Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Private Krankenversicherung


von M. B. (mbg5)


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Hallo Zusammen,

eventuell kann mir jemand ein paar Fragen zur privaten 
Krankenversicherung beantworten!

Die Ausgangslage ist folgende:

Bin seit 3 Jahren als Fh-Ingenieur angestellt und komme in diesem Jahr 
erstmals über die Beitragsbemessungsgrenze. Bisher musste ja 3 Jahre in 
folge diese Gehalt erreicht werden, seit neuestem reicht es wenn die 
Beitragsbemessungsgrenze einmalig erreicht wurde um in die private 
Krankenversicherung zu wechseln.

Finanziell müsste ich sofort wechseln, da momentan erheblich geringere 
Beiträge(bin 27 Jahre alt)anfallen würden. Nur wie sieht es langfristig 
aus. Wer hat hier Erfahrungen? Es sind in nächster Zeit(3-4Jahre) noch 
keine Kinder geplant und mehr als 2 sollen es Stand heute nicht werden. 
Was mich zögern lässt ist, dass ich in spätestens 3-4 Jahren plane in 
den Bereich öffentlichen Dienst zu wechseln (weniger Gehalt aber auch 
weniger Stress,Neid,sicherer Arbeitsplatz auch im Alter,...) und damit 
wieder unter die Beitragsbemessungsgrenze fallen werde. Damit würde ich 
wohl wieder in die gesetzliche Krankenversicherung zurückfallen oder? 
Trotzdem hätte ich in den nächsten 4 Jahren weniger Beiträge zu zahlen 
und würde dann bei Rückkehr in die gesetzliche eben die 
Altersrückstellungen der privaten verlieren oder?

So wie ich das sehe spare ich mir ab jetzt bei einem Wechsel jährlich 
mindestens 1500€ jährlich. Macht 6000€ netto in 4 Jahren und dann eben 
wieder zurück in die gesetzliche und 14,..% Beitrag vom 
Bruttolohn(wahrscheinlich dann nur noch ca. 38000€ Jahresgehalt zum 
Anfang)
Korrekt? oder habe ich da einen Denkfehler.
An den besseren Leistungen der privaten KKV bin ich nicht interessiert. 
Chefarztbehandlung, Einzelzimmer... ist mir ebenfalls nicht wichtig. Mir 
gehts momentan einzig und allein um den wesentlich geringeren Beitrag. 
Wahrscheinlich würde ich auch den günstigsten Tarif in der privaten 
Wählen falls ich wechsle.

Bitte um eine Einschätzung zu meinem "speziellen Fall" vielleicht auch 
unter dem Aspekt dass eventuell doch kein Wechsel in den öffentlichen 
Dienst stattfindet und wie dann die Beiträge im Alter (ab 40 Jahre 
aufwärts) aussehen.

Herzlichen Dank im Voraus

von Guestuser (Gast)


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Wenn ich das richtig im Kopf habe bekommt man im öffentlichen Dienst, 
zumindest als Beamter, Beihilfe (quasi staatliche "private" 
Krankenversicherung) zu einem gewissen Prozentsatz (70% oder so). Der 
Rest muss über eine private Krankenversicherung versichert werden, in 
diesem Fall wäre also kein Weg in die gesetzliche nötig bzw. möglich.

von stephan_ (Gast)


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Ich bin 56 Jahre alt und seit meiner Geburt durchgängig privat 
krankenversichert, also eigentlich einer, der niedrige Beiträge hat. 
Wenn Du an den zusätzlichen Leistungen nicht interessiert bist: die 
private Krankenversicherung wird im Alter SEHR SEHR teuer, ich habe eine 
Frau und 2 Kinder Anfang bis Mitte 20 und zahle fast 2000 Euro nur an 
Versicherung, da ist allerdings noch eine Krankentagegeldversicherung 
dabei (bin selbständig). Da ist es m.E. günstiger, die Dinge, die einem 
wichtig sind, separet abzusichern. Andererseits bekommst Du in der 
privaten Versicherung Dinge bezahlt, die die gesetzliche Versicherung 
nicht zahlt. Das ist vor allem bei Operationen und im Krankenhaus 
interessant, weil Du Dir da den Spezialisten leisten kannst.

Andererseits wird auch die Gesetzliche in Zukunft viel teurer werden, 
egal was die Politiker blahen. Wir haben ein ernstes demografisches 
Problem und die Berufstätigen müssen nicht nur die Rente für die Alten 
sponsern, sondern auch deren Krankenversicherung, letztere wird bald 
teurer sein, als die Rente ist.

von stephan_ (Gast)


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> Wenn ich das richtig im Kopf habe bekommt man im öffentlichen Dienst,
> zumindest als Beamter, Beihilfe (quasi staatliche "private"
> Krankenversicherung) zu einem gewissen Prozentsatz (70% oder so).

Vergiss die Beihilfe. Deren Umfang ist manchmal sogar noch niedriger als 
die gesetzliche Krankenversicherung.

von Dirk (Gast)


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stephan_ schrieb:
> die
> private Krankenversicherung wird im Alter SEHR SEHR teuer, ich habe eine
> Frau und 2 Kinder Anfang bis Mitte 20 und zahle fast 2000 Euro nur an
> Versicherung, da ist allerdings noch eine Krankentagegeldversicherung
> dabei (bin selbständig).

Das ist echt viel. Aber du könntest ja auch den Standardtarif der PKV 
nehmen, oder nicht? Dann würdest Du deutlich weniger zahlen.

von __tom (Gast)


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>> private Krankenversicherung wird im Alter SEHR SEHR teuer, ich habe eine
>> Frau und 2 Kinder Anfang bis Mitte 20 und zahle fast 2000 Euro nur an
>> Versicherung, da ist allerdings noch eine Krankentagegeldversicherung
>> dabei (bin selbständig).
>
> Das ist echt viel. Aber du könntest ja auch den Standardtarif der PKV
> nehmen, oder nicht? Dann würdest Du deutlich weniger zahlen.

naja, kinder sind in der PKV nicht automatisch mit versichert (im 
gegensatz zur GKV).

von MaWin (Gast)


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> Wer hat hier Erfahrungen?

Die Erfahrung lautet folgendermassen:

Die Private Krankenkasse gibt in jeder Beziehung mehr Geld aus. Sie 
zahlt mehr Geld an Ärzte, mehr für Medikamente und gibt zusätzlich Geld 
für Werbung und Verwaltung aus und soll dem Konzern noch Gewinne 
einbringen.

Und all dieses Geld kommt VON DIR.

Da brauchst du also gar nicht nachzurechnen, die Private ist auf's ganze 
Leben gerechnet immer teurer, deutlich teurer. Natürlich ködern sie dich 
mit Lockvogelangeboten, aber wenn sie dich erst mal haben, quetschen sie 
dich wie eine Zitrone aus.

In der Vergangenheit hat es für PKV gut funktioniert, daß Selbständige 
die krank wurden auch einen Einkommenseinbruch erlebten und per Harz4 in 
die Gesetzliche zurückfielen. Es ist inzwischen aber nicht mehr möglich, 
die teuren Fälle der kranken Älteren auf den Staat abzuschieben. Auch 
für die muß die PKV nun zurücklegen.


Geh niemals in die PKV. Schon gar nicht wenn du irgendwann mal eine Frau 
haben willst, die Kinder will, oder in einem Beschäftigungsverhältnis 
stehst welches kündbar wäre oder so selbständig bist daß deine eigene 
Firma mal pleite gehen könnte.

von kyb (Gast)


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Grundsätzlich stimme ich deiner Argumentation zu, aber...

Problematisch ist an der ganzen Sache, dass das Leben nur bedingt 
planbar ist. Der öffentliche Dienst ist dank leerer Kassen längst kein 
sicherer Hafen mehr mit Verbeamtung (als Beamter ist privat super!) für 
jedermann. Stattdessen sind dort befristete Arbeitsverträge an der 
Tagesordnung. Die Gesetzeslage ist genauso unstetig, alle 4 Jahre eine 
neue Regierung mit großer historischer Gesundheitsreform. Eine 
Gesetzesänderung, dass eine Rückkehr auch schon vor dem 55. Lebensjahr 
schwieriger wird, könnte theortisch irgendwann kommen.

Wenn du die PKV sicher für vier Singlejahre befristet einplanst, dann 
kannst du dir den nächstbesten Billigtarif aus dem Internet nehmen und 
sparen. Kommt es aber anders und du musst drin bleiben, dann die PKV 
langfristig zum Boomerang werden. Zum einen müsstest du deine Kinder 
wohl kostenpflichtig privat versichern, zum anderen steigen gerade die 
billigen Einstiegstarife später massiv an. Was du heute sparst, das 
spart dein Arbeitgeber und der Staat (Absetzbarkeit der Beiträge) in 
ähnlicher Höhe gleich mit. Immens gestiegene Beiträge im Alter trägst du 
dann ab einem gewissen Punkt weitestgehend allein. Es gibt natürlich 
auch solider finanzierte Tarife mit höherem Einstiegsbeitrag aber 
deutlich moderaterem Anstieg. Sowas suche ich zur Zeit, aber der 
Tarifdschungel ist kaum zu überblicken und seriöse und kompetente 
Berater kenne ich bisher auch nicht.

Der GKV traue ich allerdings noch weniger über den Weg, da das 
Solidarsystem wegen der Demographie ein Fass ohne Boden ist.

von MaWin (Gast)


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> da das Solidarsystem wegen der Demographie ein Fass ohne Boden ist

Nicht wegen der Demographie, sondern wegen der egoistischen Sichtweise 
inzwischen viel zu vieler "Deutscher" (warum zählen die sich überhaupt 
zu den Deustchen, wenn sie asozial aus jeder Gemeinschaft ausscheren 
wollen? Sie sollten sich lieber ASoziale nennen). Denn wenn jeder NUR 
meint FÜR SICH mehr beanspruchen zu könne als alle anderen, DANN klappt 
ein System der Risikoabsicherung eines Tages nicht mehr. Das klappt nur 
so lange alle nur genau so viel wollen wie alle anderen auch bekommen.


Die Demographie spielt überhupat keine Rolle, weder bei der 
Krankenversicherung noch bei der Rentenversicherung, weil es nicht auf 
das geld ankommt, sondern auf die Arbeitsleistung.


Es muß so oder so, privat oder gesetzlich, kapitalgedeckt angespart oder 
umlagefinanziert später so oder so von den dann lebenden Jüngeren die 
Arbeitsleistung vollbracht werden, die Älteren zu pflegen, zu ernähren 
und zu verarzten.


Aber ist ist natürlich immer wieder gerne gemachte Volksverarschung 
gerade der privaten Krankenkassen oder Rentenversicherungen, dieses 
komplett auszublenden, und zu suggerieren, mit Geld könne man alles 
kaufen. Nein, das angesparte Geld wird einfach weniger wert. Die Leute 
wollen dann nicht mehr für 10, sondern erst für 100 EUR dir den Po 
abwischen.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

ausgehend von der AKTUELLEN Gesetzeslage und deinen Planungen...
... Würde ich an deiner Stelle jetzt in PKV wechseln und mich über die 
momentan niedrigen Beiträge für dich als Einzeperson freuen.

Wenn dann in ein paar Jahren die Gründung einer Familie ansteht kommt ja 
auch der Wechsel in GKV durch den wechsel in den ÖD mit dem niedrigren 
Gehalt. Ab dann zahlst du halt mehr, deine Kinder sind dann aber 
automatisch Beitragsfrei mitversichert (im Extremfall bis zu 25 Jahre) 
ebenso deine Frau sollte diese wegen der Kindererziehung im Berufsleben 
pausieren. Auf jeden Fall bleibt deine KV auch im Alter gut Bezahlbar.
Dadurch kann die GKV dann auch in jungen Jahren günstiger sein als die 
PKV wenn du für drei bis vier Personen insgesamt dort Beitrag zahlen 
musst.

Um den Verlust der Altersrückstellung würde ich mir NULL Gedanken 
machen. Das einzige was dich interessiert ist dochj wieviel du monatlich 
zahlen musst. Und für die GKV brauchst du später doch keine 
Altersrückstellung.
Das ist nur für den wechsel zwischen zwei PKV entscheident.

Die unsicherheiten weshalb ich vieleicht doch zögern würde, wäre die 
Frage was der Gesetzgeber treibt und was passiert wenn doch kein wechsel 
in einen Job mit Lohn unterhalb der Beitragsbemessungsgrenze vor 
erreichen des Grenzalters (55J? Oder wieviel war es noch?)  möglich ist.
Wenn dann der Wechsel in die GKV nicht mehr klappt hast du ab dem 
Zeitpunkt deiner Familiengründung - aber spätestens im Alter erheblich 
höhere Kosten die völlig einkommensunabhängig sind und keine Rücksicht 
auf deine Finanzielle Situation nehmen. So könnte es kommen das gerade 
wenn du am wenigsten Geld hast (Rentenalter) du am meisten Zahlen musst. 
Hast du da keine sehr gute Private Vorsorge getroffen oder kein Vermögen 
auf dem Bankkonto und bist als normalrentner auf deine REnte angewiesen 
wirst trotz eigendlich guter Zahlung im Vergleich mit anderen auf H4 
Niveau leben müssen. (Bei Beamten ist das ja anders, die bekommen im 
Ruhestand deutlich mehr als Rentner und zahlen im Schnitt sowieso nur 
den halben Satz dank Heilfürsorge (30% bis 70% Beitrag, je nach 
Dienstvertrag)

Solange die aktuelle Regierung am Drücker ist würde ich mir aber um die 
Gesetzeslage überhaupt keine Gedanken machen. Deren aktuelle 
Wunschpolitik ist doch ein absolutes PKV Förderprogramm bei dem alle 
NAchteile der PKV auch auf das GKV Modell übertragen werden sollen. 
(Pauschalbetrag, Vorkasse, keine Mitversicherung von angehörigen usw.) 
Nur ohne die Vorteile (günstiger Beitrag, bessere und umfangreichere 
Kostenübernahme/Behandlungsumfang)

Die PKVen klagen ja seit geraumer Zeit über eine kritische Entwicklung = 
drastischer Versichertenschwund. Durch die erschwerten 
Übertrittsbedingungen für "normale" Angestellte sind diese wenn die in 
das Übertrittsalter kommen schon einige Jährschen älter als andere. 
Dadurch ist oft eine Familiengründung schon geschehen oder steht 
unmittelbar bevor. Und hier ist die GKV durch die Mitversicherung dann 
plötzlich selbst in der aktuellen Situation finanziell wieder attraktiv 
- von der Gefahr der hohen Beiträge irgendwann man ganz zu schweigen...
Daher verweigern mittlerweile viele die es könnten den Übertritt!
Zusammen mit der deutlich Reduzierten Zahl an Beamten macht das enorm 
was aus, zumal die Jahrgänge mit der große Beamtenmenge jetzt in Pension 
geht oder schon ist. Man denke nur mal an Bahn/Post/Telekom. Vom 
normalen Stellenabbau oder auch der Umwandlung von Beamtenstellen in 
Angestelltenstellen in den anderen Behörden ganz zu  schweigen.
Damit explodieren deren Kosten bei gleichzeitig weniger Zahlenden 
Kunden.

Früher waren die Übertrittskandidaten deutlich jünger - Familie, 
insbesondere Kinder waren weit weg! Da zählte nur der zu zahlende 
Betrag. Und wenn die Kinder dann kamen war ein Rückschritt ohne Trick17 
nicht mehr möglich. Daher das PKV rettungsprogramm der Regierung. Auch 
wenn die das nicht zugeben werden. ISt halt Klientelpolitik.

Die Frage ist halt was nach der Wahl passiert wenn die andere Seite die 
Regierung UND die Merheit im BR stellt - wonach es augenblicklich ja 
schon fast sicher aussieht. Evtl. kommt dann da etwas was dir dann als 
NEU KVler in dem Sinne gefährlich werden kann - in dem Sinne das du 
nicht mehr in die GKV Zurückkanst und von der Schieflage der PKVen mit 
der Kostenexplosion kalt erwischt wirst! Denn spätestens mit dem Alter 
bist du als 100% Zahler in der PKV wie schon geschrieben ein armes 
Schwein.

DAHER:
Überdenke alle Umstände. Schätze die Möglichkeit ein tatsächlich später 
im ÖD unterzukommen. (oder zumindest kurzfristig einen ob mit PV in der 
GKV zu erhalten) um ja im Alter nicht mehr PKV zu zahlen!
Ist die Chance hoch und Familie wirklich noch weit weg würde ich 
wechseln, die günstigen Jahre mitnehmen und dann wieder zurückkehren.
Ist die Chance gering oder es besteht die Möglichkeit das die Familie 
doch früher kommt -> Bleib GKV!

Ein wenig risiko bleibt aber!

Gruß
Carsten

von __tom (Gast)


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MaWin schrieb:
> Die Private Krankenkasse gibt in jeder Beziehung mehr Geld aus. Sie
> zahlt mehr Geld an Ärzte, mehr für Medikamente und gibt zusätzlich Geld
> für Werbung und Verwaltung aus und soll dem Konzern noch Gewinne
> einbringen.
>
> Und all dieses Geld kommt VON DIR.

dafür hat die PKV die ganzen alten und kranken leute nicht. bei der 
aufnahme dürfen sie entscheiden ob sie jemanden nehmen oder nicht (oder 
nur mit risiko zuschlag) - von daher haben sie schon weniger kosten.

von MaWin (Gast)


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> dafür hat die PKV die ganzen alten und kranken leute nicht.

Das ist aus der Histore zwar richtig, aber in Zukunft nicht mehr.

Die PKV hatte die Alten und Kranken nicht deswegen nicht,
weil sie sie nie aufgenommen hätte. Für alte Menschen war
der Beitrag der PKV soweiso nie ein lockendes Angebot.
Neue Mitglieder gibt's nur in jung und (noch) gesund. Das
sind praktisch alle. Krank und Alt werden die erst später.

Die PKV hatte vor allem deswegen keine Alten Kranken Leute
weil sie die ganz perfide in die gesetzliche Kasse abgeschoben
haben: Sie haben dafür gesorgt, daß die ihre Beiträge nicht
mehr zahlen konnten, eben weil alt und krank und nicht mehr
arbeitsfähig und kein Einkommen mehr. Das ging noch und war
die übliche Methode der PKV.

Heute muss die PKV auch jeden in den Basistarif nehmen, und sie
kann die alten nicht mehr an die gesetzliche zurücküberweisen.

von ... (Gast)


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> dafür hat die PKV die ganzen alten und kranken leute nicht. bei der
> aufnahme dürfen sie entscheiden ob sie jemanden nehmen oder nicht (oder
> nur mit risiko zuschlag) - von daher haben sie schon weniger kosten.

Da reißt mir doch glatt die Hutschnur. Sagt mal seid ihr 
(Entschuldigung) Trottel denn eigentlich wirklich so naiv euch in der 
Sicherheit zu wiegen, dass ihr einen Vorteil JETZT erhaltet, der euch 
ein Leben lang zu gute kommt? Leute ihr werdet AUCH MAL ALT (oder schwer 
krank) und das geht schneller als man denkt. Diese privaten Dreckskassen 
ködern euch Jungspunde mit niedrigen Beiträgen IM WISSEN DARAUF euch 
später zu melken wie eine Masstgans, sobald ihr an Attraktivität für 
diese Kassen verliert. Das was sie euch jetzt belassen holen sie mit 
Zuschlag wieder von euch rein, nur dann habt ihr unter Umständen das 
Geld dafür gar nicht mehr. Das habt ihr nämlich bis davon auf den Kopf 
gehauen, sprich verkonsumiert.

Übrigens 90 Prozent aller Versicherten sind in einer gesetzlichen 
Krankenversicherung. Nur 10 Prozent nutzen die PKV. Aber der Bevölkerung 
wird ständig ein Bild vermittelt, als ob die Versicherten halbe-halbe 
verteilt wären. Dem ist aber nicht so.

von ... (Gast)


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> Heute muss die PKV auch jeden in den Basistarif nehmen, und sie
> kann die alten nicht mehr an die gesetzliche zurücküberweisen.

Ja und diesen Basistarif (der je nach Versichertenstatus auch nicht 
gerade günstig ist) mussten die gesetzlichen Kassen hart gegen die PKV 
erzwingen und im Bundestag durchsetzen, weil das "System-PKV" Menschen 
die ihre Krankenversicherung nicht mehr bezahlen konnten (oh ja, da gibt 
es viele) schlicht ohne Krankenschutz da standen - System USA, auf 
Charity angewiesen.

von MaWin (Gast)


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> Nur 10 Prozent nutzen die PKV

Aber nur 3.8% als Vollversicherung.
Die anderen sind Beamte die bei der PKV eine Zusatzversicherung haben.

Es ist also nur ein winzig kleiner Anteil der Bevölkerung in der PKV als 
Vollversicherung.

von Überwiegend (Gast)


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kompetente Aussagen hier. Bin selbst lange schon in der PKV und sehe dem 
Alter mit gemischten Gefühlen entgegen. Die Reisenschweinerei ist, dass 
man jemand wie M.B. der hier nach Rat gefragt hat, keine vernünftige 
Auskunft geben kann, auch die "Fachleute" nicht, die meist einseitige 
Interessen vertreten. Kein Mensch kann erahnen , was in den nächsten 
Jahren auf uns im Sozialbereich zukommt. Daher: Gesund bleiben, Sport 
treiben, vernünftig ernähren, Kippe aus, mäßig/ kein Alkohol, 
geschützter Sex usw. d.h. alles tun , dass man möglichst keine 
Krankenkasse braucht...

von __tom (Gast)


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> Diese privaten Dreckskassen
> ködern euch Jungspunde mit niedrigen Beiträgen IM WISSEN DARAUF euch
> später zu melken wie eine Masstgans, sobald ihr an Attraktivität für
> diese Kassen verliert.

den teil verstehe ich ehrlich gesagt nicht, man hat bei der PKV einen 
grundtarif der mit dem eintrittsalter festgelegt wird und über die 
versicherungszeit gleich bleibt (abgesehen von den allgemeinen 
erhöhungen die alle kunden der entsprechenden versicherung treffen) - 
wie soll die versicherung einen da melken? die PKV darf einen auch nur 
kündigen wenn man beiträge nicht mehr zahlt.

nachteil der geschichte ist natürlich das man sich mehr oder weniger an 
eine versicherung bindet.

von Andrew T. (marsufant)


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M. B. schrieb:
> Nur wie sieht es langfristig
>
> aus. Wer hat hier Erfahrungen?


Mach es einfach. Bin seit 20 Jahren damit zufrieden, gewechselt  zu 
haben.

von Andrew T. (marsufant)


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Überwiegend schrieb:
> Kein Mensch kann erahnen , was in den nächsten
>
> Jahren auf uns im Sozialbereich zukommt.

das gilt für jegliche versicherung, somit für  GKV und PKV in gleichem 
Sinne.

Und die ständigen Leistungskürzungen der GKV entsprechen einer 
verdeckten Beitragserhöhung

von escamoteur (Gast)


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Ganz einfach, die kalkulieren jede Tarif getrennt. Sobald ein Tarif 
nicht mehr angeboten wird, werden nur noch die in diesem bis Dato 
versicherten als geschlossene Gruppe kalkuliert und es kommen dort keine 
jüngereb mehr dazu. D.h. je älter die werden und mehr Kosten erzeugen 
steigt auch der Beitrag dieser Tarifgruppe.


Meine Erfahrung: Wenn Ihr be Familie plant, nie in die PKV, da Ihr 
ziemlich schwer wieder in die GKV kommt, es sei denn Ihr seid 1 Jahr 
wieder versicherungspflichtig Beschäftigt unter der 
Beitragsbemessungsgrenze oder 1 Jahr arbeitslos.

Immer dran denken, in der GKV ist die Ganze Familie mitversichert, in 
der PKV zahlst Du für jeden einzeln.

Gruß

Tom

von g. b. (gunb)


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Bin schon lange über der Beitragsbemessungsgrenze und bleibe schon 
alleine aus Solidarität in der GKV.

Verdammte Zweiklassenmedizin, verdammter Lobbyismus. Würden ALLE in die 
GKV einzahlen, gäbe es ein paar Probleme weniger.

Fertig.

von (prx) A. K. (prx)


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__tom schrieb:

> den teil verstehe ich ehrlich gesagt nicht, man hat bei der PKV einen
> grundtarif der mit dem eintrittsalter festgelegt wird und über die
> versicherungszeit gleich bleibt

Was voraussetzt, dass die Versicherung 50 Jahre im Voraus die reale 
Kostenentwicklung kennen und entsprechende Rücklagen bilden würde.

Selbst wenn eine Versicherung aufgrund einer exquisiten Glaskugel einen 
realistischen Preis über 50 Jahre zustande brächte, dann würde aufgrund 
des entstehenden Kostenniveaus beim Einstieg niemand mehr bei dieser 
Versicherung einsteigen und somit eben diese Glaskugelkalkulation wieder 
zunichte machen. Ein futurologisches Paradoxon.

Wenn also die PKVs weiterhin junge preisbewusste Kunden kriegen wollen, 
dann entsteht aufgrund der Konkurrenzsituation logischerweise eine 
Tendenz zur langfristigen(!) Unterkalkulation, ...

> (abgesehen von den allgemeinen
> erhöhungen die alle kunden der entsprechenden versicherung treffen)

... um eben hiermit die Kosten wieder reinzuholen. Wenn die Leute mal am 
Haken hängen, dann haben sie keine Wahl mehr.

Tatsächlich funktioniert das PKV-Modell bei den Beiträgen besonders gut, 
wenn stets neue gesunde junge Kunden dazu kommen und natürlich spielt 
die Altersverteilung eine Rolle. Eine zunehmend alternde PKV muss über 
Tariferhöhung die Ausgaben wieder reinkriegen.

Damit erklärt sich auch die von der Regierung vorgesehene Reduzierung 
des Einstiegsniveaus in PKVs. Es wird mehr Frischfleisch benötigt, damit 
die Kosten für die Altkunden nicht davonlaufen.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Gun B. schrieb:
> Bin schon lange über der Beitragsbemessungsgrenze und bleibe schon
> alleine aus Solidarität in der GKV.

Das kann ich - als Selbstständiger, nicht verheiratet, keine Kinder - 
nur unterschreiben.
Die Krankenversicherung ist mMn einer der Grundpfeiler unserer 
Solidargemeinschaft und für mich ist es selbstverständlich, dass ich 
auch für die zahle, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen (= 
gesund sind) - und nicht nur für einen privilegierten Personenkreis.

> Verdammte Zweiklassenmedizin, verdammter Lobbyismus. Würden ALLE in die
> GKV einzahlen, gäbe es ein paar Probleme weniger.

Das wäre in der Tat so. Insbesondere müssten die Mindest- und 
Höchstschranken fallen. Wer 10k im Monat macht, kann durchaus 1500 Euro 
in die KK einzahlen, wer nur 500 verdient, zahlt auch nur 75 Euro.

Wer sich gerade selbstständig gemacht hat, wird quasi per Gesetz den 
privaten in die Arme getrieben ("fiktives Mindesteinkommen").

Zusätzlich kann sich ja jeder gerne privat absichern.

Chris D.

von g. b. (gunb)


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Chris D. schrieb:
> Gun B. schrieb:
>> Bin schon lange über der Beitragsbemessungsgrenze und bleibe schon
>> alleine aus Solidarität in der GKV.
>
> Das kann ich - als Selbstständiger, nicht verheiratet, keine Kinder -
> nur unterschreiben.
> Die Krankenversicherung ist mMn einer der Grundpfeiler unserer
> Solidargemeinschaft und für mich ist es selbstverständlich, dass ich
> auch für die zahle, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen (=
> gesund sind) - und nicht nur für einen privilegierten Personenkreis.
>
>> Verdammte Zweiklassenmedizin, verdammter Lobbyismus. Würden ALLE in die
>> GKV einzahlen, gäbe es ein paar Probleme weniger.
>
> Das wäre in der Tat so. Insbesondere müssten die Mindest- und
> Höchstschranken fallen. Wer 10k im Monat macht, kann durchaus 1500 Euro
> in die KK einzahlen, wer nur 500 verdient, zahlt auch nur 75 Euro.
>
> Wer sich gerade selbstständig gemacht hat, wird quasi per Gesetz den
> privaten in die Arme getrieben ("fiktives Mindesteinkommen").
>
> Zusätzlich kann sich ja jeder gerne privat absichern.
>
> Chris D.

Sehe ich alles ein, ist mir klar, dass Selbstständige oder Beamte nicht 
die Wahl haben.

Freiwillig Versicherte im Angestelltenverhältnis haben aber sehr wohl 
die Wahl, und meine Einstellung ist eben die, dass nicht Alles in 
unserem leider oft missbrauchten System aus Egoismus kaputtgehen darf. 
Wer wenig verdient und immer pflichtbewußt seiner Arbeit nachgegangen 
ist, darf dann, wenn er krank und schwach wird nicht einfach 
hängengelassen werden.

Deswegen müssen starke Schultern schwache tragen, und wenn sich jeder 
aus dem System der sozialen Verantwortung verabschiedet und egoistisch 
nur noch um den eigenen Geldbeutel kümmert, kann's nicht funktionieren.

Wenn ich soviel verdiene, dass ich die Beitragsbemessungsgrenze 
überschritten habe, dann geht es mir auch noch immer gut, wenn ich in 
die GKV einzahle. Aus Solidarität und sozialem Verantwortsbewußtsein 
wird mich kein Geld der Welt jemals in die PKV eintreten lassen.

Geld ist nicht alles. Arme Leute müssen auch eine Chance auf 
gesundheitliche Versorgung habe.

Das Ziel muss es sein, den Mißbrauch des Systems zu verhindern, durch 
Versicherte wie durch die Pharmaindustrie gleichermaßen.

Meine Kritik richtet sich auch eher an die Politik, die diesen Mist 
ermöglicht hat und daran nichts ändert.

von Bernd (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Wer sich gerade selbstständig gemacht hat, wird quasi per Gesetz den
> privaten in die Arme getrieben ("fiktives Mindesteinkommen").
so gings mir auch,
als ich vor über 20 Jahren in die Private wechselte konnte ich mir als 
Selbstständiger den Tarif der gesetzlichen schlicht und einfach nicht 
leisten.
Denn man zahlt bei geringem Einkommen nicht nach Einkommen wie die 
anderen,
ich hätte anfangs z.B. die Hälfte meines Einkommens zahlen sollen.

>den teil verstehe ich ehrlich gesagt nicht, man hat bei der PKV einen
>grundtarif der mit dem eintrittsalter festgelegt wird und über die
>versicherungszeit gleich bleibt (abgesehen von den allgemeinen
>erhöhungen die alle kunden der entsprechenden versicherung treffen) -
der Tarif steigt nur leider deutlich schneller wie dein Einkommen 
steigt, kann man sich ausrechnen wie das weitergeht.

Ich bin deshalb am Überlegen wieder in die gesetzliche zu wechseln denn 
im Alter werde ich mir die private nicht mehr zahlen können ...

von (prx) A. K. (prx)


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Es gibt eine besondere Logik hinter Versicherungen wie 
Krankenversicherung und Rentenversicherung. So mies die Leistungen (KV) 
oder Verzinsungen (RV) staatlicher Versionen im Normallfall sein mögen: 
Sie sind die einzigen, die leidlich krisenfest sind. Möglicherweise 
steht man hinterher nicht mehr so gut da wie vorher, aber ein 
Grundbestand bleibt gesichert, solange das solidarische Prinzip nicht 
völlig aufgekündigt wird.

Die PKVs haben zwar eine Auffanggesellschaft für den Konkursfall, aber 
die dürfte ebenso wenig krisenfest sein, wie die entsprechenden 
Bankstrukturen es sind, wenn in einer Krise viele Banken gleichzeitig 
über den Jordan zu gehen drohen. Das würde dann zwar wahrscheinlich 
soweit möglich grad so wie bei den Banken der letzten Jahre durch das 
Prinzip "Gewinne privatisieren, Verluste verstaatlichen" aufgefangen 
werden, aber inwieweit man darauf vertrauen will - oder es mit seinem 
eigenen Gewissen ausmachen kann - muss jeder für sich entscheiden.

von MaWin (Gast)


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> Kein Mensch kann erahnen , was in den nächsten
> Jahren auf uns im Sozialbereich zukommt.

Doch.

Er bleibt wie er ist.

Die Alten bekommen Rente, die Kranken werden behandelt,
die Alleinerziehenden bekommen Unterstützung.

Man nennt so was "humane Gesellschaft".

Es gibt nur einige Gierige, die diese zerstören wollen,
weil sie meinen sie würden dann "besser" leben.
Und es gibt einige Dumme, die meinen diese Gierigen wäre
ein gutes Vorbild.
Eigentlich muß man als Gesellschaft beiden
gesellschaftsschädigenden Elementen den Garaus machen.

Aber wir sind eine humane Gesellschaft, die auch solche
kranken Geister leben lässt.

von puffel (Gast)


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Gun B. schrieb:
> Bin schon lange über der Beitragsbemessungsgrenze und bleibe schon
> alleine aus Solidarität in der GKV.

Geht mir genauso. Wobei nicht nur Solidarität eine Rolle spielt, sondern 
mir auch das unkalkulierbare Risiko immenser Kosten für die PKV 
(insbesondere im Alter) viel zu hoch ist. Ich traue denen nur so weit 
wie ich einen 40-Tonner werfen kann...

> Verdammte Zweiklassenmedizin, verdammter Lobbyismus. Würden ALLE in die
> GKV einzahlen, gäbe es ein paar Probleme weniger.

Ich habe ohnehin nie verstanden, warum zwei so abgeschottete Systeme 
parallel existieren müssen. Insbesondere die Möglichkeit der PKV, die 
Leute nach Risikofaktoren einzupreisen und auch ganz abzulehnen, ist 
eine asoziale Lizenz zum Gelddrucken. Gerade bei so lebensnotwendigen, 
sozialen Dingen wie einer Krankenversicherung ist eine Risikoeinstufung 
bei der Aufnahme unethisch.

von -Gast_XIV (Gast)


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M. B. schrieb:
...

> Finanziell müsste ich sofort wechseln, da momentan erheblich geringere
> Beiträge(bin 27 Jahre alt)anfallen würden. Nur wie sieht es langfristig
> aus. Wer hat hier Erfahrungen? Es sind in nächster Zeit(3-4Jahre) noch
> keine Kinder geplant und mehr als 2 sollen es Stand heute nicht werden.

Das bringt nichts, wenn du Kinder planst und dabei den normalen Weg der 
Ehe gehen willst dann ist eine PKV zu teuer.



Rechne dir die Kosten über 10 Jahre aus.



> Was mich zögern lässt ist, dass ich in spätestens 3-4 Jahren plane in
> den Bereich öffentlichen Dienst zu wechseln (weniger Gehalt aber auch
> weniger Stress,Neid,sicherer Arbeitsplatz auch im Alter,...) und damit
> wieder unter die Beitragsbemessungsgrenze fallen werde. Damit würde ich
> wohl wieder in die gesetzliche Krankenversicherung zurückfallen oder?

Gute Frage, meines Wissens ist der Rückweg versperrt.


> Trotzdem hätte ich in den nächsten 4 Jahren weniger Beiträge zu zahlen
> und würde dann bei Rückkehr in die gesetzliche eben die
> Altersrückstellungen der privaten verlieren oder?
>

Wenn du ausreichend Geld verdienst, einen Lebensweg Ehe Kinder ÖD 
vorhast dann macht die PKV wenig Sinn. Das bisschen früher drankommen 
beim Arzt macht den Kohl nicht fett, Chefarztbehandlung ist 
kontraproduktiv (meist aus'm Job du wirst quasi von einem 
Verwaltungsmensch behandelt) und Patient kommt von patienta (lat. 
Geduld) Das ist unabhängig von PKV oder GKV.


> So wie ich das sehe spare ich mir ab jetzt bei einem Wechsel jährlich
> mindestens 1500€ jährlich. Macht 6000€ netto in 4 Jahren und dann eben
> wieder zurück in die gesetzliche und 14,..% Beitrag vom
> Bruttolohn(wahrscheinlich dann nur noch ca. 38000€ Jahresgehalt zum
> Anfang)

Wie geschrieben, mach es über 10 Jahre und was es dich zusätzlich 
kostet.

von GKV-Versicherter (Gast)


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Ich möchte ein Erlebnis als Info beisteuern:

Mein Versicherungsvertreter (eine seltenes Exemplar weil sehr anständig 
und
ehrlich) riet mir vor vielen Jahren vom Wechsel in die PKV ab (er hätte 
gut
dran verdient). Erst war ich etwas verwundert, viel später aber sehr 
dankbar.

Was war passiert? Der Versicherungvertreter hatte einen Herzinfarkt,
und dann noch einen, beide aber gut überstanden. Anschließend wurde ihm
die PKV gekündigt.... (War sogar sein Arbeitgeber). Die Kündigung
basierte auf einem, so möchte ich es nennen, "Schlupfloch" das kaum 
einer
kennt, auch als voll ausgebilderter Vers.-Kaufmann war ihm das neu.

Einem andern Bekannten wurde ebenfalls mit einem gemeinen Trick
("kleine Änderung des V-Schutzes") plötzlich eine sehr kräftige
Erhöhung des Beitrags "untergejubelt".

Mit "Zurück in die GKV" ging bei beiden nichts.

Wäre interessant zu wissen, was passiert wenn man dann lebensgefährlich
erkrankt und man nicht ausreichend Geld hat und keine KV.

von Leo .. (-headtrick-)


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@ M. B.

>...wieder zurück in die gesetzliche und 14,..% Beitrag vom
>Bruttolohn(wahrscheinlich dann nur noch ca. 38000€ Jahresgehalt zum
>Anfang)
>Korrekt? oder habe ich da einen Denkfehler.
Noch, ab Januar soll dann in der GKV 15,5% einheitlich gelten wovon
du aber nur die Hälfte von deinen Brutto abdrückst. Die andere Hälfte
muss dein Arbeitgeber bezahlen, zumindest war das bisher so, aber da
immer mal wieder irgendwelche Halbwahrheiten durch die Medien geistern
bin ich mir bald auch nicht mehr sicher. Zu dem dem anderen kann ich
leider nichts sagen da ich noch nie PKV-versichert war und das auch
gar nicht beabsichtige um nicht in die Kostenfalle im Alter zu stolpern.
Und wer sagt das das im Alter dabei bleibt? Eine überraschende 
Gesetzesänderung und schon ist wieder alles anders.

Mein Vater war Beamter im öffentlichen Dienst und hatte eine relativ
günstige Beamten-Krankenversicherung die auch im Alter für
meine Mutter noch günstig war. War auch kein Kunststück, die Belegschaft
war gleich Null weil das ein Beamter der sich damit aus kannte
das in seiner Dienstzeit mit erledigte. Ging reibungslos und Sterbegeld
gab sogar auch noch. Das ist natürlich nur für Beamte einer bestimmten 
Behörde gewesen. Für andere Behörden gilt vermutlich anderes ähnliches.

Öffentlicher Dienst heißt aber nicht automatisch Verbeamtung.
Da gibts auch Angestellte und die sind keineswegs unkündbar.

Man sollte die Beitragbemessungsgrenze abschaffen und auch 
Einkommensmillionären ihren Beitrag zahlen lassen. Ich verstehe
ohnehin nicht warum man die schont.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Gun B. schrieb:

> Sehe ich alles ein, ist mir klar, dass Selbstständige oder Beamte nicht
> die Wahl haben.

Viele Selbstständige haben schon die Wahl - problematisch wird es bei 
anfangs sehr geringem Einkommen.
Der Mindestbeitrag liegt z.Z. bei etwa 315 Euro/Monat - wenn man anfangs 
nur 1000 netto hat, zahlt man so 31,5% KK-Beitrag. Und dann locken 
Private mit 99€/Monat - ist doch klar, dass die Leute da schwach werden.

> Wenn ich soviel verdiene, dass ich die Beitragsbemessungsgrenze
> überschritten habe, dann geht es mir auch noch immer gut, wenn ich in
> die GKV einzahle. Aus Solidarität und sozialem Verantwortsbewußtsein
> wird mich kein Geld der Welt jemals in die PKV eintreten lassen.

Schön, dass ich offenbar nicht alleine so denke :-)

Die Callcenter-Damen sind immer ganz baff, wenn ich begründe, warum ich 
nicht zur PKV wechsele. Spätestens bei "Ich zahle auch für Sie, und ich 
tue das gern" gewinnt man ;-)
Genauso überrascht war der Allianz-Vertreter, der mir hier im Büro die 
PKV schmackhaft machen wollte...

> Geld ist nicht alles. Arme Leute müssen auch eine Chance auf
> gesundheitliche Versorgung habe.

So ist es - ich möchte mir nie selbst vorwerfen müssen, dass ich so 
egoistisch war, für viele bei Krankheit nicht einzustehen, nach dem 
Motto: "Oh, gesetzlich versichert? Tja, dafür gebe ich nix."

> Das Ziel muss es sein, den Mißbrauch des Systems zu verhindern, durch
> Versicherte wie durch die Pharmaindustrie gleichermaßen.
>
> Meine Kritik richtet sich auch eher an die Politik, die diesen Mist
> ermöglicht hat und daran nichts ändert.

Ja, das ist eine bodenlose Unverschämtheit. Ich habe schon damals an 
Ulla geschrieben, gemailt etc. und diesen Mißstand benannt - Reaktion: 
Null!

Chris D.

von -Gast_XIV (Gast)


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Leo ... schrieb:
> Noch, ab Januar soll dann in der GKV 15,5% einheitlich gelten wovon
> du aber nur die Hälfte von deinen Brutto abdrückst. Die andere Hälfte
> muss dein Arbeitgeber bezahlen,

Was für ein Blödsinn.

Das bezahlst bzw erarbeitest du genau so wie alle anderen 
"Arbeitgeberanteile" auch.

Als AG rechnest du mit dem Arbeitnehmerbrutto. Das sind Traumgehälter 
die da in der Liste stehen. Was davon der AN auf dem Lohnzettel sieht 
ist ein Witz, das ist auch so gewollt.

So bedeuten 15,5% aufs Brutto bei ca. 35 000 Jahreseinkommen) 5300 Euro 
im Jahr KV.

Angespart über 20 Jahre kannst du damit Medizin im Werte von 100 000 
Euro finanzieren, wenn man dich denn ließe.

Noch Fragen?

von -Gast_XIV (Gast)


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Chris D. schrieb:
>> Das Ziel muss es sein, den Mißbrauch des Systems zu verhindern, durch
>> Versicherte wie durch die Pharmaindustrie gleichermaßen.
>>
>> Meine Kritik richtet sich auch eher an die Politik, die diesen Mist
>> ermöglicht hat und daran nichts ändert.
>
> Ja, das ist eine bodenlose Unverschämtheit. Ich habe schon damals an
> Ulla geschrieben, gemailt etc. und diesen Mißstand benannt - Reaktion:
> Null!

Sag mal, wovon träumt ihr eigentlich nachts?

Was in den Zeitungen steht ist Verdummung pur. Der sog. Missbrauch ist 
gewollt pure Absicht und reine politische Korruption.

Das was der Einzahler ins System "rausholen" kann ist längst durch 
Budgetierung, Zuzahlungen und Leistungseinschränkungen auf ein Minimum 
reduziert.


Das einzige was ich an irgendwelche Funktionäre der feudalstaatlichen 
Kleptokratie adressieren würde sind Dinge die man öffentlich nicht 
Schreiben kann.

von P. S. (Gast)


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M. B. schrieb:

> Herzlichen Dank im Voraus

Und, hast du nun gelernt, dass du niemals fuer wichtige Entscheidungen 
in diesem Forum um Rat fragen solltest?

von Lolly (Gast)


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Ich habe jetzt nicht komplett alles gelesen, aber ich finde es unfair 
anderen gegenüber, in die PKV zu wechseln und dann zurück in die GKV, 
wenn Kinder kommen. Solchen Leuten wie Dir sollte man die Rückkehr 
unmöglich machen! Jeder sollte die Wahl haben ob PKV oder GKV und, 
Solidarität hin oder her, aber ich finde es einfach pervers, danach 
zurück zu wollen. Ich hoffe für uns alle, dass Du damit nicht 
durchkommst

Lolly

von Leo .. (-headtrick-)


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-Gast_XIV schrieb:
> Leo ... schrieb:

> Was für ein Blödsinn.
Na,na, das geht ja wohl auch Zivilisierter, Flachzange.
Drück dich mal etwas gewählter aus.
"Blödsinn" was ich gemeint habe oder was die Politik beschlossen hat?
Dein Kraftausdruck ist nicht so ganz schlüssig.
> Das bezahlst bzw erarbeitest du genau so wie alle anderen
> "Arbeitgeberanteile" auch.
Das die Beträge ja erst mal erarbeitet werden müssen hab ich
nie in Zweifel gezogen. Das dagegen die Krankenversicherungsbeiträge
des AN hälftig(7%) von seinem Brutto abgezogen werden und die AG
nochmal den selben Betrag(7%) zahlen, war meine Aussage und solange
das nicht widerlegt wird, stimmt das auch.

> Als AG rechnest du mit dem Arbeitnehmerbrutto. Das sind Traumgehälter
> die da in der Liste stehen. Was davon der AN auf dem Lohnzettel sieht
> ist ein Witz, das ist auch so gewollt.
Ob das nun ein Witz ist(unnötiger Kommentar) sei dahingestellt.
Von irgendwas muss man ja auch leben sonst könnte ja auch jeder von H4 
leben bis der Staat endgültig pleite wäre.
Irgendwie muss ja alles finanziert werden. Dann muss das Brutto eben
so hoch angesetzt werden, das Netto auch genügend bei raus kommt.
> So bedeuten 15,5% aufs Brutto bei ca. 35 000 Jahreseinkommen) 5300 Euro
> im Jahr KV.
Es wären bei dem Zinssatz zwar 5425 Euro aber das ist nicht der Punkt,
sondern das von deinem Brutto nur ca. 270 Euros abgezogen werden
(Hab es nochmal geprüft mit nettolohn.de)
Die andere Hälfte zahlt der AG zusätzlich zu deinem Brutto.
> Angespart über 20 Jahre kannst du damit Medizin im Werte von 100 000
> Euro finanzieren, wenn man dich denn ließe.
Das würde für ein bis zwei Operation an den inneren Organen z.B.
Gallensteine oder dem Blinddarm reichen, könnte ich mir vorstellen
und dann? So kann man dann auch nicht rechnen. Manche sind eben wenig
krank und manche viel. Fehlt noch, das die Gesunden den Kranken Vorwürfe 
machen da sie nicht gesund genug leben. Dann kann man ja gleich mit den 
Rauchern anfangen und die anmotzen das sie dem Gesundheitssystem nur auf 
der Tasche liegen. Dann kann man auch gleich fettes Essen verbieten
und noch so manches andere an Lebensqualität. Wer wäre dazu schon 
bereit?
> Noch Fragen?
Ne, da bekommt man ja von dir nur doofe suspekte Antworten und
Kommentare. Verbessere erst mal deine Ausdrucksweise und dein Benehmen
hier, dann stelle ich dir vielleicht mal eine Frage die du dann 
beantworten darfst.

von ... (Gast)


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Peter Stegemann (pst) schrieb:
Datum: 18.10.2010 14:53

> M. B. schrieb:

>> Herzlichen Dank im Voraus

> Und, hast du nun gelernt, dass du niemals fuer wichtige Entscheidungen
> in diesem Forum um Rat fragen solltest?

Er sollte vor allem eines gerlernt haben, nicht den Opiumhaften 
Köderbeiträgen der PKV zu verfallen. Angefixt ist man dort schnell, aber 
der Stoff wird mit der Zeit teurer und teurer und irgend wann wenn es 
dir nicht mehr so gut wie gerade momentan geht verweist man dich auf die 
Möglichkeit dir den goldenen Schuss zu setzen (d.h. dann ärgern sie dich 
mit Kleingedrucktem so lange bis du freiwillig das Feld räumst - aber 
die GKVen nehmen dich dann nicht mehr ..).

von ... (Gast)


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> Manche sind eben wenig
> krank und manche viel

Stell dir mal vor, die Allermeisten die plötzlich schwer erkranken 
wussten das vorher nicht. Denk mal drüber nach.

von Leo .. (-headtrick-)


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Auch nicht wenn man eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
annimmt? In Wiso haben die das mal vor Ewigkeiten behautet. Dann
soll die Rückkehr in die GKV möglich sein. Genaueres weiß ich dazu
nicht.

>Stell dir mal vor, die Allermeisten die plötzlich schwer erkranken
>wussten das vorher nicht. Denk mal drüber nach.
Mit meiner Aussage wollte ich vertreten das man da keine Unterschiede
machen kann.

von Axel L. (axel_5)


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>Angespart über 20 Jahre kannst du damit Medizin im Werte von 100 000
>Euro finanzieren, wenn man dich denn ließe.

Wenn Du richtig krank bist (Krebs, MS, andere chronische Krankheiten, 
etc.) ist das schneller weg als Schnee in der Sommersonne.

Gruss
Axel

von Pi-Mal-Daumen (Gast)


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Leo ... schrieb:
> In Wiso haben die das mal vor Ewigkeiten behautet. Dann
> soll die Rückkehr in die GKV möglich sein. Genaueres weiß ich dazu
> nicht.

Mein Stand:

Bis 55 kann man zurück, wenn man sozialversicherungspflichtig 
Beschäftigt ist, und unter der Grenze verdient.
Danach kommt man nur noch zurück, wenn man sich Arbeitslos meldet.
ab 65 (bald 67) gibts dann garkeinen Ausweg mehr.

von g. b. (gunb)


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-Gast_XIV schrieb:
> Sag mal, wovon träumt ihr eigentlich nachts?
>
> Was in den Zeitungen steht ist Verdummung pur. Der sog. Missbrauch ist
> gewollt pure Absicht und reine politische Korruption.
>
> Das was der Einzahler ins System "rausholen" kann ist längst durch
> Budgetierung, Zuzahlungen und Leistungseinschränkungen auf ein Minimum
> reduziert.
>
>
> Das einzige was ich an irgendwelche Funktionäre der feudalstaatlichen
> Kleptokratie adressieren würde sind Dinge die man öffentlich nicht
> Schreiben kann.

Du hast die Argumentation nicht verstanden.

von Gutmenschen (Gast)


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wie sie hier auftreten, in dem sie behaupten , freiwillig und aus 
Solidarität in der GK zu bleiben, möchte ich mal vor Augen halten, daß 
über rd. 80 % ihres (Brutto-) Einkommens ANDERE verfügen und ihnen 
gerade noch rd. 20% bleiben , über deren Verwendung sie bestimmen dürfen 
(gilt für Singles, Ehemänner dürften so bei 1 - 2 % liegen)
Da lohnt es sich doch, um jeden EUR Selbstbestimmung zu kämpfen !

von g. b. (gunb)


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Gutmenschen schrieb:
> wie sie hier auftreten, in dem sie behaupten , freiwillig und aus
> Solidarität in der GK zu bleiben, möchte ich mal vor Augen halten, daß
> über rd. 80 % ihres (Brutto-) Einkommens ANDERE verfügen und ihnen
> gerade noch rd. 20% bleiben , über deren Verwendung sie bestimmen dürfen
> (gilt für Singles, Ehemänner dürften so bei 1 - 2 % liegen)
> Da lohnt es sich doch, um jeden EUR Selbstbestimmung zu kämpfen !

Dann kämpf doch lieber dafür, dass sich das mal ändert, statt den 
einfachen Weg zu gehen und vor der Verantwortung wegzulaufen.

Einfach in die PKV zu wechseln ändert an obigen Verhältnissen auch 
nichts. Ist das dann der Weisheit letzter Schluss?

Aber interessanter Ansatz: Wieviel ändert sich an deinen obigen 
Verhältnissen denn, wenn du von der GKV in die PKV wechselst? Ist dann 
schlagartig alles besser?

von Jürgen W. (lovos)


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>Autor: Lolly (Gast)
>Datum: 18.10.2010 15:04
>
>Ich habe jetzt nicht komplett alles gelesen, aber ich finde es unfair
>anderen gegenüber, in die PKV zu wechseln und dann zurück in die GKV,
>wenn Kinder kommen. Solchen Leuten wie Dir sollte man die Rückkehr
>unmöglich machen!

Bei so hohen moralischen Standards kommen mir jetzt die Traenen. 
Ehrlich.

Haben die Versicherer auch so hohe moralische Werte? Wohl kaum.

Da kam bei Frontal21 vor ein paar Jahren wie einem Rentner die 
Haftplichtversicherung gekuendigt bei seinem ersten Unfall (Auffahr-) 
seit ueber 15 Jahren. All die Jahre war er treu bei EINEM Versicherer.
Keine andere Versicherung hat mit ihm eine Haftplicht abgeschlossen und 
da musste er sein Auto verkaufen.

Erst letzte Woche wurde bei Plusminus von einem Aussendienstmitarbeiter 
der Volksfuersorge berichtet. Bei einem Berufsunfall wurde er 
berufsunfaehig (Kruecken) und war auch bei seinem Arbeitgeber 
versichert.
Und die Volksfuersorge hat ihm die Leistung verweigert, da medizinische 
Gutachten unstimmig gewesen seien.
Jetzt ist er mit seinem Arbeitgeber und Versicherer im Gerichtsstreit.

Mir kommen die Versicherer wie die Kirchen vor. Die koennen sich 
erlauben was sie wollen, und ihnen wird mit hoechster Loyalitaet der 
Mehrheit begegnet.

von puffel (Gast)


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Jürgen G. schrieb:
> Mir kommen die Versicherer wie die Kirchen vor. Die koennen sich
> erlauben was sie wollen, und ihnen wird mit hoechster Loyalitaet der
> Mehrheit begegnet.

Da hast Du aber etwas grundlegend falsch verstanden. Deinem Vorredner 
ging es nicht um Loyalität zur Versicherung, sondern um Vorteilsnahme 
zuungunsten der Allgemeinheit (durch Wechsel in die PKV so lange es 
günstig ist und wieder zurück, sobald dort die Beiträge über das Niveau 
der GKV steigen).

Dass die Versicherungen hier von der Politik gehegt und gepflegt werden, 
ist leider Tatsache. Wie sonst können die es sich erlauben, 
Krankenversicherungen nach persönlichem Risiko (Vorerkrankungen etc.) 
einzupreisen oder Leute abzulehnen? Dieses schmutzige Spiel hat man dann 
mit den Berufsunfähigkeitsversicherungen fortgesetzt, indem man den 
Versicherungen ein riesiges neues Geschäft zugeschustert hat und dabei 
"vergessen" hat, die Risikobewertung (und Ablehnung) von vornherein zu 
unterbinden.

von Jürgen W. (lovos)


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>Da hast Du aber etwas grundlegend falsch verstanden. Deinem Vorredner
>ging es nicht um Loyalität zur Versicherung, sondern um Vorteilsnahme
>zuungunsten der Allgemeinheit (durch Wechsel in die PKV so lange es

Man kann Versicherungen verstehen als eine grosse Gemeinschaft von 
Menschen (Mega-Familie), die sich gegenseitig in Notlagen helfen.
Man kann sie auch verstehen als Finanzunternehmen, die das Produkt 
"Hilfe bei Schadensfaellen" gewinnmaximierend verkaufen.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Jürgen G. schrieb:

> Bei so hohen moralischen Standards kommen mir jetzt die Traenen.
> Ehrlich.
>
> Haben die Versicherer auch so hohe moralische Werte? Wohl kaum.

Man kann nicht immer nur auf andere zeigen - wichtig ist es, zuerst bei 
sich selbst anzufangen (und ja, die Beiträge in die GKV taten anfangs 
richtig weh).

Mit "der macht das doch auch!" kommen wir hier nicht weiter.

Dazu muss man auch nicht den Gutmenschen rauskehren - es reicht, einfach 
auf sein soziales Gewissen zu hören.

Und wenn ich "Mir bleibt nur 20% - 80% frisst der böse Staat" höre, 
empfehle ich den Leuten, mal morgens in den Spiegel zu schauen.

Dann sehen sie, wer der Staat ist.

Chris D.

von MaWin (Gast)


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> mal vor Augen halten, daß über rd. 80 % ihres (Brutto-)
> Einkommens ANDERE verfügen

Aha.

Du meinst, weil ich mir von meinem Brutto-Einkommen was kaufe,
verfügt der Bauer über mein Geld, der Autobauer oder der
Klamottenschneider, nur nicht mehr ich.

Ja ja, die Welt ist hart. Selbst verfügt man demnach nur noch
über das, was man nicht ausgibt, also das angesparte.

> Da lohnt es sich doch, um jeden EUR Selbstbestimmung zu kämpfen !

Vor allem erst mal um jede Gehirnwindung. Denn Klugheit kommt
nicht von alleine, abstruse Gedanken wie die deinen hingegen schon.


Du magst dich wundern, aber der Grossteil der Bevölkerung ist
sozial, es sind tatsächlich sehr viele in der gesetzlichen
Krankenkasse (z.B. ich) obwohl sie in die private Krankenkasse
wechseln könnten und das auf den ersten Eindruck persönlich
ein wenig Geld sparen würde.
Nicht jeder ist ein asozialer Schlechtmensch der nur auf die
eigene Gier hört.
Aber ich hab gehört, die gierigen Egozentrikern wurde in dieser
Krise auch die Hosen ausgeziogen, viele haben nicht nur ihre
Rentenanlage an die Banken verloren, sondern manche haben auch
gemerkt, daß es besser wäre mit der Gemeinschaft als gegen sie
zu handeln.

Vielleicht lernst du das eines Tages auch noch.

von puffel (Gast)


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Jürgen G. schrieb:
> Man kann Versicherungen verstehen als eine grosse Gemeinschaft von
> Menschen (Mega-Familie), die sich gegenseitig in Notlagen helfen.

Nein, Versicherungen sind Wirtschaftsunternehmen. Die Versicherten sind 
eine Gemeinschaft. Und die derzeitigen Regelungen bei der PKV und der 
Berufsunfähigkeitsversicherung dienen eher dem Geschäftsinteresse der 
Versicherungen als der Versicherungsgemeinschaft.

von High Performer (Gast)


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>> Bin schon lange über der Beitragsbemessungsgrenze und bleibe schon
>> alleine aus Solidarität in der GKV.
>
>Das kann ich - als Selbstständiger, nicht verheiratet, keine Kinder -
>nur unterschreiben.
>Die Krankenversicherung ist mMn einer der Grundpfeiler unserer
>Solidargemeinschaft und für mich ist es selbstverständlich, dass ich
>auch für die zahle, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen (=
>gesund sind) - und nicht nur für einen privilegierten Personenkreis.

dito und absolut ACK! Ich komme aus einer Arbeiterfamilie und habe noch 
zwei Geschwister. Ich sehe mich aktuell, bei gutem Einkommen und bester 
Gesundheit <dreimal auf Holz klopf> in der Lage, ein wenig mehr 
Verantwortung für die Solidargemeinschaft zu übernehmen und die früheren 
Kosten für meine Familie mindestens auszugleichen. Und bei allem was ich 
so mitbekomme, ist die GKV auch nicht soooo schlecht, wie diese immer 
dargestellt wird.
Also ich bleibe auf jeden Fall in der GKV.

von High Performer (Gast)


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>Angespart über 20 Jahre kannst du damit Medizin im Werte von 100 000
>Euro finanzieren, wenn man dich denn ließe.

Du hast den Sinn einer Versicherung nicht verstanden: die braucht man 
nicht dafür, dass sie einem ein Hustenmittel für zehn Euro bezahlt, 
sondern sie wird erst dann extrem wichtig, wenn mal "was größeres" 
ansteht. Da sind dann Deine 100.000,- EUR im Nu weg. Und woher bekommst 
Du dann die weiteren 100.000,- EUR, die Deine Behandlung kostet?

von Andrew T. (marsufant)


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puffel schrieb:
> Und die derzeitigen Regelungen bei der PKV und der
>
> Berufsunfähigkeitsversicherung dienen eher dem Geschäftsinteresse der
>
> Versicherungen als der Versicherungsgemeinschaft.


Aha. Und etwa bei der GKV nicht?

von Jürgen W. (lovos)


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>Da sind dann Deine 100.000,- EUR im Nu weg. Und woher bekommst
>Du dann die weiteren 100.000,- EUR, die Deine Behandlung kostet?

Ob bei solchen schweren Unfaellen/Krankheiten ein Weiterleben noch viel 
Sinn macht, ist eine andere Sache. Sicherlich ist der Tod abzusehen, 
wenn eine Behandlung schon 200.000EUR gekostet hat.
Es gibt nicht wenige Faelle, wo solche traurige Menschen sich den Tod 
wuenschen.
Das Leben ist ein Risiko, da braucht man sich nichts vorzumachen. Auch 
mit der besten GKV oder PKV BLEIBT es ein Risiko.

(Ich glaube nicht, dass eine KV 200.000EUR fuer behindertengerechte 
Rollstuehle, Wohnungen, Haeuser locker macht. Die Sachen muessen extra 
versichert sein.)

von Jürgen W. (lovos)


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Ich finde es interessant wie unterschiedlich mit dem Sterben 
umgegegangen wird. Bei der (lebensverachtenden) Legalisierung 
(eigentlich Strafbefreiung) der Abtreibung zeigt das System wie wenig 
ein Leben wert ist.
In D 110000 pro Jahr. Wenn das neue Leben nicht ganz gelegen kommt -> 
zack, weg damit.
(von den Kriegen will ich gar nicht schreiben)
Dann aber gibt es das Krankensystem, wo man fuer eine 
lebensverlaengernde Massnahme von ein paar Wochen hundert-tausende 
locker macht.
Irgendwie krieg ich das nicht auf einen Hut.

von ... (Gast)


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Jürgen G. (lovos)

> Man kann Versicherungen verstehen als eine grosse Gemeinschaft von
> Menschen (Mega-Familie), die sich gegenseitig in Notlagen helfen.
> Man kann sie auch verstehen als Finanzunternehmen, die das Produkt
> "Hilfe bei Schadensfaellen" gewinnmaximierend verkaufen.

Und wo findest du die Gewinnmaximierung? Richtig, bei den PKVen. Schau 
dir doch mal an wer dort alles mitmischt, beispielsweise die Allianz. 
Wer finanziert denn deren Glaspaläste? Der Beitragszahler. Wer 
erwirtschaftet deren Rendite? Der Beitragszahler. Wer sorgt dafür wenn 
durch Fehlspekulation alles den Bach runter geht? Der Steuerzahler.

Und jetzt mach dir noch mal klar für wen d.h. für welchen 
Bevölkerungsanteil dieses Riesengeschäft eigentlich aufgezogen wird. Für 
max. ganze 10 Prozent aller Versicherten. Aber anscheinend ist dort auch 
beträchtlich was zu holen, sonst würden ja Leute wie Finanzunternehmer 
wie Maschmeyer kein Privarvermögen von über 1 MILLIARDE Euro anhäufen 
können.

von IGBT (Gast)


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Jürgen G. schrieb:
> Irgendwie krieg ich das nicht auf einen Hut.

Das ist ganz einfach - es liegt nur daran das du die Zahlen nicht 
verstehst.

Wenn ein heute 80jähriger für seine Behandlung eine Summe X benötigt - 
so hat er dafür 60 Jahre in das System eingezahlt und es übrigens erst 
ermöglicht durch seine Arbeit.

Jürgen G. schrieb:
> Bei der (lebensverachtenden) Legalisierung
> (eigentlich Strafbefreiung) der Abtreibung zeigt das System wie wenig
> ein Leben wert ist.

Wenn von 1 Million natürlich absterbenden Embrios 100 durch Abtreibung 
sterben - stellst du ein Gleichnis her von Leuten die mit 1:10000 
gestorben sind zu Leuten die sich (damals gab es noch keine Sterbehilfe 
für Embrios) durch 80 Jahre da durchgekämpft haben - her.

Hast du eine Vorstellung davon, wovon du sprichst?

Mach dir mal eine Vorstellung davon!

von ... (Gast)


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> Man kann Versicherungen verstehen als eine grosse Gemeinschaft von
> Menschen (Mega-Familie), die sich gegenseitig in Notlagen helfen.

Übrigens genau das macht die Gesetzliche Krankenversicherung schon seit 
Jahrzehnten. Da gibt es einen Finanzausgleich unter den Kassen. Die AOK 
beispielsweise hat davon immer profitiert, weil sie die meisten 
"Problemfälle" mitversichern musste. Ohne diesen Finanzausgleich wäre 
das für diese Kasse gar nicht mehr tragbar gewesen. Wir sollten im 
übrigen stolz auf unser Krankenversicherungssystem sein, um das uns 
Obama (zu recht) beneidet. Mit den Engländern möchte ich auch nicht 
tauschen nachdem was man vereinzelt so hört. Man darf nicht immer nur 
alles Schlechte sehen. In die Wagschale gehört auch was zum Glück (noch) 
funktioniert. Eine PKV braucht das Land nicht (wirklich). Die sind doch 
allein aufgrund ihrer Geschäftsgeheimnisse noch viel intransparenter, 
sieht man doch gerade bei der teilprivatisierten Bahn.

von Axel (Gast)


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>Sicherlich ist der Tod abzusehen,
>wenn eine Behandlung schon 200.000EUR gekostet hat.

Eine Behandlung z. B. bei Multipler Sklerose kostet etwa 10.000€ / Jahr. 
Dank der Behandlung kann man damit noch gut 30-40 Jahre leben. Und 
Multiple Sklerose ist soo selten nicht, etwa 120.000 Fälle in 
Deutschland nach Wkipedia. Ich schätze bei Aids sieht das ähnlich aus.

Ohne diese Behandlung geht es allerdings deutlich schneller bergab und 
Dir droht ein Dahinvegetieren für den Rest Deines Lebens.

Gruss
Axel

von Jürgen W. (lovos)


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> Hast du eine Vorstellung davon, wovon du sprichst?

Nee habe ich nicht (in dieser Angelegenheit), ich bin naemlich ein Mann. 
:-)


>Wenn ein heute 80jähriger für seine Behandlung eine Summe X benötigt -
>so hat er dafür 60 Jahre in das System eingezahlt und es übrigens erst
>ermöglicht durch seine Arbeit.

Gerade ein 80Jaehriger bekommt weniger Leistungen fuer seine Krankheiten 
als ein juengerer, OBWOHL er mehr eingezahlt hat. Die KV geben zu, 
Unterschiede zu machen, und nicht bei jedem Erkrankten das maximal 
moegliche zur Gesundung zu betreiben.

Ich bin kein Freund von PKV, will aber trotzdem einen Vorteil nennen:
Sie ermoeglichen individuellen Schutz:
 z.B. wenn jemand auf sein Gebiss wenig Wert legt, kann er 
Minimalleistung absichern und hat halt billigeren (metallischen) 
Zahnersatz oder gar keinen (Luecke). Dem anderen ist das wichtig und 
versichert das entsprechend.
Oder keinen Wert auf Einzelbett-Zimmer, Chefarzt-Behandlung.
Wenn wir schon im uebrigen Leben keine Standard-Autos fahren, in 
Standard-Haueser wohnen, wieso brauchen wir dann einen 
Standard-Versicherungsschutz?
Dem einen ist das Gebiss wichtig, dem anderen das Einzelzimmer im KH.

von Christian (Gast)


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Jürgen G. schrieb:
> Ich bin kein Freund von PKV, will aber trotzdem einen Vorteil nennen:
> Sie ermoeglichen individuellen Schutz:

Ja, das ist neben den günstigen Beiträgen für junge Single ein großer 
Vorteil.
Das größte Problem der PKV ist, dass man jedes Familienmitglied dann 
auch mitversichern muss. Und wer weiß schon, ob er nicht in fünf eine 
Familie gründen will oder kann?

von Jürgen W. (lovos)


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>Eine Behandlung z. B. bei Multipler Sklerose kostet etwa 10.000€ / Jahr.
>Dank der Behandlung kann man damit noch gut 30-40 Jahre leben. Und
>Multiple Sklerose ist soo selten nicht, etwa 120.000 Fälle in

Volle Zustimmung. Auch andere Sachen wie Cystal Fibrosis 
(Mukoviszidose).
Bezogen auf 80Mill Einwohner ist das selten, dass es leicht von der 
Gemeinschaft getragen werden kann und im juengeren Alter auftritt.
Ich waere sofort bereit, in einem Fond einzuzahlen, wo solchen Menschen 
geholfen werden kann.
An den KV stoert mich, dass es so eine black-box ist, wo unheimlich viel 
Geld verschwindet (d.h. black hole), und auf diffuse Wege umverteilt 
wird.

von Jürgen W. (lovos)


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>Das größte Problem der PKV ist, dass man jedes Familienmitglied dann
>auch mitversichern muss. Und wer weiß schon, ob er nicht in fünf eine
>Familie gründen will oder kann?

Ist es nicht, da Kinder sehr sehr billig sind (30 - 35 eur pro monat 
ohne Gesundheitspruefung).
(Da kosten die Windeln schon mehr)

von Christian (Gast)


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Jürgen G. schrieb:
> Ist es nicht, da Kinder sehr sehr billig sind (30 - 35 eur pro monat
> ohne Gesundheitspruefung).
> (Da kosten die Windeln schon mehr)

Und die Frau kostet dann nochmal 150€, der Mann selbst zahlt auch 150€ 
und dann ist man schon bei 330€ nur für den Arbeitnehmeranteil. Da ist 
die GKV schon günstiger..

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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heute im Laufe des Tagen hab ich folgendes zum Thema passendes im Radio 
gehört (ich hoffe ich bekomme es zusammen)

ein versicherter Harz4 (war ursprünglich selbständig, PKV) kann auch 
dann nicht in de GKV zurück, wenn er nach seiner Selbstständigkeit 
vorher eine gewisse Zeit angestellt gewesen war. Statt dessen muß er den 
Basistarif dewr PKV nehmen, und seine Versicherung muß ihm diesen Tarif 
ermöglichen (anbieten)

von Jürgen W. (lovos)


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>Und die Frau kostet dann nochmal 150€, der Mann selbst zahlt auch 150€
>und dann ist man schon bei 330€ nur für den Arbeitnehmeranteil. Da ist
>die GKV schon günstiger..

Also jetzt denke ich, dass die GKV-Befuerworter nicht aus Solidarität, 
Gemeinschaftsbewusstsein, Hilfsbereitschaft, bla-bla-bla da drin sind, 
sondern einfach weil es billiger ist.
Ja Leute, dann sagt es doch !!! Da muss sich niemand schaemen, ich gehe 
auch zum Aldi und kaufe Sonderangebote.

von Christian (Gast)


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Jürgen G. schrieb:
> Also jetzt denke ich, dass die GKV-Befuerworter nicht aus Solidarität,
> Gemeinschaftsbewusstsein, Hilfsbereitschaft, bla-bla-bla da drin sind,
> sondern einfach weil es billiger ist.
> Ja Leute, dann sagt es doch !!!

Das beste wäre, wenn man die PKV Vollversicherung ganz abschaffen würde. 
(Aber dank der mächtigen Lobby wird sich daran wohl nichts ändern)

Jeder, der Zusatzleistungen, wie Chefarztbehandlung, usw. will, kann 
sich noch extra privat absichern. Aber genau dass soll ja den 
gesetzlichen Krankenkassen im Zuge der neuen Gesundheitsreform wieder 
verboten werden.

von Carsten (Gast)


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Hi,

Jürgen G. schrieb:
>>Da sind dann Deine 100.000,- EUR im Nu weg. Und woher bekommst
>>Du dann die weiteren 100.000,- EUR, die Deine Behandlung kostet?
>
> Ob bei solchen schweren Unfaellen/Krankheiten ein Weiterleben noch viel
> Sinn macht, ist eine andere Sache. Sicherlich ist der Tod abzusehen,
> wenn eine Behandlung schon 200.000EUR gekostet hat.
> Es gibt nicht wenige Faelle, wo solche traurige Menschen sich den Tod
> wuenschen.

Also ob ein weiterleben Sinn macht kann man ganz sicher nicht an der 
Summe der Behandlungskosten festmachen. Natürlich: Standartsachen kosten 
nicht die Welt. Ich meine mal gelesen zu haben das eine Geburt um die 
2-3 K-Euro kostet, eine Blinddarmentfernung 5000.

Aber eine Transplantation von Herz oder Lunge liegt tatsächlich schon 
mal schnell bei 100 000 Euro. Die Kosten der NAchbehandlung kommen da 
noch dazu. Auch bei bestimmten Krebsarten kann eine Heilung -die 
durchaus möglich ist- im Rückblick schon mal deutlich mehr als 150 000 
Euro kosten.
Und wenn jemand nach einer erfolgreichen Transplantation eines 
Herzens/Lunge nach heutigem Stnad der Medizin die Chance auf 5 bis 
20Jahre beschwerdefreies Leben mit nur geringen Einschränkungen - Wenn 
dann das Glück mitspielt und er ein zweites Mal ein Organ bekommt noch 
mal so lange- hat, warum sollte das nicht lebenswert sein.

Oder die Person die eine schwere und Langwierige Krebserkrankung 
überwunden hat. Die kann doch je nach alter locker noch 20-60 Jahre 
gesund leben. Warum sollte das nicht wünschenswert sein.

Das es Fälle gibt gibt die einerseits viel Kosten, andererseits aber dem 
Patienten effektiv keinen Nutzen bringen, gar die Leiden verschlimmern, 
das steht auf einem anderen Blatt.
Auch das es in bestimmten Fällen eine vernünftige Nutzenabwägung geben 
sollte -> Aber ausdrücklich nur so wo der Patient nicht übermäßig 
gegenüber anderen Benachteiligt wird und immer auf den Einzelfall 
bezogen.

(Z.B. die berühmte neue Hüfte bei >80 Jährigen. Ich finde es ehrlich 
gesagt auch verrückt das Personen die eh nur noch Bettlägerig sind einer 
solchen Teueren - aber auch Risikoreichen (Infektionen, allgemeiner 
Zustand) und schmerzhaften Prozedur unterzogen werden. Nur weil es 
möglich ist und Geld bringt. Diesen wäre mit vernünftiger 
Schmerztherapie wahrscheinlich tausendmal besser geholfen -für einen 
Bruchteil der Kosten-. Andererseits bei jemanden der zwar deutlich über 
80 Jahre alt ist, aber der noch Körperlich fit ist, bzw. wo die aussicht 
besteht das er das nach der OP wieder kann - da ist dieser Eingriff 
sicher gerechtfertigt wenn der Wunsch besteht. Alleine die Möglichkeit 
einer nur kurzen Dauer des Vorteils aufgrund von Wahrscheinlichkeiten 
anzunehmen halte ich nicht für eine ausreichende begründung dies zu 
versagen. Und bei Fragen wo es um das überleben geht ist es sowieso das 
wenn überhaupt der Patient selber der eine ablehnende Entscheidung 
treffen darf -und das MUSS auch so bleiben.
Da bin ich froh das wir keine britischen Verhältnisse haben wo eine 
erwiesener maßen lebensrettende Maßnahme abgelehnt werden kann wenn 
diese zu teuer ist! (meine mehr als 30000 Pfund/Jahr kostet! Selbst wenn 
die Zahlung nur zwei Jahre dauern würde und danach eine 100% Heilung 
möglich ist!)

Aber das geht am Thema vorbei:
Auch wenn ich finde das die Option PKV bei erreichen einer 
Gehaltsgrenze, verbunden mit dem Rosinenpicken der Versicherungen, eine 
der bescheuertsten Regelungen überhaupt, ist die sofort abgeschafft 
gehört: (Wird es wenn die Wählermeinung so anhält wohl auch in der 
nächsten Legislaturperiode wenn die CDU bei 20% oder noch weniger 
dümpelt und die FDP mit 2% den Bundestag nur noch von aussen sieht wohl 
auch)
Mir ist es dabei eigendlich völlig egal ob das System dann eine 
Bürgerversicherung für alle wird - oder aber die Wahlfreiheit für ALLE 
mit AnnahmePFLICHT der Privaten FÜR ALLE TARIFE mit Verbot von 
"Strafzahlung bei Vorerkrankung" (Ein Tarif für ALLE Versicherten die 
diesen speziellen Leistungsumfang wollen). Nur das Rosinenpicken muss 
aufhören.

Allerdings: Ich muß ehrlich zugeben das wenn ich in der selbenSituation 
stecken würde wie der TE auch darüber nachdenken würde was für mich das 
beste ist. Wie gesagt- ich befürworte jederzeit die Pflichtversicherung 
für alle- aber solange der Gesetzgeber die Möglichkeit explizit schafft, 
ja sogar alles tut um das zu fördern -  Würde ich mir schon zumindest 
gedanken machen. Denn alleine gewinnt man keine Krieg.
Allerdings würde meine Wahl selbst dann auf die GKV fallen. Und aktuell 
macht für mich eh nur GKV sinn - PKV würde ich nur dann in Erwägung 
ziehen wenn die Kopfpauschale usw. tatsächlich kommen sollte. Dann ist 
nichts mehr mit Solidarität!

Ach ja, der Vergleich Leistungen PKV-GKV
Die GKV ist wirklich nicht so schlecht wie es einige (insbesondere wohl 
die PKV sowie einige die von einer hohen PKV Quote profitieren) 
darstellen wollen. Natürlich - mit der PKV gibt es für den Arzt 
überhaupt keine Einschränkungen in de Wahl der Behandlung. ABER:
Wie es für den Einzelnen aussieht kommt sehr auf den Arzt und die 
Menschenkentniss drauf an.

Ich habe zum beispiel einen Hausarzt, wo die Wartezeit ganz sicher nicht 
von der Krankenkasse abhängt, sondern von der aktuellen Verfassung.
Wenn es mir wirklich schlecht geht und ich da als Notfall auflaufe kann 
ich eigendlich immer sofort durchgehen und die anderen egal ob GKV oder 
PKV müssen warten. Dafür nehme ich natürlich gerne in Kauf das wenn ich 
"mit leichtem Kratzen im Hals" oder für eine Kontrolluntersuchung im 
Wartezimmer sitze auch mal jemand anderes dem es gerdae echt mies geht 
vorgezogen wird. Bei den Medikamenten wird mit offenen Karten gespielt. 
Wenn es ein teureres Medikament gibt das auch einen wie auch immer 
gearteten Vorteil haben könnte wird darüber gesprochen und ist ein 
echter Vorteil für mich dabei gibt es auch dieses Medikamten. Dafür 
reicht in anderen Fällen dann auch wieder das 1,99 Eur. Präparat. Denn 
nur weil man bei einem Antibiotika statt drei Tabletten am Tag nur noch 
eine/Tag nehmen muss braucht man keine 10x so teuren Präparate. (und 
viel mehr verbesserungen bringen die teueren Medikamente oft nicht) Wird 
die Krankheitsdauer dagegen halbiert oder unverträglichkeiten/starke 
Nebenwirkungen die sonst auftraten fallen weg - dann fällt die Wahl auf 
das teurere.

Auch auf Facharzttermine musste ich nie wirklich lange warten. Und 
selbst da war bei der Terminvergabe immer die Frage nach 
"Dringend"/"nicht so dringend" Klar habe ich es auch schon mal erlebt 
das mit einer etwas eiligeren Sache mich einer drei Monate warten lassen 
wollte. Dann suche ich die Praxis halt nicht auf, sondern die nächste wo 
ich nach nennung des Grundes direkt am nächsten Morgen erscheinen sollte 
und auch nach 5min Wartezeit sofort dran kam. (Verdacht zum Glück 
negativ)
Solange ich aber gefragt werde wie es mit der Dringlichkeit aussieht - 
dann habe ich auch in fällen wo es keinen Grund zur Eile gibt kein 
Problem wenn ich vier Wochen warte. Solange ich weiß das ich in 
dringenden Fällen innerhalb der nächsten 48h dran komme. Natürlich bin 
ich da dann auch ehrlich...

Der einzige Punkt wo es wirklich nachweisbare Vorteile gibt PKV zu sein 
ist der Krankenhausaufenthalt. Nicht wegen der medizinischen Versorgung, 
die ist bei PKV und GKV nicht anders nur weil bei PKV der Chefarzt jeden 
morgen persöhnlich am Bett steht. Die Fälle werden da doch eh im Team 
besprochen und behandelt... Und sobald etwas nicht mehr 0815 Routine ist 
habe ich es in meinem Umfeld noch nie erlebt das auch bei GKV nicht 
sofort die Ober- und Chefärzte voll involviert waren.
Was halt erheblich anders ist, das ist die Unterbringung der Patienten.
Da kann der Standart erheblich auseinander gehen.

Allerdings kann PKV auch hier, genauso wie bei Hausärzten die aufs Geld 
bedacht sind. zum Bummerang werden. Denn wenn es für jede Tätigkeit und 
jede Minute Geld gibt - dann wird im gegensatz zum GKV Patient wo das 
schnelle Ergebniss finanziell besser ist, wirklich das volle Programm 
gefahren. Nicht selten wird so der Aufenthalt oder sogar auch der 
Behandlungsbeginn erheblich herausgezögert. Ob das erstrebenswert ist? 
Wenn beim GKV Patienten zu vermuten ist das eh nur mittels MRT eine 
genaue Abklärung möglich ist,dann wird diese Untersuchung direkt gemacht 
-obwohl teuer-. Nicht selten muss ein PKVler da aber zig andere 
Untersuchungen incl. diverse Röntgenaufnahmen, vorher über sich ergehen 
lassen bis er an diesem Punkt ist.
Aus diesem Grund besucht zum beispiel meine Schwester (Beamtin) 
dieselben Ärtze wie ich, obwohl es hier Ärzte gibt wo bekannt ist das 
PKV versicherte da wie "Könige" behandelt werden. Sie sagt ganz klar: 
ein Arzt der so extrem Unterscheidet und PKVler bevorzugt dem geht es 
nicht um seinen Job sondern nur um Knete. Und der wird mit sicherheit 
fast immer die Behandlung wählen die IHM am meisten nützt.
(Und da hat sie recht)

Gruß
Carsten

von Jürgen W. (lovos)


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>ein versicherter Harz4 (war ursprünglich selbständig, PKV) kann auch
>dann nicht in de GKV zurück, wenn er nach seiner Selbstständigkeit
>vorher eine gewisse Zeit angestellt gewesen war. Statt dessen muß er den
>Basistarif dewr PKV nehmen, und seine Versicherung muß ihm diesen Tarif
>ermöglichen (anbieten)

Wie das funktionieren kann ist mir schleierhaft.
Die Regelleistung betraegt 359 Euro.
Davon einen Basistarif zu bezahlen??? Ich habe in Erinnerung, dass 
dieser sich im Bereich 300EUR bewegt.

von MaWin (Gast)


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> Die Regelleistung betraegt 359 Euro.
> Davon einen Basistarif zu bezahlen???

Ja.

Die Regierung hat die Kassen dazu gezwingen, daß diese Leute nur die 
Hälfte des Basistarifs (meist 550m EUR) zahlen müssen.
Un die Hälöfte legt der Arbeitgeber drauf, nicht anders als bei der 
gesetzlichen, der Arbeitgeber ist hier das Amt.
Bleiben 137,50 EUR die von den 359 zu bezahlen sind, und 137,50 die vom 
Amt draufgelegt werden.

Ja, da geht schon mal die Ration Jeanshosen udn Klamotten nur für die 
Beiträge der privaten Kassen drauf, aber sie haben es nicht anders 
gewollt.

von Jürgen W. (lovos)


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>aber sie haben es nicht anders gewollt.

Nein, ihre damalige Entscheidung hat sich zum negativen ausgewirkt. Aber 
das wussten sie damals noch nicht.
Keiner von uns weiss, wo er in 5 Jahren steht.

von M. B. (mbg5)


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Hallo,

vielen Dank für die zahlreichen Anworten und Eindrücke wobei ich mir 
jetzt auch ungern vorwerfen lasse assozial zu sein, nur weil ich in 
einigen Jahren zurück in die GKV möchte und in der Zwischenzei Geld 
sparen möchte. Das Ganze ist vom Gesetzgeber so legalisiert worden und 
damit ist es auch in Ordnung dies auszunutzen. Schließlich gebt Ihr 
sicher auch eure Steuererklärung ab um von gesetzlich möglichen 
"Steuererleichterungen" zu profitieren. Wenn du so überzeugt bist vom 
"ich gehöre zu den Starken und gebe gerne mehr ab als ich muss-Motto" 
dann müsstest du jeden Monat das Geld was dir noch übrig bleibt für 
gemeinnützige Zwecke spenden.
Wo fängt soziales Verhalten an und wo hört dieses auf? Ich engagiere 
mich zum Beispiel 4 Stunden wöchentlich als Tennistrainer für unsere 
Jugend. Völlig kostenlos und trotzdem kommt jedes Jahr gerade mal 10% 
dieser Eltern zum Plätze vorbereiten, da dies mit einem Nachmittag 
arbeit verbunden ist. So etwas finde ich zum Beispiel wiederum assozial. 
Zu einem gesellschaftlich sozialen Miteinander gehört weit mehr als nur 
die sehr viel höhere Besteuerung der Besserverdiener.

von (prx) A. K. (prx)


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Zu solchen Kalkulationen: Es kann theoretisch passieren, dass eine 
zwischenzeitliche Gesetzesänderung dir den Rückweg von PKV zu GKV 
unmöglich macht.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Jürgen G. schrieb:

> Also jetzt denke ich, dass die GKV-Befuerworter nicht aus Solidarität,
> Gemeinschaftsbewusstsein, Hilfsbereitschaft, bla-bla-bla da drin sind,
> sondern einfach weil es billiger ist.

Doch. Es gibt durchaus Menschen, die bezahlen freiwillig deutlich mehr. 
Ich hätte bis zum heutigen Tag eine Menge Geld sparen können, habe mich 
aber ganz bewusst für die GKV entschieden - und zwar aus 
Solidaritätsgründen (Kinder und Ehe waren für mich nie Thema).

> Ja Leute, dann sagt es doch !!! Da muss sich niemand schaemen, ich gehe
> auch zum Aldi und kaufe Sonderangebote.

Man kann das nicht wirklich vergleichen: eine schwere Erkrankung kann 
jeden jederzeit treffen.

Ich habe im engsten Umfeld genug Beispiele für solche.

Da zahle ich gerne mehr und hoffe, dass ich das Eingezahlte nie 
benötige.

Chris D.

von Lolly (Gast)


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M. B. (mbg5):

Du denkst doch tatsächlich, wenn das legal ist, dann ist es auch in 
Ordnung.
ICh weiß, das ganze System stinkt zum Himmel, aber dank solcher Leute 
wie Dich ("ist ja erlaubt, also mache ich das"), wird es auch so 
bleiben.
Ich hoffe für uns alle, dass wir gesund bleiben. Dir wünsche ich es 
auch. Träum' was schönes.


Lolly

von ... (Gast)


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Wegstaben Verbuchsler (wegstabenverbuchsler) schrieb:

> heute im Laufe des Tagen hab ich folgendes zum Thema passendes im Radio
> gehört (ich hoffe ich bekomme es zusammen)

> ein versicherter Harz4 (war ursprünglich selbständig, PKV) kann auch
> dann nicht in de GKV zurück, wenn er nach seiner Selbstständigkeit
> vorher eine gewisse Zeit angestellt gewesen war. Statt dessen muß er den
> Basistarif dewr PKV nehmen, und seine Versicherung muß ihm diesen Tarif
> ermöglichen (anbieten)

Ich meine mich auch an sowas erinnern zu können. Da gab es eine Änderung 
als der neue Basistarif den PKVen unabwendbar aufgebürdet wurde und 
Gewissermaßen als "Deal" hat die CDU/FDP Fraktion den Harz-IV'lern eins 
reingewürgt, indem sie ihnen das Anrecht in die Gesetzliche 
Krankenversicherung zurückkehren zu dürfen schlichtweg gestrichen hat. 
Damit konnte die Union/FDP den PKV'en das Gesetz schmackhaft machen, 
weil der nach meinem Gedächtnis der Eigenanteil der Hartz-IV'ler 
bezuschusst wird, die PKV also mit hoher Wahrscheinlichkeit auf ihre 
Kosten kommt. Aber genaueres müsste man da nochmal nachschlagen.

von ... (Gast)


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hier steht es verständlich erläutert

http://www.krankenkassenforum.de/-vp10320.html

Zitat

" .. Eine solche Möglichkeit gab es bisher für diejenigen, die in eine 
finanzielle Notlage gekommen waren und Hartz 4 benötigten. Für sie war 
bisher die Tür zur GKV offen. Zum 1. Januar 2009 gab es aber eine - gut 
versteckte und bislang kaum wahrgenommene - Änderung im Fünften 
Sozialgesetzbuch, die für privat Krankenversicherte von erheblicher 
Bedeutung ist: Sie können jetzt auch dann nicht mehr Pflichtmitglied in 
der gesetzlichen Krankenversicherung werden, wenn sie Hartz-4-Leistungen 
beziehen. Dafür sorgt der neue Absatz 5a von Paragraph 5 
Sozialgesetzbuch 5. Danach "ist nicht versicherungspflichtig, wer 
unmittelbar vor dem Bezug von Arbeitslosengeld 2 privat 
krankenversichert war". Gleiches gilt auch für Nicht-Krankenversicherte, 
wenn für sie dem Grunde nach - etwa weil sie zuletzt privat versichert 
waren - die private Krankenversicherung zuständig ist.
Privat bleibt privat"

von High Performer (Gast)


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@M.B.:

>Das Ganze ist vom Gesetzgeber so legalisiert worden und
>damit ist es auch in Ordnung dies auszunutzen.

Sorry, aber genau solche Aussagen zeugen nicht gerade von ausgeprägtem 
sozialen Verständnis/Gewissen (um das jetzt mal seeehr wohlwollend 
auszudrücken)!
Du glaubst also tatsächlich, alles was rechtlich zulässig ist ist auch 
sozial? Ich denke, da vermischst Du zwei grundlegend verschiedene Dinge.


@Carsten:

>Was halt erheblich anders ist, das ist die Unterbringung der Patienten.

Hmm, nachdem mir immer wieder Zusatzversicherungen für Einzelbettzimmer 
etc. angeboten wurden (das meinst Du vermutlich), habe ich mal in der 
örtlichen Klinik angerufen und nachgefragt, wie denn der 
Kostenunterschied zwischen "normaler" Unterbringung und Einzelbettzimmer 
wäre. Das ist allerdings schon länger her, deshalb noch in DM. Lag 
glaube ich so um 100,- DM/Tag. Heute vermutlich 100,- EUR. Da war das 
Thema dann erledigt, denn wenn ich dann z.B. mit 40 Jahren mal stationär 
ins Krankenhaus muss und der Meinung bin, ein Einzelzimmer wäre nicht 
schlecht, dann kann ich mir das für z.B. zwei Wochen locker leisten. Da 
muss man denke ich abwägen. Nur weil man nicht in der PKV ist heißt das 
noch lange nicht, dass man sich als Patient zweiter Klasse fühlen muss. 
Die Klinik bietet die gewünschten Zusatzleistungen natürlich allen 
Patienten an. Die Frage ist, was und wofür man bereit ist, extra zu 
bezahlen.

Im Übrigen habe ich mich schon öfter mit PKV-Kunden unterhalten. 
Anscheinend ist es ein Irrtum zu glauben, man bekäme in der PKV für 
einen Spottpreis jede erdenkliche Leistung. Wenn man wirklich ein 
Rundum-Sorglos-Paket haben möchte, dann liegt man, wenn man nicht gerade 
erst 20 Jahre als und absolut topfit ist, auch bei einigen hundert Euro.

von Tom (Gast)


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Moin Zusammen,

vielleicht hab ich das einfach überlesen, aber: Die 
Beitragsbemessungsgrenze und deren Überschreiten ermöglichen keinen 
Wechsel in die PKV. Es gilt die Jahresarbeitsentgeltgrenze (JAEG) zu 
überschreiten (2010: 49950€/anno, 2011: 49500€/anno).

Ich habe mich in letzter Zeit auch mit diesem Thema befasst. Komme 
insgesamt auch über diese JAEG, kann aber trotzdem nicht wechseln, da 
die Sonderzahlungen und der Bonus (dieser kehrt zu einem bestimmten Satz 
auch jährlich wieder) nicht in die Berechnung mit einfliessen.
Dies ist für mich nicht ganz nachvollziehbar, da schliesslich auch auf 
diese Zahlungen Abzüge vorgenommen werden. Ferner dürfte auch ein 
Überschreiten im nächsten Jahr drin sein, sodass dieser Sachverhalt noch 
weniger nachvollziehbar ist.

Kennt sich jemand da im spezielln aus und weiß Rat?

Vielen Dank!

von MaWin (Gast)


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> Dies ist für mich nicht ganz nachvollziehbar,

Nun, du wirst nach dem Lesen dieses Threads schon begriffen haben, daß 
die PKV dich nicht billiger kommt als die GKV.

Also will (und muß, um dein persönliches Scheitern unwahrscheinlicher zu 
machen welches er dann auffangen müsste, denn auch zu Egoisten bleibt 
der Staat human) der Gesetzgeber dafür sorgen, daß diejenigem die sich 
die besseren Leistungen der PKV gönnen wollen (kürzere Wartezeit, 
teurere Medikamente) sich dieses auch leisten können. Deswegen die 
Untergrenze des Einkommens (bei der man natürlich ziemlich blöd ist wenn 
man nur knapp über dieser Grenze sich dennoch diesen Luxus bereits 
leisten will, aber irgendwo ist immer die Grenze).

Udn dabei gilt nicht der Bonus von diesem Jahr, sondern nur dein 
garantiertes Einkommen als sinnvolle Grundlage. Ist doch wohl klar. Kaum 
würde sich die Firma die Sonderzahlung sparen, kämst du in 
Schwierigkeiten.

von Ing. ET (Gast)


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>Nun, du wirst nach dem Lesen dieses Threads schon begriffen haben, daß
>die PKV dich nicht billiger kommt als die GKV.

Das ist definitiv richtig. (oder "... dir nicht billiger kommt ..." ?)
Aber wenn jemand lieber Finzanz-Ausbeuter durchfuettern will anstatt 
Sozial-Schmarotzer, kann auch PKV sinnvoll sein.

von Tom (Gast)


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>"Udn dabei gilt nicht der Bonus von diesem Jahr, sondern nur dein
>garantiertes Einkommen als sinnvolle Grundlage. Ist doch wohl klar. Kaum
>würde sich die Firma die Sonderzahlung sparen, kämst du in
>Schwierigkeiten."

Allerdings ist diese Sonderzahlung fester Bestandteil des 
Arbeitsvertrages und nicht einfach so zu "sparen".

>bei der man natürlich ziemlich blöd ist wenn
>man nur knapp über dieser Grenze sich dennoch diesen Luxus bereits
>leisten will, aber irgendwo ist immer die Grenze

Ansichtssache. Was spricht dagegen möglichst Geld zu sparen. 
Schlussendlich ist ein Weg zurück in die GKV auch machbar. Ganz 
abgesehen davon, dass es sicherlich nicht verwerflich ist in die PKV zu 
wechseln.

>denn auch zu Egoisten bleibt der Staat human

Erklär das mal einem Selbsständigen, der sich die PKV "leisten" muss, 
z.T. auch gegen seinen Willen.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Ing. ET schrieb:

> Das ist definitiv richtig. (oder "... dir nicht billiger kommt ..." ?)
> Aber wenn jemand lieber Finzanz-Ausbeuter durchfuettern will anstatt
> Sozial-Schmarotzer, kann auch PKV sinnvoll sein.

Und dann gibt es noch die dritte, mit Abstand größte Gruppe: diejenigen, 
die wirklich erkranken, die sich sonst keine Behandlung leisten könnten 
und für man einsteht - so, wie ich es mir umgekehrt auch wünschen würde.

Auch hier ist die GKV die richtige Wahl :-)

Chris D.

von Ing. ET (Gast)


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>Und dann gibt es noch die dritte, mit Abstand größte Gruppe: diejenigen,
>die wirklich erkranken, die sich sonst keine Behandlung leisten könnten
>und für man einsteht - so, wie ich es mir umgekehrt auch wünschen würde.

Wenn jemand unverschuldet in Not kommt, sei es durch Unfall oder 
Krankheit (Multiplis Sklerose), wird auch von der ganzen Nation 
geholfen.
Da gibt es die Spenden-Galas, moderiert von Thomas Gottschalk oder 
Florian Silbereisen, wo man nur staunt, wie viel die Deutschen spenden.
Ich denke nicht, dass eine KV die "letzte Rettung" ist.

Bei Krankheiten wie Fettleibigkeit oder Raucherlunge wird wahrscheinlich 
nicht (freiwillig) geholfen. Da wuerde ich auch keinen einzigen Cent 
spenden.

von puffel (Gast)


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Andrew Taylor schrieb:
> Aha. Und etwa bei der GKV nicht?

Bei weitem nicht in dem Maße. Oder dürfen die GKV sich neuerdings die 
Versicherten aussuchen oder denen entsprechend ihres vermeintlichen 
Risikos die Beiträger erhöhen? Dürfen die (vor allem in Zukunft) auch 
Zusatzversicherungen in dem Maße anbieten, wie PKV das machen können?

von Soziales Gewissen (Gast)


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Gibt es hier eigentlich auch jemand der in der GKV bleibt - aus 
Gewissensgründen?

von puffel (Gast)


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Tom schrieb:
> Erklär das mal einem Selbsständigen, der sich die PKV "leisten" muss,
> z.T. auch gegen seinen Willen.

Leisten "muss"? Kann man nicht freiwillig in der GKV versichert bleiben 
wie jemand, der über der Beitragsbemessungsgrenze liegt?

von ... (Gast)


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> Bei Krankheiten wie Fettleibigkeit oder Raucherlunge wird wahrscheinlich
> nicht (freiwillig) geholfen. Da wuerde ich auch keinen einzigen Cent
> spenden.

Was hat denn Fettleibigkeit mit der Krankenkasse zu tun? Das ist ein 
allgemeines Problem ALLER Industrienationen. Und Rauchen ist schon lange 
kein Zeichen der Unterschicht mehr, ebenso wie Tätowierungen heutzutage 
kein Zeichen mehr ist das auf Gefängnisaufenthalt schließen lässt. Was 
meinst du wie viele Krankenschwestern rauchen. Wenn du dich mal aus 
gegebenen Anlass öfter in Krankenhäusern bewegst bekommst du das mit.

Die wichtige Frage ist, warum gerade die CDU, die sich Volkspartei 
nennt,  sich immer wieder schützend vor die PKV stellt, die gerade mal 
eine kleine Minderheit versichert? Wo bleibt da das Gemeinwohl?

von Soziales Gewissen (Gast)


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>>Was hat denn Fettleibigkeit mit der Krankenkasse zu tun? Das ist ein
>>allgemeines Problem ALLER Industrienationen. Und Rauchen ist schon lange
>>kein Zeichen der Unterschicht mehr, ebenso wie Tätowierungen heutzutage
>>kein Zeichen mehr ist das auf Gefängnisaufenthalt schließen lässt.

Dem Stimme ich absolut zu.
Desweiteren würde ich auch keinen Cent für nen Egoisten zahlen, der: 
freiwillig - nicht wegen Selbstständigkeit - in eine PKV wechselt und 
dann auf einmal weint, dass er sich die Behandlungen auf einmal 
nichtmehr leisten kann.
Dieses Risiko muss einem klar sein! Krass betrachtet ist das wie bei 
den Banken - erst Riesen Gewinne einstreichen; dann alles verzocken; und 
schließlich sich vom Steuerzahler retten lassen und sich noch nen Bonus 
zahlen.

von Ing. ET (Gast)


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> Was hat denn Fettleibigkeit mit der Krankenkasse zu tun?
> Und Rauchen ist schon lange kein Zeichen der Unterschicht mehr

Ich finde es nicht richtig, dass die Versicherten-Gemeinschaft fuer 
"Krankheiten" aufkommt, die durch eine mutwillige und absichtliche 
Zerstoerung des eigenes Koerpers auftreten.

von Ing. ET (Gast)


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> Dieses Risiko muss einem klar sein! Krass betrachtet ist das wie bei
> den Banken - erst Riesen Gewinne einstreichen;

Genau: Erst richtig "leben" und "geniesen", d.h. rauchen, drogen, saufen 
bis der Arzt kommt. Und dann sich von der Versicherten-Gemeinschaft 
wieder heilen lassen.

von Soziales Gewissen (Gast)


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>> Genau: Erst richtig "leben" und "geniesen", d.h. rauchen, drogen, saufen
>> bis der Arzt kommt. Und dann sich von der Versicherten-Gemeinschaft
>> wieder heilen lassen.

1. Mal ganz ehrlich - wer lebt denn von euch richtig gesund?
2. Wenn einer mit seinem Porsche sich halb totfährt - dann zahlen auch 
die anderen PKV-Mitglieder für dessen Dummheit...

von MaWin (Gast)


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> Schlussendlich ist ein Weg zurück in die GKV auch machbar.

Möglichst nicht, denn diese Asozialen, die sich aus der Gemeinschaft 
verabschieden wenn sie ihren persönliche Vorteil befriedigt sehen, aber 
flugs wieder von der Gemeinschaft aufgenommen werden wollen wenn es 
teuer wird, die gehen dem Volk dermassen was von auf den Keks, denk an 
die Bankster und die Sozialisierung ihrer Verluste.

Nein, ein Weg zurück MUSS verhindert werden. Es geht nicht an, daß, so 
wie heute, die PKV ihre Risiken abschieben kann. Immerhin darf keiner 
mehr in die Nicht-Versicherung angeschoben werden wie früher, und der 
Weg zurück ist zumindest sehr erschwert worden, aber leider noch nicht 
vollkommen verhindert worden.

> Erklär das mal einem Selbsständigen, der sich die PKV "leisten" muss,

Bullshit.
Ihm steht immer die GKV als freiwillige Mitgliedschaft offen.

von Ing. ET (Gast)


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> 1. Mal ganz ehrlich - wer lebt denn von euch richtig gesund?

Ich rauche nicht, trinke wenig (etwa 2.5l Reinalkohol / Jahr, entspricht 
2 Bier pro Woche).

>2. Wenn einer mit seinem Porsche sich halb totfährt - dann zahlen auch
>die anderen PKV-Mitglieder für dessen Dummheit...

Wenn jemand sich eine PKV leisten kann, dann ist er schon 30 und hat 
sich die Dummheiten der 18-21 Jaehrigen abgewoehnt.
Wenn jemand sich eine PKV leisten kann, dann war er schon als 18 
Jaehriger nicht so dumm, um sich halb totzufahren.

von Soziales Gewissen (Gast)


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Ing. ET schrieb:
> Wenn jemand sich eine PKV leisten kann, dann ist er schon 30 und hat
> sich die Dummheiten der 18-21 Jaehrigen abgewoehnt.
> Wenn jemand sich eine PKV leisten kann, dann war er schon als 18
> Jaehriger nicht so dumm, um sich halb totzufahren.

Die hab ich mir auch abgewöhnt. Werde mich demnächst privat versichern 
können - tue es aber nicht.
Dass die Großverdiener mit 18 vernünftiger waren als Ihre damaligen 
Freunde halte ich ebenso für ein Gerücht.
Ich persönlich hatte genausoviel Mist in der Birne wie meine Freunde, 
die jetzt auf dem Bau arbeiten, Elektrotechniker, Schlosser oder Beamte 
sind.

von ... (Gast)


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> Ich finde es nicht richtig, dass die Versicherten-Gemeinschaft fuer
> "Krankheiten" aufkommt, die durch eine mutwillige und absichtliche
> Zerstoerung des eigenes Koerpers auftreten.

Ach weißt du, ich finde es auch nicht richtig wenn Jahr für Jahr die 
Spassgesellschaft ihre Saufgelage in Wintersporthochburgen abhält, 
danach bei der Snowboard- oder Skiabfahrt die Pistenheinis sich die 
Gräten brechen und anschließend diese "Spasskosten" der 
Solidargemeinschaft anheim fallen. Was meinst du wieviele hunderte 
Millionen an Kosten alleine da zusammenkommen?!

Das Problem ist nur, wenn du da anfangen willst in unabwendbare 
Krankheiten vs eigenverschuldete Krankheiten einzuteilen, dann wirst du 
alleine dafür einen staatlichen Überwachungs- und Kontrollapparat 
einrichten müssen, den niemand in diesem Land (zum Glück) befürworten 
wird.

Rauchen ist tendentiell eh auf dem Rückzug und Fettleibigkeit ist ein 
komplexes Problem, das nicht nur mit falscher Ernährung zu tun hat. 
Viele verwechseln auch Fettleibigkeit mit dick sein und dick (im 
Erwachsenenalter) alleine muss noch nicht heißen Krank und ungesund zu 
leben. Nur bei Kindern scheint frühe Dickleibigkeit verstärkt zu 
Diabetes zu führen. Ein Schulkamerad von mir war richtig Fett in seiner 
Kindheit (wurde deswegen immer gehänselt). In der Zivizeit hat sich sein 
Gewicht dann (dank Stress) halbwegs normalisiert. Inzwischen hat er (> 
40 Jahre) noch immer sichtbares Übergewicht, freut sich aber bester 
(bescheinigter) Gesundheit. Der Mensch ist oft ein Mysterium und die 
Medizin runzelt Stirnfalten darüber. ;)

von Soziales Gewissen (Gast)


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Nachtrag:

Ich trinke wenn es hochkommt 6 Bier im Jahr.

von Ing. ET (Gast)


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PKV = GKV
im Prinzip sind sie doch gleich.
Einige ziehen ihre Vorteile daraus. Bei GKV gibt es viele 
Sozial-Schmarotzer, bei der PKV wenige Nutzniesser, die aber wesentlich 
mehr rausziehen.
Die Versicherungen sind aehnlich wie die Banken: Gewinne privatisieren, 
Verluste sozialisieren.
Wenn jemand verantwortungsvoll lebt, dann verzichtet er auf die 
"Gewinne" der KV und fuehrt sein Leben (Ernaehrung, Bewegung, 
gefaehrliche Hobbys) entsprechend.

von Dewille (Gast)


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MaWin schrieb:

> Möglichst nicht, denn diese Asozialen, die sich aus der Gemeinschaft
> verabschieden wenn sie ihren persönliche Vorteil befriedigt sehen, ...

Ich kann jeden verstehen, der sich aus der Gemeinschaft mit Leuten wie 
dir verabschieden moechte. Wer dermassen jeden, der sich nicht zu 100% 
den eigenen Idealen und Vorstellungen anpasst, beschimpft und mit Hass 
ueberschuettet, ist wahrlich asozial. Das schadet der Volksgemeinschaft 
viel mehr als 100Euro/Monat mehr oder weniger in der Kasse.

Am lautesten schreien immer die Stammtischbrueder, die sowieso nur von 
der Gemeinschaft profitieren und nichts beitragen. Gehoerst du 
ueberhaupt zu den Nettosteuerzahlern?

> Nein, ein Weg zurück MUSS verhindert werden. Es geht nicht an, daß, so
> wie heute, die PKV ihre Risiken abschieben kann. Immerhin darf keiner
> mehr in die Nicht-Versicherung angeschoben werden wie früher, und der
> Weg zurück ist zumindest sehr erschwert worden, aber leider noch nicht
> vollkommen verhindert worden.

Die einzige Kasse, von der ich persoenlich von einem Rauswurf weiss, war 
die GKV meiner damaligen Freundin. Als die naemlich arbeitslos wurde, 
bekam sie von der Kasse einen netten Brief mit der Information, dass sie 
ohne Einkommen auch nicht mehr in der GKV versichert sei.

von Ing. ET (Gast)


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>staatlichen Überwachungs- und Kontrollapparat
>einrichten müssen, den niemand in diesem Land (zum Glück) befürworten
>wird.

Was soll man denn da kontrollieren muessen? Denkst du, ein Arzt kann 
nicht unterscheiden, ob jemand beim Bau vom Geruest gefallen ist, oder 
ein leichtsinniger Free-climber vom Berg.
Der erste verdient eine erstklassige Behandlung, der zweite soll erst 
sein Privatvermoegen aufbrauchen, bevor ein Kasse (GKV oder PKV) zahlt.
Oder laesst er laesst sein Hobby separat versichern.

>Ich trinke wenn es hochkommt 6 Bier im Jahr.
Und wieviel Schnaepse?


>das nicht nur mit falscher Ernährung zu tun hat.
>Viele verwechseln auch Fettleibigkeit mit dick sein und dick (im
>Erwachsenenalter)

Ich wuerde sagen: weniger Essen hilft.
Deshalb gibt es armen Laendern auch weniger fettleibige.

von (prx) A. K. (prx)


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puffel schrieb:

> Leisten "muss"? Kann man nicht freiwillig in der GKV versichert bleiben
> wie jemand, der über der Beitragsbemessungsgrenze liegt?

Erstens kann man das natürlich. Will man aber nicht "bleiben", sondern 
aus der PKV zurück zu Mami, dann sieht das etwas komplizierter aus.

Zweitens wird auch bei Selbständigen der Beitrag nach dem Einkommen 
gerechnet, wenn man darauf besteht. Aber man muss auch den Teil 
mitrechnen, der bei Arbeitnehmern dem Arbeitgeber auferlegt wird. 
Weshalb das deutlich teurer aussieht - aber das ist nur die übliche 
Beitrags/Bruttolohn-Illusion aus umgekehrter Sicht

Da allerdings mangels automatischem Abzugs durch einen Arbeitgeber die 
Beitragseinstufung durch den Versicherungsnehmer selbst erfolgt, muss 
man natürlich damit rechnen, dass die Kasse bei sich arm einstufenden 
Kunden misstrauisch regiert. Von sich aus gehen die Kassen daher erst 
einmal vom Höchstbetrag entsprechend der Bemessungsgrenze aus.

von Martin (Gast)


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... schadet der Volksgemeinschaft ...

Herr Goebbels - wieder dabei? Was macht der Kleine mit dem Schnäuzer?

von ... (Gast)


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> PKV = GKV
> im Prinzip sind sie doch gleich.

Was soll so eine sinnlose Aussage? Da kannst du auch sagen, im Prinzip 
sind alle Menschen gleich.

> Einige ziehen ihre Vorteile daraus. Bei GKV gibt es viele
Sozial-Schmarotzer

Wie definierst du denn "Sozial-Schmarotzer"? Das ist der völlig falsche 
Begriff in Bezug auf eine Mitgliedschaft einer Krankenversicherung. Wer 
hat schon einen Vorteil davon sich bewusst so dümmlich zu verhalten, 
dass er behandlungsbedürftig wird? Kein Mensch geht gerne zum Arzt. 
Allein die Wartezeit in Praxen nervt völlig ab.

von ... (Gast)


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> Ich wuerde sagen: weniger Essen hilft.
> Deshalb gibt es armen Laendern auch weniger fettleibige.

Dafür haben die dann andere Probleme die weitaus größer sind als die der 
Industrie-Nationen. Mein Freund, du hast eine zu einseitige Denke.

von Ing. ET (Gast)


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> Kein Mensch geht gerne zum Arzt.

Die Realitaet ist anders. Da koennte man meinen im Wartezimmer tagt der 
Weh-Wehchen-Stammtisch. So eine Art soziale Begegnungsstaette.

> schon einen Vorteil davon sich bewusst so dümmlich zu verhalten

das tun aber sehr viele.
Ich kann es auch nicht verstehen.

> Wie definierst du denn "Sozial-Schmarotzer"?
Ein Handeln wie die Hypo-Real-Estate: Gewinne einstecken, 
Verluste/Kosten der Gemeinschaft aufdruecken.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Ing. ET schrieb:
>>Und dann gibt es noch die dritte, mit Abstand größte Gruppe: diejenigen,
>>die wirklich erkranken, die sich sonst keine Behandlung leisten könnten
>>und für man einsteht - so, wie ich es mir umgekehrt auch wünschen würde.
>
> Wenn jemand unverschuldet in Not kommt, sei es durch Unfall oder
> Krankheit (Multiplis Sklerose), wird auch von der ganzen Nation
> geholfen.
> Da gibt es die Spenden-Galas, moderiert von Thomas Gottschalk oder
> Florian Silbereisen, wo man nur staunt, wie viel die Deutschen spenden.

Uns geht es ja auch sehr, sehr gut.

> Ich denke nicht, dass eine KV die "letzte Rettung" ist.

Sagt ja niemand: aber für mich ist eine allgemein zugängliche 
medizinische Versorgung für jeden - ob er sich es leisten kann, oder 
nicht - neben dem Versprechen "Du hast immer ein Dach überm Kopf und 
kannst halbwegs menschlich leben" ein Grundpfeiler einer sozialen 
Gesellschaft.

Und genau da klinken sich die PKVs und ihre Versicherten eben aus.

> Bei Krankheiten wie Fettleibigkeit oder Raucherlunge wird wahrscheinlich
> nicht (freiwillig) geholfen. Da wuerde ich auch keinen einzigen Cent
> spenden.

Ich schon, denn jeder verhält sich irgendwo unvernünftig. Sei es das 
Autofahren (Unfallrisiko), leben in der Großstadt 
(Atemwegserkrankungen), hauptsächlich sitzende Tätigkeiten 
(Rückenbeschwerden) usw.
Man müsste eine gigantische Überwachungsmaschinerie haben die niemand 
wirklich möchte.

Chris D.

von Ing. ET (Gast)


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> Dafür haben die dann andere Probleme die weitaus größer sind

Also hilft das weniger Essen ja oder nein? Von den anderen Problemen war 
nirgendwo die Rede.

von ... (Gast)


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> Was soll man denn da kontrollieren muessen? Denkst du, ein Arzt kann
> nicht unterscheiden, ob jemand beim Bau vom Geruest gefallen ist, oder
> ein leichtsinniger Free-climber vom Berg.

Genau das kann der Arzt eben nicht eindeutig unterscheiden. Dein 
Free-Climber lässt sich für seine Prellung einfach eine Geschichte 
einfallen die ihm im Haushalt passiert ist und schon stehst du dumm da. 
Dü müsstest also ein staatliches Gremium einrichten das für jeden 
Krankheitsfall entscheidet ob und wieviel Eigenverschulden vorliegt. 
Viel Spass im neuen Honeckerstaat wünsche ich da. Ach nee, nicht mal der 
alte Erich kam auf solche schrägen Gedanken, da müsste es schon noch 
eine Stufe totalitärer sein. Vielleicht so: Solidarhilfe nur noch für 
den nützlichen deutschen Volksgenossen???

von Axel L. (axel_5)


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>Ich trinke wenn es hochkommt 6 Bier im Jahr.

Ohohoh, das hört sich nach erhöhtem Risiko für massive psychische 
Probleme an :-)

Gruss
Axel

von ... (Gast)


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> Also hilft das weniger Essen ja oder nein? Von den anderen Problemen war
> nirgendwo die Rede.

Es nützt halt nichts sich etwas herauszupicken und zu glauben damit sind 
alle Probleme aus der Welt. Ob das "bundesweite weniger Essen" die 
Krankenkassen spürbar entlastet müsstest du erstmal mit einer Studie 
nachweisen. Da wäre wahrscheinlich ein bundesweites Rauchverbot 
effektiver. Nur all das was du verbieten möchtest musst du auch 
kontrollieren können, sonst nützt dir dein Verbot wenig bis gar nichts. 
Da sind wir wieder beim Überwachungsstaat, zu dem du anscheinend 
tendentiell große Zuneigung verspürst. Das ist aber in eine Demokratie 
kaum mehrheitsfähig.

von Andrew T. (marsufant)


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puffel schrieb:
> Andrew Taylor schrieb:
>> Aha. Und etwa bei der GKV nicht?
>
> Bei weitem nicht in dem Maße.

Alles relativ, gell.

> Oder dürfen die GKV sich neuerdings die
> Versicherten aussuchen oder denen entsprechend ihres vermeintlichen
> Risikos die Beiträger erhöhen?

Erst während der letzten Jahre haben die GKV eben wegen des gestiegenen 
Kostnerisikos ihre Beiträge deutlich erhöht. Schon vergessen?
Okay, das Wort "riskostrukturausgleich" vernebelt diese Geldsenke .-)

Und die GKV, die seit Jahrzehnten "Austherapierte" aus der Karnakenkasse 
"ausgliedert?
Und die GKV, die so winzige Versicheurngspaläste haben, das es fast an 
Sparsamkeit grenzt?


> Dürfen die (vor allem in Zukunft) auch
> Zusatzversicherungen in dem Maße anbieten, wie PKV das machen können?

Machen die GKV Ableger bereits seit Jahren, und bieten an. 
Prospektmaterial liefert die fast jede GKV. Dann der Protegees in Berlin 
wird das auch so bleiben.

Mann, wo lebst Du das Du all das nicht weißt?

von Ing. ET (Gast)


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>> Also hilft das weniger Essen ja oder nein? Von den anderen Problemen war
>> nirgendwo die Rede.
>Es nützt halt nichts sich etwas herauszupicken und zu glauben damit sind
>alle Probleme aus der Welt.

So macht eine Diskussion keinen Sinn mehr. Sorry, dass ich das so direkt 
sagen muss.
Da werden mir die verruecktesten Thesen unterstellt, die ich nie 
erwaehnt habe: 1. ich habe nie erwaent, dass ein aermeres Land, bzw. 
dessen Bewohner, mehr oder weniger Probleme hat. 2. ich habe nie etwas 
herausgepickt.
Es ging nur um die Frage, woher die Fettleibigkeit kommt.


> Ich schon, denn jeder verhält sich irgendwo unvernünftig.
Hoffentlich geht Deine Grosszuegigkeit nicht so weit, dass Du einem 
bettelnden Rauschgift-Suechtigen 500EUR zusteckst fuer neuen Stoff.


>Was soll so eine sinnlose Aussage? Da kannst du auch sagen, im Prinzip
>sind alle Menschen gleich.


Ja sind wir denn das nicht? Oder wurden die Menschenrechte schon 
abgeschafft (Freiheit, Gleichheit, Bruederlichkeit)

von (prx) A. K. (prx)


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Ach je... gestorben ist bislang noch jeder, auch wenn er sich noch so 
gesund ernährt hat. Und ob das Tempo, mit dem sich die Entwicklung von 
gesund zu tot entwickelt, d.h. wieviel Geld die KV dazwischen an Geld 
umpumpt, wirklich durch Parameter wie gesundes Leben, nicht Rauchen usw. 
günstig beeinflusst wird, das wäre im Einzelfall zu untersuchen.

Wobei durchaus vorstellbar wäre, dass dabei "interessante" Ergebnisse 
zutage treten. Wenn man also über solche erzieherische Massnahmen 
erreichen will, dass die KV Beiträge sinken, dann kann's am Ende drauf 
hinaus laufen, dass man den Leuten zwangsweise fettes Schweinefleisch in 
den Rachen stopft, weil schneller Herzinfarkt billiger ist als 
jahrelange Demenz.

von Andrew T. (marsufant)


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Ing. ET schrieb:
>> Wie definierst du denn "Sozial-Schmarotzer"?
>
> Ein Handeln wie die Hypo-Real-Estate: Gewinne einstecken,
>
> Verluste/Kosten der Gemeinschaft aufdruecken.

Nur so macht das auch Sinn. Wie man sieht, klappt das in unserer 
"sozialen" Gesellschaft doch ganz großartig und erfolgreich mit diesem 
Vorgehen.

Erinnert mich irgendwie an "Lieber mit den Wölfen heulen, als mit den 
Schafen..."

von Andrew T. (marsufant)


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Ing. ET schrieb:
> Also hilft das weniger Essen ja oder nein?

Definitv: Nein.

Denn das Optimum ist schwer zu finden.
Somit muß die empirische Fallstudie einer großen Zahl von Probanden den 
Essenskonsum schrittweise bis auf Null reduzieren.
Was folglich zum Ableben (dafür gibt es bereits belegbare Fallstudien) 
und somit zum Komplett-Verlust der Beiträge (mangels dazu fähigem 
Beitragszahler) führt.

Die Folge ist der Tod der KV (oder weitere Beitragserhöhungen...)

CNR

von Leo .. (-headtrick-)


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Mich erinnert es an folgende Aussage(auch wenn unpassend):

Wolf bleibt Wolf, auch wenn er mal keinen Appetit auf Schafe hat.

von PKV-Versicherter (Gast)


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Ach ist das schön zu lesen, wie viele hier aus reiner Solidarität in der 
GKV bleiben. Und diejenigen machen mit Sicherheit auch keine 
Steuererklärung, weil sie ja so solidarisch mit denjenigen sind, die 
kein Einkommen haben. Und diejenigen spenden auch das Einkommen, das 
über dem Existenzminimum liegt aus reiner Solidarität mit denjenigen, 
die von H4 leben müssen.
Ihr spendet mit Sicherheit auch Euer ganzes Vermögen, damit in Afrika 
keine Kinder meht verdursten müssen?

Leute, Euer Solidaritätsgelaber ist sowas von verlogen!

von MaWin (Gast)


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> Leute, Euer Solidaritätsgelaber ist sowas von verlogen!

Nö.

Es gibt sogar Leute, die alten Damen über die Strasse helfen,
die ehrenamtlich den Sportverein oder das Tierasyl betreuen,
die kostenlos open source Software erstellen, die als
"Verdiener" in der Familie den anderen "Frau und Kindern"
viel mehr vom Netto geben als sie selbst für sich ausgeben,

und das sind viel viel mehr Leute als du sie dir in deiner
Gier als Kind der Neoliberalen Wahngesellschaft vorstellen
kannst.

Die Welt funktioniert mit Egoisten nicht, aber sehr wohl mit
Sozialen.

von Dewille (Gast)


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MaWin schrieb:

> Es gibt sogar Leute, die alten Damen über die Strasse helfen,
> die ehrenamtlich den Sportverein oder das Tierasyl betreuen,
> die kostenlos open source Software erstellen,

Das wird zwar nicht in dein verblendetes Weltbild passen, aber das sind 
3 schoene Beispiele, wie Gutmenschen Arbeitsplaetze vernichten und sich 
selbst auch noch fuer grosse Wohltaeter halten. In einer Gesellschaft 
mit Millionen Arbeitslosen ist sowas asozial. Sozial waere, du wuerdest 
deine Arbeitskraft einsetzen um Geld zu verdienen, davon Steuern, den 
Sportverein, das Tierasyl und die Software zu bezahlen. Mit diesem Geld 
koennten dann andere Menschen bezahlt werden, fuer ihre ehrliche Arbeit. 
Dann koennten diese Menschen auch ihre Krankenversicherung selbst 
bezahlen und waeren nicht darauf angewiesen, dass freiwillig in der GKV 
Versicherte sie subventionieren. Aber dann koennten Menschen wie du ja 
nicht stolz darauf sein, dass andere Menschen von ihren Almosen leben 
muessen.

von xXx (Gast)


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Fragt mal eure Aerzte, was die von der Abschaffung der PKV halten.

von ... (Gast)


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> Fragt mal eure Aerzte, was die von der Abschaffung der PKV halten.

Frage nie die Frösche, ob du den Sumpf trocken legen darfst.

von ... (Gast)


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Dewille (Gast) schrieb:

> Die einzige Kasse, von der ich persoenlich von einem Rauswurf weiss, war
> die GKV meiner damaligen Freundin. Als die naemlich arbeitslos wurde,
> bekam sie von der Kasse einen netten Brief mit der Information, dass sie
> ohne Einkommen auch nicht mehr in der GKV versichert sei.

Wenn sie eine sozialversicherungspflichte Beschäftigung vorher hatte 
kann sie niemand aus der GKV "rauswerfen". Und selbst wenn das nicht der 
Fall war besteht die Möglichkeit sich in der GKV freiwillig zu 
versichern (was auch dringend zu empfehlen ist).

Dein Geschreibe hier ist also nicht nachzuvollziehen.

von Dewille (Gast)


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... schrieb:

> Wenn sie eine sozialversicherungspflichte Beschäftigung vorher hatte
> kann sie niemand aus der GKV "rauswerfen".

Zu diesem Zeitpunkt war das so. Das ist ein paar Jahre her, aber auch 
damals haben die GKV schon die Legende verbreitet, nur die PKV wuerden 
einfach Leute rauswerfen.

> Und selbst wenn das nicht der
> Fall war besteht die Möglichkeit sich in der GKV freiwillig zu
> versichern (was auch dringend zu empfehlen ist).

Der Spruch hat ungefaehr die Qualitaet von "Wer Arbeit will, kriegt auch 
welche."

> Dein Geschreibe hier ist also nicht nachzuvollziehen.

Dein Geschreibe ist ganz einfach falsch, du Traeumer.

von ... (Gast)


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> du Traeumer

Warum gleich beleidigend werden? Kläre mal lieber den Sachverhalt aus 
deinem Beispiel mit der Freundin hier auf. Dazu wirst du doch in der 
Lage sein oder? Da stimmt nämlich was dran nicht oder du hast (wie so 
oft in Foren) ein paar wichtige Begleitumstände unterschlagen.

Nochmal, "zu diesem Zeitpunkt war das so" entspricht nicht dem was 
gesetzliche Kassen (GKV) mit Arbeitslosen machen dürfen, geschweige denn 
tun. Niemand wird aufgrund von Arbeitslosigkeit aus der Kasse 
geschmissen, wenn er bis dahin einer sozialversicherungspflichtigen 
Tätigkeit nachging. Also stricke hier mal keine ausgedachten Legenden.

von MaWin (Gast)


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> Das wird zwar nicht in dein verblendetes Weltbild passen, aber das sind
> 3 schoene Beispiele, wie Gutmenschen Arbeitsplaetze vernichten

Gutmenschen vernichten keine Arbeitsplätze. Gutmenschen sitzen in der 
Sonne auf der Terrasse bei Kaffee, spielen mit Hunden und Kindern und 
freuen sich ihres glücklichen Lebens.

Die Arbeitsplätze werden von ihnen nicht besetzt, da darfst gerne du 
schuften gehen. Aber wenn ich deine Beiträge so lese, hab ich den 
Eindruck, da wollen die dich nicht, und dann muß halt jemand anders für 
deine Probleme herhalten.

> ein paar wichtige Begleitumstände unterschlagen.

Natürlich hat er unterschlagen, daß nach diesem Hinweis auf "der 
Arbeitgeber zahlt seinen Anteil demnächst nicht mehr" im nächsten Satz 
stand, daß die GKV sich freuen würde, wenn die Freundin sich freiwillig 
weiter bei ihnen versichern würde, oder sich das erledigt hat wenn sie 
sich beim Arbeitsamt (oder wie das damals hiess) arbeitslos meldet weil 
die dann die Beiträge zahlen würden. Aber wenn er die ganze Wahrheit 
schrteibt, würde er mit seinen Nichtigkeiten nicht so viel 
Aufmerksamkeit bekommen, und könnte nicht versuchen, die Schuld immer 
bei anderen zu sehen.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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PKV-Versicherter schrieb:
> Ach ist das schön zu lesen, wie viele hier aus reiner Solidarität in der
> GKV bleiben.

Das freut mich, dass es Dich freut :-)

> Und diejenigen machen mit Sicherheit auch keine
> Steuererklärung, weil sie ja so solidarisch mit denjenigen sind, die
> kein Einkommen haben.

Doch, gerade gemacht: USt, ESt, GewSt. ...
2009 war wieder ein sehr gutes Jahr :-)

> Ihr spendet mit Sicherheit auch Euer ganzes Vermögen, damit in Afrika
> keine Kinder meht verdursten müssen?

Nö, aber einen Teil für die Ausbildung von Kindern in Tansania. Die 
brauchen dort kein Wasser oder Nahrung, sondern Bildung.
Wüsstest Du, wenn Du mal dort gewesen wärst.

> Leute, Euer Solidaritätsgelaber ist sowas von verlogen!

Diese Sprüche kommen von Leuten, die meinen, über andere herziehen zu 
müssen, weil ihr Gewissen ihnen eben doch keine Ruhe gibt.

Das ist erbärmlich.

Chris D.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Andrew Taylor schrieb:

> Erst während der letzten Jahre haben die GKV eben wegen des gestiegenen
> Kostnerisikos ihre Beiträge deutlich erhöht. Schon vergessen?
> Okay, das Wort "riskostrukturausgleich" vernebelt diese Geldsenke .-)

Ähm, dann muss ich während der letzten Jahre etwas verpasst haben. Wo 
sind denn diese "deutlichen Erhöhungen"?
Beispiel für Mindestbeitrag:
2005: knapp 290 Euro
2010: knapp 315 Euro
Erhöhung: 8% Prozent über sechs Jahre
Wie stark steigen denn die PKVs so?

Davon abgesehen ist das prozentuale Einzahlen nach Einkommen deutlich 
solidarischer (wenn natürlich nicht perfekt, die Grenzen gehören 
abgeschafft): Wer breitere Schultern hat, trägt diejenigen mit, die 
weniger breite haben.

> Und die GKV, die seit Jahrzehnten "Austherapierte" aus der Karnakenkasse
> "ausgliedert?
> Und die GKV, die so winzige Versicheurngspaläste haben, das es fast an
> Sparsamkeit grenzt?

Klar ist das nicht schön und gehört geändert - ich wäre für eine einzige 
Kasse, die durchaus staatlich geführt wird.

Das ändert aber nichts an den Fakten:
Wer in die PKV geht, steht nur für relativ gesunde, reiche Leute ein, 
die auch in der PKV sind.

> Mann, wo lebst Du das Du all das nicht weißt?

Jedenfalls hat er anscheinend Deine "deutlichen Beitragserhöhungen" auch 
nicht erlebt.

Chris D.

von Gnah (Gast)


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MaWin schrieb:

>> Das wird zwar nicht in dein verblendetes Weltbild passen, aber das sind
>> 3 schoene Beispiele, wie Gutmenschen Arbeitsplaetze vernichten
> Gutmenschen vernichten keine Arbeitsplätze.

Klassischer Scheuklappeneffekt.

> Natürlich hat er unterschlagen, daß nach diesem Hinweis auf "der
> Arbeitgeber zahlt seinen Anteil demnächst nicht mehr" im nächsten Satz
> stand, daß die GKV sich freuen würde, wenn die Freundin sich freiwillig
> weiter bei ihnen versichern würde,

Bestimmt stand das da drunter. Die gleiche Nummer habe ich auch schon 
erlebt - da wollte die Krankenkasse dann ein komplettes Finanzscreening 
von mir als Partner haben um daran die Kosten fuer die freiwillige 
Mitversicherung zu bestimmen. So einen Eingriff in die Privatsphaere 
erlaubt sich nicht einmal das Finanzamt. Dazu natuerlich noch einen 
Gesundheitscheck, handelte sich ja schliesslich um eine freiwillige 
Mitgliedschaft, da kann man sich die Kunden ja genauer ansehen. Meine 
GKV hat sich fuer eine Mitversicherung auch nicht interessiert - war ja 
schliesslich nur meine Partnerin, nicht meine Ehefrau. Der Staat macht 
es genauso: Verpflichtungen wie ein Ehepartner, Rechte als Wildfremde. 
So entledigt sich die feine soziale Gesellschaft ihrer Verpflichtungen 
auf Kosten Einzelner.

Eure Spruecheklopferei ist wahrlich Hohn fuer Jene, die in diesem ach so 
sozialen System schonmal unter die Raeder geraten sind. Wenn euch sowas 
passieren wuerde, waere das Geschrei von der neoliberalen Verschwoerung 
hier im Forum wieder gross.

> oder sich das erledigt hat wenn sie
> sich beim Arbeitsamt (oder wie das damals hiess) arbeitslos meldet weil
> die dann die Beiträge zahlen würden.

Das Arbeitsamt ist schon immer nur so lange zustaendig, wie Anspruch auf 
Arbeitslosengeld besteht. Das sollte man wissen, wenn man in so einer 
Diskussion mitreden will, auch als Theoretiker.

von Tststs (Gast)


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Chris D. schrieb:

> Ähm, dann muss ich während der letzten Jahre etwas verpasst haben. Wo
> sind denn diese "deutlichen Erhöhungen"?
> Beispiel für Mindestbeitrag:
> 2005: knapp 290 Euro
> 2010: knapp 315 Euro
> Erhöhung: 8% Prozent über sechs Jahre
> Wie stark steigen denn die PKVs so?

Die sind genauso viel oder wenig gestiegen. Denn die Ursache fuer die 
Steigerung ist fuer beide gleich.

> Davon abgesehen ist das prozentuale Einzahlen nach Einkommen deutlich
> solidarischer (wenn natürlich nicht perfekt, die Grenzen gehören
> abgeschafft):

Tatsache ist, dass die prozentuale Einzahlung einer zusaetzlichen 
Einkommenssteuer entspricht. Und da darf man sich schon fragen, was das 
soll. Sinnvoller ist ein System, wo die Einkommenssteuer sich um die 
Solidaritaet zwischen hohen und niedrigen Einkommen kuemmert und die 
Krankenversicherungen um die Solidaritaet zwischen Kranken und Gesunden. 
Das bietet wesentlich mehr Transparenz.

Vor Allem muss endlich mal Kostentransparenz gegenueber dem Patienten 
geschaffen werden. Wer in einer GKV ist, sieht mitunter sein ganzes 
Leben lang keine Abrechnung vom Arzt. Die koennen tun und lassen, was 
sie wollen - und mitunter tun sie das auch.

Anreize, auf die eigene Gesundheit zu achten und auch die eigene in 
Anspruchnahme des Gesundheitssystems zu ueberdenken, werden dem 
Versicherten auch nicht gegeben. Eine Franchise wurde von der 
Gesundheitsministerin ja als asozial abgelehnt - aber die Praxisgebuehr 
hat sie eingefuehrt :-/ Und nach der letzten Reform haben nicht mal mehr 
die Kassen ein Interesse daran, die Gesundheit ihrer Mitglieder zu 
foerdern.

> Klar ist das nicht schön und gehört geändert - ich wäre für eine einzige
> Kasse, die durchaus staatlich geführt wird.

Wo und wann auf der Welt hat ein Monopol Jemals etwas Gutes gebracht?

> Das ändert aber nichts an den Fakten:
> Wer in die PKV geht, steht nur für relativ gesunde, reiche Leute ein,
> die auch in der PKV sind.

Das ist faktisch falsch. Die PKV haben im Gegenteil das Problem, dass 
sie besonders viele Mitglieder haben, die Akademiker, Ingenieure oder 
Beamte sind. Und die neigen zum einen dazu, uebliche Buerokrankheiten 
wie Rueckenprobleme zu haben die sehr teuer sind und dazu ist dieser 
Personenkreis sehr langlebieg - und bekanntlich entstehen die meisten 
Kosten fuer das Gesundheitswesen im Alter.

von PKV-Versicherter (Gast)


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Chris D. schrieb:
>> Ihr spendet mit Sicherheit auch Euer ganzes Vermögen, damit in Afrika
>> keine Kinder meht verdursten müssen?
>
> Nö, aber einen Teil für die Ausbildung von Kindern in Tansania. Die
> brauchen dort kein Wasser oder Nahrung, sondern Bildung.
> Wüsstest Du, wenn Du mal dort gewesen wärst.

Aha, Bildung macht also satt! Lerne Lesen und Du wirst nie weider Hunger 
leiden! Tolle Einstellung!

>
>> Leute, Euer Solidaritätsgelaber ist sowas von verlogen!
>
> Diese Sprüche kommen von Leuten, die meinen, über andere herziehen zu
> müssen, weil ihr Gewissen ihnen eben doch keine Ruhe gibt.
>
> Das ist erbärmlich.

Ganz im Gegenteil mein Lieber. Ich habe ein ruhiges Gewissen. Ich gehöre 
nicht zu den Menschen, die sich immer über die Ungerechtigkeit in der 
Welt beklagen, aber nichts dagegen unternehmen. Wann hast Du das letzte 
mal für irgendwas gespendet? Wenn, dann doch nur zu Weihnachten oder 
nach einer Naturkatastrophe um Dein eigenes Gewissen zu beruhigen. Wenn 
ich mal hochrechne, was ich im Jahr für soziale Zwecke ausgebe, ist das 
weit mehr, als was ich in der PKV gegenüber der GKV spare. Statt die GKV 
mit Deinen Beiträgen zu subventionieren und damit unser "krankes 
Gesundheitssystem" künstlich am Leben zu halten, solltest Du mit dem 
Geld lieber etwas Sinnvolles tun.
Du solltest nicht die Menschen verteufeln, die die Möglichkeiten nutzen 
die sich Ihnen bieten, sondern diejenigen, die solche Gesetze machen.
Im Übrigen: ich bin dafür, die PKV abzuschaffen und eine 
Bürgerversicherung einzuführen, weil das nach meiner Ansicht das 
Gerechtestes und Sozialste ist. Solange sich mir aber die Möglichkeit 
bietet, Vorteile wahrzunehmen, werde ich das auch mit einem ganz ruhigen 
Gewissen tun.

von PK-Versicherter (Gast)


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Ich behaupte einfach mal, dass gerade die, welche am lautesten nach 
Solidarität schreien einfach nicht aus der GKV rauskommen. Das wurmt 
natürlich.

Zum Thema Gerechtigkeit. Während der deutsche Michel schön brav arbeiten 
geht und in die GKV einzahlt sind für unsere ostanatolischen Schätze 
beispielsweise die Eltern mitversichert - nicht nur die Kinder. Da wird 
auch gerne mal die Option genutzt die halb verottete Oma aus 
Ostanatolien nach Deutschland zu fliegen um auf Kosten der GKV eine 
Generalüberholung durchzuführen.

Solange die GKV kostenlos Familienangehörige mitversichert (bei manchen 
eben auch mehr, weil die gleicher sind) ist das System ein Fass ohne 
Boden. In Deutschland bekommen leider diejenigen Kinder, die besser ohne 
Nachkommen blieben. Ich sehe überhaupt nicht ein, arbeitslose 
Großfamilien mit mehr als fünf teils kriminellen Kindern 
mitzuversichern.

Umverteilung hat durch Steuern stattzufinden, nicht durch das 
Sozialsystem. Deshalb kann ich nur jedem raten sich aus dem Sozialsystem 
zu verabschieden. Der Rest soll von mir aus an seiner Gutmenschlichkeit 
ersticken. Der Sozialgedanke wurde schon vor Langem ad Absurdum geführt.

von Ing. ET (Gast)


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>Umverteilung hat durch Steuern stattzufinden, nicht durch das
>Sozialsystem. Deshalb kann ich nur jedem raten sich aus dem Sozialsystem
>zu verabschieden. Der Rest soll von mir aus an seiner Gutmenschlichkeit
>ersticken. Der Sozialgedanke wurde schon vor Langem ad Absurdum geführt.

Full Acknowledgement.

von PKV-Versicherter (Gast)


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PK-Versicherter schrieb:
> Ich behaupte einfach mal, dass gerade die, welche am lautesten nach
> Solidarität schreien einfach nicht aus der GKV rauskommen. Das wurmt
> natürlich.
>
> Zum Thema Gerechtigkeit. Während der deutsche Michel schön brav arbeiten
> geht und in die GKV einzahlt sind für unsere ostanatolischen Schätze
> beispielsweise die Eltern mitversichert - nicht nur die Kinder. Da wird
> auch gerne mal die Option genutzt die halb verottete Oma aus
> Ostanatolien nach Deutschland zu fliegen um auf Kosten der GKV eine
> Generalüberholung durchzuführen.
>
> Solange die GKV kostenlos Familienangehörige mitversichert (bei manchen
> eben auch mehr, weil die gleicher sind) ist das System ein Fass ohne
> Boden. In Deutschland bekommen leider diejenigen Kinder, die besser ohne
> Nachkommen blieben. Ich sehe überhaupt nicht ein, arbeitslose
> Großfamilien mit mehr als fünf teils kriminellen Kindern
> mitzuversichern.
>
> Umverteilung hat durch Steuern stattzufinden, nicht durch das
> Sozialsystem. Deshalb kann ich nur jedem raten sich aus dem Sozialsystem
> zu verabschieden. Der Rest soll von mir aus an seiner Gutmenschlichkeit
> ersticken. Der Sozialgedanke wurde schon vor Langem ad Absurdum geführt.

Traust Du dich nicht, unter einem eigenen Namen zu schreiben? Ich mag 
nicht, wenn man mir irgendwelche Aussagen unterschiebt...

...der richtige "PKV-Versicherter"...

von Ing. ET (Gast)


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>Traust Du dich nicht, unter einem eigenen Namen zu schreiben? Ich mag
>nicht, wenn man mir irgendwelche Aussagen unterschiebt...
>
>...der richtige "PKV-Versicherter"...


Es ist ein deutlicher Unterschied zwischen

PK-Versicherter (Gast)

und

PKV-Versicherter (Gast)

von Andrew T. (marsufant)


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PK-Versicherter schrieb:
> Solange die GKV kostenlos Familienangehörige mitversichert (bei manchen
>
> eben auch mehr, weil die gleicher sind) ist das System ein Fass ohne
>
> Boden.


DAS ist im Wesentlichen RICHTIG erkannt.

von (prx) A. K. (prx)


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Solange die Konzerne und Lobbygruppen im Gesundheitssystem Gesetze, 
Preise und Einkommen im Wesentlichen selber bestimmen können ist das 
ganze System ein Fass ohne Boden - egal ob GKV oder PKV.

Denn ob man Familienmitglieder nun reinnimmt oder nicht - solange man 
die Leute nicht aus Geldmangel verrecken lässt ist das ein 
Nullsummenspiel und die Unterschiede liegen nur in der Frage, wer aus 
welchem Topf in das Fass wieviel reinschüttet, nicht aber in der Summe.

von MaWin (Gast)


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> PKV-Versicherter
> Aha, Bildung macht also satt!

Nein, aber wenn man lesen könnte dann würde man verstanden haben was 
Chris D. schrieb, und nicht so einen hohlen Palaverkram von sich geben 
wie du es hier tust.

> > Solange die GKV kostenlos Familienangehörige mitversichert
> > ist das System ein Fass ohne Boden.
> DAS ist im Wesentlichen RICHTIG erkannt.

Nein Andrew, das hast du falsch erkannt.

Es gibt keine kostenlose Mitversicherung in der GKV. auch wenn es dir so 
scheint.

Die GKV hat das Prinzip, PROZENTUAL vom Einkommen zu versichern. WENN 
die Ehefrau Geld verdient, wird SELBSTVERSTÄNDLICH auch davon 
Krankenkassenbeitrag fällig. Und die Kinder kann man auch so rechenn:
Die 4-köpfige Familie verdient 2000 EUR, zahlt 158 EUR eigene 
Kassenbeitrag (und 140 Arbeitgeberanteil), also 298 Krankenkasse.

Da es eine FAMILIE ist und kein ASOZIALER HAUFEN teilen die ihr Geld 
bevor sie es ausgeben gleichmässig auf alle 4 Köpfe, jeder bekommt vom 
GEMEINSAMEN EINkommen (welches nur der Vater erwirtschaftet hat) 500 EUR 
und JEDER zahlt davon 74,50 an die Krankenkasse. Kinder zahlen also 
sogar genau so viel wie die Eltern. Von wegen kostenlos mitversichert.

Aber deine Wut, den anderen nichts zu gönnen, nach dem du in der PKV 
versackt ist, ist verständlich. Es ist SO GEMEIN daß du entgegen deiner 
Annahme nun viel mehr zahlen musst weil du in einem System steckts, bei 
dem aus dem Fass auch noch kräftg abgepumpt wird, damit die 
Versicherungsgesellschaften ihre Zockerspielchen im USA SubPrime Markt 
finanzieren können...

von PKV-Versicherter (Gast)


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MaWin schrieb:
>> PKV-Versicherter
>> Aha, Bildung macht also satt!
>
> Nein, aber wenn man lesen könnte dann würde man verstanden haben was
> Chris D. schrieb, und nicht so einen hohlen Palaverkram von sich geben
> wie du es hier tust.
>

Chris D. hat geschrieben:
> Nö, aber einen Teil für die Ausbildung von Kindern in Tansania. Die
> brauchen dort kein Wasser oder Nahrung, sondern Bildung.
Nochmal für dich zum Lesen: "Die brauchen dort kein Wasser oder Nahrung, 
sondern Bildung."

von PK-Versicherter (Gast)


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MaWin schrieb:
> Die GKV hat das Prinzip, PROZENTUAL vom Einkommen zu versichern. WENN
> die Ehefrau Geld verdient, wird SELBSTVERSTÄNDLICH auch davon
> Krankenkassenbeitrag fällig. Und die Kinder kann man auch so rechenn:
> Die 4-köpfige Familie verdient 2000 EUR, zahlt 158 EUR eigene
> Kassenbeitrag (und 140 Arbeitgeberanteil), also 298 Krankenkasse.
>
> Da es eine FAMILIE ist und kein ASOZIALER HAUFEN teilen die ihr Geld
> bevor sie es ausgeben gleichmässig auf alle 4 Köpfe, jeder bekommt vom
> GEMEINSAMEN EINkommen (welches nur der Vater erwirtschaftet hat) 500 EUR
> und JEDER zahlt davon 74,50 an die Krankenkasse. Kinder zahlen also
> sogar genau so viel wie die Eltern. Von wegen kostenlos mitversichert.

Aha...Und warum zahlt ein Alleinstehender dann genausoviel wie ein 
Familienvater mit gleichem Einkommen? Soll das eine Argumentationskette 
gewesen sein? Du widersprichst dir schon selbst in deinen Phrasen, was 
für ein lächerliches Geschwafel.

Im Übrigen gibt es durchaus Familien die asoziale Haufen sind, das nur 
so nebenbei. Da werden die Kinder in die Welt gesetzt um mehr 
Allimentierung vom Sozialamt zu bekommen.

Ich kann das nur nochmal wiederholen. Die Umverteilung hat durch Steuern 
zu geschehen - das tut sie auch mehr als ausreichend, wir haben sogar 
eine Progression! Deshalb wäre ein Pauschalbetrag pro Person sinnvoll, 
transparent und gerecht. Um Familien zu entlasten sollte man besser mal 
das Steuersystem grundsätzlich überarbeiten.

Solange es die Möglichkeit gibt diesem Moloch zu entfliehen sollte sie 
jeder nutzen. Denn offensichtlich sind Änderungen nur noch durch einen 
Totalzusammenbruch zu finanzieren. Ich brauche denke ich nicht mehr zur 
Diskussion stellen, warum um Himmels Willen 200 GKVs existieren müssen 
und warum die Pharmakonzerne ihre Preise selbst diktieren.

Kein PK-Versicherter will Alte oder Kranke benachteiligen. Aber viele 
PK-Versicherte sind es sicherlich leid für Unfähigkeit und asoziale 
Schmarotzer zu zahlen und dafür im Nachhinein auch noch beschissen zu 
werden.

von puffel (Gast)


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Ing. ET schrieb:
> Ich finde es nicht richtig, dass die Versicherten-Gemeinschaft fuer
> "Krankheiten" aufkommt, die durch eine mutwillige und absichtliche
> Zerstoerung des eigenes Koerpers auftreten.

Dann solltest Du in ein Land ziehen, in dem der genormte Einheitsmensch 
lebt, dem Rauchen, Trinken, fettes und süßes Essen genauso wie 
gefährliche Sportarten, Motorradfahren und ähnliche Dinge verboten 
werten. Viel Spaß dabei. Ich für meinen Teil habe jedenfalls kein 
Problem, auch die Laster der Leute mitzufinanzieren, weil ich die 
persönliche Freiheit, mein Leben nach meinem Willen zu gestalten, um ein 
Vielfaches wertvoller einschätze.

Und nebenbei: In meiner Verwandt- und Bekanntschaft sind auch schon eine 
ganze Menge Leute gestorben, die Raucher und Trinker waren dabei aber 
die "Billigsten", weil die nicht so sehr alt geworden sind und vor allem 
recht schnell an ihrer ungesunden Lebensweise gestorben sind. Keine 
langen Pflege- und Krankenhausaufenthalte wie bei den gesund lebenden 
Leute, die lange Rente bezogen haben und auch vergleichsweise lange 
krank waren, bis sie gestorben sind.

von Axel L. (axel_5)


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>Und warum zahlt ein Alleinstehender dann genausoviel wie ein
>Familienvater mit gleichem Einkommen?

Weil der Alleinstehende für sich viel mehr Geld zur Verfügung hat als 
der Familienvater, der davon erst noch 3/4 abgibt.

Gruss
Axel

von puffel (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Ich schon, denn jeder verhält sich irgendwo unvernünftig. Sei es das
> Autofahren (Unfallrisiko), leben in der Großstadt
> (Atemwegserkrankungen), hauptsächlich sitzende Tätigkeiten
> (Rückenbeschwerden) usw.
> Man müsste eine gigantische Überwachungsmaschinerie haben die niemand
> wirklich möchte.

Und wahrscheinlich wollen dann nicht mal die ach so gesund lebenden 
Oberlehrer in einem solchen Überwachungsstaat leben. Einen so tiefen 
Eingriff in die persönliche Lebensweise gab es noch nicht mal in 
Diktaturen.

von puffel (Gast)


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PK-Versicherter schrieb:
> Die Umverteilung hat durch Steuern
> zu geschehen - das tut sie auch mehr als ausreichend, wir haben sogar
> eine Progression!

Wieso sollen die Sozialkosten nicht auch entsprechend der 
Leistungsfähigkeit geschultert werden? Sie sind ebenso wie Steuern 
Kosten für ein Gemeinwesen und es gibt überhaupt keinen 
nachvollziehbaren Grund, die pauschal für alle gleichzusetzen.

von MaWin (Gast)


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> Nochmal für dich zum Lesen: "Die brauchen dort kein Wasser oder Nahrung,
> sondern Bildung."

Nochmal für dich zum Verstehen: Die haben dort genug Wasser und Nahrung, 
nur an Bildungsmöglichkeiten mangelt es.

Dir auch.

von MaWin (Gast)


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> Und warum zahlt ein Alleinstehender dann genausoviel wie ein
> Familienvater mit gleichem Einkommen?

Weil es eben KEINE Kopfpauschale ist, sondern prozentual.

Und -obwohl die Krankheitskosten gemittelt über die ganze
Bevölkerung und Altergruppen- pro Kopf gleich sind, ist die
prozentuale Beitragserhebung eine überaus elegante Lösung.

Durch prozentuale Erhebung
- wir niemand überfordert (wenn es keinen Mindestbeitrag gäbe)
- steigen die Einnahmen mit dem Wohlstand des Volkes bzw. der
  Inflaiton des Geldes und müssen nicht ejdes jahr neu errechnet
  werden
- sind Probleme wie "1 Verdiener, 4 Köpfe" problemlos gelöst,
  Leute wie du haben nicht mal gemerkt, daß selbst Kinder
  ihren Beitrag zahlen
Letztlich überlegt sich eine Gesellschaft, welchen
Gesundsheitswohlstand sie sich insgesamt leisten will.
Und jeder trägt dann so viel bei, wie er eben erwirtschaftet.

von noch ein PK-Versicherter (Gast)


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puffel schrieb:
> Wieso sollen die Sozialkosten nicht auch entsprechend der
> Leistungsfähigkeit geschultert werden? Sie sind ebenso wie Steuern
> Kosten für ein Gemeinwesen und es gibt überhaupt keinen
> nachvollziehbaren Grund, die pauschal für alle gleichzusetzen.

Wieso? weil ein Besserverdienender nicht höhere Kosten verursacht als 
ein Geringverdienender (ich würde mal meinen eher umgekehrt).

Ein ehemaliger Nachbar (noch keine 30 Jahre alt) war zu faul zum 
arbeiten, hat sich lieber den ganzen Tag das Bier in die Rübe gegossen 
und gekifft bis der Notarzt kam. Ein Notarzt, 2 Rettungssanitäter, 2 
Fahrzeuge... der Vollidiot weiss noch nicht mal, welche Kosten er 
verursacht hat; ist ihm ja auch egal. Er muss ja nichts bezahlen... Auch 
die Beiträge bezahlt ihm ja das Amt!
Ich geh nicht gleich beim ersten Schnupfen zum Doktor, ich bezahl das 
nämlich erstnal aus meiner privaten Schatulle! Hätte der Vollidiot 
selbst was zahlen müssen, hätte er nicht mehr so viel Geld für den 
nächsten Rausch gehabt!

Zur neuen Nachbarin (eine 80jahrige Dame) kommt dreimal am Tag der 
Pflegedienst. Die kommen sogar Mittags, um die Folie vom Fertigessen 
abzuziehen. Der Oma gehts eigentlich gut, Sie ist nicht mehr gut zu 
Fuss, aber im Prinzip ist sie fit für ihr Alter. "Aber es ist ja so 
schön, wenn man bedient wird." Der Pflegedienst hat ihr nur erklärt, wie 
man sich verstellen muss, wenn der Gutachter vom medizinischen Dienst 
kommt.  Die Oma zahlt nur ihren Anteil an Kranken- und 
Pflegeversicherung. Sie weiß noch nicht mal, was der Pflegedienst jeden 
Monat von der Pflegeversicherung bekommt.

Wo bitte bleibt da die Solidarität der Leistungsempfänger mit den 
Leistungserbringern? Nicht die PK-Versicherten sollten an den Pranger 
gestellt werden sondern die Schmarotzer, die nur auf Kosten der 
Allgemeinheit leben. Und für solche soll ich freiweillig in die GKV 
einzahlen?

Nie und nimmer!!!!

von Jürgen W. (lovos)


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Autor: puffel (Gast)
Datum: 20.10.2010 12:23

>Ing. ET schrieb:
>> Ich finde es nicht richtig, dass die Versicherten-Gemeinschaft fuer
>> "Krankheiten" aufkommt, die durch eine mutwillige und absichtliche
>> Zerstoerung des eigenes Koerpers auftreten.

>Dann solltest Du in ein Land ziehen, in dem der genormte Einheitsmensch
>lebt, dem Rauchen, Trinken, fettes und süßes Essen genauso wie


So kann man Demokratie auch verstehen: Wenn jemand nicht mit den 
Entscheidungen der Grosskonzerne/Lobbyisten einverstanden ist, kann er 
ja wegziehen ...

von PK-Versicherter (Gast)


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puffel schrieb:

> Wieso sollen die Sozialkosten nicht auch entsprechend der
> Leistungsfähigkeit geschultert werden? Sie sind ebenso wie Steuern
> Kosten für ein Gemeinwesen und es gibt überhaupt keinen
> nachvollziehbaren Grund, die pauschal für alle gleichzusetzen.

Weil dadurch das Prinzip der Leistungsgerechtigkeit verletzt wird. 
Primäres Ziel der KV ist die gesundheitliche Versorgung aller 
Versicherten. Mittlerweile wird aber nur rund 20% des Beitragsvolumens 
tatsächlich für gesundheitliche Versorgung ausgegeben. Der Rest ist ein 
bloßer Umverteilungsstrom. Der ist nicht von starken Schultern hin zu 
Schwachen, sondern von Männlich zu Weiblich, zwischen Generationen und 
zwischen Einkommen. Die KV wird damit klar zweckentfremdet und kann 
somit als verdeckte Zusatzbesteuerung verstanden werden. Es ist 
beispielsweise möglich, dass ein Alleinstehender unter dem Strich mehr 
belastet wird als ein Familienvater deutlich höheren Einkommens, 
abhängig von den in Anspruch genommenen Leistungen. Daher ist nur eine 
steuerliche Umverteilung sinnvoll und gerecht.

Darüber hinaus ist es wesentlich asozialer in der GKV zu bleiben weil 
man im Alter höhere Beiträge fürchtet als ein Wechsel in die PKV. Man 
versucht so sein persönliches Risiko gering zu halten und mögliche 
Kosten auf die Allgemeinheit abzuwälzen.

von PKV-Versicherter (Gast)


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MaWin schrieb:
>> Nochmal für dich zum Lesen: "Die brauchen dort kein Wasser oder Nahrung,
>> sondern Bildung."
>
> Nochmal für dich zum Verstehen: Die haben dort genug Wasser und Nahrung,
> nur an Bildungsmöglichkeiten mangelt es.
>
> Dir auch.

Und jetzt nochmal speziell für dich Du Blitzmerker: lies Dir nochmal 
ganz in Ruhe die Posts der Reihe nach durch (kleiner Tipp: der erste 
Post steht ganz oben). Ach was, schaffst Du eh nicht, daher hier für 
dich nochmal das Konzentrat:

Ich habe geschrieben:
>Ihr spendet mit Sicherheit auch Euer ganzes Vermögen, damit in Afrika
>keine Kinder meht verdursten müssen?
Antwort von Chris:
>Nö, aber einen Teil für die Ausbildung von Kindern in Tansania. Die
>brauchen dort kein Wasser oder Nahrung, sondern Bildung.

Das Kinder in Tansania genug zu Essen und Trinken haben, hilft 
denjenigen, die verhungern und verdursten leider gar nichts. Aber die 
freuen sich bestimmt mit den gut gebildeten! Also echt, Ihr seid 
Spezialisten!

von Ing. ET (Gast)


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>Autor: puffel (Gast)
>Datum: 20.10.2010 12:23

>Ing. ET schrieb:
>> Ich finde es nicht richtig, dass die Versicherten-Gemeinschaft fuer
>> "Krankheiten" aufkommt, die durch eine mutwillige und absichtliche
>> Zerstoerung des eigenes Koerpers auftreten.

>Dann solltest Du in ein Land ziehen, in dem der genormte Einheitsmensch
>lebt, dem Rauchen, Trinken, fettes und süßes Essen genauso wie


Das ist eine Verkehrung der Tatsachen.
Die Menschen, die sich nicht ein GKV-System pressen wollen, sind nicht 
so wenige, dass sie in einer Demokratie keine Alternativ-Loesung haben 
duerften.

Die Leute aber, die die GKV als alleinige Vollversicherung fuer alle 
haben wollen (d.h. Gegner der PKV), sind die Befuerworter des 
Einheits-Staates.

von (prx) A. K. (prx)


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Ing. ET schrieb:

> Die Leute aber, die die GKV als alleinige Vollversicherung fuer alle
> haben wollen (d.h. Gegner der PKV), sind die Befuerworter des
> Einheits-Staates.

Also GKV = Sozalismus, PKV = Freiheit?

von Ing. ET (Gast)


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> Also GKV = Sozalismus, PKV = Freiheit?

Wenn ich die Gewinne eines Betriebes durch die Anzahl der Mitarbeiter 
dividiere und so auf einen gemeinsamen Monatslohn komme,
dann hat das fuer mich Aehnlichkeit mit dem GKV-System:
Alle Krankheitskosten dividiert durch die Mitgliederanzahl.

Einen Zusammenhang mit Sozialismus und "Freiheit" sehe ich nicht.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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noch ein PK-Versicherter schrieb:
> puffel schrieb:
>> Wieso sollen die Sozialkosten nicht auch entsprechend der
>> Leistungsfähigkeit geschultert werden? Sie sind ebenso wie Steuern
>> Kosten für ein Gemeinwesen und es gibt überhaupt keinen
>> nachvollziehbaren Grund, die pauschal für alle gleichzusetzen.
>
> Wieso? weil ein Besserverdienender nicht höhere Kosten verursacht als
> ein Geringverdienender (ich würde mal meinen eher umgekehrt).

Das mag durchaus so sein.

Aber genau darauf beruht eine Solidargemeinschaft:
Die, die mehr haben, geben auch mehr - auch ohne Gegenwert.
(Wobei ich meine, dass schon sozialer Friede hier im Land ein sehr hoher 
Gegenwert ist).

> Ein ehemaliger Nachbar (noch keine 30 Jahre alt) war zu faul zum
> arbeiten, hat sich lieber den ganzen Tag das Bier in die Rübe gegossen
> und gekifft bis der Notarzt kam. Ein Notarzt, 2 Rettungssanitäter, 2
> Fahrzeuge... der Vollidiot weiss noch nicht mal, welche Kosten er
> verursacht hat; ist ihm ja auch egal. Er muss ja nichts bezahlen... Auch
> die Beiträge bezahlt ihm ja das Amt!

Man findet immer Beispiele für Leute, die das System ausnützen - hüben 
wie drüben. Natürlich wird man dann sauer (ich auch), aber das ändert 
doch nichts an der großen Menge der Leute, die sich z.B. keine 
Behandlung ihrer chronischen Krankheit leisten könnten, wenn andere 
nicht für sie einspringen würden.

> Ich geh nicht gleich beim ersten Schnupfen zum Doktor, ich bezahl das
> nämlich erstnal aus meiner privaten Schatulle! Hätte der Vollidiot
> selbst was zahlen müssen, hätte er nicht mehr so viel Geld für den
> nächsten Rausch gehabt!

Ruuuhig! :-)

Ich bin auch keiner, der direkt hinrennt - dafür hab ich als Unternehmer 
viel zu wenig Zeit. Aber ich habe bisher auch Glück mit meiner 
Gesundheit gehabt: gute Gene, halbwegs sportlich und noch nie zum 
Krüppel gefahren worden.

> (weiteres Beispiel)

> Wo bitte bleibt da die Solidarität der Leistungsempfänger mit den
> Leistungserbringern? Nicht die PK-Versicherten sollten an den Pranger
> gestellt werden sondern die Schmarotzer, die nur auf Kosten der
> Allgemeinheit leben.

Beiden gehören die Ohren langgezogen ;-)

Nein, ernsthaft: natürlich muss Mißbrauch abgestellt werden. Niemand 
behauptet ernsthaft, dass die GKV so perfekt ist.

Für mich ist aber das dahinterstehende Prinzip wichtig: Ich als 
"Starker" trete für die ein, die es nicht so gut getroffen haben.

Und ja: dafür muss man sich von Geld trennen.
Deswegen verhungert man nicht und deswegen macht man auch keinen Urlaub 
weniger.

> Und für solche soll ich freiweillig in die GKV
> einzahlen? Nie und nimmer!!!!

Nicht für solche - aber für die restlichen 99%.
Deine Freunde, vielleicht Eltern, Bekannte, den Briefträger, auch für 
die Putzfrau auf dem Klo im Hilton - all diejenigen, die eben in der GKV 
sind.

Ich habe in vielen Ländern (insbesondere Afrikas) gesehen, was es 
heisst, wenn man sich keine KV leisten kann - oder was 
Zweiklassenmedizin ist.

Glaub mir, diese Verhältnisse wünscht sich hier niemand.

Mir scheint es so zu sein, dass diejenigen, die am meisten verdienen, am 
wenigsten an andere abgeben möchten. Es wird dringend Zeit, das 
umzudrehen.

Chris D.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Ing. ET schrieb:
> Die Leute aber, die die GKV als alleinige Vollversicherung fuer alle
> haben wollen (d.h. Gegner der PKV), sind die Befuerworter des
> Einheits-Staates.

Oder mir anderem Begriff: der Einheitsbehandlung

Ich dachte immer, wir streben ein Gesundheitssystem an, in dem jeder die 
gleiche medizinische Versorgung erhalten soll?

Es würde ja niemand davon abgehalten, sich zusätzlich privat zu 
versichern.
Ich habe als Unternehmer auch eine entsprechende 
Krankentagegeldversicherung.

Chris D.

von (prx) A. K. (prx)


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Chris D. schrieb:

> Mir scheint es so zu sein, dass diejenigen, die am meisten verdienen, am
> wenigsten an andere abgeben möchten.

Ein Zyniker könnte dazu anmerken, dass das Eine zum Anderen führt.
Ggf. in beiden Richtungen ;-).

von Arc N. (arc)


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... schrieb:
>> Also hilft das weniger Essen ja oder nein? Von den anderen Problemen war
>> nirgendwo die Rede.
>
> Es nützt halt nichts sich etwas herauszupicken und zu glauben damit sind
> alle Probleme aus der Welt. Ob das "bundesweite weniger Essen" die
> Krankenkassen spürbar entlastet müsstest du erstmal mit einer Studie
> nachweisen. Da wäre wahrscheinlich ein bundesweites Rauchverbot
> effektiver.

Wenn es den KVs helfen soll, müssten die Rauchverbote vollständig 
aufgehoben werden und nichrrauchende Normalgewichtige mehr bezahlen...
http://www.welt.de/wirtschaft/article1633518/Nichtraucher_belasten_das_Gesundheitssystem.html
Kosten pro Raucher ab dem 20. Lebensjahr 220000 €,
Übergewichtige 250000 €
"Gesunde" 281000 €

von Tststs (Gast)


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Am besten erkennt man die Leute daran, auf welche Posts sie nicht 
antworten.

von xXx (Gast)


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Chris D. schrieb:

> Aber genau darauf beruht eine Solidargemeinschaft:
> Die, die mehr haben, geben auch mehr - auch ohne Gegenwert.

Nein, das ist nur eine spezielle Auspraegung einer 
Solidargemeinschaft. Es ist weder die einzige, noch ist sie irgendwie 
gottgegeben. Auch eine Versicherung, in der jeder separat versichert 
sein muss und Beitraege unabhaengig vom Einkommen bezahlt, ist eine 
Solidargemeinschaft.

von (prx) A. K. (prx)


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xXx schrieb:

> gottgegeben. Auch eine Versicherung, in der jeder separat versichert
> sein muss und Beitraege unabhaengig vom Einkommen bezahlt, ist eine
> Solidargemeinschaft.

Diverse Webseiten, auch solche die eher den PKVs zuzurechnenden sind, 
scheinen dem zu widersprechen, d.h. das Solidaritätsprinzip wird dort 
nur mit den GKVs assoziiert. Der für die PKVs verwendet Begriff ist das 
Äquivalenzprinzip.

von puffel (Gast)


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noch ein PK-Versicherter schrieb:
> Wieso? weil ein Besserverdienender nicht höhere Kosten verursacht als
> ein Geringverdienender (ich würde mal meinen eher umgekehrt).

Ja und? Das ist bei einer derartigen Solidargemeinschaft auch nicht das 
Kriterium. Um für alle einen möglichst hohen Standard zu schaffen, 
müssen die Kosten entsprechend der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit 
verteilt werden.
Genauso wenig ist bei Steuern ein Kriterium, wie viel Kosten der 
Einzelne verursacht, sondern wie groß seine wirtschaftliche 
Leistungsfähigkeit ist, um sich an den Gesamtkosten zu beteiligen.

PK-Versicherter schrieb:
> Weil dadurch das Prinzip der Leistungsgerechtigkeit verletzt wird.

Kein bisschen. Leistungsgerechtigkeit in Deinem Sinne wäre, wenn die 
Leute nicht versichert wären und die von ihnen verursachten 
Gesundheitskosten komplett selber tragen müssten.


PK-Versicherter schrieb:
> Primäres Ziel der KV ist die gesundheitliche Versorgung aller
> Versicherten. Mittlerweile wird aber nur rund 20% des Beitragsvolumens
> tatsächlich für gesundheitliche Versorgung ausgegeben. Der Rest ist ein
> bloßer Umverteilungsstrom.

Anderes Thema, bei dem schon allein die Angabe von 20% mit 
nachvollziehbaren Quellen untermauert werden müsste. So ist es nur eine 
reichlich unglaubwürdige Behauptung.

von Ing. ET (Gast)


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>Autor: Tststs (Gast)
>Datum: 20.10.2010 15:22
>
>Am besten erkennt man die Leute daran, auf welche Posts sie nicht
>antworten.


Daran erkennt man, ob jemand Urlaub hat und die Diskussion permanent 
verfolgen kann, oder jemand arbeitet und alle halbe-Stunde mal die 
Diskussion verfolgen und ggf. schreiben kann.

von xXx (Gast)


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A. K. schrieb:
> Diverse Webseiten, auch solche die eher den PKVs zuzurechnenden sind,
> scheinen dem zu widersprechen, d.h. das Solidaritätsprinzip wird dort
> nur mit den GKVs assoziiert. Der für die PKVs verwendet Begriff ist das
> Äquivalenzprinzip.

War das nun ein Argument? Wenn es zu einer Aussage eine Webseite gibt, 
die Stuss verzapft, ist das Argument erledigt?

von xXx (Gast)


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Ing. ET schrieb:

> Daran erkennt man, ob jemand Urlaub hat und die Diskussion permanent
> verfolgen kann, oder jemand arbeitet und alle halbe-Stunde mal die
> Diskussion verfolgen und ggf. schreiben kann.

Na klar... zufaellig ist immer Zeit die laetschigen, einfach zerlegbaren 
Beitraege mit viel Tamm Tamm zu plaetten, die anderen, wo man mal 
wirklich argumentieren muesste, fallen "versehentlich" unter den Tisch. 
So macht man Politik...

von (prx) A. K. (prx)


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von Axel (Gast)


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>das Solidaritätsprinzip wird dort
>nur mit den GKVs assoziiert. Der für die PKVs verwendet Begriff ist das
>Äquivalenzprinzip.

Wobei ja die PKV durchaus Solidaritätsgruppen bilden, wenn es ihnen 
passt. Das nennt sich dann Tarif. Alle die in einem Tarif sind, bilden 
faktisch so eine Solidaritätsgemeinschaft.

Das hat den Vorteil, dass alle Altkunden mit hohen Ausgaben in einem 
Solidartarif mit hohen Beiträgen sind, während allen Neukunden ein 
anderer Solidartarif mit niedrigen Beiträgen angeboten wird. Zumindest, 
bis die auch alt sind. Dann gibt es wieder einen neuen Tarif für die 
Jungen.

Gruss
Axel

von ... (Gast)


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> Das ist eine Verkehrung der Tatsachen.
> Die Menschen, die sich nicht ein GKV-System pressen wollen, sind nicht
> so wenige, dass sie in einer Demokratie keine Alternativ-Loesung haben
> duerften.

Was die Menschen wirklich wollen ist eine BEZAHLBARE Krankenversicherung 
die sie auch (und vor allem) dann nicht im Stich lässt, wenn es mal im 
Leben nicht so gut läuft (beruflich oder auch durch Krankheit oder 
beides) und gerade da ist man bei der PKV der Arsch der Nation.

Oder was sonst sollte man von privaten (Schon der Name ist ein Reizwort 
privat = Gewinne privatisieren, Verluste der Öffentlichkeit zuschieben 
sollte doch inzwischen hinlänglich durch Erfahrung belegt sein) 
Krankenkassen halten, die der Gesetzgeber erst ZWINGEN musste, sich mal 
des sozialen Elendes zuzuwenden, den es gerade unter gescheiterten 
ehemaligen Besserverdienenden (Selbstständige, Angehörige von 
PKV-Versicherten die plötzlich ohne Versichertenschutz dastanden etc. 
etc.) auffällig häufig gab oder noch immer gibt?

Habt ihr Heinis, die ihr aus purem Nichtwissen einer möglicherweise 
momentan satt umsorgten PKV-Betütelung eigentlich überhaupt verstanden 
warum der sog. Basistarif der PKV aufgezwungen werden MUSSTE? 
Anscheinend nicht, wie aus den Beiträgen zu ersehen ist.

von Weber (Gast)


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puffel schrieb:
> PK-Versicherter schrieb:
>> Die Umverteilung hat durch Steuern
>> zu geschehen - das tut sie auch mehr als ausreichend, wir haben sogar
>> eine Progression!
>
> Wieso sollen die Sozialkosten nicht auch entsprechend der
> Leistungsfähigkeit geschultert werden? Sie sind ebenso wie Steuern
> Kosten für ein Gemeinwesen und es gibt überhaupt keinen
> nachvollziehbaren Grund, die pauschal für alle gleichzusetzen.

Es gibt eigentlich einen systematischen Unterschied zwischen Steuern und 
Beiträgen. Bei einer Steuer besteht kein Anspruch auf eine Gegenleistung 
bei Beiträgen aber schon. Man könnte auch anfangen sämtliche Gebühren 
nach Einkommen zu staffeln oder gar die Preise für Produkte.

von (prx) A. K. (prx)


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Weber schrieb:

> bei Beiträgen aber schon. Man könnte auch anfangen sämtliche Gebühren
> nach Einkommen zu staffeln oder gar die Preise für Produkte.

Macht man ja auch oft, wenn auch nicht nach Einkommen sortiert, sondern 
nach anderen Kriterien. Eintrittskarten, Fahrkarten, ... sind für Kinder 
und Senioren oft billiger. Der Platzbedarf ist jedoch gleich, d.h. es 
handelt sich dabei um eine soziale Konvention.

von Weber (Gast)


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A. K. schrieb:
> Macht man ja auch oft, wenn auch nicht nach Einkommen sortiert, sondern
>
> nach anderen Kriterien. Eintrittskarten, Fahrkarten, ... sind für Kinder
>
> und Senioren oft billiger. Der Platzbedarf ist jedoch gleich, d.h. es
>
> handelt sich dabei um eine soziale Konvention.

Das halte ich ja mal glatt für ein Gerücht. Die Beispiele zeigen auf, 
dass die Preise eben nicht Einkommensabhängig sind. Alle Erwachsenen, 
Kinder etc. zahlen den GLEICHEN PREIS egal wie vermögend sie bzw. ihre 
Eltern sind.

von (prx) A. K. (prx)


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Weber schrieb:

>> Macht man ja auch oft, wenn auch nicht nach Einkommen sortiert, sondern
>> nach anderen Kriterien. Eintrittskarten, Fahrkarten, ... sind für Kinder
>> und Senioren oft billiger. Der Platzbedarf ist jedoch gleich, d.h. es
>> handelt sich dabei um eine soziale Konvention.
>
> Das halte ich ja mal glatt für ein Gerücht. Die Beispiele zeigen auf,
> dass die Preise eben nicht Einkommensabhängig sind. Alle Erwachsenen,
> Kinder etc. zahlen den GLEICHEN PREIS egal wie vermögend sie bzw. ihre
> Eltern sind.

Es will mir nicht recht gelingen, einen Widerspruch zwischen meinem 
Gerücht und deiner bahnbrechenden Erkenntnis zu finden. Kannst du mir 
dabei behilflich sein?

von Weber (Gast)


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A. K. schrieb:
> Es will mir nicht recht gelingen, einen Widerspruch zwischen meinem
>
> Gerücht und deiner bahnbrechenden Erkenntnis zu finden. Kannst du mir
>
> dabei behilflich sein?

Sehr gerne.
Das Phänomen, dass bspw. für Kinokarten unterschiedliche Preise bspw. 
für Kinder, Studenten oder Rentner ausgezeichnet werden, bezeichnet man 
üblicherweise als Preisdiskrimininierung. Das hat nichts mit irgendeiner 
"sozialen" Konvention zu tun.

von (prx) A. K. (prx)


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Und weshalb werden Senioren preislich diskriminiert, wenn nicht aus 
sozialen Gründen?

von Weber (Gast)


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A. K. schrieb:
> Und weshalb werden Senioren preislich diskriminiert, wenn nicht aus
> sozialen Gründen?

Äh, ist das jetzt ironisch gemeint? Es glaubt doch keiner ernsthaft, 
dass Unternehmen aus sozialen Gründen Preise senken.
Im Gegenteil: Bei einer theoretisch perfekt angewandten 
Preisdiskriminierung lässt sich der maximale Gewinn erzielen.

von Ein Gast (Gast)


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von Matthias (Gast)


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Vor diesem Hintergrund folgende Frage:

Sollten chronisch kranke, welche Arbeiten können, stärker durch die GKV 
belastet werden, oder nicht?
Sollten Leute die häufig krank sind weniger Urlaub bekommen, als die die 
selten krank sind?

Bin gespannt auf eure Antworten.

von Ing. ET (Gast)


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>Sollten Leute die häufig krank sind weniger Urlaub bekommen, als die die
>selten krank sind?
> Bin gespannt auf eure Antworten.

Also, wenn das tatsaechlich einer mit "ja" beantworten sollte, dass 
koennte er sich auf einen Sturm der Entruestung (asozial, 
materialistisch, egoistisch) gefasst machen.

von High Performer (Gast)


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Es hat zwar nicht direkt etwas mit der Krankenversicherung zu tun, aber 
was ich häufiger beobachte, ist folgendes: jemand wird während seines 
Urlaubs krank, sagen wir mal drei Wochen Urlaub, eine Woche davon krank. 
Den Arbeitnehmern steht es zu, die "verlorene" Woche Urlaub später 
nachzuholen. Das machen viele, aber ich halte es schon für ein wenig 
frech.
Von krasse Beispielen, in denen Leute sechs Monate krankgeschrieben sind 
und anschließend dann erstmal vier Wochen Urlaub nehmen, mal ganz zu 
schweigen. Mag sein, dass ich da ein wenig zu streng bin, aber ich würde 
mir das nie erlauben.
Ich finde: Wenn man während des Urlaubs krank ist, dann hat man eben 
Pech gehabt.

von (prx) A. K. (prx)


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High Performer schrieb:

> Ich finde: Wenn man während des Urlaubs krank ist, dann hat man eben
> Pech gehabt.

Zum Sinn von Urlaub gehört die Erholung. Die nicht nur dem Betreffenden 
dient, sondern auch seinem Arbeitgeber, wg. Produktivität.

Betrug ist ein anderes Thema.

von High Performer (Gast)


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>Sollten chronisch kranke, welche Arbeiten können, stärker durch die GKV
>belastet werden, oder nicht?

Schmarrn, selbstverständlich nicht!

>Sollten Leute die häufig krank sind weniger Urlaub bekommen, als die die
>selten krank sind?

Natürlich auch nicht, aber Einschränkung siehe mein letztes Posting.

Im Übrigen bin ich schon der Meinung, dass die Deutschen schon gerne mal 
krank sind, Krankschreibung gerne auch mal großzügig ausgestellt, und 
vor allem: wir gehen viel zu häufig zum Arzt. Deshalb schlage ich ja 
auch eine Gebühr pro Arztbesuch von 10,- EUR bis 15,- EUR vor 
(ausgenommen chronisch Kranke, allerdings je nach Notwendigkeit, nur 
weil jemand chronisch krank ist, heißt das ja noch lange nicht, dass er 
auch "chronisch" zum Arzt muss).

Im Gesundheitswesen sollte sich IMO jeder bemühen, die verursachten 
Kosten möglichst gering zu halten. Wer dann z.B. nach einem Besuch nicht 
Auto fahren darf und dann vehement auf die Erstattung von Taxikosten 
pocht, anstatt Jemanden aus der Verwandtschaft etc. zu bemühen, handelt 
IMO nicht unbedingt im Sinne der Allgemeinheit. OK, war jetzt ein 
konstruiertes Beispiel, aber mein Gedanke dürfte klar sein.

Erstaunlicherweise ist auch häufig zu beobachten, wie geizig die Leute 
sind, wenn es um ihre Gesundheit geht: selbst sinnvolle IGEL (ja, es 
gibt auch sinnvolle!) von z.B. 20,- EUR einmal im Jahr lehnen die 
meisten wegen des Geldes ab. Für mich völlig unverständlich.

von High Performer (Gast)


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>Zum Sinn von Urlaub gehört die Erholung.

ACK. Es ist jedoch wohl nicht die Regel, während des Urlaubs krank zu 
sein. Und ob nach einem grippalen Infekt, der z.B. drei Tage dauert, 
vier weitere Tage Bettruhe nicht vielleicht sogar erholsamer sind als 
gesund jeden Tag stressige Unternehmungen zu starten, Haus zu streichen, 
im lärmenden Freibad in der Sonne braten etc.?

von (prx) A. K. (prx)


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High Performer schrieb:

> vor allem: wir gehen viel zu häufig zum Arzt. Deshalb schlage ich ja
> auch eine Gebühr pro Arztbesuch von 10,- EUR bis 15,- EUR vor

Würde möglicherweise ein Rohrkrepierer, aufgrund von Verschleppung von 
Krankheiten mit kostensteigenden Nebeneffekten. Sowohl für's 
Gesundheitssystem und die Arbeitgeber (wer erst zum Arzt geht, nachdem 
er die ganze Abteilung angesteckt hat, handelt unwirtschaftlich).

Übrigens ist die Häufigkeit von Besuchen beim Hausarzt bei 
Kassenpatienten m.W. nicht direkt kostensteigernd, da diese Ärzte 
heutzutage im Normalfall eine Quartalspauschale erhalten. Und die Kunden 
für das betreffende Quartal ihre 10€ bereits bezahlen müssen.

> (ausgenommen chronisch Kranke, allerdings je nach Notwendigkeit, nur
> weil jemand chronisch krank ist, heißt das ja noch lange nicht, dass er
> auch "chronisch" zum Arzt muss).

Wodurch das ganze zu Lachnummer würde, denn mit den Jahren werden sehr 
sehr viele Leute in irgendeiner Weise zu chronisch Kranken, insbesondere 
bei so einer Regelung. Und bei jungen Leuten ist das weit weniger 
relevant.

von (prx) A. K. (prx)


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High Performer schrieb:

> sein. Und ob nach einem grippalen Infekt, der z.B. drei Tage dauert,
> vier weitere Tage Bettruhe nicht vielleicht sogar erholsamer sind als
> gesund jeden Tag stressige Unternehmungen zu starten, Haus zu streichen,
> im lärmenden Freibad in der Sonne braten etc.?

Könnte es sein, dass du in deinem Leben bisher kaum schlimmere 
Krankheiten als solche "Erholungsgrippen" hattest?

von Pete K. (pete77)


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Hey, so ein Thread ist ja noch besser als Windows gegen Linux :-)

Wenn Du Kinder planst, würde ich von der PKV Abstand nehmen. Die 
Beiträge steigen doch enorm.
Unabhängigen Rat bekommst Du vielleicht noch bei einer 
Verbraucherzentrale.

Ich bin auch privat versichert und hoffe, dass bis zu meiner Rente die 
Kopfpauschale für alle kommt :-)

Privat versichert mit Kindern geht auch, wenn die Frau nach einem halben 
Jahr wieder arbeiten geht. Die Kinder muss man(n) dann aber privat 
versichern.

von (prx) A. K. (prx)


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Wenn du nach Massnahmen zur Kostensenkung suchst, dann such nach den 
bisherigen Anreizen zum Gegenteil. Diese unsere unfehlbare Regierung ist 
grad nach Kräften dabei, die deutsche Wirtschaft zu fördern, indem Geld 
von der Versicherten zur Pharmabranche gepumpt wird.

Beispielsweise indem man den vor einigen Jahren ansatzweise 
eingeschlagenen Weg, für die Wirksamkeit neuer Produkte Positivbeweise 
zu fordern, ins Gegenteil verkehrt. Wodurch man erreicht, dass 
pseudo-neue hochpreisige Produkte mit viel Werbegetrommel billige alte 
genauso wirksame Produkte ersetzen.

Beispielsweise in dem man den vagen Ansatz marktwirtschaftlichen Handels 
zur Preisreduktion von Medikamenten durch Preisverhandlungen seitens der 
Kassen einen effektiven Riegel vorschiebt. Kann und darf ja nicht sein, 
dass Kasse A dank höherer Kundenzahl und Hausarztverträgen billiger 
einkauft als Kasse B. Das darf bitteschön nur Aldi.

Von allen bisherigen Regierungen konsequent betrieben wird die 
Mittelstandsförderung durch das starre Beharren auf der sehr deutschen 
gut flächendeckenden und durchaus arbeitsplatzfördernden aber 
ausgesprochen kostentreibenden Apothekenstruktur, die 
effizienzsteigernde Vertriebsstrukturen ausschliesst.

Das ist durchaus konsequent und logisch. So bleibt das Geld wenigstens 
teilweise im Land. Würden sich die Leute statt einer ordentlichen 
Schweinegrippe einen neuen Fernseher leisten, dann flösse es ja doch 
bloss nach Ostasien ab.

von High Performer (Gast)


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Ja, das ist so, und ich bin sehr sehr sehr dankbar dafür! (und 
hoffentlich vergönnst Du mir das nicht)

Naja, im jüngeren Alter ist es ja auch nicht die Regel, dass einen 
schwere Krankheiten heimsuchen. Das ändert sich ja leider mit dem 
Älterwerden.

Ich kenne natürlich auch viele schwerere Fälle, von verschiedenen 
Krebsarten über Schlaganfälle, Herzinfarkte, etc. Das ist dann 
selbstverständlich eine völlig andere Situation! Ich bin ja kein 
Sozialkrüppel. Aber ich denke, man sollte doch ein wenig differenzieren. 
Ich sprach von den "Erholungsgrippen", nicht von schweren Krankheiten, 
bei denen man ja (vor allem bei Krebs) auch den phsychischen Faktor 
berücksichtigen muss.

Wo ich gerade dabei bin: es ist erstaunlich, wie sehr sich die eigene 
Einstellung zu bestimmten Krankheiten massiv ändern kann. So weiß ich 
jetzt, dass es noch viel viel schlimmere Krankheiten als Krebs gibt. Ein 
naher Angehöriger ist an ALS (Amyotrophe LateralSklerose) gestorben. Ich 
wusste vorher nicht, dass es solch brutale Krankheiten gibt. Krebs war 
für mich immer der Super-GAU.
Aber ALS ist noch viel viel schlimmer. Lebenserwartung ab Diagnose max. 
drei Jahre (bei meinem Angehörigen war es viel weniger), schnelle totale 
Lähmung fast des gesamten Körpers, dadurch totale Pflegebedüftigkeit, 
und null Überlebensschance! Und der Patient bleibt bis zur letzten 
Stunde geistig völlig klar. Das mitzuerleben war der absolute Horror, 
und seitdem bin ich jeden Tag dankbar, noch gesund zu sein. Und habe 
eine etwas geänderte Einstellung gegenüber Krebs.

von (prx) A. K. (prx)


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Ein weiterer Schritt zur spezifischen Wirtschaftsförderung ist die 
vorgesehene Kappung des Arbeitgeberanteils.

Der hatte bisher den durchaus nützlichen Nebeneffekt, dass grosse Teile 
der Wirtschaft erhebliche und vernehmliche Einwände gegen stetig 
steigende Kassenbeiträge hatten, weil sich die direkt auf die 
Lohnnebenkosten auswirkten. Jene Teile der Wirtschaft, die nichts mit 
dem Gesundheitssystem zu tun hatten, zahlten drauf.

Dadurch entstand ein deutlicher Anreiz für die Regierung, diese Beträge 
zu begrenzen. Und sei es, indem man das Geld anderweitig eintreibt 
(Praxisgebühr, Medikamentenzuzahlung).

Folglich kann es dieser übrigen Wirtschaft nun völlig egal sein, wie 
weit und wie schnell die Beiträge noch steigen. Die Lohnnebenkosten 
steigen dadurch nicht mehr. Dieser Anreiz für die Regierung, Kosten zu 
sparen oder zu tarnen, der fällt nun weg.

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