Hi, was meint ihr, warum die Ingenieure mehr als die Informatiker im Schnitt verdienen? ist es besser, wenn man Maschinenbau als Informatik studiert? Ist es nicht so, dass wegen IT-Auslagerung die Lohne in die Tiefe gehen?? siehe unten: http://www.stepstone.de/Karriere-Bewerbungstipps/gehalt/gehalt-fuer-ingenieure.cfm http://www.stepstone.de/Karriere-Bewerbungstipps/gehalt/gehaelter-im-bereich-it.cfm
Naja, im Allgemeinen macht Deutschland mit der Schwerindustrie(Maschinen/Waffen) und der Automobilindustrie eine Menge Geld. Dementsprechend entwickeln sich die Löhne. Wenn alle Welt ihre Softwareentwicklungen und IT-Dienstleistungen bei uns in Auftrag geben würden wäre es entsprechend anders. "Where does the money go?"
redeye schrieb: >Naja, im Allgemeinen macht Deutschland mit der >Schwerindustrie(Maschinen/Waffen) und der >Automobilindustrie eine Menge Geld. Ja, das Geld machen nur die Unternehmen, nicht die Mitarbeiter. Bei Elektrik und Steuergeräten befindet sich auch schon eine Menge im billigeren Ausland. Für meinen deutschen Ford, fand ich z.B. mal heraus, daß der Bordcomputer aus der Türkei kommt... Ein Entwickler von dort war mal in einem Forum...
na ja, wie soll ich es interpretieren? Softwareentwicklung ist blee und bringt fast kein Geld? oder Softwareentwicklung kann jeder (z.B. Inder) machen und Autos oder Maschinen doch nicht?
entwickler08 schrieb: >Softwareentwicklung kann jeder (z.B. Inder) >machen und Autos oder Maschinen doch nicht? Wieso nicht? Die entwickeln sich auch weiter. Ist nur noch eine Frage der Zeit.
Im IT-Bereich tummeln sich viel mehr Leute, vor allem mehr unqualifizierte. Zum IT-Bereich zählen auch Web-Designer, etc., deren Tätigkeit man wohl kaum mit der eines Ing. vergleichen kann. Für ein Großteil der Dipl.-X im IT-Bereich gilt, dass sie gar kein Studium gebraucht hätten. Entsprechend gibt es auch eine Menge Autodidakten. Arbeit besteht meist nur aus trivialem Programmieren. Allerdings kann man auch sagen: bereinigt, d.h. lässt man im IT-Bereich diejenigen weg, die sowieso nicht Ing.-aequivalent sind, dann ist der Gehaltsunterschied nicht mehr da, bzw. kehrt sich ins Gegenteil um. Stefan
@Wilhelm Ferkes: weil man immer nur von IT-Auslagerungen hört. Zweitens, weil bei Audi, BMW, VW, Siemens oder Continental Maschinenbau oder E-Technik zur Kernkompetenz gehört. Es ist auch seltsam, dass z.B. SAP keinen Betriebsrat besitzt, oder? das ist ein Indiz, dass die IT-Branche nicht so viel fur Arbeitgeber in Deutschland bedeutet. Drittens Embedded Software machen trotzdem E-Techniker oder Maschinenbauer, da IT-Experte irgendwie nicht reingerutsch sind. Viertens weil die Informatier sher schlecht als Managers, Vertriebler oder Koordinatoren agieren. Alle diese Merkmale besitzt ein deutscher Ingenieur. so ehrlich, was kann man mit Software (in der Zeit von Open-Source) verdienen?? Programme entwickeln im Net kann fast jeder Gymnasialist, dafür wollen die Firmen aber nichts mehr zahlen, da Überangebot existiert.
Stefan schrieb: >Für ein Großteil der Dipl.-X im IT-Bereich gilt, dass sie gar >kein Studium gebraucht hätten. Entsprechend gibt es auch eine >Menge Autodidakten. Da hast du vollkommen Recht. Das, was ich an meiner ersten Entwicklerposition machte, Embedded HW und SW, hätte ich auch ohne das Studium gekonnt. Weil ich mir vieles selbst beibrachte, z.B. als Hobby-Elektroniker. Das Studium hatte mir aber nicht geschadet. Die Firma hätte mich als nicht studierten aber auch nicht eingestellt. Sie behielten sich vor, daß ich auch mit komplexeren Dingen mal umgehen müsse, was man eben nur durch das Studium bewältigen kann.
entwickler08 schrieb: >das ist ein Indiz, dass die IT-Branche nicht so viel fur >Arbeitgeber in Deutschland bedeutet. Mann, jetzt häng dich mal nicht so an der IT auf. Massenhardware wird längst in China entwickelt und hergestellt, hier in Deutschland verbleiben mal eben ein paar Sondermaschinchen...
@Wilhelm Ferkes: Du sagst "ein paar Sondermaschinchen", nein es ist nicht so. Warum dann sind die Gehälter im Bereich IT niedriger als z.B. im Maschinenbau?
Stefan schrieb: > Für ein > Großteil der Dipl.-X im IT-Bereich gilt, dass sie gar kein Studium > gebraucht hätten. Entsprechend gibt es auch eine Menge Autodidakten. > Arbeit besteht meist nur aus trivialem Programmieren. Naja,... so trivial würde ich das nicht nennen - da muss man sich Lösungen aus den Fingern ziehen und gleichzeitig nicht die Skalierbarkeit, Sicherheit und andere "Seiteneffekte" (=Nebenwirkungen) nicht aus den Augen verlieren. Meiner Meinung nach macht sich das Studium bei mir "unbewusst" und "unterbewusst" bemerkbar; eben weil man sich an diverse Veranstaltungen der theoretischen Informatik, Komplexitätstheorie oder auch Mathematik erinnert und eben weiß oder zumindest den Hauch einer Ahnung hat, wie Compiler geschriebenen Code umsetzen und dieser auf Hardware ausgeführt wird. Die theoretischen Grundlagen halt. Die fehlen meist Autodidakten, welche aber im Gegenzeug in der Regel viel praktische Erfahrung mitbringen.
entwickler08 schrieb: >Warum dann sind die Gehälter im Bereich IT niedriger als >z.B. im Maschinenbau? Wieso hat ein Straßenfeger weniger als eine Bäckereiverkäuferin? Sorry, das kann ich nicht beantworten. Ich weiß nur, daß im Maschinenbau die Arbeitslosigkeit hoch ist, und kaum Absolventen einen Einstieg finden...
hanswurst schrieb: > Meiner Meinung nach macht sich das Studium bei mir > "unbewusst" und "unterbewusst" bemerkbar; eben weil man sich an diverse > Veranstaltungen der theoretischen Informatik, Komplexitätstheorie oder > auch Mathematik erinnert und eben weiß oder zumindest den Hauch einer > Ahnung hat, wie Compiler geschriebenen Code umsetzen und dieser auf > Hardware ausgeführt wird. kannst Du mir sagen wo werden diese "Kenntnisse" auch "unterbewusst" verlangt? Es ist auch eigentlich egal wie Komplex dein Software ist, es soll funktionieren und das machen was der Kunde verlangt. Im reellen Berufsleben haben sich nur ganz wenige IT-Experte hochgearbeitet ich meine damit als Betriebsleiter, Abteilungsleiter oder als vorsteandler. Und erst dort wird ein gutes Gehalt gezahlt. Die IT-Experten und Informatiker gelten bis heute als Freaks und nicht als ernsthaft Wissenschaftler.
entwickler08 schrieb: > Im reellen Berufsleben haben sich nur ganz wenige IT-Experte > hochgearbeitet ich meine damit als Betriebsleiter, Abteilungsleiter oder > als vorsteandler. Und erst dort wird ein gutes Gehalt gezahlt. Ja, das sehe ich auch bei uns. Mit den Jahren wird man "Senior Entwickler" und das war es dann auch schon. Mehr Möglichkeiten scheint es dort nicht zu geben, was natürlich Gehaltssprünge eher unwahrscheinlich macht. > Die > IT-Experten und Informatiker gelten bis heute als Freaks und nicht als > ernsthaft Wissenschaftler. jaja, aber Maschinenbauer sind ernsthafte Wissenschaftler... ;-)
hanswurst schrieb: > Ja, das sehe ich auch bei uns. Mit den Jahren wird man "Senior > Entwickler" und das war es dann auch schon. Mehr Möglichkeiten scheint > es dort nicht zu geben, was natürlich Gehaltssprünge eher > unwahrscheinlich macht. Es ist doch klar, wie viele IT-Konzerne gibt es? und wie viele im Bereich Maschinenbau oder E-Technik. Software wird meistens in kleinen Firmen entwickelt und dort kann man nur als "normale" Arbeiter arbeiten. > jaja, aber Maschinenbauer sind ernsthafte Wissenschaftler... ;-) Tja, ich meine damit, dass sie eher als Abteilungsleiter avancieren können. Es werden eher den Ingenieuren Führungskompetenzen anvertraut als den Informatikern und IT-Experten. Es gibt sehr viele Firmen, wo Abteilungsleiter von einer IT-Abteilung ein Ingenieur ist. Das Ganze hat später die Auswirkung auf das Gehalt.
entwickler08 schrieb: >Es gibt sehr viele Firmen, wo Abteilungsleiter von einer >IT-Abteilung ein Ingenieur ist. Wie viele Ingenieure werden denn tatsächlich in ihrem Leben mal Abteilungsleiter?
Wilhelm Ferkes schrieb: > Wie viele Ingenieure werden denn tatsächlich in ihrem Leben mal > Abteilungsleiter? genügend viele. Auch viele Ingenieure in den Konzernen haben AT-Verträge ohne Personalverantwortung zu haben. Ein IT-Experte wird bei Audi oder VW eher schlecht ein AT-Vertrag bekommen können, da er "nur Hilfsarbeit" erledigt (kein Kerngeschäft). Es gibt auch nicht viele IT Firme, die das gleiche was IG-Metall anbietet, zahlen.
Frage am Rande: Was ist denn ein IT-Leute? Unter Informatiker oder Ingenieur kann ich mir was vorstellen. Was ist eigentlich IT? Sind das auch die Admins, und Leute die Router aufstellen und installieren... also eher Ausbildungsberufe? Das wäre natürlich ein Grund warum IT-Leute weniger verdienen?!? Fragt sich, Heinz
Wilhelm Ferkes schrieb: > Ich weiß nur, daß im Maschinenbau die > Arbeitslosigkeit hoch ist, und kaum Absolventen einen Einstieg finden... Man hat im IT-Bereich den Vorteil, dass man bei Weitem in Deutschland nicht so regional gebunden ist wie Maschbau/Fahrzeugtechnik und wohl auch zu Teilen Elektrotechnik. Will man als Maschbauer eine Chance haben, bleibt eigentlich nur der Süden und man muss auch Anstellungen irgenwo Nähe des Allgäus akzeptieren können. Weiterhin sind die doch im Verhältnis zu anderen Berufen recht hohen Einstellungsgehälter ein Hindernis, somit werden die nur Guten eingearbeitet. Der Rest ist Fallobst. Im IT-Bereich gibt es auch sehr viele Hinterhofklitschen, die studierte ITler gerne und viel einstellen, aber für niedrige Gehälter und ne Ausbildung im IT-Bereich hätte dafür eigentlich auch gereicht. Im Maschinenbau sind kleine Klitschen weniger anzutreffen, Halbzeug und Maschinen sind schließlich sehr teuer, und wenn, haben die fast immer keine Ingenieure mit Ausnahme des Firmeninhabers selber. Komischerweise hat sich der IT-Bereich schon Mitte 2009 erstaunlich erholt, während im Maschinenbau die Erholung erst nach dem 1. Quartal in 2010 einsetzte. Der Maschinenbau ist sehr träge. Beim nächsten Rappel, dessen Anzeichen sich ganz entfernt am Horizont abzeichenen, kann man sich wieder auf ein langes Fiasko dort einstellen.
Wilhelm Ferkes schrieb: > Wie viele Ingenieure werden denn tatsächlich in ihrem Leben mal > Abteilungsleiter? Das passiert automatisch wenn du immer besser bist als die Anderen. Ich war nach dem Studium 4 Jahre Entwickler (1. und 2. Firma), dann 2 Jahre Projektleiter (2. und 3. Firma), mittlerweile Abteilungsleiter in der 3. Firma. Aus meiner Sicht ist das eine völlig logische Entwicklung, das man sozusagen immer mehr Hüte aufgesetzt bekommt, weil die Anderen in Gesprächen merken, das man mehr davon versteht. Und ich habe das eigentlich gar nicht angestrebt, es hat sich einfach so entwickelt.
IGBT schrieb: >Das passiert automatisch wenn du immer besser bist als die Anderen. Ich würde eher vorschlagen, daß vieles von der Firmengröße abhängt. Beim kleinen Mittelständler, macht der einzige Projektleiter vom Studienende bis zur Rente durch. Da gibt es für niemanden nie einen Aufstieg.
Wilhelm Ferkes schrieb: > Beim > kleinen Mittelständler, macht der einzige Projektleiter vom Studienende > bis zur Rente durch. Da gibt es für niemanden nie einen Aufstieg. Negativ. Ich war nur bei Mittelständlern. Und das ist heute eher die Ausnahme, das Jemand bis zur Rente auf einem Posten sitzt.
IGBT schrieb: >Und das ist heute eher die Ausnahme, das Jemand bis zur Rente >auf einem Posten sitzt. Sorry. Dann war ich in der falschen Firma. Da saß der PL Jahrzehnte fest, und es konnte also auch kein Entwickler je voran kommen, außer durch Kündigung. Der Geschäftsführer wurde von einer Konzernmutter alle paar Jahre ausgetauscht, da an sowas kam der PL seinerseits also auch nicht ran, um sich weiter zu entwickeln.
@IGBT, >mittlerweile Abteilungsleiter in der 3. Firma. >Autor: IGBT (Gast) >Datum: 24.06.2010 20:57 >Halbwegs demoralisiert nüchtern gedacht - meinen alten Professor >angerufen - gesagt 'Land unter! - Zurück in der Forschung. Abteilungsleiter, ja nee, is' klar!
Stefan schrieb: > Im IT-Bereich tummeln sich viel mehr Leute, vor allem mehr > unqualifizierte. Zum IT-Bereich zählen auch Web-Designer, etc., deren > Tätigkeit man wohl kaum mit der eines Ing. vergleichen kann. Für ein > Großteil der Dipl.-X im IT-Bereich gilt, dass sie gar kein Studium > gebraucht hätten. Entsprechend gibt es auch eine Menge Autodidakten. > Arbeit besteht meist nur aus trivialem Programmieren. Im IT Bereich kommt man nur mit Studienabschluß rein, egal was das für ein Job ist. Da ist eben mindestens ein Bachelor gefordert.
Lustig wie alle Ings gleich wieder auf den Informatikern rumhacken. Insbesondere lustig für mich, als Jemand der schon während dem Inf-Studium begann e-ing Stellen erfolgreich zu besetzen und das immer noch tut. Hört auf gegenseitig auf wem rum zu hacken, das bringt nix. Arbeitet lieber zusammen, das war bisher meiner Erfahrung nach mehr als Konstruktiv. ings können ne menge von informatikern lernen, (auch wenn viele das wurmt wie ich erlebt habe), im Gegenzug lernt der inf auch viel vom ing was er in der Art nie im Studium gehört hat.
>Komischerweise hat sich der IT-Bereich schon Mitte 2009 erstaunlich >erholt, während im Maschinenbau die Erholung erst nach dem 1. Quartal in >2010 einsetzte. Das ist logisch! Zuerst einmal muss die Industrieproduktion anziehen (sonst wird wohl kaum jemand in neue Investitionsgüter investieren). Dann muss die Beschaffung neuer Investitionsgüter geplant und die Aufträge vergeben werden. Da es sich schnell um zweistellige Millionensummen handelt, dauert die ganze Vergabeprozedur entsprechend. Dann erst können die Konstruktuere bei den Maschinenbauern loslegen. Bis die Maschinen dann wirklich aufgebaut werden, dauert es nochmal eine ganze Weile. Deshalb ist der Maschinenbau auch erst verspätet eingebrochen: es waren noch Aufträge in der Pipeline (von denen im Zuge der Wirtschaftskrise dann allerdings nicht wenige gecancelt oder auf Eis gelegt wurden). Bei größeren Anlagen können von der Planung bis zur Endabnahme schonmal zwei Jahre vergehen. >Der Maschinenbau ist sehr träge. Beim nächsten Rappel, >dessen Anzeichen sich ganz entfernt am Horizont abzeichenen, Du willst jetzt hoffentlich nicht eine Abschwächung des Wachstums als "Rappel" bezeichnen, oder bist Du Hellseher? Du glaubst doch wohl nicht ernsthaft, dass die Konjunkturzyklen sich so langsam dem Quartalsverlauf anpassen. >kann man >sich wieder auf ein langes Fiasko dort einstellen. Warten wir's ab. Ich denke, einen Einbruch wie Ende 2008 wird es wohl mittelfristig nicht mehr geben. Denn sonst würden einige Wirtschaftsräume, z.B. Baden-Württemberg und Bayern, evtl. komplett zusammenbrechen. Bereits die Krise von 2008 hat dort einen echten Kahlschlag ausgelöst.
High Performer schrieb: >>kann man > >>sich wieder auf ein langes Fiasko dort einstellen. > > > > Warten wir's ab. Ich denke, einen Einbruch wie Ende 2008 wird es wohl > > mittelfristig nicht mehr geben. Denn sonst würden einige > > Wirtschaftsräume, z.B. Baden-Württemberg und Bayern, evtl. komplett > > zusammenbrechen. Bereits die Krise von 2008 hat dort einen echten > > Kahlschlag ausgelöst. Ich glaube nicht, dass es nochmal einen Einbruch in dieser Großenordnung gibt. Allerdings habe ich Sorge, dass jetzt einige Jahre der Stagnation in D folgen. Die Anzeichen in den USA deuten darauf hin. Vor allem ist D viel zu exportabhängig. Vor allem die Abhängigkeit zu China ist schon als kritisch zu sehen. Einen Wirtschaftseinbruch in China würden einige Branchen sehr deutlich zu spüren bekommen.
Dirk schrieb: > Vor allem die Abhängigkeit zu > China ist schon als kritisch zu sehen. Einen Wirtschaftseinbruch in > China würden einige Branchen sehr deutlich zu spüren bekommen. 2/3 unseren Exports gehen noch in die EU. Und da sind Sparprogramme auf dem Weg. Das macht mir Sorgen. In Griechenland herrscht jetzt schon durch rigoroses Sparen verbrannte Erde und alle sagen, dass das Land auf gutem Weg sei. Selten so gelacht. Dazu die verlorene Generation (Jugendarbeitslosigkeit weltweit auf Rekordhoch). Das wird für alle gravierende, irreversibele Folgen haben, aber erst in der Zukunft und nicht unmittelbar. USA ist auch am Ende, einzig deren globale Militärpräsenz hält das Vertrauen in den Dollar noch zusammen.
Dirk schrieb: > Vor allem ist D viel zu exportabhängig. Vor allem die Abhängigkeit zu > China ist schon als kritisch zu sehen. Einen Wirtschaftseinbruch in > China würden einige Branchen sehr deutlich zu spüren bekommen. D exportiert hauptsächlich in die EU und da ist FRankreich der größte Handelspartner. China ist von uns abhängig, denn die wollen ja ihren kopierten kram loswerden.
Thomas schrieb: >China ist von uns abhängig, denn die wollen ja ihren >kopierten kram loswerden. Um hier im Forum etwas herum zu sülzen, hab ich zur Zeit Notebook und Internet-Stick (Huawei) vom Aldi. Alles aus China. Geht zur Zeit auf Grund Arbeitslosigkeit nicht teurer und besser. Ich bin auch deswegen nicht so stolz darauf. Aber, Toi Toi Toi, die Dinge sind solide und gut.
Wilhelm Ferkes schrieb: > Um hier im Forum etwas herum zu sülzen, hab ich zur Zeit Notebook und > Internet-Stick (Huawei) vom Aldi. Alles aus China. Macht nix, auch Markenware wird (fast) ausschließlich in China produziert. Kriminell wird es, wenn neudeutsche Firmen hier entwickeln und in China dann billigst produzieren lassen. Die Chinesen verarschen dann diese Newbies. Trekstor ist so übelst böse reingefallen und auch Roccat hat mit Rückrufen zu kämpfen gehabt.
Warmweiß schrieb: >Die Chinesen verarschen dann diese Newbies. Ich war mal kurz bei einem der größten Asphaltmaschinenhersteller verliehen. Richtig mittelständischer Maschinenbau. Eher aus Not, da arbeitslos. Klappte nicht wegen des Anforderungsprofiles (ich bin Mikroelektroniker), was von einem Dienstleister falsch kommuniziert wurde. Die hatten Angst, weil die Chinesen bereits Anlagen kopieren. Wenn auch nicht so gut. In China, steht aber die Erstellung und Asphaltierung von 420 neuen Flughäfen auf dem Programm. Und Straßen in noch größerem Umfang. Da ist ausreichend Potential.
In dem Fall war es so, dass die Chinesen Schrott verbaut hatten, der oft noch in der Garantiezeit kaputt ging oder kurz danach. Da war Trekstors Ruf ruiniert. Den Chinesen muss man vor Ort auf die Finger schauen und auch nicht denken, dass man dort ultrabillig produzieren kann. Die sagen zwar zu Vielem Ja und Amen, aber die haben auch keine Bedenken, ihrem Auftraggeber dann wirklichen Chinaschrott zu verbauen oder vormals zugesicherte Vorgaben des Entwicklers hinsichtlich der Fertigung in Wirklichkeit nicht einzuhalten.
Thomas schrieb: > D exportiert hauptsächlich in die EU und da ist FRankreich der größte > Handelspartner. China ist von uns abhängig, denn die wollen ja ihren > kopierten kram loswerden. Der derzeitige Aufschwung wird aber hautpsächlich von den Schwellenländern getragen. Ohne China würde bspsw. die Autoindustrie, v.a. die Premiumklasse ziemlich schlecht dastehen. EU-weit beträgt der Zuwachs des BIP zum Vorquartal nur etwa 1%. Ohne D wäre es deutlich weniger. Man sieht, der derzeitige Aufschwung hängt nicht so stark von der EU ab.
redeye schrieb: > Wenn alle Welt ihre Softwareentwicklungen und IT-Dienstleistungen bei > uns in Auftrag geben würden wäre es entsprechend anders. Warum nicht? Ich bin selbst in der IT und muss schon sagen und kenne nicht nur den deutschen Arbeitsmarkt. Deutschland ist qualitativer bei der Softwareentwickler, aber leider nicht gut genug, weil immer noch viel herumgepfuscht wird und viele Ingenieure glauben, sie machten Informatik, nur weil sie programmieren. Mir schwebt eigentlich eine Softwareentwicklung mit vielen richtigen Nerds vor, die dann wirklich richtig Software entwickeln. Man könnte damit punkten, dass die Software statt 100 Fehler pro 10000 Zeilen nur noch 20 Fehler pro 10000 Zeilen hat.
Anmerkung dazu: Dazu bedarf es natürlich das richtige Personal, d. h. wenig Quereinsteiger, wenig Leute, die Abschluss weniger als Uni haben. Was nutzt mir der Ingenieur bzw. der Informatiker von der Fachhochschule, der nicht um den Unterschied weiß zwischen Algorithmen linearer Laufzeit und quadratischer Laufzeit. Der nicht weiß, wie ein Compiler funktioniert und nicht weiß, dass er keine Palindrome in regulären Ausdrücken formulieren kann. Viele nutzen Java regex usw., aber sie verstehen es nicht.
entwickler08 schrieb: > so ehrlich, was kann man mit Software (in der Zeit von Open-Source) > verdienen?? Programme entwickeln im Net kann fast jeder Gymnasialist, > dafür wollen die Firmen aber nichts mehr zahlen, da Überangebot > existiert. Du machst ja nicht Geld mit einer Software und so wie Microsoft, die vorrangig Software verkaufen. Die meiste Software ist Teil eines größeres Systems. Ich graut davor, wenn dann irgendwelche Pfuscher (d.h. unqualifizierte Fachfremde) Algorithmen fabrizieren, weil ich vielen meiner Informatikerkollegen kaum etwas vernünftiges zutraue. Die Créme-de-la-Créme der Diplom-Informatiker macht vielleicht 20 % eines Abschlussjahrgangs aus. Ziel der Unternehmen sollte es sein, die 20 % zu gewinnen. Von einem echten Informatiker erwarte ich, dass er die Graphentheorie kennt, dass er sich in der Komplexitätstheorie auskennt, dass er Software entwerfen und entwickeln kann und nicht nur programmieren. Und der Informatiker muss übers Testen und Verizifieren bescheid wissen. Ich habe einen Informatikerkollegen, der macht eine(!) Stichprobe als Test und glaubt, dass das, was er programmiert hat, funktioniert. Ich wollte ihm mal was erklären. Da fährt er mich an, dass er bereits zu Ende studiert habe. Ich erwarte von einem Akademiker, dass er sich zumindest in seiner Disziplin weiter entwickelt. Als Kuli wäre er besser aufgehoben.
@Lexi: und da ist der Hund begraben. Die meiste Software ist Teil eines größeres Systems und das System besteht auch aus Hardware und dort werden eher die Ingenieure bevorzugt. Ausser, dass man Webentwicklung macht aber dort kann man fast kein Geld verdienen. Was hilft mir die ganze Automatentheorie, Berechenbarkeitstheorie und Komplexitätstheorie, wenn der Arbeitgeber es nicht verlangt. Angebot und Nachfrage, rein wirtschaftlich gesehen, die meisten Arbeitgebers brauchen Programmierer und nicht Leute die Pumping lemma beherrschen, es werden Leute gesucht, die SAP, .NET, embedded software und Projektmanagements beherrschen.... Komischerweise die meisten Informatiker haben nie von Regelungstechnik gehort, was in den meisten Systemen eine sehr große Bedeutung hat. Betriebswirtschaftliche Kompetenzen sind bei den Informatikern auch noch nicht ganz angekommen. Das kann man sehen sogar bei der Vorstellungsgesprächen, da den vielen Informatiker egal ist, was sie verdienen werden, hauptsächlich sie dürfen Programme entwickeln.
@entwickler08 Bist du mit einer gewissen Abteilungsleiterin verwandt?
Dirk schrieb: > EU-weit beträgt der Zuwachs des BIP zum Vorquartal nur etwa 1%. Ohne D > wäre es deutlich weniger. Man sieht, der derzeitige Aufschwung hängt > nicht so stark von der EU ab. Das stimmt, aber trotzdem hängt der Großteil der Exportbasis an der EU. Wenn der durch Sparpakete wegbröselt, müssten dies China und Südamerika zusätzlich kompensieren. Ansonsten mehr Arbeitlose oder Kurzarbeit reloaded.
Warmweiß schrieb: > Das stimmt, aber trotzdem hängt der Großteil der Exportbasis an der EU. > Wenn der durch Sparpakete wegbröselt, müssten dies China und Südamerika > zusätzlich kompensieren. Ansonsten mehr Arbeitlose oder Kurzarbeit > reloaded. Das stimmt auch. Aber ohne China hätte Deutschland bestimmt nicht das derzeitige "Aufschwungswunder".
entwickler08 schrieb: > Betriebswirtschaftliche Kompetenzen sind bei den Informatikern auch noch > nicht ganz angekommen. Was sind "betriebswirtschaftliche Kompetenzen"? Ich halte das für eine Klischeevorstellung. Man kann noch so viele BWL-Vorlesungen besuchen... es heißt einfach, der Informatiker habe keine Ahnung von BWL. Abgesehen davon sind BWL-Kenntnisse nichts anderes als gesunder Menschenverstand. Rechnen können Informatiker sowieso. BWLer nutzen Hauptschulmathematik. Arbeitgeber haben keine Ahnung von Informatik und werden die Anforderungen nach Automatentheorie nicht stellen. Sie ist aber extrem wichtig, es ist halt nicht so offensichtlich. Und so lange da draußen Deppen herumlaufen, mit Informatikdiplom, die behaupten, sie bräuchten nur 20 % der Studieninhalte, haben ihre eigene Situation, ihre eigene Arbeit nie reflektiert und wahrscheinlich während des Studiums nur für die Prüfungen gelernt und danach alles vergessen. Und eh wir es vergessen: Regelungstechnik ist mir halbwegs bekannt und habe mir sogar Teile davon selbst aneignen müssen, um einen Regelkreis (softwaretechnisch) umzusetzen.
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