Hi. Ich habe ein paar ältere Lehrbücher und Lehrunterlagen für die Ausbildung von Kommunikationselektronikern bekommen. Die Unterlagen sind ca 30 Jahre alt, und es werden Bauteile wie BUZ11, BC107, LM714 und andere Urgesteine verwendet. Die passenden "Übungsbauteile" habe ich gleich mit dazu bekommen. Die Bauteile sind gebraucht und unsortiert in einer großen Kiste. Die Teile dürften schon 20-30 Jahre alt sein. Das Zeug habe ich in meinem Berufsfiundungs-Praktikum beim Ausmisten geschenkt bekommen. Ob es noch richtig funktioniert, keine Ahnung. Oder soll ich mir lieber nen Satz neue bei Reichelt holen? Ich will mich jetzt ja selber mit dem Thema befassen und lernen. Es interessiert mich. Und Vorwissen schadet nicht, wenn ich eine Ausbildung (FISI) oder FOS Technik+Studium machen will
:
Verschoben durch Admin
Warum sind BUZ11, BC107, LM714 plötzlich nicht mehr aktuell? Auf alten Gäulen lernt man das Reiten. mfg mf
sieben vier eins heißt der OPV - das hat man von Copy&Paste... mf
Die Sachen sind schon brauchbar. Nur das sie alt sind heißt ja nicht das sie nichts mehr taugen. Und für Basiswissen zu lernen sind die allemal gut geeignet. Auch wenn es einige nicht für möglich halten, aber auch in den Zeiten von µC und µP funktionieren Transistoren und OPV's immer noch genauso wie vor 30 Jahren.
Ich meine nicht, dass die Bauteile nicht mehr geeignet sind weil das alte Modelle sind, sondern dass die Exemplate in der Kiste villeicht nicht mehr funktionieren. Vielleicht zu viel gealtert oder von Lehrlingen gegrillt. Die Teile gibts ja immer noch bei Reichelt neu und ich bin am überlegen, einen ganzen Satz neu zu kaufen, damit ich auf jeden Fall welche habe, die funktionieren. Es heißt ja nicht, dass ich die anderen gar nicht verwende, aber dann hätte ich welche die sicher funktionieren als Vergleich. Kann ich das ja gar nicht wirklich einschätzen ob sie noch funktionieren, weil ich kaum Erfahrung habe. Der Großteil der Hefte und Bücher für die Kommunikationselektroniker Ausbildung ist von ca 1988. So alt sind eventuell auch die Bauteile. Ein paar Ordner und Bücher sind sogar noch vom Beruf "Funkelektroniker"
Gerade bei OPVs ist es gar nicht schlecht, ältere Modelle zum Erlernen der Grundlagen zu benutzen. Bei den Neuen funktioniert die interne Offset-Kompansation so gut, dass viele Leute garnicht mehr wissen, wozu die entsprechenden Anschlüsse da sind oder wie solche Effekte überhaupt zustande kommen. Ähnliches gilt für auch den Frequenzgang. Wenn du mit den Alten umgehen kannst, dann kannst du auch mit den Neuen umgehen, aber nicht zwangsläufig auch umgekehrt.
Probier die Teile einfach durch beim experimentieren. Es werden sicher Leichen dabei sein, aber so lernst Du gleich was über Fehlersuche. :)
> Vielleicht zu viel gealtert oder von Lehrlingen gegrillt. Altern stört nicht, ausser daß die Anschlüsse korrodieren. Wenn sie gegrillt wurden, hast du deine ersten Lehrstunden in Fehlersuche, du wirst selbst noch einige Bauteile kaputtmachen. Wenn du neue Teile als Ersatz kaufen musst, müssen das nicht dieselben altertümlichen Typen sein, falls diese inzwischen zu teuren Raritäten werden. Aber es ist schwer, ohne Kenntnis die neuen zu finden, die sie (besser) ersetzen. Statt BC107 im Metallgehäuse nimm BC547. BUZ11 und LM741=uA741 sind ja noch preiswert.
minifloat schrieb: > Auf alten Gäulen lernt man das Reiten. mhh schrieb: > Probier die Teile einfach durch beim experimentieren. Es werden sicher > Leichen dabei sein, aber so lernst Du gleich was über Fehlersuche. Dem ist nichts hinzuzufügen,genauso ist es.Einen Transistor kann man vor der Verwendung überprüfen,bei IC's ist das weniger möglich.Wenn wirklich mal eine IC-Leiche dabei war,so lernt man bei der Fehlersuche ja auch was dazu.
Hi, wenn du wirklich Anfänger bist und dir jetzt die Summe nicht vom Mund absparen musst, dann würde ich im gegensatz zu den Vorschreibern erst einmal auf gebrauchte Bauteile verzichten! Die wertvolleren kannst du ja zur Seite Legen, einfache Elektrolytkondensatoren usw. würde ich aber auf jeden Fall entsorgen. Da können schon unbenutzte durch das Alter gestorben sein. Bei Gebrauchten ist es noch schlimmer.. Natürlich lernt man die Fehlersuche wenn mal ein Bauteil defekt ist. Aber um die Fehler überhaupt sinnvoll suchen zu können sollte man erst einmal verstehen können was man überhaupt macht. Ansonsten ist alles nur nerviges Probieren. Und du willst es ja schließlich aufbauen um erst einmal zu verstehen wie es läuft. Und Fehler die durch defekte Bauteile auftreten können vielfältig sein. Gerade am Anfang ist man aber selbst mit einfachen unbeabsichtigten Verbindungen oder mal verdrehten Bauteilen ausreichend mit der Fehlersuche beschäftigt! Und diese Fehler wirst du dir erst einmal sicher oft genug einbauen! Da braucht es nicht noch vieleicht defekte Bauteile... Ob du jetzt die original Bauteile oder aber andere Nachfolgetypen verwendest musst du selbst entscheiden. ISt auch vom Einzelfall abhängig. Sicher, man bekommt zum beispiel locker 8 Transistoren vom Typ BC548 für den Preis eines BC107, wobei die BC548 locker für 99% der Anwendungsfälle des BC107 passen. Was, aber wenn es dann genau der Anwendungsfall ist wo die C-E Spannung bei 45V liegt was der BC548 dann nicht mehr verträgt! Für den erfahrenen kein Problem, der sieht sofort das dies nicht klappt und weiß auch gleich den richtigen Ersatz -> Aber der Anfänger? Und ca. 30ct. sind auch kein Vermögen. Ich würde das mischen... Schaue welche Bauteile im Verhältniss zum Durchschnitt ihrer Kategorie teuer sind und suche dir hier eine Günstige Alternative wenn möglich. Dann bestellst du beide mal und vergleichst. Bei den billigen Bauteilen kannst du dann ja später noch mal Typen nehmen. Ach ja, bei meiner Kommunikationselektroniker Abschlussprüfung war der BC140 der eingesetzte NPN Standartkleinsignaltyp. Das war 2001, da war dieser schon lange ein Oldie! Du wirst gerade in der Ausbildung immer wieder erleben das die Bauteile nicht die aktuellsten sind. Aber auf jeden Fall solltest du gerade von den Kleinsignaltransistoren und Dioden eher mehr als weniger kaufen. Da wirst du sicher ettliche, gerade in der Anfangszeit grillen! (Ich würde z.B. einige wenige BC107 und vieleicht 25-50 BC548 dazu nehmen. Dann noch mal 20 BC558 als Komplementärtyp dazu. Bei den 741er würde ich erst mal bleiben, davon vieleicht 5-10 nehmen usw..) Gruß Carsten P.S. Für mich privat habe ich mittlerweile Entschieden das ich im Schnitt erst bei elektronischen Bauteilen mit einem Wert von über 10Eur. überhaupt erst darüber nachdenke was ausgelötetes zu nehmen. Ausnahmen mache ich nur wenn dieses Teil gerade nicht neu verfügbar ist und ich das unbedingt noch fertig haben möchte, oder halt weiß das es fast nicht mehr zu bekommen ist. Dafür habe ich zu oft Zeit mit Fehlern durch defekte alte Bauteile verschwendet die neu nur Centbruchteile kosten. Gewerblich liegt die Grenze bei mir noch deutlich höher und wenn dann sowieso nur bei besonderen Funktionen. (zum Beispiel HF Leistungshybridmodule wo eines schnell mal dreistellige Eurobeträge kostet)
"Dafür habe ich zu oft Zeit mit Fehlern durch defekte alte Bauteile verschwendet die neu nur Centbruchteile kosten. " Seltsam, ich bin leidenschaftlicher Ausloeter und bei mir kommt genau das sehr selten vor. Man sollte halt obsoleten oder mechanisch defekten Kram zerlegen und nicht solchen mit Blitzschaden ;) 714 gibts (RC714)!, ist aber recht selten.
Die Mischung machts. Wer noch nie Schaltkreise ausgelötet hat und immer nur in den Kasten mit den neuen Teilen greift, wird bei seinen nächsten Lötarbeiten garantiert auch einige abgelöste Leiterzüge produzieren! Deshalb war eine der ersten Übungen für meine Azubis: Teile auslöten aus alten Schrott-Leiterplatten. Gleichzeitig wurden damit Kenntnisse über Bauteile und Meßmethoden verbessert.
Hallo, > Gerade bei OPVs ist es gar nicht schlecht, ältere Modelle zum Erlernen > der Grundlagen zu benutzen. Bei den Neuen funktioniert die interne > Offset-Kompansation so gut, dass viele Leute garnicht mehr wissen, wozu > die entsprechenden Anschlüsse da sind oder wie solche Effekte überhaupt > zustande kommen. Ähnliches gilt für auch den Frequenzgang. Wenn du mit > den Alten umgehen kannst, dann kannst du auch mit den Neuen umgehen, > aber nicht zwangsläufig auch umgekehrt. Stimmt ja im Prinzip. Aber ich glaube das M. Schumacher auch nicht auf einem Silberpfeil gelernt hat. Zu meiner Zeit gehörte es zu den Grundlagen zu wissen wie das mit dem Löcherstrom so ist. Es gab sogar noch Rechenschieber. Wer kennt noch Analogrechner? Der 741 ist absolut obsolete. Warum soll ich mich mit Inputströmen belasten wenn es den TL071 gibt? Und der ist schon sicher bald 30 Jahre alt. Auf einigen Gebieten hat die Entwicklung in den letzten 10 Jahren Quantensprünge gemacht. Das Wissen um Geschichte ist zwar nicht zu verachten, man sollte aber eine neue Generation nicht unnötig mit alten Zöpfen belasten. Vor 45 Jahren war der ideale OP in der Theorie bekannt. Heute ist man dem Ideal schon näher gekommen. Noch ein Tipp: Nutzt LTSpice. Gruss Klaus.
> Warum soll ich mich mit Inputströmen belasten wenn es den > TL071 gibt? Weil du dich beim TL071 mit phase reversal und amplifier lockup rumschlagen musst ? Ich bin auhc der Meinung, daß man mit einem möglichst idealen OpAmp am besten fährt, also Rail-To-Rail wie TS914 oder LMC6484. Wenn aber die alten Schaltungen die er damit nachbauen will hohe Spannungen hatten, tun wir ihm mit dem Vorschlag keinen Gefallen.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.