Ich habe einen Kollegen, den kürzlich kritisiert habe. Ich habe den Eindruck, dass er nur das macht, was ihm aufgetragen wird, und für alles andere fühlt er sich nicht verantwortlich. Obwohl er wusste, dass ich in einem anderen Projekt total eingespannt (viele Überstunden) war und ich ihm bat, diese oder jene Aufgabe zu übernehmen, hat sich innerhalb von vier Monaten doch nichts getan. Das kritisierte ich. Dafür erntete ich Kommentare wie "Wie halt bist du überhaupt?" - Er hat mir vorgeworfen, dass ich mich kindisch benehme. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich sowas unverschämt finde. Und es war nicht die erste verbale Verfehlung seinerseits. Ich sage ihm doch auch nicht, dass mich sein Gestank (Knoblauch und anderes Zeug) nervt, dass er sich mal waschen möchte und dass er öfter mal die Kleidung wechseln sollte. Die Arbeit mit ihm wird unerträglicher... Ich kann auch nicht verstehen, dass jemand mit so wenig Interesse seine Arbeit verfolgt. Wenn ich etwas erkläre, natürlich auf Anfrage, dann sagt er oft: "Das Studium ist vorbei." - Als ob ich eine Vorlesung mache. Einerseits will er alles erklärt haben, aber dann wirft er mir vor, dass ich ihm was erkläre. Schlimm ist auch, dass er sich kein Wissen von alleine aneignet, dass da der innere Antrieb fehlt. Solche grundsätzlichen Sachen wie die Benutzung von ssh und Shell-Skripten kann er nicht. Der normale, akademische Angestellte muss doch selbständig genug sein, die entsprechenden Defizite zu beheben. Aber das fehlt bei dem einfach. Ob das was mit der Umstellung auf Bachelor zu tun hat? Nein, der Junge hat Diplom! Aber anscheinend hat er keinen akademischen Stolz. Obwohl ich ihm viel helfe, helfen muss, was zeitlich und nervlich viel kostet und letzten Ende mich davon abhält, meine eigentlichen Aufgaben gewissenhaft zu erledigen. Ich habe ihm auch schon in privaten Dingen viel geholfen und verstehe einfach nicht, wie jemand so sein kann. Nun hat er mit anderen Kollegen mehr zu tun und hoffentlich muss ich mit ihm nicht mehr so viel zusammenarbeiten. Vielleicht sehen dann mehr Leute, wie inkompetent er ist.
Ich will einfach mal meinen Frust von der Seele schreiben. Solche Kollegen kennen einige Leute hier. Ich außerdem erwähnen, dass er bei weitem nicht die Erfahrung hat wie ich und sich dann derart anmaßend benimmt, was ich enerträglich finde. Die Frage ist, wie ich das Problem angehen soll. Vielleicht mit der Methode Kohl/Mergel, also Aussitzen? Oder Lafontaine: Einfach aus dem Staub machen? Oder Methode Schröder, wie damals beim Scharping?
Wenn er wieder was wissen will, du bist beschäftigt, da du noch viel machen musst :-)
Muss diesem Kollegen denn soviel geholfen werden? Kann man das nicht runterfahren und ihm sich selbst überlassen? Sind denn keine anderen Kollegen da, die hier einspringen könnten? Hilfsbereitschaft ist gut, allerdings sollte man sich auch nicht ausnutzen lassen. Einfach auf ein Minimum reduzieren die Interaktion mit solchen Leuten. Man muss sich ja nicht mit jedem in der Abteilung / im Team verstehen.
Ernst Lubitsch schrieb: > Die Frage ist, wie ich das Problem angehen soll. Vielleicht mit der > Methode Kohl/Mergel, also Aussitzen? Oder Lafontaine: Einfach aus dem > Staub machen? Oder Methode Schröder, wie damals beim Scharping? egal, Hauptsache nicht Möllemann.
hanswurst schrieb: > Man muss sich ja nicht mit jedem in der Abteilung / im Team verstehen. Sollte man aber, sonst ist es kein Team. Das Problem liegt eher bei "Ernst" selbst. Wie er schreibt, gab es auch Unterstützung in privaten Dingen. Macht man so etwas für abstoßende Typen?
>egal, Hauptsache nicht Möllemann.
Wie geht den die Methode Möllemann?
Den Kollegen unauffällig ohne Fallschirm aus dem fenster werfen?
Warum erklärst Du ihm denn überhaupt was? Lass ihn doch einfach links liegen. Mach Deine Sachen! Wenn er seine nicht schafft, häng ihn hin. Du bist doch kein Sozialamt. Und wenn Du zu viel zu tun hast, kläre es mit deinem Chef, nicht mit dem Kollegen. Dein Chef ist dafür da, die Aufgaben zu verteilen.
OT: Ich muss hier mal den Lafontaine in Schutz nehmen! Das "aus dem Staub machen" ist eine üble Nachrede und wird fleissig von seinen politischen Gegnern am Leben erhalten. Wer sich wirklich mal die Mühe macht, die Details zu recherchieren, wird feststellen, dass er sich keineswegs plötzlich aus dem Staub gemacht hat. Der Streit um die Finazpolitik (all die gesetzlichen Lockerungen, die die aktuelle Krise zur Folge hatten) hat schon lange geschwelt, ist aber bis zum Knall unter dem Teppich gehalten worden ... Mir ist klar, dass das hier völlig OT ist, aber durch leichtfertiges unüberlegtes Nachplappern von solchen Thesen richtet man mehr Schaden an, als man glaubt. Frank
Unbekannter schrieb: >>egal, Hauptsache nicht Möllemann. > > Wie geht den die Methode Möllemann? > Den Kollegen unauffällig ohne Fallschirm aus dem fenster werfen? Möllemann ist selber springen. Sonst hätte ich Guido oder so gesagt :-)
Nettes getrolle. Du bist doch der selbe, der letztens mit der Geschichte über den Kollegen kam, der ständig was von P*rn*s erzählt.
Hi, Ernst, > Ich habe einen Kollegen, den kürzlich kritisiert habe. Ich habe den > Eindruck, dass er nur das macht, was ihm aufgetragen wird, und für alles > andere fühlt er sich nicht verantwortlich. > Das kritisierte ich. Deine Reaktion ist zwar verständlich für einen engagierten Mitarbeiter, der einen Dienst-nach-Vorschrift-Kollegen neben sich sieht. Erstens sehe ich für Kritik aber keinen Anlass. Wenn ein Arbeitnehmer genau das macht, was er im Arbeitsvertrag zugesagt hat, dann handelt er nach Arbeitsrecht richtig. Mehr verlangt der Arbeitgeber nicht. Wenn Du freiwillig mehr machst, ist das allein Deine Sache. Zweitens ist Deine Kritik nicht Deine Aufgabe. Wenn es was zu kritisieren gäbe, dann wäre das die Aufgabe Eures gemeinsames Bosses. Wenn der keinen Anlass sieht, Du aber seine Arbeit für ihn machen willst, dann beschuldigst Du ihn indirekt der Untätigkeit oder Unfähigkeit. Damit ziehst Du Dir noch seinen Unmut zu. „Du sollst deine Firma nicht gegen ihren Willen glücklich machen wollen.“ (11. Gebot nach Heiko Mell, Karriereberater in den VDINachrichten) Üb' Dich in Geduld, tu' Deine eigene Arbeit und kritisiere erst, wenn Deine Arbeit behindert wird. Ciao Wolfgang Horn
Thomas schrieb: > Versuch es doch mit der Methode von Kurt Beck. Sich dahin zurückziehen, wo es für einen selbst gut läuft? :-)
Ernst, wenn du schon von akademischem Stolz schreibst, könntest du dir von ihm vielleicht bei der Orthographie und dem Satzbau helfen lassen. Die sind alles andere als akademisch. Ansonsten: Zeig ihm deine Abneigung und hilf ihm nicht mehr.
Ernst klingt selbst wie ein Möchtegern der alles weis... Wenn man sooo gut ist und sooo viel für ein Projekt macht kann man auch mit "wirklichen" Problemen umgehen und die dementsprechend "lösen" Aber wenn man eine Quaste is, die selbst nichts zu wege bringt - tja, dann muss man halt wo anders hin motzen. Habe auch akademischen Grad - und stell dir vor, ich bin mit shell scripten auch nicht vertraut! Wohl keine Freunde...
Mark Brandis schrieb: > Sich dahin zurückziehen, wo es für einen selbst gut läuft? :-) Nein so wie es Kurt Beck gesagt hat: Waschen und rasieren. :-)
Büroinventar schrieb: > Habe auch akademischen Grad - > und stell dir vor, ich bin mit shell scripten auch nicht vertraut! naja das Wissen kann man sich aber erarbeiten! Problem bei mir: ich vergesse die Details immer wieder sehr schnell, wenn ich das Wissen nicht praktisch einsetzen / gebrauchen kann.
Wolfgang Horn schrieb: > „Du sollst deine Firma nicht gegen ihren Willen glücklich machen > wollen.“ (11. Gebot nach Heiko Mell, Karriereberater in den > VDINachrichten) Stand das da wirklich so? Das MUSS ich mir besorgen. Und dann drucke ich das auf der dicken DIN-A0 Endlosplotterrolle auf und hängs bei uns auf. Das ist, bis jetzt, der coolste Spruch, den ich 2010 gehört habe...
unverschämt, weil er ihm (von einem gleichgestellten) übertragene aufgaben nicht erfüllt? in welcher welt leben wir? in so mancher firma muss man sich vom chef anschnauzen lassen, wenn man fremdaufgaben ohne aufforderung durch leitende angestellte nachgeht. zurecht.
henne schrieb: > in so mancher firma > muss man sich vom chef anschnauzen lassen, wenn man fremdaufgaben ohne > aufforderung durch leitende angestellte nachgeht. zurecht. Dachte sowas würde unter Selbstständigkeit und Selbstorganisation fallen! Also ich komme sehr oft von meinen eigentlichen Aufgaben ab und übernehme auch spontan Dinge, die gerade - vor allem meiner Meinung nach - dringender zu sein scheinen.
hanswurst schrieb: > Also ich komme sehr oft von meinen eigentlichen Aufgaben ab und > übernehme auch spontan Dinge, die gerade - vor allem meiner Meinung nach > - dringender zu sein scheinen. kennen vermutlich viele - dringend & wichtig - selbermachen dringend & unwichtig - delegieren nicht dringend & wichtig - an gute Leute delegieren nicht dringend & unwichtig - ignorieren
hanswurst schrieb: > henne schrieb: >> in so mancher firma >> muss man sich vom chef anschnauzen lassen, wenn man fremdaufgaben ohne >> aufforderung durch leitende angestellte nachgeht. zurecht. > > Dachte sowas würde unter Selbstständigkeit und Selbstorganisation > fallen! Also ich komme sehr oft von meinen eigentlichen Aufgaben ab und > übernehme auch spontan Dinge, die gerade - vor allem meiner Meinung nach > - dringender zu sein scheinen. "zu sein scheinen" sagt es schon: was du denkst, was wichtig ist, muss sich immer mit der meinung der realität (die meinung des chefs ist die realität ;)) decken. solches stetige ansaugen "wichtiger" arbeit, die man eigentlich garnicht erledigen soll, kann dir auch probleme einhandeln. vor allem missmut bei kollegen. tolle wichtige aufgaben an sich reißen, lästige arbeit abdelegieren, das sind mir die richtigen... augenroll
Was hindert Dich daran Dein Arbeitstempo an seinem anzupassen? Wer treibt Dich so hart zu arbeiten? Dein (Euer) Chef sicher nicht. Busfahrer.
henne schrieb: > unverschämt, weil er ihm (von einem gleichgestellten) übertragene > aufgaben nicht erfüllt? in welcher welt leben wir? in so mancher firma > muss man sich vom chef anschnauzen lassen, wenn man fremdaufgaben ohne > aufforderung durch leitende angestellte nachgeht. zurecht. Nein. Ich habe keine Aufgaben delegiert oder übertragen. Es kann halt nicht sein, dass ich ihm was hinterlasse, was funktioniert hat, und plötzlich schlagen Testfälle fehl, weil er am Protokoll zur Datenübertragung herumgefummelt hat. Obwohl er täglich zwei E-Mails wegen der fehlgeschlagenen Testfälle bekommen hat, hat er sich nicht darum gekümmert.
Ernst Lubitsch schrieb: > Ich habe den > Eindruck, dass er nur das macht, was ihm aufgetragen wird Genau das ist seine Aufgabe. Nicht mehr. Ernst Lubitsch schrieb: > und ich > ihm bat, diese oder jene Aufgabe zu übernehmen, Mit welchem Recht? Bist du ihm gegenüber überhaupt weisungsberechtigt? Das Problem scheint mir doch mehr bei dir als bei ihm zu liegen.
Ernst Lubitsch schrieb: > Nein. Ich habe keine Aufgaben delegiert oder übertragen. Es kann halt > nicht sein, dass ich ihm was hinterlasse, was funktioniert hat, und > plötzlich schlagen Testfälle fehl, weil er am Protokoll zur > Datenübertragung herumgefummelt hat. Bist du sicher das er rungefummelt hat oder nur Pfusch von dir durch seine Arbeit ans Tageslicht kommt? ...
Perry schrieb: > Ernst Lubitsch schrieb: >> und ich >> ihm bat, diese oder jene Aufgabe zu übernehmen, > > Mit welchem Recht? Bist du ihm gegenüber überhaupt weisungsberechtigt? Ich habe keine Weisung gegeben, sondern um etwas gebeten. Ich habe aber nicht meine Aufgaben auf ihn abgewälzt; ich war aus diesem Projekt eigentlich komplett draußen (Weisung von oben.). Ich habe aber noch ein gewisses Verantwortungsgefühl gegenüber diesem Projekt und bin allgemein sehr hilfsbereit.
Ernst Lubitsch schrieb: > Perry schrieb: > eigentlich komplett draußen (Weisung von oben.). Ich habe aber noch ein > gewisses Verantwortungsgefühl gegenüber diesem Projekt und bin allgemein > sehr hilfsbereit. Und jetzt bist du grantig weil nicht jeder deine Maßstäbe teilt? Ist ja löblich ein bisschen mehr ins Feuer zu werfen, aber du kannst deinem Kollegen nix ankreiden weil er das nicht auch so macht so lange er seinen Job zufriedenstellend erledigt, der Rest ist Chefsache
Ernst Lubitsch schrieb: > ich war aus diesem Projekt > eigentlich komplett draußen (Weisung von oben.) Da frage ich mich doch: Warum wohl...
Perry schrieb: > Da frage ich mich doch: Warum wohl... > > > > > > Beitrag melden | Bearbeiten | Löschen | Das kann sich eh jeder Denken...
@Ernst Lubitsch Du bist ein Depp, wenn du dich über solche Kollegen aufregst. Mach deine Arbeit und lass den anderen die ihre machen. Ausserdem bezweifle ich das du überhaupt in der Lage bist jemanden richtig einzuschätzen, das Zeug zur Mitarbeiterführung hast du definitiv nicht.
Und zum Schluß noch: ein Weiser Mann hat mal gesagt --> Tue nie etwas was andere für dich tun können..
nessuno schrieb: > Vielleicht sollte man den Thread umbennen... > ;-) In: Mitdiskutanten werden unverschämt.
Nö, wohl eher in: Bin unfähig, hab keine Freunde und jetzt kann ich mich nich mal mehr in der Arbeit vor dem leben verkriechen weil da jemand ist der kein Freak ist!
Es ist schon möglich, dass man die eigenen Maßstäbe nicht an anderen anlegen soll. Aber ich finde, wenn man etwas Tolles kontruiert hat, man es weitergibt, dann steht ein gewisser Stolz dahinter und wenn es dann plötzlich nicht mehr funktioniert, dann ärgert man sich zurecht, wenn es im Nachhinein wer anderer verpfuscht hat und sich die Person dann nicht darum kümmert, es wieder zu korrigieren. Schließlich heißt es dann im Nachhinen: "Wer hat das konstruiert?" und nicht "Wer hat das am Ende verpfuscht?" Zusätzlich finde ich diese beleidigende Kritik, die Ernst entgegengebracht wird einfach unterste Schublade. Ernst, kannst du dir das nicht so einrichten, dass du ein Projekt soweit fertigstellen kannst, dass eine Weitergabe nicht mehr nötig ist? Oder! Wenn du schon ein Projekt an einen anderen Arbeitskollegen, durch Weisung von oben, abgeben muss, dass dieser Nächste nichts an deiner Arbeit verändern kann, darf, sondern nur du selbst. - Eben die Arbeitsbereiche besser abgrenzen, sodass die einzelnen Arbeitsschritte abgeschlossen sind. Schöne Grüße Martin
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