Forum: Platinen Frontplatte: Anzeige mit Wechsel zwischen schwarz und farbig/leuchtend


von Klaus (Gast)


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Hallo!

Ich möchte in eine Frontplatte ein paar Anzeige-Lichter einbauen, die 
einen bestimmten  Status des Geräts anzeigen. Nun geht es mir aber um 
eine ganz bestimmte Optik der Frontplatte. Die gesamte Platte ist 
komplett glatt und schwarz. Das Gerät wird über kapazitive Taster 
bedient.

Für die Anzeige-Lämpchen (oder LED, je nach dem), soll es nun so 
aussehen, dass diese im ausgeschalteten Zustand unsichtbar sind. Also 
die Flächen entsprechend Schwarz aussehen. Im eingeschalteten Zustand 
soll die Fläche dann in einer bestimmten Farbe leuchten.

Hat jemand Ideen, wie man das erreichen könnte? Einen kleinen 
TFT-Bildschirm würde ich gerne vermeiden, da viel zu teuer. Ich habe 
eine solche Optik einer Frontplatte schonmal gesehen, ich glaube es war 
ein Kaffeautomat. Und das Design hat mich echt begeistert.

von Klaus W. (mfgkw)


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Das erinnert mich an diese prolligen Rück- und Bremsleuchten von
sportlich ambitionierten Autos ab den Achtzigern.

Die haben weiße Glühlampen, rot-transparente Abdeckungen und
darüber eine schwarze, aber etwas durchlässige Beschichtung
(eine Art Lackierung).
Unbeleuchtet erscheinen sie schwarz (wohl weil das von außen
einfallende Licht zweimal durch die schwarze Schicht muß),
während das Licht der Glühlampe nur einmal durch die schwarze
Schicht muß und deshalb nicht ganz ausgelöscht wird.

von Fabian (Gast)


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Bei meinem derzeitigen Projekt habe ich es ähnlich gemacht:

Alles unter einer Plexiglasscheibe (u.a. QTouch Sensoren und Display). 
Auf der unterseite dieser Plexiglasscheibe klebt nun eine Folie, die ich 
mir schneiden lassen habe. Als Ausschnitt bleibt das Display und ein 
paar Ringe, die die Postion der Taster bestimmen. Anschließend habe ich 
den Displayausschnitt abgeklebt und die Tasterringe mit weißem Lack 
besprüht.

Diese Ringe werden dann von unten hell beleuchtet, wenn die Funktion des 
Tasters zur Verfügung steht. Ist diese Funktion nicht in Betrieb, 
glimmen die LEDs nur.

So sieht der Bediener aber wenigstens wo er seie Schmuddelfinger 
hinpacken soll.

Mit schwarzem Lack müsste das genauso gehen. Habe ich aber nicht 
probiert.

von Cew (Gast)


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Bei mir hat sich ein ähnliches Verfahren durchgesetzt:

Erst Plexiglasplatte, darauf wird Abtönfolie (solche für Autoscheiben) 
mit höchsten 60% Lichtdurchlässigkeit geklebt. Dann bastele ich mir mit 
Alu oder Holz einen "Rahmen", welcher später bei Beleuchtung mit einer 
LED von hinten dann ein Symbol auf die Platte anzeigen lässt. Mit 
geschicktem Bau lässt sich so an einer Position auch schon mal 1 oder 2 
Symbole anordnen. Mit duo oder rgb-LEDs wird es dann noch vielfältiger. 
Allerdings sollten die LEDs dann schon recht stark sein.

Nebenbei lassen sich die LEDs auch noch als Taster verwenden - aber das 
hab ich dann bisher auch nur gelesen... ansonsten ist so ein ALU-Rahmen 
bestimmt auch ein guter Sensor ;-)

von Klaus (Gast)


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Danke für eure Anregungen. Ich werde mal ein paar Versuche machen.

Ich probier mal aus, eine klare Plexiglasscheibe mit Tönungsfolie zu 
bekleben. Dahinter dann noch eine diffuse Schicht, damit die 
Lichtverteilung besser wird. Und da drunter dann die LED. Mal schaun, 
wie das aussieht. Ob die Leuchtbereiche wirklich weitgehend unsichtbar 
sind, und ob sie hell genug leuchten.

von der jan (Gast)


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hallo!

es gibt gerade einen beitrag zu einem tisch der zur musik leuchtet. 
dabei haben sie (soweit ich es im überfliegen richtig gesehen habe) 
plexiglasplatten von

http://www.plexiglas-shop.com

genommen. dort gibt es schwarze plexiglasscheiben. z.z. für 55€/m²

von der jan (Gast)


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von Mike H. (-scotty-)


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Man kann auch getöntes Plexiglas, auch mit rauher Oberfläche
bekommen. Eine Platine, ca. 2cm hinter der Plexiglasplatte in
einem Gehäuse sorgt für einen dunklen Raum wo man optische
Komponenten anordnen kann. Die bekannteste Methode ist eine
rote Plexischeibe auf einer roten 7-Segment-Anzeige, aber
man kann Plexiglass auch in einer breiten Palette von Farben bekommen.
Man braucht ja eigentlich nur die Werbung dieverser Produkte
auf dieser Seite hier am Rand beachten. Die Industrie macht
das genauso recht professionell.

von Klaus (Gast)


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Super, beim Plexiglas-Shop hab ich mal ein Sample der getönten schwarzen 
Scheibe geordert.

von O. D. (odbs)


Angehängte Dateien:

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Genau so eine Optik habe ich auch schon öfter erzeugt.

Ich benutze dabei folgenden Schichtaufbau:

1. Transparente Plexiglas- oder Echtglasscheibe, bei Bedarf entspiegelt.

2. Tönungsfolie aus dem Tuning-Geschäft, sorgfältig staub- und 
blasenfrei aufgebracht.

3. Belichteter Reprofilm (negativ) mit den gewünschten Symbolen 
(Beispiel im Anhang).

4. Transparentpapier, mattierte oder sandgestrahlte Plexiglasplatte 
(möglichst dünn), um das Licht zu zerstreuen und eine gleichmäßige 
Symbolausleuchtung hinzubekommen.

5. Optional gefräste Kunststoffplatte (10mm dick) mit Ausschnitten für 
die Symbole - verhindert bei eng nebeneinander angeordneten Symbolen das 
Durchstrahlen zum "Nachbarsymbol"

6. Platine mit SMD-LEDs zur Beleuchtung der Symbole, je nach Größe auch 
mehrere LEDs pro Symbol, auch mit verschiedenen Farben.

Das ganze ergibt eine sehr hochwertige Optik und ist äußerst robust.

Wichtig ist, dass man die hellsten LEDs nimmt, die man bekommen kann. 
Zumindest, wenn die Frontplatte auch im Sonnenlicht noch ablesbar sein 
soll. Die Tönungsfolie dient nur dazu, dass die Symbole im 
unbeleuchteten Zustand völlig unsichtbar sind - ansonsten kann man sie 
weglassen. Die Kunststoffplatte ebenfalls, wenn die Abstände zwischen 
den Symbolen viel größer sind als zwischen LEDs und Symbolen. Eine 
gleichmäßige Ausleuchtung der Symbole bekommt man durch Variation des 
Abstandes zwischen LEDs und Frontplatte ganz gut hin. Die Reprofilme 
kann man bei geringeren Ansprüchen auch durch Folienausdrucke mit Laser- 
oder Tintenstrahldrucker ersetzen. Diese sind in den schwarzen Bereichen 
nicht ganz lichtdicht, so dass das Symbol leicht verwaschen erscheint.

von Klaus W. (mfgkw)


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Klaus schrieb:
> Ich probier mal aus, eine klare Plexiglasscheibe mit Tönungsfolie zu
> bekleben. Dahinter dann noch eine diffuse Schicht, damit die
> Lichtverteilung besser wird.

Ich würde es zumindest auch ohne die diffuse probieren.
Schräg einfallendes Licht wird (wegen längerer Strecke im
"Dunklen" der Tönungsfolie) eh ausgelöscht, das senkrecht
durchtretende bleibt besser erhalten.
Mit der Streuung wird mehr senkrechtes Licht schräg abgelenkt,
deshalb vermute ich daß es dann deutlich dunkler wird.

von Klaus (Gast)


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Hab nun erste Versuche hinter mir. :)

Tönungsfolie mit 35% Durchlässigkeit is noch zu viel. Die Dämpfung muss 
größer sein. Ich probier nochmal verschiedene Folien aus.

Als lichtdichte Abdeckung hinter der Folie möchte ich einen Reprofilm 
einsetzen. Das dürfte ein besseres Ergebnis liefern, als eine 
Laserdrucker-Folie.

Ohne diffuse Schicht siehts nicht so gut aus, da man die leuchtende LED 
direkt erkennen kann, anstatt eine halbwegs gleichmäßige Fläche zu 
sehen. Mal sehn, was ich da nehmen kann. Mattes oder geschliffenes 
Plexiglas ist nicht so gut. Durch die dicke des Glases lassen sich 
benachbarte Anzeigefelder nur noch unvollständig voneinander Abschirmen. 
Hat jemand Vorschläge?

von O. D. (odbs)


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Transparentpapier... falls es das überhaupt noch zu kaufen gibt.

von Simon B. (nomis)


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Klaus schrieb:
> Tönungsfolie mit 35% Durchlässigkeit is noch zu viel. Die Dämpfung muss
> größer sein. Ich probier nochmal verschiedene Folien aus.

Oder nimm sie doppelt? Das sollte dann in 12% resultieren...

> Als lichtdichte Abdeckung hinter der Folie möchte ich einen Reprofilm
> einsetzen. Das dürfte ein besseres Ergebnis liefern, als eine
> Laserdrucker-Folie.

Den Reprofilm könnte man dann auch zwischen die beiden Tönungsfolien 
packen, vielleicht gibt das noch etwas schärfere Abbildungen...


> Durch die dicke des Glases lassen sich
> benachbarte Anzeigefelder nur noch unvollständig voneinander Abschirmen.
> Hat jemand Vorschläge?

Transparentpapier? Z.B. auch noch zwischen Tönungsfolien?  :-)

[x] ich will Fotos!  :-)

Viele Grüße,
         Simon

von Stefan B. (steckersammler)


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Klar gibts das noch, z.B. Conrad 339491 - 62

Oder versuch mal Diffusionsfolie, wird bei ibäh öfters zum "Modden" von 
Tachos auf LED-Beleuchtung verkauft...

MfG Stefan

von Klaus (Gast)


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Hier kommen ja richtig gute Ideen!

Ich habe festgestellt, dass eine dunkel gefärbte Diffusionsschicht am 
besten geeignet wäre. Wenn ich helles Transparentpapier nehme, muss die 
Tönungsfolie deutlich stärker sein, damit die Anzeigefelder unsichtbar 
werden, da an dem hellen Papier ja ein Teil des von außen kommenden 
Lichtes reflektiert wird. Per Laserdrucker bedrucktes Transparentpapier 
ist übrigens bei weitem zu ungleichmäßig.

Wenn ich eine dunkle Diffusionsschicht hätte, würde das zwar die LED 
etwas abschwächen, aber die Tönung könnte im Gegenzug schwächer 
ausfallen.  Was könnte ich da nehmen?

von Klaus (Gast)


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Simon Budig schrieb:
> [x] ich will Fotos!  :-)

Bekommst du, falls ich Erfolg habe :-)

von Mike H. (-scotty-)


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Wenn du Erfolg hattest werden die Fotos nur deinen Erfolg dokumentieren.
Dann bräuchtest du keine Hilfe mehr und auch keine Fotos mehr. Mach also
Fotos damit man deine FORTSCHRITTE sehen kann. Das kann dann eher eine
Hilfe sein.

von Klaus (Gast)


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Im Moment mach ich ja nur Experimente, was am besten aussieht. Wenn ich 
ne Lösung gefunden habe, kann ich gerne den Aufbau der endgültigen 
Frontplatte dokumentieren.

von Klaus (Gast)


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So, ich habe nun einen Aufbau gefunden, der sehr gut aussieht :)

Folgende Schichtfolge habe ich in meinem Testaufbau verwendet:

1) 2mm transparentes Plexiglas

2) schwarze  Tönungsfolie für Autoscheiben. Dabei habe ich die dunkelste 
Folie genommen, die ich finden konnte. 4% Lichtdurchlässigkeit. 
Ansonsten würde die helle Diffusionsfolie durchscheinen.

3) Belichteter Reprofilm. Damit bekommt man eine super Flächendeckung 
der nicht leuchtenden Bereiche und hohe Kantenschärfe. Auch kleinste 
Beschriftungen der Leuchtsymbole sind also möglich. Den Film gibts 
günsig bei http://so-pbdl.de/leiterplattenfilme.htm

4) Diffusionsfolie. Gibts spezielle Folie für. Aber auch z. B. 
eingeöltes normales Papier funktioniert gut.

5) ein Gitter aus schwarzer Pappe, um die einzelnen benachbarten Symbole 
untereinander abzuschirmen.

6) die hellste RGB-Led, die ich finden konnte. Ungefähr 1 cm Abstand zur 
Folie.



Fotos werden nachgereicht.

von Klaus (Gast)


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Danke nochmal an Oliver Döring (odbs), dessen Aufbau ich im großen und 
ganzen übernommen habe! :)

von Zwirbeljupp (Gast)


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> Fotos werden nachgereicht.
Gibt's inzwischen schon welche?

von Klaus (Gast)


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Ich habs nicht vergessen :-)

Ich route im Moment noch an der Platine. Sobald die in der Produktion 
ist, mach ich mich an den Bau der Frontplatte.

von Klaus (Gast)


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Nun hab ichs fast geschafft :)

Aber eins bereitet mir noch Probleme: Die optische Abtrennung der 
benachbarten Symbole. Das wirklich absolut lichtdicht zu bekommen ist 
nicht einfach. Zwischen Frontplatte und Platine sind bei mir 1,5 cm 
Abstand. Um die Symbole von einander zu trennen, habe ich ein Gitter aus 
Fotokarton gebaut. Aber das mechanisch wirklich exakt hinzubekommen ist 
nahezu unmöglich. Durch die Spalten zwischen Platine/Pappe und zwischen 
Pappe/Frontplatte kommt immer noch ein klein wenig Licht durch, dass 
gerade ausreicht, um die Symbole noch ganz leicht leuchten zu lassen.

Hat jemand kreative Ideen, was man da machen könnte? Da die Symbole 
teilweise einen recht kleinen Abstand haben, sollte die Materialdicke 
der Trennwände 2mm nicht überschreiten.

von O. D. (odbs)


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Hallo Klaus,

wir haben bei uns in der Nähe einen Kunststoffgroßhändler, der eine 
Resteabteilung hat. Da würde ich hinfahren, mir für schmales Geld eine 
ca. 15 mm dicke Platte aus dunklem Kunststoff in der passenden Größe 
zuschneiden lassen und dann die Ausschnitte für die Symbole ausfräsen.

Wenn du halbwegs runde Symbole hast, oder die Abstände zwischen den 
Symbolen ausreichend groß sind, kommst du statt der Fräse vielleicht 
auch mit einem großen Bohrer hin.

Im größten Notfall kannst du die Kunststoffplatte auch durch eine 16mm 
Spannplatte aus dem Baumarkt ersetzen.

Die Kunststoffplatte hat den Vorteil, dass man die Platine von der 
Rückseite und die Glasplatte von der Front anschrauben kann. Sie dient 
gleichzeitig als Abstandshalter. Das gibt eine kompakte Einheit, und 
zwischen benachbarten Symbolen gibt es garantiert kein Überstrahlen.

Mir fällt aber auch eine andere Lösung ein - ungetestet, aber vielleicht 
machbar: Du könntest kupferkaschierte Platinenreste in 15 mm Breite 
zuschneiden und in den passenden Abständen (zum Beispiel mit einer 
Tischkreissäge) 1,6 mm breite Nuten bis zur halben Breite "fräsen". 
Solche Streifen kannst du dann rechtwinklig ineinanderstecken und hast 
dein Gitter. Die Schlitze kannst du dann "zulöten", so dass kein Licht 
mehr hervorkommt. Mit einer großen Massefläche auf der Oberseite deiner 
LED-Platine hast du auch eine Befestigungsmöglichkeit für dieses Gitter 
;) HF-Bastler wenden diese Technik mitunter zum Abschirmen von 
Schaltungsteilen an.

Damit zwischen Frontplatte und Gitter kein Spalt verbleibt, kannst du 
die Anordnung "planen": Einfach auf eine ebene Platte (Spanplatte etc.) 
einen Bogen Schleifpapier (320er Korn oder so) aufkleben und dann damit 
über das Gitter schleifen, bis es eben ist. Einfach die obere Kante des 
Gitters mit Edding anpinseln und dann schleifen, bis die Farbe überall 
weg ist. Dann sollte die Glasplatte überall ohne Spalt aufliegen.

von peterguy (Gast)


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Gibts hier was neues?
Hat vielleicht jemand Fotos von seiner Frontplatte die er hochladen 
würde?

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