Forum: Platinen Für die Ätzanlagenbauer: alternative zum Aquarium Heizstab


von El Patron B. (bastihh)


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Moin,

eben gerade bei Pollin entdeckt.

http://www.pollin.de/shop/dt/OTYyOTQ0OTk-/Haustechnik/Installationsmaterial/Zubehoer/Hochleistungs_Heizstab_HS.html

Denke mal, dass es wohl ne schöne alternative zum Aquariumheizstab ist.
Werd mal eines bestellen mal sehn, was daraus wird ;)

Leistung kann sich jedenfalls sehen lassen.

Temperatur selbst kann man ja über ein Relai + Temp.-Sensor regeln.(So 
hätte ich es jedenfalls vor).

Das einzige was mich stört, ist das Edelstahl Gehäuse, mal sehen ob man 
das ganze vill in ein mit Flüssigkeit gefülltes Glasrohr unterbringen 
kann.

Oder wie ist eure Erfahrung mit Ätzmittel + Edelstahl?

Grüße

von Carsten S. (dg3ycs)


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Erfahrung mit Ätzmittel+Edelstahl kann ich leider nicht viel bieten.
Einzig ein Erlebniss das aufgrund eines "Unfalls" vor einigen Jahren in 
meiner Platinen-Ätz-Anfangszeit als Schüler zustande kam.

Da habe mit einer recht einfachen Selbstbau Küvette ohne Auffangschale 
in der alten Edelstahlspüle im "Hauswirtschaftsraum" meines Elternhauses 
geätzt. Wo ich nicht im Raum war ist das ding Geplatzt und die schon gut 
gesättigte Lösung (allerdings vom Volumen nicht wirklich viel) hat sich 
in die Spüle ergossen um dann langsam dahin zu verschwinden wo sie nicht 
hingehört.
Interessanterweise befand sich danach in den Bereichen die etwas länger 
mit der Lösung im Kontakt standen ein nicht einfach abwaschbarer 
rötlicher Schimmer (wohl leichter Kupferbelag) in der Spüle, Hat sich 
dann aber innerhalb einiger Wochen wieder abgebaut.

Allerdings währe ich mit dem Ding trotzdem Vorsichtig! Das ist ziemlich 
viel Leistung für so ein kleines Volumen. Ich denke zu viel als das sich 
die Temp gut genug regeln lässt. (Wärmekapazität)
Auch denke ich noch daran warum meine Küvette damals zu bruch ging. Der 
Heizstab war nicht arretiert, muss wohl aufgrund des gespannten 230V 
Kabels nach oben verrutscht sein und war nicht mehr ganz in der Lösung. 
Das war dann zu viel hitze und die Küvette ist ungefähr auf der Höhe wo 
die Heizwicklungen anfangen aufgeplatzt (Rissbildung so zu sehen. Ist ja 
nur ein kleiner Teil der Seite kaputt gewesen.) Denke das bei einem 
solchen Brummer die Gefahr erst recht besteht.

ICh habe im Moment einen 150W Heizstab Temperaturmäßig etwas aufgedreht 
und der tuts ganz gut. fast die 10fache Leistung will ich mir bei mir 
nicht vorstellen.
Natürlich sind 6Eur. ein guter niedriger Preis, aber ich habe für meinen 
Stab damals auch nur 12,95 Eur. bezahlt. Hatte die im Angebot in einer 
Fressnapf-Filiale zufällig gesehen, Preise von 8,50 bis 16,xx Eur. je 
nach Leistung, habe da gleich drei Stück (reserve) mitgenommen.

Aber andererseits. 6 Euro sind nicht viel, ein Versuch macht klug. Achte 
dann nur auf deine sonstige Ausrüstung.

Gruß
Carsten

von Wolfgang-G (Gast)


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grob gesagt: für mit der Ätzbrühe in Berührung kommenden Teile alle 
Metalle vermeiden und nur Kunststoffe oder Glas verwenden
MfG

von ... (Gast)


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Basti B. schrieb:
> Oder wie ist eure Erfahrung mit Ätzmittel + Edelstahl?

Leider steht bei Pollin die Stoffnummer dabei, aber in der Regel ist 
Edelstahl säurebeständig. http://de.wikipedia.org/wiki/Edelstahl
Selbst Flusssäure(Ätzmittel für Glas) dient bei Edelstahl nur zur 
Reinigung der Schweißnähte. Insofern dürfte dein Ammonium-Persulfat 
nichts ausmachen.
Carsten Sch. schrieb:
> Interessanterweise befand sich danach in den Bereichen die etwas länger
> mit der Lösung im Kontakt standen ein nicht einfach abwaschbarer
> rötlicher Schimmer (wohl leichter Kupferbelag)

Dann war die Spüle wohl eher Verchromt. Da wird auf den Stahl erst eine 
Kupferschicht aufgebracht und dann das Chrom.

von ... (Gast)


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... schrieb:
> Leider steht bei Pollin die Stoffnummer dabei,

sollte natürlich heißen:
"Leider steht bei Pollin nicht die Stoffnummer dabei,"

von Spess53 (Gast)


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Hi

>Oder wie ist eure Erfahrung mit Ätzmittel + Edelstahl?

Definiere mal Ätzmittel. Mit Eisen-3-Chlorid kann man z.B. Edelstahl 
ätzen.

MfG Spess

von Sven (Gast)


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Lasst die Finger davon!

1250 W auf 20 cm Länge, da fängt das Ätzbad um den Stab sofort an zu 
kochen. Wenn der Stab an die Küvettenwand kommt, platz diese (Glas) oder 
schmilzt (Kunststoff). Ideen haben manche Leute...

von ... (Gast)


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Spess53 schrieb:
> Mit Eisen-3-Chlorid kann man z.B. Edelstahl ätzen.

Sorry, aber halte ich für ein Gerücht.

Sven schrieb:
> 1250 W auf 20 cm Länge, da fängt das Ätzbad um den Stab sofort an zu
> kochen.

Basti B. schrieb:
> Temperatur selbst kann man ja über ein Relai + Temp.-Sensor regeln.(So
> hätte ich es jedenfalls vor).

von ... (Gast)


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... schrieb:
> Spess53 schrieb:
>
>> Mit Eisen-3-Chlorid kann man z.B. Edelstahl ätzen.
>
>
>
> Sorry, aber halte ich für ein Gerücht.

Mhh, nehme meine Aussage zurück, stimmt, Eisen-3-Clorid ätzt Edelstahl 
an.

von Sven (Gast)


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Also Eisen-3-Clorid ätzt meines Wissens keinen Stahl an, ABER die Cu2+ 
Ionen die werden reduziert/oxidiert durch Eisen :) Sprich das Eisen geht 
in Lösung, das Kupfer fällt aus, daer wird das auch rot, wenn man einen 
Nagel reinhält.

Im übrigen, appropos Washcbecken, wenn dir das passiert ist, dann 
solltest du das besser für dich behalten, denn das kann emfpindliche 
Strafen nach sich ziehen, da Cu2+ ein starkes Fischgift ist und nicht 
ins Abwasser eingeleitet werden darf.

Bei mir stand die Ätzküvette immer auf einer alten Heizplatte aus einem 
Schaltschrank, das hatz gut funktioniert und wurde auch nicht zu heiss. 
Die Leistung des Heizstabes wäre mir ein wenig zu hoch, aber da könnte 
man u.u. auch mit einem Dimmer nachhelfen.

von Reinhard Kern (Gast)


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Sven schrieb:
> Also Eisen-3-Clorid ätzt meines Wissens keinen Stahl an, ABER die Cu2+
> Ionen die werden reduziert/oxidiert durch Eisen :) Sprich das Eisen geht
> in Lösung...

und das bezeichnest du als "nicht anätzen"?

Du meinst vielleicht reines Eisenchlorid ohne Cu, aber wer hat das beim 
Platinenätzen?

Gruss Reinhard

von ... (Gast)


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Sven schrieb:
> Also Eisen-3-Clorid ätzt meines Wissens keinen Stahl an

http://www.seno.kepets.de/downloads/3200%20Eisen%20III%20Chlor.pdf

von Lehrmann M. (ubimbo)


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FeCl3 ätzt Zinkblech, Kupfer, Messing und Edelstahl.

von Sven (Gast)


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^^ mit Cu2+ in lösung ätzt es sicher auch Stahl, das wiess ich und steht 
auch dort oben. Aber offenbar ätzt es auch ohne Cu2+ Ionen in der Lösung 
Eisenhaltige Metalle, auch wenn mir gerade nicht so gnaz klar ist, wie 
das abläuft.

Worauf ich aufmerksam machen will, FE3Cl Lösung ist etwas anderes als 
benutztes Ätzbad, also sobald eine Platine drinnen ist, man sollte da 
genauer nachlesen. Sobald Cu2+ vorhanden ist, also sobald eine Platine 
geätzt wurde greift es Eisen definitiv an. Also auch den Heizstab.
Das ist nämlich auch die Methode das Zeugs unschädlich zu machen, indem 
man Stahlwolle oder Nägel o.ä. in das verbrauchte Ätzbad gibt.

Vielleicht ist das nicht so klar rüber gekommen.

von Mike H. (-scotty-)


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Und ungeregelt ist das vom TO vorschlagene Heizungselement ohnehin
nicht zu gebrauchen. Das ist keine Alternative zum Aquarium-Heizstab.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Sven schrieb:
> Im übrigen, appropos Washcbecken, wenn dir das passiert ist, dann
> solltest du das besser für dich behalten, denn das kann emfpindliche
> Strafen nach sich ziehen, da Cu2+ ein starkes Fischgift ist und nicht
> ins Abwasser eingeleitet werden darf.

Sofern du das als generellen Hinweis gemeint hast, so hast du damit 
natürlich vollkommen recht. Kupfer gehört nicht ins Abwasser und ist 
nicht nur für Fische gefährlich. Eine reihe weiterer Organismen kann 
dadurch zu schaden kommen, insbesondere auch die in vielen Kläranlagen 
zur Biologischen Reinigung eingesetzten Mikroorganismen.

Aus diesem Grunde wird die Einleitung von diesen Stoffen, inbesondere 
die beuwsste (Fahrlässig natürlich auch sobald es nicht mehr geringfügig 
ist) bei feststellung zurecht auch Streng bestraft.

Solltest du jetzt speziell meinen Beitrag (das ich das zugegeben habe, 
immerhin kann man ja problemlos durch das Afu Call meinen REalnamen 
herausbekommen) meinen, so kann ich Entwarnung geben.
Das ist schon sooo lange her, da war ich noch nicht mal Strafmündig... 
Von Verjährungsfristen (Straf- und Zivilrecht) mal ganz zu schweigen. 
Daher kann ich dazu, insbesondere da es ja ein "unfall" war, heute auch 
gut zu stehen.
Heute sieht meine (hobby) Arbeitsumgebung auch ganz anders aus. 
Ordenliche Küvette welche selber aber noch einmal in einer Platikwanne 
steht, das ganze auf einem "echten" Chemiearbeitstisch mit Abluss in der 
Platte, der aber wiederum nicht direkt an Kanalnetz angeschlossen ist 
sonder erst einmal an einen SAmmelbehälter.
Ätzlösung und andere Bedenkliche Stoffe werden von mir natürlich 
gesammelt und der Sondermüllsammelstelle übergeben. Lediglich den 
verbrauchten Entwickler (10g NaOH auf 1l Wasser) entsorge ich über das 
Kanalsystem.

Aber BTT:
Dann stehe ich mit meiner Einschätzung das es etwas "zu viel" Damof ist 
ja nicht alleine da. Sicher- kostet kaum was, wenn Spass am Experiment 
vorhanden ist kann man es sicher mal ausprobieren. Wenn jetzt das Kupfer 
aus der Lösung am Heizstab abgelagert wird ist das ersteinmal ja auch 
nicht das Problem solange ein gewisses Volumen nicht überschritten wird.
(Kupfer leitet die Wärme ja gut ;-))
Aber ob es tauglich ist, das ist mehr als Ungewiss und eine günstige 
Auquarienheizung ist nur ein Bruchteil an Aufwand und vieleicht komplett 
funktionsfertig 10 Eur. teurer als der Heizstab alleine, wo noch die 
Teile für die Regelung dazukommen.

Gruß
Carsten

von Mike H. (-scotty-)


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Macht mal nicht so ein Wind das die Kloake zu viel Kupfer bekommt.
Das man das nicht so runterspülen soll ist reine Prävention damit
das nicht jeder macht, was auch vernünftig ist. Da noch ganz andere
Mengen an Stoffe und Wasser weggespült wird und dadurch die 
Kupferkonzentration stark verdünnt wird dürfte jedem gebildeten
Menschen einleuchten.
Die geringen Mengen die man da runter spült tun der biologischen
Stufe im Klärwerk gar nichts. Es soll eben nur nicht mehr werden,
vor allem wenn es jeder so machen würde.
Das soll jetzt keine Aufforderung sein sich Sorglos zu verhalten aber
Schaden würde dadurch kaum entstehen. Wenn man alle gelöste Kupferspuren
von installierten Kupferrohren zusammen rechnen würde wäre die Menge
freies Kupfer wahrscheinlich höher als wenn man 10Liter verbrauchte
Ätzlösung so entsorgen würde. Dafür gibts ja die Wertstoffhöfe wo
man bis zu 30 Liter pro Tag kostenlos Fachgerecht entsorgen kann
und die Menge muss man erst mal haben. Also ich mache das so und
hab damit ein gutes Gewissen, genauso wie mit allen anderen
Problemstoffen wie Öl, Restfarbe etc.

von ... (Gast)


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Mike Hammer schrieb:
> Also ich mache das so und
> hab damit ein gutes Gewissen, genauso wie mit allen anderen
> Problemstoffen wie Öl, Restfarbe etc.

Wie machst du das?

so?:

Mike Hammer schrieb:
> Die geringen Mengen die man da runter spült tun der biologischen
> Stufe im Klärwerk gar nichts.

von Mike H. (-scotty-)


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Wie machst du das?
In Kanister füllen, hinfahren und abgeben, fertig.
Oder wie soll ich deine Frage verstehen?

von ... (Gast)


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hörte sich so an als wenn du alles ins Klo runterspülst.

von T. P. (brukernavn)


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Sven schrieb:
> Worauf ich aufmerksam machen will, FE3Cl Lösung ist etwas anderes als
> benutztes Ätzbad, also sobald eine Platine drinnen ist, man sollte da
> genauer nachlesen. Sobald Cu2+ vorhanden ist, also sobald eine Platine
> geätzt wurde greift es Eisen definitiv an. Also auch den Heizstab.
> Das ist nämlich auch die Methode das Zeugs unschädlich zu machen, indem
> man Stahlwolle oder Nägel o.ä. in das verbrauchte Ätzbad gibt.

sry, aber kanns vielleicht sein das du Eisen von Edelstahl nicht 
unterscheiden kannst?


also ich schätze mal das es mit dem Edelstahl keine Probleme geben wird, 
nur mit der Heizleistung. Du kannst die Temperatur ja mit einem Tyristor 
oder Triac steuern.

von Mike H. (-scotty-)


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Ein Aquariumheizstab ist sogar GEREGELT.

von LazyBee (Gast)


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Hallo,
ich kann nur sagen Finger weg in Bezug mit insbesondere heißem 
Eisen-III-Clorid.
Das kann bei Betrieb mit Netzspannung lebensgefährlich werden.

Gruß
LazyBee

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