Forum: PC Hard- und Software Günstiger Managed Switch mit Quota und Routing


von Fragender (Gast)


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Hi.

Gibts günstige managed switches, die Portquota können?
D.H. bei überschreiten eines bestimmten Traffics drosseln oder ganz 
abschalten?
Außerdem sollte er Routing auf IP Basis können (BGP/RIP/RIP2 evtl OSPF)


Kann mir da jemand ein Gerät nennen?

von Martin (Gast)


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du fragst nach einem layer 3 switch und nennst im gleichen satz 
günstig..... ich nenne das irre ;-)

von Fragender (Gast)


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Naja, es gibt ja auch Hersteller wie LogiLink, die billiges 
Netzwerkequipment bauen bzw verkaufen.

Das Quota müsste nicht nach Diensten unterscheiden, sondern es reicht, 
wenn das Quota den Traffic auf Ethernetebene aufzeichnet und da mit der 
Drosselung auch ansetzt.

Das Routing wäre im Moment noch verzichtbar.
Aber Quota ist auf jeden Fall notwenig.

4 oder 8 Ports würden mir übrigens schon ausreichen.

von Marc (gierig) Benutzerseite


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Fragender schrieb:
> Gibts günstige managed switches, die Portquota können?

Portquota habe ich noch nie gesehen...
Normaler weise ist das ein Stück Software auf
einem Server. Es wird dann dann Periodisch die
Trafic Stati aus dem Switch gelesen und dann ggf.
der Port Gesperrt oder gedrosselt. (alles über SNMP)


Aber schon eingebaut in
einem switch.... währe mir neu (kennst du einen nicht günstigen
Switch der das kann ? )

von (prx) A. K. (prx)


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Fragender schrieb:

> Außerdem sollte er Routing auf IP Basis können (BGP/RIP/RIP2 evtl OSPF)

BGP auf einem Switch?? Und dann auch noch einem extra günstigen???

BGP heisst Routing direkt an der Grenze zwischen eigenem Netz und 
Internet, heisst einige hundert MB Routing Tables im Bauch.

von Nico K. (brainhunter)


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wie schnell eigendlich? 100Mbit gibts bei der bucht ab und an günstige 
layer 3. gbit+layer3 geht normalerweise fett in die hunderte €

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> BGP auf einem Switch?? Und dann auch noch einem extra günstigen???

Eigentlich fehlt doch in der Liste der Anforderungen nur noch,
dass das Gerät jeden Tag ein Paket 100-Euro-Scheine drucken möge...

von Fragender (Gast)


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Hehe, das mit den 100 Euro Scheinen wäre gut :)


Aber es wird wohl drauf hinauslaufen dass ich mir das selber aus einem 
PC und einem normalen managed switch zusammenfriemeln muss.
Oder halt so nen SOHO Router nehmen.

So ein Juniper Teil ist leider etwas zu teuer

100 Mbit/s reichen mir übrigens.

von Marc (gierig) Benutzerseite


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So wieder was gelernt...

Bei Cisco gibt es auf dem IOS
IP Accounting Feature...
Quasi nur gut um ausgehenden Verkehr auf dem Interface zu
zählen.

Zitat:
IP Accounting (Layer 3) collects the number of bytes and packets 
processed by the network element on a source and destination IP address 
basis. Only transit traffic that enters and leaves the router is 
measured, and only on an outbound basis.

Quelle:
http://www.ciscopress.com/articles/article.asp?p=764234


Reines Zählen also, im Prinzip kein wunder das ich das nicht Kenne...
Wie gesagt... Ich würde SNMP/NetFlow einsetzen...

von Peter (Gast)


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ich stell mir das auch recht schwer vor wie der Switch den Traffig 
drossel kann. Er könnte zwar von 100 auf 10Mbit schalten aber viel mehr 
kann ich ernicht machen. Er hat ja kein großen speicher um die Packete 
zurückzuhalten. Wenn er sie verwirft dann ist das allgemein nicht so gut 
für die übertragung.

Es gibt switch die auch bis auf layer 4 reichen, die machen einfaches 
routing aber nach den anforderungen braucht du mehr ein router mit der 
anzahl ports.

von Andreas F. (aferber)


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A. K. schrieb:
> BGP auf einem Switch??

Nunja, dem Marketing sei Dank haben sich da inzwischen die 
Begrifflichkeiten massiv verschoben. Früher: Switch=L2, Router=L3. Heute 
vielleicht noch am ehesten: Switch=Paketforwarding in 
(Spezial-)Hardware, Router=Forwarding in Software.

Im Middle-/High-End-Bereich können sehr viele L3-Switche neben anderen 
Routingprotokollen auch BGP.

> Und dann auch noch einem extra günstigen???

Das wird eher nichts, richtig.

> BGP heisst Routing direkt an der Grenze zwischen eigenem Netz und
> Internet, heisst einige hundert MB Routing Tables im Bauch.

Nö, so pauschal stimmt das nicht.

Man muss auch am Edge BGP nicht unbedingt mit Full Table und ihren 
derzeit ca. 325k Prefixen fahren. Je nach Szenario kann es durchaus 
reichen, nur einige (ggf. ein paar wenige tausend) selektierte Routen 
plus Defaultroute vom Upstream zu empfangen.

Davon abgesehen wird BGP aber auch gerne als IGP in mittleren bis 
grossen (Serviceprovider-)Netzen verwendet. Link-State-Protokolle wie 
OSPF z.B. haben das Problem, dass jede Störung im Netz auf allen am Netz 
beteiligten Routern CPU-Last erzeugt, da alle ihre Routingtabelle aus 
den Linkzuständen neu berechnen müssen, auch wenn sich lokal im Ergebnis 
dann nichts ändert. Durch Aufteilung in OSPF-Areas kann man dem zwar ein 
wenig entgegenwirken, aber auch nicht unbegrenzt, und man verliert 
dadurch auf der anderen Seite wieder an Flexibilität.

In einem ordentlich aufgebauten BGP-Netz haben dagegen lokale Störungen 
auch nur lokale Auswirkungen. Dies ist nur einer von diversen Gründen, 
warum BGP als IGP bei steigender Netzgröße immer attraktiver wird, 
während andere Routingprotokolle nur bis zu einer gewissen Größe 
skalieren und darüber nicht mehr wirklich gut handhabbar sind.

Was man allerdings pauschal sagen kann: wer ein Netz hat, bei dem 
solche Fragen relevant werden, der hat es nicht nötig, hier im Forum 
nach einem möglichst billigen Switch mit BGP-Unterstützung zu fragen. Da 
ruft man dann eher seinen Stammvertriebler an und sagt zu dem "Gib mir 
'nen Switch für X und Y" ;-)

Andreas

von (prx) A. K. (prx)


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Andreas Ferber schrieb:

> Nunja, dem Marketing sei Dank haben sich da inzwischen die
> Begrifflichkeiten massiv verschoben. Früher: Switch=L2, Router=L3. Heute

In diesem Kontext mit "billig", Kategorie "Logilink" und "4 Ports" war 
klar, dass kein solcher Backbone-Switch gemeint ist.

> Was man allerdings pauschal sagen kann: wer ein Netz hat, bei dem
> solche Fragen relevant werden, der hat es nicht nötig, hier im Forum
> nach einem möglichst billigen Switch mit BGP-Unterstützung zu fragen.

Eben.

> Je nach Szenario kann es durchaus reichen, nur einige (ggf.
> ein paar wenige tausend) selektierte Routen
> plus Defaultroute vom Upstream zu empfangen.

Für eine ähnliche Erkenntnis haben die Spezialisten von T-sonstnochwas 
allerdings ein paar Jahre und eine Reorganisation benötigt. Davor hatte 
die Router zu den Providern das volle Programm drin. Erst als deren 
Speicher platzte und der Nachfolge-Supporter sich das ansah und die 
Hände über dem Kopf zusammenschlug...

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