Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Aufbaustudium in Richtung BWL berufsbegleitend gesucht


von Michael (Gast)


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Hallo Forenteilnehmer,

ich habe vor ca. 10 Jahren meinen Dipl.-Ing. (FH) in technischer 
Informatik absolviert und arbeite mittlerweile in einer leitenden 
Position bei einem grösseren Konzern (ich arbeite, welche Wunder, im 
Bereich IT). Allerdings scheint - realistisch betrachtet - das Ende 
meiner Karriereleiter erreicht. In noch höheren Positionen sitzen 
ausschliesslich BWLer.

Ich persönlich halte das für fatal, denn meines Erachtens nach ist das 
mit ein Grund, weshalb viele Projekte erstens länger dauern und zweitens 
mehr kosten. Klar, im rechnen Fit aber von der Materie keinen Plan. 
Naja, ich kanns leider nicht ändern ...

Daher nun meine Frage: Kennt jemand ein berufsbegleitendes Studium in 
Richtung BWL - ich stelle mir da so drei, maximal vier Semester vor.

Gibt es sowas in guter Qualität mit gutem Abschluss?

Freue mich auf euer Feedback!
Michael

von Thomas (Gast)


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Versuch es mal mit dem MBA. Davon gibt es viele, weswegen es so schwer 
bei der Auswahl ist. Such doch mal bei http://www.fernstudium-infos.de 
nach passenden Studiengängen.

von Karl Martell (Gast)


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Halte den BWLern doch die Pistole auf Brust. Wir wissen doch alle, dass 
das, was die verkaufen, unmöglich in dem vorgegebenen Zeitrahmen 
umgesetzt werden kann. Das weiß schon der Anfänger in der 
Entwicklungsabteilung. Das Projekt ist oft nicht umsetzbar wegen 
schwerer konzeptionieller Schwächen.

Ich habe in meiner Berufslaufbahn festgestellt, dass Stallgeruch viel zu 
viel zählt, eine gute Analyse durch Mathematiker oder Informatiker, gar 
nichts, obwohl man viele Systeme, die verkauft werden, mal auf den 
Prüfstand gehören. Externe Wirtschaftsprüfer... die Leistung wird sofort 
gekauft, aber wenn es um das eigentliche Produkt geht, verweigert man 
sich der Analyse. Letzteres ist, wenn es gründlich gemacht wird, aber 
auch mit einem hohen Zeitbedarf verbunden. Während eine Bilanz von 
Unternehmen zu Unternehmen gleich strukturiert ist, doppelte Buchführung 
ist gesetzlich sogar vorgeschrieben, sind die Produkte unterschiedlich.

von Marx.W (Gast)


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Michael schrieb:
> ich habe vor ca. 10 Jahren meinen Dipl.-Ing. (FH) in technischer
>
> Informatik absolviert und arbeite mittlerweile in einer leitenden
>
> Position bei einem grösseren Konzern.

BWL-Studium nebenberuflich?

Ich kann nur abraten:

1.
Der Zeitaufwand nebenberuflich ein Studium zu führen ist nun einmal sehr 
viel höher, als es manche die an einer Präsentshochschule waren, sich 
vorstellen können!

2.
Wenn es sich um einen Konzern handelt, würde ich nur zu einen kurzen mit 
den Arbeitgeber abgestimmten und von diesen beführworteten  Studium von 
9 Monaten  Dauer mit BWL-Wissen im Intensivverfahren raten. Das aber 
dann auch finanziert sein will, was nicht in deinen Sinne  anscheinend 
ist!

Ansonsten:
Was geht ist zum Beispiel der  Intensivkurs BWL (IWW)der FernUni-Hagen, 
der zwar nicht besonders inhaltlich  anspruchsvoll ist (kostet aber 
was), dokumentiert aber BWL-Kenntnisse auf UNI-Niveau. Die 
Studieninhalte können auf ein MBA-Studium  angerechnet werden 
(teilweise, erfragen bei der FernUni Hagen).

von Claudio H. (bastelfinger)


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Mal eine Frage:
Willst du überhaupt in die höheren Positionen? Hast du dich mal in einen 
Arbeitstag von denen hereinversetzt?
Für mich persönlich sind diese Positionen nichts, Geld kann man auch in 
interessanten Stellen verdienen.

von Thomas (Gast)


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Alternativ gibt es noch diverse Fernstudium, die nicht lange dauern und 
ausreichendes Wissen bringen.

http://www.uni-koblenz-landau.de/koblenz/zfuw/Angebote/management/managment

http://www.weiterbildung-rostock.de/programm.html?&L=class%253Dactive

von MicroMann (Gast)


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Da ich mit dem selben Gedanken spiele, interessiert mich doch, ob du 
eine Lösung für dich gefunden hast und wenn ja wie sieht die aus?

von MINTAkademiker (Gast)


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Euro FH oder auch AKAD, bieten diverse Aufbaustudiengänge im BWL Bereich 
für Ingenieure an. Diese sind auch meist sehr praxisorientiert

von redeye (Gast)


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Ich bin Dipl. Ing. (FH) Elektrotechnik
und bin am überlegen ob ich bei der Euro FH den BWL-Zertifikatskurs 
belege.
Hat jemand in diesem Forum den Kurs gemacht und könnte seine Erfahrung 
hier mit uns teilen?

von Marx W. (Gast)


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redeye schrieb:
> Hat jemand in diesem Forum den Kurs gemacht und könnte seine Erfahrung
>
> hier mit uns teilen?

Hab keine Erfahrungen damit, studier aber in Hagen BWL.

Der BWL-Kurs den du meinst, hat 10 ETCS Punkte entspricht einer 
Arbeitsbelastung von 300 h.

Inhalte sind:
Grundlagen des Wirtschaftens:
Wirtschaften in Betrieben, Phasen unternehmerischer Tätigkeit
BWL als Wissenschaft:
Forschungsmethoden und -ansätze, Wegbereiter und Wurzeln, Ansätze der 
modernen BWL, Thesen zur künftigen Entwicklung
Konstitutive Betriebsentscheidungen:
Entscheidungs- und Spieltheorie, Standort- und Rechtsformwahl, 
Unternehmenszusammenschluss
Einzeldisziplinen der BWL:
Realwirtschaftliche, Nominalgüter- und Personalbereiche eines Betriebs
Managementtechniken im Planungsprozess:
Planung, Kreativitätstechniken, Frühwarnsysteme, Alternativensuche, 
Prognosetechniken, Bewertung und Entscheidung
Managementtechniken im Strategiebildungsprozess:
Strategische Planung, Umfeld- und Unternehmensanalyse, Portfolioanalyse, 
Wettbewerbsanalyse

Ich halt dies mehr für einen Schnupperkurs in die 
Wirtschaftswissenschaften.
Durch so einem Kurs wird einen Ing.-Absolventen ein bißchen die Welt der 
Wirtschaft aus Hochschulsicht näher gebracht. Da haben leider  (auch 
hier im Forum) etliche Ingenieure ziemlich bornierte Ansichten.

von Heinrich (Gast)


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Es gibt nun wirklich genug frei verfügbare Literatur in der man alles 
nachlesen kann. Auch das was bisher falsch betrachtet wurde und daher 
die Finanzkrise verursacht hat.

Für völlig falsch halte ich eine angestaubtes Studium wo nur der Quatsch 
von Gestern unterrichtet wird und auswendig gelernt werden muss.

Das bringt zwar Punkte aber man punktet mit dem veraltetem Wissen nicht.

Empfehlen kann ich:

"Academy of Management Journal"

Erscheint 6 x im Jahr und ich lese es seit über 10 Jahren.

An vielen Hochschulen kann man es als E-Version kostenlos als pdf ziehen 
- sonst zahlt man halt die ca. $ 200 für ein Jahresabo.

Aktuelles Wissen ist weit mehr wert als ein MBA - der immer nur 
veraltetes Wissen lehren kann (der Wert eines MBA ist sicher 
unumstritten - aber es ist nicht die einzige Möglichkeit dieses Wissen 
zu erwerben - wir haben heute das Internet - eigentlich braucht keiner 
mehr ein Studium im klassischen Sinne - alle Informationen sind frei 
verfügbar).

Davon ab ist der Aufwand für einen MBA nebenberuflich kaum zu machen 
wenn man nicht erhebliche Abstriche im privaten machen will.
Wem sollte man die 15 Wochenstunden wegnehmen? Den Projekten, der Frau 
oder den Hobbys - den Urlaub streichen?

Man kann sich das alles viel schneller selbst anlesen als es gelehrt 
werden könnte von Leuten die glauben etwas verstanden zu haben.

von 2,71828183 (Gast)


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Heinrich schrieb:
> Es gibt nun wirklich genug frei verfügbare Literatur in der man alles
> nachlesen kann. Auch das was bisher falsch betrachtet wurde und daher
> die Finanzkrise verursacht hat.
>
> Für völlig falsch halte ich eine angestaubtes Studium wo nur der Quatsch
> von Gestern unterrichtet wird und auswendig gelernt werden muss.

Ich halte angestaubtes und auswenig gelerntes Wissen über z.B. 
Deckungsbeitragsrechnungen wesentlich praxisnäher als irgendwelche 
finanzpolitischen Themen. Vor allem wenn man neben dem Runterbeten der 
Definition das Wissen auch in Praxis umsetzen kann. In meinen Augen 
helfen BWL-Basics gerade im Bereich der Modellbildung einem als 
Ingenieur ungemein weiter. Den ganzen neumodischen, wissenschaftlichen 
Kram kann man sich getrost schenken. Was beeinflusst die Rendite meiner 
Projekte, wie kommen meine Kennzahlen zustande und was lässt mich gut 
aussehen. Alles andere ist Käse.

Kapieren leider die wenigsten. Mit g = 10 m/s^2 und pi = 3 hat kaum ein 
ingenieur ein Problem, wenn aber mal irgendwo aus praktischen Gründen 
mehr oder weniger willkürlich eine Trennung zwischen variablen und fixen 
Kosten gezogen wird, bricht gleich ein Volksaufstand aus. Sehr gut auch 
hier Forum zu verfolgen.

von redeye (Gast)


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@ Marx W.: Danke! "Durch so einem Kurs wird einen Ing.-Absolventen ein 
bißchen die Welt der Wirtschaft aus Hochschulsicht näher gebracht." 
<--Ja, genau das möchte ich ja. :)
"Der BWL-Kurs den du meinst, hat 10 ETCS Punkte" <-- Klingt recht wenig, 
das wäre zu meinen Studium im Vergleich etwa eine Vorlesung mit 
Praktikum und Prüfung.


@Heinrich: "Es gibt nun wirklich genug frei verfügbare Literatur in der 
man alles nachlesen kann." <-- Das sehe ich auch so (bilde mich ja in 
meinem Beruf auch in meiner Freizeit weiter), aber in Deutschland zählt 
nun mal auch das was man mit einem Stück Papier nachweisen kann. Und 
wenn ich schon so etwas (BWL) mache, dann ist es nicht schlecht wenn ich 
ein Zertifikat zu meinen z.B. Bewerbungsunterlagen oder 
innerbetrieblichen Qualifikationen legen kann.

Ich möchte kein BWL-Studium dranhängen, sondern mich in dem Bereich mit 
Nachweis weiterbilden. Ich möchte auch nicht die neuesten 
Wirtschaftswissenschaftlichen Erkenntnisse auswendiglernen, sondern eher 
einen Bezug zu dieser "BWLer-Welt" herstellen.

Vielleicht meldet sich ja noch jemand der so einen Kurs belegt hat, ich 
würde mich freuen!

von Matthias (Gast)


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Heinrich schrieb:
> Wem sollte man die 15 Wochenstunden wegnehmen? Den Projekten, der Frau
> oder den Hobbys - den Urlaub streichen?

kurz vor 5 Uhr:  Aufstehen
5:00 - 8:00 Uhr: Studieren
8:15 Uhr:        Fahrt zur Arbeit
9:00 Uhr:        Ankunft auf Arbeit
17:30 Uhr:       Abfahrt
18:15 Uhr:       Ankunft zu Hause
18:30-19:00 Uhr: Spielen mit Kindern
19:00-19:30 Uhr: Abendessen
19:30-20:45 Uhr: diverses (Erledigen von Bank, Versicherungen und 
ähnlichem Papierkram, Schreiben privater Mails)
21 Uhr:          Schlafengehen

Klappt natürlich nicht immer, deshalb ist meist noch der Samstagmorgen 
dran.
Wochenende ist aber grundsätzlich freizuhalten für die Familie, 
ansonsten bricht der Laden auseinander.
Übel sind alle fremdgesteuerten, ungeplanten Aktivitäten: Auto in 
Werkstatt bringen, Arzttermine u.ä. Da muß manchmal die Zähne 
zusammenbeißen, auf Lücke setzen und hoffen, daß man irgendwie die 
Klausur besteht. Auf Note sollte man ohnehin nicht schreiben bzw. bei im 
voraus als 'leicht' bekannten Prüfungen mehr reinhauen, um hier eine 
gute Note mitzunehmen und umgekehrt bei 'schweren' Prüfungen nicht 
zuviel tun, lohnt sich nicht, da die Note so oder so selten besser als 
3,0 wird.

von Marx W. (Gast)


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Matthias schrieb:
> Klappt natürlich nicht immer, deshalb ist meist noch der Samstagmorgen
>
> dran.
>
> Wochenende ist aber grundsätzlich freizuhalten für die Familie,
>
> ansonsten bricht der Laden auseinander.

Na, ich leg das Ganze anders,

Mo,Di,Mit, schau ich das ich 10-11 Stunden in der Arbeit bin (1h Pause)
dann laß  ich für Do und Fr. 7-8 Stunden in der Arbeit (1h Pause) und 
setz mich dafür Abends von 18:00-22:00 in die Uni-Bibliothek  dort 
werden die Studienskripte durchgearbeitet. Samstag ist dann von 12:00 
-20:00 wieder Studienskripte durcharbeiten angesagt!
Sonntag ist dann Aufräumen und bißchen Freizeit vorgesehen.
Vor den Prüfungen werden 2-3 Wochen Urlaub für die Prüfungsvorbereitung 
eingeplant.

von Heinrich (Gast)


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Matthias schrieb:
> kurz vor 5 Uhr:  Aufstehen

Vor 700 stehe ich aus Prinzip nicht auf.

Den ganzen Tag müde herumlaufen?

Marx W. schrieb:
> Mo,Di,Mit, schau ich das ich 10-11 Stunden in der Arbeit bin (1h Pause)
> dann laß  ich für Do und Fr. 7-8 Stunden in der Arbeit (1h Pause) und
> setz mich dafür Abends von 18:00-22:00 in die Uni-Bibliothek

Mehr als 8 h pro Tag effizient arbeiten?

glaube ich nicht, funktioniert nicht...

Abends in die Bibo - wozu denn das?
Alle infos kann ich doch auch von meinem Rechner zu Hause abrufen - 
völlig ineffizient.

von Marx W. (Gast)


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Heinrich schrieb:
> Alle infos kann ich doch auch von meinem Rechner zu Hause abrufen -
>
> völlig ineffizient.

Hier geht`s ums lernen, nicht um faul auf`m Sofa liegen!

Ohne Ablenkung und zusätzlich ohne  Störung  läßt sich in einen Lesesaal 
einfach ein "Cut" zwischen Privaten und Lernen geziehen!

Und ansonsten muß hier doch keiner mir vorführen, dass er ein 
Fernstudium neben den Beruf nicht durchziehen kann. Da reichen mir die 
Gesichter die ich im Kopf habe, die schon hingeworfen haben. Die sind 
auch nicht vor 7:00 aus dem Bett gekommen, und haben auch nicht 
umbedingt in ihren 8 Stunden effizient gearbeitet. (Wie auch,  die waren 
auf Party  nach Dienstschluß und Holiday  am Wochenende  aus)

von einfachmalwechseln (Gast)


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Ich finde es immer wieder interessant das Ingenieure ein über ein 
Zweitstudium BWL nachdenken. Ich habe niemals von einem BWL´er gehört 
das er ein Zweitstudium der Technik machen möchte.

Erstaunlich oder?

Also ich pers. würde dir auch davon abraten da Du scheinbar nicht 
studieren möchtest wegen dem Wissen sondern um aufzusteigen. Mein Tip 
rede mit deinem Chef und erkläre deinen Mehrwert das BWL'er Chef-team 
durch einen Ingenieur zu ergänzen. Das Wissen welches du benötigst kann 
dir doch ein BWler in ein paar Monaten beibringen.


p.s. in Meiner Firma sind auch nicht BWL an führender stelle. Es geht 
also auch anders !

von MarxW. (Gast)


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einfachmalwechseln schrieb:
> p.s. in Meiner Firma sind auch nicht BWL an führender stelle. Es geht
>
> also auch anders !

Hm, ist das ne Berufsschule?

Lehrer sind nämlich keine BWL`er!

von einfachmalwechseln (Gast)


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>> p.s. in Meiner Firma sind auch nicht BWL an führender stelle. Es geht
>>
>> also auch anders !

>Hm, ist das ne Berufsschule?

>Lehrer sind nämlich keine BWL`er!

Lach nein ...

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