Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Hilfe für das Studium?


von Nachtaktiver (Gast)


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Hallo zusammen,

Ich habe ein Elektrotechnik und Infomationstechnik Studium aufgenommen 
und mache mir ein wenig sorgen um meiner Vorkenntnisse.
Mein letzter Abschluss ist nur eine 2 Jährige Berufsfachschule im 
Bereich Elektrotechnik und eigentlich habe ich dort einen sehr guten 
Abschluss erlangt.

Heute habe ich mir ein Übungsblatt zu Mathematik für Ingeniuere Teil I
angeschaut ( Für eine Woche ) und muss sagen das ich damit total 
überfordert war. Ich mache mir irgendwie totale Sorgen das ich das nicht 
schaffen werde, dabei hatte ich in meinen ganzen Leben immer gute 
Mathenote.

Meine Frage an euch ist ob Ihr vielleicht eine eintsprechende Lektüre 
Buchempfehlung etc. kennt die mir auf die Sprünge helfen kann.

Vielleicht könnt Ihr von euren Erfahrungen berichten und mich ein 
bisschen beruhigen weil es bei euch so ähnlich abgelaufen ist.

Morgen werde ich auch mit den entsprechenden Professor sowie Rat der 
Fachschaft einholen um gewisse Rücksprünge aufzuarbeiten. Wenn ich jetzt
damit nicht anfange werde ich später erst recht Probleme bekommen.

Ich freue mich auch eure Antworten.

von Atmi (Gast)


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Nachtaktiver schrieb:
> Heute habe ich mir ein Übungsblatt zu Mathematik für Ingeniuere Teil I
> angeschaut ( Für eine Woche ) und muss sagen das ich damit total
> überfordert war. Ich mache mir irgendwie totale Sorgen das ich das nicht
> schaffen werde, dabei hatte ich in meinen ganzen Leben immer gute
> Mathenote.

Man wird dir das Wissen während der Vorlesung beibringen - wenn auch mit 
einem sportlichen Tempo. Lerne das was du nicht verstehst und nicht das 
was du schon kannst bzw. verstanden hast. Übungsblätter heißen nicht 
umsonst Übungsblätter.

Akzeptiere Mathematik als hilfreiches Werkzeug und nicht als Waffe auf 
die Brust, dann wird das schon. Auch Nobelpreisträger haben mal mit dem 
Lösen von Differenzialgleichungen angefangen und dabei Fehler gemacht.

Wichtig dabei ist, niemals die Motivation zu verlieren und einfach mal 
ein bischen zu experimentieren.

von Studi (Gast)


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Gibt es an deiner Uni/Hochschule keine Mathevorkurse? Falls ja solltest 
du sie dann auf jeden Fall besuchen....

von ?? (Gast)


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Teste mal das Papula Übungsbuch, das hat mir ganz gut geholfen. Die 
Papula Fachbücher dazu gibts meistens in der Bibliothek.

http://www.amazon.de/Mathematik-Ingenieure-Naturwissenschaftler-%C3%9Cbungsaufgaben-Pr%C3%BCfungsvorbereitung/dp/3834806099/ref=sr_1_5?ie=UTF8&qid=1286913152&sr=8-5

von Atmi (Gast)


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?? schrieb:
> Teste mal das Papula Übungsbuch, das hat mir ganz gut geholfen. Die
> Papula Fachbücher dazu gibts meistens in der Bibliothek.

Mit Papula bekommt man relativ primitive Schritt-für-Schritt-Lösungen 
von Standardproblemen. Damit wird man nie den Grund verstehen, WARUM 
man es genau so macht.

Einen guten Ruf, wenn auch einen Hauch anspruchsvoller, ist "Das gelbe 
Rechenbuch" von Peter Furlan.

Generell abraten tu ich von "Brücken zur Mathematik" in allen Bänden, 
das ist eine didaktische Katastrophe in Schreibmaschinenschrift.

von Juri Parallelowitsch (Gast)


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1.Frage in meiner 1. Vorlesung ist immer gleich: Pi ist klar – was ist 
Pi, wie berrechnet man Pi?

Das dient nur dazu das Level abzuklären, wieviel und auf welchem Level 
lernen notwendig ist.

Wo stehst du?

Schreib mal in einem Satz hin was Pi ist und wenn das zu einfach ist, 
was e ist.

Dann kann ich dir was sagen.

von pepsimaxx (Gast)


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Hoi,

vielleicht könntest Du kurz schildern was genau deine Vorlesung 
beinhaltet.
Mathevorlesungen unterscheiden sich sehr stark voneinaner. Von den 
Unterschieden der FHs und Unis ganz zu schweigen.

Wenn es ums reine Rechnen und Rechenmethoden geht, kann ich Dir die 
Reihe von Papula (insgeamt 3 Bücher) empfehlen.
Diese Bücher enthalten sehr, sehr viele Übungsaufgaben, die der 
Durschnittsingenieur so braucht:  Matrizenrechnung, Differential-, 
Integral-, DGL-, Laplace, etc etc.
Allerdings muss man von vorne rein sagen, dass das tiefgehende 
Verständnis auf der Strecke bleibt und hauptsächlich gezeigt wird, wie 
und wann man die Methoden anwendet und nichts zwangsläufig wieso und 
weslahb.
http://www.amazon.de/Mathematik-Ingenieure-Naturwissenschaftler-Naturwissenschaft-%C3%9Cbungsaufgaben/dp/3834805459/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1286913058&sr=8-2

Geht es mehr in Richtung reine Mathematik ala Stetigkeit, Konvergenz usw 
würde ich Dir die Bücher von Jänich empfehlen. Hier gibt es nur 
Übungsfragen und wenig zu Rechnen, aber hier ist man richtig aufgehoben, 
wenn es um Beweisführung und um die fundamentalen Sätze der Analysis 
geht.

http://www.amazon.de/Analysis-Physiker-Ingenieure-Klaus-J%C3%A4nich/dp/3540529144/ref=sr_1_3?s=books&ie=UTF8&qid=1286913540&sr=1-3

von TestX .. (xaos)


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Atmi schrieb:

> Mit Papula bekommt man relativ primitive Schritt-für-Schritt-Lösungen
> von Standardproblemen. Damit wird man nie den Grund verstehen, _WARUM_
> man es genau so macht.
>
> Einen guten Ruf, wenn auch einen Hauch anspruchsvoller, ist "Das gelbe
> Rechenbuch" von Peter Furlan.

würde dir zu allen bändern von "papula" sowie allen vom"das gelbe 
rechenbuch" raten, außerdem das "Taschenbuch der Mathematik" als 
nachschlagewerk raten. damit kommst du eigentlich durchs grundstudium 
was mathe angeht ;)
und ja es ist normal, gerade wenn man anfängt, dass das niveau erstmal 
extrem ist. schule ist ein witz dagegen

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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vielleicht findest du ja noch eins der Bücher von Schaum. Sind auch ganz 
gut. Aber erstmal: Kopf hoch, so, wie es dir geht, geht es 90% der 
Anfänger.

von Dibbeling (Gast)


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Papula. Tolle Reihe. Auch die Formelsammlung ist gut! Hat mich 
anstandslos durch alle Mathe Prüfungen geschleust.

Ansonsten: Keine Panik. Aufpassen und je nachdem wie geschickt du bist 
mehr oder weniger lernen und dann passts schon.

von hm (Gast)


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Juri Parallelowitsch schrieb:
> Schreib mal in einem Satz hin was Pi ist und wenn das zu einfach ist,
> was e ist.

Ist das nicht verrückt? Das ist eine Sache die mich in Höhere Mathematik 
sehr beeindruckt hat und ich bis heute garnicht ganz glauben kann.

PS: Papula "schleust" dich durch die Prüfungen, korrekt erkannt von 
vielen. Aber Papula ist Mathematik für dumme! Ein Ingenieur will aber 
nicht dumm bleiben und nur anwenden, sondern verstehen um neue Probleme 
lösen zu können die nicht im Papula stehen...

von Joachim S (Gast)


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Papula hat bei uns die meisten Leute durchgebracht. Bin gerade 
überrascht wie viele das hier hatten.

Wichtig auch das Übungsbuch, da ist alles Schritt für Schritt, auch wie 
was gekürzt wird damit man den Weg versteht.


Am Anfang ist es wirklich extrem, da ist der Abistoff mal nach ein paar 
Vorlesungen durch. (Sofern der Prof auf Grundlagen noch eingeht, ist ja 
schließlich "trivial"!)

von Lupin (Gast)


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Habt ihr für eure Bücher nen Kredit aufgenommen? Extra am Wochenende 
arbeiten gegangen? Oder nen Buchladen überfallen?

Habe auch gerade angefangen und finde die Bücher gehen ganz schön ins 
Geld.

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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du brauchst garnicht viele Bücher, ich habe mir bislang (Mechatronik, 
z.Zt. 8. Sem) gekauft:
Moeller: Grula der Elektrotechnik
Merziger: Formeln und Hilfen
dazu Schaum: Höhere Mathematik (oder so), gibt es nicht mehr neu

das, was ich sonst mal gebraucht habe, habe ich in der Bib ausgeliehen.

von TestX .. (xaos)


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Lupin schrieb:
> Habt ihr für eure Bücher nen Kredit aufgenommen? Extra am Wochenende
> arbeiten gegangen? Oder nen Buchladen überfallen?
>
> Habe auch gerade angefangen und finde die Bücher gehen ganz schön ins
> Geld.

arbeite unter der woche neben den vorlesungen ;)
pro semster ist man da mal locker 500euro los

von Dibbeling (Gast)


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Andi D. schrieb:
> pro semster ist man da mal locker 500euro los

Bei den ganzen Partys und lustigen Unternehmungen mit Freunden... :-)

von Mark B. (markbrandis)


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hm schrieb:
> PS: Papula "schleust" dich durch die Prüfungen, korrekt erkannt von
> vielen. Aber Papula ist Mathematik für dumme! Ein Ingenieur will aber
> nicht dumm bleiben und nur anwenden, sondern verstehen um neue Probleme
> lösen zu können die nicht im Papula stehen...

Unsinn. Ein Großteil der Ingenieure braucht in ihrem Berufsleben nur 
einen Bruchteil der gesamten Mathematik, die man im Studium hatte.

von Altstudent (Gast)


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> Habt ihr für eure Bücher nen Kredit aufgenommen? Extra am Wochenende
> arbeiten gegangen? Oder nen Buchladen überfallen?

Habe mir damals alle Bücher gekauft die ich mich interessierten wie 
Tietze/Schenk, Papula (alle Bände + die Formelsammlung), Elektrotechnik 
für Ingenieure vom Weißgerber 1-3, Grundlagen der ET, Physik für 
Ingenieure, natürlich den Bronstein ;) und eine Reihe anderer Werke rund 
ums Programmieren, PSpice und Zeugs. Kenne aber auch Studenten die sich 
außer dem was unungänglich war (laut Vorlesung) kein einziges weiteres 
Buch gekauft haben. Ging auch. Wer wenig Kohle hat kann versuchen ein 
paar bekannte Werke gebraucht zu kaufen und wer ganz wenig Flocken hat 
der sollte die richtigen Seiten im Netz kennen. ;) (ne, gefährliche 
Tauschbörsen braucht es dafür nicht. Igitt!). Darüber öffentlich reden 
ist verpönt.

Und nun zum Nachtaktiven, deine Sorgen sind nicht unberechtigt. In Foren 
wird immer so getan als ob jeder jedes Studium schafft. 
Schulterklopfermentalität herrscht vor. Das wird schon, Kopf hoch, heißt 
es, aber das hilft dir nicht weiter. Verstehen werden dich nur Leute die 
ganz ähnliche Probleme (wie du) haben. In den ersten drei Semestern sind 
zu meiner Zeit sehr viele Studenten auf der Strecke geblieben (soviel 
zum Thema Kopf hoch wird schon). Die Durchfallquote bei Matheklausuren 
war 50 Prozent (ET ähnlich), die bei Physik bis 90 Prozent. Da 
unterscheiden sich Uni und FH übrigens nicht voneinander (ich weiß aus 
eigener Erfahrung wovon ich rede). Das Problem ist die wenige Zeit die 
man hat und die hohe Geschwindigkeit mit der neuer Stoff vermittelt wird 
(es fängt ganz harmlos an und man kommt sich als Erstsemester zuerst vor 
wie im Kindergarten, aber nach wenigen Wochen versteht man teilweise nur 
noch Bahnhof. LESERLICH MITSCHREIBEN IST DIE ÜBERLEBENSREGEL NR.1. 
Verlasse dich KEINESFALLS auf Mitschriften anderer). Sind dann noch 
deutliche Lücken vorhanden (in der Schule nicht so aufgepasst oder die 
falschen Leistungsfächer gewählt etc.) dann hinkst du womöglich 
permanent dem Stoff hinterher und der Wettlauf beginnt. Irgendwann 
schafft man nicht mehr die Lücken aufzuholen und dann kommen schlechte 
Klausurergebnisse. Ich habe auch Leute erlebt, die zwar viel wussten, 
aber dem Stress in Klausuren nicht gewachsen waren, dort patzten und das 
Studium schließlich schmissen.

Der Prof wird dir nicht weiterhelfen (der redet dir gut zu, aber das ist 
nur ein nettes Placebo). Die Fachschaft fragen? Wonach? Wie man sich im 
Studium verhält? Das sind auch nur Studenten die ihre Probleme haben, 
aber gerne so tun als wüssten sie "Bescheit". Du brauchst ein, zwei 
Gleichgesinnte (motivierte Leute), mit denen du gemeinsam die Aufgaben 
löst UND AUCH lernst (aber Vorsicht, schnell lenkt man sich mehr ab als 
beim Stoff zu sein). DU SELBST beschaffst dir die Bände vom Papula. Ich 
kenne kein Werk das einfacher bzw. verständlicher geschrieben ist als 
die Bücher von Lothar Papula. Das mal als Basis. Das Wichtigste ist aber 
den Stoff den du in der Vorlesung mitgeschrieben hast ZUHAUSE 
NACHZUARBEITEN (nochmal sauber abschreiben; was man selber schreibt 
sitzt wesentlich besser als das was man nur im Lesen überfliegt). Mache 
dir Randnotizen; suche nach Erklärungen; lese quer in anderen 
Büchern/Vorlesungsskripten (schaue in deinen Papula, nutze Google). 
Konzentriere dich TÄGLICH auf den Stoff und begreife all diejenigen, die 
dich davon ablenken wollen (oh ja, die gibt es zur Genüge) als 
Störenfriede. Nein das ist weder egoistisch noch unfreundlich, das ist 
ein Selbstschutz für dich DEN DU BRAUCHST. Glaube mir, ich habe Leute 
scheitern sehen bei denen der Ehepartner nicht mitzog oder der Freund 
der Studentin (selber Nichtstudent) ebenfalls nicht mitzog und die dann 
hinschmiss. Studieren heißt durchhalten und täglich kämpfen. Dann und 
nur dann stellt sich mit der Zeit mehr und mehr Verständnis, Sicherheit 
und Erfolg ein. Traue nicht den Leuten die dir vormachen wollen, sie 
würden alles locker aus dem Ärmel schütteln und kaum lernen - die dich 
angrinsen und dir damit sagen wollen, "hey ich bin eben schlau, ich 
brauch das nicht, ich weiß auch so alles" - gerade diese Leute sind oft 
die eifrigsten Lerner im stillen Kämmerlein, denn irgendwoher kommt 
deren Wissen auch und meistens nicht nur aus der Vorlesung.

Also gehe dein Lebensaufgabe an. Studieren heißt mehr wissen wollen und 
dafür musst du was tun. Viel Glück!

von Nachtaktiver (Gast)


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Hallo zusammen,

Vielen Dank für eure Antworten.
Ich muss ein wenig entwarnen weil heute erst, die erste Mathe Vorlesung 
war und ich habe schlichtweg alles verstanden.
Meine erste Elektrotechnikvorlesung hatte ich auch heute und bin ich 
auch prima mitgekommen. Warum nun am Ende genau für eine Berechnung in 
der Elektrostatik diese Formell rauskam und warum untern den Bruchstich 
r^5 steht ist mir nicht klar - Das war aber auch nicht Thema der 
Vorlesung.

Für mich ist "studieren" ein völliger neuanfang und die ersten 
Vorlesungen haben erst gestern/heute begonnen. Ich habe mich schon 
darauf eingestellt das dass Lerntempo viel höher ist aber ich möchte und 
ich muss das durchstehen - Eine andere Alternative sehe ich vorerst für 
mich nicht.

Ich selber habe das mitgeschrieben was ich selber nicht wusste oder von 
dem ich weiß was ich falsch mache und habe es mir gesondert eingerahmt 
aufgeschrieben. Wenn ein Begriff mir nicht klar ist ( Heute ganz Banal 
"Was ist Elektrizität?" dann notiere ich mir diesen und lese diverse 
Artikel im Netz dazu durch )

Ich bin ja noch am Anfang und muss mich erstmal auf einstellen und meine 
eigenen Strategien entwickeln wie ich das alles mir beibringen werde ( 
in der Vergangenheit musste ich nicht lernen ) aber ich bin mir bewusst 
das sich das ändern muss und auch ändern werde.
Es war auf einer gewissen Art schockierend wie "hilflos" im Angesicht 
des Übungsblattes war und das schon am Anfang - Mir zumindest hat es ein 
wenig Angst gemacht. Vielleicht mache ich mir da einfach viel zu viele 
Sorgen um alles. ( Wenn ich ein unsicheres Gefühl habe dann fange ich an 
Szenarien mir auszudenken was eine gewisse "Angst" erzeugt )

@Altstudent:
Ich habe auch heute nicht den Professor angesprochen und mit der 
Fachschaft habe ich auch nicht geredet. Gestern hat mich das Problem 
mehr beschäftigt als heute. Ich finde es gut von dir hier geschrieben 
wird das viele das Studium nicht schaffen. Oft kusieren hier ganz viele 
merkwürdige Ansichten im Forum herum.

Ich muss auch sagen das ich vor wenigen Monaten noch die Einstellung 
hatte das ich ja alles wüsste etc. und eine gewisse Selbstüberschätzung 
besaß.
Ich hatte das Problem das ich mich nicht mit meinen Fachabitur 
einschreiben konnte und dafür kämpften musste an der Uni zugelassen zu 
werden was für mich ein völlig neuer Schritt von Motivation und Ergeiz 
war.
Sowie gleichzeitig ein Zeichen von "Wenn man einen gewissen Ehrgeiz hat 
kann man vieles erreichen" - Möge dieser Ehrgeiz mir auch beim lernen 
helfen.

@Hm:
Die Ansicht kann ich leider nicht teilen. Vorallen "Der Ingeniuer will 
nicht dumm bleiben" ist eine typische Klassifizierung. Vorallen muss der 
Ingenieur auch immer der beste sein. Mark Brandis hat es am besten 
getroffen das die meisten Ings. ihr erlerntes Wissen zum größten Teils 
nie richtig verwenden werden.

von blubb (Gast)


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Hi,
in den ersten Vorlesungen mitzukommen sagt noch gar nix. Meine erfahrung 
ist, dass es nach einer Woche nochmal deutlich an Geschwindigkeit 
zunimmt.

von Mara (Gast)


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Die Geschwindigkeit wird das ganze Semester gefühlt gemütlich bleiben...
Wirklich zunehmen wird die Geschwindigkeit erst vor den Prüfungen, wenn 
keine Vorlesungen mehr sind und man selber feststellt das man den 
großteil der Sachen von denen man dachte sie wären einfach doch noch 
nicht wirklich begriffen hat! Dann wirds erst spannend.
Unter dem Semester kann mans ruhig bissl gemütlicher angehen lassen, ist 
ja schließlich Student ;-)

Gruß
Mara

von blubb (Gast)


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Das ist definitiv der schlechteste Tipp den man geben kann. Immer schön 
am Ball bleiben. Zumindest im 1. Sem. Danach kann man selbst 
einschätzen, wie viel Zeit man wirklich braucht. Aber bis dahin ist das 
einfach nur harakiri.

von Klaus (Gast)


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Atmi schrieb:
> Mit Papula bekommt man relativ primitive Schritt-für-Schritt-Lösungen
> von Standardproblemen. Damit wird man nie den Grund verstehen, WARUM
> man es genau so macht.
>
> Einen guten Ruf, wenn auch einen Hauch anspruchsvoller, ist "Das gelbe
> Rechenbuch" von Peter Furlan.
>
> Generell abraten tu ich von "Brücken zur Mathematik" in allen Bänden,
> das ist eine didaktische Katastrophe in Schreibmaschinenschrift.

Was den Papula betrifft sehe ich es ähnlich wie Atmi. Bei mir an der TU 
hätte der Papula alleine nicht zum Bestehen gereicht. Da fehlten noch 
ungefähr 20% Wissen. Vor allem im Bereich Integral- und 
Differentialrechnung. Kreis- und Faltungsintegrale werden z.b. gar nicht 
oder nur ungenügend behandelt.

Der Papula insbesondere das Übungsbuch mit 500 Aufgaben vermittelt nur 
Standardaufgaben, die so oder so ähnlich an allen Uni in der Klausur 
dran kommen. Man lernt damit bestimmte Probleme zu erkennen und nach 
einem gewissen Muster abzuarbeiten. Das wieso und weshalb bleibt jedoch 
eher im Dunkeln. Ich habe eine Lehre nach dem Abi gemacht und musste zu 
einem gewissen Grad wieder bei Null anfangen. Für mich war es als 
Einstieg hervorragend. Allerdings bin ich dann aber auch recht zügig zum 
Furlan und Kusch gewechselt.

von Nachtaktiver (Gast)


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Heute hatten wir ein Seminar im Bereich GET1 und ich muss sagen das ich 
Vektorrechnung noch nicht hatte. Vorhin habe ich mich hingesetzt und 
habe
das wichtigste schonmal durchgekaut.

( Aber dafür hatte ich komplexe Zahlen :) )

Vorallen dachte ich erstmal das ich der einzige wäre der keine Ahnung 
hat, aber da tut sich eine ganz menge auf. Vorallen muss ich zugeben das 
ich ein wenig eingekalkt bin da ich schon seid fast einen halben Jahr 
keine Schule hatte. Neben den bisschen was man selber rechnet habe ich 
nichts großartiges zu tun gehabt.

Dafür war ich wahrscheinlich einer der wenigen die alles in der 
Belehrung zu "Gefahren des Elektrischen Stromes und mögliche 
Schutzeinrichtungen" bescheid gewusst haben sowie alles wirklich 
verstanden haben.

An sich muss ich sagen das ich mir EIT ein wenig anders an der Uni 
vorgestellt habe, jetzt ist mir auch klar was mit "theorielastiger" 
gemeint ist. Aber die 3 Jahre Grundstudium gehen schneller vorbei als 
man glaubt.
Vorallen ist das meine letzte "richtige" "Ausbildungsstätte" und 
hinterher muss ich ein Leben lang damit die Brötchen nach hause bringen. 
-
Das soll es wert sein! ( Auch wenn es vom Stoff jetzt schon sehr trocken 
ist)

von Seltener Gast (Gast)


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Hallo Leute,

also ich habe mein Studium schon längst abgeschlossen, lese jedoch 
gerade (just for fun) das Buch "Mathematik für Ingenieure" ISBN: 
3540892052
von Herrn Rießinger. Ich hatte das Buch mal ausgeliehen, und war sehr 
angetan vom lockeren und interessanten Schreibstil.

Mein Fazit: das Buch ist hervorragend geeignet, um den Leuten den 
Widerwillen vor der Mathematik zu nehmen bzw. sogar ernsthaftes 
Interesse zu wecken.
Herr Rießinger pflegt allerdings einen doch sehr lockeren Schreibstil. 
Man sollte auf jeden Fall genügend Zeit mitbringen und das Buch eher als 
lockere Abendlektüre nutzen denn als Nachschlagewerk. Ob alle relevanten 
Themen in der notwendigen Tiefe abgedeckt werden, muss man selbst 
entscheiden.
Zu diesem Buch gibt es auch eine Aufgabensammlung, die mir aber nicht 
zusagt, da dort statt der Aufgabenfülle jede Lösung sehr ausführlich 
erklärt und dargestellt wird. Das war mir dann doch zuviel des Guten. 
Ich bevorzuge da eher Aufgabensamlungen mit großem Themen- und 
Schwierigkeitsbereich mit eher kompakten Lösungen. Wichtig ist ja nur, 
dass man weiß, ob das Ergebnis korrekt ist. Falls nicht und man die 
Lösung wirklich nicht findet, kann man sich ja anderweitig Hilfe holen.


Während des Studiums hatte ich mir die Bände von Fetzer/Fränkel 
zugelegt.
Typografisch hervorragend aufgemachtes Lehrbuch, allerdings deutlich 
anspruchsvoller als Rießinger. Den "Papula" kenne ich gar nicht.

Wichtig: Aufgaben rechnen!

von Juri Parallelowitsch (Gast)


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Ich kann als Buch den Bronstein empfehlen.

Nebenbei würde ich empfehlen sich schon im Studium in ein 
Mathematikwerkzeug einzuarbeiten (Maple, Matcad, Matlab ...)

Wenn ich überlege wieviele Nachmittage wir mit Stift und Papier 
dagesessen haben um Beispiele zu rechnen (und v.a. um uns zu verrechnen 
- den Spruch kennt sicher jeder: Das Minuszeichen hat der Teufel 
erfunden. [Daher schreibt man auch a-b und nicht -b+a -- kleiner Tipp]) 
oder Formeln herzuleiten.

Ich habe z.B. in meiner Freizeit als letztes ein 
Aktienkursanlyseprogramm geschrieben womit man die Gewinnerwartung von 
Fonds berrechnen kann.
(weil ich meiner Banksterin nicht glaube das sie etwas von ihren Fonds 
versteht, die sie mir immer anbietet)

Empfehlen kann ich Scilab, eine objektorientierte intuitiv erlernbare 
Sprache und zudem kostenlos.
Bis zum Prototyp kann man alles damit machen.
Datenverarbeitung, komplexe Modelle, Visualisierung mit GUI.

Das Studium dient der Vermittlung von Wissen welches man dann zu 90% nie 
wieder benötigt und dem erlernen von Denkmethoden - das aber ist das 
wichtigste.

Wissen veraltet schnell.

Die Fähigkeit du denken in Kombination mit modernen Werkzeugen führt zu 
einer sehr hohen Effizienz.

von Paul (Gast)


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>Ich kann als Buch den Bronstein empfehlen.

Bronstein ist aber doch eher eine Formelsammlung.

Mich wundert auch, daß Nachtaktiver im Abi keine Vektorrechnung hatte. 
Vektoren sind in der ET eigentlich nicht wegzudenken. Die ganze 
Vektoranalysis baut daruaf auf, die wichtigt für Felder und 
Wärmeströmubgen ist. Wenn Du komplexe Zahlenebene hattest, ist das ja 
irgendwie ähnlich zur Vektorrechnung.

Der Papula ist nicht schlecht, aber wie oben schon jemand sagte, reicht 
der Umfang nicht ganz aus. Vielleicht sollte der Autor das mal auf die 
Hochschulen von heute anpassen (ich glaube, es ist Ende der 70er 
entstanden)

von keine Ahnung (Gast)


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Hallo,
ich fand das "Repetitorium der Höheren Mathematik" in meinem Studium bis 
jetzt als unumgänglich.
Bevor du ein Buch kaufst, leihe es in der Bib aus, arbeite damit und du 
wirst sehen ob es dir was bringt.

Gruß

von Nachtaktiver (Gast)


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@Paul:

Das liegt daran das ich nur ein Fachabitur hatte was nur 2 Jahre ging
und von den ganzen Leuten nur 5 durchgekommen sind und 2 noch dabei 
waren welche einmal sitzen geblieben sind.

Die meisten sind wegen Mathe/Deutsch durchgefallen oder wurden zu den 
Abschlussprüfungen nicht zugelassen. An sich waren wir eine
ziemlich Matheschwache klasse und haben uns ewig lange
mit gebrochen Rationalen Funktionen und Differenzialrechnung 
aufgehalten.

Später kam Integralrechnung und komplexe Zahlen als Crahskurs dazu.
Genauso wie SPS als Fach was wir nur ein halbes Jahr hatte - Aber
eigentlich 2 Jahre haben sollten.

Die Klasse war Teilweise so schlecht das die Leute es tatsächlich Leute 
gab die es nicht geschafft haben das Schaltzeichen einer Z-Diode + den 
Spannungpfeil einzuzeichnen - Obwohl wir das Tabellenbuch benutzen 
durfte.. .

Da ich selber mich für Schaltungtechnik und Schaltungsdesign 
interessiere war das Fachabi genau richtig für mich und hatte nie 
Probleme.(1.4 Schnitt)

Ich möchte nicht sagen das es einfach war, aber wenn man das gemacht hat 
was man auf bekommen hat dann hat es gereicht. Hausaufgaben dazu machen 
und das war's.

---

Im Studium muss ich nun feststellen das man das was ich mir irgendwie 
erhofft habe weniger mit dem zu tun hat was ich eigentlich machen 
möchte.
Meine Bildung in den Elektronischen Bereich bringt mir nichts (Das 
behaupte ich einfach mal da ich nicht gerade keine kleine Baugruppen 
selber entwerfe) Aber das die Mathematiksachen fehlen mir ein wenig.

Heute habe ich mehrere Stunden mich mit den Übungsblättern von Physik, 
Mathematik und GET beschäftigt. Einiges habe ich schon gut verstanden 
und die Basics der Vektorrechnung kann ich abwenden.
Bei Integral-Differenzialrechnung habe ich das Problem das ich die 
Auf-Ableitungen von Loghartismus,Sinus,Cosinus zum Beispiel gar nicht 
kenne und mir mühvoll mir einarbeiten muss. Gleichzeitig ist alles 
Fachlich korrekt ausgeschrieben das man beim Anblick sich ein wenig 
erschreckt - Ist auch nicht alles mir so bekannt.

Ich möchte doch später "nur" was mit Entwicklung von Baugruppen etc. zu 
tun haben und deswegen muss ich das hier durchziehen. Natürlich brauch 
ich das ein oder andere von der Uni, die Systematik sich in Probleme 
einzuarbeiten und zu lösen aber vieles ist auch ein wenig überflüssig 
was mich ein wenig enttäuscht.
Mein Fachabitur ist sonst nichts wert und mit einer Ausbildung würde ich 
nie das Erreichen was ich erreichen möchte.

Die letzten 12 Jahre Schule hatte ich es relativ einfach - Jetzt kann 
ich auch 3 Jahre Gas geben. Bin doch schon so weit gekommen. :)

---

Das ein oder andere Buch werde ich mir notieren und beim nächsten mal 
Anschauen. An dieser Stelle möchte ich mich für eure Kommentare 
bedanken.

von kyb (Gast)


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Bücher würde ich mir grundsätzlich erst einmal aus der Bib ausleihen und 
dann sorgfältig entscheiden was man wirklich braucht. Übungsbücher a la 
Papula schaut man nach bestandener Prüfung nie mehr an. Und ein 
Bronstein sieht zwar schön im Regal aus...zum Nachschlagen im Alltag 
nutzt man wohl eher Google und Wikipedia.

Die meisten Uni-Mathe-Profs wollen einem die Mathematik von Grund auf 
durch Beweise etc. näher bringen. Das Verstehen WARUM ist jedoch für 
Ingenieure höchsten nice to have. Mathematik ist als Werkzeugkiste zu 
verstehen und den Handwerker interessiert auch nicht das Innenleben 
seiner Bohrmaschine. Differential-/integralrechnung, DGLs, Matrizen und 
Vektorrechnungen sind wichtige Grundlagen für weitere Vorlesungen; 
allerdings auch nur als Rechenwerkzeug. Richtung Beruf nimmt die 
Bedeutung der Mathematik im Schnitt noch mal drastisch ab.

Matheprüfungen dienen überproportional dem Aussieben ungeeigneter 
Studenten in den ersten Semestern. Das einzige worauf es hier ankommt 
ist sicher und zügig durchzukommen. Matheprüfungen bestehen auch an der 
TU großteils aus mehr oder weniger modifizierten Standardaufgaben. 
Lösbar durch systematisches Vorgehen, anwenden von Kochrezepten, sicher 
rechnen (Übung!) und natürlich das Gehirn eingeschaltet lassen um auch 
etwas knifflige Fallstricke zu umschiffen. Als Vorbereitung sollte man 
unter dem Semester die Übungen ernst nehmen, sich frühzeitig alte 
Prüfungen seines Profs besorgen und rechnen,rechnen,rechnen. Bücher a la 
Papula können abschnittsweise(!) hilfreich sein; Wie schon mehrfach 
gesagt decken sie den Umfang einer TU-Vorlesung jedoch nur unzureichend 
ab. Den ganzen theoretischen Definition/Satz/Beweis/Lemma-Kram aus den 
Vorlesungen muss man nicht in Gänze verstanden haben und es lohnt sich 
meiner meiner Meinung nach auch nicht hier massig Zeit in die 
Wiederholung zu investieren.

von Jeff (Gast)


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blubb schrieb:
> Hi,
> in den ersten Vorlesungen mitzukommen sagt noch gar nix. Meine erfahrung
> ist, dass es nach einer Woche nochmal deutlich an Geschwindigkeit
> zunimmt.

So is es. Im ersten Semester sind bei uns ständig die Papierflieger 
geflogen. Zum Ende des Semesters hat der Prof. sie dann kirre bekommen 
und nach dem 2ten Semester war nur noch die Hälfte da ;)

von P. M. (o-o)


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Im Gymnasium ist das Tempo in Mathe so arschlahm und die Materie so 
einfach, dass sich bessere Matheschüler schnell daran gewöhnen, alles 
immer auf Anhieb lösen zu können. An der Uni ist es dann so, dass man 
enorm viel wissen und verstehen muss, um die Aufgaben zu lösen. Man muss 
also den Vorlesungsstoff wirklich kapiert haben und sich dann zusätzlich 
in den Übungsstunden diverse Tipps für die konkrete Aufgabe holen.

Ich kann mir aber vorstellen, dass man je nach Uni deutlich besser oder 
schlechter beim Verständnis unterstützt wird. Da würde ich mich 
unbedingt an verschiedenen Orten umhören.

von Juri Parallelowitsch (Gast)


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kyb schrieb:
> Bronstein sieht zwar schön im Regal aus...zum Nachschlagen im Alltag
> nutzt man wohl eher Google und Wikipedia.

Also ich arbeite sehr viel mit dem Bronstein. Es ist und bleibt DIE 
Mathematikbibel und es ist weit mehr als ein Nachschlagewerk. Im 
Bronstein wird auch der Papula zitiert und es werden auch 
Mathematikwerkzeuge erklärt - alles auf der Höhe der Zeit.

Wenn man als Ingenieur mehr mit Mathematik zu tun hat als der 
Durchschnitt kommt man am Bronstein als tägliches Arbeitsmittel nicht 
vorbei.

Es gibt über den Bronstein auch einen Witz, mal grob aus dem englischen 
rückübersetzt: Das Problem ist nicht Bronsteinintegrierbar - als 
Anspielung auf die nahezu vollständige Auflistung aller lösbareren 
Integrale.

Nein, du musst nicht 4 Wochen selber herleiten, lies es einfach im 
Bronstein 2 Tage nach - das ist meine Sichtweise dazu.

Ich habe Wochen damit zugebracht Problemlösungen herzuleiten und war 
bestürzt das das Mathematiker wie Laplace 400 Jahre vor mir auch schon 
gemacht haben - kannst du im Bronstein nachlesen - der Kollege hat 20 
Jahre ohne moderne Mathematikwerkzeuge diese Modelle entwickelt - steht 
da einfach so geschrieben.  Wenn du nicht genialer als Laplace bist, der 
übrigens auch mit Napoleon witzige Konversationen hatte und du nicht 20 
Jahre übrig hast, kauf dir einen Bronstein.

von Nachtaktiver (Gast)


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Nach 2 Wochen muss ich sagen das ich meine größten Probleme scheinbar in 
Mathe habe. Heute habe ich mir das nächste Übungsblatt angeschaut und 
ich habe wiedereinmal erstmal nichts verstanden.

Heute habe ich mich dann eine Stunde mit der ersten Aufgabe auseinander 
gesetzt, ein wenig im Internet recherchiert, getüftelt und meine 
Mitschriften aus der Vorlesung studiert. - Jetzt habe ich es verstanden.
Dabei ging es nur um eine vollständige Induktion und den Beweis das 2 
Funktionen gleichwertig sind und für jede Natürliche Zahl gültig sind.

Mit den anderen Aufgaben werde ich mich morgen rumschlagen.
Morgen habe ich ein Matheseminar und ein Mathetutorium und da kann ich
gut mit anderen die Aufgaben aufarbeiten.

In den anderen Fächern habe ich bis jetzt keine Probleme, wobei die
Sachen die da gemacht werden auch ziemlich wild sind.
Warum zum Teufel möchte ich 2 Punktladungen miteinander verrechnen, und 
mich mit den Resultierenden Elektrischen Feld auseinander setzen.

Warum rechnen wir eine Aufgabe in der 2 Ladungen miteinander verbunden 
sind wo in der Mitte eine weitere Ladung sich befindet und man nun eine 
Formel erstellt um das Kräftegleichgewicht mit den passenden Radius 
auszurechnen?
Was möchte mir die Uni damit vermitteln - Das kann ich nicht begreifen.

von D. I. (Gast)


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Nachtaktiver schrieb:

>
> In den anderen Fächern habe ich bis jetzt keine Probleme, wobei die
> Sachen die da gemacht werden auch ziemlich wild sind.
> Warum zum Teufel möchte ich 2 Punktladungen miteinander verrechnen, und
> mich mit den Resultierenden Elektrischen Feld auseinander setzen.
>
> Warum rechnen wir eine Aufgabe in der 2 Ladungen miteinander verbunden
> sind wo in der Mitte eine weitere Ladung sich befindet und man nun eine
> Formel erstellt um das Kräftegleichgewicht mit den passenden Radius
> auszurechnen?
> Was möchte mir die Uni damit vermitteln - Das kann ich nicht begreifen.

Um das Grundverständnis für die absoluten Basics zu erlangen zum einen 
und zum anderen damit man ein Gefühl dafür bekommt technische 
Sachverhalte mit Formeln zu beschreiben, ob dabei nun EIN konkreter 
Anwendungsfall mehr oder weniger Sinn macht muss man als Ersti ohne 
Dunst nicht in Frage stellen.

von Mark B. (markbrandis)


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Unis erheben im Grundstudium generell nicht den Anspruch, dass die 
gestellten Aufgaben für irgend etwas im realen Berufsleben zu gebrauchen 
wären. ;-)

von Heiko (Gast)


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D. I. schrieb:
>> In den anderen Fächern habe ich bis jetzt keine Probleme, wobei die
>> Sachen die da gemacht werden auch ziemlich wild sind.
>> Warum zum Teufel möchte ich 2 Punktladungen miteinander verrechnen, und
>> mich mit den Resultierenden Elektrischen Feld auseinander setzen.
>>
>> Warum rechnen wir eine Aufgabe in der 2 Ladungen miteinander verbunden
>> sind wo in der Mitte eine weitere Ladung sich befindet und man nun eine
>> Formel erstellt um das Kräftegleichgewicht mit den passenden Radius
>> auszurechnen?
>> Was möchte mir die Uni damit vermitteln - Das kann ich nicht begreifen.
>
> Um das Grundverständnis für die absoluten Basics zu erlangen zum einen
> und zum anderen damit man ein Gefühl dafür bekommt technische
> Sachverhalte mit Formeln zu beschreiben, ob dabei nun EIN konkreter
> Anwendungsfall mehr oder weniger Sinn macht muss man als Ersti ohne
> Dunst nicht in Frage stellen.

Und auf diesen Basics baut alles auf. Wenn du mal mit Punktladungen ein 
E-Feld berechnet hast, kannst du hinterher ein Integral über alle 
kleinen Punktladungen berechnen, um das E-Feld um einen Draht herum zu 
bestimmen. Oder du kannst deinen Raum in kleine Zellen einteilen und ein 
Analyseprogramm darauf loslassen. Oder du kannst... (ich selbst bin 
Maschinenbauer, ich kann das alles nicht)

Noch ein Tipp: Wenn du die Grundlagen nicht (oder knapp) bestehst, 
konzentrier dich darauf, das zu verstehen. Du wirst sonst später immer 
wieder an denselben Problemen hängen und da viel mehr Zeit und Frust 
investieren.

Zum Beispiel (aus dem Maschinenbau): Lieber ein Semester länger HM 
machen, Lösen von Differentialgleichungen richtig verstehen und anwenden 
können, und hinterher in der Regelungstechnik und in der Mechatronik und 
in der Technischen Mechanik und in der Aktorik und... die 
Differentialgleichungen mit der linken Arschbacke absitzen, als sich 
jedes Mal so irgendwie mit viel Aufwand da durchzuhangeln, ohne jemals 
das Grundverständnis zu bekommen.

Leider kann ich dir nicht sagen, was wirklich Grundlagen sind und was 
man später nie mehr braucht... dazu lohnt es sich vielleicht 
tatsächlich, in der Fachschaft mal nachzufragen. Oder einen Mathetutor 
zu fragen, der das gleiche Fach studiert wie du - als solcher habe ich 
mir immer Mühe gegeben, die Relevanz von den Dingen zu erklären.

MfG, Heiko

von IGBT (Gast)


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Nachtaktiver schrieb:
> Was möchte mir die Uni damit vermitteln - Das kann ich nicht begreifen.

Wenn das Konzept gut ist, erlenst du Methoden und Denkweisen um später 
Probleme selbständig lösen zu können.
Das erlernen dieser Methoden kann Jahre dauern und ob du die je brauchen 
wirst, hängt davon ab welche Aufgaben dich erwarten.

Viele Zusammenhänge erschließen sich mathematisch allein durch Übung.
Man kann sie zunächst nicht verstehen und auch nicht einfach 'lernen' 
mathematische Methoden müssen erübt werden. Das wird oft vergessen zu 
sagen.

Stell es dir wie bei einem Fechtmeister vor, der dutzende 
Standard-Angriffe und Verteidigungen erüben muss - über Jahre. Und 
irgendwann wird er mit einem neuartigen Angriff konfrontiert und kann 
selbst eine neue Verteidigung entwickeln. So gesehen ist es auch mit 
Schach vergleichbar.
Da gibt es eine Regel: Springer am Rand bringt Kummer und Schand.
Das kann man glauben (nachschlagen) und sich dran halten oder durch 
spielen dieser Stellung selbst erlernen. Und wenn man sehr viel sowas 
spielt, lernt man auch Lösungen 'gegen alle Regeln der Kunst' - aber das 
geht erst wenn man den Rest schon kann.

Ein Beispiel aus der realen E-Technik Schaltungsentwicklung ist z.B. 
die:

Ein Konstrukteur baut eine Brücke und gibt einfach (in mühevoller 
Kleinarbeit) alle Geometrien, Werkstoffe und Kräfte ein. Dann errechnet 
ein FEM-System das Optimum bzw. Schwachstellen.

So ein Tool gibt es für die E-Technik noch nicht und nicht wenige sagen 
auch es wäre unmöglich.

Dafür dient diese theoretische Ausbildung - man will letztlich 
irgendwann auch den Schaltungsentwurf automatisieren - denkbar ist das.

Stell dir vor, man hätte eine SW die die Schaltung und das PCB-Layout 
vereint und ein 3d Modell des Signalverlaufs bilden kann - Also eine 
dynamische 3d EM-Feldsimmulation. Alle Leiterbahnen werden als reale 
Widerstände also mit kapazitiven und induktiven Widerständen erfasst.
Alle Bauteile fließen mit ihren realen Modellen ein und die 3d-Geometrie 
wird berücksichtigt, inclusive Gehäuse und Erdungen.
Bekannte Alterungseffekte, Einfluß der Luftfeuchtigkeit und Temperatur 
auf das EM-Feld könnte man mit einbauen.

Sowas gibt es noch nicht - vielleicht baust du es?

Die ganzen lästigen EMV-Test könnten entfallen!

von Nachtaktiver (Gast)


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An IGBT:
Dein Bespiel wie du es erklärt hast gefällt mir. Da ich mich selber mit
Elektronik und etc. beschäftige ist mir auch sofort die Kernproblemetik
dieses Beispiels klar.

Ich denke darauf folgt das ich vieles noch viel zu Kurzsichtig betrachte
und mir das gesamte noch nicht ganz klar ist.

An Heiko:
So ein wenig weiß ich auch bescheid. Die Tutoren sind sehr gesprächig
und sagen auch was vorkommt und nicht vorkommen wird.
Auch fällt der ein oder andere Tipp das die Klausuren sich teilweise
wiederholen.

Das beste was ich bis jetzt erlebt habe ist das sogar ein Professor
selber ziemlich eindeutig klargestellt hat das diese Aufgabe welche wir
gerechnet haben drankommen wird. :D

An D. I.:
Das was du schreibst ist quasi die Schlussfolgerung aus dem was die
anderen schreiben, und etwas was ich zu hören bekomme. :)

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