Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik dimmbare Tageslichtlampe


von Hansi (Gast)


Lesenswert?

Hi!
Ich suche eine Tageslichtlampe, die von einem gewöhnlichen Dimmer 
stufenlos gedimmt werden kann. Sie sollte von der Helligkeit wenigstens 
einer 200W-Glühlampe entsprechen. Wer kann solch eine Lampe empfehlen?

Hintergrund ist folgender. Da ich morgens schlecht aus dem Bett komme, 
wollte ich mir für die dunklere Jahreszeit einen Lichtwecker zulegen 
(googelt z.B. nach "wakeup light", falls ihr euch darunter nichts 
vorstellen könnt). Ich hatte drei dieser Lichtwecker ausprobiert, doch 
sie summen alle so laut, dass ich dabei nicht einschlafen kann. Und wenn 
ich sie weiter weg stelle, werde ich von der geringen Helligkeit nicht 
wach. Daher will ich jetzt eine Tageslichtlampe in einer Stehlampe mit 
zeitgesteuertem Dimmer versehen und so den Lichtwecker ersetzten.

Mich würde auch interessieren, wie die dimmbaren Energiesparlampen 
funktionieren, da sie doch von der Technik her eigentlich nur ein oder 
aus sein können?

Hansi

von micha (Gast)


Lesenswert?

Ich habe auch so ein Teil und bin (mit dem Ergebniss) ganz zufrieden. 
Ich habe ein sehr einfaches no-name Produkt (hat ~ 35€ gekostet) indem 
eine einfache Glühlampe seinen Dienst tut. Energiesparbirnen 
(Leuchtstoffröhren) kann man nicht verwenden. Soweit ich weiss arbeiten 
fast alle Geräte mit 220 Volt DC Leuchtmitteln mit einem 
Phasenanschnittsdimmer.
Ein Grund, warum ich nicht sooo zufrieden bin(oder war) ist der der 
Umstand, dass nach ein paar Wochen die Lampe ganz unmotiviert 
rum-gebritzelt hat (Triac hinüber) und das (blaue) Display selbst in der 
gedimmten Helligkeit vieeeel zu hell war (man konnte noch gut ein Buch 
lesen).
Ich habe dann das Teil mal aufgemacht und wie gesagt eine 
Standard-Dimmerschaltung gefunden. Nur war die Typenbezeichnung des 
Triac abgeschliffen und unkenntlich gemacht. Gibt einem schon zu denken.
Der Rest der Schaltung sah auch nach China-Handarbeit aus. Ich habe dann 
einen anderen Vorwiderstand für die LED-Beleuchtung eingebaut und den 
kaputten Triac gegen einen 600V/8A-Typ ausgetauscht und jetzt läuft es 
ohne Probleme. Ich habe mittlerweile einige ähnliche Geräte gesehen 
(Lcihtwecker+Radio+Geräuschkulisse), so dass ich davon ausgehen, dass 
die Innereien alle gleich sind. Ich habe übrigens nie ein Pfeifen 
gehört.
Phillips hat auch ein Modell - eventuell ist das ja etwas besser 
aufgebaut.
Ansonsten kann man so etwas auch selber bauen (such mal in der 
Code-Sammlung).

von Henning (Gast)


Lesenswert?

Wenn schon ein Eigenbau: such dir ein dimmbares Vorschaltgerät. Am 
einfachsten eins mit einer 1..10 V-Schnittstelle. Damit kann man fast 
jede Kompakt-)Leuchtstofflampe von 1 bis 100% steuern. als Lichtfarbe 
irgendwas in Richtung 840, 940, 865 oder 965. 840 und 940 sind nicht 
ganz so kalt, wie die Tageslichtlampen 865 und 965. Der Wirkungsgrad ist 
auch im Dimmbetrieb sehr gut. Dazu ist das ganze absolut lautlos, da mit 
deutlich über 20 kHz gearbeitet wird.

von Sebastian (Gast)


Lesenswert?

Kann Henning hier nur beipflichten. Ich habe hierzu ein Osram 
Quicktronic QT-T/E 2x26-42/230-240 DIM mit zwei tageslichtweißen 30 
Watt-Röhren. Das 0-10V gesteuerte EVG gab es billig in der Bucht, die 
Röhren stammten von Pollin (sind aber inzwischen ausverkauft).
Einziger Nachteil: Die Lichtfarbe ändert sich mit der Dimmung, wenn die 
Röhren sehr dunkel sind, ist das Licht bläulicher.

Übrigens habe ich inzwischen noch eine andere nette Lösung für ein 
"wake-up-light" gefunden, die schon beinahe "low-tech" ist: Eine 
Natriumdampf-Niederdrucklampe (Typ SOX, 35W) braucht nach dem 
Einschalten etwa 15 Minuten, um warm zu werden. Man kann sie mit einem 
Leuchtstofflampenvorschaltgerät betreiben (wenn man das richtige 
aussucht), und die Helligkeit steigt so langsam und gleichmäßig an, daß 
es einer Sonnenaufgangssimulation recht nahe kommt. Die Lichtfarbe 
ändert sich dabei von rötlich nach gelb. Wenn man also auf den 
Tageslichteffekt verzichten kann, bietet diese Lösung den Vorteil, daß 
man die Lampe nur über eine Schaltuhr einschalten muß.

von Christian K. (christian_rx7) Benutzerseite


Lesenswert?

Also ich würde das ganze auch mittels dimmbaren EVG machen, 1-10V ist 
einfach anzusteuern.
Zuhause hab ich das mittels DALI erledigt und für die indirekte 
Beleuchtung Lichtfarbe 880 "Skywhite" ist sehr bläulich, aber genial um 
munter zu werden oder zu bleiben.

Christian

von Hansi (Gast)


Lesenswert?

Danke für eure Antworten.

Mir ist noch einiges unklar. Wie es aussieht, brauche ich also ein EVG 
und Leuchtstoffröhren. Könnt ihr mir Links zu zusammenpassenden EVGs und 
Röhren nennen? Bei dem oben genannten QT-T/E 2x26-42/230-240 DIM finde 
ich nicht heraus, was von beiden dieses Teil darstellt.

Idealerweise sollte es eine Kompaktleuchtstoffröhre sein, die ich in 
eine vorhandene Stehlampe mit E27-Sockel schrauben kann.

Dann bräuchte ich also noch eine Ansteuerung für das EVG, um die 
zeitgesteuerte Helligkeit hinzubekommen. Dazu muss eine Spannung von 
0...10V hochgefahren werden, ja? Kann ich mir zusammenbasteln, aber gibt 
es sowas vielleicht auch fertig zu kaufen mit integriertem Uhrenchip 
usw., also ein kompletter Wecker, der statt Tonsignal eine ansteigende 
Spannung ausgibt?

Hansi

von Uwe R. (aisnmann)


Lesenswert?

Die Natriumdampf-idee ist gut.
Wuerde ich auf Halogenmetalldampflampe modifizieren. da ist das licht 
weiss, du brauchst nur eine 35W Lampe, und beim hochfahren ist sie 
zwischenzeitlich haesslich gruen, davon wird man wach.

aber nur fuer den wecker benutzen, also nicht laufend ein-und 
ausschalten.
Lampenbezeichnung: HIT-T, oder TC (unterschiedliche sockel, gibts noch 
mehr davon)
Osram-bezeichnung: HCI-T oder TC
Philips: CDM-T oder TC
Vorschaltgeraetebezeichnung von Osram: Powertronic intelligent (PTi)

Bei mir wirkt das nich, ich wache im sommer nur von selber auf wenn die 
sonne direkt auf mich scheint, oder ich lange genug geschlafen habe.

HTH, bye uwe

PS: ist praktisch nur im gewerblichen bereich anzutreffen, 
ladenbeleuchtung undso, eigenbau ist nicht ohne risiko, evtl baustrahler 
umbauen, die zweiseitigen lampen heissen dann -TS

von Sebastian (Gast)


Lesenswert?

Also, um die Verwirrung nochmal aufzuklären (und ggf. weitere zu 
stiften):

Das QT-T/E 2x26-42/230-240 DIM ist ein elektronisches Vorschaltgerät mit 
0-10V Eingang. Es eignet sich, wie man an der Bezeichnung sieht, für 
Röhren zwischen 26 und 42 Watt, und versorgt zwei Stück gleichzeitig. 
Beide Röhren müssen vierdrähtig angeschlossen werden, also nichts mit 
integriertem Starter. Es können Kompaktleuchtstofflampen (einseitig 
gesockelt, Vierstift) oder herkömmliche Röhren verwendet werden.
Übrigens, sollte der TE so etwas wirklich haben wollen, hätte ich noch 
ein Hüco TC-DEL/TEL 26W zu vergeben (nur für Kompaktleuchtstofflampen, 
2x 26W, dimmbar von 3-100%). War mir damals zu schwach, aber für einen 
Lichtwecker... und wenn man sowieso keine langen Röhren benutzt, könnte 
es gehen. Dazu verwendet man dann als Leuchtmittel z.B. zweimal die 
Nummer "531 437" von Pollin. Praktisch spottbillig. Sockel nicht 
vergessen, die hat Pollin leider nicht.

Die einschraubbaren Leuchtstofflampen, die man dimmen kann, haben mich 
bisher nicht so überzeugt. Die allerersten (Marke "Megaman", damals z.B. 
über Woolworth vertrieben) wurden über einen Dimmer gedimmt, der in vier 
Stufen Trafowicklungen umschaltete, also über die Spannung. Primitiv. 
Einschalten mußte auf höchster Stufe erfolgen.
Conrad Electronic hat vor Jahren einen recht teuren 
Energiesparlampen-Einbaudimmer für Wandmontage verkauft. Habe mal einen 
defekten zerlegt. Unter anderem ein Timer-IC drin, Gleichrichter, IGBT 
für die Last, wenn ich mich recht erinnere. Das Teil arbeitet 
möglicherweise mit PWM. Wie die Lampen das abkönnen, ist mir etwas 
unklar.
Vielleicht gibt es inzwischen besseres.

Uhren mit 0-10 Volt Ausgang sind mir unbekannt. Man kann so etwas aber 
auf vielerlei Arten lösen, ob nun mit Binärzähler und R-2R-DAC, oder 
einem Mikrocontroller, dessen PWM-Ausgang man über einen Tiefpaß führt 
und durch einen OpAmp puffert (gleich entsprechende Spannungsverstärkung 
einplanen, dann klappt's auch mit den zehn Volt). Der Mikro könnte dann 
auch gleich den Wecker machen. Vielleicht kriegt man das sogar in einen 
MSP430F2001 rein (hat 16-Bit-Timer, PWM klappt gut damit), oder einen 
Tiny24, wenn man Atmel bevorzugt.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.