Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik AVR und Ethernet


von Charly (Gast)


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Hallo!

Bin neu hier und beginne gerade die ersten Erfahrungen mit AVR
zu gewinnen! (Hab Erfahrungen mit 8051, 80C167)

Was mich interessieren würde:

Möchte ein kleines board entwerfen, welches an verschiedenen stellen im 
Haus angesteuert über ein Netzwerk div. Steuerungen übernehmen soll!
Nun meine Frage:

Ich bin auf den CS8900A gestoßen! Hat jemand mit diesem baustein schon 
Erfahrungen gemacht?

Habt Ihr noch andere (kostengünstige) Lösungen?
Andere ICs für diese Löung? Lösungsvorschläge?

Vielen Dank für eure Hilfe
Charly

von Markus Burrer (Gast)


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hm, muß es Ethernet sein? Ist eigentlich etwas oversized für die 
Anwendung. Überleg doch mal als Alternative RS485 zu nehmen. Hab 
kürzlich einen Artikel geschrieben. Den findest Du unter

http://www.elektronik-projekt.de/

bei den Artikeln.

Ansonsten schau doch mal bei
http://www.e-lab.de oder
http://www.egnite.de/index_js.htm oder
http://www.embeddedethernet.com/

vorbei. Die haben sowohl Hardware als auch Software zu dem Thema

Gruß
Markus
http://www.elektronik-projekt.de/

von A.Füßer (Gast)


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Natürlich www.CANathome.de nicht zu vergessen. ;-)
Beschäftigt sich mit Automation über CAN-Bus.

Thema Ethernet: Benötigt einen schwer erhältlichen, teuren CS8900A (oder 
ähnliche, z.B. RTL8019A...). IP-Stack verbraucht "Unmengen" an Speicher. 
Die meisten Projekte, die ich bisher zum Thema AVR/IP gesehen habe 
setzen einen ATmega103/128 voraus. Das alles macht eine IP-Station 
schwer bastelbar und teuer.

Wenn man keinen ext. CAN-Controller (also nicht so wie ich :-)) 
verwendet, sondern nur einen CAN-PHY (z.B. 82C250) hat man quasi einen 
RS485-Bus mit besseren Eigenschaften:
- bidirektionale Kommunikation auf 1 Adernpaar
- verlustfreie Busarbitrierung
- Multimaster
- kein Hub notwendig

Der geringfügig höhere Preis eines CAN-PHY(82C250) im Gegensatz zu einem 
75176 beträgt 45Cent für je die DIP-Version bei Reichelt. Das kann doch 
nicht der Grund sein weshalb RS485 so stark verbreitet ist und 
propagiert wird. Das Protokoll muß/kann ich mir in beiden Fällen selbst 
zurechtstricken.
Also wo liegen die Vorteile von RS485/75176?

André.

--
CAN@home - http://www.CANathome.de - Hausautomation mit AVR + CAN

von Markus (Gast)


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Naja, ich finde CAN immer noch etwas "Oversized". entweder man muß einen 
überteuerten und großen CAN Controller nehmen (AN 82527, PLCC-44, 16.40 
€ bei Reichelt), was meiner Meinung nach zu groß und teuer ist, oder man 
nimmer einen kleinen für kanpp 2,- € und muß sich um das Protokoll 
selber kümmern. Es gibt auch Controller mit eingebautem CAN, wo man die 
aber bekommt und was die kosten weiß ich nicht.
Vielleicht lieg ich damit ja auch völlig falsch, dann lass ich mich gern 
eines besseren belehren ;)

Gruß
Markus
http://www.elektronik-projekt.de/

PS: ich bekomme auf Deine Seite immer einen Laufzeitfehler

von A.Füßer (Gast)


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Naja, im Prinzip hast du ja das wiedergegeben, was ich oben 
meinte/schrieb.
Was spricht gegen die "knapp 2€-Lösung"?
(Ich will hier nicht CAN hochloben oder RS485 schlecht reden (wozu 
auch), sondern nur Pro und Contra CAN<->RS485 in der Verwendung auf 
unterster Ebene (->physical layer) herausfinden.)

André.

--
CAN@home - http://www.CANathome.de - Hausautomation mit AVR + CAN

von Markus (Gast)


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Hm, ich kenne CAN leider nicht sonderlich gut. Aber man hat ja ein 
Protokoll vorgegeben. CAN definiert ja sowohl wie die Hardware 
auszusehen hat als auch wie das Protokoll aussieht. Soweit ich weiß ist 
das Protokoll etwas komplexer, mit startbits, stopbits, Checksum und was 
weiß ich was noch alles.
Bei der teuren Lösung wird das alles vom CAN Controller übernommen, bei 
der Billiglösung muß es der µC selber machen. Und ich denke mal er muß 
dann WIRKLICH alles selber machen da man da nicht einfach den UART dafür 
nehmen kann.
Bei RS485 hat man halt freie Hand und kann den Treiber einfach an den 
UART hängen, z.B. wie hier auf dem Schaltplan

http://www.elektronik-projekt.de/Boards/img/2313_Mini_Modul_sch_full.gif

Gruß
Markus
http://www.elektronik-projekt.de

von Markus (Gast)


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Hm, das hatte ich überlesen. Du strickst Dir Dein eigenes Protokoll. Das 
ist wieder was anderes, aber eigentlich kein CAN mehr. Du verwendest nur 
die Schnittstellentreiber von CAN statt von RS485. Wo ist da der 
Unterschied? Gibt es da Vor- oder Nachteile?
Eigentlich sind beides differentielle Busse, rein von der Hardware 
gesehen.
Würd mich jetzt echt mal interessieren

Gruß
Markus
http://www.elektronik-projekt.de

von A.Füßer (Gast)


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> Aber man hat ja ein Protokoll vorgegeben
Nein, wenn du den CAN-PHY selbst ansteuerst hast du die volle Kontrolle. 
Das die externen oder integrierten CAN-_Controller_ ein spezielles 
Protokoll fahren können (mit entsprechenden Vorteilen und Kosten) ist ja 
eine andere Sache. Man muß diese ja nicht nutzen.

>da man da nicht einfach den UART dafür nehmen kann.
Doch, bzw. was spricht dagegen?

André.

--
CAN@home - http://www.CANathome.de - Hausautomation mit AVR + CAN

von Markus (Gast)


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>>da man da nicht einfach den UART dafür nehmen kann.
>Doch, bzw. was spricht dagegen?

Nichts, solange man keine Besonderheiten einhalten muß. Soweit ich weiß 
müssen bei CAN wie gesagt spezielle Start und Stopbits gesetzt werden. 
Das mit den UART zu machen geht glaub ich nicht

Gruß
Markus
http://www.elektronik-projekt.de

von A.Füßer (Gast)


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Ich glaube wir reden aneinander vorbei - vielleicht liegts ja an der 
Uhrzeit...

Es geht mir um die unterste Schicht, sprich Logikpegel.

Mit den CAN-PHYs dürfen 2 Stationen unterschiedliche Pegel zur gleichen 
Zeit senden - das juckt keinen, der dominante Pegel gewinnt.
Zwischen 2 75176 fließt in einem solchen Fall ein "großer" Strom, sodaß 
die Teilnehmer in einen "protective thermal shutdown mode" schalten. 
(Ist also zu vermeiden).

Wann, wie und wer welche Pegel auf den Bus legt, das bestimmt der 
Mikrocontroller. Der CAN-Treiber macht CAN-Pegel aus den TTL-Pegeln des 
Mikrocontrollers - mehr nicht! Ob der Mikrocontroller jetzt RS232- 
(z.B. 8N1), CAN- oder sonst ein Protokoll an den CAN-PHY schickt/anlegt 
ist egal. Selbst I2C-Protokoll wäre mit 2 CAN-Kanälen möglich (aber 
wenig sinnvoll). Alles CAN - nix muß. ;-)

Mit den CAN-Treibern hab ich den Vorteil der Multimasterfunktionalität, 
die der Ausgangsposter wohl auch im Auge hatte - deshalb der Einwurf von 
CAN.

André.

--
CAN@home - http://www.CANathome.de - Hausautomation mit AVR + CAN

von Markus (Gast)


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>Ich glaube wir reden aneinander vorbei - vielleicht liegts ja an der Uhrzeit...

Hm, kann schon sein das es an der Uhrzeit liegt :). Kann aber auch daran 
liegen das ich mit CAN immer das komplette "Paket" meine. Also Hardware 
UND Protokoll. Die Unterschiede in der Hardware waren mir noch nicht 
bekannt. Macht das ganze natürlich gleich interessanter.
Werde mit überlegen ob ich für meine Module statt der RS485 Treiber 
nicht die PCA 82C250 o.ä. verwende.

Gruß
Markus
http://www.elektronik-projekt.de

von MdeWendt (Gast)


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Hallo,

für ganz kleine Aufgaben gibt es hier etwas: www.picoweb.net
So eine alte ISA Karte hat sicherlich der ein oder andere in der Ecke 
liegen, ein board dazu kostet auf Lochraster so um die 10&#8364; und 
fast fertig....

Martin

von Frankl (Gast)


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Ich habe beim picoweb so etwa 150 $ gelesen und nicht 10&#8364 was auch 
immer das ist.

von Meiserl (Gast)


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www.siteplayer.com

von Charly (Gast)


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hallo!

vielen dank für die vielen ratschläge!

warum ich unbedingt ethernet gewählt habe ist folgender grund:

als erweiterung hab ich mir vorgestellt die ganzen verteilten boards im 
haus über eine "web-oberfläche" zu bedienen!
soll dann auch von auswärts bedienbar sein!

habt ihr dazu vorschläge!?

grüße
charly

von A.Füßer (Gast)


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Für eine Weboberfläche reicht 1 Ethernetknoten, der dann Ethernet auf 
das von dir favorisierte Bussystem umsetzt. Damit sparst du dir die 
vielen Ethernetknoten (ich schätze unter 50EUR wirst du keinen IP-Knoten 
kaufen können).
Ich nehme an, mit
> div. Steuerungen
meinst du keine Videoübertragung o.ä. sondern kleine Datenmengen 
(Schaltbefehle, Sensormeßstellen - klassische Gebäudeautomation also). 
Dann sind die oben genannten Busse (RS485 od. CAN) mind. genauso gut 
geeignet wie Ethernet, aber deutlich billiger.
Beispielrechnung:
uC: 2313/2323                    4EUR
Treiber: 82C250                  2EUR
Stecker, Stiftleiten,Rs, Cs,...  3EUR
könnte auf Lochraster aufgebaut werden. oder Platine (ich schätze max. 
3x3cm²): 3EUR
Summe: 12EUR.

Das Ethernet-RS485/CAN-Gateway kann auch ein PC sein (z.B. 486er mit 
Linux/Apache), der dir die Webseite anbietet und die Kommunikation mit 
den einzelnen Stationen/Knoten übernimmt. Hierfür würde dann ein 
RS232<->RS485/CAN-Interface-Knoten ausreichen, den der PC dann 
ansteuert.

André.

--
CAN@home - http://www.CANathome.de - Hausautomation mit AVR + CAN

von R.Rose (Gast)


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Hi Charly,
schau mal bei http://www.ethernut.de und
http://www.egnite.de nach, nicht gerade billig,
aber mit tcp/ip.

Gruß
Reinhold

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