Hi, ich habe im Anhang mal eine hochtechnische Profizeichnung die in etwa das beschreibt, was ich nicht verstehe und nach deren Erklärung ich hier suche! Vor unserem Haus läuft eine Hauptverkehrsstrasse, zwischen unserem Haus und der Strasse ist ein Erdwall als Lärmschutz. Bzgl. der Umgebgung kann ich sagen dass es kein Berg oder höhere Häuser hinter unserem Haus gibt! Der Erdwall ist nun etwa so hoch wie die gerade Front unseres Hauses, d.h. der Erdwall reicht etwa bis zur Dachschräge. Wieso höre ich die Strasse dann noch? der Erdwall müsste doch den Lärm von mir abhalten? Wenn man nach dem Strahlensatz geht, müsste mit entsprechender Entfernung die "lärmfreie" Zone sogar noch höher werden, das tut sie aber nicht! Wieso höre ich die Strasse, bzw, die Autos noch?
Jeffrey Lebowski schrieb: > Wieso höre ich die Strasse, bzw, die Autos noch? Tunneleffekt ;-) Nein, im Ernst. Du wirst wohl Reflektionen hören - vielleicht von (höherliegenden) Gebäuden auf der anderen Straßenseite, von Deinem Dach oder gar von darüberliegenden Luftschichten. Im Kölner Westen arbeiten sie schon seit Jahren daran, ein Autobahn-Teilstück komplett zu überdachen. Ist wohl die einzig sinnvolle Möglichkeit, Straßenlärm efffektiv einzudämmen. Gruß, Frank
Jeffrey Lebowski schrieb: > Der Erdwall ist nun etwa so hoch wie die gerade Front unseres Hauses, > d.h. der Erdwall reicht etwa bis zur Dachschräge. > Wieso höre ich die Strasse dann noch? Weil sich Wellen Kugelförmig ausbreiten. Jedes Luftmolekül gibt die Schallschwingung an seine Nachbarn weiter. Und so gibt ein Luftteilchen auf dem Damm des Erdwalls seine Energie nicht nur geradlinig weiter, sondern auch wieder schräg nach unten. (Man kann es auch so sagen: auf der Dammkrone ist der Ausgangspunkt einer neuerlichen Welle, die sich dann ungehindert durch den Damm ausbreiten kann. Schwächer zwar, aber ungehindert) Zellulare Automaten sind ein schönes Spielzeug um zu sehen, wie sich Wellenausbreitung in komplexeren Umgebungen tatsächlich gestaltet.
Eine Schallwelle breitet sich eben kegelförmig aus, undzwar von jedem Punkt aus, den sie überdeckt und in alle 3 Koordinaten. Somit breitet sich der Schall von der Spitze deines Walls auch wieder nach unten in deinen Garten aus. Zur Schallminderung ist es oft leichter, die Entstehung von Schall zu vermindern, als den entstandenen Schall zu dämpfen.
Weil der Strahlenansatz hier völlig fehl am Platze ist. Bei Schall handelt es sich um Transversalwellen und die breiten sich nunmal wie Wellen aus. Siehe Wellenausbreitung an Hindernissen. http://www.stud.tu-ilmenau.de/~flsc1mt/uni/schallausbreitung2004.pdf
Ich finde jetzt auf youtube kein Video. Aber ihr habt sicherlich auch in der Physik ein Experiment gemacht. In einem Wasserbecken werden Wellen erzeugt, die auf eine Mauer treffen in der ein Loch ist. Hinter der Mauer breitet sich die Welle nicht weiter kegelförmig aus, sondern ds Loch in der Mauer ist der Startpunkt einer kreisförmigen Wellenfront, die vom Loch weggeht. Üblicherweise macht man den Versuch in einer Glasschale, die auf einem Overheadprojektor steht undd die Wellen werden mit einem quer liegenden Stab erzeugt, der regelmässig ins Wasser eintaucht und wieder rausgeholt wird (per Exzenter / Motor)
Karl heinz Buchegger schrieb: > Hinter der Mauer breitet sich die Welle nicht weiter kegelförmig aus, > sondern ds Loch in der Mauer ist der Startpunkt einer kreisförmigen > Wellenfront, die vom Loch weggeht. Huygens’sches Prinzip, siehe auch Kapitel 2.2.2 in http://home.arcor.de/andre_ehlert/Facharbeit.pdf Witzig ist, dass das auch mit Transversal-, nicht nur mit Longitudinalwellen klappt. Wie der Schall sich da als Transversalwelle durch so ein kleines Loch "quetschen" kann, ist mir ja fast unheimlich. Gruß, Frank
Winfried J. schrieb: > Bei Schall handelt es sich um Transversalwellen Nein, das ist eine Longitudinalwelle, bei der das Medium in Ausbreitungsrichtung schwingt.
Uhu Uhuhu schrieb: > Nein, das ist eine Longitudinalwelle, auweia? > bei der das Medium in Ausbreitungsrichtung schwingt. Das meinte ich zwar habe aber die Begriffe verwechselt, wie peinlich naja ist ja auch schon 25 Jahre her das ich mich damt intensiver befasste. Da schlägt wohl das Alter langsam zu. sorry
Der Begriff, der diesen Effekt beschreibt, heißt Beugung. Hier weiterlesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Beugung_%28Physik%29
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