Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Habe ich noch Chancen auf einen Job?


von Arbeitsloser (Gast)


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Hi.

Irgendwie will das mit dem Job bei mir nicht richtig klappen.
Habe ich überhaupt noch eine Chance auf einen Job?

1996: Abschluss Realschule
1998: Abschluss FOS Fachabi
1998-1999 Studium Elektrotechnik, nach dem 2 Semester abgebrochen
1999-2003 Ausbildung zum Energieelektroniker
2003-2008 Studium Elektrotechnik, Zweiter Versuch mit Abschluss, aber 
nicht besonders gut (leicht unterdurchschnittler Abschluss)
2008-2009: "Selbstständig" (praktisch so gut wie Arbeitslos, habe von 
der Förderung gelebt)

Alter: 31 Jahre, 0 Berufserfahrung
Momentan in einer Maßnahme vom Arbeitsamt.

von Mark B. (markbrandis)


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Wie sieht es denn mit Bewerbungen aus? Klar war 2008-2009 keine gute 
Zeit, aber aktuell sieht der Arbeitsmarkt wieder sehr viel besser aus.

von Harald (Gast)


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Wichtig ist immer was du kannst.

von Martin (Gast)


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Ja die Möglichkeit einen Arbeitsplatz zu bekommen hast du. Warum auch 
nicht? Du hast ein Studium & du hast etwas "richtiges" gelernt. Es wird 
vielleicht nicht in einer großen Firma klappen. In einer kleineren sehe 
ich hingegen gute Chancen. Dort denk man häufig in anderen Kategorien 
und eine "gebrochener" Lebenslauf kann durchaus von Vorteils sein. 
Einfach mit offenem Auge scheuen. welche Firmen für dich in Frage kommen 
und - bewerben.

Viel Glück & Erfolg

von Mike H. (-scotty-)


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>Warum sollst du keine Chance auf einen Job haben ?
Weil es Bessere gibt und weil in bestimmten Bereichen sich
ein gewisses Niveau etabliert hat. Nur leider bekommt man
das nicht heraus. Daher würde ich annehmen das das nichts wird.
Hängt natürlich davon ab wie du dich verkaufst.

von Uboot- S. (uboot-stocki)


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Moin,

Dein Lebenslauf zeigt doch, dass Du Dich durchbeissen und dranbleiben 
kannst - Das ist eine Fähigkeit, die die AG benötigen.

Einer der promoviert hat ist doch genauso alt (und unerfahren) wie Du ? 
Du hast aber eine abgeschlossene Berufsausbildung.

Evtl. bringts was, bei einer Firma "eine Stufe niedriger" einzusteigen 
und sich dann hochzuarbeiten. ODer diesen Job als Sprungbrett zu nutzen 
...

Viel Glück

Marc

von MaWin (Gast)


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So wie ich das sehe, Ausbildung und Diplom, bist du zumindest 
Elektrotechnik-Meister auch ganz ohne Meisterabschluss.
Elektroinstallateure werden gesucht und gut bezahlt, und als
Energieelektroniker solltest du sogar in eine spezielle gut
bezahlte Nische treffen.
Sag also nicht, daß du ein schlechter E-Technik-Student bist,
sondern ein ausgesprochen gut ausgebildeter Energieelektroniker-
Meister.
Wenn du dich mit deinen Kenntnissen in dem Berufsfeld einfindest,
die Connections zu den Kunden findest, kannst du selbständig
werden und richtig gut verdienen mit und an den dann bei dir
eingestellten Leuten.

von Mine Fields (Gast)


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Ich denke auch, dass du schon noch eine Chance hast. Wichtig ist, dass 
du a) deine zwei Versuche fürs Studium gut verkaufst und b) deine 
Selbstständigkeit nicht so darstellst wie hier im Forum.

a) kann man ganz gut begründen, wenn es zwei verschiedene Hochschulen 
waren. Da kann man vorsichtig argumentieren, dass die erste Hochschule 
einfach nicht gepasst hat. Wichtig: nichts die Hochschule schlecht 
reden, sondern eben sagen, dass der Stil nicht zu dir gepasst hat 
("Ich-Botschaft" nennt man das auch).

b) ist etwas schwieriger, da du ja begründen musst, wieso du von der 
Selbstständigkeit in ein Arbeitsverhältnis wechseln möchtest, aber ohne 
dich als Versager hinzustellen.

von Sicherungsflicker (Gast)


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> So wie ich das sehe, Ausbildung und Diplom, bist du zumindest
> Elektrotechnik-Meister auch ganz ohne Meisterabschluss.

Entweder: Man hat einen Meisterbrief, dann ist man Elektromeister.
Oder: Man hat keinen, dann ist man auch keiner.

von Hans im Glück (Gast)


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Sicherungsflicker schrieb:
> Entweder: Man hat einen Meisterbrief, dann ist man Elektromeister.
> Oder: Man hat keinen, dann ist man auch keiner.

Entweder man hat Glück und ist zur RECHTEN Zeit am RECHTEN Ort oder man 
muß weitersuchen oder notfalls Meister werden.

http://www.gelbeseiten.de/

von MaWin (Gast)


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Ein Meister erlaubt dir bestimmte Tätigkeiten auszuführen.
Ein Diplom und Berufserfahrung aber auch, schliesslich war
der Gesamt(lern)aufwand zum Erwerb sogar höher.
Als Meister kannst du einen Handwerksbetrieb führen, als
DiplIng ein Ingenieuerbüro welches dieselben Leistungen
(und mehr) anbietet, weil man dir Fachkenntnis zugesteht.
Ohne seine Lehre und damit Berufserfahrung wären aber
glaube ich manche Tätigkeiten ausgeschlossen.
Sogar die Ausbildungsbefähigung braucht so weit ich weiss
bei beiden Fällen noch denselben zusätzlichen Nachweis.

Ich finde, er kann sehr gut verkaufen, daß er beim ersten
Studium gemerkt hat, daß er erst mal die Praxis kennenlernen
will um die Bedeutung der Theorie zu erlernen, dann sein
Studium fortgesetzt hat, was ihm eine praxisbezogenere
Bewertung der Wichtigkeit des Lerninhalts gebracht hat, was
bei den Theoretikern der Uni nicht so ganz ankam ,daß jemand,
der die Praxis kennt, dem Theoriegeplapper nicht
bedingungslos hinterherlief.


Er kann natürlich auch ein Schlaffi sein der immer nur den Weg
des geringsten Widerstandes ging, dem Alkohol zusprach und
heute zu nichts zu gebrauchen ist. Aber das läge dann nicht
an seiner Ausbildung.

von Juri Parallelowitsch (Gast)


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Arbeitsloser schrieb:
> 2003-2008 Studium Elektrotechnik, Zweiter Versuch mit Abschluss, aber
> nicht besonders gut (leicht unterdurchschnittler Abschluss)

Leicht unterdurchschnittlich.

Was ist das 2.5 ?

(ab 3.0 vermutet man einen Problemmenschen)

5 Jahre bei einer Regelstudienzeit von 4.

(Eigenes Studien-Projekt mit 20 % überzogen)
Also langsam und schlecht?

Was war dein Hauptproblem beim 1. Abbruch?

So sehe ich für dich nur noch Spezialisierung.

von Falk B. (falk)


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@  Juri Parallelowitsch (Firma: DIS CORP.) (thinktank)

>> 2003-2008 Studium Elektrotechnik, Zweiter Versuch mit Abschluss, aber
>> nicht besonders gut (leicht unterdurchschnittler Abschluss)

>Leicht unterdurchschnittlich.

>Was ist das 2.5 ?

>(ab 3.0 vermutet man einen Problemmenschen)

Na da hab ich ja damals Glück gehabt . . . 8-0

>So sehe ich für dich nur noch Spezialisierung.

Spezialisierung? Bei DER Grundlage? Ohne Erfahrung im Job? Sehr witzig.

5 Jahre Studium an der FH würde ich nicht als ein Problem ansehen, 
einige elitäre Personalfuzzis schon. Fakt ist, man muss ein Fuss in die 
Tür der Branche kriegen, wenns sein muss erst mal auf einer 
drittklassigen Stelle. In der Praxis muss man sich dann bewähren. Das 
sind die besten Referenzen für Leute mit "unterdurchschnittlichen" 
Noten.

MFG
Falk

P S Schreib Bewerbungen, auch wenn die meisten Stellen über Zeitarbeit 
laufen. So ein Job ist 100mal besser als rumhängen! Aber ich vermute der 
OP hat vor allem ein Problem mit der peppigen Darstellung seiner Person. 
Das wird fix zum Killerkriterium!

von Juri Parallelowitsch (Gast)


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Falk Brunner schrieb:
> Spezialisierung? Bei DER Grundlage? Ohne Erfahrung im Job? Sehr witzig.

Was soll er sonst machen als sich auf das was er kann spezialisieren?

Zuckerle schrieb im Beitrag #1873263:
> Von den 127 die anfingen hatten 120 abgebrochen , von
> den 7 die Diplom machten hatte keiner eine 3,0 !

Etwas ausserhalb des Normalen - daher schwer zu glauben.
(Normal wird 2.0 mit 70% Abbrechern gehandelt)

Was hast du studiert und wann und wo?

von Juri Parallelowitsch (Gast)


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7 Jahre - Respekt :-)

Was war so schwer?

von Falk B. (falk)


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@  Juri Parallelowitsch (Firma: DIS CORP.) (thinktank)

>> Spezialisierung? Bei DER Grundlage? Ohne Erfahrung im Job? Sehr witzig.

>Was soll er sonst machen als sich auf das was er kann spezialisieren?

Was kann er denn? Er hat gerade so das Studium überlebt.
Ohne Praxiserfahrung und Bewährung ist Spezialisierung schlicht Unsinn.

MfG
Falk

von Juri Parallelowitsch (Gast)


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Falk Brunner schrieb:
> Was kann er denn? Er hat gerade so das Studium überlebt.
> Ohne Praxiserfahrung und Bewährung ist Spezialisierung schlicht Unsinn.

Da stimme ich jetzt mit dir nicht überein. Studium überstanden ist ja 
genau der Mittelwert. Schlechter Mittelwert bedeutet aber auch 
Höchstleistung in einem Bereich - warum sollte er es denn sonst studiert 
haben?

Es muss ja irgendwas gegeben haben - so ganz ohne Not macht kein Mensch 
ein E-Technik Studium. Das kann er uns ja mal verraten.

Ohne Not studiert man alles aber doch nicht E-Technik!?
(Das ist das letzte was man ohne Talent studieren würde - oder liege ich 
hier falsch??)

von Falk B. (falk)


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@  Juri Parallelowitsch (Firma: DIS CORP.) (thinktank)

>Ohne Not studiert man alles aber doch nicht E-Technik!?
>(Das ist das letzte was man ohne Talent studieren würde - oder liege ich
>hier falsch??)

Ich meine du liegtst falsch. Es gibt genügend leute, die a) mit falschen 
Vorstellungen und b) ungenügenden Fähigkeiten/Talent das studieren. Die 
meisten schaffen es nicht, aber auch nicht alle die es schaffen sind für 
E-Technik wirklich zu gebrauchen. Wobei man das sicher sehr breit sehen 
muss. Harte Entwicklung ist nur ein kleiner Teil. Da gibt es Service, 
technischen Vertrieb, Doku, etc.

MFG
Falk

von Juri Parallelowitsch (Gast)


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Falk Brunner schrieb:
> aber auch nicht alle die es schaffen sind für
> E-Technik wirklich zu gebrauchen. Wobei man das sicher sehr breit sehen
> muss.

Sicher muss man das breit sehen. Alerdings musst du mir schon einen 
Gegenbeweis bringen.

Falk Brunner schrieb:
> Harte Entwicklung ist nur ein kleiner Teil.

Das ist der Punkt.
Aber was ist das - harte Entwicklung - nenn mal ein Beispiel, nicht das 
ich noch denke du wärest ein 'weicher' Entwickler.

von MaWin (Gast)


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> Von den 127 die anfingen hatten 120 abgebrochen , von
> den 7 die Diplom machten hatte keiner eine 3,0 !

Du musst Jurist geworden sein.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Falk Brunner schrieb:

> Ich meine du liegtst falsch. Es gibt genügend leute, die a) mit falschen
> Vorstellungen und b) ungenügenden Fähigkeiten/Talent das studieren. Die
> meisten schaffen es nicht, aber auch nicht alle die es schaffen sind für
> E-Technik wirklich zu gebrauchen. Wobei man das sicher sehr breit sehen
> muss. Harte Entwicklung ist nur ein kleiner Teil. Da gibt es Service,
> technischen Vertrieb, Doku, etc.

Und dann gibt noch diejenigen, die geeignet sind, es aber auch nicht 
schaffen.

Ist halt ein vielfältiges Spektrum :-)

Chris D.

von Michael K. (damichl)


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Na ihr macht mir ja Mut.
Ich bin 27 und kurz vorm Diplom. Für das Studium (E-Technik FH, Diplom) 
habe ich dann insges. 11 Semester gebraucht (3 länger als vorgesehen), 
vorher Ausbildung und Zivi und BOS.
Heißt das jetzt dass ich aufgrund der langen Studienzeit und meines 
Alters keine Chance auf nen guten Job habe?

Überall ist die Rede vom Fachkräftemangel, trotzdem läuft das meiste 
über Zeitarbeit? Also irgendwas stimmt hier nicht.

von Christian B. (luckyfu)


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ach, lass dich nicht entmutigen, ich hab noch länger gebraucht als du 
und hatte seit dem Diplom nicht einen Tag Arbeitslosigkeit. Im 
Gegenteil, ich hab in der Firma angefangen in welcher ich kurz vorm 
Diplom noch eine kleine (2 Monate) Werksstudentenzeit gemacht hab. Am 
Ende dieser bin ich zur Personalchefin und der Rest war nur mehr pro 
Forma, ich hab dort dann direkt nach Abgabe der Diplomarbeit (als 
Dipl.Ingenieur) angefangen, obwohl die Verteidigung noch ausstand.
Aus persönlichen Gründen hab ich dann ein neues Betätigungsumfeld 
gesucht, eine Bewerbung geschrieben (hatte ja keinen Druck da ja in 
ungekündigter Stellung), zum Vorstellungsgespräch geladen und 
eingestellt. Nach schriftlicher Zusage der Einstellung ordentlich 
gekündigt und nach Ablauf der Kündigungszeit (in welcher ich ganz normal 
weiterarbeitete, sodaß ich mir da nichts zu schulden kommen lies) 
gewechselt.

Meine Noten sind auch nicht sonderlich überragend, das hat aber weder 
beim 1. noch beim 2. Arbeitgeber eine Rolle gespielt, da kam es auf 
meine Erfahrungen und mein Auftreten vor Ort an und da konnte ich 
punkten.

Mag sein, daß ich Glück hatte, aber 2 mal hintereinander?

von Mark B. (markbrandis)


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Michael K. schrieb:
> Na ihr macht mir ja Mut.
> Ich bin 27 und kurz vorm Diplom. Für das Studium (E-Technik FH, Diplom)
> habe ich dann insges. 11 Semester gebraucht (3 länger als vorgesehen),
> vorher Ausbildung und Zivi und BOS.
> Heißt das jetzt dass ich aufgrund der langen Studienzeit und meines
> Alters keine Chance auf nen guten Job habe?

Nein, heißt es nicht. Es gibt etliche Leute die z.B. an der Uni 
Karlsruhe dreizehn, vierzehn Semester gebraucht haben (z.B. für Diplom 
Informatik) und die einen Job bekommen haben.

> Überall ist die Rede vom Fachkräftemangel, trotzdem läuft das meiste
> über Zeitarbeit? Also irgendwas stimmt hier nicht.

Richtig. Hat aber mit kurzem oder langem Studium nichts zu tun.

von Christian B. (luckyfu)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #1874116:
> bei mir hat auch keiner nach
> Noten gefragt , höchstens Dienstleister die sonst nichts draufhaben um
> Leute beurteilen zu können .

eben, mein BWL Professor (wenn er auch für BWL nicht zu gebrauchen war 
konnte man dennoch was lernen) hat es auf den Punkt gebracht: Das Diplom 
ist nur ein Wisch! Was wirklich wichtig ist, ist den Weg dahin 
beschritten zu haben denn nicht auf das Theoriewissen(1) kommt es an, 
sondern auf die Fähigkeit ein Problem auf einem entsprechenden Niveau 
lösen zu können. Nichts anderes sagt das Diplom aus, es zeigt, daß der 
entsprechende Inhaber in der Lage ist (bei manchen sein sollte) eine 
Aufgabe mit einem gewissen wissenschaftlichen Anspruch bearbeiten zu 
können.

(1) natürlich geht es nicht ohne Theorie, ein gewisser Grundstock muss 
natürlich aufgebaut werden.

Mein Matheprofessor hat nach der Bekanntgabe des Ergebnisses einer 
Zwischenprüfung zu mir gesagt: Herr B***, aus Ihnen wird nie ein 
Mathematiker! Aber ein guter Ingenieur, das kann ich anhand der 
vorliegenden Arbeit unterschreiben. Sie haben hier gezeigt, daß Sie, 
auch wenn es mit dem vorgegebenen Lösungsweg nicht klappt, auf Umwege 
ein brauchbares Ergebnis abliefern können und das ist es, was einen 
Ingenieur ausmacht.

Also ruhig bleiben und entspannt in die Zukunft schauen. Such dir eine 
Stelle die deinen Interessen am besten gerecht wird und tritt beim 
Vorstellungsgespräch locker auf. Ab und an ist es auch nützlich mal bei 
den Professoren vorbeizuschauen. Dabei ist es ungemein hilfreich, wenn 
du dich während der Zeit, in der du überzogen hast (wo ja keine 
Planmäßigen Vorlesungen mehr sind) in einem Labor entsprechend 
engagierst. Zumindest bei mir hat das sehr geholfen den richtigen Weg zu 
finden. Ich war also dann in der für mich vorlesungsfreien Zeit im 
Techniklabor zugange und habe so ein sehr gutes Verhältnis zum 
Labortechniker und Professor aufgebaut. Dabei kam mir entgegen, daß der 
Professor ein Sammler von in der Industrie ausgemusterten Maschinen ist 
und ich ein Hobbybastler bin, die Maschinen hatten meisst irgendwelche 
Macken die ich mit dem Labortechniker zusammen dann repariert habe.
Das schafft Vertrauen und Professoren haben naturgemäß gute Kontakte 
überall hin. Das hilft dann beim einstieg ins Berufsleben. Sobald du 
dann einmal Fuss gefasst hast rückt die Wertigkeit der Noten nach hinten 
und es zählen schnell die Arbeitszeugnisse mehr.

von Kasler L. (kasler_k)


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mein Lebenslauf ist ein wenig besser wie deiner (immerhin gute 5 Jahre 
Berufserfahrung) aber nur wenig und ich bewerb mich bewerb mich mehr 
oder weniger erfolglos aber auch ich bin in einer Maßnahme

von MaWin (Gast)


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> Heißt das jetzt dass ich aufgrund der langen Studienzeit
> und meines Alters keine Chance auf nen guten Job habe?

'Guten Job' kannste knicken, so was bekommt man nur über
Beziehungen (bist du in einer Partei? Die sind hier alle
in gute Jobs, sitzen in Vorständen und bedienen sich auf
kriminelle Weise am Volksvermögen)
oder durch besonders Herausragendes.

Aber einen gewöhnlichen Job solltest du schon bekommen
können. Fühlst du dich als was Besseres ?

> Überall ist die Rede vom Fachkräftemangel, trotzdem läuft das
> meiste über Zeitarbeit? Also irgendwas stimmt hier nicht

Zeitarbeiter ist die geforderte Fachausbildung.
Nur so kann man Leute zum halben Lohn beschäftigen.
Andere werden nicht mehr eingestellt.
Schliesslich schläft die Zeitarbeitschefin mit dem
Personalchef.

Lerne die Welt kennen, wie sie wirklich ist.

von Chris (Gast)


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Hi bin selber gerade Diplomand und mache mir sorgen wenn ich hier so 
manche lese.

In 3 Monaten heißt es Bachelor... und dann?
Meine Noten sind naja.. zwischen 2,5 und 3 dürfte es liegen.

Gibt es für mich noch chancen zur Zeit? Oder lieber versuchen den Master 
auch zu machen?

von Mike H. (-scotty-)


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Bewirb dich doch erst mal. Das hängt von mehr Faktoren ab als
man glauben mag. Aber erwarte nicht das man dir Ablehnungsgründe
nennt. Dafür sind die Personalfutzis viel zu feige.

von Falk B. (falk)


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@  Mike Hammer (-scotty-)

>man glauben mag. Aber erwarte nicht das man dir Ablehnungsgründe
>nennt.

Wohl wahr, das nennt man political correctness.

> Dafür sind die Personalfutzis viel zu feige.

Nee, schlicht heuchlerisch, weil man dann oft Gründe nennen müsste, die 
gegen die allgemeine Gleichbehandung verstoßen und damit juristisch 
nicht haltbar sind. Also saugt man sich blumige Worte aus den Fingern, 
oder kopiert einfach aus den schon reichlich vorhandenen 
Standardphrasen.

MFG
Falk

von Wilhelm (Gast)


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Mike Hammer schrieb:

>Dafür sind die Personalfutzis viel zu feige.

Nöö. Die Feigheit wurde denen ja durch das allgemeine 
Gleichbehandlungsgesetz (AGG) genommen bzw. erleichtert. Da brauchen die 
nun überhaupt keine Klimmzüge mehr zu machen. Welcher Klientel das AGG 
dient, ist auch klar.

http://de.wikipedia.org/wiki/Allgemeines_Gleichbehandlungsgesetz

von Mike H. (-scotty-)


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Nur, das das AGG noch gar nicht so alt, aber die
verantwortungslose Ablehnungspraxis schon viel älter
ist. Es hat sich seit der Einführung nur verschärft.

von MaWin (Gast)


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> Die Feigheit wurde denen ja durch das allgemeine
> Gleichbehandlungsgesetz (AGG) genommen bzw. erleichtert.

Unsinn, es gibt gerade mal eine Handvoll Fälle in denen
das bisher eingriff.

Sie sind feige.

Obwohl sie auch einen Schutz davor hätten, daß ihnen der
angelehnte Bewerber nicht gleich eine runterhaut, denn
da gibt es doch angeblich auch ein Gestez für welches das
verhindern soll.

Aber DA spielt ein Gesetz dann mal keine Rolle,
man legt sich die Welt halt so zurecht, wie sie einem
zur Erhaltung der Voruteile am Besten in den Kram passt.

von Mine Fields (Gast)


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Mit Feigheit hat das doch gar nichts zu tun. Wieso sollten die 
Personaler ihre Arbeitszeit damit verbringen, jedem Bewerber eine tolle 
Begründung für ihre Ablehnung zu liefern?

von Juri Parallelowitsch (Gast)


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Das ist doch was für eine neuen Thread mit Erkenntnisgewinn, ich mal mal 
einen auf: Abgelehnt aber warum?

von Nilp (Gast)


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Wenn man arbeitslos ist, macht man ja sicher nicht nichts und pfeifft 
sich ein Bier rein...

Ich wuerd mir ein oder zwei Development Kits zu irgendwas, das mich 
interessiert, reinziehen. Eine Demoversion eines Compiler, ein 
Opensource CAD Programm, ein Opensource Betriebssytem. Dann gibt es noch 
Opensource Communities, bei denen man mitmachen kann.
Wenn man nichts macht, ist ganz schlecht. Wenn man sich immer was neues 
anschaut, hat man nichts verloren. Alleine mit Linuxadministration ist 
man ein halbes Jahr beschaeftigt, und damit kann man auch hausieren 
gehen.

von dagger (Gast)


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Chris schrieb:
> In 3 Monaten heißt es Bachelor... und dann?
> Meine Noten sind naja.. zwischen 2,5 und 3 dürfte es liegen.
>
> Gibt es für mich noch chancen zur Zeit? Oder lieber versuchen den Master
> auch zu machen?
Wenn du in 3 Monaten fertig bist, bewirbst du dich ja bestimmt schon 
seit mindestens 3 Monaten. Du kannst also selbst einschätzen bzw. du 
müsstest es schon selbst einschätzen können. ;-)

P.S.: Es wird von Tag zu Tag besser und der erste Job muss nicht der 
Traumjob sein. Das wird schon.

von Wilhelm (Gast)


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Nilp schrieb:

>Ich wuerd mir ein oder zwei Development Kits zu
>irgendwas, das mich interessiert, reinziehen.
>Eine Demoversion eines Compiler, ein Opensource
>CAD Programm, ein Opensource Betriebssytem.

Richtig. Sowas mache z.B. ich gerade.

Für neue Develepment-Kits habe ich wenig Geld. Aber auch ältere Dinge 
geben noch eine Menge her.

Habe ein paar 15 Jahre alte Eval-Boards mit dem SAB80C517A ausgegraben. 
Die geben noch so einiges her. Dazu den vollwertigen SDCC-Compiler und 
asx8051-Assembler aus Open-Source-Projekten (Sourceforge.net).

Bin gerade beim Setup eines Monitorprogrammes in Assemblercode. Mit 
Bootloader. Auf dem Ding sollen später C-Programme vollständig 
downloadbar und testbar sein.

Meine Boards haben zwar keinen CAN oder I2C, aber schnelle 
LWL-Transceiver direkt an einem COM-Port, die man als Ringnetz gestalten 
kann. Opto-Net-Mini von Feger etwa 1995. Vielleicht kennt das noch 
jemand.

Wenigstens kann man die alten 80517-er nicht kaputt flashen, da alles im 
RAM... Baudratenquarze habe ich gerade bestückt. Mit 115200 Baud geht 
der Programmdownload zügig.

Online Debuggen kann ich nicht, aber da reicht mir bisher ein gutes 
Auge.

Und keine Panik: Der SDCC und das Board beschäftigen einen noch ohne 
Ende...

Ich hatte auch schon moderne ARM-Boards mit CAN-Controller. Welcher µC 
mit welchem Feature letztendlich für irgend jemanden interessant ist, 
weiß man nicht so genau. Hauptsache ist, mal etwas in der Materie drin 
zu bleiben...

Auf den zertifizierten Lehrgangsbullshit verzichte ich gerne. Das ist 
nur Papier. Ich habe schon ein Papier: Das heißt Diplom. Ich wähle da 
lieber die viel interessantere Eigeninitiative, eigene Basteleien, auch 
wenn da hinten keine Rolle abgestempeltes (Klo-)Papier raus kommt... 
Abstempeln, kann ich mein Klopapier selbst, beim "Tagesgeschäft"... ;-)

von Michael K. (damichl)


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MaWin schrieb:
>> Heißt das jetzt dass ich aufgrund der langen Studienzeit
>> und meines Alters keine Chance auf nen guten Job habe?

> Aber einen gewöhnlichen Job solltest du schon bekommen
> können. Fühlst du dich als was Besseres ?


Nein überhaupt nicht. Im Gegenteil. Je mehr ich im Studium fortschreite, 
desto mehr bemerke ich, dass das alles nur ein grober Gesamtüberblick 
ist, mehr nicht.
Ich kenne allerdings auch das Gegenteil. Erste Prüfung (schlecht) 
bestanden und gleich einen auf hochnäsigen Möchtegern machen ;)
Mag ich nicht, ich finde man sollte immer auf dem Boden bleiben. Und es 
gibt immer jemanden, der besser ist.

Mit einem normalen Job wäre ich bereits sehr zufrieden.
Trotzdem machen mir die 11 Semester etwas zu schaffen. Es gibt zwar 
einen guten Grund (ich muss nebenher viel arbeiten, wg. Frau und 2 
Kindern), aber das könnte dann auch wieder so ausgelegt werden, dass ich 
nicht belastbar bin usw.

von Christian B. (luckyfu)


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MaWin schrieb:
> 'Guten Job' kannste knicken, so was bekommt man nur über
> Beziehungen (bist du in einer Partei? Die sind hier alle
> in gute Jobs, sitzen in Vorständen und bedienen sich auf
> kriminelle Weise am Volksvermögen)
> oder durch besonders Herausragendes.

Dann haben zumindest Du und ich unterschiedliche Auffassungen der 
Bedeutung der Floskel "Guter Job". Für mich ist ein guter Job einer, der 
mir Spaß macht, wo ich jeden Tag gern auf Arbeit fahre und nach getaner 
Arbeit auch sehe, was ich geschafft habe. Die Vergütung sollte 
angemessen sein aber ich hab keine Ambitionen in den nächsten 5 Jahren 
Millionär werden zu wollen. Ich hab Haus, Frau, Kind und 2 Autos, das 
Geld reicht für ein vernünftiges Leben welches auch noch genug Platz für 
Hobbys bietet.

Ich für mich würde sagen: Ich habe einen guten, wenn nicht den perfekten 
Job für mich gefunden. Das Arbeitsklima spielt dabei nat. auch eine 
wichtige Rolle, die beste Arbeit taugt nix wenn man mit den Kollegen 
nicht auskommt.

Ich hab übrigens weder Beziehungen noch besonders Herausragende 
Leistungen gebraucht um meinen Job zu bekommen. Einfache Bewerbung hat 
genügt.

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