Forum: Offtopic Eier im Induktinsfeld kochen?


von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Der Inhalt eines Eies ist ja vollen Nähr- und Mineralstoffe und Wasser - 
sollte also auch (etwas) leitfähig sein.
Ob es wohl möglich ist, in einem Induktionsfeld (nicht Mikrowelle!) 
irgend eine Wirkung zu erzielen?
Hat zufällig jemand so einen Experimental-Aufbau (oder einen 
Induktionsherd) und könnte das mal (ohne Topf und Wasser) testen?

Frank

von Mike H. (-scotty-)


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Und wenn es eine Sauerei gibt, wer macht das weg?
Das wird genauso wenig klappen wie eine Glasschale Salzwasser
zu erwärmen. Die wäre ja auch Leitfähig.
Da ist schon Metall nötig, wenn ich mich nicht irre
sogar spezielles Metall das für Induktionsöfen geeignet ist.
Vielleicht machts ja jemand, ungeachtet der evtl. Reinigungrisiken.

von Jürgen F. (unterstrom)


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Hallo,
ich glaube nicht, dass das funktioniert.
Beim Induktionsfeld ist der Topfboden Teil des Schwingkreises. Nimmst Du 
den Topf von der Platte reisst der Oszillator sofort ab, es wird dann 
keine Energie mehr zugeführt. Ohne den ferromagnetischen Boden wäre die 
Resonanzfrequenz deutlich höher.
Willst Du nicht-magnetische Substanzen direkt erwärmen wären Frequenzen 
im GHz-Bereich notwendig; dann bist Du beim Mikrowellenherd.

Jürgen

von U. B. (Gast)


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> Willst Du nicht-magnetische Substanzen direkt erwärmen wären Frequenzen
> im GHz-Bereich notwendig; dann bist Du beim Mikrowellenherd.

Bei der Diathermie ( = Kurzwellentherapie ) wird der menschliche Körper 
bei z.B. 27 MHz erwärmt.

von Weingut P. (weinbauer)


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mit genügend Power und höherer Frequenz ginge das schon denk ich,
nur fällt der "Küchenchef" dann auch gargekocht aus den Latschen.

von Falk B. (falk)


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@  U. B. (pasewalker)

>Bei der Diathermie ( = Kurzwellentherapie ) wird der menschliche Körper
>bei z.B. 27 MHz erwärmt.

Richtig, das ist aber, wie der Name schon sagt, ein dielektrisher Effekt 
und kein magnetischer ;-)

http://de.wikipedia.org/wiki/Diathermie

Achtung, Wikipedia hat manchmal auch Fehler! In der Einleitung wird von 
Wirbelströmen geredet, kurz darauf aber von Permitivität und nicht 
Permiabilität und auf dielektrische Erwärmung verwiesen. Das sind 
verschiedene Paar Schuhe!

Ergo. In einem normalen Induktionskochfeld kann man direkt nix kochen, 
weder Eier noch sonstwas. Man braucht einen Topf aus Eisen, welcher die 
Energie aufnimmt und in Wärme wandelt.

MfG
Falk

von Wilhelm F. (Gast)


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Was du mal versuchen könntest: Eine metallische Kochschale für den 
Induktionsherd erstellen, wo gerade mal ein Ei hinein passt. Das wäre 
vielleicht noch energiesparend.

von Jürgen R. (hobbyloeter)


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Ich glaube, der TO verwechselt hier Induktionskochen mit ner Mikrowelle.
Bei letzterer hat der Kochprozeß m.W.n. etwas mit der Energieabsorption 
des im Kochgut vorhandenen Wasser zu tun. Beim Induktionsherd geht's um 
Schwinkreise & Wirbelströme...

von Jonny O. (-geo-)


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Wäre das Resultat einer durch Ströme erwärmten Flüssigkeit nicht 
verunreinigt? Jeder kennt den Versuch, bei dem Salzwasser durch 
Elektrolyse zur Natronlauge wird...

Wäre ja auch unangenehm, wenn einem gleich noch eine Chlorwolke 
entgegenstiege wenn man das Ei dann köpft und man sich im Anschluss noch 
die Zunge mit Natronlauge beträufelt :)

von Falk B. (falk)


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@Jonny Obivan (-geo-)

>Wäre das Resultat einer durch Ströme erwärmten Flüssigkeit nicht
>verunreinigt?

Nö.

> Jeder kennt den Versuch, bei dem Salzwasser durch
>Elektrolyse zur Natronlauge wird...

Elektrolyse ungleich induktive Erwärmung. Ausserdem kann man nur relativ 
gut leitfähige Medien wie Metalle nennenswert induktiv erwärmen.

von Jonny O. (-geo-)


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> Elektrolyse ungleich induktive Erwärmung.

Es ist doch egal, warum ein Strom durch eine salzhaltige Flüssigkeit 
fließt (ob nun durch Induktion oder weil ich eine Spannungsquelle mit 
Käbelchen anschließe). Elektrolyse findet statt, sobald ein Strom 
fließt.

Das man Flüssigkeiten per Induktion nicht praktikabel (gehen tut das 
natürlich schon) erwärmen kann, ist eine andere Sache.

von Иван S. (ivan)


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Jonny Obivan schrieb:
> Elektrolyse findet statt, sobald ein Strom fließt.

Nö.

von Falk B. (falk)


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@Jonny Obivan (-geo-)

>Es ist doch egal, warum ein Strom durch eine salzhaltige Flüssigkeit
>fließt

Nö.

>(ob nun durch Induktion oder weil ich eine Spannungsquelle mit
>Käbelchen anschließe). Elektrolyse findet statt, sobald ein Strom
>fließt.

Nö. Elektrolyse gibt es nur bei Gleichstrom, nicht aber bei 
(hochfrequentem) Wechselstrom.

>Das man Flüssigkeiten per Induktion nicht praktikabel (gehen tut das
>natürlich schon)

Beispiel? Wieviel? Wie schnell?

> erwärmen kann, ist eine andere Sache.

MFG
Falk

von Иван S. (ivan)


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Falk Brunner schrieb:
> Nö. Elektrolyse gibt es nur bei Gleichstrom,

Und auch dann nur bei Überschreitung der Zersetzungsspannung, worauf ich 
eigentlich hinauswollte.

> nicht aber bei (hochfrequentem) Wechselstrom.

Wobei dann natürlich wieder zu fragen wäre, wo in diesem 
Anwändungsgebiet die Hochfrequenz beginnt. Erfahrungsgemäß gehen einige 
Zig Kilohertz immer. Interessant ist es in diesem Zusammenhang auch zu 
wissen, daß bei gleichem Edukt frequenzabhängig verschiedene Produkte 
dargestellt werden können.

Gruß, Iwan

von Wilhelm F. (Gast)


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Jonny Obivan schrieb:

>Es ist doch egal, warum ein Strom durch eine
>salzhaltige Flüssigkeit fließt (ob nun durch
>Induktion oder weil ich eine Spannungsquelle mit
>Käbelchen anschließe). Elektrolyse findet statt,
>sobald ein Strom fließt.

Was mit mikrowellenerwärmten Lebensmitteln geschieht, darüber ist man 
sich noch nicht ganz klar. Oder man will da nicht ganz klar sein. Fakt 
ist aber, daß ein hochfrequentes magnetisches Feld immer auch ein 
elektrisches Feld hat, und umgekehrt. Will sagen: Gibt es in 
mikrowellenerwärmten Lebensmitteln Elektrolyseprodukte?

von Falk B. (falk)


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@  Wilhelm Ferkes (ferkes-willem)

>elektrisches Feld hat, und umgekehrt. Will sagen: Gibt es in
>mikrowellenerwärmten Lebensmitteln Elektrolyseprodukte?

Keine Ahnung. Aber der Großteil dieser "Nahrung" hat nachweislich eine 
kaum zu unterbietende Qualität und viel zuviele Konservierungs- und 
Ersatzstoffe. Deren Folgen SIND bekannt.

MFG
Falk

von Иван S. (ivan)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Gibt es in mikrowellenerwärmten Lebensmitteln Elektrolyseprodukte?

Glaube ich nicht. Allerdings kann es unter Einwirkung von Mikrowellen 
zur Denaturierung (Umformung) von Proteinen (Eiweißen) kommen. Eine 
solche Umwandlung von Proteinen (jedoch auf zufälliger Basis und 
statistisch [noch?] nicht mit der Mikrowelle korreliert) kennen wir 
unter anderem bei der Verwandlung des zellulären Prions PrP-C in das 
Scrapie- und Rinderwahnprotein PrP-Sc.

Wohl bekommts, Iwan

von Uhu U. (uhu)


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Иван S. schrieb:
> Allerdings kann es unter Einwirkung von Mikrowellen
> zur Denaturierung (Umformung) von Proteinen (Eiweißen) kommen.

Das passiert auch beim herkömmlichen Kochen und ist absolut kein Problem 
- außer für den, der gekocht wird.

von Иван S. (ivan)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Иван S. schrieb:
>> Allerdings kann es unter Einwirkung von Mikrowellen
>> zur Denaturierung (Umformung) von Proteinen (Eiweißen) kommen.
>
> Das passiert auch beim herkömmlichen Kochen

Ja, aber weder im selben Außmaß denn in der selben Weise.
Guckst Du zum Beispiel Meat Sci. 2010 Oct 86(2):451-5.

"Environmental scanning electron microscopy (ESEM) was used to study the 
structure of the semi-membranous muscle of goat meat during heat 
treatment. [...] No surface damage was observed in any image for 
conventional heating. [...] The pattern of distribution in microwave 
heating caused surface damage to muscle fiber with separation of some 
portions and denaturation of collagen."

> und ist absolut kein Problem

YMMV.

Gruß, Iwan

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Иван S. schrieb:
>> Allerdings kann es unter Einwirkung von Mikrowellen
>> zur Denaturierung (Umformung) von Proteinen (Eiweißen) kommen.
>
> Das passiert auch beim herkömmlichen Kochen und ist absolut kein Problem
> - außer für den, der gekocht wird.

Wie soll man sonst das Eiklar in einem Hühnerei hart kriegen... ;-)

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