Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik gestörter µC


von Michael (Gast)


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Guten Tag,
durch störbern hier her gekommen - und hoffe hier hife zu finden:

Also folgendes Problem krieg ich einfach nicht in den Griff:

Lichtsteuerung; Taster an 230V; Eingänge vom µC Optoentkoppelt; µC SX28 
mit 4MHZ; Nulldurchgangsdedektor von der Netzspannung liefert Interrupt 
für µC; interne Clock "zerteilt" Halbwellen in 250µs Abschnitte ( eine 
Halbwelle=10ms d.h. 40 Stufen) ; je nach Zustand wird zu einem dieser 
Pulse der Triac (ebenfalls Optoentkoppelt) gezündet.
Die Schaltung ansich funktioniert; die Software auch:

Aber: Beim Betätigen des Lichttaster (obwohl dieser keine Last schaltet 
- nur die Netzspannung die über einen Vorwid. den Optokoppler treibt) 
kommt es vor das durch den Funken (so nehm ich mal an) der µC aus seiner 
Bahn geworfen wird - wirre Funktionen finden statt. Die 
Störanfäklligkeit hängt ab wie weit die Störquelle (Taster) vom µC weg 
ist. Ab ca. 1,5 Meter passiert gar nicht´s mehr.
ich möchte die Schaltung aber trotzdem "sicher" gestalten.

wer hat nen Tipp - kommt der Störer über die Versorgungsspannung oder 
eingestreut über irgend welche Kabel ????

Kann jemand dazu was sagen ?? Vielen dank für Eure Antworten

Michael

von Markus (Gast)


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Hm, wie sehen die Fehlfunktionen denn aus? Kann es vielleicht sein das 
der Taster prellt? Verwendest Du bei den 1.5m auch ein längeres Kabel? 
Wenn ja kann es durch die größere Kapazität, auch wenn es nicht viel 
ist, passieren das das Prellen geglättet wird. Probiers mal mit nem 
Kondensator parallel zu den Kontakten des Tasters. 1nF könnte schon 
reichen. Da er an nem Optokoppler hängt nehm ich mal an das der mit 5V 
läuft

von Michael (Gast)


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Danke mal für deine Antwort:
Es handelt sich um einen normalen Taster für 230V; der prellt sicher - 
das läßt sich aber auch nicht vermeiden.
Die Fehlfunktion des µC sieht so aus, daß er quasi abstürtzt; bleibt 
unbegründet in Routinen hängen oder die gesammte Clock-Versorgung bricht 
zusammen; hat aber nichts mit der Software zu tun- die ist sauber 
ausprogrammiert.
z.B. werden Sprungmarken "verbogen" oder Speicherbereiche im RAM belegt, 
die dann zu den Fehlfunktionen führen...

???   ich bin ratlos.. ??

von Günter König (Gast)


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Tach Michael,

denke mal, das Problem fängst du dir durch den Taster ein. Schalte mal 
parallel zum Taster einen Widerstand (100 Ohm - 1KOhm / 1Watt) in Reihe 
mit einem Kondensator von 22nF - 100nF / 275V AC (achte auf die 
Spannungsfestigkeit). Das gleiche solltest du beim TRIAC machen, 
parallel zu A1 und A2 eine Reihenschaltung aus Widerstand (56- 220 Ohm / 
1Watt ) und Kondensator ( 100nF - 220nF / 275V).

Dann sollte das Problem behoben sein.


Gruß,
Günter

von Michael (Gast)


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den Kondensator hab ich schon - mit der im Taster eingebauten 
Glimmlampe. - denke mal entspricht einem C;
werd trotzdem mal deinen Vorschlag versuchen;
Danke

von Günter König (Gast)


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Hi,

möglicherweise liegt hier schon das Problem. Da Glimmlampen 
Gasentladungslampen funktionieren sie anders als Glühlampen oder LED`s.
In der Zündphase einer Glimmlampe fliesst ein relativ hoher Strom, der 
nach der Zündung durch einen Vorwiderstand begrenzt werden muss. Die 
Brennspannung beträgt dann ca. 60V.
Dieser Spannungssprung könnte deine Störungen verursachen, da ja beim 
loslassen des Tasters die Glimmlampe wieder neu gezündet wird.
Im übrigen wirkt eine Glimmlampe nicht wie ein Kondensator, eher (im 
gezündeten Zustand) wie ein Widerstand mit 0 Ohm. Deshalb auch der 
Vorwiderstand.
Du kannst die Glimmlampe ja mal entfernen und dann noch mal testen.

Gruß,
Günter

von Michael (Gast)


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Erstmal vielen Dank für die schnelle Hilfe
- aber leider ob mit oder ohne Glimmlampe - der Effekt bleibt der 
gleiche...
jetzt hab ich mal 150Ohm mit 100n Parallel zum Taster (Glimmlampe 
eingebaut); bei ca. 100x Drücken trat der Effekt nicht auf (neuer 
Rekord). vielleicht war´s das ja.. Danke

Aber da du dich auszukennen scheinst - über welche "Antenne" läßt sich 
der µC derart aus seiner Bahn werfen Clock Eingang ?? -

und um auf nummer sicher zu gehen- sollte man so eine Schaltung in ein 
Metallgehäuse einbauen oder bringt das  nicht´s.

voerst mal vielen Dank

Michael

von Markus (Gast)


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In Solchen Fällen sollte man schon mal unbenutzte Pins direkt oder über 
einen Widerstand auf Masse legen

von Günter König (Gast)


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Holla Michael,

es liegt nicht an den evt. nicht vorhandenen Pullups oder Pulldowns der 
Eingänge. Es liegt schlicht und einfach an der Unzulänglichkeit der 
Controller zu erkennen, ob ein auftretender Impuls sinnvoll ist oder 
nicht.... :-)

Aber mal ernsthaft:
Dein Taster erzeugt beim Abschalten einen sogenannten Abreissfunken. Die 
Energie, die hierin steckt ist zwar nicht sehr groß, es reicht aber auf 
jeden Fall, um den Controller aus dem Tritt zu bringen. Die Kombination 
aus dem R und dem C dient nun zur Funkenlöschung. Funktion ist folgende: 
Ist der Taster (oder Schalter) geschlossen, ist die RC Kombination 
überbrückt, der gesamte Strom fließt über den Schalter. Wird der 
Schalter oder Taster geöffnet, beginnt sich der Kondensator über den 
Widerstand aufzuladen und zwar beginnend mit einem Strom-Maximalwert. 
Strom-Maximalwert bedeutet aber ein Spannungsminimum. Ein Lichtbogen 
(Funken) kann daher nicht entstehen. Mit steigender Ladung wird der 
Strom immer kleiner bis hin zum Leckstrom des Kondensators. Jetzt ist 
das Spannungsmaximum wieder erreicht.
Bildlich gesehen kann man sagen, der Schalter oder Taster wird garnicht 
abrupt ausgeschaltet sondern langsam.
Solltest du jemals Relaisschaltstufen ansteuern mit denen größere Lasten 
geschaltet werden, wirst du um solche Entstörmaßnahmen nicht 
herumkommen.

So, woher bekommt der µC nun den Schmutz? Auch das ist sehr einfach, er 
fängt sich die Störung über Leiterbahnen, Kabelverbindungen usw. ein. 
Denke mal an Störungen im Rundfunk und TV wenn ein nicht enstörtes 
Fahrzeug in der Nähe fährt. Es sind Störungen durch Abreissfunken.

Jetzt aber genug gesabbelt......

Gruß,
Günter

von Michael (Gast)


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5n6 parallel zum Taster und alles i.O.

Danke für die schnelle und zilführende Hilfe

Michael

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