu steigen.
Nein! Du mußt mal die Schleifenlänge messen. Wenn es BIII (ca. 60cm) 
ist, brauchst du diese nicht mehr.
UHF B IV, wo deine Sender kommen, hat eine Schleifenlänge von etwa 26cm.
Kombinierte B IV/V Antennen sind etwas kürzer.
Die große flache Antenne mußt du mal messen. UKW hat etwa 115cm, die 
kannst du noch brauchen. Wenn sie länger ist, abbauen.
Bedenke, die 3xösterr. Sender sind hori, der schweizer ist vertikal.
Also mal rauf aufs Dach und messen/schätzen, solange das Wetter noch 
geht.
Schleifenlänge ist die Länge der "ovalen Elemente"!

Auf was ist eigentlich die Schüssel ausgerichtet?

von Michael_ (Gast)


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Ich habe gerade mir den Standort des Pfänder angeschaut. Da mußt du doch 
auch die deutschen DVB-T reinkriegen.
Auch interessant:
http://forum.digitalfernsehen.de/forum/digital-tv-ueber-die-hausantenne-dvb-t/63085-dvb-t-baden-wuerttemberg-118.html
http://members.vol.at/aktionfilm/TV_DO.htm

von Christian B. (casandro)


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Ich glaube, das mit der Schleifenlänge muss man etwas erklären, deshalb 
hier ein Bild.


|<-----Schleifenlaenge----->|
 __________________________
/                          \
\____________ _____________/

sonst glaubt noch jemand, man müsste die Schleife "abwickeln".

Deutscher DVB-T Empfang ist weitgehend nutzlos, Alle Sender sind auch 
frei per Satellit zu bekommen, und die Auswahl der Sender ist wirklich 
fragwürdig. Beispielsweise findet sich da ZDF (ohne Suffix), nicht 
jedoch der ZDFtheaterkanal.

von micha (Gast)


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Michael_ schrieb:
> Auf was ist eigentlich die Schüssel ausgerichtet?
Astra 19,2°

Michael_ schrieb:
> Also mal rauf aufs Dach und messen/schätzen, solange das Wetter noch
> geht.
Die unterste Antenne ist schon abgebaut - da bin ich gut hingekommen. 
Schleifenlänge wie oben gezeichnet ist ca. 77cm. Die anderen sind 
entsprechend größer.

Michael_ schrieb:
> Die große flache Antenne mußt du mal messen. UKW hat etwa 115cm, die
> kannst du noch brauchen. Wenn sie länger ist, abbauen.
Du meinst schon die zweite von unten? Wofür hätte ich die brauchen 
können?

Christian Berger schrieb:
> Den normalen Astra 2D würde ich unter 80cm gar nicht probieren.
Ist der nicht für UK und Irland (lt. Wikipedia)?

von micha (Gast)


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Ich habe zwischenzeitlich das ganze Konstrukt zerlegt.

Die Antennengrößen von oben nach unten:
76cm Schleifenlänge (Boom 266cm)
64cm Elementlänge (die waagrechten Elemente auf dem Bild)
278cm Schleifenlänge
77cm Schleifenlänge

Kann ich davon noch was verwenden?

von Michael_ (Gast)


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Gut gemacht!
Alles entsorgen!
Die "große" 3-Element ist für Band I Kanal 3. Braucht kein Mensch mehr.
Auch die anderen, sind für Band III. Dein Sender belegt die Frequenz 
nicht.
Besorge dir eine UHF-Antenne für B IV/V kanal 21-69.
http://www.reichelt.de/?ACTION=3;GROUP=FA2;GROUPID=3546;ARTICLE=51317;SID=157DUp4KwQAQ8AAHBQGaA54cb1b45b3c1c1df073ac265511fce9f
Keine Kombiantenne! Ist schade um das Geld.
Weniger Elemente gehen sicher auch.
Und prüf noch mal, ob es unter dem Dach auch geht.
Die SAT-Antenne geht so. Evtl. ein neues LNB (QUAD), Kabel und eine 
Neuausrichtung.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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> ein Multischalter der DVB-S und DVB-T tauglich und was mir wichtig
> ist, HDTV geeignet.

was, bitteschön, macht denn einen Multischalter untauglich bezüglich 
der genannten Dinge?

Ok, zu DVB-S und DVB-T (NICHT: S2 oder T2) fallen mir noch 
unterschiedliche Modulationen des Trägers ein. Die könnten ja beim 
Multischalter unterschiedlich verschliffen werden.

Aber was um Himmels Willen macht einen Multischalter HDTV (un) tauglich? 
Den Bits die da durchhüpfen ist es sowas von schnurz, zu welchem Stream 
die zusammen gebündelt werden (egal über welche Modulationsart die da 
reingeflogen kommen) ....

von Wigbert P. (wigbert) Benutzerseite


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>Aber was um Himmels Willen macht einen Multischalter HDTV (un) tauglich?

keine Ahnung, nur will ich das vom Hersteller schriftlich bestätigt
wissen. Sowas ist beim Kunden sehr Hilfreich.

Wigbert

von ZLATKO K. (timer70)


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HALLO.

HABE EIN PROBLEM MIT TERRATEC CINERGY S2 USB HD.


Also wenn ich das Gerät an den hausinternen Anschluß hänge, funktioniert 
es. Wenn ich es an die neue Sat-Schüssel mit Single-LNB hänge, dann 
nicht und was mich daran verwundert: der LNB müßte mit Strom vom 
Receiver versorgt werden, da ist aber nachweislich kein Saft drauf.

Kann mir jemand dazu etwas sagen, wie sich das verhält? Wie soll denn 
der LNB zu seine Strom kommen, wenn nicht von der Cinergy S2 gespeist?

von michael_ (Gast)


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Die Spannung kannst du im Menue Ein und Aus schalten.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Schon mal über den Einsatz von "Sat over IP" nachgedacht?

Dabei werden die empfagenden Siganle unmittelbar nach der Antenne auf IP 
umgesetzt und danach ist es nur noch eine Frage der LAN-Geschwindigeit, 
ob das Programm sauber empfangen werden kann oder nicht ... Dämpfung 
spielt bis zu 100m quasi kein Rolle.

von oszi40 (Gast)


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Frank E. schrieb:
> "Sat over IP" nachgedacht?

KönntE man machen, muß man aber nicht, wenn es herkömmlich gut 
funktioniert. 30m sind bei gutem Kabel überhaupt kein Problem. Das 
Problem ist eher die genaue und stabile Ausrichtung der Schüssel. Beim 
richtigen FESTziehen der Schrauben verstellt sich leicht was.

ZLATKO K. schrieb:
> Wenn ich es an die neue Sat-Schüssel mit Single-LNB hänge, dann
> nicht und was mich daran verwundert: der LNB müßte mit Strom

Wenn früher ein Multischalter dazwischen war, wurde wahrscheinlich durch 
ihn das LNB versorgt. JETZT gehtst Du auf direktem Weg zum LNB und mußt 
im Receiver-Menü die Speisung anschalten. Das sollte im zugehörigen 
Handbuch zu lesen sein.

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