Forum: Offtopic Gesundheitsreform


von Marci W. (Gast)


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Hallo Leute,

es ist mal wieder so weit: eine "Gesundheitsreform" steht an. Dazu 
möchte ich hier einen Kommentar schreiben.

Zuerst einmal ist natürlich der Begriff "Reform" irreführend. 
Schließlich handelt es sich lediglich um marginale Anpassungen im 
System. Außerdem tragen die Änderungen deutlich unsoziale Züge, denn 
künftige Beitragserhöhungen tragen vollständig die Beitragszahler.

Die Lobbyverbände haben wieder ganze Arbeit geleistet: Ärzte und 
Pharmakonzerne werden mit Samthandschuhen angefasst. Bei Gruppen haben 
in Deutschland die Lizenz zum Gelddrucken. Vor allem für streikende 
Ärzte habe ich keinerlei Verständnis mehr! Man sollte einmal 
nachschauen, mit welchem Einkommen ein Arzt in Deutschland rechnen kann. 
Ärtzestreiks sind meiner Meinung nach unmoralisch. Die Einkommen sind 
vergleichsweise hoch, und dennoch wird die Gier nach mehr auf dem Rücken 
der Patienten und Beitragszahler der Krankenkassen ausgetragen.
Ein absoluter Skandal ist die Pharmaindustrie: aberwitzige Preise, auch 
nach den neuen Gesetzesinitiativen ein Fass ohne Boden. Die Pharmalobby 
hat tatsächlich die Lizenz zum Gelddrucken. Wettbewerb findet so gut wie 
nicht statt: Lediglich bei nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten 
herrscht echter Wettbewerb. Außerdem habe wir in Deutschland noch immer 
hunderte von gesetzlichen Kassen. Das ist Geldverschwendung ohne jeden 
Nutzen für den Kunden. Genau so wie die hohe Anzahl von Zweigstellen der 
Kassen in jeder kleinen Stadt.
Aber auch die Beitragszahler sind hier nicht ganz ohne Schuld: wegen 
jeden kleinen Kram zum Arzt rennen und sich teure Medikamente 
verschreiben lassen. Das ist auch nicht gerade solidarisches Verhalten.

So, kein Gemecker ohne Lösungsvorschläge:

1.) Beitragserhöhungen werden von Arbeitnehmern und Arbeitgebern zu 
gleichen Teilen übernommen. Zusatzbeiträge werden nicht erhoben.

2.) Die Anzahl der gesetzlichen Kassen und deren Zweigstellen werden 
drastisch verringert.

3.) Die Praxisgebühr, die pro Quartal erhoben wird, wird abgeschafft. 
Statt dessen wird diese Gebühr pro Arztbesuch erhoben, dabei evtl. auf 
15,- EUR erhöht. Nur in Ausnahmefällen Sonderregelungen für sozial 
Schwache, z.B. bei chronischen Erkrankungen, die regelmäßige Arztbesuche 
erfordern.

4.) Jeder Patient erhält nach dem Arztbesuch automatisch einen Beleg mit 
den durchgeführten Maßnahmen und entstandenen Kosten.

5.) Nicht verschreibungspflichtige Medikamente sind nur noch in 
Ausnahmefällen verschreibungsfähig. Wünscht ein Patient statt eines 
Generikums ein Originalpräparat, hat er die Mehrkosten selbst zu tragen.

6.) Eine Begrenzung bei neu eingeführten Medikamenten ist ja bereits 
geplant. Ich fordere weitergehende Maßnahmen, um einen echten Wettbewerb 
im Pharmabereich zu ermöglichen. Hier besteht meiner Meinung nach ein 
erhebliches Kostensenkungspotenzial.

7.) Die neben der eigentlichen Gesundheitsversorgung von vielen Kassen 
angebotenen kostenlose Zusatzangebote sollen deutlich eingeschränkt 
werden.

8.) Die Möglichkeiten für Kuren sollen erheblich eingeschränkt werden.

9.) Die privaten Krankenversicherungen sollen sich stärker an der 
Solidargemeinschaft beteiligen. Eine Möglichkeit zur besseren Verteilung 
des Kosten im Gesundheitswesen wäre eine Versicherungspflicht, bei 
Bedarf mit einem Minimalbeitrag für die Mitglieder der PKV.

10.) Die Ärzte und Krankenhäuser sollen umfangreich auf die fachlichen 
Leistungen geprüft werden. Vor allem in Krankenhäusern sind außerdem die 
Hygeniemaßnahmen drastisch zu verbessern und ständig zu überprüfen.

11.) Die Möglichkeiten für Onlineapotheken sollen deutlich erweitert 
werden. Es ist nicht einzusehen, dass ein riesiges Netz von Apotheken 
weiterhin von den Versicherten finanziert werden soll. Auch hier muss 
echter Wettbewerb geschaffen werden. Dazu müssen unter anderem die 
Festpreisregelungen für verschreibungspflichtige Medikamente auf den 
Prüfstand!


Insgesamt plädiere ich auch an die Versicherten: Die Krankenversicherung 
ist ein Solidarsystem! Wer als Patient dieses System ausnutzt, in dem er 
möglichst viele, kostenintensive Leistungen in Anspruch nimmt, handelt 
unsolidarisch, ja sogar unsozial! Nicht selten bestehen die Patienten 
auf Originalpräparate, obwohl deutlich günstigere Alternativen zur 
Verfügung stünden. Die häufigen Arztbesuche in Deutschland sprechen eine 
eindeutige Sprache (ich denke nicht, dass die häufigen Arztbesuche wie 
in den Medien dargestellt aus den kurzen Behandlungszeiten resultieren).

Es mag sein, dass ich hier Punkte erwähne, die entweder bereits 
umgesetzt oder geplant sind. Man verzeihe mir, wenn ich nicht 
ausreichend recherchiert haben sollte.

von Marci W. (Gast)


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Leute, sorry für die vielen Rechtschreibfehler! Habe nicht 
korrekturgelesen.

von Jens M. (Gast)


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Welche Reform?

Es ist eine Beitragserhöhung mit Leistungsverschlechterung. Nur weil die 
Verdummungspropaganda und die Berliner Bankrotteure dieses im besten 
Neusprech als "Reform" in die Hirne ihrer verblödeten Schafe blasen 
(lassen) erfüllt Sie noch lange nicht die simpelsten Kriterien für diese 
Bezeichnung.

Das Sie bei dir ihren Zweck erfüllt hat sieht man an der Wortwahl.

Sie hat mehr Mäuler zu stopfen als die Arbeitnehmer (AN) aufbringen 
können (auch der sog. Anteil des Arbeitgeber (AG) ist nur scheinbar 
einer, da der AN auch diesen erarbeiten muss) Intern rechnet der AG mit 
dem sog. Arbeitnehmerbrutto, das was es ihn kostet nicht was der AN auf 
seinem Lohnzettel (bzw. Gehaltsabrechnung) sieht.

Marcus Woletz schrieb:
> Wer als Patient dieses System ausnutzt,

Du hast glaube ich die ganzen budgetierungen nund pauschalisierungen des 
sog. staatlichen Gesundheitsystems (in Real eine von Politikern die 
Wahlen gewinnen wollen überstrapazierte Korruptionskasse) nicht 
mitbekommen. Du kannst noch so viel Ärtzehoppen. Das kostet die GKV so 
gut wie gar nichts. Das Geld fließt ganz wo anders hin.

von Marci W. (Gast)


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>Neusprech als "Reform" in die Hirne ihrer verblödeten Schafe blasen
                                           ------------------

>Das Sie bei dir ihren Zweck erfüllt hat sieht man an der Wortwahl.

Danke für das Kompliment!

Ich schrieb:


"Zuerst einmal ist natürlich der Begriff "Reform" irreführend.
Schließlich handelt es sich lediglich um marginale Anpassungen im
System. Außerdem tragen die Änderungen deutlich unsoziale Züge, denn
künftige Beitragserhöhungen tragen vollständig die Beitragszahler."

Was genau also habe ich nicht verstanden. Denkst Du ernsthaft, ich bin 
so blöde und habe die Erhöhung von 14,9% auf 15,5% nicht mitbekommen? 
Also so weit reicht mein offensichtlich beschränkter IQ gerade noch!

>Du hast glaube ich die ganzen budgetierungen nund pauschalisierungen des
>sog. staatlichen Gesundheitsystems (in Real eine von Politikern die
>Wahlen gewinnen wollen überstrapazierte Korruptionskasse) nicht
>mitbekommen. Du kannst noch so viel Ärtzehoppen. Das kostet die GKV so
>gut wie gar nichts. Das Geld fließt ganz wo anders hin.

OK, Du stellst Behauptungen auf. Kannst Du mal ein wenig konkreter 
werden? Ich wüsste nicht, wohin die Beiträge zur GKV hinfließen sollten 
wenn nicht entweder zu den Ärzten, Apotheken, Krankenhäusern oder 
Pharmakonzernen.

Und außerdem glaube ich nicht, dass es finanziell keine Rolle spielt, ob 
ich nie, einmal, fünf mal oder zwanzig mal im Jahr zum Arzt gehe.

Oder meinst Du, die Gelder wandern durch Kanäle in andere 
Haushaltsbereiche?

Also ich muss mich jetzt erst mal beruhigen, nachdem ich mich im ersten 
Posting, das ich nach einem stressigen Arbeitstag lese, als verblödetes 
Schaf bezeichnen lassen muss. Dafür habe ich mir in meinem 
Einstiegsposting ehrlich gesagt nicht die Finger wund geschrieben.

von Marci W. (Gast)


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>Berliner Bankrotteure

Du hast anscheinend allerdings auch ein kleines Defizit: Immer wieder 
schimpft die Bevölkerung über die hohe Verschuldung des Bundes und der 
Länder und Gemeinden. Vergessen wird dabei grundsätzlich, dass das Geld 
nicht in einem schwarzen Loch verschwunden ist, sondern zum größten Teil 
der Bevölkerung zugute kam! Also soll das Volk den Ball gefälligst mal 
flachhalten. Allein schon die Kosten, die die Sicherung von 
Arbeitsplätzen in der Wirtschaftskrise verursacht hat, sind doch 
erheblich. Und die wurden natürlich nicht volltändig aus der 
Arbeitslosenversicherung bezahlt!
Dann kommen noch Empfänger von Sozialleistungen, Pensionäre etc. pp.

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