Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Danke Deutschland - Wissenschaft lohnt nicht


von karola (Gast)


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Hallo Ihrs,

Nur mal ein kleiner Frustartikel. Ich habe jetzt 6 Jahre studiert, 1 
Jahr davon im Ausland und mache nun meine Doktorarbeit (seit 1 Jahr). 
Das Studium hat alles in allem vielleicht 60-70 Tausend Euro gekostet, 
Ausland war auch teuer. Also ein netter BMW im Gegenwert.
Hätte ich stattdessen eine Ausbildung angefangen, hätte ich im Schnitt 
mit 18 bis heute bei 1300 Euro Netto Gehalt (7 Jahre * 12 *1300) knapp 
110 Tausend Euro verdient. Beides zusammen ergibt also einen 
Nettoverlust von ca. 180.000 Euro. Fast ein Haus!
Als Doktorandin verdiene ich nun 1060,33 Euro im Monat und selbst wenn 
ich eine Postdocstelle bekomme, kann ich davon ausgehen, noch für 
mehrere Jahre ca. 500-1000 Euro weniger zu verdienen als jemand mit 
Ausildung. Nimmt man an, dass sich der Verlust dann auf 200.000 Euro 
summiert hat und ich 1000 Euro mehr verdiene als Akademiker denn als 
Nichtakademiker (schon mal eine steile Zahl), brauche ich knapp 20 Jahre 
um die Differenz wieder reinzuverdienen. Sprich, dann bin ich kurz vor 
50. Lohnt sich also richtig. Ganz großes Kino. Mönsch Du. Toll.
Aber es wird noch toller, denn offenbar geht meinem Institut das Geld 
aus, weil sie zu viele Doktoranden eingestellt haben und können meinen 
Vertrag nicht verlängern. Vielleicht ja doch, aber man soll sich 
schonmal beim Arbeitsamt melden.
Leute- ganz ehrlich- mir reichts. Also wenn Ihr auch vor den 
Entscheidungen steht, was Ihr studieren wollt, nehmt Medizin oder was 
Vernünftiges und lasst ja die Finger von der Forschung. Alles nur eine 
große Verarsche, die auf der Ausbaeutung des Traumes der 
Selbstverwirklichung basiert. Nunja, genug gejammert, schreiben wir mal 
ein paar Dutzend Bewerbungen....

von xy (Gast)


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karola schrieb:
> Nimmt man an, dass sich der Verlust dann auf 200.000 Euro
> summiert hat und ich 1000 Euro mehr verdiene als Akademiker denn als
> Nichtakademiker (schon mal eine steile Zahl), brauche ich knapp 20 Jahre
> um die Differenz wieder reinzuverdienen. Sprich, dann bin ich kurz vor
> 50.
Da du dann noch min. 15 jahre arbeiten darfst, passt es doch wieder.

Das Geld was du gespart hast,  weil  du es nicht für die ganzen 
blödsinnigen Dinge, wei Auto, Fernsehen, PC, Schuhe  ausgegeben hast, 
fehlt aber in deiner Rechnung.

von Justus S. (jussa)


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karola schrieb:
> Das Studium hat alles in allem vielleicht 60-70 Tausend Euro gekostet,
> Ausland war auch teuer. Also ein netter BMW im Gegenwert.
> Hätte ich stattdessen eine Ausbildung angefangen, hätte ich im Schnitt
> mit 18 bis heute bei 1300 Euro Netto Gehalt (7 Jahre * 12 *1300) knapp
> 110 Tausend Euro verdient. Beides zusammen ergibt also einen
> Nettoverlust von ca. 180.000 Euro. Fast ein Haus!

ich hoffe mal, bei den 60-70 Tausend sind auch die Lebenshaltungskosten 
dabei...wo tauchen die bei der Ausbildung auf?

von Klaus2 (Gast)


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...also, ich bin lieber an der anspruchsvollen steuergeräteentwicklung 
für des deutschen liebsten hobby beteiligt, als 40J aufm bau schlitze zu 
stemmen. hast du das schonmal gemacht? vermutlich nicht.

also, hör auf rumzuheulen. es hat dich ja niemand zur promo gezwungen. 
so waren es bei mir 4J studium und danach "etwas" mehr als die jungs vom 
bau. mal abgesehen vom luxus, kommen & gehen zu wollen, wann ich will - 
und wenn ich meine, mich mittwochs durchs nachtleben treiben zu lassen - 
so what, nehm ich halt den morgen frei. mach das mal aufm bau.

Klaus.

von Panzer H. (panzer1)


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Hm, wenn Du nur für Geld lebst, stimmt die Rechnung schon.
Kohle hin, Kohle her, ich möchte mein Studium und mein Auslandssemester 
nicht missen. Dabei habe ich gelernt, wie man auch bescheiden über die 
Runden kommen kann und es noch andere Werte ausser Kohle gibt.
Welche Werte wichtig sind, muss jeder selber entscheiden.

von Nico L. (litzi)


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Also dazu möche ich mal als junger Kerl auch mal was sagen. Ich bin 
nächstes Jahr mit meiner Ausbildung fertig und möchte im Oktober 
nächsten Jahres studieren. In der zwischenzeit möchte ich ein wenig Geld 
verdienen sprich an einer Maschine arbeiten. Da verdient man sehr gut 
und ein paar Teile einlegen und Startknopf drücken kann ja jeder.
Nun kommt aber der Knackpunkt ich war mal für NUR 2 Wochen als Aushilfe 
in dieser Abteilung und ich muss euch sagen da wird man wirklich doof 
und verrückt und dies ist ja noch nicht mal so schlimm wie Schlitze 
klopfen.

von Zyniker (Gast)


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Alles falsch, Wissenschaft hat goldenen Boden. In der E-Technik 
beispielsweise brennt schon heute in Deutschland der Baum und die 
E-Ingenierraritäten werden behandelt wie rohe Eier. Selbst in der Krise 
fanden fast alle Berufsanfänger sofort einen Job.
Und in 2020 explodiert der Mangel!
Der VDE und Focus wissen es - aber schaut selber nach:

http://www.focus.de/finanzen/karriere/berufsleben/fachkraeftemangel-ingenieure-als-hochbezahlte-raritaet_aid_550945.html

von Thomas (Gast)


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Vor einiger Zeit war ein weiterer Bericht über Auswanderer. Dabei wird 
ein Chemiker gezeigt, der in Deutschland keinen passenden Job bekommet 
und nun nach Australien geht. Außerdem sind wieder Mediziner zu sehen, 
die es in die Schweiz gezogen hat.

http://tinyurl.com/2cbctxa



Daneben leben auch Privatdozenten und Lehrbeauftragte von wenig 
Einkommen, denn in der Wissenschaft gibt es da nicht viel zu holen.

http://www.zeit.de/2010/13/C-Unisklaven

http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/0,1518,455540,00.html

von niemanden (Gast)


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haste wahrscheinlich Chemie oder Physik studiert? man braucht ja weniger 
Zeit um zu promovieren, und auch ein PostDoc zu machen, kriegen die 
meistens nach 5 Jahre beide.

In Moment sieht es wahrscheinlich finster aus, aber wenn du 50 bist, 
wirst du sagen, bin froh dass ich promoviert habe! Dann brauchst du 
nicht um 6 uhr aufzustehen und ein motziges Chef zu ertragen (du wirst 
wahrscheinlich die Chefin!)

Ich bin selbst ein Doc, und ich werde es NIE bereuen! Trotz was manche 
Trolls hier sagen, Geld- und Spasstechnisch hat sich gelohnt! :D

von Mike S. (drseltsam)


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Na da wär ich vorsichtig. Das mag bisher so gewesen sein, aber für die 
Zukunft sehe ach ich eher schwarz.

von Purzel H. (hacky)


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Karola,
ich gratuliere mal. Du mustest dich schon mal nicht 10 jahre lang von 
Idioten rumkommandieren lassen. Die Vorteile eines Studiums kommen noch.

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Karola, schreib mich mal bitte an.

von Klaus2 (Gast)


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...ziemlich stumpf, J.S. :)

von High Performer (Gast)


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>Alles nur eine große Verarsche, die auf der Ausbaeutung des Traumes der
>Selbstverwirklichung basiert.

Frag mal uns Ingeniuere ;-) Was meinst Du, warum hier so viele 
rumheulen? Ist bei uns ähnlich gelagert. Du befindest Dich also in 
bester Gesellschaft.

von High Performer (Gast)


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Ingenieure

von A. R. (redegle)


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Wie hast du es geschafft 60000-70000Euro für ein Studium auszugeben?
Das sind 10000Euro pro Jahr.
Also 833-970Euro pro Monat.

Hast du noch Familie?

Btw.

Wo bekommt man neber dem Studium so viel Geld her?

von High Performer (Gast)


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Ich glaube, so bei 800,- EUR liegt das Existenzminimum. Zu fragen, wer 
"so viel Geld" verschleudert, ist deshalb ein wenig unangemessen. Wer 
bei den Eltern kostenlose Kost und Logie hat, in die Uni mit dem Zug 
oder Bus fährt und auch sonst eher zu Hause hockt, kommt vielleicht mit 
weniger aus. Wer allerdings eine kleine Wohnung braucht, ein kleines 
Auto, und sich auch selbst ernähren muss, für den wird's schon eng.

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Man sollte nur die Nettokosten des Studiums rechnen, also Fahrten, 
Meldung, Semesterticket und -beiträge. Das sind in Deutschland weniger 
als 1000,- im Jahr, da alles subventioniert. Essen und Wohnen muss man 
ja auch, wenn man arbeiten würde.

Der eigentliche Rechenposten ist der des Einnahmeverlustes, also 
Angestelltengehalt - Studenteneinnahmen, wobei Studies wieder die 
Krankenkasse billiger haben.

De fakto verliert man das Netto und die Rentenbeiträge. Das sind in 
meinem Falle etwa 150.000 - auf die Schnelle geschätzt. Das wieder 
reinzuarbeiten ist für die meisten kaum möglich.

Vom Studium profitiert man also nur, wenn man sich vor Augen führt, daß 
man mit Studium einen leichteren Job hat, als ohne. Das trifft bei 
einigen zu, bei anderen nicht. Muss jetzt jeder selber rechnen, ob es 
für ihn passt.

Solange man jung ist, liegt man da negativ, weil man viel später als 
andere Geld hat und somit, Urlaube und Hobbies finanzieren kann. Später, 
wenn einem auch schon vom Rumsitzen der Rücken weh tut, sieht das wieder 
gaaaanz anders aus. Dann schafft die leichte Arbeite echte 
Lebensqualität.

Und: Ich habe enorm coole Projekte, die ich locker und mit Spass 
erledigen kann. Wie man sieht, habe ich nebenher noch massig Zeit, zu 
surfen.

Das Problem ist nur, daß man mit 50 als Ingenieur abgemeldet ist und 
einige in die Arbeitslosigkeit fliegen werden. Daher heisst es, 
zwsischen 30 und 50 die Kohle zu verdienen. Da geht es um jeden 
einzelnen Euro!

von High Performer (Gast)


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>De fakto verliert man das Netto und die Rentenbeiträge. Das sind in
>meinem Falle etwa 150.000 - auf die Schnelle geschätzt. Das wieder
>reinzuarbeiten ist für die meisten kaum möglich.

ACK

>Das Problem ist nur, daß man mit 50 als Ingenieur abgemeldet ist und
>einige in die Arbeitslosigkeit fliegen werden. Daher heisst es,
>zwsischen 30 und 50 die Kohle zu verdienen. Da geht es um jeden
>einzelnen Euro!

ACK!

Zwischen 30 und 50 die Kohle für Immobilie, Familie, Urlaub, Auto etc. 
scheffeln, dazu noch die Kohle, die Du zwischen 50 und 67 brauchst (also 
auch weitere Betragszahlungen in die RV z.B.!)

Das geht nie und nimmer! Und genau das ist das Problem in diesem 
System.


>Später,
>wenn einem auch schon vom Rumsitzen der Rücken weh tut, sieht das wieder
>gaaaanz anders aus. Dann schafft die leichte Arbeite echte
>Lebensqualität.

Wan soll das sein? Mit 49?

von geil (Gast)


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Tja ein Freund der gerade seinen Doktor nach 5 Jahren in Physik beendet 
klagt auch. Aber... ja er zieht die Konsequenzen und zeigt den 
Stinke-Finger und gehst ins Ausland.. So wie ich... so wie viele andere 
auch. Deutschlands Industrie will eigentlich nur das Label, Made In 
Germany. Das wird aber nicht lange halten... Global denken Global 
Handeln. Gute Ausbildung in D, dann in schlechter ausgebildete Länder 
und Geld Kassieren. Ist wie an der Börse, keine Moral zeigen sondern 
Handeln und kassieren...

von Hans Meier (Gast)


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Semestergebühr:              500   -->1000pa
Verwaltungsgebühr:            50   --> 100pa
Semesterbeitrag:              30   -->  60pa
Fahrtkosten:                  50pm --> 600pa
3Cheeseburger:                 3pd -->1095pa (Frühstück, Mittag, 
Abendbrot)
Buntstifte, Hochglanzmagazine: 3pd -->1095pa (Büromaterial, Skripten, 
Bild-Zeitung)

Ich komm schon auf etwa 3000 Euro pro Jahr.

von High Performer (Gast)


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>Ich komm schon auf etwa 3000 Euro pro Jahr.

Keine Getränke, keine Hygiene- und Toilettenartikel, keine 
Krankenversicherung, keine Klamotten, keine Kosten für Waschmaschine, 
Waschmittel, keine Körperpflege, keinerlei Kultur, keine Hobbys etc. pp?

Du musst ein sehr seltsamer Zeitgenosse sein, ein echter Geek und Nerd 
;-)

von Hans Meier (Gast)


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- Auf Toilette kann man in der Uni gehen.
- Wasser zum Trinken gibts dort auch
- Waschen: An geraden Tagen die Aussenseite tragen, an ungeraden die 
Innenseite
- Hygiene: Wird bei Studenten nicht so ernst genommen
- Krankenversicherung: Irgendwie bei Mutti unterkommen

Wollte nur ausdrücken, dass man bereits bei den Kosten, dass man 
überhaupt studieren darf, auf lockere 3K kommt. Die 10K sind also 
durchaus realistisch

von Martin (Gast)


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... Zwischen 30 und 50 die Kohle für Immobilie, Familie, Urlaub, Auto 
etc. scheffeln, dazu noch die Kohle, die Du zwischen 50 und 67 brauchst 
... Und genau das ist das Problem in diesem System ...

Schweinelustig diesen Beitrag von einem kleinkarierten Kleinbürgern zu 
lesen, desen Format offenbar das Kleinformat ist. Dein Nick deutet es 
schon an: das Problem ist nicht das "System" - das Problem bist du.

P. S. Man kann nur hoffen, dass diese "Low Performer" auswandern. Als 
Zielland sehe ich allerdings nur Lummerland & Taka Tuka. Bon voyage!

von Mike S. (drseltsam)


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Die Kosten für ein Studium sind hoch. Die liegen alles in allem locker 
bei 800-1000 Euro im Monat. Was hier gern vergessen wird, sind die 
geldwerten Leistungen, die von anderen gewährt werden. Da gibts die 
Waschmaschine, Fahrrad, Laptop, ... von den Eltern, zum Geburtstag mal 2 
Hunnis etc. Das leppert sich. Klar, es geht billiger, aber viel drunter 
kommt man, alles gerechnet, nicht. Ist auch nicht der Punkt hier glaube 
ich, sondern es geht doch eher darum, dass es IN DER WISSENSCHAFT nix zu 
holen gibt. Wenn ich die Argumente der Verfasserin nochmal 
zusammenfassen darf:

-Teures Studium
-Offenbar halbe Stelle als Doktorandin
-Gefeuert nach einem Jahr Doktorarbeit weil Ihre Chefs sich verzettelt 
haben
-Wenn Verbleib in der Wissenschaft, dann noch jahrelang weniger Gehalt 
und, so nehme ich an, befristete Verträge (3 Monate, 1 Jahr, so isses 
jedenfalls bei uns)

von A. R. (redegle)


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Ich studiere momentan. Bin jetzt im 3ten Semester.
Arbeite natürlich nebenher. Habe im Jahr ca. 7200Euro brutto.
Wohne bei meinen Eltern. Fahre Auto. Wenn ich studiere jeden Tag 80km.

Das sind 150-200Euro Benzinkosten. Lebe landlich und habe keine Lust 
jeden Tag 4-5 Stunden mit Bus-Bahn etc. unterwegs zu sein. Da haben 
Leute in Berlin oder Frankfurt erhebliche Vorteile.
Ich spare natürlich jedem Monat so ca. 400-500Euro wegen Unterkunft und 
Verpflegung.
Lebe zwar ziemlich sparsamm aber nicht ärmlich. Also ich komme damit 
klar.

Ich denke mit 10000-12000 Euro im Jahr kommt man ganz gut trotz Studium 
über die Runde und zwar mit Lebensunterhalt und alles was dazu gehöhrt. 
Eine Familie ist natürlich nicht möglich.

Die reinen Studienkosten sind nur ca. 1000Euro pro Jahr der Rest ist 
Lebensunterhalt. Den müsste man wenn man Arbeitet auch bezahlen.

Nach 5 Jahren Studium ergibt sich ein "Vermögensverlust" von ca. 
100000Euro. Dafür erhält man jedoch auch einen Gegenleistung nämlich 
Wissen und dieses möchte ich nicht missen.

von jo (Gast)


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tja Karola, hättest du mal schon vor 6 Jahren angefangen deine Finanzen 
zu rechnen...

von IGBT (Gast)


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Martin schrieb:
> Schweinelustig diesen Beitrag von einem kleinkarierten Kleinbürgern zu
> lesen, desen Format offenbar das Kleinformat ist.

Wie will das Jemand beurteilen der der deutschen Sprache nicht mächtig 
ist?

"Man kann sich mit Ihnen nicht unterhalten, sie stammeln ja nur!"

von Robert (Gast)


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Kann ich alles nur abolut bestätigen. Ein Studium ist sehr teuer und 
zahlt sich für mind. 20% der Absolventen gar nicht aus. Für mind. 50% 
der Absolventen zahlt es sich erst mit 45 Jahren aus.

Noch gar nicht gesprochen wurde über das Risiko! mindestens(!!!) 50% 
schaffen es gar nicht! Gehaltstechnisch waren die Jahre dann komplett 
"umsonst", aber eben nicht kostenlos.

von MaWin (Gast)


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> Kann ich alles nur abolut bestätigen. Ein Studium ist sehr teuer und
> zahlt sich für mind. 20% der Absolventen gar nicht aus. Für mind. 50%
> der Absolventen zahlt es sich erst mit 45 Jahren aus.

Klingt realistisch.

Nur wo ist das Problem ?

Daß du auch zu einem Investmenbanker-Gierlappen geworden bist, für den 
sich eine Investition (hier Studium) nicht erst nach 20 Jahren auszahlen 
darf, sondern schon im nächsten Quartalsbericht satte Rendite abwerfen 
muß ?

Richtig, wenn man das so sieht, zahlt sich ein Studium nicht rechtzeitig 
aus. Du solltest Investmenbanker werden. Spekulant an der Börse. Das 
zahlt sich schon beim ersten Deal aus, bringt Millionen, hat 
tausendprozentige Rendite und wenn es wegen Unfähigkeit schief geht 
zahlen andere die Zeche.

Das ist sicher der besser Werg, ein Vorbild für uns alle.

Ich find's ok, wenn ich mit 45 den Handwerkergesellen oder Facharbeiter 
finanziell überholt habe. Wobei nicht mal das Pflicht wäre. Es wär immer 
noch ok, wenn man am Lebensende auf denselben Schnitt kommt, denn ich 
habe dann mein Leben mit meinen Interessen gelebt und er seines und das 
nuß der Gesellschaft nicht unbedingt weniger gebracht haben. Beide 
sollten halt leben können.

Leider gibt es einzelne Gierige (ich erinnere an dich) die deutlich mehr 
für sich selber haben wollen und damit zu denen gehören, die anderen was 
wegnehmen wollen. Du kommst dir wohl vor, als wärst du was besseres ? 
Dann gehört es sich, daß du mal mit der Nase auf die Realität gestossen 
wirst. Du bist vielleicht anders als andere, aber nicht besser. Übrigens 
ist auch Ackermann nicht besser.


Wenn das höhere Risiko des Studiums im Schnitt immer noch genau so viel 
abwirft, ist wohl das Risiko des Scheiterns durch die bei denen es 
besser lief offensichtlich ausgeglichen worden. Aber um das ausrechnen 
zu können muß man studiert haben und Statistik gehört haben. Hast du 
wohl nicht.

von Mr. XY (Gast)


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@ Robert
Woher nimmst du nur immer die Zahlen?

von Robert (Gast)


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MaWin schrieb:
> Nur wo ist das Problem ?
>
> Daß du auch zu einem Investmenbanker-Gierlappen geworden bist, für den
> sich eine Investition (hier Studium) nicht erst nach 20 Jahren auszahlen
> darf, sondern schon im nächsten Quartalsbericht satte Rendite abwerfen
> muß ?

Das Problem ist, das ich Geld zum Überleben brauche. Im Kapitalismus 
drückt Geld nun mal die Wertschätzung und den Status aus. Ich habe 17k 
Euro brutto p.a. Ich denke nicht, dass sich das nach Gier anhört.

Das Problem sind die Lügen! Es wurde einem versprochen, dass ein Studium 
ET "schaffbar" ist. Wenn es 75% nicht schaffen, halte ich diese Aussage 
für falsch.

Wenn dann 43k als Einstiegsgehalt versprochen wird und quasi eine 
"Jobgarantie" gegeben wird und die Realität sieht dann ganz anders aus, 
dann ist das Existenz bedrohend. Ich hatte ein recht gutes Abi. Ich 
hätte viele andere Dinge machen können. Mit ET habe ich mir mein Leben 
ruiniert. Ich gehöre jetzt zum "Preketariat", bin ständig von Armut 
bedroht, bin nicht kreditwürdig, kann mir keine normale Wohnung leisten, 
bekomme keinen normalen Handy Vertrag usw. usw. Siehst du jetzt das 
Problem?

Versprochen wurde, "Sie können sich Ihreen Job bei einem der 
Top-Konzerne aussuchen". Realität ist, Konzerne stellen nicht ein, im 
Mittalstand bekomme ich 17k brutto p.a. Genau das ist das Problem!!!


> Leider gibt es einzelne Gierige (ich erinnere an dich) die deutlich mehr
> für sich selber haben wollen und damit zu denen gehören, die anderen was
> wegnehmen wollen. Du kommst dir wohl vor, als wärst du was besseres ?

Diese Aussage ist provokativ und entbehrt jeglicher Grundlage!

> Aber um das ausrechnen
> zu können muß man studiert haben und Statistik gehört haben. Hast du
> wohl nicht.

Diese Aussage von dir ist einfach nicht zutreffend und falsch!


Mr. XY schrieb:
> @ Robert
> Woher nimmst du nur immer die Zahlen?

Diese Zahlen sind zugegebenerweise geschätzt, haben aber duraus eine 
echte Grundlage! Die Kosten für ein durchschnittlich 7 jähriges 
Vollzeit(!)-Studium sind relativ gut auszurechnen. Mit Studiengebühren 
wirst du kaum unter 7.500 Euro im Jahr kommen, eher mehr. Wer schafft es 
schon Jahre lang unter(!) dem Existenzminimum zu leben.

von Robert (Gast)


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Mr. XY schrieb:
> @ Robert
> Woher nimmst du nur immer die Zahlen?

Diese Zahlen beruhen übrigens auf echten Erfahrungen. Ich plappere nicht 
nur irgendwas nach. Die Aussage "Ein Studium ist super toll und lohnt 
sich immer" stimmt meiner Meinung einfach nicht (mehr).

von thomas (Gast)


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>Leider gibt es einzelne Gierige (ich erinnere an dich) die deutlich mehr
>für sich selber haben wollen und damit zu denen gehören, die anderen was
>wegnehmen wollen.

Um es mal fies zu sagen:
Es gibt viele, die auf dem Bau Kisten schleppen können, aber nur wenige, 
die den Kran auf dem Bau entwickeln können. Intelligenz muss sich schon 
auszahlen. Klar, alles im Rahmen, niemand soll ausgebeutet werden. Aber 
wenn man den guten Leuten nix bietet, gehen sie halt weg. Gerade die 
Wissenschaft basiert doch darauf, dass man die Leute mit dem Versprechen 
auf feste STellen und Professuren hinhält und ihnen Hungerlöhne zahlt. 
Wohin das führt, sollte klar sein.

von Troll (Gast)


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Robert schrieb:
> Die Aussage "Ein Studium ist super toll und lohnt
> sich immer" stimmt meiner Meinung einfach nicht (mehr).

MaWin schrieb:
> Ich find's ok, wenn ich mit 45 den Handwerkergesellen oder Facharbeiter
> finanziell überholt habe. Wobei nicht mal das Pflicht wäre. Es wär immer
> noch ok, wenn man am Lebensende auf denselben Schnitt kommt, denn ich
> habe dann mein Leben mit meinen Interessen gelebt und er seines und das
> nuß der Gesellschaft nicht unbedingt weniger gebracht haben.

Es ist halt immer die Frage aus welchen Gründen man studiert... Gehts um 
die Kohle oder die Interessen?
Wer wegen Geld etwas studiert, dass sich auch nicht nur in Spuckweite 
von bwl befindet ist selber schuld...

von TT (Gast)


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MaWin verschwinden Sie mit ihren Linken Schergen wieder in den Osten, 
was Sie in der DDR angerichtet haben reicht für 100 Jahre Knast. Das SIE 
sich überhaupt anmaßen jemanden als unmoralisch und gierig zu bezeichnen 
ist pure BLASPHEMIE !

von Mr. XY (Gast)


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Robert schrieb:
> Diese Zahlen beruhen übrigens auf echten Erfahrungen. Ich plappere nicht
> nur irgendwas nach. Die Aussage "Ein Studium ist super toll und lohnt
> sich immer" stimmt meiner Meinung einfach nicht (mehr)

Das sich ein Studium aus finanzieller Sicht nicht immer lohnt, war mir 
schon während meiner Abizeit klar. Von daher bin ich, was das angeht, 
auch nicht enttäuscht.

Allerings kenne ich auch genug Handwerker (Maurer, Gas-Wasser-Scheiße, 
Schreiner, Elektriker,..), die grad mal 50 sind und körperlich schon  am 
Ende. Mit Arbeit am WE, Überstunden,... haben die zwar genug verdient, 
aber dann lieber nur Ingenieur.
Und überleg mal, wieviel nur 250 € netto mehr im Monat ausmachen, wenn 
man noch 35 Jahre arbeiten muss,da sind die Kosten für das Studium auch 
wieder drin.

von Franz (Gast)


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>Kann ich alles nur abolut bestätigen. Ein Studium ist sehr teuer und
>zahlt sich für mind. 20% der Absolventen gar nicht aus. Für mind. 50%
>der Absolventen zahlt es sich erst mit 45 Jahren aus.

Im Deutschlandfunk kam aber vor ca. zwei Wochen die Meldung, dass nach 
einer ( OECD-Studie? ) ein Studium am besten von Arbeitslossigkeit 
schützt und einen hohen Lebensstandard ermöglicht.
Mein Gedanke dazu war, dass die arbeitlosen Literaturwissenschalftler 
sich gar nicht arbeitslos melden, sondern vom Erbe leben.

von Name ist Wurscht (Gast)


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Also mir macht das E-Technik-Studium einen Heidenspaß! Und wenn ich 
schon bisschen länger auf meinen Mercedes sparen muss, das ist es mir 
wert. Ich bin wenigsten jetzt ein freier Mann.

von Dirk K. (knobikocher)


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Ich studiere momentan an der FH Hannover, 5. Semester Elektrotechnik - 
Nachrichtentechnik und kann wohl behaupten, am (oder unterm) 
Existenzminimum zu Leben.

Wohnhaft bei einem Elternteil. Dessen Einkommen die letzten Jahre: 
zwischen 600 - 780€/Monat (Krankengeld, Sozialamt, vorzeite Rente).
Anderes Elternteil: kein Einkommen

Mein Einkommen:
Ca. 480€/Monat BAföG (Höchstsatz) = 5.760€/Jahr
+ ca. 3600€ brutto/Jahr (Semesterferienjobs) = ca 3000€ netto/ Jahr 
(inkl. Steuerrückzahlung)
Insgesammt schön gerechnet vielleicht 9000€/Jahr Einkommen (mit 
Weihnachten/Geb.).

Fixkosten:
ca. 280€/Monat = 3.360€/Jahr (KV, PV, private Rente, Telefon, Kostgeld 
ect)
Studium ca. 1600€/Jahr (Semester- + Studiengebühren)

Grob gerechnet habe ich also 9000€ - 4960€ = 4.040€/Jahr zur Verfügung 
für alle anfallenden Kosten wie Geburtstage, Roller, Freizeit, 
Schulmaterialien, Kleidung ect.

Ich muss zwar Abschnitte hinnehmen, kann mich aber im Ganzen keinesfalls 
beschweren! Wenn man will, kann man auch mit wenig Geld gut über die 
Runden kommen. Disziplin ist alles!
Allein vom BAfög Leben wäre möglich. Dann hätte ich immernoch jeden 
Monat 50€. Schaffbar wenn man wahre Freunde hat!
Klar, jammern tu ich auch. Aber es heißt halt Arsch zusammenkneifen und 
arbeiten und lernen. Wer lieber nur Jammert und sich beschweren will, 
der kann ja mal versuch im Ausland ohne Eltern mit Einkommen zu 
studieren.

von MaWin (Gast)


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> Das Problem ist, das ich Geld zum Überleben brauche. Im Kapitalismus
> drückt Geld nun mal die Wertschätzung und den Status aus. Ich habe 17k
> Euro brutto p.a. Ich denke nicht, dass sich das nach Gier anhört.
> Das Problem sind die Lügen! Es wurde einem versprochen, dass ein Studium
> ET "schaffbar" ist. Wenn es 75% nicht schaffen, halte ich diese Aussage
> für falsch.
> Wenn dann 43k als Einstiegsgehalt versprochen wird und quasi eine
> "Jobgarantie" gegeben wird und die Realität sieht dann ganz anders aus,
> dann ist das Existenz bedrohend. Ich hatte ein recht gutes Abi. Ich
> hätte viele andere Dinge machen können. Mit ET habe ich mir mein Leben
> ruiniert. Ich gehöre jetzt zum "Preketariat", bin ständig von Armut
> bedroht, bin nicht kreditwürdig, kann mir keine normale Wohnung leisten,
> bekomme keinen normalen Handy Vertrag usw. usw. Siehst du jetzt das
> Problem?

Hmm, 17k sind zu wenig, und 75% Durchfallquote zu viel.
Aber eine 43k Garantie ist natürlich auch Unsinn.

Unsere Gesellschaft hat sicher daß Problem, daß die Extrema zunehmen, 
nicht nur beim globalen Klima, sondern auch bei den 
Einkommensverhältnissen.

Das hat zu einem guten Teil sicher damit zu tun, daß den Leuten der 
Maßstab abhanden kommt, was denn ein Job und dessen Arbeit wert ist. 
Sowohl der 500000 EUR Job, als auch der 1000 EUR Job. Dabei unterbieten 
sicherlich einige Arbeitgeber noch die Menschenwürde und andere 
Aufsichtsratsvorsitzende verhalten sich schlicht kriminell. Aber es 
liegt auch am Gegenüber.

Zu meiner Zeit war es üblich, bei etablierten Firmen 4000 DM als 
Einsteigsgehalt zu bekommen. Das wären heute 2800 EUR brutto. Wenn 
jemand also meint, daß 43k realitisch für seinen Einsteig waren, da hat 
es ihm auch das Maß verzogen, aber diesmal nach oben. Dennoch sind auch 
38k natürlich mehr als deine 17k, und zwar so deutlich daß man deine 
Entlohnung nur als frech bezeichnen kann. Ich hoffe, du verwechselst 
brutto und netto.

Aber ich kenne auch sehr wohl damalige "Arbeitsangebote" jeden Tag 2 
Stunden für 6 DM/h zu arbeiten, wo schon die Anreise 5 DM kostet, und 
dann von den Mädchen noch unverholen zu verlangen, daß sie dem Chef 
gegenüber die Beine breit zu machen haben. So lange nicht jemand NEIN 
sagt, wird es immer solche geben, die immer noch eins draufsetzen 
wollen.

Für dich kann nur gelten, schleunigst einen besseren Job zu finden. In 
der Boomphase des Fachkräftemangels sollte das ja klappen. Ich wünsch's 
dir.

Offensichtlich sind ja 75% deines Studienjahrganges noch schlechter 
dran.

von anonym (Gast)


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Hallo

Ich weiss nicht, was ihr habt. Mir wurden 3300€/monatlich angeboten, 13 
Monatslöhne, in Frankfurt. Ich bin Abgänger der ETH Zürich mit Bachelor 
in Elektrotechnik, beinahe keine Berufserfahrung.

Wenn ich das hier so lese, war das Angebot in Frankfurt ja nicht so 
schlecht.

Gruss
B.

PS Sorry, möchte anonym posten, da ich den Vertrag mit der Firma noch 
nicht unterzeichnet bzw. abgelehnt habe.

von Tüdelü (Gast)


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Nur wegen dem Geld lohnt sich Wissenschaft sicher nicht. Auf der anderen 
Seite macht einen Glück nicht glücklich, wenn man erstmal die 
Grundkosten abgedeckt hat. Sich genau damit zu beschäftigen, was einen 
brennend interessiert kann das dagegen schon leisten.

Ich habe mir gerade das hier angeschaut

http://www.funnyphotos.net.au/images/how-small-we-are1.jpg

und frage mich wieder mal, warum wir Menschen uns eigentlich 
hauptsächlich damit beschäftigen, Geld zu "machen"...und uns dafür 
hetzen, hetzen, hetzen, Herzinfarkte und Magengeschwüre 
heraufbeschwören, andere Menschen treten und kaputt machen ... in 
Relation wirkt das auf mich alles sowas von albern und beschränkt... 
naja, bevor ich als Hippie abgestempelt werde verzieh ich mich mal 
wieder.

von Mike S. (drseltsam)


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>warum wir Menschen uns eigentlich
>hauptsächlich damit beschäftigen, Geld zu "machen"

Weil wir davon uns und unseren Kindern was zu Essen kaufen?

von Mine Fields (Gast)


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Ich stelle mir immer noch bildlich die Personaler vor, die sich in jeder 
Mittagspause über jemanden lustig machen, der tatsächlich ihr 
Spaßangebot mit den 17k Euro angenommen haben.

von Roy White (Gast)


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High Performer schrieb:
> Ich glaube, so bei 800,- EUR liegt das Existenzminimum. Zu fragen, wer
> "so viel Geld" verschleudert, ist deshalb ein wenig unangemessen. Wer
> bei den Eltern kostenlose Kost und Logie hat, in die Uni mit dem Zug
> oder Bus fährt und auch sonst eher zu Hause hockt, kommt vielleicht mit
> weniger aus. Wer allerdings eine kleine Wohnung braucht, ein kleines
> Auto, und sich auch selbst ernähren muss, für den wird's schon eng.

Ich bin während meines Studiums mit 400 pro Monat ausgekommen. Davon 
musste ich auch die Miete berappen. Tja, Schlager singen ist nicht mehr 
so lukrativ wie früher. :-) Deswegen ich bin auch froh, der 
Schlagerhölle längst entflohen zu seien. Nun bin ich im Schlagerhimmel. 
:-)

von Gästchen (Gast)


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Die Meisten blicken einfach nicht durch und fragen sich im Kreis ob es 
einen Mangel gibt oder nicht.

Deutschland ist schon längst ein Arbeitslager für Großkapitalisten.
Dass die Hochqualifizierten gehen ist auch gewollt weil sie ja nach 
angemessenen Gehalt verlangen. Und letzendlichmüssen billige 
Arbeitskräfte ins Land geholt werden. Hat ja unser Wirtschaftsminister 
auch gesagt.
Wieso fragt sich da noch einer nach irgendwas?

von nichts bereuen (Gast)


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Ich bereue mein Studium nicht. Nein - ich bereue nichts....

Daß sich ein Studium normalerweise finanziell nicht lohnt war mir vorher 
klar. Allein eine Immobilie 10-15 Jahre später anzugehen ist teuer, das 
kann ich überhaupt nicht ausrechnen.
Fachliche Qualifikationen, das Gefühl irgendwie 'Ahnung' zu haben und 
nicht immer nur hinzunehmen, Erinnerungen an studentische Freiheiten 
sind es wert.

Wo mir die Galle hochkommt ist wenn ich irgendwelche Kasper davon labern 
höre, daß Akedemiker unendlich viel mehr verdienen und 'belastet' werden 
müssten... Nun vielleicht ist das bei den Kumpels unserer Politiker so. 
Wenn man zu den weltfremden, besseren A****geigen gehört kann man sich 
halt manche Realitäten einfach nciht mehr vorstellen. War das z.B. ein 
ernstgemeinter Vorschlag anstelle der abgeschafften Studiengebühren 
lieber 10 Jahre lang post Dioplom eine Akademikerabgabe einzuführen? 
Irgendwo muss das Geld ja reinkommen und man hats ja dicke als 
Akademiker... -.-

von Matthias (Gast)


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MaWin schrieb:
> Du kommst dir wohl vor, als wärst du was besseres ?
> Dann gehört es sich, daß du mal mit der Nase auf die Realität gestossen
> wirst. Du bist vielleicht anders als andere, aber nicht besser. Übrigens
> ist auch Ackermann nicht besser.

Tja, mit dem Selbstverständnis wundert es mich nicht, warum die 
Gehaltsunterschiede zwischen Akademikern und Nicht-Akademikern in 
Deutschland im internationalen Vergleich so gering ausfallen.

In den meisten Ländern ist ein Studium ein Muß, um überhaupt in allwegs 
akzeptable Einkommensregionen zu gelangen. Bei uns hingegen hat jeder 
Hanswurst sein Haus, Auto und Italienurlaub !
Wo sich bei uns Leistung lohnen soll, ist mir ein absolutes Rätsel.

von Bildschirmratte (Gast)


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Ich weiß nicht was Du studiert hast, offensichtlich etwas in Richtung 
Chemie oder Werkstoffe. Für 1060,33 (ich denke Brutto) würde ich nichts 
anfangen. Womöglich im Osten.

Gehen wir mal von einem realistischen Gehalt aus, das wäre E13 an der 
Uni bei voller Stelle. Sind Brutto ca. 3000,- Euro. Gehen wir von einem 
Single aus bleiben Netto 1700,- bis 1800,- Euro, und, im Gegensatz zu 
einer Ausbildung eine Quasi-Garantie für einen Job. Lohnerhöhungen in 
der Folgejahren mal nicht mitgerechnet.

Also haben wir monatlich:

+1700 Auf die Kralle
- 500 Miete
- 300 Essen
-  70 Telefon(e)
- 100 Sprit
- 100 Versicherungen
- 50 Strom

Bleiben also 580,- Euro zum sinnlosen verprassen.

Rechnen wir mit 1300,- Netto bleiben 180,- Euro. Je nach Ausbildung 
kommen Dinge hinzu wie kein festes Büro, Arbeit draußen, schmutzige 
Arbeit o.Ä.

Diese Rechnung stimmt natürlich nicht ganz, da derjenige, der 1300,- 
verdient sich wahrscheinlich keine Wohnung für 500,- nimmt und ggf. an 
den anderen Punkten, vielleicht Essen, sparen wird.

Dass deinem Institut die Kohle ausgeht liegt wohl an schlechtem 
Management. Man sollte sich vorher umhören und schauen wie der Laden 
läuft. Ich denke, das wirst Du getan haben. Shit happens immer mal 
wieder. Verhindern kann man es nicht.

Auch zu berücksichtigen ist das höhere Einstiegsgehalt nach dem 
Abschluss der Promotion.

von Florian *. (haribohunter)


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Nehmts nicht persoenlich.
Die Beamten brauchen Bimbes.
Dabei werden die Stimmen immer schriller
und die Vorschlaege immer weniger erklaerbar.

Sanierzwang fuer Hauseigentuemer:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,716212,00.html
Akademikerabgabe:
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,716157,00.html


Denn wer da hat, dem wird gegeben werden, dass er Fülle habe; wer aber 
nicht hat, von dem wird auch genommen, was er hat.“
– Mt 25,29

oder auch:
'Der Teufel scheisst immer auf den dicksten Haufen.' - Opa 11,04
(November 2004 :p) Findet Euch damit ab, Ihr gehoert alle zu Letzteren.

von g. b. (gunb)


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Lustig, was hier wieder rumgeheult und getrollt wird.

Vielleicht frisch nach dem Studium erst einmal was leisten, und die 
Bilanz 10 Jahre danach stellen, statt naiverweise zu glauben ein 
Doktortitel sei die Garantie für einen beschwerdefreien Werdegang. Warum 
auch?

von g. b. (gunb)


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Florian *.* schrieb:
>
> Sanierzwang fuer Hauseigentuemer:
> http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,7...
> Akademikerabgabe:
> http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,71...
>

Spiegel-Online:

- Möchtegern-Jungjournalisten mit wenig Erfahrung und Profilierungsdrang
- Jede politische Nebenäußerung zum Schlagzeilenthema ausschlachten und 
naive
  Leser verunsichern.
- Tenor: Deutschland ist JA so schlecht und jedes andere Land ist besser

Man könnte ja auch mal aktiv werden, statt sich passiv vom 
Spiegel-Online ein permanent schlechtes Weltbild, besonders über das 
eigene Land, in den Kopf hämmern zu lassen und hier den Heuler zu geben.

Wenn der deutsche Michel den Hintern nicht hochkriegt und sich jede 
Ungerechtigkeit gefallen lässt, dann soll er bitte auch das Jammern 
lassen.

Bringt nix und nervt. Steht auf oder haltet die Klappe.

von Claudio H. (bastelfinger)


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Also bei mir auf der Arbeit sind viele Leute am rumheulen, dass sie 
nicht studiert haben. Ausbildung ist einfach wichtig, zuviel gibt es 
nicht! "Überqualifiziert" ist man nie (nur wenn man sich für die 
richtigen Jobs nicht verkaufen kann)!
Ich habe auch promoviert, mit meinem Einstiegsgehalt habe ich mich auch 
nicht von Hochschulabgängern unterschieden. Ich habe aber konsequent 
weitergelernt (neben der Arbeit), Zertifizierungen gemacht, das ganze 
kann man dann an die Bewerbung hängen und man wird garantiert zum 
Vorstellungsgespräch eingeladen. Da ein bischen fachsimpeln, bei gutem 
Gesprächsverlauf dann beim Gehalt pokern, und deine Promotion hat sich 
gelohnt!

Mal als Beispiel:
Du steigst mit 40000 - 45000 € in den Beruf ein. Dann sammelst du 
Berufserfahrung, liest daheim noch ein paar Fachbücher, machst ein paar 
Zertifizierungen.
Nach 4 Jahren verdienst du 50000 - 55000 €. Dann startest du eine 
Bewerbungsrunde, gibst als Wunschgehalt 70000 € an, bekommst 65000 - 
70000 € (inkl. variabler Anteile). Dann gönnst du dir ein Belohnung, ein 
schickes Auto, oder gehst mal nach London shoppen. Klopfst dir auf die 
Schulter, denn ab jetzt zahlt sich aus, was du in deine Ausbildung 
investiert hast. Und je weiter du aufsteigst, desto frecher kannst du 
mit deinen Gehaltsforderungen sein.

Wichtig ist, dass man während des Studiums auch mal ein paar Partys 
feiert, Kontakte zum anderen Geschlecht pflegt und so Sicherheit und 
Verhandlungsgeschick lernt. Wenn man natürlich als Autist von der Uni 
geht, versauert man in der Industie als Lakai.

Kopf hoch!

von niemanden (Gast)


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Full ack!

Studieren lohnt sich! Ende.

Claudio H. schrieb:
> Also bei mir auf der Arbeit sind viele Leute am rumheulen, dass sie
> nicht studiert haben. Ausbildung ist einfach wichtig, zuviel gibt es
> nicht! "Überqualifiziert" ist man nie (nur wenn man sich für die
> richtigen Jobs nicht verkaufen kann)!
> Ich habe auch promoviert, mit meinem Einstiegsgehalt habe ich mich auch
> nicht von Hochschulabgängern unterschieden. Ich habe aber konsequent
> weitergelernt (neben der Arbeit), Zertifizierungen gemacht, das ganze
> kann man dann an die Bewerbung hängen und man wird garantiert zum
> Vorstellungsgespräch eingeladen. Da ein bischen fachsimpeln, bei gutem
> Gesprächsverlauf dann beim Gehalt pokern, und deine Promotion hat sich
> gelohnt!
>
> Wichtig ist, dass man während des Studiums auch mal ein paar Partys
> feiert, Kontakte zum anderen Geschlecht pflegt und so Sicherheit und
> Verhandlungsgeschick lernt. Wenn man natürlich als Autist von der Uni
> geht, versauert man in der Industie als Lakai.
>
> Kopf hoch!

von DiPi (Gast)


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@Claudio H.
Full ACK!

von Tüdelü (Gast)


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Mike Strangelove schrieb:
> Weil wir davon uns und unseren Kindern was zu Essen kaufen?

Klar, aber es ist schon ein Armutszeugnis, dass wir das noch müssen, 
denn alternativlos ist das schon lange nicht mehr.

Abgesehen gibt es eine große Zahl von Menschen, die genug hat für die 
Grundbedürfnisse aber immer noch dem Geld hinterherhechelt als wäre es 
der heilige Gral.

Aber egal, ist ja auch ziemlich off topic.

von Panzer H. (panzer1)


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Claudio H. schrieb:
> oder gehst mal nach London shoppen.

Das ist 'ne Belohnung?
Da such ich mir temporär für ein paar Wochen lieber ein Fleckchen auf 
der Erde, wo ich mal meine Ruhe vor dem Konsum- und Touristenterror 
habe. B-)

von J. S. (engineer) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

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Leute, hört doch bitte mal auf, euren täglichen Bedarf als Studienkosten 
zu deklarieren. Das Studium selber kostet heute mehr, als zu meiner 
Zeit, aber es ist immer noch billig.

>Waschmaschine
Wer hat euch eigentlich die Wäsche und die Zahnpasta bezahlt, als ihr 
noch in der Schule wart?

>Hochglanzmagazine
Dann las den Playboy halt mal weg

Es geht doch darum, ob sich das Studium lohnt oder ob man nicht besser 
gleich arbeiten geht. Und da zählt eigentlich nur der Einkommensverlust.

Einer mit Ausbildung bekommt schon als Azubi Geld, steigt fürer ein und 
auf. Der Studierte bekommt früher oder später mehr Geld, allerdings auch 
überpropotional viel abgezogen, deshalb dauert es ewig, bis man einen 
eingeholt hat. Bei der Promotion bekommt man jahrelang nur ein 
Mickigehalt.

Ich habe mal eine Tabelle angefügt, wo sich jeder selber mal was 
Durchspielen kann. Berücksichtigt werden sollte Bruttogehälter abz 
Steuern und abz. Krankenkasse.

von sonstwer (Gast)


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J. S. schrieb:
> Es geht doch darum, ob sich das Studium lohnt oder ob man nicht besser
> gleich arbeiten geht. Und da zählt eigentlich nur der Einkommensverlust.

Eben genau nicht!

Unter "lohnen" verstehe ich auch, dass ich einen Beruf ausübe, der mich 
erfüllt, und meinen Erwartungen an meine Person gerecht wird.
Da gibt es Meschen, die gerne früh Geld heranschaffen möchten und 
deshalb nach der Schule eine Ausbildung beginnen, und es gibt 
diejenigen, die sich mehr Selbstverwirklichung von einem Studium 
versprechen.
Ich lasse bewusst diejenigen aus, die irgendein Studium anfangen, weil 
sie eigentlich nicht wissen, was sie wollen.

Grundsätzlich gilt: Die Kosten/Nutzen-Rechnung muss jeder für sich 
selbst machen.

von Rasender Rechner (Gast)


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Ähm, wie kommst du auf die abstrusen Zahlen in dem Dokument ?

Da nach dem Studium 25k steht gehe ich davon aus das soll Netto sein.

Dann würde der 50 Jährige:
- arbeiter : 70k
- studierte : 95k
- promovierte : 110k
im Jahr bekommen.

Das ist doch völlig illusorisch.

Den Arbeiter der mit 23-25 bei >40k liegt zeig mir auch mal.


Vielleicht stimmen diese Zahlen wenn man die oberen 5% nimmt, sonst 
kaum.

von Daniel D. (daniel1976d)


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Kan dir nur raten Deutschland zu verlassen... Finanziell wird es 
wahrscheinlich nie toll, aber es laesst sich im Ausland oft besser 
leben...

von Ojemene,arme Studenten (Gast)


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Naja - ich studiere gerne - die Möglichkeit, bevor man arbeiten gehen 
muss, noch etwas dazu zu lernen, was einem gefällt (!) lasse ich mir 
schon was kosten.
Das so viele Leute immer nur ans Geld denken müssen, wie traurig!
Ich denke mir das so: Ich lebe jetzt! Ich bin während des Studiums 
glücklich, auch ohne fetten BMW. Ein Grund zur Freude.

Sonst kann man ja auch arbeiten gehen, dann braucht man auch nicht so 
gute Noten weil die späteren Arbeitgeber ja auch sehen, dass man 
nebenher arbeiten musste.

von ing s. (fred_p)


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Ojemene,arme Studenten schrieb:
> Naja - ich studiere gerne - die Möglichkeit, bevor man arbeiten gehen
> muss, noch etwas dazu zu lernen, was einem gefällt (!) lasse ich mir
> schon was kosten.
> Das so viele Leute immer nur ans Geld denken müssen, wie traurig!
> Ich denke mir das so: Ich lebe jetzt! Ich bin während des Studiums
> glücklich, auch ohne fetten BMW. Ein Grund zur Freude.

Yep so ist es.Obwohl, mein Boss hat nicht studiert.

Studium bedeutet Leidenschaft zu entwickeln für etwas was man gerne tut 
und darin fachlich aufzugehen. Oft studieren leider viele Leute einfach 
so irgendwas, was gar nicht zu ihnen passt bzw wissen viele gar nicht 
was sie studieren sollen.

Woher soll man das als junger Abiturient auch wissen? Ich hab auch lange 
gebraucht um mich selbst zu finden. Hab nen Studium absolviert, super 
Jobangebote und jetzt auch noch Angebote für zB ne Promotion.

Aber so ist es.. Studium ist auch Selbstverwirklichung.. von nem fetten 
BMW hätt ich nie was gehabt.. Materielles ist vergänglich.. aber mein 
akademischer Grad und Wissen bleibt mir ! Es ist toll Dipl Ing zu sein 
:-)

Und ich mache jeden Tag das was mich interessiert..Geld ist für mich 
eher zweitrangig.. dann lieber ne Arbeit was man gerne tut und dafür 
weniger verdient...als jeden Tag am Morgen mit so nem Kopf und 
Widerwillen zur Arbeit zu gehen (auch schon gehabt vor dem Studium)

VG
Fred

von Sven (Gast)


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Also ich denke Studieren lohnt sich nach wie vor, wenn man nicht gerade 
Germanistik oder sowas macht. Mir hat es jedenfalls geholfen, einen Teil 
meiner Neugir zu befriedigen und noch mehr zu wecken.

Was sich allerdings nicht unbedingt lohnt, in die Wissenschaft zu gehen. 
Ich habe darauf promoviert, was ich getan habe, weil ich mir wohl 
irgendwie was beweisen wollte. Dort lernt man, dass man auch mit 1k/ 
Monat leben kann, wie schon zu studentischen Zeiten. Wenn ich rechne, 
wieviel meine Studienkollegen schon an Geld mit ihren Autos versenkt 
haben, da kann ich nochmal promovieren und fahre noch mal ein paar Jahre 
mit meinem alten Auto rum!
Allerdings nahc der Promotionals wissenschaftlicher Mitarbeiter mit 43k/ 
Jahr, das ist eigentlich lächerlich, wenn ich sehe, wieviel da andere 
verdienen, auch Leute die von der Uni nach der Promotion weggehen. Da 
ist es bei uns "normal" zwischen 47k - 57k zu verdienen, je nach Firma 
und Job halt.

Aber da frage ich mich, wie sollen wir bitte gutes wissenschaftliches 
Personal finden und anstellen, wenn wir so wenig zahlen? Willkommen in 
Deutschland, das ist das einzigste, was ich anprangere.

-> Ergo Wissenschaft lohnt nicht wirklich, studieren aber schon. Mir 
kommt das hier ein wenig wie eine Themaverfehlung vor, die über das 
Studieren geht.

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