Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Schleifkontakte 300A 157m/s


von A. R. (redegle)


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Hallo,

ich habe eine Frage zur technischen Machbarkeit.
Kann ich 300A zwischen Schleifkontakt und Material fließen lassen, wenn 
sich das Material mit 157m/s am Schleifkontakt vorbei bewegt?
Es handelt sich um ein rundes Objekt.
Der Schleifkontakt liegt am Umfang an.
Spannung läge im Bereich 3-30V
Die Auflagefläche währen maximal 100mm.

Es ist eine theoretische Frage also bitte nich über die extrem hohe 
Geschwindigkeit wundern.

Vielleicht könnte man die Oberfläche polieren und in ein Quecksilberbad 
eintauchen.

Mit freundlichen Grüßen
Redegle

von Daniel R. (daniel_r)


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Die Geschwindigkeit spielt fast keine Rolle, sofern Du einen guten 
Anpressdruck gewährleisten kannst und das Material eine gute 
Leitfähigkeit aufweist. Das verhindert Lichtbögen und erhöht die 
Lebensdauer.
Ich würde statt eines Schleifkontakts eher ein Rädchen empfehlen, das 
sich mitdreht.

>Die Auflagefläche währen maximal 100mm.

Soll das 100mm² heissen? Dann wäre die Stromdichte nur 3A/mm^². Das 
würde gehen (je nach Material).

von A. R. (redegle)


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>Soll das 100mm² heissen?

Das waren 100mm. Also eine Breite von 100mm auf denen der Schleifkontakt 
auftritt.
Der Schleifkontakt müsste sehr wahrscheinlich verjüngen ausgeführt 
werden. Also ein "dünnes" elastisches Kupferblech welches auf die 
Auflagefläche drück. Natürlich muss es innerhalb eines möglichst kurzen 
Abstandes dicker werden.

Die Frage ist, ob es bei so hohen Geschwindigkeiten nicht zu einem 
Schmelzen des Kontaktes durch die Reibungsenergie kommt.

von Simon L. (simon_l)


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Hi,

ein Quecksilberbad wird wohl nicht gehen weil das Material weg 
geschleudert wird, aber ein Quecksilberstrahl, bzw viele sollten wohl 
gehen. (sieht sicher heftig aus ;) ) Nur die Zerstäubung des Quecksilber 
wird hier ein Problem, also sollte das ganze Luftdicht sein. Bleiben 
wohl nur die Schleifkontakte.


Zu den Schleifkontakten, in Modellbaumotoren übetragen 2 Kohlen ca. 
40-50A bei einer Motordrehzahl von 30k U/min bei Last. 6-8mm 
Kollektordurchmesser. Sind aber nach 1-2h Betrieb weg.

Gruß Simon

von Vlad T. (vlad_tepesch)


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*neugierig* 
was soll das denn werden?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Schleifkontakte für die genannten Geschwindigkeit existieren, im April 
2007 fuhr ein TGV mit etwa 160 m/sec. Die Stromversorgung erfolgt beim 
TGV bekanntlich über eine Oberleitung.

von A. R. (redegle)


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Mir ist Heute Nacht ein Konzept eingefallen, wie man einen reinen 
Gleichstromgenerator bauen kann.

Leider hat Faraday das selbe bereits im Jahre 1831 erfunden.
http://en.wikipedia.org/wiki/Homopolar_generator
http://en.wikipedia.org/wiki/File:Faraday_disk_generator.jpg

Habe ein bisschen herrumgerechnet und bin zu dem Ergebniss gekommen, 
dass ich unter bestimmten geometrischen Vorraussetzungen eine Spannung 
von 3-30V erzeugen kann. Notwendig sind hierfür sehr hohe 
Geschwindigkeiten um die 10000U/min.
Zusätzlich benötigt man noch einen magnetischer Fluss in der 
Größenordnung 1-6Teslar.
Beides sollte technisch möglich sein. Das Problem sind nur die 
Schleifkontakte.

von Andrew T. (marsufant)


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A. R. schrieb:
> Das Problem sind nur die
>
> Schleifkontakte.



Da jeder TGV und neuere ICE das bei fast identischen Geschwindigkeiten 
nutzt, ist auch das Problem  technisch gelöst.

von High Performer (Gast)


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>Kann ich 300A zwischen Schleifkontakt und Material fließen lassen, wenn
>sich das Material mit 157m/s am Schleifkontakt vorbei bewegt?

Hmm, im Prinzip kann das jeder Bahnstromabnehmer. Zumindest die 300A 
sind kein Problem. Keine Ahnung, wie's mit dem Spannungsabfall aussieht. 
Zur Geschwindindigkeit: 157m/s wären 565km/h. Der ICE kommt bei 
Höchstgeschwindigkeit in diese Richtung. Ich denke, die Stromabnehmer 
können auch bei 500km/h betrieben werden. Da ich mich nicht mit 
bahntechnischen Details befasse, kann ich natürlich nicht sagen, wie 
lange so ein Bahnstromabnehmer hält, bevor er getauscht werden muss.
Die Fläche ist ebenfalls relativ klein, da ja nur das Drahtseil auf dem 
Abnehmer aufliegt. Ich frage mich, wenn ich mit mit dem Zug unterwegs 
bin, öfter mal, wie das funktionieren kann. Aber es funktioniert. ;-)

von A. R. (redegle)


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Habe mich eben mal in Wikipedia eingelesen zu den "Deckenstromschienen".

Leider konnte ich bis jetzt noch keine wirklich informativen 
Informationen finden.

von oszi40 (Gast)


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High Performer schrieb:
> nur das Drahtseil auf dem Abnehmer aufliegt

-Ein Trick ist, daß der Fahrdraht zickzack gespannt wird, um eine 
gleichmäßige Abnutzung der Stromabnehmer zu erreichen.

-Wenn bei einigen kV z.B. 1V Spannungsabfall auftritt fällt das weniger 
auf als bei Deinen 3V !

von Maik F. (sabuty) Benutzerseite


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Wenn es sich um ein rundes Objekt handelt, kannst du auch den 
Durchmesser der Schleifkontaktauflage und damit die Geschwindigkeit 
reduzieren ;)

Zu Zugstromabnehmern: Der Shikansen Baureihe 955 kommt auch auf 443 
km/h.

von Eisenbähnler (Gast)


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> Die Fläche ist ebenfalls relativ klein, da ja nur das Drahtseil auf dem
> Abnehmer aufliegt. Ich frage mich, wenn ich mit mit dem Zug unterwegs
> bin, öfter mal, wie das funktionieren kann. Aber es funktioniert. ;-)

Es funktioniert, weil die Kontaktfläche variiert wird. Die Fahrleitung 
wird sozusagen im Zick-Zack aufgehängt (wechselseitige Abspannungen an 
den Masten). Dadurch wird beim Fahren der Stromabnehmer auf einer 
breiteren Fläche "abgenutzt". Trotzdem, glaube ich, ist die 
mechanisch-elektrische Belastung auf das Reibflächenpaar Stromabnehmer 
<-> Fahrleitung enorm, sodaß die Reibflächen an den Stromabnehmern 
öfters mal getauscht werden müssen.
Man sollte auch bedenken, daß mit steigender Geschwindigkeit auch die zu 
übertragende elektische Leistung steigen muß, wodurch die Belastung 
nochmal erhöht wird (größerer Strom als bei Langsamfahrten).

von A. R. (redegle)


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>Fahrleitung enorm, sodaß die Reibflächen an den Stromabnehmern
>öfters mal getauscht werden müssen.

Das glaube ich auch.

Bei meiner Applikation erhöht sich die Spannung mit steigender 
Geschwindigkeit.

U=6,54 B

Muss dem nächst mal berechnen, welche Flussdichte ich erzeugen kann.
Es würde sich ein Luftspalt von 6 bis 11mm ergeben.
Die Fläche währen ca. 2500mm².

von High Performer (Gast)


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>-Ein Trick ist, daß der Fahrdraht zickzack gespannt wird, um eine
>gleichmäßige Abnutzung der Stromabnehmer zu erreichen.

Ist mir bekannt. Aber Bahnstromabnehmer sind auch oft extremen 
Bedingungen ausgesetzt. (Ich denke nur an kalte Wintertage - man erkennt 
dann ja die Bahn schon aus der Ferne an ihrem blauen Leuchtfeuer ;-)

>-Wenn bei einigen kV z.B. 1V Spannungsabfall auftritt fällt das weniger
>auf als bei Deinen 3V !

Das müsste dann allerdings direkt mit einer deutlichen Verlustleistung 
an der Übergangsstelle einhergehen. 1V bei 300A bedeuten immerhin 300W 
Verlustleistung. OK, Fahrtwind kühlt, Zickzack verteilt die 
Verlustenergie. Aber ich denke, allzu groß wird der Spannungsabfall 
nicht sein.

von A. R. (redegle)


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6Teslar zu erzeugen dürfte sehr sehr schwer werden. Denn normales Eisen 
geht bei ca. 1,3Teslar in Sättigung. Danach habe ich kein homogenes Feld 
mehr sonst bräuchte ich 600000A als magnetische Spannung.

Bei 1,5Teslar komme ich auf eine magnetische Spannung von 8400A.
Also 8400Windungen mit jeweils 1A.
Das ist auch schon eine ziemliche Menge.
Notfalls müsste man den Luftspalt kleiner machen.

Bei 1,5Teslar ließe sich eine Spannung von 10V erzeugen.

von Tames K. Jirk (Gast)


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Nur mal so als Einwand: Die hier als Referenz herangezogene Bahn 
arbeitet mit 15kV - da sind ein paar hundert Volt Übergangsverlust zu 
verschmerzen.

Bei den geplanten Geschwindigkeiten ist eine permanente plane Auflage 
mechanisch schwierig zu realisieren - mit Spannungen <=30V ist das 
äusserst ambitioniert

von -Gast_XIV (Gast)


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A. R. schrieb:
> Vielleicht könnte man die Oberfläche polieren und in ein Quecksilberbad
> eintauchen.

Theoretische Frage, praktische Antwort.

300A * 30 V = 9kW. Auf einer Fläche von 100mm² = 1cm" = 9kw/cm².

Siedepunkt Quecksilber 300° nochwas, Die Dämpfe sind stark giftig, das 
Zeug löst sich schon bei Raumtemperatur in Luft. Viel Spass.

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Andrew Taylor schrieb:
> Da jeder TGV und neuere ICE das bei fast identischen Geschwindigkeiten
> nutzt, ist auch das Problem  technisch gelöst.

Es gab auch schon mal Weltrekord-Versuche, wo bei Loks mit mehr als 300 
km/h der Stromabnehmer einfach so durchschmolz:

http://de.wikipedia.org/wiki/Weltrekordfahrten_der_SNCF_am_28./29._M%C3%A4rz_1955#Ablauf_der_Rekordfahrten

Ist aber schon 'ne Weile her ;-)

Gruß,

Frank

von A. R. (redegle)


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>9kw/cm².
Was bringt mir die Angabe?

In einem Hochspannungsseil fließen durchaus 100MW/cm²

Viel wichtiger währe die Stromdichte.
Das sind 3A/mm².

von Echo (Gast)


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Kleiner Einwand: Die Einheit heißt Tesla, nicht Teslar.

von A. R. (redegle)


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@Kleiner Einwand: Die Einheit heißt Tesla, nicht Teslar.

Danke für den Hinweis. Weiß eh nicht warum ich Tesla schreibe 
normalerweise haben wir das immer mit Vs/m² gelernt.

von Eisenbähnler (Gast)


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>>9kw/cm².
>Was bringt mir die Angabe?

Na ganz einfach: Das wäre die Leistungsdichte, welche im Hg-Bad 
herrschen würde. Nun müßtest Du es nur noch so deimensionieren, daß 
seine Temperatur unter diesen Bedingungen unter der Siedetemperatur 
bleibt ;-) (geometrische Abmessungen, Volumen, Wärmekapazität von Hg...)

Mein Rat:
Laß die Finger von Hg! (auch im übertragenen Sinn ;-)

von Mehner (Gast)


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Hallo,

bin mir ziemlich sicher, mal gelernt zu haben, daß bei "normalen" E-Loks 
die Schiene am Stromabnehmer aus Graphit besteht, gibt's ja in 
verschiedenen Härten, die dann auf den Kontaktpartner abgestimmt sein 
muß). Ob das heute noch so ist, vor allem bei Hochgeschwindigkeitszügen, 
und wie schnell das verschleißt, weiß ich nicht.

Gruß Andreas

von Peter R. (pnu)


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Da das Ganze abdriftet zu Oberleitungs-Schleifkontakten:

Der sogenannte Unipolargenerator ist schon lange Forschungsthema bei 
Starkstromgeneratoren, also nix so besonders Neues. Das Problem mit der 
niedrigen Spannung und den kilo-Ampere Gleichstrom ist halt, dass man 
auf Hochspannung transformieren muss, um die elektrische Leistung zu den 
Verbrauchern zu bringen. Ein Generator, der gleich Wechselspannung für 
die Trafos liefert mit handlichen 10 kV und einigen hundert Ampere ist 
da besser dran.

von A. R. (redegle)


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>Der sogenannte Unipolargenerator ist schon lange Forschungsthema bei
>Starkstromgeneratoren, also nix so besonders Neues.

Durchaus möglich. Ich finde es jedoch total faszinierend. Habe davon 
noch nie etwas gehöhrt. Nicht im Physikunterricht. Nicht in der 
Ausbildung und auch noch nicht im Studium.

>Das Problem mit der
>niedrigen Spannung und den kilo-Ampere Gleichstrom ist halt, dass man
>auf Hochspannung transformieren muss, um die elektrische Leistung zu den
>Verbrauchern zu bringen. Ein Generator, der gleich Wechselspannung für
>die Trafos liefert mit handlichen 10 kV und einigen hundert Ampere ist
>da besser dran.

Man könnte das ganz auch verwenden um aus 230V AC galvanisch getrennt 
10V DC zu erzeugen.

Oder man könnte 30-40V DC erzeugen und damit ein Schweißgerät versorgen.

Soetwas ließe sich auch in der Elektrolyse einsetzen.
Die Spannung ist schließlich durch die Drehzahl regelbar.

von Falk B. (falk)


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@  A. R. (redegle)

>noch nie etwas gehöhrt. Nicht im Physikunterricht. Nicht in der
>Ausbildung und auch noch nicht im Studium.

Was wohl daran liegt, dass das Ding ein absoluter Exot ist.

>Man könnte das ganz auch verwenden um aus 230V AC galvanisch getrennt
>10V DC zu erzeugen.

Dafür gibt es deutlich einfachere Lösungen. Nennen sich Netzteil.

>Oder man könnte 30-40V DC erzeugen und damit ein Schweißgerät versorgen.

Das Gerät der Wahl heißt Schweißtrafo.

>Soetwas ließe sich auch in der Elektrolyse einsetzen.

Auch dafür gibt es deutlich bessere Netzteile.

>Die Spannung ist schließlich durch die Drehzahl regelbar.

Das können Netzteile auch.

Ergo. Ausser Spesen nix gewesen. Das Ding ist ausser für Super Duper 
Forschungssachen unbrauchbar. Kennt jemand den Wirkungsgrad?

MFG
Falk

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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A. R. schrieb:
>>Soll das 100mm² heissen?
>
> Das waren 100mm.

100mm sind aber keine Fläche.

von Tames K. Jirk (Gast)


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> Ergo. Ausser Spesen nix gewesen. Das Ding ist ausser für Super Duper
> Forschungssachen unbrauchbar.

Du hast die Esoteriker und Freie-Energie-Fraktion vergessen.

> Kennt jemand den Wirkungsgrad?

Hat sich noch keiner die Mühe gemacht, das genau zu messen - ist wohl 
schwierig. Siehe

http://www.borderlands.de/energy.n-machine.php3

von A. R. (redegle)


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>100mm sind aber keine Fläche.

Das habe ich auch nie behauptet.

>>noch nie etwas gehöhrt. Nicht im Physikunterricht. Nicht in der
>>Ausbildung und auch noch nicht im Studium.

>Was wohl daran liegt, dass das Ding ein absoluter Exot ist.

Deswegen finde ich es auch so interessant.

>Das können Netzteile auch.

Mir ist klar, dass das alles mit Netzteilen realisierbar ist.
Es geht einfach ums Prinzip der Machbarkeit.
Btw. Gleichrichter funktionierten auch jahre lang mit 
Selengleichrichtern.

>Du hast die Esoteriker und Freie-Energie-Fraktion vergessen.

Habe auch mittlerweile schon sehr viele Internetseiten dieser 
Freie-Energie-Fraktion entdeckt. Sind aber nicht alles nur Spinner die 
das behaupten. Scheinen auch ein paar Doktoren etc. dabei zu sein.

von Philipp (Gast)


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Mess einfach mal den wirkungsgrad und ab 12% wird das ding für die 
Freie-Energie-Fraktion interessant und du verdienst dich dumm.

von Philipp (Gast)


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120% meinte ich

von Tames K. Jirk (Gast)


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> Sind aber nicht alles nur Spinner die das behaupten.
> Scheinen auch ein paar Doktoren etc. dabei zu sein.

Das Eine schließt das Andere nicht zwangsweise aus.

Ente&wech

von U.R. Schmitt (Gast)


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A. R. schrieb:
> Scheinen auch ein paar Doktoren etc. dabei zu sein.

Sowas kann man kaufen, bzw, das ist dann halt ein Dr. phil. Dr h.c. 
Dr.rer. usw.
Ausserdem muss man an so etwas nicht glauben um damit Geld zu 
verdienen!!!

von A. R. (redegle)


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Naja ich kann nicht Beweisen, dass kein Wirkungsgrad über 100% gemessen 
worden ist.
Also gestehe ich mir auch nicht zu das Gegenteil zu behaupten.

von Peter R. (pnu)


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Siehe Wikipedia, Stichworte Unipolar motor / Unipolargenerator

von A. R. (redegle)


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>Siehe Wikipedia, Stichworte Unipolar motor / Unipolargenerator

Vorher bereits gelesen!

von Tames K. Jirk (Gast)


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> Naja ich kann nicht Beweisen, dass kein Wirkungsgrad über 100% gemessen
worden ist.
> Also gestehe ich mir auch nicht zu das Gegenteil zu behaupten.

Jetzt kippt es endgültig ab in die Esoterik .....

Und nein, Wirkungsgrade > 100% sind nicht drin - das wäre ja dann ein 
Perpetuum mobile.

von A. R. (redegle)


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>Und nein, Wirkungsgrade > 100% sind nicht drin - das wäre ja dann ein
>Perpetuum mobile.

Das hängt von der Definition ab.
Ein "gesammt" Wirkungsgrad von 100% ist nicht möglich.

Es ist aber nicht auszuschließen, dass eine solche Applikation von 
irgendwo her Energie bekommt. Auch wenn es nur der Wind ist, welcher das 
Teil zum drehen bringt.
Ich möchte damit sagen, dass ich nicht ausschließen kann, dass an der 
Spinnerei mit der freien Energie nichts dran ist.
Wenn es so einwandfrei nachzuweisen währe. Dann gäbe es nicht so viele 
Leute die dran glauben.

Vor mehreren Jahrhunderten glaube auch keiner dass sich die Erde um die 
Sonne dreht.

So lange also keiner das Gegenteil beweisen kann bin ich für so fast 
alles offen.

von Tames K. Jirk (Gast)


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> So lange also keiner das Gegenteil beweisen kann bin ich für so fast
> alles offen.

Eine Nominierung für den Darwin Award ist das Ganze aber sicher nicht 
wert.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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A. R. schrieb:
>>100mm sind aber keine Fläche.
>
> Das habe ich auch nie behauptet.

Nicht?

A. R. schrieb:
> Die Auflagefläche währen maximal 100mm.

Die Länge der Auflagefläche bringt nichts, wenn man nicht die Breite 
weiß.

von Marek N. (Gast)


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Moin,

wird nicht so eine rotierende Scheibe im Magnetfeld als Tachogenerator 
verwendet? Also bei uns war das in der Vorlesung dran, wenn auch nur 
kurz.

Beste Grüße, Marek

von Torsten W. (wirehead)


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Also der Unipolargenarator gleicht dr N-maschine ja sehr ;-)

Bei den meisten dieser aufbauten wurde der magnet mitrotieren lassen und 
dadurch entstand der stromfluss erst durch die induktion in den 
zuleitungen selbst die zur stromabnahme dienten.

Was den Abnehmer angeht (falls du das ernsthaft bauen willst) kann man 
z.B. Bronzebürdten oder zumindest stark metallhaltige Graphitbürsten 
(Motorkohlen) nehmen und passende Kohlentaschen mit Andruckfedern. Nennt 
sich zusammen Bürstenhalter. Die Federn gibts in verscheidenen Stärken.

Von nem Flughafen haben wir ab und zu ein paar Reihenschluss 
Fahrantriebe, die haben ne Granzdrehzahl von 12000UpM und nen 
Kommutatordruchmesser in der gegend von 200mm. Strom liegt bei 680A 
verteilt auf 4 Bürsten der Größe 30x20 etwa. Das kommt deinem Kram da 
schon nahe.
Der Verschleiß ist allerdings erheblich, auserdem entsteht da ein ganz 
fießer Abrieb.
Auch den Kraftaufwand um das zu drehen sollte man nicht unterschätzen.

Wenns ersthaft ist dann kann ich mal nach nem Bürstenhalter im Schrott 
schauen, allerdings kann es durchaus sein das eine Bürste dieser Gattung 
50-100eu kostet.

Gruß
Torsten

von Falk B. (falk)


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Warum nicht einfach den Bezugspunkt umdrehen?

Die Scheibe steht still, die Stromabnehmer sind fest. Nur die Magneten 
drehen sich! Damit dürfte das Ganze problemlos auch für hohe Ströme 
skalierbar sein ;-)

P.S. Die Beschreibung in dem Link oben

http://www.borderlands.de/energy.n-machine.php3

Ist falsch. Den der Wirkmechanismus ist heute klar. Wikipedia sagt 
warum. Die Lorentzkraft ist der "Trick".

Rechte Hand Regel.

http://de.wikipedia.org/wiki/Drei-Finger-Regel

Ursache - Vermittlung - Wirkung.

Ursache ist die Bewegung der Elektronen im Metall
Vermittelt durch das Magnetfeld
Die Wirkung ist der Stromfluß

Allerdings halte ich die Aussage in englischen Artikel falsch.

http://en.wikipedia.org/wiki/Homopolar_generator

"If the magnetic field is provided by a permanent magnet, the generator 
works regardless of whether the magnet is fixed to the stator or rotates 
with the disc. "

Wenn keine Relativbewegung zwischen Magneten und Scheibe passiert, gibt 
es auch keine Induktion.

MfG
Falk

von A. R. (redegle)


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>Eine Nominierung für den Darwin Award ist das Ganze aber sicher nicht
>wert.

Bis jetzt bin ich mit der Einstellung immer ganz gut zurecht gekommen.

>A. R. schrieb:
>> Die Auflagefläche währen maximal 100mm.

>Die Länge der Auflagefläche bringt nichts, wenn man nicht die Breite
>weiß.

Oha da muss ich mich Entschuldigen, habe mich verschrieben.
Ich ging von einem Runden Objekt aus. Durmesser 300-400mm.
Die Fläche ließe sich also varieren.

>Wenns ersthaft ist dann kann ich mal nach nem Bürstenhalter im Schrott
>schauen, allerdings kann es durchaus sein das eine Bürste dieser Gattung
>50-100eu kostet.

Eine praktische Realisierung wird leider an dem Fehlen einer Dreh- und 
Fräsmaschine mangeln.
Wenn diese vorhanden währe, hätte ich ggf. ein Konzept, welches ohne 
Bürsten auskommt.

>Ist falsch. Den der Wirkmechanismus ist heute klar. Wikipedia sagt
>warum. Die Lorentzkraft ist der "Trick".

Ich bin über die Lorentzkraft erst auf die Idee gekommen eine 
Gleichspannung zu erzeugen.
Habe später erst rausgefunden das es so ein Teil bereits unter dem Namen 
Unipolargenarator gibt.

>Warum nicht einfach den Bezugspunkt umdrehen?

Weil dann keine Spannung induziert wird!
Genau das war einer der interessanten Sachen an der Applikation.

Siehe Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Faradaysches_Paradoxon

von Falk B. (falk)


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@  A. R. (redegle)

>Weil dann keine Spannung induziert wird!

Nö. Lies mal genau. Die Scheibe ODER die Magneten müssen sich drehen, 
nur nicht beide zusammen, es sei denn entgegengesetzt.

MfG
Falk

von A. R. (redegle)


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@ Falk

Es ist zu lesen:

"Wird hingegen nur der Magnet bewegt, und ruht die Scheibe, tritt keine 
Induktionsspannung auf."

"Dies war für Faraday verblüffend, weil er annahm, dass es für die 
Induktion nur darauf ankommt, dass sich die Scheibe gegen den Magneten 
bewegt."

Deshalb der Name "Faradaysches Paradoxon".

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