Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Mikrofon gesucht


von Bernd F. (metallfunk)


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Ich fertige gerade einenen Altar und ein Lesepult für eine
Kirche in Freiburg.

Die Gestaltung vom Künstler ist sehr reduziert und sieht schon
super aus.

Jetzt das kleine Problem: An das Lesepult gehört ein möglichst
unauffälliges Mikrofon mit Anbindung ( Kabel ) an die bestehende
Anlage.

Funkmikrofon wird vom Bauherrn abgelehnt.

Alle Mikros, die ich so kenne, sind zu groß und stören die Optik.
( Optimal wäre ein Schwanenhals mit 4 mm Durchmesser und einem
Mikro mit max. 8 mm . Das Ganze in Schwarz )

Als USB- Mikro hab ich ähnliches schon gesehen, in der
Beschallungstechnik ist Alles größer.

Hat das technische Gründe, könnte man evtl. so ein Mikro anpassen?

Kennt sich hier jemand mit Kirchen aus ?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Bernd Funk schrieb:
> Kennt sich hier jemand mit Kirchen aus ?
Du könntest mal ein Grenzflächenmikrofon ausprobieren, das liegt einfach 
nur flach auf und hat gar keinen Hals:
http://www.thomann.de/de/grenzflaechenmikrofone.html

Interessant könnte allerdings die Sache mit der Richtwirkung werden...


> Als USB- Mikro hab ich ähnliches schon gesehen, in der
> Beschallungstechnik ist Alles größer.
> Hat das technische Gründe, könnte man evtl. so ein Mikro anpassen?
So ein einfaches Elektretmikro an eine längere Leitung anzuschliessen 
kann eine saubere technische Herausforderung werden...

>  in der Beschallungstechnik ist Alles größer.
Sieh dich mal in der Konferenzraum-Technik um...

von Bernd F. (metallfunk)


Angehängte Dateien:

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Hier mal die Entwurfszeichnung von Altar und Ambo ( Lesepult ).

Man merkt gleich, dass ein Mikrofon stört.

Also so dünn und unaufällig wie möglich bauen.

Leider kenn ich mich mit den Anlagen in den Kirchen gar nicht aus.

Ich kann mal versuchen, technische Details der Anlage in
Erfahrung zu bringen ( System, Hersteller ), ich seh
nicht ein, das so eine Sache von einem klobigen Mikrofon
verschandelt wird.

von Jochen (Gast)


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Wie Lothar Miller schon geschrieben hat, wäre ein Grenzflächenmikro 
sicher die ideale Lösung, Je nach Aufstellplatz der Lautsprecher, etc. 
Müsste man eben vor dem festen Einbau austesten.
http://www.thomann.de/de/akg_c562cm.htm

Aber es gibt auch sehr dezente mit Schwanenhals;

http://www.thomann.de/de/beyerdynamic_shm204_xd.htm
http://www.thomann.de/de/shure_mx405_c.htm
http://www.thomann.de/de/audio_technica_es_915_c_12.htm

von Jochen (Gast)


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von Bernd F. (metallfunk)


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Danke Jochen,

Das hilft weiter, leider sind manche Hersteller mit der Bemaßung
recht zurückhaltend.

Ich seh schon einiges an Recherchezeit auf mich zukommen.
( Und die krieg ich nicht bezahlt, aber weil ich so ein
Gestaltungsfetischist bin, nehm ich das halt hin  :)

Gruß
Bernd

von Jochen (Gast)


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Wenn Du in den Datenblättern keine Angaben findest, empfielt es sich 
auch, mal in ein entsprechendes Geschäft für PA-Equipment zu gehen und 
sich die Mikros "live" anzusehen. Ansonsten, wie ist der Altar 
gearbeitet, sprich kann man hier ein Loch für das Mikro vorsehen oder 
ist es von der Seite des Redners tiefer, so dass man einen Standfuß 
nicht sehen würde?

Grüße

von Bernd F. (metallfunk)


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Es geht um das Lesepult.

Da soll eine Buchse in die Oberfläche ( sichtbar ) in die
das Mikrofon eingesteckt wird.

Im späteren Gebrauch wird das Mikro wohl eher dauerhaft da drin stecken.

Also müssen alle Teile höchsten visuellen Ansprüchen genügen.

Daneben muss natürlich auch die Technik stimmen, denn das soll
ja einer vernünftigen Sprachverstärkung dienen.

von Ralph B. (rberres)


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Es gibt von den renomierten Hersteller ( Sennheiser, Beyer-Dynamik, AKG 
Shure usw ) genau solche Mikrofone wie du sie suchst. Ich meine speziell 
bei AKG sowas gesehen zu haben. Etwas teuerer wird es bei MB Mikrofonbau 
Neumann usw . Aber die wirklich guten Miniaturmikrofone bewegen sich 
sowieso in einen höheren Preisrahmen, und sind weniger im PA Bereich als 
mehr im Bereich der Anwendung in öffentlich rechtlichen 
Rundfunkanstalten, besonders im klassischen Musikbereich zu finden.

Bei Live Mitschnitte klassischer Konzerte werden solche Mikrofone gerne 
eingesetzt, eben um die Optik nicht unnötig zu stören. Aber wie schon 
geschrieben, sind diese Mikrofone in der Regel Studioqualität, und damit 
entsprechend teuer. Ob Grenzflächenmikrofone geeignet sind vermag ich 
nicht zu beurteilen. Sie haben jedenfalls auch so ihre Tücken.

Ralph Berres

von heinz (Gast)


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Hast du mal bei den üblichen verdächtigen nachgesehen? wohl eher nicht?
z.B. hier:

http://www.sennheiser.com/sennheiser/home_de.nsf/root/professional-audio-schwanenhals-mikrofon

Die ME34/35 findet man doch fast an jedem zweiten (hochwertigen) 
rednerpult.
XLR-Buchse in der Oberfläche versenkt und fertig.

gruss
heinz

von André H. (andrekr)


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Bei uns im Theater gibts so Richtmikrofone, die hängen oben an der 
Empore und sind auf die Bühne gerichtet.

von Andreas K. (derandi)


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Sennheiser e 912-S.
Auszug aus dem Ausschreibungstext:
> Das e 912-S wurde für den unauffälligen Einsatz auf Konferenztischen,
> Altären und Rednerpulten entwickelt.

von Axel R. (Gast)


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Wichtig wäre ja auch die Eingangsimpedanz, also die Last zu kennen, die 
das Mikro sieht...
Man könnte auch auf ein Peiker Mikrofon zurückgreifen, denke ich mal ;)
Da gibt es welche mit nem sehr dezenten 4mm Schwanenhals drann und 
Elektretkapsel. Sind ua. auch im Bundestag verbaut. Welche genau jetzt 
den 4mm Schwanenhals haben, weis ich jetzt nicht, müsste cih 
Prouktkatalog nachsehen...
Musst Du mal in Teltow beim Techn. Vertrieb anrufen.

http://www.peitel.de

Gut ist es, wie gesagt, zu wissen, wieviel mV aus dem Mikro rauskommen 
sollen, welche Last dran hängt und ob ein Speisewiderstand vorhanden ist 
oder nicht (also zweidraht oder dreidrahtspeisung). Wenn es ein 
symmetrischer, niederohmiger Eingang ist, nimmt man ein dynamisches 
Mikrofon.
Dann brauchts - logisch - keinen Speisewiderstand.

Also Mikrofone gibt es zu Hauf und wurden hinlänglich genannt.

Du musst die Rahmenbedingungen fürs Mikro definieren. Es passt halt 
nicht jedes überall drann!

Sollte ja aber beim Mixer / Verstärker beschrieben stehen.

Viel Erfolg
Axelr.

von Ralph B. (rberres)


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üblich ist bei fremdgespeiste Kondensatormikrofone Phantomspeisung mit 
48V manchmal auch nur mit 12V oder 24V ( aber eher seltener ) , bei 
dynamischen Mikrofonen ohne phantomspeisung. Symetrisch ist der Eingang 
heute eigentlich fast immer , auser bei billigen Schrottanlagen. Die 
Eingangsimpedanz ist im allgemeinen niederohmig , also irgendwas bei 2 
Kohm.


Ralph Berres

von TutNix ZurSache (Gast)


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Schon mal bei Schoeps geschaut? (http://www.schoeps.de)

Falls du nach Preisen fragst, solltest du aber besser sitzen...

von Axel R. (Gast)


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Ja, genau! Das hängt von der Art und "Schiene" ab, unter der die Anlage 
konzipiert wurde.
Ich hatte letztens ne ELA Anlage für die Bahn, die war mit PC104 
Komponenten, darunter einer Sounkartenkomponente, ausgerüstet. Da war 
schonmal rein garnichts mit 48Volt Phantomspeisung. Dort gingen nur 
Elektretmikrofone oder (umschaltbar per Software) dynamische Mikrofone 
anzuschliessen.
Ein anderes Beispiel war eine Tischsprechstelle. Diese wollte ±12V mit 
einem konstant fliessenden Minimalstrom zur Mikorofonerkennung. Aus 
dieser Spannung musste dann auch noch der Mikrofon-Vorverstärker 
betrieben werden. Vollsymmetrisch...
Wieder ganz anderer Ansatz.
In der Kirche wird sicherlich ein 100Volt System verbaut sein und ein 
symmetrischer Mikrofoneingang für dei Dynamisches System vorgesehen 
sein, denke ich mal.

von metallfunk (Gast)


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Morgen schreib ich eine Mail an das bischöfliche Bauamt in
Freiburg.

Die sollen sich um Daten der Anlage kümmern.
Dann läßt sich das mit dem Mikrofon besser klären, außerdem müssen
die das Teil ja auch bezahlen.

Von hier kann ich sonst wenig erreichen, da sind ein paar
hundert Kilometer dazwischen.

Grüße
Bernd

von Etrick (Gast)


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Hi,

frag wegen dem Mikro jemand, der sich damit auskennt. Du schaust aufs 
Aussehen, aber es geht im Kern eher um Sprachverständlichkeit und 
Rückkopplungssicherheit...

Das geht bei Aussuchen nach Katalog durch Laien in die Hose.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Auf Kirchen-Lautsprechern lese ich öfters den Namen Straesser:
http://www.straesser.de/
"über 17000 Kirchen und Kathedralen in ganz Europa"
"historischen Bauten, Museen, Schlösser, Konzertsäle, Theater"

Das wichtigste Kriterium scheint mir die Rückkopplungssicherheit zu 
sein, ein Grenzflächenmikrofon ist da ziemlich verkehrt.

von Ich (Gast)


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Christoph Kessler (db1uq) schrieb:
> Das wichtigste Kriterium scheint mir die Rückkopplungssicherheit zu
> sein, ein Grenzflächenmikrofon ist da ziemlich verkehrt.

Darum hab' ich ja geschrieben, dass es erst auszuprobieren wäre, wenn 
ein solches zum Einsatz kommen sollte. Je nachdem, wie die Lautsprecher 
aufgestellt sind, etc, kann das auch gut gehen. Ansonsten wird man wohl 
auch fast überall, wo man Grenzflächenmakros einsetzt auch Lautsprecher 
haben.

von HildeK (Gast)


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Christoph Kessler (db1uq) schrieb:
> Das wichtigste Kriterium scheint mir die Rückkopplungssicherheit zu
> sein, ein Grenzflächenmikrofon ist da ziemlich verkehrt.

Das ist zwar immer wichtig, aber gerade in der Kirche eher das kleinere 
Problem:
- die Lautstärken sind deutlich geringer im Vergleich zu anderen 
Veranstaltungsorten, denn das Publikum ist üblicherweise ruhig.
- Gerade bei 100V-Anlagen (z.B. von Strässer) in Kirchen werden mehrere 
abgesetzte Lautsprecher verwendet, wieder ein Grund für weniger Pegel.
- die vordersten LS sind meist schon einiges abgesetzt vom 
Mikrofonstandpunkt.

Deshalb gebe ich einem Grenzflächenmikro schon eine Chance, aber ohne 
Tests darauf zu bauen: Nein.

Das schon genannte ME34 oder ME35 mit Schwanenhals ist zwar etwas 
dicker, als vom TO gewünscht (12mm Mikro und 6mm Hals), aber imho noch 
recht zierlich.

Ich schrieb:
> Ansonsten wird man wohl
> auch fast überall, wo man Grenzflächenmakros einsetzt auch Lautsprecher
> haben.

Klar, aber nicht unbedingt im selben Raum und mit Live-Wiedergabe :-)

von Ich (Gast)


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OK, das mag sein. Hab* allerdings auch schon welche bei 
Live-Veranstaltungen (Theater) eingesetzt. Natürlich muss man das vorher 
testen und sollte keine Lautsprecher hinterm Rednerpult oder Monitore 
aufstellen ;) Aber die Gefahr sehe ich in Kirchen relativ gering. 
Selbstverständlich mit ausreichenden Tests bevor man es endgültig im 
Pult verbaut.
Eben so wie Du es beschrieben hast ;)

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