Hallo zusammen, ich habe in letzter Zeit einige ADCs und OPVs (als Vorverstärker) eingesetzt. Das Ergebnis war natürlich wie zu erwarten nicht perfekt und so Frage ich mich was denn noch besser geht. Mein Auge ist nun auf die Versorgung von ADC und OPV gefallen. Ich stelle hier mal ein paar Möglichkeiten auf und würde um eure Meinung bitten, was ist besser, schlechter, günstiger, braucht weniger Platz etc. 1. Mein ADC hat getrennte Versorgungsanschlüsse für Analog und Digitalteil. Analogversorgung ist gleichzeitig Referenzspannung. Für Analogversorgung habe ich jetzt eine Referenzquelle mit Zenerdiode (LM4040) + 100n kerko + 1u tantal elko und davor ein 1K Widerstand geplant. Für den Digitalteil den obligatorischen 100n kerko. Hier stellt sich mir noch die Frage ob und was ein davor liegender Widerstand bewirkt/nützt (RC-Filter). 2. Als OPV Versorgung (+5V, rail-to-rail typ) benutze ich ganz normal meine 5V Versorgungsspannung. Auch hier ist ein 100n kerko zur Stelle (sinnvoll?). Oder ist es hier evtl. auch besser ein RC-Glied davor zu bauen? 3. Ist es noch besser auch hier für die Versorgung eine Referenzquelle aufzubauen (Z-Diode... s.o.). Ich hab mal mit Spice rumprobiert und gesehen das so eine Quelle die Störungen der Versorgung ganz gut glättet. 4. Könnte ich für diese Versorgung direkt die Referenzquelle des ADCs benutzen? (spart platz). Oder könnte es dann passieren das der AD-Wandler da Spitzen drauf erzeugt (wenn ja, woher kommen die?). Meine Versorgungsspannung von 5V wird mit einem Schaltregler (ca. 300kHz) aus 15V erzeugt. Mir ist bewusst, dass das Layout auch immer eine entscheidende Rolle spielt, das soll jedoch nicht Thema dieses Beitrags sein. Ich bitte um eure Meinung oder Erfahrung!
>Analogversorgung ist gleichzeitig Referenzspannung
zu vermeiden fuer erhoehte Anforderungen.
Welcher Typ ADC soll den zum Einsatz kommen ? Bei welcher
Geschwindigkeit ?
ADC78H89, 12-bit SAR, hat keine getrennten Anschlüsse für Analogversorgung und Referenz. Optimalerweise bei maximaler Geschwindigkeit (500kSps).
Was könnte denn dein Signal versauen? Wie wär's mit Aliasing? Und PSRR nimmt mit zunehmender Frequenz ab. => IMMER wenn möglich RC-Glied. Kuck dir die Versorgungsströme des ADC und des OPV an, wie hoch du den R wählen kannst. 100n? Hallo? es gibt 10uF/6,3V/X5R in 0603, da sollte man gerade beim Analogteil nicht mit 100n rumspielen. Und bau ein vernünftiges Analogfilter vor den ADC.
Mein Messsignal könnte von einem Flyback-Converter in der Nähe versaut werden und die Versorgungsspannung kommt von einem Schaltregler, ist also von Natur aus nicht perfekt "glatt". Diverse Digital-ICs könnten die Versorgung zusätzlich "verunreinigen". Was meinst du mit Aliasing? Eine geringere Sample-Rate? Hab grad noch mit LTSpice gespielt und gesehen das ein RC-Filter in der Versorgung eine erhebliche Verbesserung bringt. Meinst du mit vernünftigen Analogfilter auch ein RC-Filter vor den AD-Eingängen?
In der Regel benötigst du ein C direkt am Eingang des ADC, da das S/H-Glied auch eine gewisse Kapazität darstellt und dein Signal verfälschen kann. Der Wert sollte daher auch wesentlich größer als die Eingangskapazität des ADC sein. Ein kleines R davor schadet dann auch nicht, OP mögen keine rein kapazitive Lasten. Das Aliasingfilter würde ich aber eher in die Verstärkerschaltung integrieren, da viele Operationsverstärker auch empfindlich auf hohe Frequenzen reagieren. Als Versorgungsspannung würde ich einen echten Längsregler aufbauen. Die 5V jeweils für Digital- und Analogteil würde ich über über Ferritperlen entkoppeln. 100n sind, wie oben schon erwähnt wurde, vielleicht etwas wenig. Für den Analogteil kann man schon auf die 10u gehen, beim Digitalteil lieber mehrere C in verschiedenen Größen verwenden.
Ein Flyback-Regler neben dem ADC, wie schön! ;-) Layout des Reglers überprüfen, wenn geht räumlich mehr trennen. Masseführung beachten. Schaltfrequenz des Flyback? Wie schon erwähnt: - evtl. zusätzlich LDO verwenden - RC-Glied an ADC-Eingang - Filtern mit Verstärker (zB C in Gegenkopplung, oder besser inklusive aktivem Filter 2. Ordnung) Man kann mit einem OPV den Verstärker, Filter 2. Ordnung und Anpassung an den ADC-Eingang realisieren. Trotzdem noch direkt am ADC RC-Glied. Aliasing: da erhöht man eher die Abtastrate. Google hilft.
Flyback schaltet etwa mit 50kHz. Ob ich einen LDO oder die Z-Diode nehme macht platztechnisch fast keinen Unterschied. Leider habe ich keinen LDO finden können mit 4,096 V Ausgangsspannung, sprich ich müsste eine ADJ variante nehmen und passende Widerstände. Wo liegen die Vor- und Nachteile bei LDO vs. Z-Diode? RC-Glied am ADC-Eingang hört sich gut an. Für den aktiven Tiefpass brauche ich eine symmetrische Versorgung (zumindest hats in Spice sonst nicht funktioniert). Das bedeutet dann wieder mehr Bauteile. Momentan habe ich einen passiven Tiefpass vor dem OPV und benutze selbigen nur zum verstärken.
Äh, wozu die Z-Diode? 4.096V klingt eher nach einer REFERENZspannung, einen LDO nimmt man Versorgungsspannung (okay, es gibt auch 1% LDOs...). Und man braucht keine symmetrische Versorgungsspannung für einen Filter! Lernen, üben! ;-)
Wie gesagt, bei meinem ADC ist Analogversorgung = Referenz. Mit dem Filter hast du recht, ich hatte in Spice den erstbesten OP genommen. Bei einer passenden rail-to-rail variante gehts auch mit 0 bis 5V :) Was spricht z.B. bei einem OP gegen eine Z-Dioden Spannung?
Ich habe nie von einem LDO geredet, sondern von einem Längsregler. Das kann man ganz gut mit einer Referenzdiode selbst zusammenbauen. Ob das ganze Vorteile bringt ist ohne Kenntnisse der Rahmenbedingungen schwierig, aber gefühlsmäßig würde ich sagen, dass die Stabilität höher ist (besonders bei Pulsbelastungen) und der Strom durch die Referenzdiode wesentlich geringer sein darf.
Hallo Andre, > ich habe in letzter Zeit einige ADCs und OPVs (als Vorverstärker) > eingesetzt. Das Ergebnis war natürlich wie zu erwarten nicht perfekt und > so Frage ich mich was denn noch besser geht. > Mein Auge ist nun auf die Versorgung von ADC und OPV gefallen. Ich > stelle hier mal ein paar Möglichkeiten auf und würde um eure Meinung > bitten, was ist besser, schlechter, günstiger, braucht weniger Platz > etc. Grundsätzlich würde ich bei der Entwicklung des Prototypen mit einer technisch vielversprechenden (meinetwegen auch mit "der besten") Lösung anfangen und dann Schritt für Schritt im Hinblick auf die weiteren Rahmenbedingungen (Platinenplatz, Preis) abrüsten. > 1. Mein ADC hat getrennte Versorgungsanschlüsse für Analog und > Digitalteil. Analogversorgung ist gleichzeitig Referenzspannung. Für > Analogversorgung habe ich jetzt eine Referenzquelle mit Zenerdiode > (LM4040) + 100n kerko + 1u tantal elko und davor ein 1K Widerstand > geplant. > Für den Digitalteil den obligatorischen 100n kerko. Hier stellt sich mir > noch die Frage ob und was ein davor liegender Widerstand bewirkt/nützt > (RC-Filter). Ein Linearregler (gerne auch die uralten 7805/7905, eingangs- und ausgangsseitig je 100nF Keramik 0805 parallel 47µF Elko) getrennt für Analog- und Digitalteil, von der Analogspannung abgeleitet die Referenzspannung. - Bei Problemen mit Masseschleifen eignen sich zur Gleichtaktunterdrückung zusätzlich Common Mode Filter. - Bei HF-Störungen kannst Du an Ferritperlen und RC-Filter an den Ein- und Ausgängen denken. Gruß, Michael
Hallo Andre, > Ob ich einen LDO oder die Z-Diode nehme macht platztechnisch fast keinen > Unterschied. Leider habe ich keinen LDO finden können mit 4,096 V > Ausgangsspannung, sprich ich müsste eine ADJ variante nehmen und > passende Widerstände. > Wo liegen die Vor- und Nachteile bei LDO vs. Z-Diode? Die Ausgangsspannung einer einfachen Z-Diode ist sowohl stark last- als auch temperaturabhängig. > RC-Glied am ADC-Eingang hört sich gut an. Aha, Du probierst gerade Deine ersten Schaltungen aus. Dann fang erstmal mit einem Linearregler an und vergiß die Z-Diode als Spannungsquelle. Die Z-Diode wird an den Unis zwar standardmäßig als Spannungsquelle vorgestellt. In praktischen Schaltungen verwendet man aber typischerweise Linearregler oder Schaltregler. Für Selbstgebasteltes sind die Linearregler am unkompliziertesten. Eine Diode nimmt man wirklich nur, wenn sicher ist, daß sie ausreicht und man am letzten Cent sparen muß. Solche Fragestellungen stellen sich aber eigentlich nur für die Serienproduktion. Um Gleichtaktunterdrückung und Ferrite brauchst Du Dir bei den Lernschaltungen erstmal keine Gedanken zu machen. Wenn Du im Audio-Frequenzbereich arbeitest, kannst Du beispielsweise den TL072-Operationsverstärker verwenden. Der ist recht gutmütig (kompensiert für v=1 und relativ rauscharm), ist aber nicht Rail-to-Rail. Bei Interesse poste ich Dir das Spice-Modell und erkläre, wie Du es in LT-Spice einbinden kannst. Gruß, Michael
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.