Hallo! Ich habe ein USB Interface für DMX (ENTTEC DMX USB PRO), welches leider von der einen auf die nächste Sekunde nicht mehr von Windows erkannt wird. In dem Gerät arbeitet ein FTDI Chip als USB Interface und ein ATMEGA88. Windows erkennt das Gerät überhaupt nicht mehr (an mehreren PCs ausprobiert). Es kommt keine Meldung, dass das USB Gerät nicht erkannt werden konnte oder ähnliches. Beim Einstecken reagiert Windows gar nicht. Auf der Platine ist äußerlich kein Defekt zu erkennen. Wie könnte man hier bei der Reparatur vorgehen? Welcher Fehler produziert denn solch ein Fehlerbild? Ich dachte, dass bereits ein Widerstand zwischen D- und D+ der USB Leitungen ausreicht, dass Windows mal anfängt zu meckern... Vielen Dank für Eure Hilfe! Steffen
Hat denn keiner eine Idee? Kann es an der Firmware des Mega88 liegen, dass Windows überhaupt nicht auf das Einstecken reagiert? Dann würde ich versuchen, die Firmware neu aufzuspielen. Die .bin Datei gibts zum Download.
Die Info ist ein bischen dürftig. Am Atmel wird es wohl nicht liegen. Die USB Seite wird von den verschiedenen FTDI Chips autonom geregelt. Wenn Windows nicht einmal ein unbekanntes Gerät findet, dann ist wahrscheinlich der FTDI-Chip im Eimer. Wird ein unbekanntes Gerät gefunden, könnte man es noch mit der FTDI-Software Mprog versuchen.
Oder es gibt nochn IC zur ESD Schutzbeschaltung zwischen Buchse und FTDI. So wars bei mir als ich mal nen ULINK2 abgeschossen hab. Der hat nach dem Tausch sogar wieder funktioniert
Danke für Eure Antworten! Windows reagiert auf das Einstecken gar nicht - es wird kein unbekanntes Gerät erkannt, auch kommt keine "Sanduhr" oder ähnliches. Ich denke daher auch, dass es am FTDI liegt. Ein weiterer Chip zum ESD Schutz - wäre natürlich auch noch eine Möglichkeit. Muss ich nachschauen - das Gerät liegt auf der Arbeit. Kann auch etwas der Beschaltung des FTDI Chips defekt sein, oder ist das eher unwahrscheinlich?
Das hängt jetzt etwas vom Baustein ab. Bei den modernsten wird da wahrscheinlich nichts zwischen Buchse und Chip sein. Wenn das Gerät allerdings über USB versorgt wird, könnte das Problem dort liegen.
Das Gerät wird direkt über USB versorgt. Der uC arbeitet auch noch. Er zeigt durch das kurze Aufblinken einer LED an, dass er an USB eingesteckt wurde. 3-5 Sekunden später merkt allerdings der uC, dass etwas nicht stimmt. Dann schaltet er die LED auf Dauerbetrieb. Der Support von ENTTEC schreib nur, dass das Gerät wohl fehlerhaft ist. Den genauen Typ von FTDI müsste ich auch nachschauen.
So - es handelt sich um einen FT245 BM, der direkt mit der USB Buchse verbunden ist (kein weiterer ESD Schutz). Ich würde bei der Bestellung gerne alle potentiell defekten Bauteile mitbestellen. Bisher habe ich: - FT245 BL (gleicher Typ, nur ROHS konform) - Resonator MTT 6.00MT Bei den Widerständen und Kondensatoren gehe ich bisher nicht davon aus, dass ein Defekt vorliegt. Das Gerät ist aus Dez. 2005. Das EEPROM ist nicht bestückt, also arbeitet der FT245 mit den Standardeinstellungen. Um das Problem noch zu verifizieren wollte ich nachher noch etwas messen. - Liegt ein 6MHz Takt am ATMEGA88 über den Resonator an? - Gibt der ATMEGA88 ein 6 MHz Takt an den FTDI weiter? - Liegen an 3V3OUT 3,3 V an? - Liegt die Betriebsspannung von 5V an? Ich hab noch ein Bild angehängt (bei dem ich hoffentlich alle Bildformat-Vorgaben beachtet habe). Fällt euch noch etwas ein, was defekt sein kann und sicherheitshalber mitbestellt werden sollte? Oder was ich noch nachmessen sollte? Vielen Dank! Steffen
Anscheinend wird der Takt wirklich vom Mega88 bereitgestellt. An XTin solltest du mit dem Scope 'dran.
Klar, wird kontrolliert. Allerdings erhoffe ich mir davon nicht viel. Der Controller scheint noch zu laufen - er schaltet nach ein paar Sekunden eine LED an - die einen Fehler signalisiert. Über die CKOUT Fuse gibt der MEGA88 dann den Controllertakt direkt an dem CLKO Pin aus - dieser ist mit XTin des FTDI verbunden.
So - einige Messungen hab ich mal durchgeführt. Aufgefallen ist dabei folgendes: - RSTO# bleibt bei 0V - low (der müsste doch, nachdem Betriebsspannung und Clock anliegen auf High gehen, oder?) - PWREN# bleibt auf ~0,1 V - AVCC hat recht genau 0,5 V anliegen. Im Datenblatt ist ein Widerstand zu VCC mit 470R angegeben. Gemessen in der Schaltung sind es 310R, aufgedruckt steht "3900" auf R6 - wenn ich es richtig lesen kann Müsste bei AVCC nicht auch 5V anliegen? Der Rest war unauffällig. An VCC liegen ganz normal 5V an, der FTDI bekommt 6MHz Takt, 3V3OUT liegen 3,5 V an. Damit an R6 (für AVCC) 4,5 V abfallen (0,5 bleiben an AVCC übrig), müssten 11,53 mA fließen: U = R * I I = U / R I = 4,5 V / 390 Ohm = 11,53 mA Das kann doch eigentlich nicht sein, oder? Deuten die Messwerte darauf hin, dass der FT245 defekt ist? Viele Grüße Steffen
Arbeitet jemand vll. mit einem FT232 oder FT245, der mal nachmessen kann, welche Spannung an AVCC anliegen sollte? Mir kommen die 0,5 V sehr spanisch vor. Im Datenblatt find ich keine Angaben dazu... Wozu dient der Widerstand überhaupt, der in Serie zur VCC Leitung geschalten ist. Viele Grüße Steffen
Hab' ich zwar nicht, aber du kannst sicher davon ausgehen, dass die PLL mit 0,5V nicht läuft, d.h. der Chip hat keinen internen Takt. Wenn der R/C Filter für AVCC ok ist, dann ist der Chip defekt.
Alles klar! Hat jemand Tipps, wie ich den Chip am besten auslöten kann, ohne die Platine zu beschädigen? Die SMD Entlöttipps auf dieser Seite habe ich bereits ausgiebig gelesen. Ich schwanke zwischen der Methode, die Pins mit einem Cuttermesser zu trennen und dann einzeln zu entlöten. Problem ist ein bisschen, dass man nicht so gut an den Chip rankommt. Ggf. würde ich die USB Buchse entlöten. Ich möchte aber die Platine auf keinen Fall beschädigen. Das ist mit einem Cuttermesser wohl schon sehr schwer. Als Alternative habe ich an die Bügeleisenmethode gedacht. Ein altes Bügeleisen hätte ich hier. Dazu müsste ich zuerst alle bedrahteten Bauelemente entfernen, dass die Platine plan auf dem Eisen aufliegt. Hier hab ich aber Angst, dass die Platine ggf. der Hitze nicht standhält oder dass ich auch noch andere Bauteile in Mitleidenschaft ziehe (oder diese ggf. verrutschen. Gibts hier vielleicht noch ein paar Tipps? Heißluftfön oder andere spezielle Entlötgeräte habe ich nicht und möchte ich mir hierfür auch nicht anschaffen. Vielen Dank! Steffen
Das funktioniert sehr gut bei solchen Chips: http://www.mikrocontroller.net/articles/SMD_L%C3%B6ten#Kupferlackdraht
Mit welcher Lötkolbentemperatur sollte man arbeiten? Möglichst gering, oder? So 250-280°?
Nur für den Fall, dass jemand ein ähnliches Problem hat und als Feedback für alle, die mich hier unterstützt haben. Ich habe zunächst die USB Buchse und den Keramikresonator ausgelötet, um genug Platz zum arbeiten zu haben. Dann habe ich mit einer Dremel das Gehäuse des FT245 an allen vier Kanten etwas abgeschliffen und hierbei auch alle Pins abgetrennt. Funktioniert einwandfrei und mit einer etwas ruhigen Hand kann der Platine auch absolut nichts passieren. Anschließend einfach die einzelnen Pads noch säubern. Das ist für mich die allerbeste Methode, wenn es darum geht, nur die Platine zu retten. Funktioniert vollkommen problemlos. Anschließend hab ich nen neuen FT245 eingesetzt und alles wieder zusammengebaut und siehe da - das Gerät wird wieder erkannt und funktioniert super. Herzlichen Dank nochmals an alle, die mir Tipps gegeben haben. Schöne Grüße Steffen
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