Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Konstantstromquelle mit 78xx


von fragender (Gast)


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Hallo,

kann jemand sagen, ob man mit einem Stabbi-IC 78xx eine 
Konstantstromquelle für einen Mini-Lötkolben bauen kann?

So ein Kolben darf bei 12V auf keinen Fall mehr als 500mA bekommen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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fragender schrieb:

> kann jemand sagen, ob man mit einem Stabbi-IC 78xx eine
> Konstantstromquelle für einen Mini-Lötkolben bauen kann?

Im Prinzip geht wahrscheinlich (fast) alles, aber beim 7805 hättest
du halt stolze 5 V Referenzspannung, die für die eigentliche Anwendung
verloren sind.  Außerdem hat er einen ziemlich hohen Eigenverbrauch,
der außerhalb der Regelung in die Last abfließt.

Besser wäre wohl ein LM317, der braucht nur 1,2 V.

> So ein Kolben darf bei 12V auf keinen Fall mehr als 500mA bekommen.

Willst du damit Drähte an die Zinnkugeln eines BGA löten, oder was
soll man sonst mit 6 W noch löten können? ;-)

von Falk B. (falk)


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@Jörg Wunsch (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite

>Im Prinzip geht wahrscheinlich (fast) alles, aber beim 7805 hättest
>du halt stolze 5 V Referenzspannung, die für die eigentliche Anwendung
>verloren sind.

Es sind eher 7V.

>Besser wäre wohl ein LM317, der braucht nur 1,2 V.

Nöö, der braucht in Summe auch 3-4V.

>Willst du damit Drähte an die Zinnkugeln eines BGA löten, oder was
>soll man sonst mit 6 W noch löten können? ;-)

Das ist ein Lötmoskito ;-)

MfG
Falk

von Sven H. (dsb_sven)


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Ich würd eher her gehen und den mit getakteter Spannung betreiben. Nen 
NE555 würde für sowas auf jeden Fall reichen, da die Frequenz nicht 
zwingend stabil sein muss. Dann kann man mit einem der beiden 
Widerstände das Puls-Pausen-Verhältnis einstellen.

von fragender (Gast)


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gibt es denn eine einfache Lösung mit zwei oder drei Ts?

von auch Fragender (Gast)


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Hallo,

ein Netzteil mit 12V aber 60W.....wie kriegt man das dann auf 12V 500mA 
begrenzt?

von fragender (Gast)


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auch Fragender schrieb:
> 12V aber 60W
60W totale Verlustleistung oder kann es wirklich 60W abgeben? In 
letzterem Fall würde es 5A liefern...

von auch Fragender (Gast)


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Ist ein relativ grosses Teil, das 60W liefert.
Also 5A.

von mhh (Gast)


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auch Fragender schrieb:
> ein Netzteil mit 12V aber 60W.....wie kriegt man das dann auf 12V 500mA
> begrenzt?

12V sind 12V. Der Lötkolben bekommt nicht den Strom, den das Netzteil 
maximal liefern kann, sondern der Lötkolben nimmt sich was er braucht.

Wäre ja dämlich, wenn Deine Vorsaallampe 2 KW verpulvert, nur weil die 
Waschmaschine grade nicht läuft.  :)

von karadur (Gast)


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Es liefert die 5A aber nur an einen entsprechenden Verbraucher. zB. 2R4

von fragender (Gast)


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karadur schrieb:
> 2R4

So groß könnte z.B. der Lötkolbenwiderstand in kaltem Zustand sein...

In dem Fall:

Strombegrenzung = Erhöhung der Lebensdauer
(das wäre auch was für Glühbirnen (gewesen))

Wie groß ist denn bei 'auch fragender' der Lötkolbenwiderstand in kaltem 
zustand?

von holger (Gast)


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>gibt es denn eine einfache Lösung mit zwei oder drei Ts?

L200 und ein fetter Kühlkörper.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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fragender schrieb:
> So groß könnte z.B. der Lötkolbenwiderstand in kaltem Zustand sein...

Nein, so extrem ist der Unterschied bei normalem Widerstandsdraht
nicht (also wenn wir nicht gerade über spezielle PTC-Heizelemente
oder sowas reden).  Das bisschen Anlaufstrom verkraftet doch jeder
stinknormale Lötkolben problemlos.

Bei der Glühlampe ist der Temperaturunterschied einfach mal sehr viel
größer, daher die große Differenz beider Widerstände.

fragender schrieb:
> gibt es denn eine einfache Lösung mit zwei oder drei Ts?

Da die Konstantstromquelle ja hier so schön verlinkt wird, hast du
dir denn den zugehörigen Artikel mal angesehen?

Allerdings ist es nicht ganz trivial, eine "low loss"-Konstantstrom-
quelle zu bauen, also etwas, was zwar den Strom limitiert, aber dann
am Ende ggf. nur noch 100 mV Spannungsabfall im Ganzen benötigt.

Aber siehe Anfang dieses Postings: wenn dein einziges Problem ist, dass
auf deinem Netzteil "5 A" draufsteht und auch ansonsten niemand (also
keine Bedienungsanleitung etc.) verlangt hat, dass du den Lötkolben
mit konstanten 500 mA füttern mögest, dann kannst du den einfach an
die 12 V dranklemmen, und gut is'.

von auch Fragender (Gast)


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Hallo,

112Ohm hat die Loetnadel kalt.
Das Problem ist, dass die kleinen Loetnadeln keinen Thermostaten haben.
Wenn die also laufen, werden die immer heisser, bis es zack vorbei ist.
Deshalb soll die Strombegrenzung quasi den Thermostaten ersetzen.

von Reinhard Kern (Gast)


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auch Fragender schrieb:
> Hallo,
>
> 112Ohm hat die Loetnadel kalt.
> Das Problem ist, dass die kleinen Loetnadeln keinen Thermostaten haben.
> Wenn die also laufen, werden die immer heisser, bis es zack vorbei ist.
> Deshalb soll die Strombegrenzung quasi den Thermostaten ersetzen.

Hallo,

wenn das so ist und sich der Widerstand mit der Temperatur ändert, kann 
man damit ja auch eine richtige einstellbare Temperaturregelung bauen. 
Allerdings nicht mit 2 oder 3 Transistoren. Wie schon Marx und Engels 
sagten, war nur mal sone Idee.

Gruss Reinhard

von MaWin (Gast)


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Mit LM317 könntest du 12V auf 500mA begrenzen, falls der L200 nicht 
zufällig in deiner Schublade liegt

     +-----+
 ----|LM317|--+---+
     +-----+  |   |
        |    240R |
        |     |   |
        +-----+  Last
        |     |   |
        |    2k2  |
        |     |   |
    NPN >|-1k-+---+
       E|     |
        |   1.2 Ohm
        |     |
 -------+-----+

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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auch Fragender schrieb:

> 112Ohm hat die Loetnadel kalt.

Das wären ja gerade mal 107 mA.

> Das Problem ist, dass die kleinen Loetnadeln keinen Thermostaten haben.
> Wenn die also laufen, werden die immer heisser, bis es zack vorbei ist.

Andererseits sind sie so hoffnungslos unterdimensioniert, dass man
die erhöhte Leerlauftemperatur auch gebrauchen kann, damit man die
Lötstelle überhaupt noch gelötet bekommt.

> Deshalb soll die Strombegrenzung quasi den Thermostaten ersetzen.

Ist aber genau das Gegenteil am Ende: die Unterdimensionierung
(fehlende Leistung beim Löten) wird nur noch schlimmer damit, weil
sie ja eben doch nichts regeln.  Außerdem verlängert sich die
Anlaufzeit.

Wenn schon, dann steuere die Leistung über PWM (ist von den Verlusten
her ohnehin besser) und miss in den Pausen den Widerstand.  Damit
kannst du dann auch eine richtige Regelung bauen.

Wenn du dann noch einen richtigen Lötkolben statt der Nadel nimmst,
kann man damit sogar löten. :-))

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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MaWin schrieb:
> Mit LM317 könntest du 12V auf 500mA begrenzen,

Allerdings nur, wenn man für die 500 mA nicht mehr als 9 V am
Lastwiderstand braucht.  Das hatten wir ja oben schon mal...

von Andreas R. (rebirama)


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Die Stromregelung ersetzt ganz bestimmt keinen Termostat!

Ist nicht - um die Überhitzungsneigung zu verringern - eine 
_Strom_-regelung kontraproduktiv im Vergleich zum Betrieb bei konstanter 
Spannung ?

Stromregelung: Lötkolben wird heiß -> R wird größer ->  P=I^2*R -> 
Heizleistung erhöht sich-> Kolben wird noch etwas heißer

Bei einer Spannungsregelung wärs umgekehrt.

Am besten wär ne Spannungsquelle mit negativem Innenwiderstand. Das wär 
im Prinzip eine Temperaturreglung mit P-Regler.

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