Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Hitzeempfindlichkeit von Tantal und Kerkos


von Daniel (Gast)


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Hi,

ich habe festgestellt, dass nach der Berührung mit dem
heissen Lötkolben der gemessene C Wert bei Kerkos grösser wird
als davor. Als Beispiel: 100nF -> 110nF

Sind sie in dem Zustand schon irgendwie mitgenommen oder ist
es unbedenklich?

Wie schaut's mit Tantal-C aus?

Gruß

von mhh (Gast)


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Die Spannungsfestigkeit kann sich ändern. Wenn Kapazitätsänderung 
feststellbar ist - ab in die Rundablage damit.

von Jens G. (jensig)


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Das ist normal, wenn es beim Abkühlen wieder zurückgeht - schließlich 
ist das Dielektrikum etwas temperaturabhängiges.
Bei Murata z.B. http://www.murata.com/catalog/c02e14.pdf kannste solche 
Abhängigkeiten bewundern.

von Peter R. (pnu)


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Die Temperaturabhängigkeit des C bei Keramikkondensatoren ist groß.
10% Änderung ist da schon nach 20 bis 30 Grad fällig, besonders bei den 
Keramikkondensatoren mit mehr als nF-Kapazität, wie sie zu Siebzwecken 
eingesetzt werden.

Suche mal bei Wikipedia unter dem Stichwort Keramikondensator nach den 
Keramikklassen wie Z5U und Y5V, da sind +20% bis -80% im üblichen 
Temperaturbereich möglich.

Erst wenn  nach dem Abkühlen eine bleibende Änderung merkbar ist, dürfte 
der Kondensator geschädigt sein. Allerdings dauert das Abkühlen oft 
länger als man sich vorstellt.

Das kurze Erwärmen mit dem Kolben sollte nicht schädigen, schließlich 
muss der Kondensator auch das Löten vertragen.

Beim Kolben stellt eher die ungleichmäßige Erwärmung eine Gefahr dar. 
Die könnte zu feinsten Rissen in der Keramik führen.

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