Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Resident Engineer auch nur Leiharbeit?


von Alec (Gast)


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jemand Erfahrung als sogenannter "Resident Engineer"? 
Vorteile/Nachteile? Oder im wesentlichen nur ein Marketing-Gag für 
Sklaventreiberei?

Bin gespannt auf eure Erfahrungen.

Cheers,
Alec

von MaWin (Gast)


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>  Oder im wesentlichen nur ein Marketing-Gag für Sklaventreiberei?

Ja.

http://www.actano.de/20279_DE-Fachartikel_deutsch-Pander_Resident_Engineer.pdf

von Alec (Gast)


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den Artikel habe ich auch schon gelesen. Aber vielleicht hat ja jemand 
den Job schon gemacht und kann aus erster Hand was davon erzählen.
Da ist ja noch der Unterschied, das viele Jobangebote diesbezüglich 
nicht von den üblichen Leiklitschen kommen sondern dSPace etc.

von Bald Ex-RE (Gast)


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Alec schrieb:
> jemand Erfahrung als sogenannter "Resident Engineer"?
Ja

> Vorteile/Nachteile?
Dienstleister halt, also das gleiche wie Consultant oder externe 
Mitarbeiter.
Vielleicht unter ANÜ hast du ein paar Vorteile (billiger Essen zB), aber 
es ist im Prinzip das gleiche.

> Oder im wesentlichen nur ein Marketing-Gag für
> Sklaventreiberei?

Ja.

von peterguy (Gast)


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Ein Resident Engineer hat erstmal nichts mit einer Leihklitsche zu tun.

Als Residant Engineer bezeichnet man eine Ingenieur der dauerhaft beim 
Kunden vor Ort ist, um als Ansprechpartner für den Kunden oder als 
verlängerter Arm für die Kollegen vor Ort zu fungieren.

Der Resident Engineer in meinem Projekt z.B. ist ganz normal 
Angestellter der Firma, mit dem unterschied daß er beim Kunden sitzt und 
nicht bei uns im Büro.

Vorteil für den Resident:
- Wenn man gut und engagiert ist kann man in der Position viel bewegen
- Es kann einem keiner so genau auf die Finger schauen
- Man hat viele Kontakte

Nachteile:
- Man kennt seine Kollegen fast nur über Telefon und Email
- Man ist nicht im Zentrum der Entwicklung und bekommt nicht alles mit
- Man dient als Blitzableiter wenns mal nicht so gut läuft.

von Christian (Gast)


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Ja, ein Resident Engineer ist im Prinzip ein bessere Umschreibung für 
einen Leiharbeiter.
Er hat eigentlich nichts zu sagen in der Firma, in der er eingesetzt 
ist, und wenn er mal was sagt, kann er bereits am nächsten Tag 
rausgeschmissen
werden. Außerdem ist in den allermeisten Fällen das Gehalt schlechter 
als bei den Festangestellten. Zudem habe ich die Erfahrung gemacht, dass 
hauptsächlich Absolventen als Residents tätig sind, d.h. wenn älter 
wird, ist man wahrscheinlich zu teuer für die Leihfirma.

Ich habe zwei Jahre als Resident gearbeitet und bis jetzt sehr froh, 
eine Festanstellung gefunden zu haben.

von Christian (Gast)


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peterguy schrieb:
> Ein Resident Engineer hat erstmal nichts mit einer Leihklitsche zu tun.
>
> Als Residant Engineer bezeichnet man eine Ingenieur der dauerhaft beim
> Kunden vor Ort ist, um als Ansprechpartner für den Kunden oder als
> verlängerter Arm für die Kollegen vor Ort zu fungieren.

Das gilt aber nur, wenn der Resident ein Ansprechpartner für die 
Produkte seiner Firma ist. Dies ist aber in den allermeisten Fällen 
nicht so. Bertrandt, Ferchau, Gigatronik, usw. haben keine eigene 
Produktentwicklung.

von Luftpumpe (Gast)


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Prinzipiell gibts noch die Variante dass der Resident von nem 
Dienstleister kommt. Also Firma A verkauft Produkte an Firma B. A leiht 
sich einen Mitarbeiter von Dienstleister C und setzt diesen bei Firma B 
als Resident ein.

Zur der Stellung des Residents in Firma B ist es natürlich egal, ob der 
Resident bei A oder C angestellt ist. Für B ist er halt ein weiterer 
Externer.

Für den Resident selber kann es natürlich einen Unterschied machen, ob 
er jetzt bei einem Dienstleister oder bei dem eigentlichen Hersteller 
der Produkte arbeitet.

von peterguy (Gast)


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Ja ok, ein Resident kann natürlich auch über einen Dienstleister 
angestellt sein.
Das ist dann der unschöne Fall, weil sich der sowieso schon weit ab vom 
Schuss Sitzende dann noch weniger mit der Firma identifizieren kann.

Ausserdem halte ich eher wenig davon unerfahrene Kollegen als Resident 
einzusetzen. Der Resident ist das Gesicht der Firma und sollte wissen 
wovon er spricht.

von Resident Evil (Gast)


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3,5 Jahre Tätigkeit als Resident. Angestellt beim Lieferanten. 
35h/Woche, 66k zzgl. 3,6k Ortszulage

Und ich spiele hier nicht für den OEM den Dienstleister.

Wieso sollte der OEM mich herausschmeißen können? Der zahlt doch nix.

von Marx W. (Gast)


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Resident Evil schrieb:
> Und ich spiele hier nicht für den OEM den Dienstleister.

Na, dass glaube wer will!

Resident Engineer  waren früher  Ing. die vor Ort an den Anlagen des 
Kunden bei Problemen  unterstütztende Hilfe für die  Kundenmannschaft 
lieferten!
Toll war, dass man den vollen Spesensatz(ab Entsendefirma) bekam! Heute 
wird man am Einsatzort eingestellt, also nix mit Spesen und so!

von Bernd_G. (Gast)


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Marx W. schrieb:
>> Und ich spiele hier nicht für den OEM den Dienstleister.

Nun, das kann durchaus Tatsache sein. Dies ist natürlich abhängig vom 
Lieferanten. Die "Großen" - die Erfahrung konnte ich durchaus machen - 
sehen schon zu, dass gerade ihr Ingenieur "vor Ort" das Beste für das 
Unternehmen herausholt. Warum sollen die unbezahlt einen Dienstleister 
abgeben? Fazit: Der OEM weiß wohlmöglich auch, wie weit er bei welchen 
Lieferanten sozusagen gehen kann.


Marx W. schrieb:
> Na, dass glaube wer will!

Klar, bei kleineren Unternehmen (also nicht DENSO, Bosch, etc.) könnte 
dies zutreffen (ist aber auch nicht Usus).

von H.G. (Gast)


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>35h/Woche, 66k zzgl. 3,5k
Hm, wir scheinen da ein wenig ähnlich ähnlich gelagert zu sein:
75k bei 40h - allerdings bekomme ich €45,- am Tag Zuschlag -> 10k p.a. 
steuerfrei.

von Resident Evil (Gast)


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H.G. schrieb:
> 75k bei 40h - allerdings bekomme ich €45,- am Tag Zuschlag -> 10k p.a.
> steuerfrei.


Das kann ich nicht verlangen. Ich habe ja meinen ständigen Wohnsitz am 
Arbeitsort.
Ich würde ja nicht werktags irgendwohin zum Kunden reisen, am Wochenende 
geht's dann wieder heim.
Das is ja wie auf'm Bau.

von Marx W. (Gast)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #1917232:
> Immer aufm Teppich bleiben !

So ist es!

von Kakaomonster (Gast)


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Hallo zusammen,

dieser Beitrag ist zwar schon eine ganze weile alt, aber wenn man das so 
liest muss man sich ja halb die Haare ausreissen.

Die Position als Resident ist schon sehr wichtig, was man hier scheinbar 
gar nicht erkannt hat. Die Bezahlung liegt bis zu 80.000 / p.a. in DE, 
in anderen Ländern auch um einiges mehr. in DE wird es meistens nur 
mehr, wenn noch eine Personalverantwortung z.B. für ein Integrationsteam 
vor Ort dazu kommt.

Einen Anfänger kann man an diese Position schlecht setzen oder der OEM 
hat was falsch gemacht. Der Resident ist das Gesicht des OEMs und geht 
mit einige an Verantwortung daher.

- Verlängerter Arm des Test Teams
- Verlängerter Arm des SW entwicklungsteams
- Verlängerter Arm der Team Leiter dieser Team
- Er übernimmt Aufgaben der Projektleitung und vor allem unterstützt er 
diese
- Er ist beim Kunden vor Ort wie oben schon erwähnt der "Blitzableiter" 
und muss dafür sorgen, dass vieles vom OEM abgehalten wird, wenn was 
nicht so läuft wie geplant
- Er steht dem Kunden Rede und Antwort, jedoch im Rahmen der Leualität 
des OEMs gegenüber
- Er führt diskussionen, damit sein Auftraggeber (OEM) in Kritischen 
Zeiten weniger belastet wird und sich auf das wesentliche konzentrieren 
kann
- u.v.a.m.

Der Resident ist eine wichtige Position und sollte Erfahrung im Testen 
mit SW mitbringen, er muss zwingend Kundenerfahrung haben und sollte 
wissen wie man beim Kunden auftritt, Einen Einblick inweiterführendes 
Projektmanagement ist ebenfals eine Erfahrung, die man haben "sollte" um 
seinen Job vor Ort gut machen zu können.

Der Resident hat wie ebenfals schon erwähnt von den Kollegen oben 
keinerlei Befugnisse und eigenltich auch nichts zu sagen, dennoch kann 
er der wichtigste Mittelpunkt zwischen OEM und Kunde werden, wenn man 
sich entsprechend angagiert. Der OEM wird auf den Resident auch hören, 
wenn er seine Arbeit gut macht und so die Befugnisse anheben, da der 
Resident am Ort des Geschehens ist kann er die Launen, wünsche und 
Forderungen des Kunden besser abschätzen. Somit ist eine Projektleitung 
und das gesamte Team des OEM i.d.R. froh, wenn der Resident seinen Job 
gut macht, denn sonst kämen sie an viele Informationen erst gar nicht 
rechtzeitig an.

Der Resident ist alles, aber nicht nur eine Leiharbeit!!! Zudem 
versuchen inzwischen viele Unternehmen den Resident fest einzustellen, 
da er teilweise für viele Projekte 1. nicht mehr wegzudenken ist und 2. 
sehr wichtig für das Unternehmen und deren Projekte vor Ort auch zu 
überwachen und den entsprechenden Positionen wichtige Infos zukommen zu 
lassen.

Ich hoffe, dass hiermit die Position ein wenig näher kommt, aber bitte 
.... wertet diese Postion nicht aber, denn viele haben hierdurch den Job 
ein wenig versaut und es ist nicht immer einfach sich durchzusetzen und 
diese Position in einem Kundenunternehmen wieder so zu begleiten das es 
der Kunde auch so aktzeptiert ... das geht nicht von Heute auf Morgen.

Viel Spass nun noch dabei...

von Mog (Gast)


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Kakaomonster schrieb:
> Der Resident ist eine wichtige Position

Darauf bauen einige Dienstleister.

Der Leihingenieur fühlt sich mit dem tollen Titel "Resident Ingenieur" 
besser und er macht deshalb die Spielchen der Verleiher mit (wenig 
Gehalt, miese Aufgaben, unsicherer Job usw.)

von DrTech (Gast)


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Wenn ich hier Resident Engineer lese, komm ich sofort auf "Resident 
Evil".

Warum nur?!

von genervt (Gast)


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Na, wegen dem Wetter!

von Klaus (Gast)


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Man darf sich nicht von irgendwelchen Begrifflichkeiten blenden lassen. 
Im besten Fall ist ein Resident Engineer das Bindeglied zwischen 
Lieferant und Kunde mit entsprechenden Kompetenzen und Freiheiten und 
schlechtesten Fall ist er einfach nur ein Leiharbeiter ohne Kompetenzen 
und Freiheiten.

Ich würde eine Stelle niemals nur nach dem Begriff beurteilen.

von Mark B. (markbrandis)


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DrTech schrieb:
> Wenn ich hier Resident Engineer lese, komm ich sofort auf "Resident
> Evil".
>
> Warum nur?!

http://www.youtube.com/watch?v=1LwuT3MffEw#t=3m27s

:-)

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