Forum: PC Hard- und Software Stromsparende Hardware für Linux-Router


von Router-Suchender (Gast)


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Moin,

da hier viele Leute mit Embedded-Systemen zu tun haben findet sich 
bestimmt auch eine gute Empfehlung für mein Problem.

Für unser Heim-Office läuft hier ein IPCop-Router auf alter Hardware, 
die langsam den Geist aufgibt.
Der Router ist absolut genial und soll weiterhin in Betrieb bleiben, 
deswegen bin ich auf der Suche nach neuer Hardware.

Ein sehr wichtiges Kriterium ist der Stromverbrauch, da das Gerät 24/7 
läuft.

Mindestanforderungen:
- >512 MB RAM für Proxy-Cache
- genug CPU-Leistung für Proxy, Routing, Content-Filter, VPN (1-2 
Clients)
- 5 LAN-Schnittstellen, mindestens 3x Gigabit (!)

Aktuell läuft der Router auf einer alten AMD-Kiste mit 1,x GHz.
Die Leistung ist ausreichend, oder anders gesagt, die neue Hardware 
sollte nicht nennenswert schlechter sein.

In den letzten Jahren sind viele ITX-Mainboards auf den Markt gekommen, 
die offenbar auch sehr stromsparend sind.
Leider habe ich doch einige Probleme, mich dort im Angebot 
zurechtzufinden.
Das größte Problem ist wohl die Anzahl der Netzwerkkarten, das lässt 
sich aber kaum umgehen...

Möglich wäre sicher auch ein Board mit 3x Gigabit onboard und einer 2x 
100 MBit PCI-Karte.

Natürlich sollte das alles auch nicht exorbitant teuer werden (~400€ 
wären noch OK).

Außerdem würde ich mich über einen Erfahrungsbericht bzgl. der 
Lebensdauer solch kleiner Boards freuen. Gibt es dort thermische 
Probleme zu erwarten? Immerhin ist das ja ein vollwertiger PC auf einer 
nur halb so großen Leiterplatte...

Danke für eure Hilfe!

von Tabellator (Gast)


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Stromverbrauch wichtig?
 => Schau mal bei den Barebones. DualCore-Atom mit 1GB Ram + 250GB HDD 
gibts schon für ca 200€ oder billiger. ABER: Nur 100MBit Eth on-Board, 
Nachrüsten wird schwierig, da meist nur ein oder zwei Steckplätze 
vorhanden.

Kaufpreis wichtig?
 => Office-PC, ggfs auch gebraucht, z.B. von hier:
http://www.pollin.de/shop/p/NTg4OTM5/
Sogar der 55€-Rechner sollte passen, alle freien Steckplätze mit 
Gbit-Ethernetkarten zupflastern. Ggfs lässt sich auch noch RAM 
nachrüsten.

Haltbarkeit/Lebensdauer wichtig?
 => Bei den "richtigen" Servern schauen, 1000€ einplanen :(

von Ich (Gast)


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Gibt im Serverbereich Netzwerkkarten mit mehreren GBit-Ports. Kannst ja 
mal bei Ebay oder so suchen. Sollte jedoch PCIe sein sonnst bekommst du 
die Daten nicht drüber. Dann noch ein MiniITx board mit PCIe dann hast 
du dein sparsamen Router.

Deine Geschwindigkeit von GBit ist schon einiges... Würde es für dich 
vielleicht auch ein Router mit 100MBit reichen und dazu ein Level3 
Switch Gbit? (gibts auch bei Ebay günstig)

von Ebert (Gast)


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Sheeva plug (mit oder ohne ESata) + Vlan fähigen Switch, ich hab nen 
GS108T hier. Der Switch kann u.a. solche netten Dinge wie RTSP, LACP, 
SNMP, 802.Q, Jumbo Frames, IGMP Snooping und Mirror Ports.

Die Sheeva wird per VLAN-Tagging one-armed an den Switch angeschlossen 
und schon hast man eine Kiste mit 7 Eth-Ports die sich auch in L2-mässig 
gruppieren lassen.

Diese Kombi sollte bei 10-20 Watt rauskommen, ja nach Anzahl aktiver 
Gigabit Ports, Platten und USB-Devices. Evtl. bietet sich auch ein 
gemeinsames Netzteil für beide Kisten an.

Sollte also deinen Anforderungen genügen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Router-Suchender schrieb:
> - 5 LAN-Schnittstellen, mindestens 3x Gigabit (!)

Wozu braucht die ein Router?

Die Kombination stromsparender Router und getrennter stromsparender 
GBit-Switch sollte bei den Datenübertragungsraten, die für einen Router 
relevant sind, ausreichen.

Oder ist das ein Router, der an einem wirklich breitbandigen 
Internetzugang hängt?

Einen ziemlich sparsamen Switch gibts von D-Link 
http://www.reichelt.de/?;ARTICLE=59270

Für ipcop recht geeignete sehr stromsparende Hardware stellt 
pcengines.ch her, allerdings weder mit GBit-LAN noch mit mehr als 256 
MiB RAM.

von Router-Suchender (Gast)


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Danke schonmal, da sind einige gute Tipps dabei.

Leider läuft der Cop nicht auf einer ARM-CPU, der Sheeva Plug ist also 
aus dem Rennen.

Zu den Netzwerkkarten:

Der Cop kann mehrere Netzbereiche (WLAN, DMZ, internes Netz, WAN, ...) 
unterscheiden. Für jeden Netzbereich benötigt er eine eine Karte.

Zwar könnte man mit einem VLAN-fähigen Switch und ein paar Anpassungen 
das alles auch mit weniger Karten erschlagen, ich möchte allerdings
- die physikalische Trennung nicht aufgeben
- nicht noch einen Switch hier hinstellen

Die drei Gigabit-Interfaces benötige ich für hausinternen Datentransfer.
Heißt: Ich sitze mit meinen PCs im Netz "Intern". In der "DMZ" und einem 
weiteren Bereich steht ein Bastel-Webserver und ein fremdes Laptop.

Gelegentlich schaufele ich Backups u.ä. durch die Gegend.
Zwar erreicht ein Gigabit-Heimnetz niemals die mögliche Leistung, im 
Vergleich zu einem 100MBit Netz will ich aber nichts anderes mehr.

von Ebert (Gast)


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Router-Suchender schrieb:

> - die physikalische Trennung nicht aufgeben

Das IP-Cop Zeug hat bestimmt mehr Angriffsvektoren als der Switch,

> - nicht noch einen Switch hier hinstellen

Wofür wird in dem Szenario ein weiterer Switch benötigt ?

von Basti (Gast)


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Das ALIX board ist ganz gut geeignet für so eine Anwendung. Hat eine 
GOEDE CPU.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Den im Eröffnungsposting genannten Anforderungen entsprechen die 
Alix-Boards nicht, da sie weder über GBit-LAN-Interfaces noch mehr als 
256 MiB RAM verfügen.

Ansonsten ist so ein Geode ein schön stromsparender Prozessor; zwar sind 
Intels Atome deutlich leistungsfähiger, aber die Leistungsaufnahme eines 
Atom-Systems liegt eben auch deutlich gegenüber der eines Geode-Systems 
(das Alix.1d hat eine Leistungsaufnahme von etwa 5 W - das ist das 
gesamte Board, nicht nur der Prozessor).

von ... (Gast)


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GS108T < da soll die firmware ganz schön buggy sein?!

von Erfahrungen (Gast)


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Hallo,

ich benutze als Server ein 986LCD-M/mITX von Kontron mit einer Intel 
Core2 CPU T7200 @ 2.00GHz und 1GB Ram. 3x GBit-Netzwerk onboard und 
durch die CPU sehr Stromsparend. Als Desktop benutze ich seit 2 Jahren 
ein identisches Board und CPU, aber mit kompletter passiver Kühlung ohne 
Ausfälle.

Der Anschaffungspreis ist etwas höher als deine Vorgaben.


Grüße.

von Router-Suchender (Gast)


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Moin,

übers Wochenende habe ich nochmal ein paar Hersteller angeschaut.

Von meinem Preisrahmen möchte ich nicht abweichen, irgendwo hat das 
Hobby dann auch wieder seine Grenze :)

Mir gefallen die Mini-ITX Boards mit Atom-CPU recht gut.

Falls jemand gerade an dem Thema sitzt, habt ihr vielleicht konkrete 
Empfehlungen, Hersteller etc. für mich?
Danke!

von BillX (Gast)


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von Frank K. (fchk)


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Router-Suchender schrieb:
> Moin,
>
> übers Wochenende habe ich nochmal ein paar Hersteller angeschaut.
>
> Von meinem Preisrahmen möchte ich nicht abweichen, irgendwo hat das
> Hobby dann auch wieder seine Grenze :)
>
> Mir gefallen die Mini-ITX Boards mit Atom-CPU recht gut.

Für 3*Gigabit ist eine Atom-CPU viel zu schwach. Vergiss es, das macht 
keinen Sinn.

Faustregel: jedes MBit an verbauter Netzwerkbandbreite braucht ein MHz 
verbauter Rechenleistung eines Core2Duo oder Athlon64 CPU-Cores oder so.

Mein Vorschlag:
Asus P5BP-E/4L (siehe ébay #360306554611); hat 4 Gigabit-Ports onboard, 
hat eine einfache Grafik onboard, d.h. alles komplett, und hat genug 
Leistung, um alle 4 Gigabit-Ports zu bedienen. Die LAN-Chips sind 
Broadcom BCM5721, also was ordentliches und kein Realtek und mit je 
einer PCIe-Lane angebunden, also auch hinreichend fix. Zusammen mit 
einer stromsparenden CPU und einem effizienten Netzteil ist das der 
beste Kompromiss, den Du in Deinem Preisrahmen bekommen wirst.

Wenn Dir das nicht stromsparend genug ist, musst Du halt bei Kontron 
oder Portwell nach Profilösungen mit Sockel-M CPUs suchen. Das braucht 
dann deutlich weniger Strom, aber der Preis ist satt vierstellig.

fchk

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Rufus t. Firefly schrieb:
> (das Alix.1d hat eine Leistungsaufnahme von etwa 5 W - das ist das
> gesamte Board, nicht nur der Prozessor).

Geht auch mit Atom. Schau dir die Q7-Module mit Z510 an. Teilweise mit 
GLan.
Das Mainboard kann komplett passiv sein, man braucht nur 5V Versorgung.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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So ein Q7-Modul ist aber nicht ohne weitere Zutaten* einsatzfähig, und 
preislich** dürfte es ein paar Größenordnungen oberhalb der Alixe 
liegen.

*) Hier http://www.comp-mall.de/iQ7-US15W.html sehe ich überhaupt keine 
Anschlüsse für Peripherie, die ohne Spezialkabel oder Zusatzplatine 
nutzbar sind.
**) Warum sind deutsche "Onlinehändler" wie der in der vorigen Fußnote 
eigentlich zu blöd, Preise zu nennen? "Preisinfo nur für User" - Firmen, 
die so ihre Produkte anbieten, sollten schnellstmöglich pleite gehen. 
Habens nicht anders verdient.

von Daniel F. (danielosna)


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Das mit deiner Trennung ist ja ganz nett, würde ich allerdings auch über 
VLAN machen... hast du denn schonmal daran gedacht dir statt des 
Webservers, des Routers usw. einen etwas stärkeren Rechner aufzusetzen 
auf dem dein Webserver in einer VM läuft? - die hat dann eine virtuelle 
IP-Adresse und kann geroutet werden.
Weiterhin kann dann in einer anderen VM ein SAMBA-Server seine Dienste 
feilbieten und die dritte VM wäre dann dein Router (der jetzt viel 
weniger leisten müsste, da der IP-Verkehr teilweise nur virtuell 
abgewickelt wird)

Ich hatte früher in meinem privaten LAN auch alles strikt getrennt bin 
dann aber wegen des Stromverbrauchs auf einen einzigen Server der alle 
Dienste inkl. VPN-Einwahl anbietet sowie einen Router der DMZ 
unterstützt umgestiegen. Proxy-Server habe ich nicht mehr, lohnte 
einfach nicht....

ach und die VM's haben noch einen netten Nebeneffekt: _Man kann auch 
ganz schnell eine neue VM dazubasteln die bspw. IDS macht

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Rufus t. Firefly schrieb:
> So ein Q7-Modul ist aber nicht ohne weitere Zutaten* einsatzfähig, und
> preislich** dürfte es ein paar Größenordnungen oberhalb der Alixe
> liegen.

Du brauchst den MXM Stecker, 5V und deine gewünschte Peripherie. Das 
Modul sollte um die 100$ kosten, je nach Stückzahlen günstiger. Für Ebay 
sind die noch zu neu.


> *) Hier http://www.comp-mall.de/iQ7-US15W.html sehe ich überhaupt keine
> Anschlüsse für Peripherie, die ohne Spezialkabel oder Zusatzplatine
> nutzbar sind.

Ja, da es sich um ein Compuetr-on-Module handelt. Komisch, was?

> **) Warum sind deutsche "Onlinehändler" wie der in der vorigen Fußnote
> eigentlich zu blöd, Preise zu nennen? "Preisinfo nur für User" - Firmen,
> die so ihre Produkte anbieten, sollten schnellstmöglich pleite gehen.
> Habens nicht anders verdient.

Kann man auch in China kaufen ;)
Die sind nicht so Bräsig wie die Deutschen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Michael X. schrieb:
> Ja, da es sich um ein Compuetr-on-Module handelt. Komisch, was?

Ach nee. Mir ging es darum, daß man deswegen den Preis nicht mit 
kompletten Boardlösungen vergleichen kann. Ohne ein entsprechendes 
Trägerboard ist so ein Modul, so schön es auch sein mag, reichlich 
nutzlos.

Wenn die Module tatsächlich in der 100 EUR-Klasse liegen, dann sind sie 
allerdings immerhin nicht so teuer, wie ich befürchtet habe.

Könntest Du eine Bezugsquelle nennen? Was ich auf die Schnelle finden 
konnte, sieht anders aus (285 USD für das Board, und nochmal 230 USD für 
eine Mini-ITX-Trägerplatine, beide bei orbitmicro.com).

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Rufus t. Firefly schrieb:

> Ach nee. Mir ging es darum, daß man deswegen den Preis nicht mit
> kompletten Boardlösungen vergleichen kann. Ohne ein entsprechendes
> Trägerboard ist so ein Modul, so schön es auch sein mag, reichlich
> nutzlos.

Ich hab auf die Frage ob ein Atömchen mit 5W auskommt geantwortet. Ob du 
mit der Antwort was anfangen kannst interessiert mich ehrlichgesagt 
wenig.

von Sebastian (Gast)


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Es muß nicht immer Atom sein. Im Embedded-Bereich verbaut man teilweise 
immer noch die leicht erhältlichen und billigen Geode NX1750 - Sockel 
A/462 wie der alte Athlon, ca. 14 Watt. Leider bekommt man passende 
Boards nicht so einfach mit PCI-Express. Ansonsten wäre das gute alte 
Asrock K7VT4A Pro mit 5x PCI ein Kandidat. Ist natürlich etwas mager für 
Gigabit, aber so wie es aussieht, kann man dies nur auf zwei Arten 
lösen, billig und etwa leistungsgleich wie vorher, oder besser und 
gleich viel teurer.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Michael X. schrieb:
> Ich hab auf die Frage ob ein Atömchen mit 5W auskommt geantwortet. Ob du
> mit der Antwort was anfangen kannst interessiert mich ehrlichgesagt
> wenig.

Daß dieser Thread hier eine Überschrift hat, die das eigentliche Thema 
der Diskussion grob umreißen sollte, ist Dir aber auch irgendwie 
aufgefallen?

von 900ss (Gast)


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Mein Tip: http://www.fit-pc.com/web/fit-pc2/fit-pc2-specifications/

Aber er braucht mit eingebauter 2,5"-Platte und Linux drauf nur ~8W.
Habe solch ein Teil 24/7 laufen und ist absolut stabil.

von 900ss (Gast)


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Nachtrag: Es gibt auch einen deutschen Versandhändler, komm nur grad 
nicht an die Daten. Google fragen.

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