Ich analysiere gerade den Schaltplan eines Gitarrenverstärkers. Dort sind zwei "0p" Kondensatoren zu finden. Einer direkt oben links beim Eingang, der andere weiter rechts neben der ersten Triode. Weiß jemand wie die zu verstehen sind? Ist das ein Fehler im Plan? Habe den Verstärker leider gerade nicht hier, um nachzuschauen was verlötet ist. Auch noch merkwürdig ist das vereinsamte Massesymbol weiter unten unter der Triode der Endstufe. Edit: sorry, ich hätte den Plan auch vorher drehen können. Kopf nach links kippen...
Nee, er hat recht, an C2 z.B. steht 0p dran, die 0 ist klar als solche durch den schrägen Strich gekennzeichnet. Ist wohl der "Kopierschutz" des Herstellers, auslöten und nachmessen.
Manchmal liegt es auch daran, daß zum Zeitpunkt der Schaltplanerstellung der Wert noch nicht bekannt war. Der ergab sich dann erst bei der Serienproduktion. Der Plan wurde dann einfach nicht korrigiert.
Philipp Bigott schrieb: > Oh, ich seh nur schwarz! Geht das Bild irgendwie nicht? Uraltbrowser (IE6 o.ä)?
Danke für eure Meinungen. Dann werde ich das bei nächster Gelegenheit mal am Gerät überprüfen. Der C2 am Eingang würde ja als Lowpass schon Sinn machen, schätze ich. So ein Gitarrenpickup fängt ja sicherlich einiges an HF ein. Vielleicht fehlen auch Ziffern. Platz wäre. Der Plan ist ja an manchen Stellen etwas verblasst. Allerdings würde man dann in der Regel noch kleine Spuren (Pixel) entdecken. Und so schlimm ist die Qualität vom Plan auch nicht.
Das ist ein Brückenkondensator, so wie ein 0 ohm Widerstand, nur als Kondensator halt. Verbau ich auch oft, sind ganz praktisch, auch die 0 mH Drosseln.
Sven schrieb: > Das ist ein Brückenkondensator, so wie ein 0 ohm Widerstand, nur als > Kondensator halt. Verbau ich auch oft, sind ganz praktisch, Du beliebst zu scherzen.
Simon K. schrieb: > Oder er wird einfach weggelassen. Gehe ich auch mal stark davon aus. Habe Den Schaltplan aus anderer Quelle gefunden, dort ist es genauso eingezeichnet. Und im Schaltplan vom großen Bruder (Tube50) ist die Eingangsbeschaltung genauso gezeichnet (inkl. 0p Kondensator). Es ist also anzunehmen, dass der Platz zwar vorbereitet ist, aber nicht bestückt. _.-=: MFG :=-._
Andrew Taylor schrieb: > Sven schrieb: >> Das ist ein Brückenkondensator, so wie ein 0 ohm Widerstand, nur als >> Kondensator halt. Verbau ich auch oft, sind ganz praktisch, > > > Du beliebst zu scherzen. Naja der Scherz ist aber fehlerhaft! Ein 0pF Kondensator ist eben kein Brückenkondensator, sondern vielmehr ein Leerlaufkondensator! Die sind ohnehin viel billiger und einfacher zu bestücken. Die Sache mit der Brückeninduktivität ist auch nicht ganz einfach zu realisieren, man sollte ja möglichst jede Windung des Drahtes vermeiden, leider ist das praktisch nicht so einfach möglich, deshalb werden diese Brückeninduktivitäten ja auch so selten eingesetzt.
ET schrieb: > deshalb werden diese > > Brückeninduktivitäten ja auch so selten eingesetzt. Getreu dem alten Hf-Motto: "every nanohenry has a picofarad of it's own"
Vielleicht ist es ja einfach so das dieser besagte Kondensator bei der Inbetriebnahme und Abgleich durch probieren bestimmt wird. Will damit sagen das der benötigte Wert von Gerät zu Gerät verschieden ist. Bei kleinen Serien ist das ja durchaus üblich. In der HF Technik findet man das mitunter auch. Wenn der Wert klein genug ist verwendet man dann einen Abgleichtrimmer, wenn der Wert im Nanofaradbreich liegt, probiert man den optimalen Wert einfach aus. Sonderlich groß ist die Serienfertigung bei H+K ja nicht. Die Firma könnte man ja noch zur Manufaktur zählen. Ralph Berres
aaaaa schrieb: > konntest du mittlerweile schon in die schaltung direkt reinschaun? Leider noch nicht. Aber ich brenne mittlerweile auch darauf und werde berichten sobald ich etwas herausgefunden habe. (Das Teil steht im Übungsraum.)
Am FX Return ist noch ein dritter 0p (C56). Werde heute noch nachsehen können.
Ahhh. Es handelt sich um Luftbrückenkondensatoren. Ist doch super, in dieser Bauweise kommt man den 0 Pikofarad noch am nächsten. Ein weiterer Vorteil ist die äußerst geringe parasitäre Induktivität! Ein Nachteil ist allerdings, dass sie leicht verloren gehen, da sie bauartbedingt nur über verschwindend geringe Opazität verfügen.
Ralph Berres schrieb: > Vielleicht ist es ja einfach so das dieser besagte Kondensator bei der > Inbetriebnahme und Abgleich durch probieren bestimmt wird. Will damit > sagen das der benötigte Wert von Gerät zu Gerät verschieden ist. > Bei kleinen Serien ist das ja durchaus üblich. Ganz genau so und nicht anders ist es. Um bei der Bestückung keine Lagerbuchung von falschen Teilen zu haben, ist sowas durchaus geläufig.
> Ralph Berres schrieb: > [...] durch probieren bestimmt wird. [...] > Michael H. schrieb: > Ganz genau so und nicht anders ist es. Hmm, wenns ganz genau so und nicht anders wäre, würden sie doch bestückt sein, oder? Es sein denn, bei dem Gerät wurde geschlampt. Oder 0p-Luft wurde als optimaler Wert ermittelt.
Muss nicht sein. Trimmung kann auch wegen Bauteilwechsel oder altersbedingt notwendig sein. Oder eben wie du sagst, weil 0 gerade wirklich passt.
Der Platzhalter ist der Weitsicht des Entwicklers zu verdanken. Man weiß ja im voraus nicht ob man Probleme mit Einstrahlung von Sendern haben wird. Da ist es sehr vernünfig am Eingang einen Kondensator(Tiefpass) vorzusehen. Wahrscheinlich gab es dann beim Test keine Probleme und somit konnte man die Bestückung sparen. Lieber so als ein nachträglich reingepfuschter C.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.