Hallo zusammen, ich habe leider keinerlei Erfahrung mit FPGAs, komme aus der Mikrocontroller-Ecke. Nun möchte ich eine anspruchsvolle Echtzeitvideoanwendung mit einem FPGA lösen. Konkret geht es um eine Überlagerung zweier Videosignale, von denen eines mit einer alpha-maske versehen wird. Mir ist bewusst, dass ich das als Anfänger nciht einfach lösen kann, habe aber folgende Seite gefunden: http://www.zipcores.com/skin1/zipdocs/datasheets/vid_overlay.pdf Leider habe ich aber keine Vorstellung, wie ich mir das "Produkt" vorzustellen habe. Habe ich es richtig verstanden, dass es sich im prinzip hierbei und "Quellcode" handelt, den ich dann verwenden darf? Wenn ja, worauf wird der ausgeführt? Gibt es vorraussetzungen für das zu verwendende Entwicklungsboard? Wie wird die ganze Hardwareanbindung (Video in, Video out, Steuerung) erledigt? Wäre schön, wenn mir hier jemand einen ersten Anstoss geben könnte. Danke euch!
Max Dhom schrieb: > Nun möchte ich eine anspruchsvolle Echtzeitvideoanwendung > mit einem FPGA lösen. Was hast du bisher mit FPGAs gemacht? > Leider habe ich aber keine Vorstellung, wie ich mir das "Produkt" > vorzustellen habe. Habe ich es richtig verstanden, dass es sich im > prinzip hierbei und "Quellcode" handelt, den ich dann verwenden darf? Üblicherweise nicht. Du bekommst irgendein Softwarepaket, in dem du eine begrenzte Anzahl Einstellungen machen kannst und wo zum Schluss eine Netzliste zum Einbinden in dein Design herauspurzelt. > Wenn ja, worauf wird der ausgeführt? Du brauchst die Entwicklungsumgebung für das FPGA auf dem PC. Auf diesem wird alles zusammengebracht und für das Zielsystem übersetzt. > Gibt es vorraussetzungen für das zu verwendende Entwicklungsboard? Nein, das ist sowieso dritt- oder viertrangig. Die Anpassungen an deine Hardware musst du sowieso selber machen. > Wäre schön, wenn mir hier jemand einen ersten Anstoss geben könnte. Der Core, den du da hast, wird nur einen kleinen Bruchteil deiner Aufgabe lösen. Den für eine bestimmte Plattform selber zu machen ist geschätzt ein Aufwand von bestenfalls 3 Tagen... Du hast schon erkannt, dass das ganze Drumrum auch noch eine Menge Arbeit ist: > Wie wird die ganze Hardwareanbindung (Video in, Video out, Steuerung) > erledigt? Das machst du selber. In einer Hardwarebeschreibungssprache (VHDL, Verilog...). > Mir ist bewusst, dass ich das als Anfänger nciht einfach lösen kann Jeder war mal Anfänger. Nur solltest du als Anfänger nicht versuchen, aus dem Stand so ein Projekt zu stemmen. Das geht garantiert schief. Wetten? Wenn ich hier Anfänger (aka. Praktikanten) aus Hochschulen habe, dann dürfen die erst mal Lauflichter und einfache serielle Schnittstellen machen. Mit Händchenhalten und etwas Glück kommen wir in den 3 Monaten dann zu einer halbwegs sinnvollen Anwendung, in der ein simples VGA-Spielchen (Pong) einen lokalen Höhepunkt darstellt. Und die Jungs hatten nach eigenen Worten vorher schon 2 Semester VHDL programmiert... :-o
Kann das sein, dass du von diesem Modul sprichst: http://www.zipcores.com/digital-video-overlay-module.html Das kostet immerhin 3000$, is auch nicht ganz ohne ;-). Ich würde an deiner Stelle erst mal mit paar kleinen Programmen anfangen und mich vorarbeiten. Wenn du dann soweit bist, wirst du sehen, dass so ein video overlay modul auch kein Hexenwerk ist und du dir das auch selbst schreiben kannst ;-). Und das schreiben ist ja nur die halbe Miete, wie bereits erwähnt macht das drum herum (Entwicklungsumgebung) auch noch bisschen arbeit. Viel Erfolg noch ;-). Gruß Phil
Als Anstoß: nimm die VIP-Suite von Altera. Damit kannst Du das auf jeden Fall machen. Für den Anfang brauchst Du nicht mal zu bezahlen -- kannst halt keine Programmierdatei erstellen, mit dem JTAG läuft aber alles wie gehabt. Ein bisschen musst Du da selber auch machen, aber im Prinzip, wenn In/Out läuft, dann ist es nur zusammenklicken und z.B. mit NIOS einstellen. Wenn Du (noch) keine Hardware hast, kannst Du alles mit ModelSim simulieren und vielleicht sogar in eine BMP-Datei reinschreiben. Du hast absolut keine Kosten und kannst Dich austoben. Wenn Du allerdings dann alles wirklich verweden möchtest, dann musst Du Dir die VIP-Suite kaufen. Dafür ist da sehr viel Zeug drin (Input, Output, Framebuffer, Deinterlacer, Interlacer, Scaler, Color Space Converter, ...) Wenn irgendwas fehlt, kann man dan eigene Cores schreiben, die dann (wenn man mit dem Protokoll konform geht) einfach einsetzbar sind. Grüße, Kest
Kest schrieb: > Ein bisschen musst Du da selber auch machen... Bitte nicht untertreiben. Kurz und knackig: es wird (auch mit vorgefertigten Modulen) ohne grundlegende FPGA- und VHDL-Kenntnisse ein steiniger Weg werden. > Du hast absolut keine Kosten und kannst Dich austoben. Es kostet Zeit! Und nicht zu wenig... :-o Aber das daraus resultierende Wissen ist es wert. FPGAs sind einfach Stand der Technik.
Lothar Miller schrieb: > > Wenn ich hier Anfänger (aka. Praktikanten) aus Hochschulen habe, dann > dürfen die erst mal Lauflichter und einfache serielle Schnittstellen > machen. Mit Händchenhalten und etwas Glück kommen wir in den 3 Monaten > dann zu einer halbwegs sinnvollen Anwendung, in der ein simples > VGA-Spielchen (Pong) einen lokalen Höhepunkt darstellt. Und die Jungs > hatten nach eigenen Worten vorher schon 2 Semester VHDL programmiert... > :-o Dann sind das aber schon Nulpen, wenn man 3 Monate für sowas braucht nachdem man schon 2 Semester VHDL betrieben haben will. Ich habe nun mit meinen 2 Jahren VHDL Kenntnissen in den letzten 12 Wochen ein bisschen mehr gestemmt und dabei nochmal nen Haufen gelernt. Man lernt halt nie aus :D
lkmiller schrieb: > D. I. schrieb: >> Man lernt halt nie aus :D > Man muß "Lernen" eben auch mögen... ;-) Sehe ich (mittlerweile) als eine Tugend eines Studenten :) (wenn wir mal von Bulimielernen absehen)
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