Forum: Offtopic Mission Statement - kennt ihr das, wer braucht sowas?


von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Neuerdings hängt bei uns am Schwarzen Brett der Firma eine Seite voll 
schönklingender Worte. Inzwischen habe ich dazu den Begriff "mission 
statement" gelesen. Kennt ihr sowas auch aus eurer Firma?

Ich frage mich, ob die Firma dazu einen eigenen Turmschreiber 
beschäftigt, der im hauseigenen Hungerturm sein Dasein fristet. Machen 
wir uns damit nicht bei den Kunden lächerlich? Wir produzieren immer 
noch reelle Produkte, keine "Wellness" oder andere nebulöse Vaporware.

Da ich die Firma nicht bloßstellen möchte sind hier angehängt nur 
künstlich erzeugte Statements, zum Glück sind unsere Sprüche nicht ganz 
so übel. Adresse der verwendeten Phrasendreschmaschine steht drunter.

Wikipedia weiß wenig zum Thema:
http://de.wikipedia.org/wiki/Mission_Statement = Unternehmensleitbild
„Ansammlung von Allgemeinplätzen“

PS: Ein ähnliches Thema ist das Buzzword-Bingo, dazu gibts den schönen 
IBM-Spot: http://www.youtube.com/watch?v=cgeLY7CL5IE

von El Patron B. (bastihh)


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Wer hat sich bitte den geistigen Dünschiss einfallen lassen?

Haben die bei euch langeweile? Ich dachte wir befinden uns im 
Wirtschaftsaufschwung, dass jeder was zu tun hat.

ttztztz.

von Marci W. (Gast)


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Ja, ich kennen solche Statements. Im Prinzip gut zur Motivation und um 
Firmenprinzipien ins Gedächtnis zu rufen. Ich finde sowas nicht ganz 
schlecht. Aber das Rad neu erfunden wird dabei nicht. Im Allgemeinen 
werden da nur eigentlich logische Grundsätze aufgeführt. Also sind die 
jeweiligen Mission Statements der Firmen oft austauschbar. Genau wie die 
Firmendarstellung auf den entsprechenden Internetseiten. Irgend wie 
steht dort (auf den Internetseiten) überall das Gleiche geschrieben:

- Der Kunde ist König

- Qualität ist wichtig

- Günstige Preise

- Soziales Engagement

- Moderne Prozesse, Geräte, Verfahren.

wenn auch jeweils in unterschiedlicher Reihenfolge und anders 
formuliert.


(Natürlich meinte ich oben im ersten Satz nicht solchen Müll, den der TO 
als "Beispiel" brachte. Als ich dann las, dass das generierter Müll war, 
war ich wieder beruhigt.

von Marci W. (Gast)


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..kenne...

von Purzel H. (hacky)


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Ein junger (Moechtegern-)Chef hat sich eine Linie reingezogen, koennte 
Baeume ausreissen und muss was Geiles machen...

von Иван S. (ivan)


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Es ist unsere Vision, den vielen Menschen einen besseren Alltag zu 
schaffen. Unsere Geschäftsidee unterstützt diese Vision, indem wir ein 
breites Sortiment formschöner und funktionsgerechter 
Einrichtungsgegenstände zu Preisen anbieten, die so günstig sind, dass 
möglichst viele Menschen sie sich leisten können.

Unternehmenskultur eines schwedischen Möbelhauses.

Wir verpflichten uns bei allem, was wir tun, zu den
höchsten ethischen Standards. Wir glauben, dass
Ehrlichkeit und Integrität das Vertrauen schaffen, das
wir als Grundstein unseres Geschäfts sehen.

Auszug aus dem Leitbild eines US-amerikanischen Rüstungskonzerns.

Kein Kommentar.

von Karl H. (kbuchegg)


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Alles geistiger Dünnschiss der BWL Abgänger bzw. der Hosenträger-Tschaka 
Gneration, die auch heute noch glauben, damit irgendetwas zu verändern 
oder zu leisten.

Hauptsache sie können am Abend sagen: Da hab ich was geleistet. Ich habe 
ein Papier ans Schwarze Brett gepappt.

von Falk B. (falk)


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@  Karl heinz Buchegger (kbuchegg) (Moderator)

>Alles geistiger Dünnschiss der BWL Abgänger bzw. der Hosenträger-Tschaka
>Gneration, die auch heute noch glauben, damit irgendetwas zu verändern
>oder zu leisten.

Tja, das ist das Zeitalter der Virtual Reality . . . 8-0

von Lasst mich A. (ich_bin_durch)


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Ein Mission Statement ist an und für sich eine gute Sache. Es beschreibt 
quasi die guten Manieren und soll die Mitarbeiter motivieren.
Aber mit einem Zettel im Aushang motiviert man doch keine Mitarbeiter. 
Das habe ich auch schon öfters erlebt, im Mission Statement stehen 
hochtrabende Frasen ala "Unser Ziel ist eine bessere Welt" aber man 
merkt doch das sich selbst die Geschäftsleitung nicht darum kümmert. 
Hinter verschlossenen Türen geht es nur um Gewinn und das 
Zufriedenstellen der Investoren.

Naja wenn zumindest der Mission Statement-Schreiber glücklich ist :-)

von Mike S. (drseltsam)


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zu viel Zeit...

von Karl H. (kbuchegg)


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Lasst mich Arzt schrieb:
> Ein Mission Statement ist an und für sich eine gute Sache

Und warum muss man das aufschreiben?

> Es beschreibt
> quasi die guten Manieren und soll die Mitarbeiter motivieren.

Jahrhundertelang war es für klein und mittelständische Betriebe völlig 
normal, das Geschäft so zu führen, wie das heutzutage in diesen Mission 
Statements festgeschrieben werden muss.
Für den Tischler/Metzger/Schuster/... im Ort wär es ganz 
selbstverständlich, dass er gute Qualität zu einem fairen Preis liefern 
muss. Zum einen war Mundpropagande das Um und Auf und zum anderen galt 
die Devise 'leben und leben lassen'. Geht der Metzger zum Tischler im 
Nachbarort, so hat der ortsansässige weniger Arbeit. Der hat allerdings 
auch Gesellen und Lehrlinge bzw. Mitarbeiter, die dann kein Geld mehr 
verdienen und nicht mehr beim Metzger einkaufen können. Damit schneidet 
sich der Metzger ins eigene Fleisch, wenn er sich ein paar Kröten durch 
einen Auftrag in den Nachbarort spart. Wie gesagt Leben und Leben 
lassen. Oder wie es ein bauernschlauer Bekannter mal ausdrückte: Man 
muss das Geld zum Fenster rauswerfen, damit es bei der Tür wieder 
reinkommt.

Niemand brauchte Mission Statements bis dann dieses BWL-Manager Gesocks 
auf der Bildfläche auftauchte. Von ihrem Betrieb hatten die keine 
Ahnung, wohl aber von Kennzahlen. Fortan wurden Betriebe nur noch nach 
Kennzahlen geführt, die Menschen blieben auf der Strecke. Und damit die 
Leute dann auch noch was haben, wmoit sie sich selber anlügen lönnen, 
wurden diese Mission Statements erfunden. Je größer der Betrieb, desto 
mehr Mission Statements. Ein Betrieb, bei dem der Chef selber noch in 
der Werkstatt auftaucht und auch mal mit Hand anlegt, braucht sowas 
nicht.
Diese Chefs fangen dann auch erst mal bei sich selber mit den Kürzungen 
an, wenn es dem Betrieb schlecht geht. Eine angelernte Fachkraft gibt 
kein Chef leichtfertig her, wenn es nicht sein muss. Und das ist dann 
ganz etwas anderes, als wie wenn ein BWL-er sich das Personalverzeichnis 
holt und im Prinzip einfach jeden 5ten Namen rausstreicht. Spielt ja 
auch keine Rolle. Hat man erst einmal den Betrieb zugrunde gerichtet, 
sucht man sich eben einen anderen Konzern in dem man dasselbe Spielchen 
wieder von vorne machen kann. In der Zwischenzeit lebt man von der 
Abfertigung, die man sich durch das Zugrunderichten verdient hat.

von Mike S. (drseltsam)


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Hihi, KaHe, sehr lustig und richtig ;-)

von El Patron B. (bastihh)


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Lustig find ich das nicht gerade, da es die bittere Wahrheit darstellt 
=/

von Bernhard R. (barnyhh)


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Basti B. schrieb:
> Lustig find ich das nicht gerade, da es die bittere Wahrheit darstellt
> =/

Wie heißt es so schön zynisch: "Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht 
ernst!"

Bernhard

von Claudio H. (bastelfinger)


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Naja, ich sehe solche Statements eher als Tautologie an. Sie bringen 
zwar keinen direkten Erkenntnisgewinn, aber man wird sich über eine 
Sache klarer.

Eine Mission muss abstrakt genug sein, um nicht sofort zu veralten. Und 
sie muß sich auf ganz wenige Punkte konzentrieren.

Wird übrigens nicht nur von Managern eingesetzt, sonder auch bei SCRUM.

von Mike S. (drseltsam)


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The classic example of the mission statement is the Preamble to the 
Constitution of the United States:

    We the People of the United States, in Order to form a more perfect 
Union, establish Justice, insure domestic Tranquility, provide for the 
common defence, promote the general Welfare, and secure the Blessings of 
Liberty to ourselves and our Posterity, do ordain and establish this 
Constitution for the United States of America.[4]

von Mike S. (drseltsam)


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